No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. August
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 34 Seite 1]

Neustrelitz. Der Geburtstag Sr. kön. Hoheit des Großherzogs wurde am 12. August auf das festlichste begangen. Ihre kön. Hoheiten der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin und die Frau Großherzogin Alexandrine waren daselbst eingetroffen. - Am 9. August sind Se. Hoheit der Herzog Georg nebst hoher Gemahlin, Ihrer kais. Hoheit der Großfürstin Catharine von Rußland, auf dem rußischen Kriegsdampfschiffe "Olaf", von Petersburg kommend, in Wismar eingetroffen und sofort nach Neustrelitz weiter gereist. - Der Großherzogl. Staatsminister Hr. v. Bernstorf Exc., war von Paris über Berlin nach Neustrelitz wieder zurückgekehrt.
- In der am 15. zu Itzehoe eröffneten holsteinischen Ständeversammlung gaben von den anwesenden 43 Mitgliedern 42 bei der Präsidentenwahl ihre Stimme dem früheren Präsidenten Baron Carl v. Scheel=Plessen (dem abgesetzten Oberpräsidenten der Stadt Altona), demselben, der damals in der Ständeversammlung und später im dänischen Reichsrathe an der Spitze der deutschen Opposition dem Minister von Scheele gegenüberstand. Der Kaufmann aus Altona, Th. Reincke, wurde zum Vicepräsidenten erwählt; auch er hat im Reichsrath der Opposition gegen das Ministerium Scheele angehört. - In der Ständesitzung am andern Tage wurde nachfolgender Antrag unterstützt. Der Präsident: Vorzugsweise auf zwei Punkte habe ich der Versammlung ihre Aufmerksamkeit zu richten. Im noch zu Recht bestehenden Verfassungsgesetze beginne der erste Paragraph mit den Worten: Holstein bilde einen selbstständigen Theil der dänischen Monarchie und in der jetzigen Vorlage fehle dieser Passus; die Versammlung werde darüber zu berathen haben, ob der Passus auch im neuen Gesetze einen Platz zu finden habe, ob solches wünschenswerth oder ob es unnütz sei. In den Gründen zu der jetzigen Vorlage heiße es sodann, daß die Versammlung nunmehr Gelegenheit habe, sich über die Gränzen der ständischen Befugniß zu äußern, und hiermit sei eine Veranlassung geboten, sich über Vieles auszusprechen, was die Interessen Holsteins auf das Naheste angehe. Diese Gelegenheit wolle man daher mit Vertrauen benutzen.
- In England hat der Bischof von Bath ein Rundschreiben an die Geistlichen seiner Diöcese erlassen, worin er sie auffordert, ein Gebet um die Rettung der englischen Landsleute in Indien in das Kirchengebet einzuschließen. - Ueber den Verlauf der Empörung wird aus Indien berichtet: Die Feuersbrunst wird am Ende erlöschen, wenn der Brennstoff mangelt, und die Meutereien haben aufgehört, weil so wenige Corps noch zu verführen sind, auf die man sich als wirklich treu verlassen könne; indeß die Treue wird wohl keine Gesellschaft wohlfeil assecuriren. Die Nachrichten über Delhi lauten dahin, daß der englische General Bernard in die Stadtmauer Bresche geschossen und sich vor der Stadt festgesetzt hat. Zwei Regimenter Eingeborner hatten sich daselbst empört und wurden deshalb in Stücke gehauen. Haufen kleiner Rajahs haben sich unabhängig erklärt und sind unermüdlich im Rauben und Plündern. Einer derselben, der früher von der ostind. Compagnie zurückgesetzt zu sein glaubte, übt besonders Rache. Er hat ein Corps von Räubern und Mördern organisirt, und kein Tag vergeht, an dem nicht irgend ein gehetzter Europäer von ihnen heimgeschleppt und buchstäblich in Stücke gehauen wird. Seine letzte Blutthat ging ins Große. In einem Orte war Lärm ausgebrochen, von wo sich 132 Personen, groß und klein, flüchten auf 50 Booten. Unterwegs wurde auf sie gefeuert und dann auf Kähnen ihnen nachgesetzt. Die Räuber rissen die flüchtigen aus ihren Booten und schleppten sie auf den Paradeplatz, wo man sie auf einen Haufen zusammentrieb und auf sie feuerte; da aber die Mordthat zu langsam ging, fielen die Elenden über sie her und hackten sie zu Tode. Seit Menschenaltern ist eine solche Gräuelthat nicht vorgekommen und doch haben die Engländer an dergleichen Schauerscenen sich bereits gewöhnt, daß sie Gott danken, wenn die unglücklichen Opfer vor dem Tode nicht noch geschändet werden.
- In Berlin spricht man von einem abermaligen Besuch des Kaisers von Rußland, der drei Wochen dauern werde. Auch glaubt man noch immer, daß die Kaiser von Frankreich und von Rußland in einem Orte Deutschlands zusammenkommen werden.
- Beim Lübecker Bundescontingent wurde vor einigen Tagen eine goldene und silberne Verdienstmedaille und eine Verdienstschnalle vertheilt, je nach Verhältniß der 25=, 20= und 10jährigen Dienstzeit der betheiligten Officiere und Unterofficiere.
- Tagtäglich bringen die Zeitungen Berichte über größere oder kleinere Feuerschäden, und man kann kaum ein Zeitungsblatt aus der Hand legen, ohne von jenem betrübenden Unglück zu lesen. Zu Bajonowo in der Provinz Posen wüthete eine Feuersbrunst, die auch von 400 Häusern nur 20 stehen ließ. Menschen sind dabei mehrere umgekommen und zahllose Frauen und Kinder wurden nachträglich von den Brandwunden gequält, denen sie bei aller Schnelligkeit des Fliehens aus den Flammen nicht hatten entgehen können. - Zu Vreden in Westphalen hat ein Graf v. Landsberg 50 Kinder der ärmsten Abgebrannten abholen lassen, um sie in der Nachbarschaft unterzubringen. Es war ein herzerschütternder Anblick, als die Kleinen, vom dortigen Prediger gesegnet, nach ihrem neuen Bestimmungsort abgingen. - Zu Traben (Trarbach gegenüber)

