No. 12
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. März
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 1]

Neustrelitz 20. März. Der vor einiger Zeit erwähnte Stillstand in den Krankheitserscheinungen Seiner Königlichen Hoheit des allerdurchlauchtigsten Großherzogs hat fortwährend so angedauert, daß es zu der Hoffnung berechtigt, die Krankheit einer günstigen Wendung entgegengehen zu sehen. Die Fortschritte in der Besserung sind jetzt unverkennbar.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den bisherigen Auditor cum voto bei dem Großherzoglichen Amts= und dem Stadtgerichte in Strelitz Iwan Seip zum Assessor cum voto und dritten Mitgliede bei dem Großherzoglichen Justizamte der Landvogtei in Schönberg zu ernennen geruhet.


- Ueber die Auswanderung aus dem Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz theilt die N. Z. einige statistische Notizen mit, welche den bei der Großherzogl. Landesregierung über die Auswanderungs=Consense geführten Listen entnommen sind. Es erstrecken sich diese Notizen jedoch nur auf die letzten drei Jahre 1857-1859, weil die in den früheren Jahren aufgestellten Berechnungen den für statische Publikationen erforderlichen Grad von Zuverlässigkeit nicht zu erreichen vermochten. War zwar auch schon vor dem Jahre 1857 jeder Auswanderer verpflichtet, zuvörderst bei der Regierung einen Auswanderungs=Consens nachzusuchen, so fehlte es doch an Mitteln, die Erfüllung dieser Verpflichtung gehörig zu überwachen, und es ist bekannt, daß z. B. in den Jahren 1853 und 1854, wo die Auswanderung aus Mecklenburg in ausgedehntester Weise stattfand, die größere Anzahl der überseeischen Auswanderer ohne regiminellen Consens das Land verfassen hat. Erst in Folge der das Heimathsrecht regulirenden Gothaer Convention, welche jetzt sämmtliche deutsche Staaten, mit Ausnahme von Oestreich, Lichtenstein und Holstein=Lauenburg beigetreten sind, und, rücksichtlich der überseeischen Auswanderungen, durch die landesherrliche Verordnung vom 15. April 1857 ist eine genaue Statistik der Auswanderung aus dem hiesigen Lande ermöglicht worden. Denn während nach der gedachten Convention Mecklenburger, welche in den andern deutschen Staaten mit Ausnahme von Oestreich etc. aufgenommen sein wollen, zuvor ihre Entlassung aus dem diesseitigen Unterthanenverbande nachzuweisen gezwungen sind, ist nach der letztgedachten Verordnung Jeder, der nach außereuropäischen Ländern auszuwandern beabsichtigt, nicht nur verpflichtet, den regiminellen Consens durch die Obrigkeit seines Aufenthaltsorts sich zu erwirken, sondern er darf auch seinen Ueberfahrts=Vertrag nur mit einem mecklenburgischen, gleichviel ob schwerinschen oder strelitzischen, concessionirten Auswanderungsagenten abschließen, welcher seinerseits erst wiederum vor Abschluß des Vertrages die Vorzeigung des regiminellen Consenses verlangen muß. Auf diese Weise liefern die Verzeichnisse auf die ertheilten Auswanderungs=Consenses einen ziemlich genauen Nachweis über die wirklich stattgehabten Auswanderungen. - Nach den obengedachten Listen sind aus dem hiesigen Herzogthume in den Jahren 1857, 1858 und 1859 zusammen 1435 Personen ausgewandert, einer von je 58 Einwohnern der Gesammt=Bevölkerung, diese nach der letzten Zählung v. 1851 zu 83,276 Seelen gerechnet. Hiervon kommen auf das Jahr 1857: 681 Personen, auf 1858: 473 P., auf 1859: 281 P. Von diesen Auswanderern gingen nach überseeischen Ländern 1094, nach europäischen 311 P. - Die Auswanderung aus dem Fürstenthum Ratzeburg liefert ein noch günstigeres Resultat, als diejenige des hiesigen Herzogthums. Es wanderten dort in dem gleichen Zeitraum von 1857-1859 im Ganzen 103 Personen aus, also nur einer von 159 Einwohnern der auf 16,532 Seelen veranschlagten Bevölkerung, und zwar 1857: 27 Personen, 1858: 52 P. und 1859: 24 P. Hievon gingen nach überseeischen Ländern 49 P., nach europäischen Ländern 54 Personen. Sie stimmten, mit Ausnahme eines Handwerkers aus Dodow, sämmtlich aus dem landesherrlichen Domanio, incl. der Stadt Schönberg, und gehörten ebenso wie im hiesigen Herzogthume größtentheils dem Arbeiter= und Handwerkerstande an, und zwar 50 Arbeiter und 17 Handwerker. Das Ziel der überseeischen Auswanderer war mit einer einzigen Ausnahme Amerika. Die europäischen Auswanderer gingen besonders nach Lübeck, in allem 35 Personen.
- Ueber die Unterschleife des östreichischen Generals v. Eynatten heißt es ferner: Derselbe hat nicht nur in der Versorgung der östreichischen Armee sich die großartigsten Unterschleife zu Schulden kommen lassen, sondern soll auch die umfangreichsten Proviant=Vorräthe an das französische Heer veräußert haben. Was aber dem Verrathe vollends die Krone aufsetzt, ist der Umstand, daß er als einer der wenigen höchsten Militairs, in seiner Eigenschaft als erster Regierungs=Commissair, Kenntniß von den Märschen und allen Bewegungen der kaiserlichen Armee erhielt und letztere den Franzosen verrieth. Es ist jetzt erst das Räthsel gelöst, wie bei der in aller Stille vorbereiteten Schlacht bei Solferino die Oestreicher den Feind in voller Kampfbereitschaft vor sich fanden, während sie ihn zu überraschen hofften. Ferner führte

