No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Dezember
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 51 Seite 1]

Bekanntmachung betreffend die Ergreifung des Krämers Johann Kaparic aus Tratovce in Croatien.

Auf desfallsiges Ansuchen des Kaiserlich Königlich österreichischen Gouvernements werden die sämmtlichen Polizeibehörden des hiesigen Herzogthums und des Fürstenthums Ratzeburg hiedurch angewiesen, den unten näher bezeichneten Krämer Johann Kaparic aus Tratovce in Croatien, welcher sich im Monat März d. J. ohne Legitimation aus Hannover entfernt hat, bereits früher eine Paßerschleichung sich hat zu Schulden kommen lassen und im Verdachte steht, zu Coswig im Anhaltischen mit mehreren Genossen einen Betrug verübt zu haben, weshalb gegen ihn von dem Strafgerichte zu Carlsstadt in Croatien ein strafgerichtliches Verfahren eingeleitet worden ist, im Betretungsfalle anzuhalten, auch eventualiter Zwecks Bestimmung des weiteren Verhaltens in Ansehung des Inhaftirten an die unterzeichnete Landesregierung zu berichten.
              Personsbeschreibung: Der Krämer Johann Kaparic ist 31 bis 32 Jahre alt, mittler Statur, hat schwarzbraune Haare, schwarze Augen und ein ovales Gesicht.
              Besondere Kennzeichen: Unter der rechten Brust eine einen Zoll lange Narbe, unter dem rechten Schulterblatte eine braune Warze, auf dem linken Arm im Gelenk eine Narbe, auf dem rechten Arm unterm Ellenbogengelenk eine braune Warze und auf dem zweite Gelenke des Daumens der linken Hand eine 3/4 Zoll lange Narbe.
              Neustrelitz den 5. December 1857.

Großherzoglich Mecklenb. Landes=Regierung.
v. Kardorff.


- Auf Lucknau in Indien richten sich jetzt Aller Augen. Der tapfere Havelock, der Retter der englischen Herrschaft in Indien, hat bekanntlich das Fort besetzt. Es steht dort Alles gut; täglich kommen ihm Verstärkungen zu. Wie die Truppen landen, werden sie in Calcutta untergebracht bis Fuhrwerk vorhanden ist, und alsdann nach dem Hauptpunkten weiter geschickt. Man erwartet von England an 40 bis 50000 Mann. Das Gebiet, welches zurückerobert werden muß, ist größer als Oestreich, Preußen, Frankreich und Spanien zusammen genommen.
