No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Mai
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 18 Seite 1]

Es sollen zur hiesigen Chausseebau=Casse zum bevorstehenden Johannis=Termine

einige Summen in Pr. Cour.

angeliehen werden, und zwar unter nachfolgenden Bedingungen:
            1) Die Anleihe geschieht unter Landesherrlicher Gewährleistung.
            2) Die über jeden angeliehenen Posten zu ertheilenden Obligationen werden nach dem Wunsche des Darleihers, entweder auf einen bestimmten Namen, oder auch für jeden Inhaber und Vorzeiger derselben, gültig und zahlbar, ausgestellt.
            3) Die Capitalien werden mit 3 Procent alljährlich verzinset und die jährigen Zinsen im Johannis=Termine bezahlt.
            4) Dem Darleiher sowohl, als der Chaussee=Bau=Casse steht eine halbjährige, jedes Mal zu Antoni oder Johannis zu beschaffende Kündigung frei.
            5) Unter 50 Taler (Mecklenburg) werden keine Capitalien angenommen.
Diejenigen, welche von dieser Gelegenheit zur Unterbringung von Geldern Gebrauch machen wollen, können ihre desfallsigen Anmeldungen beim Herrn Steuer=Commissair Grapow hieselbst machen.
            Schönberg, den 17. März 1856.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       Plettner.


- Ein Engländer schreibt aus der Krim: Der Frühling ist endlich einzogen, und die wenigen Wochen, die wir noch hier zu bleiben haben, werden wahrscheinlich mit Schießübungen, Bällen, Pferderennen und Jagden ausgefüllt werden. Dann wird's heißen: Aufgepackt, und jeder wird mitnehmen, was er kann, und was nicht an Bord kommen darf, wird verhandelt, vertauscht, verschleudert, verbrannt werden müssen. Die Armeen werden ohnedies auf viele Jahre hinaus deutliche Merkmale ihres Dagewesens zurücklassen, so vergänglich auch ihre Erd= und Belagerungsarbeiten waren. Die eigentliche Stadt ist mit Ausnahme weniger Punkte jetzt ein nutzloser Trümmerhaufen, und was an Mauern noch aufrecht steht, ist nicht mehr werth, als mit der Haue eingeworfen zu werden; denn solid wie manche Mauer auch aus der Entfernung aussieht, ist sie doch in der Nähe gesehen so morsch und bröcklich, daß sie ein starker Mann umstoßen könnte. Stundenlang kann Einer jetzt durch diese Ruinen wandern, ohne einer menschlichen Seele zu begegnen, ohne einen menschlichen Laut zu vernehmen, und bringt er mit seinem Fuße ab und zu einen Stein zum Rollen, dann erschrickt der Wanderer ob dieses Geräusches inmitten der Todtenstille ringsherum, als befände er sich inmitten einer ungeheuren Einöde, die kein anderes lebendes Wesen beherbergt. Das ist Sebastopel heute nach dem Lärm und Donner und Krachen eines Jahres. Möge es noch viele Jahre so bleiben. Ob dieser fromme Wunsch erfüllt wird, dürfte von dem Willen der russischen Regierung abhängen. Keine Stadt der Welt - bemerkte kürzlich ein Ingenieur=Officier, der mit dem Terrain bekannt ist - kann so leicht wie diese wieder aufgebaut werden, denn Steine liefern die Brüche von Inkjerman für ein Dutzend solcher Städte, und noch fließt die Tschernaja ins Hafenbecken, um das schwere Baumaterial in flachen Kähnen zuzuführen. Ueber die Zukunft der versenkten Schiffe sind die Ansichten getheilter. Nach den Einen müssen sie in der Tiefe ganz unbrauchbar sein; andere stimmen fürs Gegentheil, und trösten sich damit, daß es am Ende doch nur altmodische plumpe Maschinen sind. Wie dem aber immer sein mag, mit den Zerstörungsarbeiten und Taucher=Erperimenten hat's jetzt für immer ein Ende. Die Vorbereitungen zur Heimkehr werden rührig betrieben; schon sind mehrere hundert Mann vom Arbeitercorps abgefahren und die Intendantur hat noch schwere Arbeit vor sich.
- Der Transport der Pferde macht der Militairverwaltung viel zu schaffen. Es befinden sich auf der Krim 30-35,000 Pferde, welche heimzuführen eine Riesenarbeit wäre. Darunter sind 15,000 kleine einheimische Pferde, welche man den Russen gern überließe, wenn sie solche gebrauchen könnten, aber 20,000 müssen nach Frankreich und Algerien zurückgeschafft werden. Es ist nun im Plane, dieselben zu Lande zu transportiren, womit 4 Monate in Anspruch genommen wird.
- Am 17. April fand auf der Krim an der Tschernaja eine Zusammenkunft der Höchstcommandirenden der Alliirten und des russischen General=Adjudanten Lüders zu einem Festmahle statt. Bei der Brücke waren zwei Bataillone Suaven aufgestellt, welche den General Lüders mit Musik empfingen; der Marschall Pelissier, die Generale Lamar=