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 2]

man den Betrug mit den Ochsenlieferungen auf folgende Weise aus: Eine und dieselbe Parthie Ochsen wurde in Italien von einer Station in die andere geführt, und überall ließ man sich Empfangsscheine ausstellen, so daß dieselben Ochsen drei bis vier Mal bezahlt wurden. Als der Waffenstillstand von Villafranca abgeschlossen wurde, hatten die Lieferanten noch mehrere Tausend Ochsen zu liefern, die sie jedoch noch nicht gekauft hatten. Schnell schlossen sie Scheinkäufe ab, um von der Regierung bedeutende Entschädigungssummen fordern zu können.
- Bei der Abstimmung in den italienischen Staaten hat sich die ungeheure Mehrheit für den Anschluß an Sardinien ausgesprochen. Nachdem das Resultat dem König Victor Emanuel überbracht, hat derselbe die Einverleibung der Herzogthümer Modena und Parma, sowie der Romagna in das Königreich Sardinien ausgesprochen. Im königlichen Schloß zu Turin ist Freude über Freude. Die Besetzung der neuen Provinzen durch sardinische Truppen wird bald erfolgen. Es heißt auch, daß französische Truppen nächstens Savoyen besetzen werden. Die Schweiz protestirt gegen diese Einverleibung und beruft sich auf die Verträge von 1815. - Am Kaiserhofe zu Paris sieht's nicht lustig aus. Der Kaiser ist verschlossener und mürrischer als sonst; die Kaiserin grämt sich wegen des heiligen Vaters, dessen mißliche Stellung sie hauptsächlich ihrem Gemahl Schuld giebt, und ist frömmer als je. - Die Kreuz=Zeit. berichtet: Wie man hört, soll Frankreich erklärt haben, daß es auf einen Protest gegen die Einverleibung Savoyens keine Rücksicht würde nehmen können.


Ein Partiechen.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 3]

Ein Partiechen.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Antrag des Herrn Justizraths v. Oertzen hieselbst, als Curators der verehelichten Ekengreen zu Wahrsow, ist das gegenwärtige Proclam - und zwar zur eventuellen vollen Wirkung eines Concursproclams - erkannt worden, kraft dessen hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an die verehelichte Ekengreen und deren Vermögen haben, oder zu haben vermeinen, peremtorisch hiedurch geladen werden, solche in dem deshalb auf

Montag den 4. Juni d. J.,
Morgens 11 Uhr,

präfigirten Termine vor unterzeichnetem Justizamte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu gewärtigen, daß sie mit ihren Ansprüchen von der vorhandenen Vermögensmasse der verehelichten Ekengreen für immer alsbald werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.
Schönberg den 22. März 1860.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Curatelbestellung.

Unter Bezugnahme auf das Notificatorium vom 7. d. M. wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die verehelichte Ekengreen zu Wahrsow nunmehr definitiv, wegen Verschwendung, unter Curatel gestellt, und der Herr Justizrath von Oertzen hieselbst zum Curator derselben ernannt worden ist.
Bezüglich der beiden Ekengreen'schen Söhne besteht z. Z. die interimistische Curatel fort.
Schönberg den 22. März 1860.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
                                                                                    Reinhard


Der auf den 31. d. M. anberaumte Termin zur Verpachtung der Robrahn'schen Stelle zu Pogetz ist bis auf Weiteres ausgesetzt, welches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Schönberg, den 20. März 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Verkaufsanzeigen.

