No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. November
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 45 Seite 1]

- Nahezu 60,000 Deutsche dienen im amerikanischen Heere. Der bedeutendste General der Union ist Fremont; er ist talentvoll, energisch, sehr reich und steht mit der Regierung auf schlechtem Fuße. Das Volk und die Armee, zum größten Theil Deutsche, hat zu ihm solches Vertrauen, daß ihn die eifersüchtige Regierung nicht abzusetzen wagt, obwohl sie es gern thäte. Man traut dem Mann zu, daß er der Retter der Union werden könne.
- Niemand in Ungarn will zur Aushebung von Soldaten und zur Einhebung von Steuern mitwirken, weder Comitate noch Magistrate. Die Obergespane sind abgesetzt, die Magistrate der Städte danken selber ab.
- Auf russischen Universitäten sind Studenten=Unruhen ausgebrochen, die Universitäten zum Theil geschlossen. Es ist nachgewiesen, daß eine Verbindung unter sämmtlichen Universitäten bestand. Dem Kaiser soll bei dessen Rückkehr aus dem südlichen Rußland eine Petition der Petersburger Studenten überreicht werden. Man fürchtet massenhafte stürmische Auftritte bei der Wiederkehr des Kaisers.
- Der Thron des Königs Otto von Griechenland steht auf sehr schwachen Füßen. Ein großer Theil des Militairs, namentlich die höhern Officiere der Artillerie, und der Senatoren und Beamten hat sich in eine Verschwörung eingelassen, die auf Entsetzung und Verjagung des Königs gerichtet ist. Ein anderer Theil des Militairs hatte versprochen, bei einer ausbrechenden Revolution neutral zu bleiben. Die Königin aber ist unerschrocken und energisch und hat 21 Officiere vor ein Kriegsgericht gestellt.
- Im Staatsschatze Frankreichs ist schon wieder ein großes Loch, das der Finanzminister mit einer Anleihe von 400 Millionen zu stopfen gedenkt. Die Zinsen der Anleihe sollen durch eine Steuer auf Zündhölzchen gedeckt werden, damit die leichtsinnigen Franzosen weniger mit so feuergefährlichen Dingern spielen.
- Eine in einem Gericht erschienene Bauerfrau war in Verlegenheit, wie sie den betreffenden Beamten, dem sie vorgeführt wurde, zu tituliren habe, hörte aber gleichzeitig, daß derselbe von einigen der anwesenden Herren mit "Herr College" angeredet wurde. Als die Reihe an sie kam und der betreffende Beamte nach ihrem Begehr fragte, leitete sie ihre Rede ebenfalls zur Ergötzung des ganzen Gerichts mit "Herr College" ein.
- Man hat Menschen auf dem Theater erschießen, erhängen etc., aber noch nicht ertrinken gesehen. Dieses tiefgefühlte Bedürfniß befriedigt ein neues Schauspiel in Paris. Man sieht auf der Bühne einen reißenden Strom, ein wunderschönes Mädchen fällt malerisch hinein, alle Operngucker sind auf das Mädchen gerichtet, es taucht unter und zweimal wieder auf, ringt die Hände, versinkt zum drittenmale und ist ertrunken. Alles ist so natürlich, daß Niemand an die Kunst denkt und Jedermann vor schaurigem Vergnügen gruselt und befriedigt heimkehrt.
- Für Küchen und Köchinnen interessant ist eine Notiz im Zuschauer der Kreuzzeitung. Ein Berliner Schlachter hatte auf 8 Pfund Fleisch zwei und ein halbes Pfund Knochenbeilage mit verkauft. Der Käufer schickte Fleisch und Knochen durch seinen Lehrling, der das Fleisch geholt hatte, dem Schlachter zurück. Dieser weigerte sich, es zurückzunehmen; der Käufer klagt beim Polizeigericht gegen den Schlachter und dieser wurde wegen Uebervortheilung beim Fleischverkauf zu zwei Thaler Strafe verurtheilt. Auch in Hamburg ist die Frage der "Beilage" eine brennende, und manche unserer Köchinnen hat wegen derselben Discussionen mit Schlachter und Hausfrau geführt, die an Heftigkeit sich gegenseitig nichts nachgaben. Der Standpunkt der Schlachter und ihrer Kunden ist aber ein sehr verschiedener, und was erstere "en lütten Knaken" nennen, erscheint letzteren oft als ein gigantisches Skelett eines vorsündfluthigen Unthiers.
- Die Strl. Z. enthält folgendes "Eingesandt": Vor drei Jahren gründete ein früherer Patient und Schüler des Naturarztes Schroth, Namens Wittmack, im holsteinischen Flecken Wandsbeck bei Hamburg eine Schroth'sche Naturheilanstalt; nach zwei Jahren langen und schweren Kämpfen mit zahllosen Widersachern seines Strebens gelang es demselben durch eine Reihe ausgezeichneter Heilerfolge, das Interesse Kranker für das Schroth'sche Heilverfahren zu steigern und seitdem hat seine Anstalt sich immer mehr gehoben, so daß sie die besuchteste Schroth'sche Heilanstalt der Welt sein wird. Im vorigen Winter gründete ein benachbarter Arzt ebenfalls eine solche Anstalt; Anfang Juli d. J. wurde von einem früheren Patienten der Wandsbecker Anstalt, 2 Meilen von letzterer entfernt, die 3. Schroth'sche Heilanstalt gegründet; ein fernerer früherer Kurgast der Wittmack'schen Anstalt, selbst Doctor der Medicin, hat kürzlich eine ähnliche Anstalt, nur für Kinder bestimmt, errichtet, und mit dem ersten des kommenden Monats wird ebenfalls ein Arzt, welcher von den Erfolgen die seit zwei Jahren in der Wandsbecker Anstalt durch die Schroth'sche Kur erlangt sind, die genaueste Kunde genommen hat, die fünfte Schroth'sche Heilanstalt bei Hamburg, und zwar in Altona, errichten. Bisher gingen in diese Anstalten fast ausschließlich solche Kranke, welche viele Jahre hindurch nirgends Hülfe finden konnten, und gerade die bei diesen erlangten glänzenden Erfolge sind es, welche in Hamburgs Umgegend bei allen Sachkundigen das Schroth'sche Naturheilverfahren zu so hohem Ansehen gebracht haben. - Die Wichtigkeit dieser Angelegenheit für das allgemeine Wohl liegt nahe, es handelt sich dabei ja um die höchsten Interessen der Menschen, um Gesundheit und Leben; mit der Zeit werden