- Die östreichische Regierung hat dem Senat von Hamburg ein Anlehen von 10 Millionen Mark gemacht, welche, wie die erbgesessene Bürgerschaft beantragte, für die dringliche Hülfsgewährung an einige der allergrößten und einflußreichsten in Verlegenheit befindlichen Handlungshäuser zu verwenden seien, deren Bruch das allgemeine Wohl am meisten gefährden würde. Am 16. traf diese Anleihe mit einem Extrazuge der Berlin=Hamburger Eisenbahn in Hamburg ein. Zum Transport waren 14 vierrrädrige Güterwagen mit zwei Locomotiven erforderlich. In einem jeden dieser Wagen wurde ein Klumpen, von dem Umfange, den etwa zwei zusammengebundene Ries Papier bilden, genau in die Mitte gelegt. Ein solches Packet wog 60 Centner - mehr konnte man bei einer Last von so concentrirter Natur der Tragfähigkeit eines Waggons nicht aufbürden. Gegen Abend setzte sich der Zug unter Begleitung einiger hierher gesendeter Hamburger Beamten und unter Escorte von K. K. Gensd'armen in Bewegung. Ein nicht uninteressanter Zwischenfall war es, daß die Königl. preuß. Postbeamten an der Grenze Bedenken gegen den Transport auf preußischem Gebiete erhoben, indem die Versendung edler Metalle in Preußen ein Postregal sei. In Folge einer telegraphischen Anzeige an das Handelsministerium in Berlin wurden jedoch mittelst telegraph. Weisung diese Bedenken allsogleich beseitigt. - An der Börse war die Stimmung in den letzten Tagen etwas besser; obwohl noch immer einzelne Zahlungseinstellungen erfolgten. Eins von den zu unterstützenden größern Häusern soll für 14 Millionen Mark Banko Wechsel auf sich laufen haben.
- Nach der Meckl. Zeit. ward eine Deputation der Rostocker Kaufmanns=Compagnie nach Schwerin gesandt, welche an den Großherzog die Bitte richtete, daß er der Rostocker Bank durch eine ihr zu gewährende Anleihe im Betrage von einer Million Thaler zu Hülfe komme und dieselbe dadurch in den Stand setzen wolle, ihre Geschäfte weiter auszudehnen. Die Deputation hat ihren Auftrag durch den besten Erfolg gekrönt gesehen. Die Landesherrschaft ist geneigt, die geforderte Summe der Bank zur Verfügung zu stellen. Wenn nicht diese außerordentliche Hülfe eingetreten wäre, so würde die Bank wahrscheinlich außer Stande gewesen sein, zum nächsten Antonitermin die in Aussicht stehenden umfassenden Anforderungen selbst gegen allererste Sicherheiten zu befriedigen.
- Auf dem mecklenburgischen Landtage ist ein Antrag gestellt, die Landtags=Versammlung aufzufordern, bei der herrschenden Geld=Kalamität, die in ihren Folgen sich auch auf Mecklenburg erstrecken könnte, jetzt, wo es noch Zeit wäre, da die Landstände noch versammelt sind, über rechtzeitige Maßnahmen zu beschließen, zwei Landräthe nach Schwe=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 51 Seite 2]

