No. 3
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Januar
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 3 Seite 1]

- Aus Berlin schreibt der H. C.: Angesichts der jetzt täglich, ja stündlich wechselnden Nachrichten über den Stand der Dinge in der Schweiz beharrt man hier unverändert bei dem Ausspruch der Regierung, nach welchem das Vorrücken der preußischen Armee gegen die Schweiz unwiderruflich angekündigt ist, falls bis zum 15. d. M. die Neuenburger Gefangenen nicht unbedingt freigegeben worden, sind. Von Unterhandlungen und von Einstecken des Degens ist nach dem ersten Kanonenschüsse überhaupt nicht eher die Rede, als bis auf irgend eine Weise militairische Erfolge errungen worden sind. Daß Preußen von seiner ausgesprochenen Vorbedingung abgehe, erwartet man nirgends. - In der Schweiz scheint man sichere Hoffnung auf den Frieden zu haben, also an die eigene Nachgiebigkeit zu glauben. Aus Basel heißt es: Zwar sieht es bei uns ganz kriegerisch aus, unsere Stadt und die ganze Gränze gegen Deutschland ist militairisch besetzt, allein Alles sieht seit einigen Tagen fideler aus, obgleich das anfängliche renomistische Toben in Kneipen und Straßen, das man in unserem stillen Basel gar nicht gewohnt ist, aufgehört hat.
- Im Uebrigen waren in Berlin bis zum 14. noch keine entscheidende Nachrichten aus Bern eingegangen. Dort wird an diesem Tage auf Freilassung der Gefangenen berathen, so daß am 15. wohl etwas Bestimmtes erwartet wird.
- In Bern wurde am Neujahrstage in einem besuchten Wirthshause ein Subject verhaftet, welches von der Nothwendigkeit einer europäischen Revolution sprach, die Flüchtlinge zur Erhebung aufmunterte und von geheimen Verbindungen sprach, deren eine ihn gesandt haben sollte. Versuche ihn zum Schweigen zu bringen, waren vergebens; man holte darauf einen Landjäger, der ihn über die Gränze brachte. Es war ein Badenser mit französischem Paß und amerikanischem Golde versehen.
- Eine englische Zeitung behauptet, daß England sein möglichstes gethan hat, den Streit zwischen Preußen und der Schweiz zu schüren und eine Ausgleichung unmöglich zu machen, auch die englische Presse hat mit Macht darauf hingearbeitet, die Kämpfer auf beiden Seiten zu erbittern, und die wahren Beweggründe, welche die Politik des Königs von Preußen bestimmten, sind dem englischen Publikum geflissentlich verheimlicht. Ueberhaupt seien alle Anstrengungen Lord Palmerstons, Europa in einen Krieg zu verwickeln, durch die Geduld und Langmuth des Kaisers Napoleon gescheitert.
- Die Bevollmächtigten auf dem jetzigen Pariser Congreß haben sich in der Sitzung am 6. Jan. über die bessarabische Grenzbestimmung geeinigt; die Donaumündungen mit den Schlangeninseln bleiben bei der Türkei. Ferner ist festgesetzt, daß bis spätestens den 30. März die Grenzregulirung bewerkstelligt sein wird und bis dahin die Donau=Fürstenthümer und das Schwarze Meer von den östreichischen Truppen und von den englischen Schiffen geräumt sein werden.
- Im Hafen von Neapel ist am 4. ein neapolitanitscher Kriegs=Dampfer, welcher in einigen Tagen nach Sicilien abgehen sollte und mit Waffen, und Pulver beladen war, in die Luft geflogen. Der Verlust an Menschenleben ist bedeutend, da die gesammte Mannschaft an Bord war. Die Fenster an der Vorderseite des königlichen Palastes wurden zertrümmert. Dieses traurige Ereigniß hat die fortwährend überreizten Gemüther noch mehr beunruhigt. Man nimmt an, daß diese Explosion der Böswilligkeit zuzuschreiben ist.
- Was man in letzter Zeit von einem Abdanken des Königs von Dänemark gesprochen hat, entbehrt der Begründung. Zwar hat der König schon vielfach den Wunsch geäußert, sich der drückenden Last der Regierung zu entziehen, doch dürfte es schwerlich dazu kommen.
- Der Großfürst Konstantin, der auf einer Besuchsreise von Petersburg nach Hannover begriffen ist, hat bei Dünaberg den Unglücksfall gehabt, daß die Reisewagen auf der zu dünnen Eisdecke einbrachen, während der Wagen, in welchem sich der Großfürst befand, nur mit großer Mühe gerettet werden konnte. Derselbe ist bereits von Berlin nach Hannover gereist, von wo er sich nach Paris begeben wird.
- Die englische Regierung hat den Befehl ertheilt, sämmtliche in Indien dienende Regimenter ohne Verzug auf Kriegsfuß zu bringen. Dieser Befehl erstreckt sich auf etwa 60-70,000 Mann englischer Truppen, zu denen noch eine in englischen Diensten stehende Armee von 300,000 Mann ostindischer Eingebornen kommt.
- Von der englischen Regierung wird eine abermalige Expedition nach dem Polarkreise zur Aufsuchung Franklin's beabsichtigt.
- Die Beisetzung des ermordeten Erzbischofs von Paris hat daselbst am 10. stattgefunden, welche trotz des schlechten Wetters eine große Menge Menschen herbeigezogen hatte. Die Leiche war in einen dreifachen Sarg gelegt worden, von denen der erste von Tannenholz, der zweite von Blei und der dritte von Eichenholz war. - Der Mörder des Erzbischofs, Verges, ist unter Anklage des freiwilligen Todtschlags vor die Assisen gestellt; er wurde gerade als die Glocken die Ankunft des Leichenzuges ankündigten, von seinem ersten Gefängniß nach dem der Conciergerie gebracht.
- Außer dem Morde des Erzbischofs von Paris, erwarten die abergläubischen Pariser noch viele Verbrechen für dieses Jahr. Es giebt dort nämlich Männer unter dem Namen "die Stillen", welche nach gewissen Regeln ihren Beruf als Wahrsager im Geheimen ausüben, und was diese "Stillen" sagen, wird geglaubt. Eine ihrer sonderbaren Berechnungen ist folgende: 1794 war das Ende der Schreckensherrschaft, zählt man die einzelnen Zahlen 1, 7, 9, 4 zu 1794 hinzu, so erhält man 1815, das Jahr als Napoleon Bonaparte fiel; zu 1815 die einzelnen Zahlen 1, 8, 1, 5 gezählt, so erhält man

