No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Oktober
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 40 Seite 1]

- Die österreichische Regierung will die Donaufürstenthümer nicht eher räumen, bis die zwischen Rußland und der Türkei obwaltenden Differenzen vollkommen ausgeglichen sind. - Die Angelegenheit der Schlangeninsel scheint noch nicht erledigt zu sein. Der englische Admiral Stewart soll die Weisung erhalten haben, wieder ins schwarze Meer zu gehen. Man zweifelt übrigens noch, ob Frankreich mit diesem Benehmen Englands einverstanden ist.
- Der preußische Gesandte bei der schweizer Eidgenossenschaft hat nicht nur gegen den Beschluß der letzteren protestirt, sondern noch in einer zweiten Note an dieselbe verlangt: der gegen die Royalisten in Neuenburg eingeleitete Hochverraths=Prozeß sei aus Rücksicht gegen Se. Maj. den König von Preußen einzustellen, oder es seien wenigstens die Gefangenen milder zu behandeln und gegen Caution frei zu lassen. Der Bundespräsident lehnte indeß abermals jede fremde Einmischung in den Gang des Prozesses ab. - Der Bundesrath hat bereits einen Anwalt gewählt, welcher die Anklage gegen die gefangenen Royalisten vor den Assisen zu führen hat. Die Bundesversammlung hat erklärt, daß der Bundesrath auf dem eingeschlagenen Wege fortzufahren hat, und daß der Canton Neuenburg bis zum Schlusse der Untersuchung mit eidgenössischen Truppen zu besetzen ist. Nach einer Pariser Zeitung soll die Neuenburger Angelegenheit auf einem Congreß verhandelt werden.
- Aus Neapel sollen die Nachrichten günstiger lauten und zu der Erwartung berechtigen, daß der König das von England und Frankreich gestellte Ultimatum annehmen werde.
- Die Sendung des englischen Gesandten zur Krönung nach Moskau wird dem Lande nicht weniger als 300,000 Taler (Mecklenburg) kosten.
- Nicht nur in Paris haben in voriger Woche Verhaftungen stattgefunden, sogar unter dem Militair, sondern auch in einigen Städten des südlichen Frankreichs, namentlich solchen, die Louis Napoleon auf seiner Rückreise von Biarritz berühren muß.
- In Paris dauern die Verhaftungen noch fort; es herrscht überhaupt eine Aufregung unter der arbeitenden Klasse, welche nicht ohne Bedeutung ist und die Regierung auf der Hut sein läßt. Man hat eine geheime Druckerei entdeckt und täglich findet man aufrührerische Maueranschläge an den Straßenecken.
- Prinz Napoleon ist von seiner Reise in die nordischen Gewässer über Kopenhagen, Kiel und Hamburg eingetroffen, wo er sich, wie man vermuthet, einige Tage aufhalten wird. Zwischen Frankreich und Dänemark ist eine Covention abgeschlossen, um ersterem Staate einen Besitz auf Island zu Stockfisch=Etablissements zu überlassen.
- In Paris hat die Ausfuhr von Silbergeld einen sehr großen Umfang angenommen. Die Geldwechsler haben verkündet, daß sie für jeden Beutel mit 1000 Francs 10 - 12 Francs Agio bezahlen. Seitdem die silbernen Fünffrankstücke so rar geworden, werden in Paris Fünffrankstücke in Gold geprägt, die so groß wie ein Groschen sind und worin die französische Bank gegenwärtig ihre kleineren Zahlungen macht. Die Münze hat sich verpflichtet von zusammen 50 Millionen, täglich 2 Mill. zu liefern. - In der Casse der Lyoner Eisenbahn=Gesellschaft hat sich ein Deficit von mehreren Millionen gefunden.
- In Folge des colossalen Geld= und Actien=Diebstahls bei der Nordbahn=Gesellschaft in Paris haben sich alle dortigen finanziellen und industriellen Gesellschaften mit der Prüfung ihrer Bücher und der Kassenbestände beschäftigt. Die Geschichte hat ihnen einen heillosen Schreck eingejagt, da sich herausgestellt, daß die gewöhnliche Methode der Cassen=Controlirung nicht ausreicht. Man glaubt überdem, daß die Actionaire der Nordbahn=Gesellschaft gegen den Verwaltungsrath derselben einen Prozeß erheben werden, indem letzterer für die Verwaltung bezahlt wird, und daher aufpassen muß.
- Die Berliner Kaufmannschaft beabsicht beim Handelsminister mit der Bitte vorzugehen, derselben eine Million Thaler vorzuschießen, um den Handelsstand über die augenblickliche Geldkrisis hinweg zu helfen. Auch soll es, um zu einer Beruhigung der durch den Geldmangel aufgeregten Gemüther beizutragen, in Anrege gebracht werden, daß die verschiedenen neuen Credit=Institute keine neuen Geld=Einzahlungen ausschreiben, sondern auch die bereits ausgeschriebenen für den Augenblick noch suspendiren. - Der Strom der Silberausfuhr geht zumeist nach Indien und China, weil das Gold unter dem Einflusse der australischen Entdeckungen in beiden Ländern im Preise gesunken ist. Vorzugsweise normirt aber die in letzteren Jahren so ungeheuer gestiegene Waarenausfuhr aus China bei diesen Silbersendungen dahin. Um den Thee=Export aus China allein zu bezahlen, mußten in den letzten Jahren an 9 Millionen Thlr. jährlich mehr Silber als früher dahin geschickt werden, und für Seide an 56 Mill. mehr. Daraus läßt sich das Verschwinden des Silbers von den europäischen Märkten in Etwas erklären. Und amerikanisches Gold kauft in Europa Silber, das in Bezahlung nach China wandert. In den nächsten Tagen wird abermals eine Summe von über 8 Mill. Thlr. in Silber von London dahin verschifft werden.
- In Potsdam ist ein Viehversicherungs=Verein, der die Concession für die ganze preuß. Monarchie erhalten hat. - In Berlin ist die Cholera ausgebrochen.
- Eine Deputation, bestehend aus Wachtmeistern und Feldwebeln derjenigen Truppentheile der preußischen Armee, welche vor 50 Jahren, im Jahr 1806, bei dem Rückzuge des Blücherschen Corps nach Lübeck nach der Schlacht von Auerstädt betheiligt waren, wird sich unter Führung des Premier=Lieutenants v. Knobelsdorff von den Blücherschen Husaren von Berlin nach Rossentin in Mecklenburg begeben, wo am 2. October die Einweihung eines auf dem Schlachtfelde zur Erinnerung an den ruhmreichen Widerstand, welchen das Blüchersche Corps den Franzosen unter Bernadotte bei Waren und