Auf Antrag der Erben des wail. Rathmann Grewsmühl hieselbst, resp. deren Vertreter, sollen nachbenannte zum Grewsmühl'schen Nachlasse gehörige Grundstücke, als:

1) das in der Siemzerstraße sub No. 100. belegene Wohnhaus nebst Hintergebäuden und Garten,
2) die Wiese an der s. g. Moorstraße zwischen Lorenz Vock und Kramp,
3) das Ackerland im Mühlencamp zwischen Oldörp und Trems,
4) das Gartenland im Galgenmoor an Lenschow und Grünthal stoßend,
5) der Bauplatz an der Ratzeburger Chaussee zwischen Eggert und Hundt,
sowie auch zwei Kirchenstände (Frauenstand No. 64. unten und Mannsstand No. 21. oben) öffentlich an den annehmlich Meistbietenden verkauft werden.
Es ist hiezu Termin auf

Dienstag den 27sten d. Mts.,
Mittags 12 Uhr,

anberaumt und werden Kaufliebhaber hiedurch eingeladen.
Die Verkaufsbedingungen sich 8 Tage vor dem Termine auf der Justizamts=Registratur einzusehen.
Schönberg, den 8. März 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Am

Montag, den 2. April dieses Jahres und folgende Tage

soll im Hause des weil. Schustermeisters A. Jürgens hieselbst von Vormittags 9 und Nachmittags 2 Uhr an, der gesammte bewegliche Nachlaß desselben, als:

2 Arbeitspferde, 2 dreijährige Kühe, Mobilien, 1 Standuhr, 1 neues Sopha, Silberzeug, Haus= und Küchengeräth, mehrere Koffern, 37 zinnerne Teller und Schaalen, ca. 300 Pfund Brandsohl= und Oberleder, halbgare Häute, ca. 50 Centner Lohe, Victualien, ca. 15 Tonnen Kartoffeln, 6 Stand Betten, fertiges Leinenzeug, ca. 700 Ellen eigengemachtes in Laken, diverse Chaise= und Bauwagen, theilweise mit eisernen Achsen, eiserne und hölzerne Eggen, etwas Heu und Stroh, Feuerung etc.
gegen sofortige Zahlung in Courant meistbietend versteigert werden.
Am ersten Tage Morgens 11 Uhr kommen Vieh und Fahrniß, Nachmittags 2 Uhr Betten und Leinenzeug auf den Bot.
Rehna den 20. März 1860.

                                                    Schwetzky, Stadtsecr.


Loh=Verkauf.

Am Freitag den 30. März, Vormittags präc. 11 Uhr, sollen im Versammlungslocale der Vorsteherschaft des St. Johannisklosters zu Lübeck die in den Forstrevieren Wulfsdorf und Schattin von den im Frühjahr 1860 auszuforstenden Eichhestern erfolgende Lohborke, taxirt zu resp. 300 und 250 Tonnen, öffentlich au den Meistbietenden unter den in termino bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
Waldhausen den 21. März 1860.

                                                    C. H. Haug, Oberförster.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden aufgefordert, die Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher: Tischlermeister Bruhn, Töpfermeister Fr. W. Hauschild und Tischlermeister A. Dettmann in Schönberg, und in den Dörfern: an den Herrn Pensionair Stamer zu Hof Rabensdorf, an die Hauswirthe: F. Wigger in Törpt, Bonhoff in Kl. Bünsdorf und Beckmann in Petersberg zu bezahlen.
Schönberg den 8. März 1860.

                                                    Die Armenbehörde.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

Am Mittwoch, den 28sten d., beginnt die diesjährige öffentliche Prüfung unserer Schüler.

Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Choral; Realkl. II. Religion; Realkl. I. Mathematik. - 10 1/4 U.: Realkl. III. Deutsch; Realkl. I. Geographie. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. II. Englisch; Knabenkl. I. Bibl. Gesch. - Entlassung, Choral.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral; Knabkl. II. Deutsch; Knabkl. III. Bibl. Gesch. u. Lesen. 10 1/4 Uhr.: Mädchkl. I. Religion; Mädchkl. II. Rechnen. - Nachm. 2 Uhr: Mädchkl. I. Geographie u. Geschichte; Mädchenkl. II. Religion. - Entlassung. Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. Bibl. Gesch. u. Lesen; Mädchkl. III. Lesen u. Bibl. Geschichte.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg den 20. März 1860.

                                                    Dr. Wittmütz, Director.


Die statutenmäßige diesjährige Frühlings=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am Freitag den 30. d. M., Morgens 1/2 11 Uhr, beim Gastwirth Boye hieselbst statt.
Schönberg den 8. März 1860.

                                                    F. Boccius,
                                                    d. Z. Secretair.


Landwirthschaftlicher Club
im Hause des Herrn August Spehr
am Freitag den 30. März 1860.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Dienstag nach Ostern, dem 10. April, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 22. März 1860.

                          Die Vorsteher und Altgesell
                          der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Thierschau in Mölln.

Der Landwirthschaftliche Verein des Herzogthums Lauenburg wird die diesjährige Thierschau und Gerätheausstellung in gewohnter Weise

am Montage den 21. Mai
in Mölln

abhalten. Das Nähere wird durch das Programm bekannt gemacht werden.
Anmeldungen von Thieren und Geräthen nimmt bis zum 15. April der Unterzeichnete entgegen.