[ => Original lesen: 1857 Nr. 3 Seite 2]

1830, das Jahr als Frankreich seinen legitimen König fortjagte; zu 1830 wieder die einzelnen Zahlen 1, 8, 3, 0, so erhält man 1842, das Jahr, in welchem mit Louis Philipps ältestem Sohn die Hauptstütze des Bürgerkönigthums brach; zu 1842 die einzelnen Zahlen 1, 8, 4, 2, so erhält man 1857, das Jahr, für welches die "Stillen" eine Reihe der furchtbarsten Dinge prophezeien, die allerdings soeben schauerlich genug in der Kirche St. Etienne begonnen haben.
- Die Rostocker Zeitung meldet, daß der Advocat Wiggers, der bereits ein zweites Gnadengesuch beim Großherzog eingereicht hatte, auch mit diesem abschläglich beschieden ist; er wird nunmehr die wider ihn erkannte Strafe in Dreibergen antreten. Auch dem Advocaten Hane ist die nachgesuchte Gnade versagt worden.
- Zwischen Dover und Calais ist die telegraphische Verbindung dadurch unterbrochen, daß ein Schiff mit seinem Anker den unterseeischen Draht zufällig erfaßt und zerrissen hat.
- Im verflossenen Jahre sind über Hamburg 23,822 Personen ausgewandert (8610 mehr als 1855). Von 1848 bis 1856 wanderten über dort 141,168 Personen aus.
- In Berlin wurde ein unehrlicher Finder, der ein gefundenes Achtgroschenstück erst gegen die Eigenthümerin und dann vor der Polizeibehörde ableugnete, zu drei Tagen Gefängniß verurtheilt. Das Gericht hat die Ableugnung des Fundes einer Unterschlagung gleich geachtet. - Seit letztem Michaelis sind in Berlin über 5 Millionen Thaler an Hypotheken gekündigt.
- Zu Minden ist ein dort in der Nähe stationirter Kassenverwalter verhaftet, der einen Kassendefect von über 3000 Thaler verübt hat. Und in Kassel hat ein Postgehülfe mehrere Tausend Thaler unterschlagen und damit das Weite gesucht.
- Der letzte Schneesturm vom Anfang d. M. hat im Schleswigschen den Verkehr auf den Eisenbahnen mehrere Tage hindurch gehemmt; der Schnee war so hoch in Schanzen aufgeweht, daß er theilweise die Telegraphenstangen überragte; die Bahnzüge waren stecken geblieben und die ihnen zu Hülfe gesandten Locomotiven geriethen gleichfalls fest, ohne die ersteren zu erreichen. Die Passagiere haben das Vergnügen gehabt, abwechselnd per Eisenbahn befördert zu werden, oder auf eigene Kosten zu Fuß weiter zu kommen; auch haben mehrere, um nicht zu erfrieren, kräftige Hülfe beim Schneeschaufeln leisten müssen. - Dieser Sturm wüthete auch an der englischen Küste mit großer Heftigkeit. Mehr als 150 Schiffe, größtentheils mit ihrer Mannschaft, sind darin zu Grunde gegangen, unter diesen auch das Postdampfschiff "Violet" das als Wrack auf den berüchtigten Goodwin=Sandbänken entdeckt ist. Rettungslos verloren ist jedes Schiff, das auf diesen trügerischen Flugsand geworfen wird, der sich meilenweit ins Meer erstreckt. Es sitzt im ersten Augenblick des Anprallens bewegungslos fest; jede neue Fluthwelle bohrt es tiefer in den Sand, nach zwei bis drei Tagen ist es so tief eingesunken, daß nur noch die Mastspitzen über der Sandfläche hervorragen und bei niedriger Ebbe kann man vom Lande gar viele solcher Mastspitzen zählen. Das sind die Monumente der dort versunkenen Schiffe, das ist der furchtbare Kirchhof des Canals, der vielleicht mehr Todte birgt, als irgend ein Schlachtfeld der Erde. Dort scheint auch der "Violet" mit seiner 17 Köpfe starken Besatzung sein Ende gefunden zu haben. Im ganzen vorigen Jahr sind an der englischen Küste 1959 Schiffbrüche vorgekommen, davon allein im vorigen Monat 294.
- Hamburger Getreidemarkt bleibt andauernd in fester Stimmung; Weizen hatte wieder etwas bessere Preise. In England würden die Preise höher gehen, wenn nicht die außergewöhnlich großen Zufuhren von Getreide und Mehl aus Amerika den Markt unter einem fortwährenden Druck erhielten, der dann wieder auf die deutschen Märkte zurückwirkend ist. Von England bleibt der Abzug immer noch bedeutend nach Spanien und Portugal, wohin aber meist nur die geringeren Getreidesorten gehen.


Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 3 Seite 3]

Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


        Von den Dorfschaften Boitin=Resdorf, Groß= und Klein=Mist ist die Aufhebung des von Boitin=Resdorf nach Groß=Mist führenden Fußsteiges beantragt, und wird ein Jeder, welcher dieser Aufhebung widersprechen zu können glaubt, aufgefordert, seine Einwendungen dagegen binnen 6 Wochen a dato dieser Bekanntmachung vorzubringen und zu begründen, nach welchem Zeitpunkte die Aufhebung dieses Fußsteiges von Amtswegen verfügt werden wird.
      Schönberg, den 5. Januar 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 3 Seite 4]

Vorladungen.

        Zur Anmeldung aller dinglichen Rechte und Ansprüche an das von dem Schmied Brockmann zu Kirch=Mummendorf verkaufte Erbzinsgehöft mit Krug= und Schmiedegerechtigkeit steht ein Termin auf

den 13. März dieses Jahres,
Morgens 11 Uhr,

vor uns an, und wird solches, unter Hinweis auf die in den Mecklenburg=Schwerinschen Landesanzeigen ausführlich abgedruckten Ladungen, hierdurch extractive bekannt gemacht.
    Grevesmühlen, den 9. Januar 1857.

                                                    Das Patrimonial=Gericht
                                                    Kirch=Mummendorf.


Holz=Auction.

    Am

Donnerstag den 22. Januar

sollen im Kirchenholze bei Selmsdorf

  1 1/4 Faden büchen Kluftholz, Olm,
  8 1/2 Faden büchen Knüppelholz,
     1/2 Faden büchen Stämme,
11 Haufen büchen Buschholz,
10 Haufen eichen Durchforstungsholz, geringes,
meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber am gedachten Tage, Morgens 10 Uhr daselbst am Schlagbaum einfinden.
  Schönberg, den 15. Januar 1857.

                                                    Danckwarth.


Am

Montag den 2. Februar,
Morgens 9 Uhr,

soll auf dem Hafenplatze bei der hiesigen Mühle eine Parthie Tannen=Bauholz, bestehend in

Balken, Sparren und Sohlholz, sowie einigen Brettern und zwei= und dreizölligen Bohlen,
gegen baare Zahlung verkauft werden.
    Schönberg, 15. Januar 1857.

                                                    Landreiter Seegert.


Vermischte Anzeigen.

      Die bisher unter dem Namen: Oldericke & Co. geführte Handlung werden wir von jetzt an in untenstehender Firma unverändert fortsetzen.
      Schönberg, den 1. Januar 1857.

                                                    Gebrüder Schweigmann.


Feuer=Versicherungs=Bank
für
Deutschland
zu Gotha.