rin zu senden, um dort mit dem Großherzoge zu verhandeln, ob und auf welche Art wohl etwaige üble Folgen für den Verkehr abzuwenden wären. Man beschloß, daß man diese Angelegenheit, welche bei ihrer Wichtigkeit nähere Ueberlegung erfordere, in den nächsten Tagen weiter besprechen wolle.
- Es ist eine böse Zeit für Leute, die Geld haben. Mancher bat sich Abends als reicher Mann ins Bett gelegt und ist bettelarm Morgens aufgestanden; denn über Nacht kam die telegraphische Depesche: die reichen Häuser, die in Deinem Buche stehen, die Häuser in Newyork, London, Stockholm etc. können nicht zahlen und sind bankerott. Er aber muß heute zahlen und ist auch bankerott. So gings vielen, darunter recht soliden Häusern in Hamburg, Berlin, Stettin etc.
- In Newyork ist die Geldkrisis vorüber, Geld ist wieder überflüssig, von welchem ansehnliche Summen nach London gesandt wurden, und zwischen hier und Hamburg schwimmt gleichfalls eine ansehnliche Silberflotte. Auch von Kopenhagen wurden am 7. abermals 400,000 Thaler nach Hamburg geschickt.
- Wer so glücklich ist, Zweithalerstücke einzunehmen, vergesse nicht, sie auf den Tisch zu werfen. Auch das unmusikalische Ohr wird dann den feinen Silberklang der ächten von dem hohlen Ton der unächten, die in Masse umlaufen sollen, unterscheiden. Das Auge reicht nicht aus.
- Das Riesen=Dampfschiff Leviathan macht seinen Erbauern große Sorgen. Aller Anstrengungen ungeachtet ist es nur langsam vorwärts zu bringen. Es hat 240 Fuß zurückzulegen , ehe es vom Stapel laufen kann und davon erst 48 Fuß überwunden. Auch die Springfluth hat nicht viel dazu beigetragen, das Ungethüm weiter zu bewegen. Während der letzten Operation brach ein Gerüst zusammen und die Leute stürzten unter großem Jammergeschrei 15-20 Fuß hoch herab. Sieben davon wurden ins Hospital gebracht.
- Da haben wirs: Das Mainzer Unglück ist ein Strafgericht Gottes für die Erfindung der Buchdruckerkunst. Der Mönch Berthold Schwarz in Wien hat sich an dem gottlosen Guttenberg gerächt. So ists von heiliger Stätte in Wien verkündigt worden. Guttenbergs Jünger in Paris haben sofort eine schönere Rache geübt, sie haben für die unglücklichen Mainzer Geld gesammelt und sammeln noch immer.
- In Würtemberg und im badischen Oberland gabs vor einigen Tagen Schnee in Fülle und in London und 30 Meilen im Umkreis so furchtbaren Nebel, daß alles Geschäft zu Wasser und Land fast aufgehört hatte. Die Abgeordneten machten wahrhafte Entdeckungsreisen ins Parlament und viele wurden unterwegs verschlagen.
- Die H. N. melden, daß die ob ihrer beispiellosen Häßlichkeit berühmte Mexicanerin Julia Pastrana, welche gegenwärtig von den Berlinern mit Grausen beschaut wird, beabsichtige, sich auch in Hamburg zu produciren, daß aber die dortige Polizei=Behörde der Miß die Erlaubniß dazu verweigert hat. Eine der neuesten Nummern der "Gartenlaube" enthielt eine Abbildung von diesem menschlichen Zerrbilde der Natur. Die Abscheu erregende Mißgeburt ist 4 1/2 Fuß hoch, von wohlbeleibter Statur und proportionirten, ja zierlichen Gliedmaßen. Der Rumpf soll keine andere Abnormität aufzuweisen haben, als daß der ganze Körper bald mehr, bald weniger mit schwarzen Haaren bedeckt ist. Der interessanteste Theil ist daher der Kopf, der eine große Fülle glänzend schwarzer Haare aufzuweisen hat, welches nach europäischer Sitte kunstvoll frisirt und geschmückt ist. Ein merkwürdige Contrast dazu bildet das Gesicht, das ganz mit schwarzen Haaren bewachsen ist.