[ => Original lesen: 1861 Nr. 45 Seite 2]

die großen Segnungen des Schroth'schen Naturheilverfahrens allgemein bekannter werden und wird es dann unzweifelhaft nach allen Orten sich verbreiten.


Der Prellschuß.
[Erzählung.]
(Schluß.)


[ => Original lesen: 1861 Nr. 45 Seite 3]

Anzeigen.


Daß an Stelle des verstorbenen Hauswirths Busch zu Rodenberg der Schulze Joachim Heinrich Siebenmarck zu Falkenhagen hinwiederum zum Districtstaxanten für die Vogtei Schönberg ernannt und als Solcher am 25. d. M. beeidigt worden ist, wird den Eingesessenen der Vogtei Schönberg zur Nachricht hiedurch bekannt gemacht.
Schönberg den 30. October 1861.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. C. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Die zum Nachlaß des Krügers Schwarz zur Baeck gehörig, daselbst belegene Büdnerei soll Erbtheilung halber veräußert werden. Das unterschriebene Gericht hat Verkaufs=Termin auf

Freitag den 6. December d. J.,
Mittags 12 Uhr,

angesetzt, und wollen sich dazu Kaufliebhaber auf hiesiger Gerichtsstube einfinden.
Aus den Kaufbedingungen, welche vom 16. d. M. an auf der Gerichts=Registratur eingesehen werden können, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind, wird hieher bemerkt, daß der Meistbietende sofort die als Conventionalpön haftende Summe von 150 Thaler anzuzahlen hat. - Zur Büdnerei, welche nach Meldung beim Kesselschläger Beckmann zur Baeck jederzeit besichtigt werden kann, gehören zwei in gutem baulichen Zustande befindliche Wohnhäuser, von denen das eine 3 Wohnungen und einen Saal, das andere 1 Wohnung enthält. Die Büdnerei ist einschließlich Hofraum und Garten etwa 32 []Ruthen groß.
Schönberg den 6. November 1861.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Es ist ausgeklagter Schulden halber zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der, dem Vorbürger Rothländer seither zuständig gewesenen, auf dem Dermine sub Nr. 29 hieselbst belegenen Ackerkoppel von 20 Morgen 5 []Ruthen, erster Termin auf Freitag

den 29. k. M.,

zweiter Termin auf Freitag

den 27. December d. J.,

und dritter und letzter Termin auf Donnerstag

den 23. Januar 1862

zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle diejenigen, welche dingliche Forderungen an die zu verkaufende Ackerkoppel zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, unter Androhung der Präclusion, in dem auf den

29. k. M.

angesetzten Profession=Termine Vormittags 11 Uhr anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 23. October 1861.

