No. 27
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Juli
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 27 Seite 1]

- Aus Konstantinopel wird geschrieben: Es vergeht jetzt hier kaum eine Stunde, wo nicht Mordthaten geschehen. Franzosen, Engländer, Christen aller Nationen sind jeden Augenblick mit den Türken im Handgemenge. Der türkische Fanatismus und der Haß gegen die Giaurs haben ihren höchsten Gipfel erreicht. Es bereiten sich für die christliche Bevölkerung in der Türkei noch blutigere Tage vor, wenn erst die fremden Truppen das Land verlassen haben werden. Alles ist in unruhiger Bewegung. Wie man sagt, soll der Hat=Humayum auf einem der größten hiesigen Plätze in Gegenwart des Volks, aller Beamten und Truppen auf die feierlichste Weise verlesen werden. Die Regierung will dadurch zeigen, daß sie dem muselmännischen Fanatismus Trotz bietet, und auf jeden Fall die verkündeten Reformen in Ausübung bringen will. Es kann aber wohl geschehen, daß die eine entgegengesetzte Wirkung hervorbringt. Viele befürchten in Folge dessen eine Revolution. Alles was während der letzten Jahre im Orient geschehen, hat nur dazu beigetragen, die Macht und das Ansehen der Pforte zu verringern. Die Muselmänner selbst sind empört darüber, daß ihr Sultan in die Hände der Franken gerathen. Sie vermischen diese europäische Freundschaft und den Hat=Humayum, der den verhaßten Giaurs neue Rechte verspricht, womit der Sultan den Weg des Propheten verlassen habe. Seine Herrschaft beruht in der That auf dem Koran: er ist dem Muselmann der Vornehmste unter den Gläubigen und verliert sein Recht über ihn, wenn er die Lehre verachtet, auf der sein Reich gegründet ist.
- Drei Cavallerie= Regimenter der englischen Krim=Armee gehen zur Occupation nach Griechenland. Die Einschiffung geht ihren raschen ungestörten Fortgang; bis zum 5. Juli sollte die Krim geräumt sein. Die englischen Garden haben durch ihren zurückgelassenen Hausrath viele Russen und Tartaren zu glücklichen Menschen gemacht; auch die bretternen Baracken haben sie den Russen überlassen. Manche der Einwohner von Balaklawa haben bei ihrer Rückkehr ihre vergrabenen Schätze wieder gefunden.
- Ein russisches Corps von 40,000 Mann marschirt gegen Schamyl. Die Bevölkerung von Tscherkessien und Abchasien haben den Schwur abgelegt, kein Russe solle ihr Gebiet betreten, so lange noch ein Tscherkesse am Leben sei. Die ganze Bevölkerung steht unter Waffen. Die Türken haben alle Festungen der asiatischen Küste verlassen. Die Russen haben bisjetzt nur von Redutkale Besitz genommen.
- Der Kaiser von Rußland hat den preußischen Ministerpräsidenten Baron v. Manteuffel zum Ritter des Andreas=Ordens ernannt. Das darauf bezügliche kaiserliche Handschreiben lautet: Ihre eifrigen, Sr. Majestät dem Könige von Preußen, Unserm treuen Bundesgenossen und Freunde, geleisteten Dienste, geben Ihnen auch ein Anrecht auf Unsere aufrichtige Achtung. Zur Bezeugung derselben und Unsers besonderen Wohlwollens, wie auch der Anerkennung Ihres beständigen Bemühens, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Preußen aufrecht zu erhalten, geruhen Wir, Sie zum Ritter des Andreas=Ordens zu ernennen etc.
- Die verwittwete Kaiserin von Rußland ist mit ihrem Sohn dem Großfürsten Michael, ihrer Tochter der Kronprinzessin von Würtemberg und mit dem Kronprinzen in Wildbad eingetroffen. Am Eingange der Stadt waren zu ihrem Empfange Ehrenpforten etc. gebaut.
- Es heißt, daß Ende d. M. eine Zusammenkunft Kaiser Louis Napoleons mit dem Kaiser von Osterreich zu Mannheim statthaben wird, wo auch die Könige von Sachsen und Würtemberg und mehrere andere fürstliche Personen sich einfinden werden.
- Nach einem in dem Gesetz= und Ministerialblatt für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg veröffentlichten Gesetz wird die Regierung ermächtigt, dem Staate gehörende kleinere Domainen=Grundstücke in diesen Herzogthümern, sofern die jährliche Einnahme, welche die Staatskasse bisher von denselben erhoben hat, 200 Taler (Mecklenburg) nicht übersteigt, zu veräußern, und zwar nur dann, wenn die Kaufsumme in einem für die Staatskasse vortheilhaften Verhältniß zu der Einnahme steht, die nach einer genauen Berechnung bei einer Erhaltung des Grundstücks als Domanialgut erzielt werden kann. - Von Seiten der preußischen Regierung ist, wie die N. R. Z. meldet, - zunächst aus Veranlassung des von Dänemark beschlossenen Verlaufes Lauenburgischer Domainen - eine Note an das dänische Gouvernement gerichtet worden, worin, wie wir hören, darauf aufmerksam gemacht wird, daß das Vorgehen der dänischen Regierung in mehrerer Beziehung den Bestimmungen des Friedens von 1850 nicht entspreche. Es wird in der Note ferner hervorgehoben, wie im Interesse der dänischen Regierung liege, daß keine Beschwerden in dieser Angelegenheit vor den Bundestag gebracht würden. Auch die österreichische Regierung soll eine Note in ähnlichem Sinne nach Kopenhagen haben abgehen lassen.
- Die ersten englischen Matrosen, die in Petersburg angekommen sind, hatten gleich blutige Schlägereien mit den russischen Matrosen, so daß die Polizei einschreiten mußte.
- Die englische Regierung rüstet gegenwärtig ein Schiff aus, um weibliche Auswanderer gratis nach Sydney in Australien zu befördern, da es dort an solchen fehlt.
- Von den ehemaligen schleswig=holsteinischen Offizieren ist dem preußischen General=Lieutenant v. Bonin in Mainz zur Feier seines Jubiläums ein sehr sinnreiches Geschenk überreicht worden, das in einem aus dem Holze des im Jahr 1818 von den Deutschen im Ekenförder Meerbusen eroberten Linienschiffs Chri=