- In Jütland, in der Gegend von Jellinge, hat man kürzlich einen Leichnam aus der vorgothischen Zeit in einem Torfmoor gefunden, der wahrscheinlich Tausende von Jahren alt ist. Es war der Leichnam eines jungen Mädchens, von welchem nur noch die Knochen übrig und nur die Füße mit Weichtheilen versehen waren. Das Skelett war mit einem Gewand von ungegerbten Thierfellen mit kurzen Aermeln bekleidet, welche mit Sehnen oder schmalen Fellstreifen zusammengenäht waren. Diese Antiquität ist dem Museum der nordischen Alterthümer übersandt worden.
(Geistesgegenwart.) In Mainz springt der Pulverthurm in die Luft; alles ist in grenzenloser Angst und Verwirrung. Aber ein Jude rennt resolut auf das Telegraphenbureau und telegraphirt nach Frankfurt an seinen Geschäftsfreund: Kauf Glas, so viel es giebt, und schick es durch Eilzug hierher! Der Jude hatte gut speculirt; in der ganzen Stadt war kein Fenster ganz geblieben und das Frankfurter Hülfsglas kam höchst erwünscht. Mancher reiche Mann bot in den ersten Tagen 1 Louisdor für eine Scheibe, um nur wieder hinter Glas und Rahmen zu kommen und zu schlafen. Dem wackern Commandanten General von Bonin, holsteinischen Andenkens, war auch keine Scheibe ganz geblieben, er bot aber kein Geld, sondern befahl seinen Dienern: ihr wartet mit den Fenstern, bis alle andern in ganz Mainz hergestellt sind; viele Armen können nicht warten wie ich. Er zog mit Frau und Kindern in den Gasthof und wohnt noch darin. -
(Die Reaktion bleibt nie aus.) Diese Erfahrung hat man schon oft in der Politik und manchmal mehr, als nöthig war, gemacht, dieselbe Erfahrung wird jetzt auch von Vielen beim Handel gemacht, und Mancher muß sie theuer genug bezahlen. Aber wenn auch Einzelne, ja wenn verhältnißmäßig Viele dies thun müssen, im Ganzen und Großen wird die empfangene Lehre nicht zu theuer bezahlt sein, wenn sie im Handel und Verkehr wieder an Maß und Besonnenheit mahnt und die alte Wahrheit in's Gedächtniß zurückruft, daß auch die Spekulation ihre Grenzen hat, die sie ungestraft nicht überschreiten darf. Und überschritten hat man sie schon seit Jahren und das kaufende Publikum hat lange den Schaden davon gehabt. Der Sturz so vieler Handelshäuser, der in Amerika begonnen, in England und Deutschland sich fortgesetzt hat und noch fortsetzt, mag allerdings durch ein unglückliches Zusammentreffen verschiedener Ursachen, die man noch gar nicht alle übersieht, herbeigeführt worden sein, aber auf etwas Ungesundes, das schon lange im Verkehr gesteckt hat, weist die vorhandene Krisis mit Entschiedenheit hin. Und dies Ungesunde ist eben das Uebermaß der Speculation, das seit Jahren stattgefunden hat, bei den Einen geradezu über ihre Kräfte hinaus, bei den Andern wenigstens mit großer Anspannung ihrer Kräfte. - Es ist oft genug, um nur Eins zu erwähnen, die Ansicht als lächerlich hingestellt worden, daß es möglich sei, sehr hohe Preise künstlich zu erzielen und sie längere Zeit auf künstlicher Höhe zu erhalten. Jetzt stellt es sich heraus, daß man, um hohe Preise zu machen und zu behaupten, vielfach die Waaren zurückgehalten, immer neue aufgekauft, und sich mit Credit und Wechseln geholfen, statt, was das Naturgemäße gewesen wäre, die Waare zur rechten Zeit zu Geld zu machen. In gewöhnlichen Verhältnissen thut das eine Zeit lang gut, namentlich bei großen Mitteln und nicht kleinem Credit, aber wenn nun Verhältnisse kommen, wie die jetzigen, wo man Geld braucht, während man Waaren hat, dann stürzt so ein künstliches Gebäude zusammen, und Schuldige und Unschuldige werden von dem Sturze hart getroffen. Die übertriebene Speculation ist nicht eben die einzige Ursache der gegenwärtigen Krisis, aber es ist eine von denen, die sie herbeigeführt haben. Als nächste Folge muß sich ein richtigeres Verhältniß des Werthes der Waaren zum Werthe des Geldes herausstellen, und das ist schon etwas Gutes.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 51 Seite 3]

