No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Februar
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 6 Seite 1]

- Zwischen Frankreich und Sardinien soll im Jahr 1858 ein Vertrag geschlossen sein, nach welchem letzteres Savoyen und Nizza an Frankreich abtritt.; der Kaiser aber verpflichtet sich darin, wie man sagt, die Lombardei und Venetien an Sardinien zu bringen. Bis jetzt aber gelang es ihm noch nicht einmal, die ganze Lombardei von Oestreich abzureißen, viel weniger Venedig, und Sardinien zögert daher wohl aus diesem Grunde, Savoyen und Nizza schon jetzt abzutreten. Wenn daher jetzt davon geredet wird, Napoleon werde in Wien neue Vorstellungen wegen freierer Einrichtungen zu Gunsten Venedigs machen, so bedeutet das wohl kaum etwas weniger, als die Vorstellungen bedeuteten, die er im Jahr 1859 dem östreichische Gesandten in Paris wegen freierer Einrichtungen für die Lombardei machte. Damals rüstete er schon heimlich gegen Oestreich, und Sardinien that desgleichen. Heute rüstet Sardinien von Neuem, und zwar stärker denn je. - Die Oestreicher erbauen bei Peschiera vier neue Forts und ein großes Hospital. 64 schwere gezogene Kanonen sind in Mantua angekommen. In dem Festungs=Viereck werden die gegossenen Kanonen durch gezogene Geschütze vermehrt. Ueberall im Venetianischen finden militairische Rüstungen statt. Man täuscht sich sehr, heißt es aus Wien, wenn man glaubt, Oestreich werde auf Venetien verzichten. Daran denkt hier Niemand; im Gegentheil werden alle Maßregeln getroffen, um allen möglichen Ereignissen die Spitze bieten zu können. Mit der Küstenbewaffnung geht es rasch vorwärts.
- Bei der preußischen Artillerie wird jede Batterie zur Hälfte mit gezogenen Kanonen versehen, die von hinten geladen werden und Vorzüge vor den französischen Geschützen haben sollen.
- Die spanische Armee in Marokko hat abermals einen vollständigen Sieg über den Feind erfochten. Sie hat sich dabei des marokkanischen Lagers bemächtigt, sieben Kanonen nebst vielem Kriegsmaterial erobert. Die Verluste des Feindes müssen beträchtlich gewesen sein, da die Laufgräben mit feindlichen Leichen angefüllt waren. Die Brüder des Sultans von Marokko, welche die Truppen befehligten, sind nach der Schlacht durch Tetuan geflohen. Aus dieser Stadt ist eine Deputation ins spanische Lager gekommen, um Erbarmen für die Stadt zu bitten. Tetuan hat sich ohne Widerstand ergeben. Die spanischen Truppen haben den Platz und die Forts inne. In Madrid herrscht große Freude. Die spanische Regierung hat die Absicht, das von ihr eroberte und noch zu erobernde marokkanische Gebiet für sich zu behalten. Sie läßt bereits Sträflinge kommen, um eine Eisenbahn zwischen Ceuta und Tanger zu erbauen.
- Die jünstgeborne Prinzessin von Spanien hat 64 Taufnamen erhalten.
- Im südlichen Deutschland reisen viele Pferdehändler umher, namentlich französische und piemontesische, um für hohe Preise brauchbare Dienstpferde anzukaufen, namentlich aus Baiern wandern die überflüssigen Militairpferde über die Alpenpässe nach Italien. Die Ausfuhr von Waffen über die südliche Zollvereinsgränze ist so bedeutend, daß die würtembergische Regierung sich veranlaßt gesehen hat, davon den Zollvereins=Regierungen Mittheilung zu machen.
- Eine große Geldklemme ist wieder im Anzug. In England, wo doch freie Procentsätze herrschen, macht sich dieselbe wieder zuerst bemerklich. Alle Geldquellen sind plötzlich verstopft, auch beim Angebot der höchsten Zinsen. Dasselbe wird auch aus Paris berichtet.
- In Frankreich ist die Zeitung der "Univers" unterdrückt worden. Die Unterdrückung dieses Blattes ist deshalb so wichtig, weil dieser Schlag gegen den Papst selbst geführt ist. Dasselbe war der Vorposten im Lager des Feindes und hatte das Umlaufschreiben des Papstes an die Bischöfe, d. h. die officielle Abwehr des Papstes gegen die Napoleonsche Vergewaltigung, abgedruckt, da führte Napoleon den tödlichen Schlag. Ein neuer Beweis, daß Napoleon den Kampf gegen den Papst fortzuführen gedenkt. Das Blatt hat sein Leben auf 27 Jahre gebracht; es wurde im Jahr 1833 gegründet.
- Aus einem Vortrage, der kürzlich bei einer landwirthschaftlichen Ausstellung in England gehalten wurde, entnimmt man, daß der siebente Theil des englischen Ackerlandes schon mit Dampfpflügen bearbeitet wird. Die dadurch gewonnene Kraft soll etwa 50,000 Pferden entsprechen und wird binnen kurzem noch bedeutend anwachsen. Viel zu der raschen Einführung haben die großen Gütercomplexe in einer Hand beigetragen, dazu die hohen Preise der ländlichen Arbeiter, sowie des Zugviehs, welche die Preise des Continents weit übersteigen.
- In der Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins zu Woldegk am 8. Januar wurde über die Frage verhandelt: Hat in den letzten beiden Jahren der Dürre sich die Drainage der Aecker

