No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. August
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 35 Seite 1]

- Die Wunde des Prinzen Adalbert von Preußen, welche derselbe in dem Gefecht mit den Riffpiraten erhalten, ist nicht gefährlich, da die Kugel keinen Knochen verletzt hat, so daß derselbe bei gutem Verlauf der Wunde noch in diesem Monat die Reise nach Berlin antreten kann. Man erwartet von England und Frankreich gemeinschaftlich die Unterdrückung dieses Räuberwesens.
- Die Krönungsgeschenke des Königs und der Königin von Preußen für den Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm abgegangen. Der König schenkt ein großes goldenes Medaillon von 4 Zoll im Durchmesser, worauf der russische und preußische Adler, in bildlicher Darstellung der neuesten Zeitereignisse, neben einander abgebildet sind; die Einfassung ist durch 60 Brillanten, die Farben der Adler ebenfalls durch Edelsteine hergestellt. Das Ganze soll einen Werth von 30,000 Th. in Gold haben. Die Königin übersendet der Kaiserin den Schwanenorden, den sie bis jetzt trug. Die Kette trägt einen emaillirten Schwan, dessen Gefieder durch Brillanten gebildet ist. Das Ganze hat einen Werth von 50000 Th. Gold.
- Während der Anwesenheit der vornehmen russischen Fremden in Berlin haben die dortigen Geschäftsleute so außerordentlichen Absatz namentlich in Luxusartikeln und Leinenwaaren gehabt, daß sich mehrere, davon angesteckt, auf den Weg nach Rußland gemacht haben, um daselbst Filialgeschäfte zu gründen.
- Der englische Premierminister hat eine russische Note empfangen, in welcher die Klagen des englischen Gouvernements über die Ausführung der Friedens=Bedingungen von Seiten Rußlands eine unzweideutige Beantwortung finden. Zunächst faßt die Note jede Thatsache, welche die englische Regierung als einen Vorwurf hingestellt hat, scharf in's Auge, und weist bei allen die Berechtigung zur Klage mit eben so viel Entschiedenheit als Glück zurück. Dann aber äußert sich die Note im Allgemeinen über das Mißtrauen der englischen Regierung. Es heißt darin, Rußland habe in der vollen Erwartung den Frieden geschlossen, daß das Vertrauen vollständig wiederkehren werde; diese Erwartung müsse aber nothwendig gestört werden durch die von England angenommene Politik des Mißtrauens. Bemerkenswerth in der russischen Note ist besonders eine Stelle. Die englische Regierung hatte nämlich bei einer Gelegenheit erklärt, sie würde, wenn sie das Verfahren Rußlands in Ausführung des Friedens vorher gekannt hätte, ihre Truppen 6 Monate länger in der Krim gelassen haben. Darauf antwortet das russische Cabinet: das würde eben das Ende des Friedens gewesen sein.
- Kaum daß die letzten Engländer die Krim am 12. Juli geräumt haben, hat die russische Regierung den Wiederaufbau von Sebastopol am 21. Juli bereits wieder begonnen. An demselben Tage hat der taurische Erzbischof Innocentius innerhalb der Ruinen des südlichen Theils von Sebastopol einen feierlichen Gottesdienst abgehalten, die durch des Feindes Fußtritte verletzte Stätte eingeweiht und dem zu beginnenden Werke des Wiederaufbaues den Segen ertheilt. Diesem Gottesdienste wohnten nur die Soldaten, die Matrosen und Befehlshaber bei, da es bis dahin noch keine anderen Bewohner in Sebastopol giebt. Darauf ist allsogleich zum Herausheben der versenkten Schiffe, so wie anderer Materialien geschritten, und mit der Wegräumung der Trümmer begonnen. Nach dem vom Kaiser bestätigten Plan soll das neue Sebastopol das alte an Herrlichkeit und Macht weit übertreffen.
- In Paris haben in vergangener Woche an einem Nachmittage auf einem öffentlichen Platze massenhafte Verhaftungen stattgefunden; es wurden alle dort befindlichen Personen, Blousenmänner und gut gekleidete Leute eingesteckt. Es soll vorzugsweise Personen getroffen haben, die sich auf dem Wege Louis Napoleons nach dem Bahnhofe aufgestellt hatten. Auch sind seit kurzem mehrere Prozesse wegen geheimer Gesellschaften vorgekommen. Zu Lyon ist jetzt ein Prozeß im Gange, worin es sich um den Plan eines Aufstandes handelt, welcher Ende Mai gleichzeitig zu Paris und Lyon ausbrechen sollte. Die Eisenbahnen sollten zerstört und eine Menge Personen in ihren Häusern ermordet werden.
- Ueber das aufgehobene Lager von Boulogne schreibt man: Noch vor wenigen Tagen boten die Ebenen von Ambleteuse und Wimereux den Anblick zweier Städte, wo 40,000 Mann sich regten und webten; jetzt herrscht Oede und Stille über dieser großen Fläche. Die von Lehm aufgeführten, mit Stroh gedeckten Baracken harren nun, Thür und Angel offen, des Niederreißens. So ist es auch mit den laubverzierten Kapellen, mit den aus Muscheln und Strandsteinen gebildeten Fontainen etc. Man kann sich keinen Begriff davon machen, mit welcher Anmuth die meisten dieser nun verlassenen Soldatenwohnungen von innen geschmückt sind, hier Malereien an den Wänden, dort Erd=Statuetten in den Nischen, da bunte Scheiben in den Fenstern. Das Aufheben des Lagers ließ drei Kategorien von Unglücklichen zurück. Erstens herrenlose Hunde, zweitens Katzen und drittens Ratten, die sich plötzlich ohne Dach und Fach befinden. Die Behörde traf Anstalt, die Hunde und Katzen tödten zu lassen und gewährte eine Prämie für jeden Kopf. - Viele sind bereits getödtet und jene, welche auf der Rattenjagd noch durch die Straßen Ambleteuse's irren, fliehen beim Anblick der Spaziergänger entsetzt von dannen. Die Ratten fallen zu Tausenden durch das Blei, täglich 1800 bis 2000. Während der ersten Tage nach Abmarsch der Truppen war das Lager von Ambleteuse der Schauplatz homerischer Kämpfe zwischen den unzähligen monströsen Ratten einer = und