[ => Original lesen: 1856 Nr. 27 Seite 2]

stian VIII. verfertigten Sockel besteht, auf welchem eine Säule von massivem Silber die erste Kartätschenkugel trägt, welche Seitens der Dänen gegen die Deutschen abgeschossen wurde. Ein kunstvoll in Silber gearbeiteter preußischer Adler ruht auf der Kugel.
- In Baiern, wo auf Beschwerde der Geistlichkeit die Regierung die Kirchweihfeste und sonstigen Tanzbelustigungen auf dem Lande beschränkte, sind an die dortige Abgeordneten=Kammer Eingaben gelangt, welche die Nachtheile jener Beschränkungen schildern und Beseitigung oder Milderung derselben bezwecken. Sie behandeln die Frage zumeist aus dem doppelten Gesichtspunkt, einmal des Eingreifens in die Volkssitte, dann der durch dieses Beschränken der Volksbelustigungen herbeigeführten Benachtheiligung der Wirthe und Musikanten. Der Verwaltungs=Ausschuß der Kammer der Abgeordneten hat nun hierüber berichtet, indem er von der Ansicht ausgeht, daß die neueren Vorkehrungen in ihrem Eifer zu weit ausgegriffen sind.


Vermischtes.

- Durch das Schweriner Regierungsblatt ist eine Post=Verordnung publicirt, nach welcher die Frankirung von Brief=Postsendungen durch Freimarken und Franko=Couverts beschafft werden kann und daß bei allen Postanstalten dergleichen zu bekommen sind. Zur Anwendung werden diese Francomarken jedoch erst dann kommen, wenn ein Portotarif in den Händen des Publicums sich befindet, der demnächst bei den mecklenburgischen Postanstalten zu haben sein wird.
- Für den preußischen Staat wird ein neues allgemeines Landesgewicht eingeführt. Das Pfund wird in dreißig Loth, das Loth in zehn Quentchen, das Quentchen in zehn Zent, das Zent in zehn Korn getheilt. Hundert Pfund machen einen Centner und vierzig Centner oder viertausend Pfund eine Schiffslast aus.
- In England wird jetzt ein Schrauben=Dampfschiff von 692 Fuß Länge und 114 Fuß Breite gebaut, das ohne die Schiffsmannschaft 4000 Passagiere fassen kann. Diese schwimmende Stadt wird durch Schraube, Dampf und Segel in Bewegung gesetzt und deren Räume werden durch Gaslicht erleuchtet vermittelst einer eigenen Gasfabrik, während auf dessen Mastspitze ein elektrisches Licht angebracht ist.
- In Paris hat sich eine Actien=Gesellschaft zur Reinigung der städtischen Abtritte mit einem Capital von 600,000 Francs in 2400 Actien gebildet, deren Subskription schon nach einigen Tagen gedeckt war. Diese Gesellschaft verspricht ihren Actionairen, nach den bisher gemachten Geschäfts=Erfahrungen, einen Reingewinn von 48 Procent jährlich.
