No. 11
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. März
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 11 Seite 1]

Neustrelitz, 16. März. Vorgestern Abend traf der Geheimrath Professor Dr. Frerichs von Berlin in Veranlassung der Krankheit Seiner Königlichen Hoheit unseres allerdurchlauchtigsten Großherzogs berufen, hier ein. Dem Vernehmen nach hat derselbe sich, der bisherigen Behandlung der hiesigen Aerzte zustimmend und den Ernst der Krankheit allerdings bestätigend, doch beruhigend dahin ausgesprochen, daß, bei der jetzt befriedigenden Thätigkeit des Nervensystems und der Verdauung, die Hoffnung auf die Erhaltung des geliebten Landesherrn keinesweges aufgegeben zu werden braucht. Das Befinde Seiner Königlichen Hoheit während der letzen acht Tage war im Ganzen zufriedenstellend, wiewohl die eigentlichen Krankheits=Erscheinungen wesentlich nicht verändert fortbestehen. (N. Z.)


- Zwischen Sardinien und Frankreich bestehen einige kleine Differenzen, die vielleicht nicht so böse gemeint sind. Der sardinische Minister Cavour schreibt an den französischen v. Thouvenel, sein König sei über Toscana und Savoyen etwas anderer Meinung als der Kaiser, und sie würden sich manches zu sagen haben. - Ueber den Italienern hängt fortwährend das östreichische Schwert. Der Minister Oestreichs erklärte in einer Note in Paris ziemlich unverblümt: wenn Napoleon den Friedensvertrag von Villafranca nicht halte, sei Oestreich auch nicht gebunden. Würden die vertriebenen Herzöge nicht wieder eingesetzt, so gelte genau genommen auch die Abtretung der Lombardei nicht. - Am 11. und 12. März stimmen die Toskaner ab, ob ihr Land mir Sardinien vereinigt werden oder ob ein getrenntes Königreich bleiben soll. Stimmfähig sind alle Bürger über 21 Jahre.
Es ist kein Zweifel, daß Napoleon, wie er gesagt hat, ernstlich den Frieden will. Zu diesem Zweck hat er seine Artillerie ungemein verstärkt, alle Beurlaubten einberufen, benachbarten Festungen Straßburg und Metz vollgestopft voll Soldaten, Kanonen und Lebensmittel. Zugleich richtet er eine Landwehr ein, die anderthalb Millionen Köpfe zählt. Solche Anstrengungen macht Napoleon, den Frieden zu erhalten.
- In Wien bildet eine traurige Angelegenheit das Gespräch der Residenz. Der schon seit einiger Zeit einer Untersuchung unterzogenen Feldmarschallieutenant Baron Eynatten, der Mann, welcher das ihm geschenkte volle Vertrauen seines Kaisers arg mißbraucht hat, wurde in Arrest gesetzt. Er hatte vor längerer Zeit Urlaub auf ein Jahr erhalten, als über ihn verdächtigende Gerüchte auftauchten und seine Rückkehr nothwendig machten. Es hatte sich in Folge der Untersuchung ergeben, daß er in dem Armee=Verpflegungswesen ungeheurer Unterschleife sich schuldig gemacht habe. Er erhängte sich bald darauf in seinem Gefängniß; er hinterläßt drei Söhne, die als Officiere in der östreichischen Armee dienen. Der Betrug der von ihm begangenen Unterschleife soll sich auf mehr als zwei Millionen Gulden belaufen. Ferner ist daselbst der Director der Creditanstalt, Richter, der sich gleichfalls Unterschleife bei Getreidelieferungen an die Armee nach dem Geständnisse Eynattens schuldig gemacht, verhaftet. Zu Verona wurde ein Artilleriehauptmann kriegsrechtlich erschossen, der überwiesen war, einen Plan der Festung dem Feinde überliefert zu haben. Die Verhaftungen nehmen überhaupt immer größere Dimensionen an, haben sich auch vorwiegend nach auswärts ausgedehnt bis nach Triest, Ungarn, Mähren hin. Es sind darunter Personen, welche früher von der Finanz=Verwaltung in bedrängten Verhältnissen unter die Arme gegriffen und die durch Besuche höchster Personen auf ihren Festen und Bällen beehrt und mit Orden ausgezeichnet wurden, und um so weniger konnte man erwarten, daß Männer, die durch Rang, Stellung, Ansehen und Reichthum hervorragten, das in sie gesetzte Vertrauen in so schmachvoller Weise mißbrauchten und sich zu solchen Handlungen hinreißen lassen würden.
- Aus den verschiedensten Gegenden Europas, so u. a. aus Petersburg und Moskau, Schweden, Belgien, Thüringen, dem südwestlichen Frankreich, Böhmen etc. laufen Berichte ein über ganz außerordentliche Schneemassen, welche dort in den letzten Wochen gefallen sind. Das nördliche Deutschland blieb von diesem starken Schneefalle ziemlich unberührt, wenigstens gab es in Mecklenburg, wie im Laufe des ganzen Winters, so auch in letzter Zeit ungewöhnlich große Schneemassen nicht. Im Uebrigen scheint im nördlichen Theile des letzteren, besonders längs der Küste, mehr Schnee gefallen zu sein wie im südlichen.
- Als Gegenstück der "Junggesellensteuer" zu Lyon hat sich in Northumberland ein Verein unter den ledigen Männern gebildet, dessen ganzes Streben dahin geht, brauchbare Frauen zu erzielen. Jedes Mitglied übernimmt die feierliche Verpflichtung, kein Mädchen zu heirathen, das nicht durch glaubwürdige Zeugen beweisen kann, daß es ein Hemd zuschneiden und nähen, einen Pudding machen und Strümpfe stricken kann.
- (Niemand entrinnt seinem Schicksale). Es war in den Zwanziger Jahren, als sich eines Tages ein ehrlicher Rostocker nach Warnemünde fahren ließ, um ein auf der dortigen Rhede liegendes