[ => Original lesen: 1856 Nr. 40 Seite 2]

Rossentin entgegensetzte, für die dort gefallenen Preußen errichteten Denkmals stattfindet, und die obige Deputation wird auf besonderen Wunsch des Großherzogs von Mecklenburgs Schwerin bei der Feier gegenwärtig sein. Von Seiten der Großherzoglichen Division werden 2 Stabsofficiere, von jedem Truppentheile 1 Officier und ein Unterofficier und von jeder Compagnie und Schwadron ein Soldat als Deputation zugegen sein.
- Am 27. Septbr. ist zu Frankfurt ein großer Transport Silber, vierzig Kisten voll Fünffranken=Thaler, mit der Taunus=Bahn angekommen, auf drei Wagen nach der Post gebracht und durch diese nach Lübeck weiter befördert worden. Die Adresse dieses Silbertransportes lautet nach Petersburg.
- Wie dem D. J. aus Berlin geschrieben wird, dürfte die Domainen=Angelenheit der Herzogthümer Holstein und Lauenburg doch noch an den deutschen Bund gebracht werden, da eine Ausgleichung der von Seiten Oesterreichs und Preußens geltend gemachten Widersprüche gegen das Verfahren des Kopenhagener Cabinets bis jetzt nicht zu erzielen war und die Sendung des Hrn. v. Bülow an den preuß. Hof ein für das genannte Cabinet günstiges Resultat nicht in dem wohl gewünschten Umfange gefunden. Auch in Wien scheint man bei dem einmal entschieden gewählten Standpunkt beharren zu wollen.
- Wie die Flensburger Zeitung schreibt, entweicht aus einigen Districten Holsteins beinahe die Mehrzahl der militairpflichtigen jungen Mannschaften und wird in den Blättern zum Erscheinen bei den bevorstehenden Aushebungen mehrentheils vergeblich aufgefordert. Allein in Altona sind 362 Militairpflichtige abwesend.
- Nach einer vom Senate der freien Stadt Lübeck erlassenen Verordnung tritt daselbst mit dem 1. Juli 1857 eine Hundesteuer in Kraft. Dieselbe beträgt für jeden Hund 5 Mark jährlich, mit Ausnahme solcher, welche zu einem gewerblichen Betrieb nothwendig sind.
- Die Wiener Münz=Conferenz hat ihre letzte Sitzung gehalten. Die Beratung ist geschlossen.


