No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. April
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1857 Nr. 16 Seite 1]

- Ueber die Beschwerden des Herzogthums Lauenburg wird der N. P. Z. aus Lauenburg folgendes geschrieben: Die Ritter= und Landschaft hat beschlossen, in Frankfurt wegen Verfassungsverletzung gegen Se. Majestät den König Beschwerde zu führen und hat zu dem Ende den Staatsrechtlehrer Professor Zachariae in Göttingen mit Abfassung einer Beschwerdeschrift beauftragt. Diese Schrift ist nunmehr eingegangen und zur Absendung bereit. Sie weist in ausführlicher Darstellung nach, daß das Herzogthum Lauenburg rechtlich und thatsächlich ein selbständiger deutscher Bundesstaat ist, nur durch Personal=Union mit der Krone Dänemark verbunden, daß die allerdings sehr bedeutenden Verwaltungskosten dieses Bundesstaats verfassungsmäßig zunächst aus dem Ertrage des der ständischen Aufsicht freilich nicht unterworfenen k. Domaniums bestritten werden müssen, und nur so weit dieser nicht ausreicht, durch Steuern zu decken sind, daß mithin durch die beabsichtigte Einziehung des Domaniums für den Gesammtstaat Dänemark die Lauenburgische Verfassung unfehlbar über den Haufen geworfen werden würde. Bevor jedoch diese Beschwerde abgehen konnte, trat höchst unerwarteter Weise ein wichtiger Zwischenfall ein. Der Vice=Landmarschall des Herzogthums, Graf Kielmannsegge, welchen die öffentlichen Blätter nach Frankfurt reisen ließen, hat sich aus eigenem Antriebe nach Kopenhagen begeben, um Sr. Majestät und dessen Ministerium die Lage der Dinge vorzustellen, und um Abstellung der ständischen Beschwerden aus eigenem, freien Willen nochmals dringend zu bitten. Der Erfolg dieser Bemühungen des Grafen Kielmannsegge ist, daß das Ministerium den Landdrosten des Herzogthums, Kammerherrn v. Kardorff, beauftragt hat, mit einer von Ritter= und Landschaft zu ernennenden Commission wegen der vermeintlichen Beschwerden der Stände zum Zweck der Herbeiführung eines billigen Vergleichs in Unterhandlung zu treten. So steht die Sache jetzt. Die Beschwerde wird für's Erste nicht nach Frankfurt abgehen; es werden vielmehr neue Vergleichsverhandlungen zugelegt werden. Indessen können wir, so lange Herr v. Scheele Minister ist, von den bevorstehenden Vergleichs=Verhandlungen kein günstiges Resultat erwarten. Derselbe hat vor der von Ritter= und Landschaft an Se. Maj. den König gesendeten Deputation zu dem bäuerlichen Mitgliede derselben mit scharfem, drohenden Tone die Worte gesprochen: "Ihr Lauenburger wißt gar nicht, was Steuern sind, ihr seid mir zu wählig, aber ich will euch die Fettfedern schon auspflücken".