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mora und Cadrington waren demselben entgegengezogen mit großem Gefolge. Nach den üblichen Begrüßungen und gegenseitiger Vorstellung der Generäle lud der General Lüders sämmtliche alliirten Generäle zu einem Mittagsmahl in dem russischen Lager ein, wo die aufgestellten Batterien sie mit entsprechenden Salutschüssen bewillkommten. An der Tafel wurden Toaste auf den Kaiser der Franzosen, die Königin Victoria und den König von Sardinien vom General Lüders ausgebracht, die der Marschall Pelissier durch einen Toast auf die Gesundheit des Kaisers Alexander und auf die russische Armee erwiderte. - Durch die jetzt erfolgte Aufhebung der Demarcationslinie kommen viele russische Officiere in das Lager der Alliirten, um hier Einkäufe zu machen in Zucker und Spirituosen. Bürger von Sebastopol, welche diese Stadt besuchen, sind theilweise nicht im Stande die Stelle anzugeben, wo ihre Häuser gestanden, und sind erstaunt über die große Veränderung. Im englischen Lager, wo der Soldat im Ueberflusse schwelgt, werden monatlich 3000 Ochsen, 1500-2000 Hammel und täglich 9000 Pfund Brod verspeist, außer den Strömen von Bier und Rum. Auch die russischen Damen besuchen täglich in ihren Equipagen das Lager, wo man ihnen zu Ehren einen Ball arangiren will. Die Tatarinnen können sich mit dem Gedanken an die baldige Abreise ihrer neuen französischen Gönner am wenigsten befreunden und gar manche schöne soll entschlossen sein, der Armee zu folgen und der Krim auf immer Lebewohl zu sagen.
- Am 27. hat in Paris in feierlicher Sitzung des Congresses der Austausch der Ratificationen des Friedensvertrages stattgefunden.
- Frankreichs Kosten bei dem orientalischen Kriege werden auf 400 Millionen Thaler geschätzt; den Menschenverlust berechnen Sachkundige auf mindestens 80,000 Mann, welche bei Varna, in der Dobrudscha und auf der Krim begraben sind.
- Am 27. April hat in Portsmouth die große Musterung der englischen Flotte stattgefunden. 250 Kriegsschiffe mit 3000 Kanonen waren daran betheiligt. Die Zahl der zu dieser Feier eingetroffenen Zuschauer wird auf 150,000 geschätzt, von welchen nur ein sehr kleiner Theil befriedigt wurde. Die Schiffe lagen auf eine Meile seewärts, um ihre Reihen in angemessenem Raume entfalten zu können; nur das Fernglas entdeckte die flatternden Wimpfel, dem Auge waren die Räume der Goliathe unsichtbar, vor deren Halbkreis die leichteren Fahrzeuge sich tummelten. Nur das Krachen der Kanonen, als die Königin auf ihrer Yacht in die Reihen der rottenweis feuernden Schiffe hineinfuhr, so wie der Dampf mit den sprühenden Blitzen daraus, die Hurrahs der Mannschaften auf den Raaen, die aufgeschreckte wogende See, machten einen mächtig erregenden Eindruck.
- Die Bevölkerung Londons ist am 21. auf eine spaßhafte Weise genarrt worden. Tags vorher waren Tausende von Placaten an den Straßenecken angeklebt, in welchen angezeigt wurde, daß am 21. der Abschluß des Friedens auf den öffentlichen Plätzen der Stadt durch Wappenherolde verkündet werden sollte. Es versammelte sich eine große Menge Neugieriger um die festgesetzte Stunde, aller Verkehr hatte aufgehört und die Kaufläden waren geschlossen, obwohl die Polizei sich es sauer werden ließ, der Menge zu versichern, daß das Ganze nur ein Scherz sei. Wer beschreibt aber das Erstaunen der Polizeibeamten, als zur bestimmten Stunde wirklich zwei Herolde in phantastischer Kleidung, mit einem Trompeter im Gefolge, hoch zu Roß erscheinen und der Menge zwar nicht den Frieden öffentlich verkündeten, jedoch mit Hinweis auf dieses glückliche Ereigniß, Annoncen verschiedener Kaufläden austheilten und dann im gestreckten Galopp davonritten.
- Der preußische Gesandte bei den Friedensconferenzen, Frhr. v. Manteufel, ist bereits in Berlin wieder eingetroffen, wo er auf dem Bahnhofe von einer froh bewegten Menge mit großem Jubel empfangen wurde. Zur Feier des vollendeten Friedenswerkes sollte in Berlin eine Reihe großer Festlichkeiten stattfinden.


