No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. August
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 35 Seite 1]

- In Petersburg ist jetzt die ganze kaiserliche Familie wieder beisammen, und die Confirmation wie die Vermählung der Prinzessin Cäcilie v. Baden mit dem Großfürsten Michael, dem jüngsten Bruder des Kaisers, wird erstere am 27., letztere am 28. zu Petersburg statthaben. Auf der Heimfahrt nahm der Kaiser seine beiden Söhne, die Großfürsten Alexander und Wladimir, bei Hapsal, wo sie badeten, mit an Bord. - In Berlin geht die Rede der Kaiser werde am 5. September dort zum Besuch wieder eintreffen. - Allen Petersburger Bäckern ist neuerdings befohlen, ihren gewöhnlichen Verkauf von feinen Backwaaren nicht bloß auf diesen zu beschränken, sondern für die Folge auch Roggenbrod zu führen und taxmäßig zu verkaufen.
- Die neuesten englischen Nachrichten über Indien lauten fortwährend betrübend. Delhi ist noch nicht erobert; der General Bernard ist an der Ruhr gestorben, Cawnpore war verloren gegangen, ist aber wieder erobert worden. Die Rebellen sind zwischen Allahabad und Niawpore dreimal geschlagen worden. Sir Henry Lawrence wurde verwundet und ist an seinen Wunden gestorben. Alle eingebornen Truppen von Auhd sind im Aufstande. 1500 Mann neue englische Truppen waren angekommen. - Man kann die Stellung der Engländer, welche sie dort behaupten, nicht ohne ein Gefühl von Verwunderung betrachten. Ringsum von Verrath und Meuterei umgeben, durch unzuverlässige Freunde nicht minder bedroht wie durch ihre Feinde, trotzt ihr kleines unter einer Bevölkerung von 180 Millionen fast verschwindendes Häuflein allen Gefahren und mit jeder neuen wächst der Muth. Es sucht die Gegner überall auf, wo es sie zu finden hoffen kann, greift sie, ohne auf deren weit überlegene Zahl zu achten, entschlossen an und schlägt sie. Freilich kämpfen die Britten in Ostindien nicht bloß für Haus und Hof, für Weib und Kind, um Leben und Ehre, sie kämpfen auch um die Macht und welthistorische Bedeutung, ja für den Bestand ihres Vaterlandes, das ohne Ostindiens Besitz schnell und tief von seinem Rang unter den Völkern herabsteigen müßte.
- Englisch=indische Blätter verlangen glänzende Belohnungen für den General Wheeler und Obersten Neil. Als der Aufstand in Cawnpore ausbrach, warfen sich die beiden Officiere mit einem kleinen Häuflein Europäer in die Kaserne und brachten Weiber und Kinder in Sicherheit. Da aber die Munition ausging, stürmten sie sich mit 50 Mann kühn mitten in die Reihen der Rebellen und nahmen ihnen so viel Munition ab, daß sie sich 6 Wochen halten und Entsatz erwarten konnten. Diese Kühnheit hatte die zahlreichen Rebellen so sehr eingeschüchtert, daß sie nicht wagten, die Kaserne zu erstürmen, sondern sich begnügten, sie einzuschließen.