- Wie aus Berlin geschrieben wird, wird Dänemark seine Haltung in der deutsch=dänischen Streitfrage nicht behaupten können. Rußland und auch Frankreich haben sich den Forderungen der deutschen Großmächte angeschlossen, so daß es jetzt keinem Zweifel unterliegt, falls Dänemark der jüngsten Aufforderung Preußens und Oesterreichs nicht nachkommen sollte, dem deutschen Bunde sofort die Entscheidung zu überlassen. - In Kopenhagen hat das Gesammtministerium dem König seine Entlassung eingereicht; derselbe hat den Geheimen=Conferenzrath v. Scheele, als Minister des Auswärtigen und als Minister für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg, entlassen.
- In Paris flüstert man sich zu, die Verschwornen hätten den Kaiser Napoleon nach Cayenne entführen wollen, und die gauklerischen Geisterbeschwörer in den Tuilerieen hätten mit den Verschwörern in Verbindung gestanden. - Der kaiserl. Prinz von Frankreich kann allein gehen; in allen Bilderhandlungen ist ein Gemälde zu haben, welches die Unterschrift trägt: "Der erste Gang des kaiserlichen Prinzen". Die Amme knieet neben der Wiege, die die Stadt Paris dem kaiserl. Kinde zum Geschenk gemacht hat. Der Prinz geht auf den Kaiser und die Kaiserin zu, die sich ihm gegenüber befinden, und die Amme streckt die Hände aus, um den ersten Gang des Kleinen zu beschützen. - Die Kaiserin Eugenie ist in gesegneten Umständen, wie der Moniteur meldet, welchen der Kaiser schreibt oder doch schreiben läßt.
- Auch in Mecklenburg regt sich die Auswanderung wieder gewaltig; man nimmt an, daß sie der des Jahrs 1854, in welchem sie die Zahl 9600 erreichte, mindestens gleichkommen, wenn nicht noch übersteigen wird. Am mindesten ist dabei die Umgegend von Wismar und Parchim=Grabow, am meisten aber die von Röbel, Malchin, Waren, Teterow, Bützow, Schwaan etc. vertreten. In den letzten Jahren lieferten namentlich solche Güter, wo die Leute in jeder Beziehung am besten gestellt sind, die meisten Auswanderer, weil jene hier Gelegenheit zur Erlangung der nöthigen Ueberfahrtsmittel fanden. Es ist jetzt nicht mehr die Unzufriedenheit über die beschränkte Gelegenheit zur Niederlassung, weshalb die Leute fortgehen, sondern der Umstand, daß fast schon jede Arbeiter=Familie eins oder mehrere Mitglieder in Amerika hat, von welchen dann zeitweise nicht nur die günstigsten Nachrichten an die Zurückgebliebenen herüber kommen, sondern es sind auch nicht selten beträchtliche Summen von ausgewanderten Arbeitern an die Ihrigen gesandt worden, wodurch in den meisten Fällen die Auswanderung auch der letzteren ermöglicht wird. - Hinsichtlich der Auswanderung nach Rußland, wie solche von Seiten der russischen Regierung selbst angeregt wurde, soll man viel auf den Norden Deutschlands, namentlich auf Mecklenburg rechnen. Als Bevollmächtigte für die russische Einwanderungs=Angelegenheit sind die Herren Mertens und Schneider in Berlin bestellt, welche den Auftrag haben, bereitwillig jede gewünschte Auskunft zu geben.
- Eine für die Ausbildung des Handwerkerstandes sehr vortheilhaft wirkende Anordnung ist in Coburg erlassen worden, nach welcher Handwerks=Lehrlinge von nun an nicht eher zu Gesellen ge=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 16 Seite 2]

