No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Februar
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 7 Seite 1]

Den im hiesigen Fürstenthume zugelassenen in= und ausländischen Feuerversicherungs=Anstalten wird hierdurch aufgegeben:

vom 1. März d. J. an in denjenigen Fällen, in welchen die im Fürstenthume bestehenden Feuerspritzen bei Schein=Feuers=Noth vergeblich gefahren sind, zu gleichen Theilen für die dadurch verursachten Fuhrkosten aufzukommen und die repartirten Kostenbeiträge durch ihre Agenten an die Großherzogliche Landvogtei hieselbst spätestens vierzehn Tage nach erfolgter Repartition bei dem Nachtheile einzahlen zu lassen, daß den betreffenden Agenten im Unterlassungsfalle die Concession zum Agenturbetriebe im Fürstenthum Ratzeburg entzogen werden wird.
      Schönberg, den 16. Februar 1860.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.


- Wie aus Wien geschrieben wird, sind die Rüstungen Oestreichs ungeheuer, bestimmt die ersten Angriffe französischer oder piemontesischer Truppen mit Kraft entgegenzutreten. Oestreich scheint die unvermeidlich gewordene Katastrophe in Italien mit Ruhe zu erwarten und an sich herantreten zu lassen; es lüstet nicht mehr nach einem Angriffskriege, aber es fürchtet auch seine Vertheidigung in einem solchen nicht. - Die Westmächte haben neuerdings mit Oestreich Unterhandlungen gepflogen, um letzteres zu bestimmen, die vollendeten Thatsachen in Italien zu acceptiren und seine Zustimmung dazu zu ertheilen, daß dieselben durch ein neues Volksvotum ihre Sanction erhalten. Als Gegenleistung würden die Westmächte die Garantie für den Oestreich in Italien noch gebliebenen Besitz (Venetien) übernehmen, und Frankreich seine Truppen aus Rom und Italien zurückziehen. Oestreich aber hat die westmächtlichen Propositionen zurückgewiesen. Was die angebotene Garantie für Venetien betrifft, so hat das Wiener Cabinet zu verstehen gegeben, es werde diese Provinz schon selbst zu schützen wissen. Diese Antwort Oestreichs kann leicht zu den ernstesten Verwickelungen führen.
- Neuere Nachrichten aus Rom lassen keinen Zweifel darüber bestehen, daß die päpstliche Regierung an ihren weltlichen Rechten festhält und jedem Versuch der Einverleibung der Romagna in das sardinische Gebiet mit der ganzen Autorität ihres kirchlichen und weltlichen Ansehens begegnen wird. Es ist im Vatikan entschieden, sogleich mit positiven Kirchenstrafen gegen Victor Emanuel vorzugehen, sobald die Sardinische Regierung mit der Besitzergreifung der römischen Provinzen Ernst machen sollte.
- In Ferrara in Italien ist kürzlich der Ritter Camerini gestorben, der das Amt eines Policeimeisters verwaltete. Er war der Sohn eines Landmanns und seine erste Beschäftigung bestand in ländlichen Verrichtungen. Nach und nach schwang er sich zum Pächter der Poststraßen im päpstlichen Staate empor, beschäftigte sich zugleich mit Brückenbau und gewann große Summen Gelder. Sein Vermögen bestand bei seinem Tode in 60 Millionen Franken, welche Summe er testamentarisch dem Kaiser von Oestreich vermachte.
- Die Siegesfreude hallt durch ganz Spanien über den Sieg von Tetuan, wo die Spanier außer dem bedeutenden Kriegsmaterial 73 Kanonen vorfanden. Die Königin hat ihren siegreichen Feldherrn O'Donnell zum Herzog von Tetuan und Granden von Spanien ernannt und ihm das Stück Land, auf welchem die entscheidende Schlacht geschlagen, zum Herzogthum verliehen. Der General hat mehrere Meilen über Tetuan hinaus Recognoscirungen angestellt, die Truppen wurden von der marokkanischen Bevölkerung freundschaftlich aufgenommen. Der General hat Anstalten zur Weiterführung der Operationen getroffen.
- Die Zahl der Gutsbesitzer in Mecklenburg=Schwerin beträgt gegenwärtig 697 mit 1004 Haupt=