Vermischtes.

- Der Lupinenbau hat in Mecklenburg in diesem Jahre bereits einen so großen Fortschritt gemacht, daß es schwer hält, davon Saamen für den erforderlichen Bedarf zu erhalten, obgleich im letzten Jahre viel davon gebaut ist. Man hat theilweise von dem schlechtesten Sandacker im letzten Jahre allein an Lupinensaat von 100 []Ruthen einen Reinertrag von 40 Taler (Mecklenburg) und darüber erhalten, außer dem Stroh, das einen nicht geringen Werth als Schaffutter hat. Der Roggen steht nach den abgeernteten Lupinen jetzt durchgehends sehr gut, selbst besser als auf dem gedüngten Lande. Nach den bisher gemachten Erfahrungen über den Lupinenbau wird derselbe das Wertverhältniß des leichten zum schweren Boden gänzlich verändern, ja man wird dadurch im Stande sein, Haidestrecken, die bisher für den Getreidebau als ganz werthlos erschienen, in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. Mit der allgemeinen Verbreitung des Anbaus der Lupinen und der allgemeinen Einführung der Drainage wird, ebenso wie früher mit der Einführung des Mergels, ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Landwirthschaft beginnen, da die Vortheile, welche derselben durch die Lupinen gewährt werden, so weit solche bisjetzt erkannt, von großer gewaltiger Bedeutung sind. Ein Landwirth aus der Gegend von Danzig spricht in dem Pr. Ldw. über die Lupinen seine Ansicht dahin aus, daß sie die ausgeartete Kartoffel als Viehfutter nicht allein vollkommen ersetzen kann, sondern sogar selbige bedeutend übertrifft, zumal sie weder Dung noch sonst eine zärtliche oder kostspielige Behandlung beansprucht und auf dem schlechtesten Boden sichere, ja unverhältnißmäßig große Erträge giebt, wenn der Acker nur das enthält, was sie durchaus verlangt, namentlich Eisenoxyde. Und doppelt nützlich wird sie solchem, für andere Früchte fehlerhaften Boden, indem sie die Eisentheile aus demselben absorbirt, aus der Atmosphäre und dem Untergrunde fruchtbare Stoffe in der Ackerkrume ablagert und durch die tiefgehenden Wurzeln nicht allein für die folgende Frucht reichhaltige Nahrungsquellen zurückläßt, sondern diese jener zugänglich macht, also gleichsam rajolt. - Als Futter ist das Lupinenstroh und die Pahlen vorzugsweise für Schafe zu verwenden, da sie beides gern fressen und dabei gut genährt bleiben, während Hammel, mit den vorher aufgequellten Lupinenkörnern gefüttert, davon fett werden. Auch Schweine fressen das Lupinenschrot gerne, sobald es mit Zweidrittel Gersten= oder Erbsenschrot gemengt ist.
- Die Häfen von Riga und Reval sind noch fortwährend durch Eis unzugänglich. Ein Hamburger Schiff, das seit Januar im Rigaschen Meerbusen im Eise festlag, ist kürzlich von demselben durchschnitten und sofort gesunken.
- Von Riga aus wird der Bau einer riesigen Eisenbahn in das südliche Rußland in die getreidereichsten Gouvernements vorbereitet. Die Vortheile, welche man sich davon verspricht, würden vor allem eine bedeutende Erniedrigung der Getreidepreise in Riga sein, so daß dieses mit dem amerikanischen Getreide für London concurriren könnte, was jetzt nicht der Fall ist. Diese Gouvernements würden selbst in schlechten Jahren an 5 Million Tschetwert Getreide abgeben können. Riga, das schon jetzt der bedeutendste russische Ostsee=Hafen für Getreideausfuhr ist, würde durch diese Eisenbahnanlage ungemein an Bedeutsamkeit gewinnen.
- In Hamburg war der Getreidemarkt etwas angenehmer, Weizen und Roggen einige Thaler höher im Preise. In Berlin stocken die Getreidezufuhren wegen Mangel an Wasser in Elbe und Oder. Viele Fahrzeuge mit Getreide liegen auf den genannten Flüssen fest.
- In Paris hat eine Gesellschaft 10 Million Francs in Getreide=Speculationen verloren. Auch auf mehreren der größeren Handelsplätze von Norddeutschland hat der Friede in der kaufmännischen Welt einen empfindlichen Rückschlag ausgeübt. Höchst namhafte Summen werden verloren, namentlich von den Speculanten in Getreide und in rus=