sprechen werden sollen, als bis sie sich nicht nur über den regelmäßigen Besuch der dortigen Sonntagsschule, sondern auch durch ein Zeugniß der letzteren darüber ausgewiesen haben, daß sie die für einen Gesellen des betreffenden Handwerks erforderliche Vorbildung sich angeeignet haben. - Wann endlich werden in manchen anderen Städten ähnliche Anstalten und Vorkehrungen, die dringend nöthig sind, getroffen werden?
- In der Nähe des Dorfes Altenberge, das bei Münster liegt, fanden Bauern auf dem Felde ein neugeborenes Kind mit abgeschnittenem Kopfe. Der Richter fragte die Hebamme: Haben Sie Verdacht?- Ich weiß nur, daß die und die ledige Weibsperson der Entbindung nahe war, aber geholt bin ich nicht worden! - Nach einigen Minuten stand der entschlossene Richter vor der Person und fragte: Wo hast du dein Kind? - Die überraschte Person erschrack und gestand geboren zu haben. - Wo ist das Kind? - Da! - Sie führte den Richter und die Zeugen in den Viehstall und grub das Kind aus der Erde. - Nun war das Erstaunen an dem Richter. Der erste Mord war nicht aufgeklärt und hatte die Entdeckung eines zweiten veranlaßt.
- Vor einiger Zeit hat ein junger Belgier in Paris ein Bierhaus unter dem Schilde "zur goldenen Bratwurst" eröffnet. Um diesen Titel zu rechtfertigen, enthält unter je fünfzig Bratwürsten eine ein Goldstück zu fünf Franks. Man kann sich die Masse von Würsten nicht vorstellen, welche daselbst verzehrt werden.
- Bei den Engländern ist alles großartig, auch der Betrug. Eine Londoner Bank (die wievielste?) hat nach dreijährigem Bestehen Bankerott gemacht. Das Betriebskapital war 250,000 Pfund Sterling. Davon haben sich "geliehen" der Geschäftsführer 27,000 Pfd., der Vorsitzende Direktor 12,000 Pfd., ein anderer Direktor, Oberst Wingh, 237,000 Pfd. (kein Schreibfehler). Die Anleihen der Beamten zusammen betrugen fast 27,000 Pfd. mehr als das Kapital der Bank.
- In Newyork läßt ein Spekulant Menschen ausspielen. Jedes Loos kostet einen Dollar, Männer gewinnen eine wunderschöne junge Dame mit 50,000 Dollars, Frauen einen Mann mit 25,000 Dollars. Verheirathete Gewinner bekommen baar 5000 Dollars. Das Mädchen ist dem Publikum vorgestellt worden. - In Obercanada stürzte neulich ein Eisenbahnzug vierzig Fuß hoch von einer Brücke herunter in einen Kanal, wobei 60 Menschen das Leben verloren. - In Newyork rüstet sich eine Gesellschaft junger Leute zu einer Reise um die Erde. Es geht um's Cap Horn und von St. Franzisko nach Japan, China, Australien, Ostindien, Afrika und Europa. An der Spitze steht ein gebildeter Deutscher, Dr. Hilgert aus Elberfeld.
- In Preußen hat Einer ausgerechnet, daß dort jährlich 600,000 Morgen Landes mit Kartoffeln bestellt und darauf 1 Million Wispel oder 24 Mill. Scheffel gebaut werden, woraus Schnaps gebrannt wird. Dabei wird wiederholt darauf hingewiesen, daß in Zeiten, wo das Klima noch weit rauher, Kleidung und Obdach schlechter waren, die Menschen in unserm Vaterlande ganz und gar ohne Schnaps bestanden sind, und daß gegenwärtig der Arbeiter im Durchschnitt 10 pCt. seiner ganzen Einnahme in Schnaps verthut.
- Baumausrohden. Aus dem Waldeckschen berichtet man in der "Allgem. F.= u. Jagd=Ztg.": Der sogenannte Waldteufel wird seit einiger Zeit in mehreren Forsten des Landes mit gutem Erfolge angewendet. Es ist eine ziemlich einfache Vorrichtung, bei der die Hebelkraft benutzt wird die dicksten Stämme, nachdem man die an der Oberfläche liegenden stärksten Wurzeln durchhauen, mit geringer menschlicher Kraftanstrengung zu Boden zu werfen. Der Schweiz wird die Erfindung des Waldteufels vindicirt. Man muß gestehen, es liegt etwas Diabolisches darin, das Bestehende - oder Stehende - mit einem Ruck aus der Wurzel zu heben und zu beseitigen. Das Werkzeug kann man daher als eine zeitgemäße Erscheinung nicht genug empfehlen.
- Ein Herr Sörensen in Dänemark hat's auf eine Art mit dem Winde versucht, nämlich mit einem Windpfluge. Dieser Pflug geht vor dem Winde und soll bei mäßigem Winde in einem Tage die Arbeit von 3 Männern und 6 Pferden leisten können. Das Modell ist in Aalborg zu sehen.
- Knochen sind, nach den Erfahrungen eines englischen Landwirths, am leichtesten und wohlfeilsten als ein gutes Düngmittel zu verwenden, wenn man sie in einen Haufen von Pferdedünger bringt, wodurch sie im Laufe eines Jahres zu einem trefflichen Düngepulver ohne alle weitere Behandlung mit Schwefelsäure aufgelöst werden.
- Die Berichte über den Gang des Getreide=Geschäfts aus Deutschland, England, Frankreich und Holland lauten äußerst flau und leblos; es ist dabei nicht zu verkennen, daß die im Allgemeinen günstigen Aussichten auf die nächste Ernte von entschiedenem Einflusse auf diesen flauen Geschäftsgang sind. - An einem Orte in Oberschlesien war die Löserdürre unter dem Rindvieh ausgebrochen, wo sämmtliches Vieh sofort getödtet wurde.