[ => Original lesen: 1860 Nr. 7 Seite 2]

gütern, nämlich: die Landesherrschaft mit 67, zwei fürstliche Familien mit 9, 31 gräfliche Familien mit 74, 267 freiherrliche und adelige Familien mit 353, 323 bürgerliche Familien mit 368, 12 geistliche Stiftungen mit 84, 17 weltliche Communen mit 42, 6 Bauerschaften mit 6 Gütern, und 1 heimgefallenes Lehn. Unter den 1004 Hauptgütern befinden sich 620 1/2 Lehn= und 383 1/2 Allodial=Güter.
- Einer Tagelöhnerwittwe in einem thüringischen Dorfe war der Mann gestorben, der Leichnam lag auf dem Tische und in den Wandschränken einiges Geld, das die verschiedenen Todtenkassen gezahlt hatten. Am Abend vor der Beerdigung spricht ein Artillerist ein und bittet um warmes Wasser und Lappen für seine verwundeten Füße. Die Wittwe reicht ihm beides, es hilft aber nichts, der Soldat kann sich nicht mehr fortschleppen. Liebe Frau, sagt er, laßt mich hier bis morgen. Gern, sagt die Alte, wenn Ihr bei meinem Alten schlafen wollt, ich habe keinen andern Platz. Der Soldat schlief bei der Leiche den Schlaf des Gerechten. Seid Ihr's, hört er Nachts die Frau rufen. - Ich, was ist's? - Ich habe Geräusch gehört - dort. Im Nu ist der Soldat auf den Beinen und hat seinen Säbel in der Faust. In demselben Augenblick dringen drei geschwärzte und vermummte Kerle ins Zimmer zum Bett der Wittwe und rufen: Geld oder das Leben! - Der Soldat haut den ersten über den Kopf und streckt ihn nieder, im Nu auch den zweiten, der dritte entflieht verwundet. Die Wittwe war gerettet. Und wer waren diese Strolche? - Der Bruder, der Schwager und der Vater der Wittwe.
- Aus einer Stadt am Rhein wird als warnendes Beispiel folgender Vergiftungsfall mitgetheilt: Ein Vater macht dort mit seinen Kindern einen Gang am Rheinufer entlang. Die Spaziergänger fanden daselbst vermeintlichen sogenannten Kalmus, der für magenstärkend gehalten wird. Die ganze Familie aß oder kaute davon und erkrankte sofort plötzlich. Trotz ärztlicher Hülfe starb ein 7jähriger Knabe schon nach einer halben Stunde. Der vermeintliche Kalmus war Wasser=Schierling gewesen, der bekanntlich ein starkes Gift enthält.
- Die von dem Fabrikbesitzer Eggestorf in Hannover zur Zeit drückender Theurung errichtete wohlfeile Speiseanstalt muß jetzt, nachdem die Lebensmittel billiger geworden, aus Mangel an Zuspruch eingehen.
- Im Polizeigewahrsam zu Berlin, wo die Obdachlosen bis auf Weiteres eingeschlossen werden, stahl ein Gefangener seinem Mitgefangenen Nachts, während dieser schlief, das Hemd vom Leibe.
- Bei dem Dorfe Lacelle an der Loire liegt, 300 Schritt von andern Gebäuden getrennt, das Wirthshaus "Zur Giraffe", dessen Eigenthümer in unverhältnißmäßig rascher Zeit zu Wohlstand und Reichthum gekommen ist. Jüngst sollten die Erdarbeiten einer neuen Eisenbahn bei dem genannten Dorfe in Angriff genommen werden. Der Giraffen=Wirth erbot sich, die Strecke, welche vor seinem Hause über einen wüsten Acker führen sollte, auf seine Kosten für den Bahnzweck herzustellen. Dieses befremdliche Anerbieten sollte bald in furchtbarer Weise in seinen Beweggründen sich in den Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung umwandeln. Als die Erdarbeiter die Strecke zu durchstechen begonnen hatten, fanden sie dort nicht weniger als 42 Leichen verscharrt, alle seit 30 Jahren spurlos verschwundene Handelsleute und Reisende, welche in der Giraffe eingekehrt waren. Die Untersuchung ist im Gange.