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schen Rohproducten. Mehrere Fallissements sind daselbst ausgebrochen.
- Vom 1. Mai an sind auf der Lübeck=Büchener Eisenbahn zwischen den Stationen Lübeck, Ratzeburg, Büchen und Mölln an allen Sonn= und Festtagen für den Personenverkehr die Fahrpreise um ein Drittheil ermäßigt.


Vorladungen.

Auf Antrag der Curatel der Kinder und Erben des zu Sahmkow Verstorbenen Hauswirths Johann Heinrich Wiencke werden, zwecks Ermittelung etwaiger nicht bekannter Nachlaß=Schulden, Diejenigen, welche Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß dieses Verstorbenen haben oder zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch geladen, bei Vermeidung des Ausschlusses und der Abweisung von der Erbmasse für immer, solche in dem deshalb auf Montag

den 7. Julius d. J.,

Morgens 11 Uhr, anberaumten Liquidations=Termine vor unterzeichnetem Justiz=Amte genau anzumelden und, soweit sie Urkunden darüber besitzen, sofort zu bescheinigen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Wiencke'schen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem ihnen vor dem Termine vorzulegenden, mit dem Insiegel des Gerichts corroborirten Postenzettel, an Kapital und Zinsen, richtig verzeichnet finden werden; jedenfalls haben dieselben, wenn sie sich dennoch melden sollten, auf Erstattung der Liquidations=Kosten keinen Anspruch.
Schönberg den 24. April 1856.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                    Reinhardt.


In dem über die s. g. Maurin=Mühle des Oel=Müllers Christian Spehr bei Neschow niedergelegten Hypothekenbuche stehen, Fol. V und VI, für die - jetzt verstorbene - Spehr'sche Ehefrau, geb. Kibbel, 2 Kapitalien von je 500 Taler (Mecklenburg) N2/3 eingetragen, worüber am 13. Januar 1840 die betreffenden Hypothekenscheine ausgefertigt sind. Da nun diese Hypothekenscheine mit angehängten concernenten Verschreibungen verloren gegangen sind, so werden, zwecks Mortifikation dieser Urkunden, auf Antrag der Curatel der Kinder und Erben der verstorbenen Kapital=Eignerin, hiermit Alle und Jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an die gedachten Hypothekenscheine mit Zubehör haben, und deren Mortificirung widersprechen zu können glauben, hiermit peremtorisch aufgefordert, damit in dem deshalb auf Montag

den 2. Juni dieses Jahres,

Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Justizamte anstehenden Termine so gewiß hervorzugehen und zugleich solche vermeinten Zuständnisse zu rechtfertigen, als sie sonst damit alsbald präcludirt, - und die verloren gegangenen Urkunden mortificirt werden sollen.
Schönberg, den 31. März 1856.