Dem Kometen,

welcher im Juni d. J. erwartet wird, trauen Manche sehr ernsthafte Dinge zu. Obwohl sicher unter den Lesern d. Bl. kein allzu Aengstlicher ist, wollen wir doch einen Mann hören, der sich auf den Himmel und die Kometen und ihren Lauf so vortrefflich versteht, wie der Landmann auf seinen Acker. Der Mann heißt v. Littrow und ist Direktor der Wiener Sternwarte, also ein Sachverständiger. Er sagt: "Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde man zuerst aufmerksam auf die Aehnlichkeit in den Bahnen der Kometen von 1264 und 1556 und fing an zu vermuthen, daß beide Erscheinungen eines und desselben Himmelskörpers seien, der beiläufig alle 300 Jahre zu erwarten wäre. Aus allen Berechnungen steht fest, daß möglich, aber nichts weniger als gewiß ist, den Kometen etwa zwischen 1857 und 1860 erscheinen zu sehen. Gauß, der größte Astronom unseres Jahrhunderts hatte auch diese Ansicht. - In der neuesten Zeit beliebte es einem müssigen Kopfe, der Sache erhöhtes Interesse dadurch zuzuwenden, daß er, was an sich Unsinn ist, einen bestimmten Tag, den 13. Juni d. J., für die Wiedererscheinung des Kometen angab und zugleich pikante Voraussagungen von Weltuntergang etc. damit in Verbindung brachte. Leider bietet unser 19. Jahrhundert trotz seiner vielgerühmten Aufklärung noch sehr empfänglichen Boden für solche Saat. Der falsche Prophet fand gläubige Zuhörer, und rief, was übler ist, unberufene Tröster hervor. In dieser Beziehung nun ist Folgendes zu sagen: Aus Thatsachen geht unwiderleglich hervor, daß der Stoff der Kometen ein äußerst lockeres Gewebe hat, daß dieselben gar keine eigentlich zusammenhängende Massen, sondern bloße Anhäufungen von kleinen Körperchen bilden, die durch große Zwischenräume von einander getrennt sind. Selbst in dem außerordentlich unwahrscheinlichen, weil nur durch ein kaum denkbares Zusammentreffen von Umständen möglichen Fall eines wirklichen Aufeinanderstoßens der Erde und des Kerns eines Kometen würde deshalb das Ereigniß, weit entfernt, einen Weltuntergang nach sich zu ziehen, etwa höchstens einem Meteorsteinfalle zu vergleichen sein und an Wirkung kaum unsere Gewitter und Orkane erreichen. Ein bloßes Durchgehen der Erde durch den Lichtschweif eines dieser Körper, das allerdings viel leichter vorkommen kann, würde aber vollends ohne allen schädlichen Erfolg bleiben, da der Stoff der Kometen eben überhaupt kein zusammenhängender, also auch keine Luftart ist, die wir etwa nicht athmen könnten. Was insbesondere den Kometen von 1556 betrifft, so liegt seine Bahn so, daß er der Erde sich höchstens auf etwa 1 Million deutscher Meilen nähern kann, daß er also in seiner möglichsten Annäherung immer noch beiläufig 19mal weiter von uns entfernt ist, als der Mond. Es ist somit zum wenigsten eitles, wenn nicht auf die Leichtgläubigkeit Unwissender berechnetes Gerede, diesem Unschuldigsten unter den Unschul=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 16 Seite 3]

digen irgend böse Absichten auf unsere Erde zuzutrauen. Was immer die Bestimmung der Kometen im Weltall sein mag, so ist es sicherlich nicht die, uns unserer Pflichterfüllung und dadurch der Sorge für die Zukunft zu entheben."


Der gute Rath.
[Erzählung.]


Unterm Kindelbaume.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 16 Seite 4]

Unterm Kindelbaume.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


Verkaufsanzeigen.

      Der gesammte Nachlaß des wailand Holzwärters Porath zu Woitendorff, bestehend in
                          2 Pferden,
                          4 Kühen,
                          Haus= und Küchengeräth,
                          Leinen= und Bettzeug,
                          Silber= und Goldsachen,
                          und was sich sonst vorfindet,
soll am

Mittwoch den 22. und Donnerstag den 23. d. M.

auf dem Holzwärtergehöfte daselbst gegen sofortige baare Bezahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.
    Die Auction beginnt Morgens 9 1/2 Uhr und wollen Kaufliebhaber sich recht zahlreich einfinden.
    Rehna den 15. April 1857.

