No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. April
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 17 Seite 1]

Es sollen zur hiesigen Chausseebau=Casse zum bevorstehenden Johannis=Termin 1857

einige Summen in pr. Cour.

angeliehen werden, und zwar unter nachfolgenden Bedingungen:

1) Die Anleihe geschieht unter Landesherrlicher Gewährleistung.
2) Die über jeden angeliehenen Posten zu ertheilenden Obligationen werden nach dem Wunsche des Darleihers entweder auf einen bestimmten Namen, oder auch für jeden Inhaber und Vorzeiger derselben gültig und zahlbar ausgestellt.
3) Die Capitalien über 500 Thlr. werden mit 3 1/2, diejenigen unter diesem Betrage mit 3 Procent alljährlich verzinset und die jährigen Zinsen im Johannis=Termine bezahlt.
4) Dem Darleiher sowohl, als der Chausseebau=Casse steht eine halbjährige, jedes Mal zu Antoni, oder Johannis zu beschaffende Kündigung frei.
5) Unter 50 Thlr. werden keine Capitalien angenommen.
            Diejenigen, welche von dieser Gelegenheit zur Unterbringung von Geldern Gebrauch machen wollen, können ihre desfallsigen Anmeldungen beim Herrn Steuer=Commissair Grapow hieselbst machen.
        Schönberg, den 12. März 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       v. Engel.


Zwischen den hiesigen Herren Aerzten ist die Uebereinkunft getroffen und von Landvogtei wegen genehmigt worden, daß künftig

1) in der Stadt Schönberg der Herr Landphysicus Dr. Marung und
2) auf dem Amtsplatze und dem Bauhofe Schönberg der Herr Dr. Liebenow als Impfarzt zu fungiren habe;
welches hierdurch zur Kenntniß der betreffenden Einwohner gebracht wird.
          Schönberg, den 17. April 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


- Die Engländer und Franzosen wollen jetzt gemeinschaftlich einen Feldzug wider China unternehmen und sind nur noch nicht einig, ob bloß mit Schiffen und Schiffssoldaten oder auch mit Landungstruppen. Die Geistlichkeit in Frankreich drängt beim Kaiser auf ein kräftiges Auftreten, da die zahlreichen französischen Missionaire im himmlischen Reiche um Beistand gegen die Christenverfolgung flehentlich bitten. - In London wird zur Zeit ein Dampfschiff von so riesigem Umfange gebaut, daß die gegenwärtigen größten englischen Fahrzeuge wie Zwerge dagegen sind. Dieses riesige Seeungeheuer soll 23,000 Last halten, seine Länge 700 Fuß betragen, die Zahl der Dampfkessel wird auf 10, die der Oefen auf 100 angegeben, und sollen die Räder 56 Fuß im Durchmesser halten. Das Schiff kann nöthigenfalls 10,000 Mann an Bord nehmen; die Haupt=Salons haben eine Länge von 400 Fuß. - In voriger Woche ereignete sich in England auf einer Eisenbahn das Unglück, daß einem alten Mann mit Stelzfuß, der auf den Schienen sich befand, von dem ankommenden Zuge der Kopf vom Rumpf getrennt wurde. Der Sohn desselben stand unweit davon und mußte sehen, wie der Kopf seines Vaters ihm vor die Füße rollte; er riß den Rock vom Leibe, bedeckte damit den Kopf des Vaters und sank darauf ohnmächtig hin.
- Der dänische Ex=Minister, Conferenzrath Scheele, ist zum Landdrosten in Pinneberg ernannt, wo er sein Amt bereits angetreten hat. - In Kiel starb vor Kurzem der Reichsgraf M. v. Holmer, bekannt als großer Pferdekenner und Herausgeber der hippologischen Blätter. Derselbe war Capitular des Lübecker Domstifts und mit ihm ist der letzte Domherr des im Jahr 1803 aufgehobenen Lübecker Domcapitels gestorben. - Von Kopenhagen sollten am 18. wieder 500 Mormonen, größtentheils Schweden, nach dem Salzsee in Amerika abgehen. - Auch in das Königreich Dänemark ist die Einfuhr von Hornvieh nebst Häuten etc. aus russischen, preußischen, mecklenburgischen und lübischen Ostseehäfen verboten.
- Im Norderditmarschen gewinnt die Lungenseuche