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den Katzen und Hunden andererseits. Mehr als 4000 Rattenschwänze blieben auf Einem Platz.
- In Stockholm ist die Cholera jetzt ebenfalls ausgebrochen; der von Lübeck dort angekommene russische General=Major Bodisco ist plötzlich an der Cholera gestorben, obgleich auf dem Dampfschiff selbst, womit er ankam, kein Cholerafall vorgekommen, wohl aber unter den Passagieren nach ihrer Ankunft in Stockholm.
Neustrelitz, 17. Aug. Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben den Land=Physicus Dr. med. Hülsemeyer, genannt Hörcher in Schönberg auf sein desfallsiges Ansuchen von Michaelis d. J. an in den Ruhestand zu versetzen und von demselben Zeitpunkte an den practischen Arzt Dr. med. Karl Wilh. Marung daselbst hinwiederum zum Land=Physicus für das Fürstenthum Ratzeburg zu ernennen geruht.


Vermischtes.

- Es stellt sich immer mehr als gewiß heraus, daß das Polareis in neuester Zeit seinen Cours immer mehr südwestwärts nimmt, so daß man annehmen muß, daß in naher Zukunft die Nordküsten Westrußlands und Norwegens eben so belagert werden, wie innerhalb unserer christlichen Zeitrechnung der ganze Norden Nordamerikas mit weitstreckenden Eisfeldern und ewigen Eisbergen vollgepackt worden. Auf Grönland herrschte zur Zeit seiner Entdeckung ebenfalls ein weit wärmeres Klima wie gegenwärtig. Was nie geschah, ist in diesem Jahre im weißen Meere geschehen, das anfangs Juli von alten riesenhaften aus dem Polarmeer mit dem Nordwind gekommenen Eismassen von Bergeshöhe blokirt ist, die den Sommer in Winter verwandelt haben und die Schifffahrt nach Archangel hemmten. Die treibenden Eismassen verbreiten ihre ungeheure Kälte unglaublich weit und in großer Ausdehnung.
- Aus Berlin meldet der prakt. Landw. vom 18. Aug., daß Hr. Baron v. Behr auf Rentzow bei Gadebusch in diesen Tagen ein in der Maschinenbauanstalt der Hrn. Schneitler und Andree in Berlin (Augustenstraße 81) gefertigtes Exemplar der Mac Cormick'schen Mähmaschine mit selbsttätiger Ablege=Vorrichtung erhalten und dasselbe den mecklenburg. Landwirthen im Betriebe vorführen und zur Ansicht stellen werde. Diese, nach englischem Muster gefertigte Maschine soll sich besonders dadurch vor den übrigen auszeichnen, daß sie das abgemähete Getreide in kontinuirliche Schwaden legt, was man u. A. auch bei den in Paris ausgestellt gewesenen Mähemaschinen noch vermißte. Mit derselben wurde bereits auf dem bei Berlin belegenen Gute Lichtenberg am 7. und 8. d. M., in Gegenwart mehrerer dortiger Kapazitäten und eines großen ldw. Publikums ein Probeversuch angestellt, welcher zur Zufriedenheit ausgefallen sein und es wahrscheinlich machen soll, daß die Maschine, bei einer Anspannung von resp. 3 oder 4 Pferden und bei gewöhnlicher Stoppellänge, in 10 Arbeitsstunden gegen 30 preuß. Morgen (also über eine halbe Last Aussaat mecklenburgisch) abmähen kann. Der Preis derselben, frei Berlin, ist auf 350 Taler (Mecklenburg) gestellt.
- Der Lupinenbau in der Gegend von Lüneburg. Es gewährt einen erfreulichen Anblick, wenn man betrachtet, daß dadurch ganz öde, sandige, sonst nicht culturfähige Flächen, auf denen sonst nicht einmal eine Benarbung hervorzubringen war, jetzt mit einem hübschen Gelb und einem üppigen Pflanzenwuchs bedeckt sind. Auch ist die Erscheinung sehr erfreulich, daß der Roggen nach Lupinen sehr gut fortkommt; man hat bemerkt, daß derselbe auf Feldern, die mit gutem gewöhnlichen Dünger bestellt wurden, fast keine Vorzüge vor den andern hatte, und man verspricht sich von dem letztern denselben Körnerertrag. Gut ist es, wenn die mit Lupinen zu bestellenden Aecker rein von Unkraut (Hedrich, Quecken etc.) sind, und wenn die Lupinen nicht allzu spät, aber auch nicht zu früh gesäet werden.