[ => Original lesen: 1860 Nr. 6 Seite 2]

vortheilhaft bewährt? Die Antwort fiel dahin aus, daß man während der Dürre keinen Nachtheil von der Drainage gesehen, wogegen vielleicht gerade die drainirten Stellen am meisten Feuchtigkeit bei der Dürre gezeigt hätten; ebenso wurde bemerkt, daß auf manchen Stellen in den letzten Jahren der Dürre besseres Korn auf drainirtem Acker gewachsen sei.
- Nach dem erschienenen meckl. Staatskalender ergab die im Herbst vorigen Jahres vorgenommene Volkszählung eine Abnahme von 753 Einwohnern. Die Bevölkerung Mecklenburgs beträgt demnach 541,395 Seelen, darunter 261,323 männlichen und 277,072 weiblichen Geschlechts. Unter den 18,313 Gebornen waren 14,554 eheliche und 3759 uneheliche. An jedem Tage des Jahres wurden etwa 50 Kinder geboren und fast 42 Seelen in die Ewigkeit gerufen. Von 18,010 Müttern überstanden 17,898 das Kindbett. Von 92 Selbstmördern hatten 56 sich erhängt, 25 sich ersäuft, 6 sich erschossen, 4 sich den Hals abgeschnitten und 1 sich vergiftet. Im hohen Alter starben 990 zwischen 80 und 90 Jahren, 39 zw. 90 u. 100 J., Einer über 103 Jahr alt, nämlich der Vogt Möller zu Sandfeld in der Parochie Roggendorf. Die städtische Bevölkerung beläuft sich auf 176,818 Seelen Davon fallen auf Rostock 24,740, Schwerin 22,003, Wismar 12,821, Güstrow 9963, Parchim 6582, Waren 5261, Malchin 4491, Teterow 4474, Bützow 4362, Ribnitz 4350, Röbel 3683, Plau 3672, Grevismühlen 3665, Hagenow 3558, Boizenburg 3525, Grabow 3428, Wittenburg 3185, Gnoien 3076, Malchow 2901, Schwaan 2655, Crivitz 2628, Rehna 2600, Penzlin 2589, Neukalen 2457, Sülz 2445, Sternberg 2442, Stavenhagen 2440, Tessin 2395, Gadebusch 2377, Lübz 2285, Dömitz 2232, Kröpelin 2230, Marlow 2069, Brüel 1911, Krakow 1902, Neustadt 1860, Laage 1804, Neubuckow 1777, Warin 1468.
- So treu sind wenige Liebhaber, wie jener 60jährige in Frankreich, welcher 35 Jahre lang ein Mädchen seines Ortes umworben und nun endlich in voriger Woche geheirathet habe.
- In Berlin findet eine neue Einrichtung, die Wagenlaternen nicht mehr am Kutschersitz, sondern an dem Geschirr der Pferde und an der Spitze des Deichsels zu befestigen, immer mehr Anwendung.
- In Lyon circulirt eine an den Senat gerichtete Petition, in welcher darauf angetragen wird, daß sämmtliche Männer, die bis zum 35. Jahre nicht in den Stand der Ehe treten, eine Junggesellensteuer zu entrichten haben. Eine große Anzahl Mädchen hat mit unterzeichnet.
- In Frankreich hat der Wahnsinn leider noch viel stärkere Ausbreitung. Im Jahr 1851 kam auf 796 Einwohner ein Geisteskranker. Innerhalb 20 Jahren hat sich die Irrenzahl alljährlich vergrößert, indem während dieses Zeitraums die Errichtung dreier neuen großen Irrenhäuser in Frankreich nöthig wurden, um einen jährlichen Zuwachs von 750 Irren aufzunehmen.
- Im nordwestlichen Amerika wird ein Menschenhandel mit indianischen Frauen lebhaft betrieben. Die Indianer verkaufen hier ihre jungen und von der Natur begünstigten Töchter an weiße Ansiedler, welche sie als Weiber und Mägde zugleich ins Haus nehmen. Es giebt Weiße, die zwei bis drei Indianerinnen, sogenannte Squaws, halten und gewöhnlich mit ihnen in bester Harmonie leben. Die Kinder, welche aus dieser Mischung des germanischen und indianischen Blutes hervorgehen, sind in der Regel sehr zahlreich und nähern sich in körperlicher wie geistiger Hinsicht überwiegend dem Vater. Ein gewöhnliches Indianermädchen kostet 40 Dollars. Es ist das derselbe Preis, den auch die von den Indianern gezüchteten Pferde haben.
- Jüngst machte folgende Strophe, mit welcher ein Däne das Stammbuch einer Dame bereichert haben sollte, durch die Zeitungen die Runde:
                Wie das Knosp' am Rosenstock
                abbeißt, auffrißt Ziegenbock,
                so der Tod das Mensch frißt auf
                nach sein kurzes Lebenslauf.