- Das letzte heftige Gewitter hat in Mecklenburg mehrfach Schaden gethan. In Malchin wurde ein Kalkofen zerstört, zwei Männer getödtet und einer verletzt; in Warnow das Schulzenhaus angezündet; bei Grevismühlen ein Knecht erschlagen. In der Gegend um Parchim hat ein Hagelschlag auf mehreren Gütern Schaden an Feldfrüchten angerichtet.
- In einigen Ortschaften Ostpreußens ist bereits Getreidemangel eingetreten, wohin die Regierung, um einer Steigerung des Nothstandes vorzubeugen, die Verabreichung von 1500 Scheffel Roggen aus den nächstgelegenen königl. Magazinen zu senden befohlen hat. - In mehreren Gegenden Mecklenburgs, besonders im nordwestlichen Theile, soll sich gleichfalls ein Mangel an Roggen ernstlich bemerklich machen und sollen bereits nicht unerhebliche Zufuhren aus pommerschen Städten in letzteren Gegenden eingetroffen sein. - Auf den deutschen Märkten überhaupt zeigt sich viele Frage nach Roggen und die davon bisher eingetroffenen Zufuhren aus Rußland, Schweden und Dänemark wurden rasch zu steigenden Preisen verkauft. In Stettin allein waren binnen 6 Wochen 11,000 Wispel Roggen seewärts eingetroffen, ohne daß sich der Vorrath daselbst vergrößert hat. In Hamburg konnten die aus England eingetroffenen Aufträge auf Weizen, ungeachtet der erhöhten Preise, nicht befriedigt werden.
- In Pommern soll der Wispel Rübsen mit 100 Taler (Mecklenburg) auf Lieferung verkauft und dieser Preis auch noch ferner geboten sein.
- Der französischen Regierung macht das andauernde Steigen der Getreidepreise große Sorge. Die Stadt Paris kann nicht mehr den Ausfall zwischen dem Markt= und dem bisherigen öffentlichen Brotpreise bezahlen.
- Am 10. Juli Pferdemarkt in Lübeck.
- Im H. C. werden zu Kauf angetragen: Eine Landstelle unweit Hamburg, 500 Morgen zu 120 []Ruthen vorzüglicher Ländereien, mit Inventarium, Ernte, zu 25,000 Taler (Mecklenburg). Näheres beim beeidigten Gütermakler Kratzenstein in Hamburg. - Ein alter Bauerhof von 140 Tonnen zu 240 []R. Weizenboden, bei Oldesloe, mit vorzüglichen Wiesen, 25 Kühen, 6 Pferden, compl. Inventarium und Ernte, für 16,000 Taler (Mecklenburg). Näheres Altona Holstenstraße Nr. 52.
- In der am 1. Juli in Lübeck stattgehabten Ausloosung von Obligationen der Lübecker Staats=Anleihe von 1850 wurden folgende Nummern gezogen:
Nr. 354, 704, 719 a 1000 Taler (Mecklenburg). - Nr. 497, 919, 955, 1394, 1433, 1466, 1772, 2336 a 500 Taler (Mecklenburg). - Nr. 464, 766, 785, 963, 1857, 2750, 3119, 3126, 3179 a 200 Taler (Mecklenburg). - Nr. 550, 1242, 1341 a 100 Taler (Mecklenburg).
Die Auszahlung findet am 2. Januar 1857 gegen Einlieferung der Obligationen nebst dazu gehörigen Zins=Coupons statt in Lübeck bei der Deputation zur Verwaltung der Lüb. Staatsanleihe v. 1850.