                                                    Wilh. Susemihl.
Neuvorwerk bei Ratzeburg                                                    
den 9. März 1860.                                                    


        Meine Proben von

Tapeten und Borden

habe ich auf Lager erhalten, die ich einem geehrten Publicum zur Ansicht und Abnahme bestens empfehle.

                                                    C. Schwedt.


In der Nacht vom 21. auf den 22. d. M. sind von meinem Hofe 16 Ellen Tischzeug, 7 Viertel breit, gestohlen. Wer mir den Thäter so anzeigt, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, dem verspreche ich 1 Thaler Belohnung.

                                                    Joh. Burmeister.


Ein Mädchen, welches mit dem Melken und Buttern Bescheid weiß und auch in der Küche zu helfen hat, wird zu Ostern d. J. gesucht. Wo? erfährt man in der Expedition dieser Blätter.


U. Beermann & Co.
Lübeck Klingberg 927.
empfehlen eine sehr schöne Auswahl der neuesten
Frühjahrs=Umhänge u. Mantillen,
sowie auch ihr sonst wohlassortirtes Lager von
Manufactur=Waaren.


Von den berühmten Waldwoll=Unterhemden, Strümpfen, Mützen, Oel und Seifen gegen Gicht und Rheumatismus habe ich jetzt auch Lager; ferner empfehle ich englisches Leinen, Maschinen=Garn, Gummi=Galoschen in allen Sorten, mit und ohne steife Kappen, so wie fertige Mäntel und Mantillen. für Confirmanden billige Tuche und Kleiderzeuge aller Art; Paramattas und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Double=Shwals von 2 Taler (Mecklenburg) an.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.


Glanzvolle Seidenzeuge (Satin de Chine) von 18 Schilling (Mecklenburg) an, 6 bis 8/4 Mixed Lustre, Paramatta und Orleans schwarz und couleurt von 4 Schilling (Mecklenburg) an, 6/4 Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) an, 12/4 weiße Piqué=Bettdecken von 3 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an, 5/4 weiße Piqué=Decken von 14 Schilling (Mecklenburg) an, Bettdrell von 6 Schilling (Mecklenburg) an, abgepaßte Röcke von 1 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an bis 7 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), Baumwollen=Strickgarn von 1 Mark (Lübeck) an, bei

                          J. H. Sommer,
                          Beckergrube, Fünfhausen=Ecke No. 136.
                          in Lübeck.


Verkaufsanzeige.

Des Hans Jochen Fick in Kl. Molzahn Eigenkathen nebst Garten, mit schönen und tragbaren Obstbäumen besetzt, soll unter der Hand verkauft werden. Kaufliebhaber können sich an den Hufner Heinrich Jabs daselbst wenden, um das Gewese in Augenschein zu nehmen und das Nähere zu erfahren. Auch wird sichere Auskunft ertheilt bei

                                                    J. H. Fick, Schneidermeister,
                                                    Schwönkendwasstr. Nr. 384 in Lübeck.


Den geehrten Damen Schönbergs und der Umgegend empfehle ich zur geneigten Abnahme besten:
Eine Auswahl moderner grauer und brauner Strohhüte von 12 Schilling (Mecklenburg) bis 36 Schilling (Mecklenburg), billige Bordenhüte von 12 bis 16 Schilling (Mecklenburg), eine Auswahl schöner Hut= und Haubenbänder, sowie von Morgen=Mützen, Unter=Aermeln, Haarputzen, wie auch von Strohblumen, -
Ferner werden jede Arten Strohhüte von mir gewaschen und nach den neuesten Facons umgeändert.

Schönberg.                                                     J. Kiel.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 15.-22. März

Gestorben: D. 16. Wilh. Joach. Heinr. Oldörp, Hauswirthssohn aus Petersberg, 2 J. 9 M. alt. - D. 19. Trien Marie Wigger, Altentheilerin in Kl. Siemz, 79 J. a. - D. 21. Maria Törber, Maurergesellentochter vor Schönberg, 5 J. 6 M. alt. - D. 21. Wilhelm Badstein, Hauswirthsohn aus Petersberg 5 J. 9. Mon. a.
- D. 20. Elisabeth Behrenstörp Arbeitsmannswittwe in Schönberg, 74-75 J. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 20. März 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-28 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 28-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-56 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   1-  2 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 48-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 22-23 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 21-22 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 5]

Zu beziehen durch J. P. Bade in Schönberg
Illustriertes Haus- und Familien-Lexikon.
----------
Ein Handbuch
für das
praktische Leben.