Wie jetzt der Feuilletonist des Wiener "Wanderer" behauptet, ist diese Strophe jedoch fast wörtlich bereits vor einigen siebenzig oder achtzig Jahren gedichtet worden, und zwar von dem Schulmeister Clas Calwanger, der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Ortelsburg lebte und ein Leichencarmen auf den verstorbenen Pfarrer dieses Orts mit folgenden Worten beginnen ließ:
                Weh Dir, Du Ortelsburg Gemein!
                Hast Du verloren Pfarrer Dein,
                Maul zu, was sonst gelehret Gott,
                Ist er gestorben mausetodt,
                So wie kommt zu Rosenstock,
                Fressen ab das Ziegenbock,
                So fraß der Tod den Pfarrer auf,
                Mit seinem ganzen Lebenslauf.


Dauer der europäischen Kriege.

Von allen Kriegen, welche seit der ersten französischen Revolution, dem Ausgangspunkte der neuern Kriegsgeschichte, unsern Welttheil heimgesucht haben, ist, mit Ausnahme der kurzen Feldzüge von 1815, kein einziger zu einem so raschen Abschlusse gekommen, wie der jüngste Kampf zwischen Oestreich, Frankreich und Sardinien. Der erste Coalitionskrieg, der von Frankreich einer=, und von Oestreich, England, Preußen, Spanien, Holland andererseits geführt wurde, brach 1792 aus und ward 1797 beendet, dauerte also 5 Jahre. Der zweite Coalitionskrieg, an dem sich hauptsächlich Oestreich und Rußland betheiligten, begann 1798 und endete 1801; England, welcher den Kampf allein fortgesetzt hatte, schloß erst 1802 den Frieden, um aber in Jahresfrist die Waffen wieder zu ergreifen und sie erst nach der vollständigen Beruhigung von ganz Europa aus der Hand zu legen. Auf dem Continent entbrannte 1805 zwischen Oestreich und Rußland einer= und Frankreich andrerseits ein dritter Krieg, der indeß in demselben Jahr nach kaum 4 Monaten abgebrochen wurde. Der Krieg Napoleons gegen Preußen und Rußland begann 1806 und endete 1807. Der Krieg von 1809, in welchem Oestreich allein gegen Frankreich und die süddeutschen Alliirten stand, dauerte etwas über 3 Monate. Der große Kampf Napoleons, anfangs gegen Rußland allein und dann gegen das verbündete Europa, nahm seinen Anfang mit dem Uebergang der Franzosen über den Niemen 1812 und kam nach eindreiviertel Jahren durch den Einzug der Verbündeten in Paris zum Abschluß. Nach einer Waffenruhe von beinahe 40 Jahren, die nur durch partielle Kämpfe - in Spanien, der Türkei, Italien, Ungarn etc. - gestört wurde, erfolgte im October 1853 der Ausbruch des orientalischen Krieges, der durch den Vertrag von Paris am 26. März 1856 sein Ende erreichte; da indessen die Westmächte erst seit 1854 thätig eingegriffen hatten und