[ => Original lesen: 1857 Nr. 17 Seite 2]

gleichfalls einen immer größeren Umfang; mehrere Hofbesitzern mußte der ganze Viehstapel getödtet werden.
- Der Russe Todtleben, der Sebastopol so trefflich befestigte, lebt jetzt in Paris mit seinen alten Gegnern, den Generalen Pelissier, Canrobert und Bosquet, auf dem besten Fuße; man überschüttet ihn mit Ehren und Auszeichnungen. Als der Kaiser nach einer Revue im Tuillerieenhof ihn fragte, ob ein Sturm auf Sebastopol, sofort nach der Schlacht an der Alma, Aussicht auf Erfolg gehabt hätte, antwortete der General Todtleben: "Ohne Zweifel wäre derselbe gelungen, denn damals bestanden noch nicht die Vertheidigungswerke der Stadt, die wir später aufgeführt haben." Der Plan des verstorbenen Michail St. Arnaud bestand nämlich darin, sofort nach der Landung Sebastopol zu stürmen; aber General Canrobert und Lord Naglan riethen von dem Sturme ab. - In den Häfen von Petersburg, Reval und Riga ist die Schifffahrt wieder eröffnet. - In Odessa will sich eine Gesellschaft bilden, deren Zweck ist, eine Eisenbahnverbindung zwischen dieser Stadt und der Ostsee herzustellen.
- Der Pater Ventura in Paris scheint das Sprichwort: Ende gut, Alles gut, zu kennen. Obgleich er in seinen Fastenpredigten in der Kapelle der Tuillerieen durch seine Predigten über Dieses und Jenes angestoßen hatte, so hat doch seine Rede am Ostermontag Alles wieder gut gemacht. Das Thema seiner Predigt war: die Vergleichung zwischen der Auferstehung der Menschheit durch Jesum Christum und der Auferstehung Frankreichs durch Napoleon III. Den Tugenden der Kaiserin ließ er die gebührende Gerechtigkeit wiederfahren und die Weisheit des Kaisers verglich er mit der Weisheit Salomonis. "Er hat, indem er das abendländische Reich wieder herstellte, die Religion wieder hergestellt, welche unter der vorhergehenden Regierung erniedrigt worden war." Pater Ventura hat vom Kaiser eine mit Diamanten besetzte Dose erhalten.
- In Preußen steht eine wichtige Maßnahme in Betreff der fremden Banknoten bevor. Man erwartet eine Vorlage der Staatsregierung an die beiden Häuser des Landtags, nach welcher der Umlauf der Banknoten fremder Banken im preußischen Staate fortan gänzlich verboten wird.
- Aus Lübeck schreibt man, daß die Geheimbündelei der Maurergesellen, die vor einigen Jahren zu langwierigen Untersuchungen Veranlassung gab, noch immer fortbesteht. Es sind am 17. dort wieder drei Maurergesellen, als Theilnehmer an einem derartigen Geheimbunde verdächtig, zur Haft gebracht worden; auch sollen wegen derselben Haussuchungen stattgefunden haben. - Die beiden Gebrüder Petermann, Gutsbesitzer auf der Mainkur in Frankfurt, ließen sich von einem fahrenden Doctor ihre Hühneraugen schneiden und salben, daß sie nicht wiederkehrten. Bald wurden von der Fettsalbe Zehen und Füße schwarz und der Körper starb ab von unten auf. Der eine Bruder ist vor ein paar Tagen gestorben, der andere liegt bedenklich krank nieder. - Am Ostersonntage hat in Mainz eine Schlägerei zwischen östreichischen und preußischen Soldaten stattgefunden, wobei einer getödtet und zehn verwundet sind.
- Ein junger Mann in Berlin lernte in einer Conditorei eine liebenswürdige Dame kennen, und fuhr in einer Droschke mit ihr fort, um sich der Mutter vorstellen zu lassen. Nach einer halben Stunde fuhr die Droschke vor der Conditorei wieder vor; wer aber nicht ausstieg, war der junge Mann; denn er lag in tiefer Ohnmacht. Bald zeigte sich's, er war mit Chloroform betäubt und seiner werthvollen Brieftasche beraubt. Der Kutscher erzählte, an einem Hause da und da sei die Dame ausgestiegen und habe ihm befohlen, nach der Conditorei zurückzufahren. Die Dame und die Brieftasche hat man nicht wieder gesehen.
- Die deutsche Colonie "Blumenau" in Brasilien bedarf eines wesentlichen Nachschubes von Arbeitern, die jetzt trotz der höchsten Löhne oft kaum zu haben sind: so Zimmerarbeiter, Maurer, Steinhauer (die durch das Fertigen von Schleifsteinen, welche in Rio de Janeiro sehr gut bezahlt werden, viel verdienen können); Böttcher, Mühlenbauer, Wagner und Tischler sind zwar zum Theil vorhanden, doch so gesucht und beschäftigte daß noch mehre Unterkommen finden können. Ein Töpfer fehlt noch ganz; ebenso Ziegeleiarbeiter. Tabaksbauer könnten sehr gute Geschäfte machen.
- In Hamburg war der Andrang der Auswanderer nach Amerika am 15. April so enorm, wie man sich seit Jahren nicht zu erinnern wußte. Die in dem dortigen Hafen liegenden Schiffe waren nicht nur besetzt, sondern man läßt von Bremen und sogar von England Schiffe kommen, welche sich zur Passagebeförderung eignen, und trotzdem müssen nicht wenige der Europamüden zurückbleiben. Für den Monat Mai sind die Anmeldungen zur Auswanderung gleichfalls schon jetzt sehr bedeutend, und hängt es ganz von den alsdann disponiblen Schiffen ab, ob alle diese Anmeldungen ausgeführt werden können. - Am Hamburger Getreide=Markt war die Stimmung für Weizen und Gerste etwas besser, mit ein paar Thaler Preiserhöhung.