- Die Wittwe des in Indien gestorbenen Generals Bernard wohnt mit ihren Kindern in Paris.
- In Düsseldorf hat die Polizei, auf erhaltene Winke aus Köln, bei einem Schneider, der früher aus Hannover, wo er Präsident eines Gesellenvereins war, ausgewiesen worden ist und sich seitdem mit Frau und Kindern dort niedergelassen hatte, eine große Partie aufrührerischer Schriften in Beschlag genommen und den Eigenthümer selbst verhaftet. Wie verlautet, soll derselbe an der Spitze einer geheimen Gesellschaft stehen, die nichts Geringeres als Fürstenmord bezwecken soll. In Köln sind ebenfalls Verhaftungen vorgenommen worden.
- Durch alle Bedenken und Schwierigkeiten hindurch bricht sich die Nöthigung Bahn, daß Preußen eine Seemacht werden und eine Flotte haben muß. Die Bedenken liegen in den Finanzen, welche durch das Landheer sehr in Anspruch genommen werden. Ein preußischer Kriegshafen ist in der Nordsee an dem Jahdebusen in Angriff genommen, der andere noch gewaltigere soll auf der Insel Rügen in der Ostsee entstehen, ein großer Bau, der an 4 Millionen Thaler kostet. Der Hafen ist so glücklich gelegen, daß er die preußischen Küsten, den Sund und die ganze Ostsee beherrscht. Den Dänen ist er ein gewaltiger Dorn im Auge. Die Gutsbesitzer auf der Insel haben sich freiwillig erboten täglich mehrere hundert Arbeiter auf ihre Kosten zum Baue zu stellen.
- Am 20. ist das Strelitzer Infanterie=Bataillon mit klingendem Spiele zu dem in der Gegend von Teterow, Krakow und dem Malchower See stattfindenden Manöver ausgerückt, nachdem dasselbe einige Tage früher bei Neustrelitz die mannigfaltigsten militairischen Uebungen durchgemacht. Bei diesen Orten wird es mit der Schweriner Division zusammentreffen und alsdann die angeordneten Manöver am 24. gemeinschaftlich beginnen. Die große Hitze der vorigen Woche hatte eine Aenderung des ursprünglichen Marsches herbeigeführt. Diese Manöver sollen unter den Augen Sr. kön. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin ausgeführt werden. Das Terrain umschließt die Güter der reichsten Gutsbesitzer, von deren ausgezeichneter Gastfreundschaft das Militair schon bei verschiedenen Gelegenheiten Beweise erhalten hat; die Truppen haben also Aussicht auf recht gute Cantonnements. Se. Hoheit der Herzog Georg, der sich zur Zeit auf seiner zum Manöverterrain gehörenden Herrschaft Remplin befindet, hat für den 22. u. 23. das Strelitzer Bataillon bei sich zu Gaste geladen. Auch Se. Hoheit der Herzog wird einem Theil der Manöver beiwohnen.
- Während der Zeit, vom 26. Aug. an, in welcher das Lübecker Bundescontingent in dem Uebungslager im Großherzogthum Oldenburg abwesend ist, wird in Lübeck die Bürgerwehr den Wachdienst