Verkaufsanzeigen.

Es ist zum öffentlichen meistbietenden Verkauf des dem Tischler Dencker in Ziethen zustehenden, in hiesiger Stadt und zwar in der Domstraße sub Nr. 100 belegenen, Wohnhauses, in vim executionis erster Termin, auf, den

21. Januar k. J.

zweiter Termin auf den

11. Februar k. J.,

und dritter und letzter Termin auf den

4. März k. J.

zu Rathhause hieselbst angesetzt worden; und sind zugleich alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an dieses Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Strafe der Präclusion, im ersten Verkaufs= und Professions=Termine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 7. December 1857.

                          Der Magistrat.
                          In fidem
                          (L. S.)                           Richter,
                                                                  Stadtsecretair.


Am Mittwoch d. 23. d. M., Morgens 9 Uhr, sollen in der Wohnung des Tagelöhners Schramm zu Kl. Molzahn

verschiedene Frauenkleidungsstücke, etwas Leinzeug, Haus= und Küchengeräthe, so wie 2 Schafe öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Schlagsdorf d. 14. December 1857.

                                                    Speck, Landreiter.


Mit obervormundschaftlicher Genehmigung soll

am Montag den 28. d. M.

der Nachlaß des weiland J. Vock, worunter sich 2 Bauwagen befinden, öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung erkauft werden. Kaufliebhaber wollen sich am gedachten Tage Morgens 9 Uhr im Hause des Hrn. Gastwirth Röper einfinden. Um zahlreichen Besuch bitten

                          die Vormünder der J. Vockschen Minorennen:
                          J. Abels.          B. Schleuß.


Bekanntmachung.

Nachdem durch die diesjährigen beiden Hebungen und durch die Rückzahlung des Sicherheitsfonds der Lüdersdorfer Brandschaden von 400 Taler (Mecklenburg), der Dassower von 2892 Taler (Mecklenburg) und der Schipphorster von 790 Taler (Mecklenburg), und außerdem von dem Mahlzower Brandschaden 6037 Taler (Mecklenburg) und von dem Schlagsdorfer 2426 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) bezahlt sind, bleiben von dem Mahlzower Brandschaden noch 9800 Taler (Mecklenburg) und von dem Schlagsdorfer Schaden noch 3480 Taler (Mecklenburg) zu vergüten und wird hierzu und zu den Kosten für Spritzen, deren Erhaltung, Prämien und Fuhren, sowie zur Verwaltung etc. eine neue Hebung von 8 Schilling (Mecklenburg) von jedem 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungswerth nothwendig und den einzelnen Ortschaften der Zahlungstag besonders angezeigt werden. Schönberg, den 10. Decbr. 1857.

                          Direction der Feuer=Vers. Gesellschaft für das Fürstenth. Ratzeburg.


Vermischte Anzeigen.

        Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am 1. Montag nach Neujahr den 4. Januar, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen oder ihre Auflage zu schicken.
        Schönberg, 16. Decbr. 1857.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Einem geehrten auswärtigen Publikum erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich die zeitherige Weihnachts=Ausstellung von Conditorei=Gegenständen, so wie die Anfertigung von Tannenbaum=Confect unterlassen; hingegen Marcipane, Macronen=Confect und Macronen=Kränze, wie früher auf Bestellung liefern und vorräthig halten werde, womit ich mich bestens empfehle.
Lübeck, den 8. Decbr. 1857.

                                                    J. G. Niederegger.


        Am 17. Abends 8 Uhr wurden 2 graue wollne Pferdedecken, in der Mitte und an den Seiten mit weißen Streifen und mit rothm Band eingefaßt, in einer Ecke derselben war ein L, von rothem Bande eingenäht, vor meiner Thür verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselben gegen eine kleine Belohnung bei mir zurückzuerstatten.

                                                    G. Ladendorf, Schlachtermeister.


          Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent, Capitale von 500 Thlr. mit 3 1/2 pCt. für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                                     J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Jamaica=Rum, pr. Flasche zu 16 Schilling (Mecklenburg), 20 Schilling (Mecklenburg), 24 Schilling (Mecklenburg), 32 Schilling (Mecklenburg) und 44 Schilling (Mecklenburg).
Extra feiner weißer Jamaica=Rum 1 Taler (Mecklenburg).
West. Rum 16 Schilling (Mecklenburg), 20 Schilling (Mecklenburg) und 24 Schilling (Mecklenburg) die Kanne, per Anker billiger.
Punsch=Extract die Flasche 14 Schilling (Mecklenburg), 16 Schilling (Mecklenburg) und 20 Schilling (Mecklenburg), per Dutzendflaschen billiger.
Arrac 20 Schilling (Mecklenburg), 24 Schilling (Mecklenburg), 32 Schilling (Mecklenburg) bis 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche.
Diverse Rothweine von 10 Schilling (Mecklenburg) bis 1 Taler (Mecklenburg) pr. Flasche.
Rhein=, Mosel= und Weißweine, Portwein, Madeira
und andere diverse Weine zu billigen Preisen,

empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Echt englisches Gichtpapier,

vorzügliches Mittel gegen alle rheumatischen Leiden, wie z. B. gegen das Reißen in den Gliedern, bei Magen= und Brustbeschwerden, gegen Schnupfen, Kopf= und Zahnweh, bei Augen= und Halsentzündungen etc. - Der Bogen 4 Schilling (Mecklenburg).

bei                                 B. Büschel in Lübeck,
Holstenstraße 180.