                          Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                     Reinhardt.


Am                                                    
13. Mai d. J.,
als am Tage nach Pfingsten,

soll im Kruge zu Carlow meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:

1) der Inhalt eines Waaren=Packens, nach Ordnung in einzelnen Theilen;
2) auch noch sehr gute Sachen, als: ein Kleiderschrank, ein Küchenschrank, eine zweischläfrige Bettstelle, eine Kommode u. s. w.
Kaufliebhaber werden zu Morgens 9 Uhr eingeladen.
Carlow, den 22. April 1856.

                                                    Labann.


Am                                                    
13. Mai dieses Jahres,
Morgens 9 Uhr,

sollen beim Krüger Meyer in Lockwisch nachbenannte Gegenstände gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

ein Sopha, Stühle, Tische, Spiegel, Kommoden, eine Zeugrolle, Bettstellen, so wie mehreres hölzern Geräte als: Küben, Mollen etc.
Kaufliebhaber wollen sich zur bestimmten Zeit an Ort und Stelle einfinden.
Schönberg, 23. April 1856.

                                                    Landreiter Möller.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden aufgefordert, eine nochmalige Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Vorsteher zu berichtigen.
Schönberg, den 17. April 1856.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Gadebusch.
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Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins
wird                                                                              
am 3. Juni 1856,
Morgens 10 Uhr,
auf dem Schützenhofe in Gadebusch

eine Thierschau, verbunden mit einer Industrie= und Maschinen=Ausstellung, veranstalten und ladet zu zahlreicher Stellung von Thieren und den dahin gehörenden Gegenständen, so wie zum Besuch derselben hiemit ein.
Der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, wird dem besten Ackerpferde bei freier Concurrenz zuerkannt werden, während für die drei nächstbesten Pferde Ehrenpreise ausgesetzt sind.
Der zweite Stadtpreis, ein silberner Pokal, ist für die beste Kuh bestimmt, abgeschätzt nach Graden, mit Berücksichtigung der Milchergiebigkeit, doch muß die Kuh Abends vorher eingeliefert und gemolken werden, und haben sich die Preisbewerber beim Herrn Bürgermeister Koch in Gadebusch zu melden, um weitere Anweisung zu empfangen. Die drei nächstbesten Kühe erhalten Ehrenpreise.
Für Hengste und Pferde überhaupt, welche nicht um den ersten Stadtpreis concurriren, sind 4 Ehrenpreise bestimmt.
Für die selbstgezüchteten Füllen wie Starken und Bullen kleinerer Landwirthe, Büdner u. s. w. sind Geldprämien ausgesetzt und zwar für jede dieser Thiergattungen = 50 Taler (Mecklenburg). Die Größe der einzelnen Prämien wird von den Preisrichtern bestimmt werden.
Für Schafe, Schweine u. s. w. sind Ehrenpreise bestimmt.
Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Maschinen und der Produkte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der nach Ermessen der Committe besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß zugleich auch Ehrenpreise und Erinnerungskarten werden ertheilt werden. Die Anmeldungen werden die Herren Amtmann v. Rantzau in Gadebusch und Apotheker Schultz in Rehna entgegennehmen und weitere Auskunft ertheilen.
An demselben Tage werden auch

die großherzoglichen Prämien

für Mutterstuten und Stutsäugefüllen der Ämter Gadebusch und Rehna, welche von Landbeschälern

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gefallen und welche Eigenthum der den niedrigsten Deckpreis zahlenden Classe sind, und zwar für eine Mutterstute und 2 Stutsäugefüllen von resp. 25 und 20 Taler (Mecklenburg) ertheilt werden.
Gadebusch, April 1856.

                                                    Die Districts=Direction.


Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die im Anfange dieses Jahres durchs das hiesige Wochenblatt veröffentlichte Berechnung über Einnahme und Ausgabe bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg und den daraus zu entnehmenden Stand derselben, werden sämmtliche Stadt= und Landbewohner, welche ihre Feldfrüchte bei dieser Anstalt gegen Hagelschlag zu versichern beabsichtigen, geziemend ersucht, ihre desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1. März 1856 bis dahin 1857 bei dem Director dieses Instituts, dem Kaufmann Herrn Boye hieselbst, schriftlich oder mündlich gefälligst abzugeben.
Schönberg den 14. April 1856.