[ => Original lesen: 1857 Nr. 35 Seite 2]

versehen. Die Abwesenheit des Contingents währt nur 10 Tage, so daß es am 13. Sept. zurückerwartet wird. Das Hamburger Contingent ist seit dem 23. ebenfalls nach dem Oldenburger Lager abgegangen, das Bremer Coningent sollte am 27. dahin folgen. - Das erlassene Gesetz wegen des Rindviehtransports aus beiden Mecklenburg, nach welchen das einzuführende Rindvieh mit Gesundheitsattesten versehen sein mußte, ist in Lübeck wieder aufgehoben, weil man die Lungenseuche in Mecklenburg als erloschen betrachtet.
- Für den Miethpreis, den viele Pariser jährlich zahlen müssen, bekommt man anderswo ein schönes Haus mit allem was hineingehört. Ein Kaffe= und Speisewirth an guter Lage im Innern der Stadt muß seine 20 bis 30,000 Franks zahlen; Modewaaren=Handlungen, je nachdem sie nur ein Stockwerk oder ein ganzes Haus brauchen, zahlen 30-100,000 Franks Miethe; selbst ein Gewölbe zu ebener Erde mit winziger Wohnung an lebendigen Plätzen der Stadt zahlt 8-10,000 Fr. In dem Centrum von Paris können nur die allerreichsten Leute wohnen.
- Die Bierfrage ist in München eine brennende geworden; einen Strom von 2500 Eimer täglich muß die durstigen Kehlen haben, wobei man jetzt die Ansicht gewinnt, daß der vorhandene Vorrath nur noch auf 60 Tage ausreicht und man alsdann 3 Wochen ohne Bier sein würde! Das Einsieden des neuen Biers darf einem ehrwürdigen Gesetze zufolge erst mit dem 15. Septbr. erfolgen; in Anbetracht also dieses entsetzlichen Nothstandes sind denn die Väter der Stadt angegangen, zu gestatten, das neue Bier um 4 Wochen früher einsieden zu dürfen.
- Am 25. hat in Magdeburg eine Feuersbrunst gewüthet, die zuerst in dem kön. Proviantmagazin entstand, die daran vorbeiführende lange Brücke der Magdeburg=Wittenberger Eisenbahn ergriff und sie nach anderthalb Stunden in die Elbe stürzte; das Feuer verzehrte das ganze große Magazingebäude mit all' seinem reichen Inhalte, nebst einigen daran stoßenden Privatgebäuden und verbreitete sich so schnell über einen daran stoßenden Häuser=Complex, daß an ein Retten wenig zu denken war. Es sollen an 30 Häuser niedergebrannt sein. Der angerichtete Schaden ließ sich noch nicht angeben, er ist aber sehr bedeutend. Die hölzerne Brücke soll mit 85,000 Thaler bei der Aachen=Münchener Gesellschaft versichert sein und der Inhalt der königl. Magazine mit 150,000 Th.
- Der Eisenbahnzug nach Nantes brauste entsetzlich schnell dahin; drin im Wagen saß eine Mutter und vor ihr an die Thür gelehnt kauerte ein 6jähriger Junge. Plötzlich fährt die Thür auf, die Reisenden hören ein entsetzliches Angstgeschrei -und der Junge ist verschwunden. Nach einer guten Weile erst kann der Zug gehemmt werden. Man eilt zurück zum Unglücksort, aber nicht weit; denn schon kommt der Knabe vollen Laufs entgegen: der Engel, der die Kinder schützt, hatte über ihn gewacht.
(Lungenseuche.) Die zu Holland gehörende Provinz Friesland wird schon seit mehreren Jahren von der Lungenseuche stark heimgesucht. Dieselbe (54 Quadratmeilen groß) hat von Anfang bis August d. J. 4587 Stück Rindvieh an dieser Seuche verloren. In fünf Jahren (von 1850 bis 54), in welchen das Vieh sofort getödtet wurde, betrug die Zahl des an der Seuche verlornen Viehes 12,089, von Anfang 1855 bis 57, während welcher Zeit die Viehversicherungen bestanden, dagegen 12,220 St. Rindvieh. - Auch in Finnland herrscht die Seuche.
- In Glückstadt hatte die Cholera seit Anfang August vierzehn Tage heftig gewüthet und ist seitdem fast ganz wieder verschwunden. Ueberhaupt herrschen Ruhr und Cholerine seit vier Wochen im ausgebreiteten Maße im nördlichen Schleswig. In Hadersleben ist der Zustand so bedenklich, daß die Behörde die Stadt verlassen hat.
- Aus London heißt es, daß die Ernte mit Ablauf d. M. schon beendet sei, so sehr hat das schöne Wetter dieselbe befördert. Ueber den Ertrag gehen die Ansichten der Landwirthe noch sehr auseinander; nur soviel scheint ausgemacht, daß die Qualität von Weizen und Roggen zufriedenstellend ist, von Sommergetreide erwartet man nur ein dürftiges Resultat.
- Hamburger Getreidemarkt flau, Weizen 4 bis 5 Th. niedriger, Roggen stille, Gerste und Hafer preishaltend, Rappsamen etwas höher bei beschränkter Kauflust.


Auf der Eisenbahn.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1857 Nr. 35 Seite 3]

Auf der Eisenbahn.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Vorladungen.