Vermischtes.

- Der Bankerott des Harems. Die Verschwendung der Frauen im Harem des Sultans geht, wie männiglich bekannt, ins Ungemessene und ruft von Zeit zu Zeit ein solches Defizit hervor, daß ein Bankerott unausbleiblich ist, wenn die Staatscasse die Schulden nicht bezahlt. Ueber den neuesten schreibt die Oest. Z. Folgendes: Der Bankerott des Kaiserl. Harems mit einem Deficit von etwa 80 Millionen Piaster (ungefähr 4 Mill. Thlr. , bei welchem die Lieblingsgemahlin Abdul Medschids, Beschindschi Hanum, mit mehr als 20 Mill. betheiligt ist, gehört zu den Schlägen, die das alte Gebäude der Serailwirtschaft am ernstesten erschüttern. Der Großvezier Ali Pascha, der von dem Sultan um seinen Rath zur Beseitigung dieses Skandals gefragt wurde, hat erklärt: 1) daß er bei dem besten Willen kein Geld zu schaffen vermöge, um die Schulden dieser Damen zu bezahlen; 2) daß ein abermaliges Bezahlen derselben, nachdem der Staatscasse erst im verflossenen Jahre 5 Mill. für diesen Zweck aufgebürdet worden, nur dazu dienen werde, das Uebel zu verschlimmern. Der Sultan soll diese freimüthige Aeußerung sehr ungnädig aufgenommen haben, und man spricht auf's Neue von Ali Pascha's Absicht, seine Entlassung zu geben.
- Im nördlichen Theil des Münsterschen und Osnabrückschen, wo vorzugsweise viel Hühnerzucht getrieben wird, hat seit einiger Zeit der Eierverkehr einen ganz eigenthümlichen Aufschwung genommen: eine Eiersammlung im Großen. Die Sammelboten ziehen durch die stillen Landstriche und nehmen auf jedem einsamen Gehöfte, in jedem Heuerlingshäuschen mit, was eben an Eiern vorhanden, zu dem festen Preise von 3 leichten Pfenningen das Ei; an bestimmten Orten harren Fuhrwerke, welche dieselben nach dem kleinen Nordseehafen Papenburg bringen; von dort ab geht täglich, nach einem mit Londoner Häusern abgeschlossenen Vertrag, ein kleines Schiff unter Segel, befrachtet mit einer Million von Eiern für die Weltstadt London zum Frühstück. - Welcher Aufschwung des landwirthschaftlichen Betriebs! Wo sonst die Hausfrau am hellflammenden Heerd den Pfannkuchen lustig braten ließ, daß sein Duft die Tenne durchzog, da wird jetzt im Kochofen der Stube Kaffee bereitet, zum Abendbrod des Hausstandes, und eine gewisse Sorte sehr beliebter Klöße, und "Eierstippelse" auf's Brod fällt eben nicht mehr vor; der Sammelbote nimmt Alles hinweg; und wenn man auch der Pfenninge nicht so sehr bedürfte, die Untersammelboten sind immer in solcher Angst und Hast, ihre aufgegebene Zahl zusammen zu haben, daß die Hausfrau schon aus Gefälligkeit hergiebt, was sie hat.
- Ein Reisender, der unlängst in Frankreich war, erzählt viel von dem Unheil, welches dort die Güterzersplitterung mit sich bringe. In vielen Gegenden sind dort die Eigenthümer die Tagelöhner ihrer Pächter! Das klingt allerdings sonderbar für unsere Begriffe; aber es ist in der That so. Ein Mann besitzt ein Grundstück, gerade so groß, daß er nebst Familie von dessen Ertrag verhungern kann; sein Nachbar desgleichen, ein Dritter dito u. s. w. Nun kommt irgend ein Oekonom, pachtet von einer größeren Anzahl solcher "Eigenthümer" das Land zusammen und die Herren Eigenthümer arbeiten bei ihm auf ihrem Lande für Tagelohn.
- Auf der gegenwärtigen Leipziger Messe, die als eine der größten bezeichnet wird, welche man sich erinnern kann, ist der Ledervorrath mit 10-15 Procent Preisaufschlag ganz geräumt; ein großer Theil des Leders ist gleich auf den Bahnhöfen gekauft und gar nicht zur Stadt gekommen. Griechische Kaufleute haben in den kleinen Städten der Umgegend Leipzigs alles Schuhwerk aufgekauft und dafür die höchsten Preise bezahlt. Gleichfalls sind die Läger von Seiden=Waaren zu erhöhten Preisen ganz geleert; auch die Tuchmesse ist gut ausgefallen.
- Aus Petersburg wird gemeldet, daß die diesjährige Getreideausfuhr auf ungefähr anderthalb Millionen Tschetwert zu veranschlagen ist. Berichte über die Ernte lauten durchschnittlich befriedigend, besonders über Roggen sehr günstig.
- Auf den Getreidemärkten herrschte für gesundes Korn im allgemeinen eine feste Stimmung. Unter ziemlich großen Zufuhren blieben Preise am Londoner Markt fest, ebenso an den holländischen und belgischen. In Hamburg war wenig Geschäft bei unveränderten Preisen. Es läßt sich überhaupt nach dem Gange des seitherigen Geschäfts noch nicht mit Sicherheit auf den des kommenden schließen, da die neue Handels=Saison erst nach Beendigung der Saatzeit ihren Anfang nimmt. - In Schwerin erreichte die Butter in der vorigen Woche einmal den enormen Preis von 20 Schilling (Mecklenburg), seitdem aber ist derselbe wieder heruntergegangen, da sich mehrere größere Landwirthe dortiger Gegend der Stadt annahmen und dieselbe mit Butter versorgten. Kartoffelpreis in Schwerin 16-24 Schilling (Mecklenburg), in Wismar 28-32 Schilling (Mecklenburg) pr. kl. Scheffel, Brennereien zahlten 24 Schilling (Mecklenburg). In Lübeck werden Ludwigsluster Kartoffeln zu 5 Mark die Tonne von 228 Pfund ausgeboten.