[ => Original lesen: 1857 Nr. 34 Seite 2]

wohin viele der Abgebrannten aus Trarbach geflüchtet sind, brannten 30 Gebäude auf. Unweit davon brach in den Orten Nachtig und Graach ein Feuer aus.
- Bei Plön wurde von der neuen Ernte Roggen gedroschen vermittelst Dreschmaschinen; der Ertrag war sehr lohnend und das Korn mehlreich. Zugleich zeigte sich bei dieser Gelegenheit der große Nutzen der Dreschmaschinen; sie besiegten eine Arbeit in wenigen Stunden, die sonst Wochen in Anspruch nahm. - In Frankreich ist die günstige Ernte vollkommen eingebracht, die Frucht soll in Güte und Menge der von 1856 noch übersteigen und an Gewicht noch einige Procent mehr bringen. Der Moniteur meldet nun auch, wie das seit 1853 bestehende Verbot der Spiritusbereitung aus Brodfrüchten durch kaiserliches Decret jüngst wieder aufgehoben. - In Dänemark ist der Waizen besser geerntet, als man früher erwartete, er ist kurz in Stroh aber voll von Körnern; auf den Anhöhen stand er etwas dünner. Auch mit dem Roggen ist man sehr zufrieden. Gerste schlecht, Hafer ist zwar nur dünne ausgefallen, aber reich an Körnern.
- Hamburg, 18. Aug. An unserm Getraide=Markte ist die Stimmung im Allgemeinen etwas angenehmer. Waizen 8 à 10 [Symbol Thaler] höher. - Roggen bleibt flau. - Rübsen fest, pr. Last auf 164 à 165 Taler (Mecklenburg). - Rübsamen angenehmer, 166 à 168 Taler (Mecklenburg) pr. Last.