Meine                          
Weihnachts-Ausstellung
mit Spielzeug für Kinder
empfehle ich ergebenst.                                                    
                                                    C. Schwedt.


Johs. Wencker in Lübeck
= 247. Obere Glockengießerstraße 247, =

empfiehlt sich mit einer

großen Auswahl

von Möbeln aller Gattungen, von der elegantesten bis zur einfachsten Sorte; Polster=Möbeln - Causeuses, Eckdivans, Sophas, Fautenils, Claviersessel, Rohr= und Polsterstühle etc. - so wie mit seinem bekannten

Lager

von Spiegeln in Baroque= und Holzrahmen, Trümeaux, Consoltischen mit Marmorblatt, Toiletten etc. zu den billigsten Preisen.

Nouveautés: Elegante Damen= und Herren=Büreaus, ganz verschließbare mit Geheimfächern, und Schränke, Medaillon=Lehnstühle, Speisetische mit Rehfüßen.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hisigen und auswärtigen Publikum ergebene Anzeige, daß ich am Donnerstag den 10. December meine diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das ge=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 51 Seite 4]

schmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortiments, Naturelconfect, glacirten Marcipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect, Pfeffermünzliqueur und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörende Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confitüren werden, wie immer, prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer rellen Bedienung, um zahlreichen Zuspruch. Ergebenst

Schönberg.                                                     M. Greiff.


Einem geehrten Publicum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 6. December meine

Weihnachtsausstellung,

bestehend aus den verschiedensten Sorten feiner und geringerer Sorten Galanterie= und Buchbinderwaaren, eröffnen werde. Namentlich mache aufmerksam auf eine Parthie gewöhnlicher ordinairer Cigarrenetuis, Beutel=Portemonnaies, Kasten u. s. w., zu den billigsten Preisen. Jugendschriften in reichhaltigster Auswahl.
Zugleich verbinde hiermit die fernere Anzeige, daß ich von jetzt an jedes im Buchhandel erscheinende Werk zu den billigsten Preisen zu liefern im Stande bin. Namentlich empfehle als preiswürdig:

Schiller's sämmtliche Werke, 12 Theile, Ladenpr. eleg. geb. 6 Taler (Mecklenburg), für 4 3/4 Taler (Mecklenburg).
Jean Paul's sämmtl. Werke. 60 Th. Ladenpr. ungeb. 24 Taler (Mecklenburg), für 16 Taler (Mecklenburg); eleg. geb. für 19 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg).
Göthe's sämmtl. Werke. 40 Th. Schillerf. eleg. geb. 18 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg).
Dasselbe groß Octav 30 Th. Stuttgart. eleg. geb. für 24 Taler (Mecklenburg).
Conversations=Lexicon. 18 Th. für 2 Taler (Mecklenburg).
u. dgl. m.
Bestellungen auf Werke, welche zum Weihnacht verschenkt werden sollen, erbitte bis spätestens 8 Tage vor dem Feste.

                                                    J. P. Bade.


Citronen, das Dutz 9 Schillinge     
Neue türkische Tafel=Pflaumen,
das Pfund zu 7 Schilling (Mecklenburg), in Liespfunden billiger,
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Das Mäntel=Lager

U. Beermann & Co.

in Lübeck, Klingberg 927,

ist durch die neuesten Façons auf das reichhaltigste assortirt.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Klempnermeister etablirt habe, und empfehle mich als solchen mit allen vorkommenden, zum Theil bereits fertigen Arbeiten bestens. Meine Wohnung ist beim Schuhmachermeister Kleinod in der Siemzerstraße.