                          Die Direction
                          der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. October 1855 und dem 31. März 1856 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. J. die Hälfte ihres einfachen Ansatzes (1/2 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 80,577,325 Mark Courant.
Lübeck den 16. April 1856.

Namens der Direction
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Mein                                                    
Lager

von Tuch und Buckskin, Cassinett, Sommer=Rocks= und Beinkleider=Zeugen, Pique= und seidenen Westen, Brocat=Bändern, Tüchern in aller Art, Seidenzeugen, Atlas u. s. w. ist stets gut assortirt, und stelle ich die billigsten Preise.
Schönberg im Mai 1856.

                                                    Ludwig Creutzfeldt,
                                                    Siemserstraße.


Frischer Gottländ. und Segeberger Kalk
ist zu haben bei                                                     C. H. Vock.
Schönberg, den 16. April 1856.                          


Am Sonntag den 27. d. M. wurde meine Frau von einem gesunden Mädchen glücklich entbunden.
Domhof Ratzeburg den 30. April 1856.

                                                    N. H. Mette.


Es hat dem lieben Gott gefallen, heute Morgen gegen 7 Uhr, unseren Sohn Johannes in dem zarten Alter von 16 Wochen zu sich zu nehmen, welches wir Theilnehmenden ergebenst anzeigen.
Schönberg, 29. April 1856.

                                                    Lehrer Warncke und Frau.


U. Beermann & Co.
in Lübeck,
Klingberg No. 927.

empfehlen ihre große Auswahl von

Frühjahrs=Mänteln und Mantillen

in den neuesten und geschmackvollsten Façons, so wie ihr sonstiges bekanntes Lager von Manufacturen zu billigen Preisen.


Mit frischem Rüdersdorfer und Segeberger Kalkempfiehlt sich bestens

Schönberg.                                                     A. Wigger.


Schöne Saat-Gerste, frei von Wicken, bei                                                    
                                                    Chr. Busch & Co.,
                                                    Lübeck, Kaufberg.


          Es sind
                17 Pfund neue Federn,
                4 Pfund neue Dunen und
                7 Pfund neue lebendige Federn
zu verkaufen. Wo? ist in der Expedition d. Anz. zu erfragen.


Wir machen hiemit bekannt, daß von Montag dem 5. bis Sonnabend den 10. Mai der Weg von Schlagbrügge nach Schlagsdorf Brückenbaues halber Nachts nicht fahrbar ist.

                                                    Die Hauswirthe in Schlagbrügge.


Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Aufbewahrung aller Arten von Pelzwaaren für die Sommermonate, indem er für gute Erhaltung garantirt und die billigsten Preise stellt.
Schönberg den 24. April 1856.

                                                    J. Schäding, Kürschner.


"Ceres"
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft in Magdeburg.

Nachdem die Hagelschäden-Versicherungs=Gesellschaft "Ceres" in Magdeburg als Actien=Gesellschaft durch Allerhöchste Cabinets=Ordre vom 26. Februar d. J. bestätigt worden ist, wird dieselbe in diesem Jahre unter der Garantie ihres Grund=Capitals von Einer Halben Million Thaler Preuß. Courant zu festen Prämien, ohne alle Nachzahlung, gegen allen durch Hagelschlag entstehenden Schaden an den Ernten, der Felder, der Gemüse=, Obst= und Wein=Gärten, sowie an Gärtnereien und Glasscheiben versichern. Bei Versicherungen auf fünf Jahre oder länger bewilligt die Gesellschaft bedeutenden Rabatt, der alljährlich sogleich bei der Prämien=Zahlung in Anrechnung kommt. Die Schäden werden sofort nach der Abschätzung baar und voll vergütet.

Nähere Auskunft ertheilt                          
die Haupt=Agentur Schönberg:
Wilh. Heincke.
die Sub=Agentur Ziethen:
H. Wulff.


Kirchliche Anzeige.

Sonntag Exaudi.
        Frühkirche fällt aus.
        Hauptkirche: Pastor Reinke.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 32-50 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 4-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 2-6 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 2-4 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, a Faß 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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