Auf der Eisenbahn.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1857 Nr. 34 Seite 3]

Auf der Eisenbahn.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Vorladungen.

        Auf den Antrag des Herrn Amtmanns Drenkhahn zu Gr. Molzahn soll über dessen, zu Schönberg an der Lübecker Straße sub Nr. 5. belegenes Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden. - Zu dem Ende werden hierdurch alle Diejenigen, welche Realrechte an das proclamirte Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung in dem auf

Montag, den 31. August d. J.,
Morgens 11 Uhr,

vor unterzeichneter Behörde angesetzten Liquidations=Termine peremtorisch, und unter dem Nachtheile aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
    Schönberg, den 12. Juni 1857.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                                                                              (L. S.) Reinhardt.


        Nachdem der Gastwirth und Mehlhändler W. Luckmann in Dassow sich für insolvent erklärt, ist unterm heutigen Tage mit Vorbehalt der Einreden der Creditoren der formelle Concurs wider ihn erkannt, die erforderliche Sicherstellung der Concursmasse verfügt und der Gastwirth Weber in Dassow zum interimistischen curator bonorum bestellt worden.
    Zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Production der Originalien, zum Versuch einer gütlichen Beilegung dieses Debitwesens, event. zur Prioritäsausführung und zur definitiven Wahl eines curator bonorum haben wir Termin auf

Freitag den 28. August d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anberahmt und werden hierdurch Alle, die aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an den genannten Cridar, insbesondere an den demselben gehörenden, in Dassow an der Lübecker Straße belegenen Immobilien zu haben vermeinen, hiedurch geladen, solche sodann nicht nur genau und bestimmt anzumelden, sondern auch sofort durch Production der Originalien zu bescheinigen, den Vergleichsverhandlungen beizuwohnen, ewent. ihre Prioritätsrechte auszuführen unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der Masse, der Ausschließung mit dem Beweise durch die Originalien, des Gebundenseins an die Beschlüsse der erscheinenden oder gehörig vertretenen Gläubiger, der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction und der definitiven Bestellung des curator bonorum. - Zugleich werden alle und jede Schuldner des Gastwirths W. Luckmann hiedurch bei Strafe nochmaliger Zahlung angewiesen, ihre Zahlungen lediglich an den gedachten interimistischen curator bonorum zu leisten.
    Patrimonialgericht Lütgenhof den 4. Juni 1857.


Verkaufsanzeigen.

        In der Debitsache des Zimmergesellen Büdners Johann Woisin zu Selmsdorf ist, bezüglich der zu Kauf gestellten Woisinschen Büdnerei - wofür im vorgewesenen dritten Licitations=Termin 905 Taler (Mecklenburg) geboten worden sind - zur Ausübung des gläubigerischen Gleichgebotsrechts Termin auf

Montag den 14ten September d. J.
Vormittags 11 Uhr

anberaumt worden, wozu die nicht präcludirten Zimmergeselle Woisinschen Gläubiger und resp. deren Cessionarien, bei Vermeidung des Ausschlusses mit diesem Rechte, hiemit vor Gericht geladen werden.
    Schönberg den 31. Juli 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


        Um den beim Mahlzower Brande mit 15,837 Taler (Mecklenburg) Beschädigten und den beim Schlagsdorfer Brande mit 5,906 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) Beschädigten Ersatz zu gewähren, wird eine baldige Erhebung von Beiträgen vorerst von 8 Schilling (Mecklenburg) für je 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungswerth nöthig und den einzelnen Ortschaften der Zahlungstag besonders angesagt werden.
    Schönberg, den 6. Aug. 1857.

                                                    Direction der Feuer=Vers. Gesellschaft
                                                    für das Fürstenth. Ratzeburg.


Bekanntmachung.