      Auf Antrag des Herrn Pensionärs Breuel zu Hof Selmsdorf, als Curators des, mittelst heute publicirten Bescheides gerichtlich für einen Verschwender erklärten Hauswirths Heinrich Oldörp zu Lockwisch, ist das gegenwärtige Proclam - und zwar zur eventuellen vollen Wirkung eines Concursproclams - erkannt worden, kraft dessen hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Hauswirth Heinrich Oldörp und dessen Vermögen haben, oder zu haben vermeinen, peremtorisch geladen werden, solche in dem deshalb auf

Donnerstag den 24. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

präfigirten Termine vor unterzeichnetem Justizamte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie mit ihren Ansprüchen von der vorhandenen Heinrich Oldörpschen Vermögens=Masse für immer alsbald werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.
    Von der Anmeldungspflicht werden indeß die Oldörpschen Gläubiger - und zwar bezüglich der Kapitalien und laufenden Zinsen - ausgenommen, deren Forderungen in das über die Oldörpsche Bauerstelle niedergelegte Hypothekenbuch eingetragen sind; wenigstens haben dieselben, wenn sie sich dennoch melden werden, auf Erstattung der Liquidations=Kosten keinen Anspruch.
    Decretum Schönberg, den 19. Juli 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg,
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. E. C. Zimmermann.


        Die im Kreuzgange der Domkirche belegene ehemalige Consistorialrath Rüdiger'sche Wohnung, welche zur Zeit von der Frau Registratorin Harnack bewohnt wird, soll zu Ostern 1858 anderweitig und so, wie Frau Mietherin dieselbe jetzt inne hat, vermiethet werden.
    Miethsliebhaber wollen zu dem Zweck sich bei dem

[ => Original lesen: 1857 Nr. 35 Seite 4]

Herrn Consistorialrath Probst Genzken auf dem Domhofe melden und ihre Gebote abgeben.
    Schönberg und Ratzeburg den 17. Aug. 1857.

                          
Commission des Consistorii im Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


Bekanntmachung.

        Alle Diejenigen, welche die Armensteuer zur zweiten Hebung noch nicht bezahlt haben, werden aufgefordert, solche an die resp. Vorsteher und zwar binnen 8 Tagen berichtigen zu wollen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die sodann noch restirenden Beiträge executive eingefordert werden.
    Schönberg, den 20. August 1857.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

        Es wird nach der bereits vorläufig gemachten Anzeige in der Kirche zu Schönberg ein öffentliches kirchliches Missionsfest

Mittwochs den zweiten September

gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Vormittags beginnen. Dazu werden hierdurch alle Gemeinden unsers Landes eingeladen.
    Schlagsdorf, d. 16. Aug. 1857.

                                                    Namens des Vorstandes
                                                    des Ratzeburger Missionsvereins
                                                    Pastor Arndt.


Bekanntmachung.

        Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner hat beschlossen, die in den §§. 12 und 14 der Vereins=Gesetze enthaltenen Bestimmungen über die Versicherung von Vieh dahin abzuändern:
    zum §. 12. C.

daß für einige Arten von Vieh, unter Belassung der bisherigen zwei Maximal=Ansätze, noch ein dritter Maximal=Ansatz aufgestellt werde, und zwar:
für Pferde und Füllen auf Ct. Mark (Lübeck) 500.
für Kühe und tragende Starken auf Ct. Mark (Lübeck) 125.
für Ochsen auf Ct. Mark (Lübeck) 200.
für Schweine auf Ct. Mark (Lübeck) 900.
    so wie
daß das Maximum für feine Schaafe, von 10 Mark (Lübeck) auf 12 Mark (Lübeck) erhöhet und demgemäß der Schlußsatz des Passus C. dieses Paragraphen nachstehendermaaßen modificirt werde:
    "Werden Schaafe, Hammel oder Bock zu 12 Mark (Lübeck) für das ganze Jahr versichert, so gelten sie
vom 1. Juli bis zum 1. October als zu 9 Mark (Lübeck) vom 1. Oct. bis zum 1. Januar als zu 11 Mark (Lübeck) vom 1. Jan. bis zum 1. April als zu 13 Mark (Lübeck) vom 1. April bis zum 1. Juli als zu 15 Mark (Lübeck)
versichert. In der Summe von 15 Mark (Lübeck) wird nach der Schur das Thier zu 9 Mark (Lübeck) gerechnet und die davon getrennte Wolle, so lange sie innerhalb der versicherten Feldmark ist - nicht länger jedoch als bis zum 1. Juli desselben Jahres - wird mit 6 Mark (Lübeck) vergütet. Wird Schaafvieh niedriger als zu 12 Mark (Lübeck) versichert, so berechnet sich die Summe, welche in den einzelnen Zeitabschnitten garantirt wird, so wie die Repartition derselben auf das Thier und auf die Wolle in dem letzten Abschnitte, nach Analogie der für den Maaßstab des Maximums von 12 Mark (Lübeck) gemachten Ansätze;"
    zum §. 14,2.
daß bei Versicherungen von Vieh, für welche drei Maximal=Ansätze aufgestellt worden, die Unterschrift von zwei Deputirten neben der des Districts=Directors auf dem Verzeichnisse erst dann erforderlich ist, wenn Jemand den als zweites Maximum aufgestellten Ansatz zu überschreiten wünscht.
    Nachdem die vorgedachten, von der Direction beschlossenen Abänderungen der Vereins=Gesetze von Seiten der Revisions=Commission genehmigt und von Einem Hohen Senate der freien Hansestadt Lübeck durch Decret vom 5. August d. Js. Hochobrigkeitlich bestätiget sind, werden selbige hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
    Lübeck den 12. August 1857.