Königlicher Stadtcommissarius
Bürgermeister und Rath.
(L. S.)                           In fidem                          
                                        Richter, Stadtsecretair.


Am Montag den 11. Novbr., Morgens 9 Uhr, sollen aus dem Nachlaß der verstorbenen Landreiter=Wittwe Stüve in ihrem früheren Hause folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

1 Secretair, Sopha, Tische, Stühle, Komode, Bettstellen, Bettzeug, Kleidungsstücke, Haus= und Küchengeräthe, circa zwei Faden kleingemachtes trockenes Buchenholz und was sich sonst vorfindet.


Vermischte Anzeigen.

Allen Denen, die meinem verstorbenen Manne, resp. Sohn die letzte Ehre, denselben zu seiner Ruhestätte zu begleiten, erwiesen haben, sagen wir unsern verbindlichsten Dank. Schönberg, den 7. November 1861.

Wwe. Schlebusch.         Copiist Schlebusch.


Es hat dem Allmächtigen gefallen, meinen lieben Mann, den im Jahre 1858 nach 50jährigem Dienste in den Ruhestand versetzten Executor Roloff, in seinem 76sten Lebensjahre gestern Abend nach fünftägigem schweren Krankenlager von diesem seinen Leiden durch den Tod zu befreien, welches ich Theilnehmenden hierdurch ganz ergebenst anzeige.
Schönberg den 6. November 1861.

                                                    verwittwete M. Roloff,
                                                    geb. Nuß.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Die Generalversammlung

des landwirthschaftlichen Vereins für das Herzogthum Lauenburg findet am

Dienstage den 19. November d. J.,
Morgens 11 Uhr,

im Hotel zum Rathskeller in Ratzeburg statt.


Stearinlichte, russische, belgische und deutsche,
a Paket 13, 14 und 16 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Gut genährte Schlacht=Pferde

werden von jetzt an wieder mit den höchsten Preisen bezahlt. Und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden bei

Ratzeburg.                                                      G. Brunnenberg,
concessionirter Roßschlachter.


Sirop de Capillaire,
gegen Brust= und Hals=Uebel a Flasche 12 Schilling (Mecklenburg),
bei                                                    Aug. Spehr.


Am 15. November 1861.
Große Ziehung der
Baierischen Eisenbahn=Loose

Jedes Loos muß im Laufe der Ziehungen gewinnen. Gewinne des Anlehens fl. 25,000, fl. 20,000, fl. 18,000, fl. 16,000 fl. 15,000, fl. 14,000, fl. 12,000, fl. 10,000, fl. 8000, fl. 7000, fl. 6000, fl. 5000, fl. 3000 etc. etc. Niedrigster Gewinn fl. 8.

Zahlbar in Silbermünzen.
  1  Loos  hierzu kostet nur Thaler   1.
  6 Loose hierzu kosten nur Thaler   5.
14 Loose hierzu kosten nur Thaler 10.

Durch den billigen Preis der Loose ist es jedem möglich sich hierbei zu betheiligen und sind Bestellungen unter Beifügung des Betrags oder gegen Postnachnahme direct an das Handlungshaus B. Schottenfels in Frankfurt a. Main zu senden.
Die beliebten Nummern von 1 bis 100 sind noch vorräthig.


Das von mir gemachte Meisterstück, welches bei dem Gastwirth Boye in Schönberg am 3. Nov. verspielt wurde, hat der Tischlermeister Oldenburg auf dem Heiligenlande auf Nr. 102 gewonnen.

Schlagsdorf 1861.                                                      H. Fick jun.,Tischlermeister.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 45 Seite 4]

Nur 1 Thaler Pr. Cour.

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 12. und 13. December stattfindenden Ziehung der großen

Braunschweiger Staats-Gewinne-Verloosung,
welche letztere in ihrer Gesammtheit 16000 Gewinne enthält, worunter solche von
event. Thlr. 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000, 5000, 4000, 3000, 2500, 2000, 1500, 1000.

(Ganze Loose kosten 4 Thlr. und halbe 2 Thlr.). Die Gewinne werden baar in Vereinssilber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an

                                                    Stirn & Greim, in Frankfurt a/M.