        Alle Diejenigen, welche die Armensteuer zur zweiten Hebung noch nicht bezahlt haben, werden aufgefordert, solche an die resp. Vorsteher und zwar binnen 8 Tagen berichtigen zu wollen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die sodann noch restirenden Beiträge executive eingefordert werden.
    Schönberg, den 20. August 1857.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

        Es wird nach der bereits vorläufig gemachten Anzeige in der Kirche zu Schönberg ein öffentliches kirchliches Missionsfest

Mittwochs den zweiten September

gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Vormittags beginnen. Dazu werden hierdurch alle Gemeinden unsers Landes eingeladen.
    Schlagsdorf, d. 16. Aug. 1857.

                                                    Namens des Vorstandes
                                                    des Ratzeburger Missionsvereins
                                                    Pastor Arndt.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 34 Seite 4]

Bekanntmachung.

        Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner hat beschlossen, die in den §§. 12 und 14 der Vereins=Gesetze enthaltenen Bestimmungen über die Versicherung von Vieh dahin abzuändern:
    zum §. 12. C.

daß für einige Arten von Vieh, unter Belassung der bisherigen zwei Maximal=Ansätze, noch ein dritter Maximal=Ansatz aufgestellt werde, und zwar:
für Pferde und Füllen auf Ct. Mark (Lübeck) 500.
für Kühe und tragende Starken auf Ct. Mark (Lübeck) 125.
für Ochsen auf Ct. Mark (Lübeck) 200.
für Schweine auf Ct. Mark (Lübeck) 900.
    so wie
daß das Maximum für feine Schaafe, von 10 Mark (Lübeck) auf 12 Mark (Lübeck) erhöhet und demgemäß der Schlußsatz des Passus C. dieses Paragraphen nachstehendermaaßen modificirt werde:
    "Werden Schaafe, Hammel oder Bock zu 12 Mark (Lübeck) für das ganze Jahr versichert, so gelten sie
vom 1. Juli bis zum 1. October als zu 9 Mark (Lübeck) vom 1. Oct. bis zum 1. Januar als zu 11 Mark (Lübeck) vom 1. Jan. bis zum 1. April als zu 13 Mark (Lübeck) vom 1. April bis zum 1. Juli als zu 15 Mark (Lübeck)
versichert. In der Summe von 15 Mark (Lübeck) wird nach der Schur das Thier zu 9 Mark (Lübeck) gerechnet und die davon getrennte Wolle, so lange sie innerhalb der versicherten Feldmark ist - nicht länger jedoch als bis zum 1. Juli desselben Jahres - wird mit 6 Mark (Lübeck) vergütet. Wird Schaafvieh niedriger als zu 12 Mark (Lübeck) versichert, so berechnet sich die Summe, welche in den einzelnen Zeitabschnitten garantirt wird, so wie die Repartition derselben auf das Thier und auf die Wolle in dem letzten Abschnitte, nach Analogie der für den Maaßstab des Maximums von 12 Mark (Lübeck) gemachten Ansätze;"
    zum §. 14,2.
daß bei Versicherungen von Vieh, für welche drei Maximal=Ansätze aufgestellt worden, die Unterschrift von zwei Deputirten neben der des Districts=Directors auf dem Verzeichnisse erst dann erforderlich ist, wenn Jemand den als zweites Maximum aufgestellten Ansatz zu überschreiten wünscht.
    Nachdem die vorgedachten, von der Direction beschlossenen Abänderungen der Vereins=Gesetze von Seiten der Revisions=Commission genehmigt und von Einem Hohen Senate der freien Hansestadt Lübeck durch Decret vom 5. August d. Js. Hochobrigkeitlich bestätiget sind, werden selbige hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
    Lübeck den 12. August 1857.

Namens der Direktion
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Allgemeine Viehversicherungs=Gesellschaft
in Kiel.