Namens der Direktion
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


        Wir machen den Webermeistern bekannt, daß wir am Montag vor Michaelis unsern Quartaltag halten. Wer sein Quartalgeld dann nicht entrichtet, wird gerichtlich belangt.
    Schönberg den 26. August 1857.

                                                    Die Aelterleute der Weberzunft:
                                                    J. Brüggemann.
                                                    H. Renzow.      


Unterzeichneter wird mit einem Transport
Hannöverscher Racefüllen

am 31. August beim Herrn Gastwirth Seeler in Sahmkow eintreffen, solche am 1. September daselbst und am 2. September beim Herrn Gastwirth Röper in Schönberg zum Verkauf stellen, wozu Liebhaber ergebenst eingeladen werden.
  Jesar. August 1857.

                                                    Beckmann.


       Die Aufsicht über meine Hecken, Zäune und über mein Holz, sowie über mein ganzes Feld habe ich dem Jäger des Försters Hinrichs zu Schlagbrügge übertragen.

                                                    Sik in Schlagsdorf.


        Dem Holzwärter Herrn Fiedler in Woitendorf habe ich die Aufsicht über meine Holzkoppel übertragen.
    Demern den 22. August 1857.

                                                    J. Robrahn.


Echt englisches Gichtpapier,

vorzügliches Mittel gegen alle rheumatischen Leiden, wie z. B. gegen das Reißen in den Gliedern, bei Magen= und Brustbeschwerden, gegen Schnupfen, Kopf= und Zahnweh, bei Augen= und Halsentzündungen etc. - Der Bogen 4 Schilling (Mecklenburg).

bei                                 B. Büschel in Lübeck,
Holstenstraße 180.


        Am diesjährigen Schützenfeste zu Schönberg wurde ein Regenschirm gefunden, den der Eigenthümer beim Schulzen Wigger in Rüschenbeck gegen Erstattung der Insertionskosten in Empfang nehmen kann.


        Gesucht wird zu Michaelis d. J.: Ein Bursche in die Bäckerlehre. Nähere Nachricht ertheilt C. Schwedt in Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde
Vom 20. bis 27. Aug.

Geboren: D. 26sten dem Schneidermeister Lüth in Schönberg eine Tochter. - Ein uneheliches Kind in Gr. Siemz. -Desgleichen in Schönberg.
Gestorben: D. 20sten Anna Maria Jessel, Arbeitsmannswittwe in Petersberg, 67 Jahre alt. - D. 22sten Marie Elisabeth Arndt in Schönberg, 7 Jahre alt. - Den 22sten des Kaufmanns C. F. Kreutzfeld in Schönberg Töchterlein, 1 1/2 Monat alt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1- Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-26 1/2 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 25-25 1/2 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 56-58 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-21 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 15)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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