Unterm Kindelbaume.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1857 Nr. 17 Seite 3]

Unterm Kindelbaume.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend,                          
den 2. Mai, Mittags 12 Uhr,
soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
A. im Rupensdorfer Revier

1) im Rupensdorfer Zuschlage von 80 Eichen, und im Schälschlag 150 Tonnen Spiegellohe,
2) im Niendorfer Zuschlag in 2 Abtheilungen von 113 Eichen,

B. im Hohenmeiler Revier

1) im Schwanbecker Zuschlag von 217 Eichen,
2) in den Schönberger Eichen im Schälschlag 200 Tonnen Spiegellohe,

C. im Schlagbrügger Revier

1) im Thandorfer Zuschlage von 60 kl. Eichen,
2) im Steinbrink 170 Tonnen Spiegellohe.

D. im Carlower Revier

1) im Sahmkower Zuschlage in 2 Abtheilungen von 64 Eichen,
2) im Kronscamper Zuschlage im Schälschlage 200 Tonnen Spiegellohe,
3) im Rünzer Zuschlage von 100 Eichen.
    Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
    Schönberg, den 21. April 1857.

                          Großh. Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Am                                                    
13. Mai, dem zweiten Markttage,
Nachmittags 2 Uhr,

sollen im Hause des Ackerbürgers Boye
                3 Wiesen in 7 Parcelen und
                1 Lott im Galgenmoor
meistbietend verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen können bei mir eingesehen werden und werden außerdem im Termin verlesen.
    Schönberg, 23. April 1857.

                                                    Joh. Fock.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Gadebusch.

        Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 19. Mai 1857

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe in Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie in den vorigen Jahren, veranstalten und ladet zu zahlreicher Stellung von Thieren und den dahin gehörenden Gegenständen, so wie zu freundlicher Betheiligung hiermit ein.
        Der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, wird der besten Mutterstute; dem werthvollsten Handelspferde zwischen 4 und 7 Jahren ein Ehrenpreis und 10 Rthlr. Gold bei freier Concurrenz zuerkannt werden und sind überdies für die drei nächstbesten Pferde von beiden Classen Ehrenpreise ausgesetzt.
        Für die beste Milchkuh setzt der District einen silberner Pokal aus, und für die drei darauf folgenden Ehrenpreise; bemerkt muß noch werden, daß die Milchkühe am Abend des 18. eingeliefert werden müssen und daß die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen haben. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegennehmen und weitere Nachweisung ertheilen.
        Für die selbstgezüchteten Füllen, so wie für Starken und Bullen kleinerer Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien und zwar für jede dieser Thiergattungen 50 Thlr. ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
        Für Schafe, Schweine u. s. w. sind Ehrenpreise bestimmt und für die beste Zuchtsau ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt worden.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, so wie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe         von 50 Rthlr. zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen werden die Herren Bürgermeister Koch in Gadebusch und Apotheker Schultz in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
    Gadebusch, April 1857.

                                                    Die Districts-Direction.


Bekanntmachung.

       Die zwischen dem 1. October 1856 und dem 31. März 1857 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. die Hälfte ihres einfachen Ansatzes (1/2 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 84,052,252 Mark Courant.
    Lübeck, den 11. April 1857.

                          Namens der Direktion
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Frischer Gottländischer u. Segeberger Kalk,
sowie
sehr schöne, neue Kornrummeln
bei                                                     C. H. Vock.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 17 Seite 4]

Die Union
allgemeine Deutsche Hagel=Versicherungsgesellschaft.
-----------------
Grundcapital 3 Millionen Thaler, wovon 2,509,500 Thaler in Aktien emittirt sind.

      Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
      Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten, welcher gleichzeitig Agent der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft ist, die mit der Union in engster Verbindung steht.

                                                    J. P. H. Spehr in Schönberg.


Feste Preise.

Leinenhandlung.
H. Walte & Co.,
Breitenstraße 951 in Lübeck,
empfehlen
ihr Lager von Damast, Drell,
Leinen und fertigen Hemden.
951.

Für reines Leinen wird garantirt.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachfolger)
aus Rehna

erlaubt sich hierdurch die ergebene Anzeige, daß er, wie immer, auch das diesjährige Schönberger Frühjahrsmarkt mit seinem bekannten

Tuch= u. Manufactur=Waaren=Lager

beziehen wird. Persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen haben dasselbe sowohl für

Stadt= als Landbewohner

auf's Beste assortirt. Bei sehr billig gestellten Preisen reelle Bedienung.
        Sein Stand ist vor dem Hause des Hrn. Fick, an der Ecke der Marienstraße.


Die modernsten Umschlagetücher und Long=Shawls.

Frühjahrs=Mäntel
und
Mantillen

der neuesten Pariser Façons, in einer sehr bedeutenden Auswahl, empfehlen

                                                    U. Beermann & Co. in Lübeck,
                                                    Klingberg No. 927.


Zu verkaufen sind:

Einige Tausend Reth,

das Groß=Tausend zu 50 Mark (Lübeck) Courant. Der Reth ist auf dem ersten Fischerbuden zu besehen. Kaufliebhaber haben sich an die Fischermeister Vollert und Weidemann, an der Wakenitz neben Herrnburg, zu wenden.

                                                    Die Wakenitzfischer.


      Wegen Reparirung der Landstraße von der Maurienmühle nach dem Pogezer Kreuzweg kann dieselbe mit schwerem Fuhrwerk vorläufig nicht passirt werden.

                                                    Die Dorfschaft Pogez.


Ein schöner Hof

belegen in Nähe mehrerer Marktflecken, so wie nur 1 Stündchen vom Haltepunkte der Eisenbahn des südlichen Holsteins, soll mit einem Areale von ca. 8 1/4 Last oder 415 Morgen guten einträglichen Roggenboden, mit guten ländlichen Gebäuden, completen Inventarien aller Art, 6 Pferde, 20 bis 22 Stück Hornvieh, 20 Schafe, 5 Schweine, Hühner etc., 4 starke Bauwagen, 2 Pflüge, 3 Eggen etc., mit regulair bestellter Saat (ca. 200 Scheffel Wintersaat, alles Uebrige in diesem Verhältnisse), mit ausgezeichneten Wiesen von 80 bis 85 Fuder Heuertrag, großem Garten und gutem Torfmoor - Alters halber rasch und preisbillig verkauft und bei halber Auszahlung sofort begeben werden. Kaufpreis 13,200 Thlr. Pr. Cour. Nähere Auskunft ertheilt Mad. L. Seyfarth, geb. Schröder, Schauenburgerstraße 16 in Hamburg.


Eine nahrhafte Schmiede,

belegen am Markte eines wohlhabenden und großen Marktfleckens im südlichen Holstein, soll mit sämmtlichen Geräthen in billiger Pacht vermiethet werden. Näheres bei Mad. Louise Seyfarth, geb. Schröder (Schauenburgerstraße 16) in Hamburg.


Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 16. bis 30. April.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 26 1/4
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 13 1/8
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 26 1/4
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 13 1/8
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 5   7
ein 4 Schillings=Brod 2 19 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   9 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 8   8
ein 4 Schillings=Brod 4   4
ein 2 Schillings=Brod 2   2

Schönberg, den 23. April 1857.                                                    
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 26. April:

Frühpredigt: Pastor Kämpffer.
Vormittagspredigt: Pastor Gerling.

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Schönberger Gemeinde
Vom 17.-23. April

Geboren: D. 19. ein uneheliches Kind. - D. 20. dem Arbeitsmann Bruhn in Lindow eine Tochter. - D. 21. dem Fuhrmann Tretow hieselbst eine Tochter. Dem künftigen Hauswirth Boye zu Bechelsdorf ein Sohn.
Copulirte: D. 23. der hiesige Bürger und Bürstenmacher Licht mit Cath. Soph. Elisabeth Soll hieselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   2-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-34 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-52 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 7)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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