        Die Geschäftsübersicht für Monat Juli ergiebt folgendes Resultat:

Versichert waren bis Ende Juli 25,640 Stück
Vieh zum Werthe von 2,173,812 Thaler.
Schäden wurden gezahlt für 280 Stück Vieh
die Summe von 15,222 Thaler.

        Die Versicherungen werden zu festen und billigen Prämien ohne Nachzahlung abgeschlossen, und die Schäden leicht und prompt regulirt.
        Bedingungen und Antragsbogen sind von dem Unterzeichneten Agenten unentgeltlich entgegenzunehmen, welcher auch jede beliebige Auskunft gerne ertheilt.
    Schönberg im August 1857.

                                                    J. P. H. Spehr.


        Ich zeige hiermit an, daß ich am Mittwoch nächster Woche, d. 26. d. M., auf meinem Felde Rappspahlen brenne.
    Bauhof bei Schönberg, d. 20. August.

                                                    Drews.


       Die Aufsicht über meine Hecken, Zäune und über mein Holz, sowie über mein ganzes Feld habe ich dem Jäger des Försters Hinrichs zu Schlagbrügge übertragen.

                                                    Sik in Schlagsdorf.


        Am Montag und Dienstag nächster Woche werden auf dem Groß=Molzahner Felde Rappspahlen verbrannt.


        Am diesjährigen Schützenfeste zu Schönberg wurde ein Regenschirm gefunden, den der Eigenthümer beim Schulzen Wigger in Rüschenbeck gegen Erstattung der Insertionskosten in Empfang nehmen kann.


        Gesucht wird zu Michaelis d. J.: Ein Bursche in die Bäckerlehre. Nähere Nachricht ertheilt C. Schwedt in Schönberg.


Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 16. bis 31. August.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 20
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 10
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 20
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 10
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 12
ein 4 Schillings=Brod 2   6
ein 2 Schillings=Brod 1   3
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7   -
ein 4 Schillings=Brod 3 16
ein 2 Schillings=Brod 1 24

Schönberg, den 19. August 1857.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 14. bis 20. Aug.

Geboren: Den 15. dem Arbtsm. Frank zu Sabow ein S.- D. 18. dem Schuhmachermeister Hose jun. in Schönberg ein S. - D. 19. dem Büdner Freitag zu Törpt ein S.
Gestorben: D. 15. Arbeitsm. Hans Schrep hieselbst, 65 J. alt, am Schlagfluß. - D. 17. Musiusfrau Anna Marie Schmüser hieselbst, 58 J. alt, an der einheimischen Brechruhr. - Den 20. eine uneheliche Tochter hieselbst, 5 Wochen alt, an Krämpfen. Maurergesellenfrau Anna Trine Oldenburg hieselbst, 51 Jahre alt, an der Halsschwindsucht.
Copulirt: D. 14. Matthias Heinrich Willms, Arbeitsmann hieselbst, zur Zeit in Niendorf, mit Catharina Maria Bohnhoff zu Rabensdorf.

Gemeinde Carlow.
Im Monat Juli

Geboren: Dem Arbeitsm. Joh. Heinr. Planthafer zu Stove eine Tochter. - Dem Arbeitsm. Joh. Heinr. Linnow zu Klocksdorf ein Sohn.
Gestorben: Der Arbeitsm. Viering sen. zu Stove, im 68sten Jahre. - Des Arbeitsm. Wienk zu Kl. Pogetz Tochter, 1 Jahr alt. - Der Kellenmacher Ollmann zu Carlow, im 52sten Jahre. - Des Arbeitsm. Lange zu Sahmkow Söhnlein, im 1sten Jahre. - Des Handelsmanns Isenhagen zu Pogetz Ehefrau, im 78sten Jahre. - Des Herrn Amtmann Kaiser zu Stove Töchterlein, im 1sten Jahre. - Jochim Heinrich Baars, Sohn und Anerbe des Schulzen Baars zu Sahmkow, 22 Jahre alt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1- Taler (Mecklenburg)   2-  8 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 48-50 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 48-52 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 52-56 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-21 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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