Wie gefällt Ihnen meine Braut?
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1856 Nr. 27 Seite 3]

Wie gefällt Ihnen meine Braut?
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Vorladungen.

        Auf Imploriren Dris. juris Johannes Kollmann für Catharina Magdalena geb. Robrahn, des weil. Matthias Stegman unbeerbte Wittwe, cum curatore ad. litem, befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclama angeschlagen, wodurch unter dem Vorbehalt des der Wittwe Stegmann zustehenden Anspruchs auf die statutarische Portion, die Erben, Gläubiger und Schuldner des im Jahre 1790 zu Süllsdorf im Fürstenthume Ratzeburg geborenen, am 7. März dieses Jahrs hieselbst verstorbenen Matthias Stegmann aufgefordert und schuldig erkannt werden, spätestens am 21. April 1857, die Erben und Gläubiger unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses, erstere im hiesigen Niedergerichte, letztere bei dem implorantischen Anwalt gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Falle eines Widerspruchs aber ebenfalls im hiesigen Gerichte sich anzugeben, die Schuldner aber ihre Schulden bei Vermeidung abermaliger Zahlung an die Implorantin zu entrichten.
      Lübeck im Niedergericht den 21. Juni 1856.

            In fidem                                                     Böse, Dr.


Präklusiv=Bescheid.

Auf Antrag der Curatel der Kinder und Erben der verstorbenen Ehefrau des Oelmüllers Christian Spehr zur Maurine=Mühle, gebornen Kibbel betreffend Mortification der über zwei, Fol. V. und VI. des Oelmüller Spehr'schen Hypothekenbuches eingetragene Forderungen von je 500 Taler (Mecklenburg) N 2/3 auf den Namen der gedachten Verstorbenen am 13. Januar 1840 ausgestellten, immittelst verloren gegan=

[ => Original lesen: 1856 Nr. 27 Seite 4]

genen Hypothekenscheine mit angehefteten Verschreibungen, giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg,

nachdem die Bescheinigungen wegen vorschriftsmäßiger Bekanntmachung der öffentlichen Ladung vom 31. März d. J. zu den Acten genommen worden, hiermit zu Recht den

Bescheid:

daß nunmehr, nachdem so wenig im vorgewesenen Liquidations=Termin am 2. d. M., als bis jetzt, Jemand mit Ansprüchen an die Eingangs bezeichneten Hypotheken=Scheine hervorgetreten, unter Vollstreckung des in der Ladung angedroheten Nachheils, etwa vorhandene Anspruchsberechtigte mit ihren Zuständnissen, wie hiemit geschieht, zu präcludiren, zugleich aber auch die abhanden gekommenen betreffenden beiden Hypotheken=Scheine dadurch für mortificirt erklärt sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 10. Juni 1856.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 7. Juli,
Vormittags 9 Uhr,

sollen im Hause des verstorbenen Schustermeisters Lenschow in der Wasserstraße gegen baare Zahlung verkauft werden:

38 Pfund Sohl= und Ueberleder, Tische, Stühle, einiges Leinenzeug, Kleidungsstücke, ein Koffer, eine Lade, Kessel und sonstiges Haus= und Küchengeräthe.
Schönberg den 25. Juni 1856.

                                                    Seegert, Landreiter.


Bekanntmachung.