        Nach einer mir zugegangenen Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe, nach vorläufiger Berechnung, ihren Theilnehmern für 1856

ca. 60 Procent

ihrer Prämien=Einlagen als Ersparniß zurückgeben können.
        Die genaue Berechnung der Dividende für jeden Theilnehmer der Anstalt, so wie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1856 wird, wie gewöhnlich, zu Anfang Mai d. J. erfolgen.
        Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank, auch in dem Schönberger Districte, bin ich jederzeit bereit.
    Gadebusch, 12. Januar 1857.

                                                    F. W. Erhardt, Agent.


Ein Knabe vom Lande wird zu Ostern als Laufbursche gesucht vom

                                                    Apotheker Saß in Schönberg.


Gute                                                    
Schlacht= wie auch Ausschuß=Pferde

werden jederzeit zu den höchsten Preisen von mir angekauft.

Ratzeburg.                                                     G. Brunnenberg.


        Von Antoni dieses Jahrs an hat die Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schwerin für alle Geld=Einlagen von 500 Taler (Mecklenburg) und darüber den Zinsfuß auf 3 1/2 pCt. erhöht. Indem wir dies zur allgemeinen Kenntniß bringen, ersuchen wir Diejenigen, die im Besitz solcher Bankscheine und Policen sind, diese bei uns einzureichen, damit sie zur Umschreibung nach Schwerin befördert werden können.
    Schönberg und Siechenhaus bei Dassow.

                                                    J. P. Bade.         J. P. Oldörp.


Schwarze Seidenzeuge zu sehr billigen Preisen.

Ausverkauf!

Sämmtliche Mäntel, Umhänge, Mantillen, so wie auch verschiedene Kleiderstoffe, Cattune, Umschlagtücher u. dgl. werden zu bedeutend herunter gesetzten Preisen verkauft bei

                                                    U. Beermann & Co.
                                                    in Lübeck, Klingberg No. 927.


Mein starker hellbrauner Hengst, 6 Jahr alt, deckt in diesem Jahre fremde Stuten für 2 Thaler. Stallgeld nach Belieben. Stuten, die nicht abschlagen, können von 9 zu 9 Tagen wieder beigebracht werden.

                                                    Hauswirth Oldenburg
                                                    zu Rieps.


Zur Weihnachts=Bescheerung für arme Kinder sind eingegangen:

1) am Concert=Abend 38 Taler (Mecklenburg) 27 3/4 Schilling (Mecklenburg)
2) nachträglich   6 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg)
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Summa         45 Taler (Mecklenburg) 11 3/4 Schilling (Mecklenburg)
3) diverse kleinere Kleidungsstücke.
Davon sind verausgabt:
1) für Schürzen und Tücher etc. 27 Taler (Mecklenburg) 44 Schilling (Mecklenburg)
2) für Mehl, Milch und Butter   5 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)
3) für Backgeld   3 Taler (Mecklenburg)   - Schilling (Mecklenburg)
4) für Zuckerpuppen   2 Taler (Mecklenburg)   5 Schilling (Mecklenburg)
5) für Arbeitslohn, Botenlohn etc.   1 Taler (Mecklenburg) 37 Schilling (Mecklenburg)
6) für Erleuchtung, Klaviertransport, Tannenbaum und sonstige unumgängliche Ausgaben   4 Taler (Mecklenburg)   1 Schilling (Mecklenburg)
----------------------
Summa         44 Taler (Mecklenburg) 15 Schilling (Mecklenburg)
Abschluß.
Einnahme 45 Taler (Mecklenburg) 11  3/4 Schilling (Mecklenburg)
Ausgabe 44 Taler (Mecklenburg) 15 Schilling (Mecklenburg)
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Summa           - Taler (Mecklenburg) 15 Schilling (Mecklenburg)
Bestand   - Taler (Mecklenburg) 44 3/4 Schilling (Mecklenburg)
wofür Stahlfederhalter gekauft und der Schule nachträglich übergeben wurden.
    Im Ganzen wurden 237 Kinder beschenkt.
    Schönberg, den 16. Januar 1857.

                                                    Vorstand des Männergesangvereins.


Kirchliche Nachricht.
Im Jahr 1856 sind in hiesiger Gemeinde

Geboren: 153 Kinder, darunter 90 Knaben und 63 Mädchen. (25 uneheliche Kinder.) Gestorben: 105 Personen, darunter 57 männlichen und 48 weiblichen Geschlechts.
Copulirt: 40 Paare,
Confirmirt: 65 Kinder, darunter 34 Knaben und 31 Mädchen.
Communicanten: in der Kirche 979 Männer und 929 Frauen, im Hause 31; zusammen 1939.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   8-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 36-48 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-52 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-34 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, 100 Pfund 36 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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