Illustrirtes Haus- und Familien-Lexikon

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 6]

Prospect.
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      Wenn der Erfolg eines literarischen Unternehmens als der Prüfstein für den innern Werth desselben angesehen werden darf, so bietet der ungetheilte Beifall, welchen das "Conversations=Lexicon" in allen Kreisen des gebildeten Publikums seit einer langen Reihe von Jahren gefunden hat und fortwährend noch findet, gewiß eine Garantie sowol für die Zweckmäßigkeit der Anlage, wie auch für die passende Auswahl des in diesem Werke bearbeiteten wissenschaftlichen Materials. Es ist in der That eine durch mehr als genügende Erfahrung festgestellte Thatsache, daß dem nach allgemeiner Bildung strebenden Publikum kein bequemerer Wegweiser in die Hand gegeben werden kann, als eine lexikalische Encyklopädie, die mit glücklichem Takte aus dem großen Schatze des Wissens das heraushebt, was, in allgemein verständlicher Weise dargeboten, das Interesse zu wecken und zu fesseln geeignet ist.
      Kann hiernach kein Zweifel an der Zweckdienlichkeit und Berechtigung einer populär=enzyklopädischen Literatur obwalten, so werden doch die Grenzen derselben durch die rastlosen Fortschritte der Wissenschaft mit jedem Tage weiter und weiter gezogen. Die Verlagshandlung, welche diesen Fortschritten stets mit großer Aufmerksamkeit gefolgt ist und dies bereits durch verschiedene Unternehmungen anderer Art mehrfach bethätigt hat, hielt deshalb gegenwärtig den Zeitpunkt für gekommen, dem "Conversations-Lexikon" ein Werk an die Seite zu stellen, welches die Resultate der angewandten Wissenschaften für das praktische Bedürfniß und die materielle Seite des Lebens zusammenfassen soll, während jenes Werk vorzugsweise der allgemeinen oder theoretischen Bildung gewidmet ist. Sie entschloß sich, eine neue Enzyklopädie ins Leben zu rufen, welche unter dem Titel "Illustrirtes Haus- und Familien-Lexikon" das reale Wissen zum Zweck der Anwendung in den verschiedenen Kreisen des bürgerlichen Lebens darstellen und so ein populäres und gemeinnütziges "Handbuch für das praktische Leben" sein soll.
      Der vorstehend ausgesprochenen Tendenz sowol, wie auch den vielfach verzweigten Bildungsbedürfnissen unserer Zeit glaubte die unterzeichnete Redaktion nur dadurch im vollen Maße genügen zu können, daß bei der Ausführung die folgenden Prinzipien als maßgebend angenommen wurden.
      Suchen wir aus der großen Mannichfaltigkeit der Verhältnisse, in denen sich die Menschen heutzutage bewegen, das Gemeinschaftliche heraus, so ergeben sich für jeden, er mag einem Berufskreise angehören welchem er wolle, als wirkliche Mittelpunkte aller seiner Beziehungen zunächst das Haus und die Familie und dann im engen Anschlusse daran die Gesellschaft. Um nach beiden Richtungen hin sich mit Geschick und glücklichem Erfolge bewegen zu können, bedarf der einzelne eines gewissen Schatzes von Erfahrungen und positiven Kenntnissen, den er ohne fremde Hülfe nicht heben kann. Diejenige Literatur, welche speciell der praktischen Seite des Lebens dienen will, hat als allgemein vermittelndes Organ diese Erfahrungen und Kenntnisse zum Gemeingut aller zu machen. Es ist daher zunächst ihre Aufgabe, eine Reihe von Winken und Vorschriften zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, deren Beachtung für die materielle Seite des Verkehrs mit Menschen unerläßlich ist. Die darf sich indeß hierbei auf bloße Mittheilung nicht beschränken, sondern muß zugleich ergänzend, berichtigend und begründend auftreten. Dies kann nur an der Hand der Wissenschaft geschehen. In einer Zeit, deren wissenschaftliche Bestrebungen bisjetzt schon in so ausgedehntem Maße der Praxis zugute gekommen sind, ist es sehr natürlich, daß der einzelne, der sich ja dem Mitgenusse an den Früchten menschlicher Forschung gar nicht mehr entziehen kann, immer lebendiger in sich das Bedürfniß fühlt, einen mehr als blos oberflächlichen Einblick in alles das zu erlangen, was ihm die Wissenschaft zur freien Benutzung überwiesen hat. Daraus folgt von selbst, daß sich diesem Interesse bald das weiter gehende beigesellt, über die Grenzen des zunächst liegenden rein Materiellen hinauszublicken.
      So gewiß aber ein solche Bedürfnis überall vorhanden ist, so verschieden sind die Grade desselben. Während bei vielen der Blick in die Ferne sich über den engen Kreis der Familie und des Berufs hinaus alsbald in ungewissem Dunkel verliert, bietet unsere Zeit andererseits die höchst erfreuliche Erscheinung dar, daß viele, die nur Laien sind und auf keinen höhern Titel Anspruch machen wollen, mit anerkennenswerthem Eifer, reger Theilnahme und seltenem Erfolge sich in Gebiete hinauswagen, die ursprünglich nur dem Forscher angehören. Will und soll daher die populäre Literatur der Gegenwart diesen verschiedenartigen Ansprüchen genügen, so muß sie dort fördernd und anregend, hier ergänzend und berichtigend wirken: sie muß die rechte Mitte zu finden, mit einem Worte den Standpunkt einzunehmen suchen, welchen jeder, der auf der Höhe seiner Zeit zu stehen wünscht, ohne allzu große Anstrengung erreichen kann und erreichen muß.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 7]