[ => Original lesen: 1860 Nr. 11 Seite 2]

Kriegsschiff sich anzusehen. Unterwegs erzählte dieser Herr seinem Kutscher von der Größe des Schiffes, von seinen vielen Kanonen und seiner mehr als tausend Mann starken Besatzung etc. Jan Hinrich, der Kutscher, drehte sich darauf langsam um und meinte: "So'n Schipp, Herr, hev ick veele schon seh'n." - "I wo willst du denn schon Kriegsschiffe gesehen haben?" - "Wo? na to Portsmuth, as dat Regiment, bi weckem ick stund, uteschippt worre."
- "Wie, du warst in Portmouth? Wie kamst du denn dahin?" - "Icke? Na as dat Regiment ut Quebeck kam. Da in Canada hebb' ick lang legen; da givt et noch veele Indianers, de hebb'n 'ne Haut, so roth as en Kopperketel." - "Aber mein Gort, wie kamst du denn nach Canada?" - "Icke? Na von Gibraltar." - "Aber so sag doch endlich, wie kamst du denn nach Gibraltar?" - "I, dat wöre glik na de Schlacht von Waterloo, da stund ick unner de Brunswiger; bi disse gefel et mit aber nich un ick deserte to den Engländern."
- "Aber in des Teufels Namen, wie kamst du zu den Braunschweigern?" - Da schaute Jan Hinrich seinen Herrn groß an, nahm seine Pfeife aus dem Munde, kratzte sich hinter den Ohren und schmunzelte: Ach, Herr, dat is so 'ne Geschichte - ick bin ut Angst hie weggelopen, as ick hier im Mecklenborgschen - Soldat werd'n sull.
- Kein Land in Europa erzeugt so viel Honig als Polen. Seit langer Zeit hat die Bienenzucht daselbst einen wichtigen Erwerbszweig gebildet. Es giebt in Polen Hütten mit einem kleinen Stück Landes, auf welchem man 50 Bienenstöcke sieht: dagegen giebt es auch Pächter und Landeigenthümer, die mehr als tausend Stöcke besitzen. Manche sammeln jährlich über 2000 Fässer zu 4 bis 500 Pfund, entrichten davon alle Abgaben, bestreiten die häuslichen Ausgabe und steuern ihre Kinder davon gut aus. Unser bevorzugtes deutsches Vaterland wird noch lange genöthigt sein, seinen bedeutenden Honigbedarf dorther zu beziehen.
- Eine eigenthümliche Klage ist beim Berliner Stadtgericht eingegangen. Ein Barbier hat nämlich die Frau eines dortigen Gewerbtreibenden wegen seit mehreren Monaten rückständigen Barbierlohnes verklagt. Nach den Angaben des Klägers hat sich die Dame. Seit längerer Zeit wöchentlich zweimal von ihm rasiren lassen, ihn aber nicht bezahlt, weshalb er, da der Ehemann die Zahlung des Barbiergeldes verweigert und die Frau angeblich nicht die Mittel hat, um den Ansprüchen des Barbiers gerecht werden zu können, zur Klage hat schreiten müssen.