Die Newa=Segnung am 6. (18.) Januar.

Die Newa ist ein Abfluß des Ladogasees und ihre Gewässer, welche in jenem 100 Quadratmeilen großen Becken die letzten Spuren des Bergstaubes ansetzten, kommen lauter und krystallrein bei Petersburg an. Es ist ein Strom von wenig Meilen Länge, der sich eine Meile von seiner Mündung in vier Haupt= und mehrere Nebenarme theilt, wodurch er einen Archipel von Inseln bildet, auf denen das schöne Panorama von Petersburg sich entfaltet. In so vielen Beziehungen ein Fluß einer Stadt nur nützen kann, nützt die Newa der an ihren Ufern ruhenden Residenz. Sie führt aus dem Innern den Ueberfluß der Provinzen heran und trägt Speise, Futter und Kleidung zu. Sie empfängt an ihrer Mündung die schönsten Producte ausländischer Industrie und schafft sie zu Palästen hin. Sie füllt den Petersburgern, die nur diesen einen schönen Brunnen haben, ihre Becher mit frischem Labetrunke. Sie kocht ihre Speise, braut ihnen den Thee und Kaffee. Sie füttert die Fische für ihre Tafeln. Ja, sie verrichtet ihnen die gemeinste Sklavenarbeit, putzt ihre Wäsche und reinigt, sich in vielen Kanälen durch die Stadt windend, ihre Cloaken. Man darf sich daher nicht wundern, daß das Newawasser das Tagesgespräch der Petersburger ist. Der Kaiser Alexander liebte dies schöne reine Wasser so, daß er auf allen seinen Reisen, bis Paris selbst, Newawasser für sich mitnehmen ließ, und wenigstens sein Thee mußte mit demselben aufgegossen werden. Aber nicht immer ist die Newa die Freude der Stadt, sondern auch der Kummer derselben; bald ist es der über das Meer daherbrausende Orkan, welcher die Sturmfluthen den Fluß aufwärts treibt, bald ist es der See, welcher plötzlich gewaltige Wassermassen in die Newa ergießt, und da ihre Ufer nur flach und mit dem Wasserspiegel fast in gleicher Ebene liegen, so folgen sich die Ueberschwemmungen fast ebenso zahlreich als schnell. Die immer bereite Lärmkanone giebt mehrere Male im Jahre ihr Zeichen, und ihr Donner treibt zur größten Eile; denn die Wogen steigen hier schnell. Das Elend und die Noth, die eine Wasserfluth in Petersburg herbeiführt, sind unbeschreiblich. Aller Mund ist voll von den Trauerscenen, welche die furchtbare Ueberschwemmung vom Jahr 1821 mit sich brachte. Neun Ellen stand damals in manchen Straßen die gräßliche Fluth, Hunderte von Menschen verloren ihr Leben, Tausende ihr Eigenthum. Bei der Lage von Petersburg konnte sich sogar das Entsetzlichste ereignen und die ganze Stadt wie Pharao im rothen Meere untergehen. Wenn einmal ein heftiger Westwind im Frühlinge mit dem höchsten Wasserstande und Eisgange zusammenträfe, so würden die Eis= und Wassermassen des Meeres landeinwärts dringen und der Fluß mit seinen Schollen ihnen entgegentreten. Im Kampf dieser Naturgewalten würden sämmtliche Schlösser und Festen der Wunderstadt zertrümmert werden und ihre Bewohner in den Fluthen umkommen. Solcher Befürchtung gegenüber bleibt dem Menschen nichts übrig, als sich unter den Schutz des Himmels zu stellen, und so entstand schon früh ein förmlicher Newa=Cultus. Von dem eingesegneten und unter die Obhut Gottes gestellten Flusse hoffen die Anwohner, daß er seine Gewalt mäßige. Der 6. (18.) Januar ist der Feiertag der Newa. Schon lange vorher erhebt sich auf dem Eise des Flusses, unmittelbar vor dem kaiserlichen Winterpalast, ein großer Pavillon, welcher mit Heiligenbildern geschmückt und mit einer runden Oeffnung in dem Eis versehen ist. Mit dem frühen Morgen zieht das Militair zur Parade auf, die Glocken aller hundert Kirchen und Kapellen ertönen ohne Unterbrechung, bis gegen elf Uhr, der Kaiser erscheint. Sobald dieser mit den Großfürsten ankommt, nehmen sie unbedeckten Hauptes Platz, eine feierliche Stille tritt ein, bis die Geistlichkeit, der oberste Bischof an ihrer Spitze, sich um die Oeffnung im Pavillon gestellt hat. Derselbe liest nun die Messe, unterstützt von den übrige Geistlichen und dem Chore der Hofsänger. Er segnet das Newawasser und ruft sein Gospodin pomilui!