- Benutzung der Kartoffeln zur Mehlbereitung. Man schneidet die Kartoffeln in Scheiben von 2-3 Linien Dicke, und übergießt sie in einem hölzernen Gefäße mit Wasser, dem man 2-3 Procent (auf 100 Pfund Wasser 2-3 Pfund) concentrirte Schwefelsäure zugesetzt hat. In dieser Flüssigkeit läßt man sie 24-36 Stunden, zieht dann das Wasser ab, gießt reines auf, und wiederholt das Aufgießen von Wasser mehrmals, um die Säure wieder zu entfernen. Die auf diese Weise ausgewaschenen Kartoffeln werden auf Horden an der Luft getrocknet. Sie bleiben blendend weiß und lassen sich zu einem feinen Mehle mahlen, welches in vielen Fällen das gewöhnliche Mehl ersetzen kann. Das Trocknen der Kartoffeln erfolgt sehr schnell. Wendet man keine Säure an, so werden die Kartoffeln schwarz, hornartig, schimmeln leicht und trocknen schwierig. Bei der ungemeinen Wohlfeilheit der Schwefelsäure ist das Verfahren nicht sehr kostspielig.
- Ein guter Anstrich für Holzwerk, Ackergeräthe etc. ist folgender: Man nehme 3 Theile Theer (aber gewöhnlichen Wagen= und keinen Steinkohlen=Theer) und 2 Theile feines Kalkmehl, rühre es gut durcheinander, stelle es aufs Feuer und lasse es kochen und trage es dann, so lange es heiß ist, auf die anzustreichenden Gegenstände. Der Kalk muß aus Stücken bestehen und nur in so weit mit Wasser begossen werden, als erforderlich ist, denselben zu löschen und in Mehl zerfallen zu machen. Dieser Anstrich ist in früherer Zeit viel angewendet und verdient besonders jetzt, wo die Holzpreise so sehr hoch sind, Beachtung. Bemerken muß ich noch, daß der Steinkohlentheer zum Holzanstrich durchaus zu verwerfen ist. Das Holz verkohlt oder verolmt förmlich unter demselben, eben weil derselbe eine harte undurchdringliche Kruste bildet und so jede weitere Ausdünstung des Holzes verhindert. Früher verwandten auch die Schiffer viel Steinkohlentheer zum Anstrich; sie sind aber gänzlich davon zurückgekommen.
- Von Tönning sind in der ersten Hälfte des August 460 Ochsen und 900 Schafe, von Friedrichsstadt 596 Ochsen und 155 Schafe nach England abgegangen; es zeigt sich jetzt in Folge der geringen Preise, die sowohl für Vieh, als auch für Butter, Käse etc. in letzter Zeit in England gezahlt werden eine Abnahme in Versendung dieser Produkte. - Im Jahr 1812 betrug die Einfuhr fremden Viehes in England 2000 Ochsen, 55 Kälber, 323 Schafe und 205 Schweine; im Jahr 1853 dagegen, in Folge der bedeutenden Erniedrigung des Eingangszolles auf Fettvieh, schon 94,548 Ochsen, 30,705 Kälber, 259,420 Schafe und 12,757 Schweine.
- Im südlichen Rußland und auf der Krim waren die Ernteaussichten gleichfalls im Ganzen die günstigsten; nur einige Gouvernements hatten durch Heuschrecken und Unwetter Einbuße erlitten. In Odessa bleiben die Vorräthe an Weizen noch sehr bedeutend, obgleich dort täglich große Quantitäten verschifft, die indeß immer wieder durch neue Zufuhren aus dem Innern des Landes ersetzt werden. - In Finnland ist eine außerordentliche Theurung an Korn eingetreten; man vermuthet, daß die Ausfuhr demnächst aus ganz Finnland verboten werden wird.
- Das Gewitter vom 14. hat in Mecklenburg abermals viel Schaden angerichtet und mehrere Opfer an Menschenleben gefordert. Zu Gr. Pankow fuhr der Blitz in das Predigerhaus ohne zu zünden, erschlug jedoch ein Kind und betäubte zwei andere, die alle in einem Zimmer waren. An Gebäuden wurden mehrere in Asche gelegt; zu Hof=Malchow ein Viehhaus mit 16 Füllen und 1 Reitpferd. Auf dem Gute Luppin bei Parchim wurde der Kuhhirte durch einen Bollen seiner Heerde getödtet. Der Hirte war schon vor 4 Wochen durch jenen Bollen beschädigt worden, und nachdem er wiederhergestellt und seinen Posten wieder angetreten, drang der Bolle auf's neue auf ihn ein und tödtete ihn auf eine schaudererregende Weise. - In Schwerin wurde das Schock Stroh (1200 Pfund) mit 6-7 Th. bezahlt, Butter 16-18, Kartoffeln 24 Schilling (Mecklenburg), Rappshandel flau, Preis 2 Th. 8-10 Schilling (Mecklenburg).