der Waffenstillstand in der Krim schon im Januar 1855 zu Stande kam, so hatten die Feindseligkeiten in größerm Maßstabe eine Dauer von nicht ganz 2 Jahren. Der letzte italienische Krieg begann mit dem Uebergang über den Ticino am 26. April 1859 und fand durch die Friedenspräliminarien von Villafranca am 11. Juli nach drittehalb Monaten seinen Abschluß. Die Kriege scheinen je kürzer desto vernichtender zu werden, und es ist noch in frischer Erinnerung, welch unermeßliche Opfer der letzte Krieg gekostet hat. Das Würgen bei Magenta und das Schlachten bei Solferino offenbarten die ganze Scheußlichkeit eines Schauspiels, welches der offenbarste Hohn auf Christenthum und Gesittung ist. Der Mord bleibt Mord, und es ändert nichts in der Sache, daß er systematisch begangen wird.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 6 Seite 3]

Die Geschichte eines Irren.

[Erzählung.]
(Schluß.)


Anzeigen.


Oeffentliche Verpachtung einer Windmühle.

Am Dienstag den 14. Februar 1860, Mittags präcise 12 Uhr, soll im Amte zu Travemünde

die nahe bei Travemünde belegene, der dortigen Kirche gehörende, holländische Windmühle, welche das alleinige Mahlrecht über Travemünde übt, auf 20 Jahre, vom 1. Mai 1860 bis den 1. Mai 1880
öffentlich verpachtet werden.
Die gedruckten Bedingungen können vom 15. Januar 1860 an unentgeldlich im Geschäftszimmer des Amte=Travemünde abgefordert werden.
Die Pachtliebhaber haben sich zum Besehen der Mühle und wegen näherer Auskunft an die Kirchenjuraten in Travemünde zu wenden.
Amt Travemünde den 20. December 1859.

                                                    F. Kollmann, Dr.


Vermischte Anzeigen.

Die Großherzoglichen Landbeschäler:

1) dklbr. Hengst Attila, vom Moses;
2) hellbr. Hengst Allarm, v. Fright, M. v. Malcolm;
3) hellbr. Hengst Hospodar, v. Napoleon u. d. Chautilly, v. Gustavus;
4) Schimmel=Hengst Alba v. Reveller und d. englischen Stute Diana,
werden vom 8. Februar d. J. ab zur Benutzung des Pferdezüchtenden Publikums auf der Beschälstation Schönberg aufgestellt werden.
Neustrelitz den 1. Februar 1860.

Großherzogliches Marstall=Amt.
F. v. Rauch.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 6 Seite 4]

Geburtsanzeige.

Die heute früh erfolgte glückliche Entbindung seiner Frau, geb. Kaempffer, von einer gesunden Tochter zeigt Freunden und Bekannten gehorsamst an

                                                    Th. Reinke.

Ziethen, 7. Februar 1860.


Diejenigen, welche ein Hypothekenbuch niederzulegen beabsichtigen, erbiete ich mich zu desfallsiger Hülfeleistung.
Schönberg den 2. Febr. 1860.

                                                    Kindler, Adv.