      Da nun ein Werk wie das angekündigte schon seiner äußern Einrichtung zufolge mehr als jedes andere berechtigt und befugt ist, diesen Standpunkt festzustellen, so erwächst daraus, wenn es andere ein zeitgemäßes Unternehmen werden soll, die Verpflichtung, die eben ausgesprochenen Grundsätze als leitend und maßgebend für die Bearbeitung einzuhalten. In diesem Sinne sind daher die dem Haupttitel beigefügten Worte "Ein Handbuch für das praktische Leben" aufzufassen.
      Die folgende kurze Angabe des Inhalts wird den Charakter des Werks noch näher bezeichnen.
      I. Häusliches und Familienleben. Die Familie hat im Laufe ihres Bestehens mannichfache Erfahrungen gesammelt in Betreff des körperlichen und geistigen Wohls ihrer Glieder. Sie kann dabei des Rathes der Naturwissenschaften und ebenso der nach geistiger Cultur strebenden Erziehungswissenschaft nicht entbehren. Zur Aufnahme kommen daher:
      1. Medizin, populäre Artikel über Gesundheitspflege, über das Verhalten in Krankheiten, über den Bau des menschlichen Körpers und die philologischen Functionen seiner Organe.
      2. Die Lehre von den Nahrungsmitteln, deren chemische Zusammensetzung, relativer Werth für die Ernährung; diätetische Vorschriften; Verfälschung der Nahrungsmittel und deren Erkennung; Zubereitung der Speisen.
      3. Kleidung und Wohnung. Natur, Güte und Echtheit der zur Bekleidung dienenden Stoffe; Verfertigung derselben; Einrichtung und Ausschmückung der Zimmer.
      4. Die Arbeiten der Hausfrau. Häusliche Arbeiten und weibliche Handarbeiten.
      5. Erziehung und Unterricht. Fingerzeige und Rathschläge über Behandlung der Kinder in physischer, psychischer und ethischer Beziehung, Zucht und Regierung der Kinder; Förderung und Beurtheilung des für das Leben und die Charakterbildung so nothwendigen Unterrichts.
      II. Geschäftliches und gesellschaftliches Leben. Als Glied der Gesellschaft bedarf der Mensch in seiner Erfahrung mannichfacher Ergänzungen Von Seiten des positiven Rechts; seine geschäftlichen Beziehungen nöthigen ihn, den Blick in die Verkehrswelt hinauszuschicken, und die Bedürfnisse, die er von außen bezieht, legen ihm die Verpflichtung auf, sich über die Quellen, die Einführung und die Verarbeitung derselben zu unterrichten. Diese Rubrik umfaßt demnach:
      1. Handel und Verkehr. Organisation des Geschäftslebens, Handelswissenschaft, Münz=, Maß= und Gewichtskunde, Waarenkunde, Handelsgeographie, Handelspolitik, Productengeographie, Verkehrswege, Verkehrsmittel.
      2. Gewerbe und Industrie. Besondere Berücksichtigung finden diejenigen Gewerbe, welche eine mehr directe Beziehung zum häuslichen Leben haben: die bürgerlichen Gewerbe; dann die landwirthschaftlichen Gewerbe (Brennerei, Brauerei, Zuckerfabrikation etc.); ferner alles, was dem Gebiete der eigentlichen Technologie angehört und zwar ebensowol der mechanischen als auch der chemischen Technologie, als: Spinnerei, Weberei, Färben, Drucken, Baumwollen=, Leinen=, Wollen=, Seidenindustrie, Verarbeitung der Nutzhölzer, des Leders, Gewinnung und Verarbeitung der Metalle, Glas=, Thon= und Porzellanmanufactur u. dgl. m.
      3. Landwirthschaft, besonders insofern sie für den Laien Interesse und Bedeutung hat.
      4. Volkswirthschaftslehre, insofern sie den einzelnen und die Familie in ihren Beziehungen zur Nation betrachtet und namentlich in unsern Tagen eine solche Ausbildung gewonnen hat, daß dadurch selbst Dinge von scheinbar höchst spezieller Natur als bedeutungsvoll für das große Ganze anerkannt worden sind.
      5. Rechtswissenschaft, in populärer Bearbeitung für den geschäftlichen und gesellschaftlichen Verkehr.
      III. Die Naturwissenschaften in ihrer Bedeutung für das praktische Leben. Auch aus dem Gebiete der Naturwissenschaft als solcher wird das Werk Stoff herbeiziehen und in geeigneter Form bearbeiten. Da es aber nicht der Wissenschaft, sondern dem Leben dienen soll, so wird es auch nicht Wahrheiten suchen, sondern Wahrheiten geben. Es vermeidet den unsichern Boden der Spekulation und solche Wissensgebiete, auf denen die Wahrheit noch nicht zu Tage gefördert ist; aber entbehren kann es zum Zwecke des vollen und nutzbringenden Verständnisses der reinen Wissenschaft nicht ganz. Das aus dieser Kategorie Entnommene wird zum Theil keine selbständige Bearbeitung finden, sondern nur als Mittel der Erläuterung, wo es erforderlich scheint, eingeflochten werden.
      Was nun die Art der Bearbeitung betrifft, so soll alles dem ersten Abschnitte Angehörende und einiges aus dem zweiten in Form von wirklichen Unterweisungen gegeben werden und somit den eigentlichen Kern des Werks bilden; das Uebrige wird in mehr oder weniger leichten Contouren gezeichnet und dient theils als nothwendige Ergänzung, theils zur Anregung, theils endlich nur als Schmuck.
      Als ein nothwendiges Erforderniß für ein Werk, welche seine Leser im größern Publikum sucht, erscheint ferner vor allem eine anziehende Darstellungsweise. Ohne daher der Präcision und selbst, wo es thunlich ist, der Kürze zu schaden, wird überall das Streben in den Vordergrund treten, die Lehren, Erörterungen und Notizen in ein möglichst anmuthiges Gewand zu kleiden und dadurch dem Publikum zu gleicher Zeit eine belehrende und unterhaltende Lectüre zu bieten.
      Endlich werden, wie schon der Titel verheißt, zum Zwecke bessern Verständnisses dem Texte auch Abbildungen beigegeben werden. Da das Werk seinen Stoff zum allergrößten Theil aus denjenigen Gebieten des Wissens herbeiziehen wird, welche die Erforschung, Umbildung und Benutzung der uns umgebenden Körperwelt zum Gegenstande haben, so kann in den