[ => Original lesen: 1856 Nr. 35 Seite 3]

- Die Ernteberichte aus Deutschland lauten im Ganzen fortwährend günstig; die Kartoffelkrankheit ist überall nur sehr gelinde aufgetreten, ein Umstand, der bei dem Gesammtertrage der Ernte ganz bedeutend in die Waage fällt. Die von der preußischen Regierung bisjetzt erlangten Resultate ihrer Ernte=Ermittelungen gehen dahin, daß im Ganzen Preußen durchschnittlich eine Mittelernte haben werde. In Holstein sind die Erntearbeiten noch wenig vorgerückt.
- Auf den norddeutschen Märkten sind Getreidepreise überall wieder gestiegen. In Stettin waren für dänische Rechnung tausend Wispel Roggen gekauft, wodurch die Speculation gleich wieder angeregt ward. Auch in England haben die Preise sich wieder erhöht, in Folge des andauernden Regenwetters, das die Ernte nicht nur benachtheiligte, sondern um mehrere Wochen verzögerte.


Eine italienische Dorfgeschichte.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1856 Nr. 35 Seite 4]

Eine italienische Dorfgeschichte.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montage den 1. September d. J., Morgens 9 Uhr,

sollen im Kruge zu Carlow nachbenannte Gegenstände, als:

1) Kleidungsstücke,
2) Hemden und Strümpfe,
3) 2 Laden,
4) 1 Küchenschrank und diverse Sachen,
5) 1 Wanduhr,

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.

Carlow, den 22. August 1856.                           C. Labann.


Auctions=Anzeige.

Am Mittwoch den 3. September d. J. sollen im Gefangenhause hieselbst nachstehende Sachen gegen baare Bezahlung in pr. Ct. verkauft werden:

Tische, Stühle, Schränke, Commoden, Bettstellen, eine Wanduhr, Kessel, Grapen, zwei Schweine, eine Ziege, so wie sonstige Haus= und Küchengeräthe.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr.
Schönberg, den 1. Sptember 1856.

                                                    Carl König, Untervogt.


Vermischte Anzeigen.