Am Sonnabend,                          
den 11. October d. J.,

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen sowohl, als auch von Brennholz etc. aus den herrschaftlichen Forsten statt, und können Kaufliebhaber am gedachtenTage, Vormittags 11 Uhr, auf der Amtsstube hieselbst sich einfinden.
Schönberg, den 23. September 1856.

                          Großh. Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Verkaufs = Anzeigen.

In Sachen des Hufenpächters Kähler zu Pogetz, Klägers, wider den Schneider und Büdner

[ => Original lesen: 1856 Nr. 40 Seite 3]

Steffen daselbst, wegen Schuld, ist der Verkauf der dem Beklagten gehörenden Büdnerei mit Zubehör, zwecks Executionsvollstreckung, erkannt worden. Zu dem Ende werden hiermit Licitations=Termine auf

den 18. September d. J. Morgens 10 Uhr,
den 9. October d. J. Morgens 10 Uhr und
den 30. October d. J. Morgens 10 Uhr

anberaumt, und Kaufliebhaber dazu vor Gericht geladen. - Die Bedingungen - bei deren Abfassung dann sich zu betheiligen, den Steffen'schen Gläubigern unbenommen ist - sollen im ersten Termine regulirt werden. - Die Besichtigung des Grundsstücks, nach vorgängiger Meldung beim Landreiter Labann zu Carlow, ist den Interessenten verstattet.
Zugleich werden diejenigen Schneider Steffenschen Gläubiger, welche dingliche Rechte an die zu Kauf gestellte Steffen'sche Büdnerei haben, und ihre Befriedigung aus den aufkommenden Kaufgeldern verlangen, zu deren Anmeldung und sofortigen Rechtfertigung, bei Vermeidung des Ausschlusses von der Special=Masse und der Nichtberücksichtigung bei Vertheilung der Kaufgelder, auf

den 30. October d. J.

Morgens 11 Uhr, andurch peremtorisch vorgeladen.
Schönberg, den 26. August 1856.