[ => Original lesen: 1860 Nr. 12 Seite 8]

meisten Fällen das bloße Wort nicht genügen, um die Darstellung zu einer wirklich lichtvollen zu machen. Die Beigabe von Abbildungen war daher schon durch die Natur des Werks geboten, noch mehr aber durch den Zweck, den dasselbe verfolgt, da ja viele der Artikel in Form specieller Anleitungen erscheinen werden, welche da, wo es sich um concrete Dinge handelt, ohne Illustrationen häufig unverständlich sein würden.
      Zur Bearbeitung des Werks nach dem vorstehenden Programm ist bereits eine große Anzahl tüchtiger Mitarbeiter aus den Vertretern der betreffenden Wissensgebiete gewonnen worden. Die Namen derselben werden später veröffentlicht werden.

                                                    Die Redaction:
                                                    Dr. Rudolf Arendt.
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      Die Verlagshandlung wird bei der Herstellung dieses Werks ihre reichen Erfahrungen bei ähnlichen Unternehmungen nach allen Seiten hin zu benutzen bestrebt sein. Das "Ilustrirte Haus- und Familien-Lexikon" erscheint

in 60 - 80 Heften von 5 Bogen Lexikon=Octav

zu dem Preise von 7 1/2 Ngr. für das Heft. Zehn Hefte bilden einen Band. Das ganze Werk ist somit auf 6-8 Bände berechnet. Jeden Monat sollen in der Regel zwei Hefte erscheinen.
Unterzeichnungen werden in allen Buchhandlungen angenommen, wo auch das davon bereits Erschienene zur Ansicht zu haben ist.

Leipzig im Februar 1860.                                                      Die Verlagshandlung:
F. A. Brockhaus.

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Inhalt des ersten Heftes.