                                                    M. Ollrogge.


Dem geehrten Publikum der Stadt Schönberg und Umgegend empfehle ich mich bestens mit guten Korksohlen, einzulegen in Herren= und Damen=Stiefeln, das Paar 3 bis 6 Schilling (Mecklenburg). Meine Wohnung ist beim Herrn Webermeister Lühr, Siemzerstraße.

                                                    Korkschneider J. Hecht.


Echte Havanna=, Bremer und Hamburger Cigarren

empfehle ich zu billigen Preisen.

                                                    Aug. Spehr.


Eichen Bauholz, Bohlen und Speichenhölzer sind jeder Zeit in großer Auswahl vorhanden, bei

                                                    H. Wulff.

Einhaus bei Ratzeburg d. 16. Decbr. 1857.


Alle dienigen, welche in diesem Antoni=Termin durch mich Geld und Sparkassenbücher an die Schweriner zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg, spätestens bis zum 15. Januar d. Js. abgeben lassen. Am 9. und 15. Januar Nachmittags bin ich in Schönberg bei meiem Schwager, Schneidermeister Meyer, zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, den 16. Decbr. 1857.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


Beste Gummi=Galoschen,
à Paar 1 Taler (Mecklenburg) empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Mein Omnibus

fährt außer nächstem Dienstag, des Weihnachtsfestes wegen, am Donnerstag den 24. nach Lübeck.

                                                    F. Fick.


Auf der Chaussee zwischen Selmsdorf und der Hohenmeile wurde eine silberne Spindeluhr gefunden, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten beim Arbeitsmann Peter Maaß in Selmsdorf wieder in Empfang nehmen kann.


Die Weihnachtsbescherung für arme Kinder wird am nächsten Sonntag d. 20. Decbr., Abends 6 Uhr im Boye'schen Saale statt finden. Alle, denen es Freude gewährt, dies Kinderfest mit anzusehen, sind hiedurch höflichst dazu eingeladen vom

                                                    Männergesangverein in Schönberg.


(Eingesandt.)

Schönberg d. 18. Dec. Sonntag sowohl als gestern Abend besuchten wir die humoristischen Abendunterhaltungen, welche Herr Ernst Beyer, Komiker am Rostocker Stadttheater, im Spehr'schen Saale veranstaltet hatte.
Der sprudelnde Humor des bekannten und beliebten Komikers machte sich auf's glänzendste geltend, nicht nur in dem Vortrage der Couplets, von denen Herr Beyer einen unerschöpflichen Vorrath zu besitzen scheint, sondern auch vorzüglich in den dramatischen Scenen, welche er im Kostüm vortrug. Das Publikum war auf das heiterste gestimmt; alle Piecen wurden mit Beifall aufgenommen und das klassische "Schmeißt ihn raus" des lustigen Sängers Heymann erregte die größte Heiterkeit. - Möchte Herr Beyer überall eine freundliche Aufnahme finden und ein eben so herzliches Willkommen bei seiner hoffentlich baldigen Wiederkehr!


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 14. bis 17. Decbr.

Geboren: D. 15. dem Hauswirth Ollrogge in Resdorf ein Sohn. - D. 17. dem Kutscher Maaß (in Lübeck) ein Sohn.
Gestorben: D. 10. unverehelichte Marie Elisabeth Maaß aus Ollendorf, 47 J. alt, an Brustleiden. - D. 12. Trine Else Rentzow, Arbeitsmannsfrau aus Gr. Bünsdorf, 40 J. a. an Wassersucht.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   8-12 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   8-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 33-36 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 16-20 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 16-18 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 4 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, 100 Pfund 27-30 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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