                          Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          Reinhold.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Auctions= Anzeige.
Am                                                    
Donnerstag den 9. October d. J.,
Morgens 9 Uhr,

sollen im Hause des Ackerbürgers Boye hierselbst folgende Gegenstände gegen gleichbaare Bezahlung verkauft werden, als:

31 Ellen wollenes Zeug, 19 Bolzen Flechsenleinen, 9 Bolzen Hemdenleinen, Tischzeug, Beierwand, 1 eichener Koffer, 2 eichene Laden, 1 messingener Kessel, Kleidungsstücke etc.
Schönberg den 25. September 1856.

                                                    C. Seegert, Landreiter.


Bekanntmachung.

Die zum Einstellungs=Jahrgang 1850 gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Infanterie=Bataillons haben ihre Verabschiedung zum 1. October c. zu gewärtigen. Dieselben haben daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubs=Pässe bei dem Bataillons=Commando einzureichen, um dagegen ihren Abschied zu erhalten.
Neustrelitz den 7. September 1856.

                                                    v. Rosenberg=Gruszczynski,
                                                    Major und Commandeur.


Vermischte Anzeigen.

Todes=Anzeige.

Theilnehmenden Freunden und Bekannten hierdurch die betrübende Anzeige, daß es dem Herrn gefallen hat, unsern geliebten Sohn Louis heute Nachmittag halb 3 Uhr nach mehrwöchentlicher Kränklichkeit sanft zu sich zu nehmen.
Schönberg, den 27. September 1856.

                                                    C. L. Creutzfeldt und Frau.


Vermischte Anzeigen.

Nicht zu übersehen.

Ich beehre mich hierdurch allen meinen hiesigen und auswärtigen Kunden ergebenst anzuzeigen, daß ich von Michaelis dieses Jahres an auf der am östlichen Seeufer beim Saberg vor Ratzeburg belegenen Walkmühle mich häuslich niederlassen werde. Es wird jedem bekannt sein, daß ich seit langen Jahren das Walkmüller=Geschäft zu Römnitz für meine Eltern vorgestanden habe, daher bitte ich meine geehrtesten Kunden, mir das bisher geschenkte Vertrauen auch fernhin gütigst zu bewahren. Und da ich meine Walkmühle ganz neu mit 3 Kämmen eingerichtet habe und hinreichende Wasserkraft besitze, so verspreche ich jedem gute Walke und schnelle Aufwartung. Auch empfehle ich mich mit Hanf für Seiler und für Weisgerber zu walken.
Wer sein Zeug mit Gelegenheit schickt, der kann es an den Gastwirth Kammerhof oder beim Gastwirth Niemann auf Saberg abgeben.
Saberg den 26. September 1856.

                                                    Friedrich Vorbeck,
                                                    Walkmüller.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundkapital von Pr. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien= und Zinsen=Einnahme Taler (Mecklenburg) 528,168.
Gesammt=Reserve Taler (Mecklenburg) 105,151.
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Gesammt=Garantie Pr. Taler (Mecklenburg) 3,633,319.

Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1856.

                           H. J. Damm,
Haupt=Agent.
           F. A. Schilwe,
Agent.
                           J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


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Portemonnai's und Cigarrentaschen

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                                                    J. P. Bade, Buchbinder.


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empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


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Lübeck, Kaufberg 793.


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                                                    U. Beermann & Co.
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                                                    Klingberg No. 927.

Schriftliche Aufträge werden auf das Beste ausgeführt.


[ => Original lesen: 1856 Nr. 40 Seite 4]

Einem verehrlichen hiesigen und auswärtigen Publikum halte ich durch bedeutende Einkäufe mein

Manufactur=Waaren=Geschäft,

bestehend in Tuchen, Buckskins und Westen, einer großen Auswahl schöner ächter Cattune, Mouselin de laine, schwarzer und couleurter Orleans und Paramattas, wollener und halbwollener Zeuge, Tücher in aller Art, Double=Shawls von 3 Taler (Mecklenburg) an, großen seidenen Umschlagetüchern, 8/4 und 6/4 Seidenzeugen und Atlas, schwarzen und bunten neu seidenen Schürzen, Bändern aller Art, Futter, breitem Parchent von 3 Schilling (Mecklenburg) an, bestens empfohlen und gebe ich die billigsten Preise.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


August Brandt
aus
Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Herbstmarkte sein durch directe Einkäufe auf der Leipziger Messe wohl assortirtes Manufactur=Waaren=Lager auf das angelegentlichste. Sein Stand ist vor dem Hause des Schmiedemeisters Hrn. Bremer.