Aachener Bäder: Historisches; geologische Formation; Lage, Einrichtung, physikalische und chemische Natur der Thermen; physiologische Wirkung, therapeutische Anwendung, Vorschule, Literatur.
Aal (mit 1 Abb.): Naturgeschichtliches: Stellung im System, Lebensweise und Vorkommen, Verbreitung, Fortpflanzung; Zubereitung: Aal blau, am Spieß gebraten, gedämpft Fricassee von Aal, Aalroulade, Aal in Aspic, marinirt, Aalsuppe, geräucherter Aal.
Aalraupe (mit 1 Abb.): Naturgeschichtliches und Zubereitung.
Aasfliege (mit 1 Abb.).
Aasgeier (mit 4 Abb.): Allgemeines; Wohnplätze, geselliges Leben, geistige und körperliche Begabungen; ein Geiermahl in der Wüste, Bedeutung der Geier für den Haushalt der Natur, Naturgeschichtliches.
Aaskäfer (mit 3 Abb.).
Abandon: Fälle und Gesetzgebung.
Abbinden, Abdrehen, Galvanoakustik (mit 4 Abb.): Die sogenannten unblutigen Operationen, der Ecraseur nach Chassaignac, Middeldorpf's Instrument.
Abbitte: Ihr ethischer und pädagogischer Werth; Mittel um dieselbe zu erzeugen und in der Familie zu erhalten, Behandlung vor fremden Personen.
Abdecker: Function, geschäftliche Stellung, Bann= und Zwangsrechte und deren Nachtheile für die Landwirthschaft, Ablösung derselben.
Abendessen: Physiologische Vorbemerkung, praktische Vorschriften; einfaches A. für größere und kleinere Familien; festliches A.: Tafelarrangement, Wahl und Reihenfolge der Speisen für Mahlzeiten von 3-8 Gängen, kaltes A. von mehreren Gängen.
Abfälle: Ihr volkswirthschaftlicher Werth, Ausbeutung und Benutzung an der Hand der Wissenschaft.
Abführende Mittel: Physiologische Begründung für die Wirkung derselben; Anzeigen für die Anwendung; Gruppirung in milde und drastische Purgantien.
Abgaben: Historisches; Staats=A.; Gemeinde=A.; kirchliche A.; gutsherrliche A.
Abhärtung: Grenzen und Zweck, Methode, Mittel.
Abkochung (mit 4 Abb.): Unterscheidung von Aufguß, praktische Vorschrift, Gefäße und Lampen.
Abkürzungen: Vortheile und Methode der A. beim Gebrauche der Currentschrift; Eintheilung; Aufzählung der gebräuchlichsten A.
Ableger: Natürliche und künstliche Ablegerbildungen; Beschreibung der einzeln Methoden.
  Ableitung: Wesen und Zweck der medicinischen A., Angriffspunkte und Methoden, Anzeigen (Indicationen) für die Anwendung; Ableitungsmittel: Abführmittel, schweiß= und harntreibende Mittel, Mittel zu lokaler Applikation auf die Haut (Senfteig und Senfspiritus, Schröpfköpfe, Blutegel, Aderlaß, Fußbäder, blasenziehende, pustelmachende und Geschwüre erzeugende Mittel); Vorsichtsmaßregeln bei der Behandlung.
Ablösung: Rechtliche und volkswirthschaftliche Nothwendigkeit der A., Arten derselben, Ablösungskapital.
Abneigung: Wesen und Ursachen; Behandlung der A., wenn sie sich bei Kindern zeigt, zum Zwecke der Erziehung.
Abputzen: Erklärung und Zweck, allgemeine Vorschriften; Rapputz, gestufter Putz, Spritzwurf; Abputz von Backstein=, Guß=, Lehmmauern, Fach=, Block=, Pfosten=, Schalwänden und Decken; Anbringung von Verzierungen; marmorartiger Abputz: Weißstuck, Stuccolustro, Stuckmarmor.
Abrechnen: Wesen und Werth des kaufmännischen A. (Clearing) Clearinghouse in London und Neuyork.
Absceß: Entstehungsursache, Classification, Behandlung.
Absinth (mit 4 Abb.): Botanisch, pharmakognostisch und therapeutisch.
Absonderung: Verschiedenartigkeit der A., im thierischen Organismus, Ursachen hiervon, Einfluß der Nerven, Aufzählung und Charakterisirung der Absonderungen, (Excrete und Secrete).
Abstimmung: Stimmrecht; Mehrheit und Minderheit; öffentliche und geheime A.
Abtritt (mit 14 Abb.): Allgemeines, Lage und Einrichtung des Gemachs, trockene und nasse Schlüsse (Waterclosets), Wasserspülungen, selbstwirkende Vorrichtungen dazu, Ventilation der Rohre und Gruben; Abtrittsrohre: Materialien dazu, Befestigung, Verbindung, Verschließen der untern Oeffnung; Latrinen, Gruben, Separatoren, Pissoirs. Desinfection auf chemischem Wege. Volkswirthschaftliche Bedeutung der Abtritte.
Abwesenheit: Rechtliche Folgen, gesetzliche Bestimmungen, Vormundschaft für Abwesende.
Abzugsgeld: Herkommen, Fälle der Erhebung des A., widerrechtliche Natur dieser Steuer; Streben und Fortschritte der Gesetzgebung in Betreff der Abschaffung des A.
Acanthaceen. Acanthus (mit 1 Abb.).
Accent: Wichtiges Hülfsmittel bei der Kindererziehung und im Umgange mit Erwachsenen. Formulirung der zu ertheilenden Befehle, Art der Aussprache derselben.
Druck von F. A. Brockhaus in Leipzig.
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