Ueber die Loose der Staats Gewinne=Verloosung deren Ziehung am 20. und 21. Nov. in Frankfurt stattfindet, welche von anderer Seite in diesen Blättern zu variirenden Preisen als 3 Thlr. resp. 1 Thlr. 15 Sgr. und 20 Sgr. etc. dem resp. Publikum offerirt werden, geben wir ebenfalls gerne gratis und franco jede zu wünschende Auskunft und namentlich üben den reellen Preis derselben.


Der erste                                                    
Landwirthschaftliche Club

für diesen Winter im Hause des Hrn. Aug. Spehr findet am Mittwoch den 13. Novbr. statt.
Schönberg den 31. Oct. 1861.


Spar=Stangen=Lampen a St. 2 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
Kugel=Stall=Laternen a St. 40 Schilling (Mecklenburg),

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.                          


Neben einer großen Auswahl moderner Umschlagetücher empfehle ich noch schöne seidene gestickte blanke Tücher.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


So eben wieder empfangene moderne
Umschlagtücher
empfiehlt                                                    
                                                    August Groth.


Backbirnen a Pfund 4 Schilling (Mecklenburg)
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Der
Kalender
für das
Fürstenthum Ratzeburg
auf das Jahr
1862
ist bei mir und beim Herrn Buchbinder Bade für
3 Schilling (Mecklenburg) zu haben.                                                    L. Bicker.


Der Schleichsteig von meinem Hause über den neben demselben liegenden Berg wird hiedurch verboten.

                                                    Sandherr und Beckmann
                                                    auf der Beek.


Die Bewohner des Fürstenthums werden aufmerksam gemacht auf das mechanische Theater des Herrn Wiepking, das hier am letzten Mittwoch eröffnet wurde. Die Vorstellungen in demselben zeichnen sich vor denjenigen anderer derartiger Theater durch eine sehr fesselnde Abwechselung in der Vorführung des zu Sehenden aus, indem nämlich neben den Darstellungen seines Figuren=Theaters noch Nebelbilder, Farbenspiele und namentlich das sogenannte théatre pittoresque gezeigt werden, in welchem letzteren der Zuschauer die schönsten Ansichten Europas erblickt. Wir glaubten um so mehr berechtigt zu sein, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen, als diese Vorstellungen für Schönberg etwas ganz Neues und Interessantes darbieten.

                          Mehrere Einwohner Schönbergs.


Großes mechanisches Theater
im Saale des Herrn Krüger in Schönberg.

Heute Freitag d. 8. Nov.: Don Juan, Ritterschauspiel in 2 Akten. Ferner:

Théatre pittoresque,
die malerische Reise auf dem Rheine bis Amsterdam.
Nebelbilder und Farbenspiele
durch den neu construirten Apparat Agiescop.
Zum Schluß:
Humoristische Bilder: Herr Schnüffelmeier, Pluto's Portrait. Die tanzenden Hunde. Des Säufers Ende etc. etc.
1. Platz 8 Schilling (Mecklenburg). 2. Platz 6 Schilling (Mecklenburg). 3. Platz 4 Schilling (Mecklenburg).
Kinder zahlen die Hälfte.
Anfang 7 Uhr. Cassenöffnung 6 1/2 Uhr.

Zu dieser Vorstellung, wie zu den Vorstellungen am Sonntag und Montag lade ich ergebenst ein.

                          Wiepking, Mechaniker und Photograph.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 15
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   7 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 15
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   7 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 3 22
ein 4 Schillings=Brod 1 27
ein 2 Schillings=Brod - 29 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 5 22
ein 4 Schillings=Brod 2 27
ein 2 Schillings=Brod 1 13 1/2

Schönberg, den 6. November 1861.                                                    
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 1. bis 7. Novbr.

Geboren: Den 3. dem Kiepenmacher J. Harms vor Schönberg ein S. Ein unehel. Sohn zu Törpt. Den 4. dem künftigen Hsw. Sterley zu Kl. Bünsdorf ein S.
Gestorben: Den 2. F. C. D. Schlebusch, Kaufmann vor Schönberg, 47 J. 11 M., Lungenschlag. Den 5. Joh. C. G. Roloff, pens. Executor vor Schönberg, 76 J. 1 M. Den 6. H. H. Boye, Ackerbürger und Gastwirth hies., 52 J. 8 M., Schwindsucht.
Copulirt: Den 1. Novbr.: P. Arndt, Arbm. hies., und Marie E. Lütt in Selmsdorf. - Den 7. M. J. Chr. Zarnow, Arbm. auf hies. Bauhofe, und Engel Elisabeth Franck das.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 30. October 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 36-44 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 16-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 40-47 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-28 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 14 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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