Berichtigung. In No. 10. der "Wöchentlichen Anzeigen" muß es in der Abhandlung, betreffend die Schleswig=Holstein=Lauenburger Hagel=Versicherungs=Gesellschaft, im sechsten Absatze, Zeile 8 von oben, statt "gerechtfertigt ersehen" - "gerechtfertigt ansehen" heißen; und in Zeile 7 von unten der ersten Spalte dieses Aufsatzes steht irrthümlich "zu ziehen habe" anstatt zu prüfen habe."


Ein Partiechen.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1860 Nr. 11 Seite 3]

Ein Partiechen.
[Erzählung.]
(Schluß folgt.)


Anzeigen.


Curatelbestellung.

Nachdem die Anordnung einer Curatel über die Ehefrau des Pächters Ekengreen zu Wahrsow, Sophie geb. Schröder, und die beiden Ekengreen'schen Söhne, Gustav, früher Landmann, und Wilhelm, früher Gemäldehändler, wegen Verschwendung beantragt worden, ist den Umständen nach für nöthig befunden, sofort - bis zur endlichen Entscheidung der Sache - eine interimistische Curatel eintreten zu lassen. Es ist demgemäß der Herr Justizrath von Oertzen hieselbst, nachdem er sich auf Ansuchen der Verwandten zur Uebernahme der Curatel bereit erklärt und sich für dieselbe der Jurisdiction des Justizamts unterstellt hat, zum interimistischen Curator der verehel. Ekengreen und der vorbenannten beiden Ekengreen'schen Söhne bestellt worden. - Solches wird hierdurch gemeinkundig gemacht, mit dem Anfügen: daß die verehel. Ekengreen und der Gustav und Wilhelm Ekengreen bis auf Weiteres keinerlei Rechtsgeschäfte ohne Zustimmung des interimistischen Herrn Curators gültig und rechtsverbindlich eingehen, namentlich auch nicht Zahlungen rechtsverbindlich empfangen können.
Schönberg den 7. März 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verpachtung.

Auf Antrag der Vormünder Hauswirth Robrahn'scher Minorennen zu Pogetz und des volljährigen Hans Jochen Robrahn daselbst soll die den Robrahn'schen Geschwistern gehörige, zu Pogetz belegene Vollstelle c. p. auf 6 bis 8 Jahre - worüber die Pachtbedingungen das Nähere ausweisen - öffentlich an den annehmlich Meistbietenden verpachtet werden.
Es ist hierzu Termin auf

Sonnabend, den 31. d. Mts.,
Morgens 11 Uhr,

anberaumt worden und werden Pachtliebhaber dazu vorgeladen.
Aus den Pachtbedingungen, welche 14 Tage vor dem Termine auf der Justizamts=Registratur eingesehen werden können, wird hervorgehoben, daß der am Zuschlag Bleibende den Betrag der Jahrespacht, welcher als Conventionalpön haftet, sofort im Termine zu hinterlegen hat. Uebrigens haben Verpächter sich die Auswahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten.
Die Besichtigung des Pachtstückes ist nach vorgängiger Meldung bei dem jetzigen Pächter Jochen Heinrich Robrahn jederzeit gestattet.
Schönberg, den 8. März 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Verkaufsanzeigen.

Auf Antrag der Erben des wail. Rathmann Grewsmühl hieselbst, resp. deren Vertreter, sollen nachbenannte zum Grewsmühl'schen Nachlasse gehörige Grundstücke, als:

1) das in der Siemzerstraße sub No. 100. belegene Wohnhaus nebst Hintergebäuden und Garten,
2) die Wiese an der s. g. Moorstraße zwischen Lorenz Vock und Kramp,
3) das Ackerland im Mühlencamp zwischen Oldörp und Trems,
4) das Gartenland im Galgenmoor an Lenschow und Grünthal stoßend,
5) der Bauplatz an der Ratzeburger Chaussee zwischen Eggert und Hundt,
sowie auch zwei Kirchenstände (Frauenstand No. 64. unten und Mannsstand No. 21. oben) öffentlich an den annehmlich Meistbietenden verkauft werden.
Es ist hiezu Termin auf