Nach einem Erlaß des Großherzoglichen Consistorii vom 21. Mai d. J. ist den beiden Predigern zu Schönberg von jetzt an in Hinsicht auf die Verwaltung aller Amtsgeschäfte eine gleiche Stellung zu der Gemeinde angewiesen worden. Demnach wird künftig Haupt= und Frühpredigt oder Nachmittagspredigt unter beiden wechseln, die laufenden Amtsgeschäfte aber, wie bisher, Woche um Woche. Alle Anmeldungen werden bei demjenigen Prediger geschehen müssen, welcher die Woche hat. Die Beichte hält jeder Prediger für seine Gemeinde, wie bisher; die Stadt Schönberg aber und die Einwohner vor Schönberg haben die Wahl frei zwischen beiden Beichtstühlen. Der Confirmandenunterricht wird künftig in der Art zwischen beiden Predigern wechseln, daß jeder alle zwei Jahr nach Ostern mit denjenigen Kindern, welche bis zum 1. Juni des Jahrs das Alter von 12 Jahren erreicht haben werden, einen zweijährigen Cursus anfängt. Am Gründonnerstag wird hinfort abwechselnd alle zwei Jahr jeder Prediger die Confirmation vollziehen an denjenigen Kindern, welche in seinem Unterricht dazu reif geworden sind.
Ratzeburg und Schönberg, den 30. Juni 1856.

                          Die Commission des Consistorii
                          im Fürstenthum Ratzeburg.
                          Genzken.


Bekanntmachung.

Um der Schulzenwittwe Meyer zu Gr. Bünsdorf nach bevorstehender Vollendung ihrer Gebäude den Rest ihrer Brand=Entschädigungs=Forderung auszubezahlen; um zu den bei der hiesigen Chausseebaukasse schon belegten 2450 Taler (Mecklenburg) auf's Neue 800 Taler (Mecklenburg) Kapital zum Sicherheitsfond zu bringen; um die Kosten für Spritzen und deren Unterhaltung, sowie die Verwaltungskosten zu bestreiten, ist die Erhebung eines Beitrages von 4 Schilling (Mecklenburg) für jedes bei unserer Gesellschaft versicherte Hundert Thaler beschlossen. Es wird solcher Beitrag auch für etwanige noch wider Verhoffen in diesem Jahre eintretende nicht sehr erhebliche Brandschäden genügen und wird der Zahlungstag, wie gewöhnlich, den einzelnen Ortschaften angezeigt werden.
Schönberg, den 19. Junius 1856.

                          Direction
                          der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft
                          im Fürstenthum Ratzeburg.


Vermischte Anzeigen.

Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundkapital von Pr. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien= und Zinsen=Einnahme Taler (Mecklenburg) 528,168.
Gesammt=Reserve Taler (Mecklenburg) 105,151.
-------------------------
Gesammt=Garantie Pr. Taler (Mecklenburg) 3,633,319.

Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1856.

                           H. J. Damm,
Haupt=Agent.
           F. A. Schilwe,
Agent.
                           J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


Joh. Wencker's
Möbel- und Spiegel-Magazin
= obere Glockengießerstraße No. 247. =
in
Lübeck

empfiehlt sich bei reichhaltiger Auswahl zu billigen, festen Preisen ergebenst.


      Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am zweiten Montage nach Johannis, den 7. Juli, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen, oder ihre Auflage zu schicken.
      Schönberg, den 18. Juni 1856.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der
                                                    Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


      Einem verehrungswürdigen Publikum des Fürstenthums zeige ich gehorsamst an, daß ich mich hieselbst als

Bürstenmacher

etablirt habe, und empfehle mich dessen Wohlwollen ergebenst zu allen in meinem Fache einschlagenden Artikeln, als: Kartätschen, Mähnbürsten, Wagenbürsten, Pinsel etc.
Meine Wohnung ist bei der Wittwe Oldenburg, Siemserstraße.
      Schönberg, 19. Juni 1856.

                                                    J. Licht, Bürstenmacher.


Dem sich dafür interessirenden Publikum die ergebenste Anzeige, daß der diesjährige

Königsschuß

hieselbst auf dem 21. und 22. d. M. gehalten wird wozu uns jeder Besucher willkommen.

                                                    Die Schützenzunft zu Rehna.

Juli 1856.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 2 Taler (Mecklenburg) 16-26 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 4-12 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 32-40 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 6-10 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 10-12 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer 1 Taler (Mecklenburg) 2-  4 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 24-28 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 9-10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, alte a Faß 16 Schilling (Mecklenburg), neue 20 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 4)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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