Neue, sehr breite Brokatbänder zu 11 und 12 Schilling (Mecklenburg) die Elle, schwarze, seidene, geblümte Bänder, schwarze Orleans zu 6 und 8 Schilling (Mecklenburg), sehr feine zu 10 Schilling (Mecklenburg) die Elle, schwarze Tücher zu billigen Preisen, so wie zur Aufräumung zu sehr heruntergesetzten Preisen eine Parthei halb= und ganzseidene Schürzen. - 6/4 breite, echte Kattune, couleurte Paramattas u. dgl. m. empfiehlt bestens

                                                    Moritz Stein in Ratzeburg.


Für Confirmanden

empfehle ich schöne schwarzblaue Tuche, Buckskins und Düffels zu Besonders billigen Preisen.
Auch erhielt ich Sendungen von den neuesten

blanken und schwarzen Bändern.

Ein Parthei Double=Shawls und Umschlagetücher zu heruntergesetzten Preisen.
Um fleißigen Besuch bittet

                                                    J. Burchard.

Rehna, Februar 1860.


Masken-Lager en gros et en detail
in Pappe, Wachs und Atlas,
in größter Auswahl zu billigen Preisen

bei                                                      J. F. Ehrhardt jr.,
Spielwaaren=Handlung,
Klingberg in Lübeck.


Gesucht wird, zu nächstem Ostern: Ein Dienstmädchen und ein Kleinknecht oder großer Junge, von einem Hauswirth.


Ein vor einigen Jahren neu erbautes, in Lübeck belegenes, sehr nahrhaftes Branntweinbrennerhaus nebst Amt soll in Folge Sterbefalls baldmöglichst preiswürdig verkauft werden.
Näheres bei

                                                    G. W. Wessendorff
                                                    in Lübeck.


Am 3. Februar hat sich in Schönberg ein kleiner schwarzer Hund (Affenpincher) mit einem weißen Fleck vor der Brust, verlaufen. Wer den Hund beim Herrn A. Spehr in Schönberg abliefert, erhält eine angemessene Belohnung.


Bei meiner Verspielung am Sonntag den 5. M. haben folgende Nummern gewonnen:

Herrenstiefel: No. 41, 766, 785, 1000, 691, 972, 414, 134, 588, 875, 917, 925.
Damenstiefel: No. 471, 748, 1012, 109, 625, 283, 424, 934, 1031, 1053, 547, 114.

                                                    C. Kiel.


Verloren am Montag Abend: Ein goldener Ohrring. Der ehrliche Finder wird ersucht, denselben in der Expedition dieser Anzeigen abzugeben.


Mein 4jähriger starker dänischer Hengst - rothbraun, ohne Abzeichen - steht beim Hauswirth Joch. Wigger in Kl. Bünstorf und deckt fremde Stuten für 3 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht.
Schönberg den 18. Jan. 1860.

                                                    Aug. Kniep.


Mein dreijähriger schöner Schwarzschimmmel=Hengst deckt von jetzt fremde Stuten für den Preis von 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht. Die Stuten können so lange beigebracht werden, bis sie abschlagen.

                                                    Hauswirth H. H. Stegmann
                                                    in Sülsdorf.


Mein Schwarzschimmel=Hengst, 6 F. hoch und 4 Jahre alt, hannoverscher Race, deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht. Stuten, die nicht tragend werden, können unentgeldlich wieder beigebracht werden.

                                                    Hauswirth Meyborg in Samkow.


Wiederholt machen wir hierdurch bekannt, daß alles Sandholen Unbefugter aus der Sandkuhle der Dorfschaft Ollendorf bei Strafe gerichtlicher Ahndung verboten sein soll.

                                                    Die Dorfschaft Ollendorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 20
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 10
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 20
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 10
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   9
ein 4 Schillings=Brod 2   4 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   2 1/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 24
ein 4 Schillings=Brod 3 12
ein 2 Schillings=Brod 1 22

Schönberg, den 4. Febr. 1860.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom bis 2.-9. Februar

Geboren: Den 4. dem Maurergesellen Oldenburg vor Schönberg eine T. Den 5. dem Arbm. Maaß in Ollendorf ein S. Den 6. dem Arbm. Peters auf dem Bauhof hies. ein S. Zwei unehel. Kinder.
Gestorben: Den 4. Maria Wienke hies., Arbeitsmannstochter aus Bülow, 45 J. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 25. Januar 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 2 Taler (Mecklenburg)   0-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-54 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 20-21 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 35-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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