[ => Original lesen: 1860 Nr. 7 Seite 3]

(Herr, erbarme dich unser!) wohl hundert Mal. Endlich naht der feierliche Act seinem Ende, indem ein großes Muttergottesbild in die Oeffnung hineingetaucht und so dem Wasser die Weihe gegeben wird. Unter dem Donner der Kanonen und unter dem tausendchörigen Geschrei Gospodin pomilui! zeigt der Bischof das Bild der Volksmenge, und der Kaiser verläßt die Newa. Bald steigen Tausende von Menschen zu dem Pavillon hinab; denn jeder rechtgläubige Russe will heute sein "Gottesbild" vom "neuen Newawasser" taufen lassen. Vor der Segnung des Flusses findet in der Kapelle des Winterpalastes feierlicher Gottesdienst statt. Der Metropolit der Residenz hält ein solennes Hochamt, welchem die kaiserliche Familie beiwohnt.


Anzeigen.


Vorladungen.

Nachdem im Jahre 1840 der Schulmeister Johann Heinrich Stuth zu Campow, früher im Lauenburg'schen wohnhaft, verstorben, sind nunmehr als dessen Erben, auf Grund des Intestat=Erbrechts, nachstehende Kinder, als:

  1) Katharina Elisabeth, verehel. Hamann zu Schlagsdorf;
  2) Hans Joachim, Büdner auf der Baeck;
  3) Johann Heinrich, Böttcher in Campow;
  4) Carl Heinrich, Schulmeister daselbst;
  5) Anna Marie, verehel. Mustin in Schlagsdorf;
  6) Joachim Hartwig, Gurtenmacher in Schönberg;
  7) Johann Jochen, verschollen, vertreten durch den Gurtenmacher Stuth zu Schönberg als curator absentis;
  8) Catharina Marie, verehel. Karsten auf der Baeck;
  9) Catharina Dorothea, verehel. Steffen zu Wulfsdorf im Lübischen
vor dem unterschriebenen Gerichte aufgetreten und haben
10) ihren bereits verstorbenen Bruder Hans Hinrich, wailand Schulmeister zu Kl. Molzahn
als Miterben ausdrücklich anerkannt.
Antragsmäßig werden hiedurch alle diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht, als die sub 1-10 aufgeführten Geschwister Stuth zu haben vereinen, hiedurch geladen, ihre vermeintlichen Erbrechte in dem auf

Freitag, den 27. April d. J.,
Morgens 11 Uhr,

zu diesem Zwecke angesetzten Termine geltend zu machen, unter dem ein für allemal dadurch angedroheten Nachtheil, daß die sub 1-10 benannten Geschwister Stuth, oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben werden angenommen werden und ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft eingetreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg den 15. Februar 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