Einem geehrten Publicum der Stadt Schönberg und Umgegend empfehle ich zum bevorstehenden Schönberger Herbstmarkte mein bekanntes

Manufactur=Waaren=Lager

ganz ergebenst.
Mein Stand ist im Hause des Gastwirths Hrn. Fick.

                          Moritz Stein aus Ratzeburg.


Wohl zu beachten!
Heinrich Rohde aus Rehna

empfiehlt durch billige Einkäufe auf den Frankfurter und Leipziger Messen zum bevorstehenden Herbstmarkte sein vor dem Hause des Herrn Gastwirths Fick stehendes großes Lager von feinen Tuchen, Satins, Düffels, Siberienne, Buckskins und sonstigen Manufactur=Waaren, sowie ganz neue Muster von Atlas=Tüchern und Schürzen, blanken, bunten und schwarzen Brokatbändern zu den billigsten Preisen; ebenso eine große Auswahl von schwarzem Tafft und Atlas, feinen Sommer= und Winterkleiderstoffen, modernen Herren= und Damen=Shawls und Umschlagetüchern. Indem ich mich bestrebe, das mir bisher geschenkte Zutrauen auf's Beste mir zu erhalten, bitte ich um geehrten Besuch.

Heinrich Rohde aus Rehna
vor dem Hause des Herrn Gastwirths Fick, erster Platz an der Kirche.
--------------

Zugleich empfehle ich mein zu Hause befindliches großes Lager von neuen weißen Bettfedern und Duhnen, so wie alten und neuen fertigen Betten.

Heinrich Rohde aus Rehna.


Höppener & Warncke
in
Lübeck

empfehlen ihre große Auswahl in Mänteln und Burnuß zu soliden Preisen.
Einzelne Piècen werden gerne zur Auswahl geschickt.
Außerdem empfehlen wir alle Nouveautés in Kleiderstoffen und bitten um geneigte Aufträge, welche schnell und prompt ausgeführt werden.

                                                                              D. O.


Das
hundertjährige   Jubiläum
der Schönberger Bäckerzunft

wird hierdurch den Landmeistern in Erinnerung gebracht. Wir wollen dasselbe an unserm Hauptquartale,

den 15. October,

feiern. Die von den Schönberger Bäckern über dieses Fest gefaßten Beschlüsse werde ich schriftlich den Herren Landmeistern einsenden.
Schönberg, den 2. October 1856.

                                                    J. Pöhls sen.,
                                                    wortführender Aeltermann.



Das                          
Quartal der Zimmerleute
findet am Montag den 27. October dies. J. statt.
Schönberg, 1856.                                                    
                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.


Wegen eingetretener Umstände wird das Quartal der hiesigen Böttcher=Zunft erst

am Montag den 10. November d. J.,

als am Martini=Tage, stattfinden, und werden die Zunftmitglieder hierdurch ersucht, sich an diesem Tage allhier in dem Lokal des Gastwirths Boye Morgens 10 Uhr zu versammeln.
Schönberg den 2. October 1856.

Maaß,
Kleinfeldt, Aelterleute.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montage nach Michaelis, den 6. October, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen, oder ihre Auflage zu schicken.
Schönberg, den 18. September 1856.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der
                                                    Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Wegen Bau einer Brücke über die Maurine auf dem Wege von Niendorf nach Törpt muß letzterer auf unbestimmte Zeit für Fuhrwerke gänzlich gesperrt bleiben.

                          Die Dorfschaften Niendorf und Törpt.


Am Sonnabend den 27. d. M. in der Frühe habe ich vor meinem Hause einen blauen Mantel und einen Sack mit Häcksel gefunden, welche der rechtmäßige Eigenthümer gegen die Insertionskosten von mir zurückerhalten kann.
Schönberg, den 29. September 1856.

                                                    Weber Aug. Trems.


In den nächsten Tagen werde ich auf hiesigem Felde Rappspahlen verbrennen lassen.

Lockwisch.                                                           L. v. Hobe.


Am Montag und Dienstag den 6. und 7. October wird auf dem Menzendorfer Hof=Felde Dotterstroh verbrannt.

                                                          Langermann.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag den 7. October.
Freitag    den 10. October.
Dienstag den 14. October.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) - 2 Taler (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 6-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 16-22 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 6-  8 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 28-24 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12-13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 8)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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