Dienstag den 27sten d. Mts.,
Mittags 12 Uhr,

anberaumt und werden Kaufliebhaber hiedurch eingeladen.
Die Verkaufsbedingungen sich 8 Tage vor dem Termine auf der Justizamts=Registratur einzusehen.
Schönberg, den 8. März 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Am Sonnabend den 24. d. M sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen sofortige baar Zahlung verkauft werden:

4 eich. Laden, ein eich. Klapptisch, 1 großer Backtrog, 4 Bettstellen, 1 tann. Tisch, 1 Butterfaß, 2 Dutz. Milchschaalen, Mannskleidungsstücke, Betten, neues Bettzeug und allerlei Haus= und Küchengeräthe,
wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Carlow den 14. März 1860.

                                                    Struck.


Holz=Auction.

Am Montag den 19. März, Morgens 9 Uhr, sollen auf dem Lockwischer Felde, nahe am Wege von Lockwisch nach Wahlsdorf, am Hof=See im s. g. Schätskrog,

12 Faden buchen Kluftholz, 2 dito Knüppelholz, 5 bis 6 dito Stämme, 2 dito Wurzelholz, 4 einzelne Enden Buchen und 5 Cavelinge buchen Buschholz,
gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

                                                    H. Oldenburg in Wahrsow.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 11 Seite 4]

Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden aufgefordert, die Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher: Tischlermeister Bruhn, Töpfermeister Fr. W. Hauschild und Tischlermeister A. Dettmann in Schönberg, und in den Dörfern: an den Herrn Pensionair Stamer zu Hof Rabensdorf, an die Hauswirthe: F. Wigger in Törpt, Bonhoff in Kl. Bünsdorf und Beckmann in Petersberg zu bezahlen.
Schönberg den 8. März 1860.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Ein rascher Tod endete gestern das frohe Leben unseres 9jährigen so blühenden jüngsten Sohnes Albert, da er auf dem Eise verunglückte.
Von der herzlichen Theilnahme ohnehin überzeugt, bitten wir nur um stilles Beileid.
Schönberg den 14. März 1860.

                                                    Adv. Kindler und Frau.


Am 9. d. M. starb unser vielgeliebter Vater, J. D. Renzow, im 65sten Lebensjahre und nach langen schweren Leiden. Allen, die sich seiner auf seinem Krankenlager angenommen haben, sagen wir unsern herzlichsten Dank.

                                                    Die tief betrübte Mutter und Kinder.


Diesen Abend 10 1/2 Uhr entschlief sanft zu einem besseren Erwachen unser geliebter Sohn Georg Ludwig in seinem 39sten Lebensjahre. Theilnehmenden Verwandten und Freunden widmen diese Anzeige unter Verbittung aller Beileidsbezeugungen

                                                    G. Genzmer und Frau.

Lübeck den 10. März 1860.


Thierschau in Mölln.

Der Landwirthschaftliche Verein des Herzogthums Lauenburg wird die diesjährige Thierschau und Gerätheausstellung in gewohnter Weise

am Montage den 21. Mai
in Mölln

abhalten. Das Nähere wird durch das Programm bekannt gemacht werden.
Anmeldungen von Thieren und Geräthen nimmt bis zum 15. April der Unterzeichnete entgegen.

                                                    Wilh. Susemihl.
Neuvorwerk bei Ratzeburg                                                    
den 9. März 1860.                                                    


J. H. Sommer,
Beckergrube, Fünfhausenecke Nr. 136 in Lübeck,
empfiehlt sein reichhaltiges Lager von
Herrenkleidern.

              Röcke von 10 Mark (Lübeck) an bis 40 Mark (Lübeck)
              Hosen von 2 Mark (Lübeck) an bis 20 Mark (Lübeck)
              Westen von 2 Mark (Lübeck) 4Schilling (Mecklenburg) an bis 12 Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg).