In Sachen betreffend den Special=Concurs über die Büdnerei des Schneiders und Büdners Steffen zu Pogez ist zur Publikation des Prioritäts=Erkenntnisses, Termin auf

Montag den 27sten dies. Monats,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt worden, welches hierdurch zur Kenntniß der interessirenden Steffen'schen Gläubiger gebracht wird.
Schönberg, den 8. Februar 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Es sollen unter den bekannten Bedingungen meistbietend verkauft werden:

1) am Dienstag den 21. Februar, Morgens 9 Uhr,
im Rüntzer Zuschlage:

1 1/2 Faden buchen Knüppelholz.
1 Faden eichen Kluftholz.
1 1/4 Faden eichen Knüppelholz.
1 1/4 Faden eichen Olm.

an demselben Tage, Nachmittags 2 Uhr
im Kuhlrader Zuschlage:

2 3/4 Faden buchen Knüppelholz,
3 Faden buchen Olm,
     3/4 Faden eichen Kluftholz.

2) am Mittwoch den 22. Februar,
Morgens 10 Uhr,
im Carlower und Röggeliner Holze:

12 1/2 Faden buchen Kluftholz,
15 3/4 Faden buchen Olm,
13 3/4 Faden buchen Knüppelholz,
  5 1/2 Faden eichen Kluftholz,
     1/2 Faden eichen Knüppelholz,
  1 1/2 Faden eichen Olm,
     1/2 Faden ellern Knüppelholz,
und wollen sich Käufer zu dieser Auction im Carlower und Röggeliner Holze am Schlagbaum des Carlower Holzes einfinden.

3) am Donnerstag den 23. Februar,
Morgens 10 Uhr,
in den Mörken und Thandorfer Zuschlage bei Thandorf,

22 3/4 Faden buchen Olm.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum der Mörken.

4) am Freitage den 24. Februar,
Morgens 10 Uhr,
im Mechower Holze, Seebruch u. Steinort:

  7 1/4 Faden klein eichen Knüppelholz,
11 Faden buchen Olm,
  7 3/4 Faden buchen Knüppelholz,
     3/4 Faden tannen Kluft= und
  2 Faden tannen Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Mechower Holzes.

5) am Sonnabend den 25. Februar,
Morgens 10 Uhr,
im Baalen und Schlagbrügger Holze:

  6 1/4 Faden buchen Knüppelholz,
19 3/4 Faden dito Olm,
  1 Faden ellern Knüppelholz,
  8 1/4 Faden tannen Kluftholz,
  4 1/4 Faden tannen Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Baalen auf der alten Ratzeburg=Schweriner Landstraße.
Schönberg den 16. Februar 1860.

                                                    Danckwarth.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 7 Seite 4]

Bekanntmachung.

Am Montag d. 27. Februar d. J., von Morgens 9 Uhr an, soll auf der Bäck, im Hause des wailand Kupferschmiedsgesellen Spolert, dessen Nachlaß, als:

Ein Kleiderschrank, ein Sopha, drei Koffer, Komode, Spiegel, Tische, Stühle, Bettstellen, Betten, Leinenzeug (neu), Säcke, Küchenschrank, Küchenbort, 16 Stück kupferne und messingene Kessel, Töpfe und Kaffeekannen, zinnerne Schüsseln, Porzellan= und irdenes Küchengeräth, Holz, Torf und allerlei sonstige Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Domhof den 9. Februar 1860.

                                                    Bedele.


Vermischte Anzeigen.

      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Von den berühmten Waldwoll=Unterhemden, Strümpfen, Mützen, Oel und Seifen gegen Gicht und Rheumatismus habe ich jetzt auch Lager; ferner empfehle ich englisches Leinen, Maschinen=Garn, Gummi=Galoschen in allen Sorten, mit und ohne steife Kappen, so wie fertige Mäntel und Mantillen. für Confirmanden billige Tuche und Kleiderzeuge aller Art; Paramattas und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Double=Shwals von 2 Taler (Mecklenburg) an.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.