Am Montag den 25. August werde ich mit einem Transport

lauenburgischer und dänischer Säugefüllen,
wobei eine gute schwarze dänische Stute
mit schwarzem Hengstfüllen,

bei Herrn Tierarzt Stockmann in Ratzeburg eintreffen, wozu ich Kaufliebhaber ergebenst einlade.

                                                    Isaac Auerbach,
                                                    aus Moisling.


Am Sonnabend den 6. Septbr. d. J., Mittags, kommen wir mit einem Transport

holsteinischer Säuge=Füllen

in Schönberg bei Madame Groth, stellen dieselben an diesem Tage zum Verkauf und laden Kaufliebhaber dazu hiermit mit dem Bemerken ein, daß die Füllen sich in diesem Jahre besonders durch starke Knochen, regelmäßige Bauart und Gang auszeichnen.
Rehna im August 1856.

                                                    Gebdr. Baumann.


Mit einem Transport

starker hannöverscher Raçe=Füllen

treffe ich am Donnerstag den 4. Septbr. in Menzendorf und am Freitag den 5. Septbr. in Schönberg ein, wozu Kaufliebhaber hierdurch freundlichst einladet

                                                    J. Wilms.

Melckhof, den 16. August 1856.


Auf meiner Ziegelei bei Ratzeburg

sind stets

Mauersteine, Dachpfannen, Ofenplatten und Drains

in allen Dimensionen vorräthig, womit ich mich bestens empfehle.

                                                    C. Bartels, Ziegeleibesitzer.


Die Landmeister der Weberzunft werden hiermit aufgefordert, am Montag den 22. September, als am Quartaltage, sich hier einzufinden und ihr rückständiges Quartal=Geld einzureichen; von den Säumigen aber, die es dann nicht bezahlen, soll es gerichtlich eingefordert werden.
Schönberg den 25. August 1856.

                          Die Aelterleute der Weberzunft:

H. Renzow.
J. Brüggemann.


Schutzmarke Dr. Koch's Kräuterbonbons Die aus den vorzüglichst geeigneten Kräuter= und Pflanzensäften mit einem Theile des reinsten Zuckerkrystalls zur Consistenz gebrachten
Doctor Koch'schen
(K. P. Kreis=Physikus zu Heiligenbeil)
KRAEUTER-BONBONS

haben sich durch ihre Güte auch in hiesiger Gegend rühmlichst bewährt und sind in Originalschachteln à 8 u. 16 Schilling (Mecklenburg) stets ächt vorräthig bei

                                                    J. P. Bade in Schönberg.


Ein kräftiger Laufbursche
kann bei mir zu Michaelis einen Dienst bekommen.
                                                    F. Stüve, Tabacksfabrikant.


Das unbefugte Eindringen in den Oldenburgschen Garten verbiete ich nicht nur hierdurch, sondern mache vorzugsweise Eltern darauf aufmerksam, ihre Kinder vor dem Einbruch in denselben zu warnen, weil ich Jeden, den ich darin treffe, zur gerichtlichen Strafe ziehen werde.

Carlow den 13. August 1856.                                                     H. Borchert.


Der in Nr. 19 dieses Blattes bekannt gemachte Ertrag des Concerts am Himmelfahrtstage ist zur Anschaffung einer silbernen Altarkanne verwendet, und ist diese am Sonntag den 24. Aug. der Kirche hieselbst überreicht worden.
Schönberg, den 25. August 1856.

                                                    Der Vorstand
                                                    des Männergesangvereins.


            Die

Magdeburger Vieh=Versicherungs=Gesellschaft
versichert
Pferde, Rindvieh, Schaafe, Ziegen und Schweine

zu festen Prämien, ohne alle Nachzahlung, gegen alle Verluste, die in Folge von Krankheiten, Seuchen oder Unglücksfällen, durch Sterben, Tödten, Abschlachten oder Verkauf entstehen.

Nähere Auskunft ertheilt                          
die Haupt=Agentur Schönberg:
Wilh. Heincke.
die Agentur Ziethen:
H. Wulff.


Am 15. September und an folgenden Tagen wird bei mir ein

Scheibenschießen

statthaben, wozu ich Schießliebhaber hiermit einlade.

                                                    Krüger Holst zur Neuenwelt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 2 Taler (Mecklenburg) 12-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 4-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 24-32 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-16 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 12-16 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer 1 Taler (Mecklenburg) 6-10 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10-11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, neue 6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 6)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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