Von den berühmten Waldwoll=Unterhemden, Strümpfen, Mützen, Oel und Seifen gegen Gicht und Rheumatismus habe ich jetzt auch Lager; ferner empfehle ich englisches Leinen, Maschinen=Garn, Gummi=Galoschen in allen Sorten, mit und ohne steife Kappen, so wie fertige Mäntel und Mantillen. für Confirmanden billige Tuche und Kleiderzeuge aller Art; Paramattas und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Double=Shwals von 2 Taler (Mecklenburg) an.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.


Mein Fuhrwerk fährt von hier ab jetzt

jeden Dienstag nach Hamburg,

und nicht mehr am Donnerstag jeder Woche, wie ich früher anzeigte.

                                                    Fuhrmann Grath.


Ein Mädchen, welches mit dem Melken und Buttern Bescheid weiß und auch in der Küche zu helfen hat, wird zu Ostern d. J. gesucht. Wo? erfährt man in der Expedition dieser Blätter.


Verkaufsanzeige.

Des Hans Jochen Fick in Kl. Molzahn Eigenkathen nebst Garten, mit schönen und tragbaren Obstbäumen besetzt, soll unter der Hand verkauft werden. Kaufliebhaber können sich an den Hufner Heinrich Jabs daselbst wenden, um das Gewese in Augenschein zu nehmen und das Nähere zu erfahren. Auch wird sichere Auskunft ertheilt bei

                                                    J. H. Fick, Schneidermeister,
                                                    Schwönkendwasstr. Nr. 384 in Lübeck.


Den hiesigen und auswärtigen Damen mache ich die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt an wieder die neuesten Sommerhüte vorräthig habe und bitte um geneigten Zuspruch.

                                                    Sophie Zölcker.


Den geehrten Damen Schönbergs und der Umgegend empfehle ich zur geneigten Abnahme besten:
Eine Auswahl moderner grauer und brauner Strohhüte von 12 Schilling (Mecklenburg) bis 36 Schilling (Mecklenburg), billige Bordenhüte von 12 bis 16 Schilling (Mecklenburg), eine Auswahl schöner Hut= und Haubenbänder, sowie von Morgen=Mützen, Unter=Aermeln, Haarputzen, wie auch von Strohblumen, -
Ferner werden jede Arten Strohhüte von mir gewaschen und nach den neuesten Facons umgeändert.

Schönberg.                                                     J. Kiel.


Theater=Anzeige.

Freitag den 16. März: Mathilde, oder: Ein deutsches Frauenherz, Schauspiel in 4 Akten und 4 Abth. von Benedix.
Sonntag den 18. März: Endlich hat er es doch gut gemacht, oder: Je toller je besser, Posse in 6 Akten und 6 Abth. - 1. Abth.: Die Hammelkeule. 2. Abth.: Der vermeinte Wachtelfänger. 3. Abth.: Der Sturz durch's Fenster. 4. Abth.: Mengler auf der Parforcejagd. 5. Abth.: Wie Mengler seine Schuld bezahlt. 6. Abth.: Der Sprung in den Teich, oder: Endlich hat er es doch gut gemacht.
Montag den 19. März: Die Schule des Lebens, Schauspiel in 5 Akten von Raupach.
Mittwoch den 21. März: Die Grille, Charakterbild von Ch. Birchpfeiffer.

Kassenöffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
Cassen=Preise:
1. Platz 16 Schilling (Mecklenburg). 2. Platz 8 Schilling (Mecklenburg).

Abonnementskarten pr. Duzend, zum 1. Platz 3 Taler (Mecklenburg), zum 2. Platz 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg), sind in meiner Wohnung beim Hrn. Boye, 1 Treppe hoch, vom 14. d. Mts. an von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends zu bekommen.
In die benachbarten Dorfschaften um Schönberg werden die Theaterzettel zu jeder Vorstellung durch einen Boten besorgt, und bittet der Unterzeichnete diejenigen, welche keine Zettel erhalten sollten, ihm gefälligst sofort Anzeige davon zu machen.

                                 Achtungsvoll
                                                    H. Wollrabe.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 9. - 15. März

Geboren: Den 11. dem Böttchermeister Oldenburg zu Lockwisch eine T. Den 13. dem Hausw. Bohnhof zu Gr. Siemz eine T.
Gestorben: Den 13. Hans H. Maack, Hausw. zu Lockwisch, 48 3/4 J. a. Fr. C. A. Kindler. Advocatssohn hies., 9 Jahr 1 M. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 14. März 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-28 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 28-38 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-55 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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