Neue, sehr breite Brokatbänder zu 11 und 12 Schilling (Mecklenburg) die Elle, schwarze, seidene, geblümte Bänder, schwarze Orleans zu 6 und 8 Schilling (Mecklenburg), sehr feine zu 10 Schilling (Mecklenburg) die Elle, schwarze Tücher zu billigen Preisen, so wie zur Aufräumung zu sehr heruntergesetzten Preisen eine Parthei halb= und ganzseidene Schürzen. - 6/4 breite, echte Kattune, couleurte Paramattas u. dgl. m. empfiehlt bestens

                                                    Moritz Stein in Ratzeburg.


Für Confirmanden

empfehle ich schöne schwarzblaue Tuche, Buckskins und Düffels zu Besonders billigen Preisen.
Auch erhielt ich Sendungen von den neuesten

blanken und schwarzen Bändern.

Ein Parthei Double=Shawls und Umschlagetücher zu heruntergesetzten Preisen.
Um fleißigen Besuch bittet

                                                    J. Burchard.

Rehna, Februar 1860.


Mit einer bedeutenden Auswahl Posamentier=Besatzlitzen, Frangen in Seide, Wolle und Baumwolle, Besatzknöpfe, Sammt= und Moire=Bänder, Alpaka=Tressen, Mäntel=Troddeln zu außerordentlich billigen Preisen, empfiehlt

                          J. H. Sommer,
                          Beckergrube, Fünfhausen=Ecke No. 136.
                          in Lübeck.


Staffholz, Speichenholz, Felgen und Armhölzer sind jederzeit vorräthig

                                                    bei H. Wulff
                                                    in Einhaus bei Ratzeburg.


Ein vor einigen Jahren neu erbautes, in Lübeck belegenes, sehr nahrhaftes Branntweinbrennerhaus nebst Amt soll in Folge Sterbefalls baldmöglichst preiswürdig verkauft werden.
Näheres bei

                                                    G. W. Wessendorff
                                                    in Lübeck.


Ich bin gewilligt, mein an der Schweriner Chaussee, neben dem Hause des Arbeitsmanns Vitense belegenes Ackerstück zu 3 Hausplätzen zu verkaufen, und fordere Kaufliebhaber auf, sich dieserhalb an mich zu wenden.
Schönberg den 16. Februar 1860.

                                                    Webermeister J. P. Threms.


Mein dreijähriger schöner Schwarzschimmmel=Hengst deckt von jetzt fremde Stuten für den Preis von 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht. Die Stuten können so lange beigebracht werden, bis sie abschlagen.

                                                    Hauswirth H. H. Stegmann
                                                    in Sülsdorf.


Mein Schwarzschimmel=Hengst, 6 F. hoch und 4 Jahre alt, hannoverscher Race, deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht. Stuten, die nicht tragend werden, können unentgeldlich wieder beigebracht werden.

                                                    Hauswirth Meyborg in Samkow.


Mein Aufruf in der hiesigen Anzeige um milde Gaben für die von der Cholera heimgesuchten Marlower Armen hat leider nur ein geringes Resultat geliefert.
An die Hülfscommitte in Marlow habe ich die bei mir eingegangenen Gaben, im Betrage von 5 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) eingesandt, und liegt das Verzeichniß der gütigen Geber in der Expedition dieses Blattes zur Einsicht.
Im Namen der Marlower Armen dankt

                                                    F. Saß, Postmeister.

Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom bis 10.-16. Februar

Geboren: Den 10. dem Ackerbürger Böckmann hies. ein S. Dem Hausw. Badstein in Petersberg ein S. Den 12. dem Arbm. Burmeister in Retelsdorf eine T.
Copulirt: Den 10. Hrtw. Heinr. Boye, künftiger Halbhüfner zu Bechelsdorf, und Anna Catharina Voß das. Den 14. der hies. Handelsmann Wittwer Chr. Aua. Lor. Kniep und Car. Dor. Maria Maaß hies.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 25. Januar 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-26 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 28-38 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-55 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 20-22 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 35-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 2)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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