                                                    Compart,
                                                    Amtsregistrator.


Am                                                    
Dienstage den 21. April,
Morgens 10 Uhr,

sollen bei dem Siechenhause vor Schwanbeck

36 starke Eichen auf dem Stamme

gegen gleichbaare Bezahlung in Pr. Cour. öffentlich meistbietend verkauft werden.
    Die Eichen sind anscheinend gesund und enthalten mehrere extra starke Blöcke von 20-30 Fuß Länge und 3 Fuß Durchmesser.
    Die Wegnahme der Eichen ist etwaiger Lohnutzung wegen dem Käufer bis Anfang Juni gestattet.

                                                    V. Wentzel.


Vermischte Anzeigen.

        Wegen einer zu begründenden Viehversicherung auf Gegenseitigkeit für das hiesige Fürstenthum ist in der heutigen Versammlung beschlossen, bis zum 20. April d. J. einen Subscriptionsbogen auszulegen, wo jeder Hauswirth sich unterschreibt, der Theilnehmer dieser Viehversicherung werden will, mit Angabe der Stückzahl des zu versichernden Viehes, wovon es dann abhängen wird, ob solche zu Stande kommen kann, und wird zur zahlreichen Theilnahme aufgefordert. Der Bogen zur Subscription liegt beim Herrn Gastwirth Boye in Schönberg aus.
    Schönberg den 2. April 1857.


Bekanntmachung.

       Die zwischen dem 1. October 1856 und dem 31. März 1857 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. die Hälfte ihres einfachen Ansatzes (1/2 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 84,052,252 Mark Courant.
    Lübeck, den 11. April 1857.

                          Namens der Direktion
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Schutzmarke Dr. Koch's Kräuterbonbons Die aus den vorzüglichst geeigneten Kräuter= und Pflanzensäften mit einem Theile des reinsten Zuckerkrystalls zur Consistenz gebrachten
Doctor Koch'schen
(K. P. Kreis=Physikus zu Heiligenbeil)
KRAEUTER-BONBONS

haben sich durch ihre Güte auch in hiesiger Gegend rühmlichst bewährt und sind in Originalschachteln à 8 u. 16 Schilling (Mecklenburg) stets ächt vorräthig bei

                                                    J. P. Bade in Schönberg.


Neue Kleiderstoffe in reichhaltiger Auswahl.

Schwarze Seidenzeuge
zu früheren billigen Preisen, in schöner Waare, empfehlen                                                    
                                                    U. Beermann & Co.
                                                    in Lübeck,
                                                    Klingberg No. 927.


        Ich wohne bei'm Klempner Herrn Morhardt am Markt.
    Rehna den 7. April 1857.

                          Dr. A. Heuschert,
                          prakt. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.


Frischer Gottländischer u. Segeberger Kalk,
sowie
sehr schöne, neue Kornrummeln
bei                                                     C. H. Vock.


Einem geehrten Publikum empfehle ich mich mit Strohhüten, Amazonenhüten, Strohhutwaschen und mit Umarbeitung derselben. Auch bin ich im Stande, die feinsten Modebänder binnen einen Tag vorzulegen.

Schönberg.                                                     Johanne Kiel.


Mit                          
frischem Rüdersdorfer u. Segeberger Kalk
empfiehlt sich bestens                                                    
                                                    A. Wigger.


      Wegen Reparirung der Landstraße von der Maurienmühle nach dem Pogezer Kreuzweg kann dieselbe mit schwerem Fuhrwerk vorläufig nicht passirt werden.

                                                    Die Dorfschaft Pogez.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag, den 21. April.
Freitag,    den 24. April.
Dienstag, den 28. April.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Vom 9.-16. April

Geboren: Dem Büdner Maaß in Ollendorf ein Sohn. - Dem Arbeitsm. Maaß in Ollendorf eine Tochter. - Dem Schustermeister Nevermann in Schönberg eine T. - Dem Arbeitsm. Suerbier in Rabensdorf eine T. - Ein unehel. Kind.
Gestorben: Kind des Arbeitsmanns Meiborg in Lindow. - Untervogtswittwe Schmöker in Schönberg.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   2-12 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 38-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-48 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-50 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 6)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD