[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 1] Bekanntmachung.
Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise
in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
abgehalten werden:
1. Donnerstag, den 7. April,
Morgens präcise 9 Uhr.
Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:
Bäck, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow mit Hoheleuchte, Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbäck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow mit Maurin=Mühle, Neuhof Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.
2. Freitag, den 8. April,
Morgens präcise 9 Uhr
Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:
Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf mit Perückenkrug, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Schbrg.=Sülsdorf, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torisdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.
3. Sonnabend, den 9. April,
von Morgens 10 Uhr an,
Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1872.
Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge, für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost.
Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im § 26. 7, der Wehrordnung angedroheten Strafen zu gestellen:
alle im Jahre 1872, sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind:
Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine, sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsortes zu stellen.
Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
Reklamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse pp. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermin bestätiget werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
Etwaige zur seemännischen oder halbseemännischen Bevölkerung gehörende Militairpflichtige (§. 23 der Wehr=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.
[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 2] Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermin zur Vorlage gebracht werden.
Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden, sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Freitag, den 8. April wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Marine=Reserve, Landwehr, Seewehr, Ersatzreserve und Marine=Ersatzreserve, sowie des ausgebildeten Landsturms II. Aufgebots stattfinden, die gemäß §. 123 der Wehrordnung ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Die betreffenden Mannschaften haben zu dem bezeichneten Termin zu erscheinen.
Schönberg, den 4. März 1892.
Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.
Antragsmäßig soll über die zu Gr. Mist sub Nr. IV belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirt Peters, Catharina geb. Meier, daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Sonnabende den 26. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht gemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 4. Januar 1892.
Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Nachdem der für den im Jahre 1853 nach Amerika ausgewanderten Tischlergesellen Jochim Heinrich Rumohr aus Wendorf, Sohn der Tagelöhnerwittwe Rumohr, geb. Allwarth daselbst, von welchem seit dem Jahre 1858 keinerlei Nachricht hierher gelangt ist, bestellte Abwesenheitscurator, Küster J. Piper zu Ziethen, beantragt hat, das für den Abwesenden hier verwaltete, auf das Einlagebuch Nr. 54310 der Schweriner Sparkasse belegte Vermögen von 578 M. 37 . den nächsten Anverwandten desselben auszuantworten und die gesetzlichen Proclamata zu erlassen, wird der Jochim Heinrich Rumohr hierdurch edictaliter geladen, binnen zwei Jahren a dato, spätestens aber in dem auf
den 20. März 1892,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine sich zu melden oder von seinem Aufenthalte Nachricht hierher zu geben, widrigenfalls die Substanz des für ihn hier verwalteten Vermögens seinen nächsten Anverwandten für anheim gefallen erklärt und denselben ausgeantwortet werden soll.
Schönberg i. Meckl., den 10. März 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
E. Breuel, Act.
Unter Hinweis auf die regiminelle Bekanntmachung vom 16. Februar cr., betreffend die Reichstagswahl, machen wir hiedurch bekannt, daß im 1. Wahlbezirk des Fürstenthums Ratzeburg (Stadt Schönberg mit Ackerbürger Oldörp) der Apotheker A. Montag zu Schönberg zum Wahlvorsteher und der Kaufmann Franz Lundwall zu Schönberg zum Vertreter des Wahlvorstehers ernannt worden sind. Die Wahl geschieht am 19. März 1892 im Gastwirth Boye'schen Gasthause während der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr.
Schönberg, den 4. März 1892.
Der Magistrat.
Das Melde=Amt für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes befindet sich vom 10. d. Mts. ab in Schönberg, Siemzer=Straße Nr. 186 im Hause des Herrn Chirurg Fick.
Schönberg, den 7. März 1892.
Großherzogliches Melde=Amt.
Stöcker,
Major z. D. und Bezirksoffizier.
Holz=Auction Nr. 24.
Am Mittwoch, den 9. März, Morgens 9 Uhr sollen im Gr. Rüntzer Zuschlage an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
Bei freier Concurrenz.
4 Fuder eichen Durchforstholz II. Cl.,
19 Rmet. buchen Kluftholz II. Cl.,
16 Fuder buchen Durchforstholz I. Cl.,
10 Rmet. buchen Durchforstholz II. Cl.,
19 Rmet. buchen Pollholz,
50 Stück fichten Hopfenstangen,
3 1/2 Fuder fichten Durchforstholz II. Cl.
Bei beschränkter Concurrenz.
54 Stück fichten Leiterbäume.
Versammlung der Käufer beim Schlagbaum am Zuschlage.
Schönberg, den 29. Februar 1892.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 25.
Am Donnerstag den 10. März, Morgens 9 Uhr sollen beim Gastwirth Krellenberg zu Carlow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
1. Aus dem Carlower Holze.
5 1/2 Fuder starkes eichen Durchforstholz I. Cl.,
10 Fuder starkes buchen Durchforstholz I. Cl.,
22 Fuder starkes buchen Durchforstholz II. Cl.,
16 Rmet. Nadelholz Kluft und Knüppel,
2. Aus dem Röggeliner Holz.
8 Fuder starkes eichen Durchforstholz I. Cl.,
24 3/4 Rmet. buchen Kluft I. Cl.,
69 Rmet. buchen Kluft II Cl. u. Olm,
41 Fuder buchen Durchforstholz I. u. II. Cl.,
16 1/2 Fuder buchen Pollholz,
4 Rmet. tannen Kluft.
Schönberg, den 3. März 1892.
Der Oberförster C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 26.
Am Sonnabend den 12. März Morgens 10 Uhr sollen beim Krüger Hecht zu Schlagsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
1. Aus dem Steinbort, Seebruch und Mechower Holz.
9 eichen Stangen II. u. III. Cl.,
4 Rmet. eichen Kluft und Knüppel,
[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 3] 12 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.,
2 Fuder eichen Pollholz,
17 Rmet. buchen Kluft, Olm u. Knüppel,
13 Fuder buchen Pollholz,
5 Rmet. birken und aspen Knüppel,
9 Stück kiefern Nutzhölzer = 3,32 Festmet.,
4 Stück fichten Nutzhölzer = 2,58 do.
15 Stück Nadelholz=Klassenbäume II., III. u. IV.
88 Stück Nadelholz Stangen I. bis IV. Cl.,
29 Rmet. Nadelholz Kluft und Knüppel.
2. Aus dem Schlagbrügger u. Lankower Holze.
140 Rmet. Nadelholz Kluft und Knüppel.
3. Aus dem Granseerholz.
2 Rmet. buchen Olm und Knüppel,
3 Fuder buchen Pollholz.
Schönberg, den 3. März 1892.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 27.
Am Dienstag, den 15. März, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
Aus den Hohemeiler Tannen.
3 Fuder birken Wadelholz I. Cl.,
16 Fuder ellern Wadelholz I. u. II. Cl.,
2 Fuder aspen Busch,
22 Stück Kiepentannen,
75 Stück fichten Stangen I. u. III. Cl.,
120 Rmet. tannen Kluft,
300 Rmet. tannen Knüppel,
120 Rmet. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 7. März 1892.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Hierdurch fordern wir alle diejenigen auf, welche noch Forderungen an den verstorbenen Hauswirth Heinrich Meyer zu Törpt haben, solche innerhalb 4 Wochen bei uns anzumelden. Zugleich werden seine Schuldner hierdurch aufgefordert, diese ihre Schuld innerhalb gleicher Frist zu begleichen.
J. Meyer-Falkenhagen.
J. Ollmann-Schlagsdorf.
als Vormünder.
Die Dorfschaft Samkow ist gewillt, ihren sog.
Dorfkathen
mit cr. 120 [] Ruthen Land öffentlich meistbietend zu verkaufen und setzt hierzu einen Termin auf Freitag, den 18. März, Nachmittags 3 Uhr, beim Gastwirth Seeler an, wo auch die sonstigen Verkaufsbedingungen ausliegen.
Die Dorfschaft Samkow.
Großer Ausverkauf.
Am Montag den 7. Mts. beginnt der Ausverkauf des zur Koncursmasse des Kaufmann W. Ammon hier gehörigen großen
Manufactur- u. Kolonial-Waarenlagers
zu Einkaufspreisen und darunter.
Ratzeburg den 4. März 1892.
Der Verwalter.
Kartoffeln,
feine Magdeburger, empfehlen bei sofortiger Abnahme billigst
Oldörp & Bade.
Herr Dr. Witte aus Rostock wird am
Mittwoch, den 16. d. M.,
Abends 7 Uhr,
im Saale des Herrn Gastwirth J. Boye in Schönberg in seiner liberalen Wählerversammlung für den Reichtagscandidaten Herrn Gutspächter Wilbrandt zu Pisede einen Vortrag halten, welches ich hiermit bekannt mache.
Nur wahlberechtigte Männer des Fürstenthum Ratzeburg haben Zutritt zu dieser Versammlung.
Gr. Siemz, den 7. März 1892.
Hauswirth A. Bohnhoff.
Tanzunterricht.
Hierdurch erlaube ich mir, dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend anzuzeigen, daß ich auch in diesem Jahre, gleich nach Ostern, in Schönberg einen Tanz-Cursus verbunden mit Anstandslehre eröffnen werde.
Missive cirkulirt durch den Lohndiener Ratzeburg.
Um zahlreiche Theilnehmer bittet
Hochachtungsvoll
W. Lorenz.
Mein schwarzbrauner steht von jetzt an zum Decken bereit.
Warsow. H. Blank.
Gesucht zum 1. April oder später eine
Wohnung
von 5 bis 6 Zimmern nebst Zubehör. Offerten mit Preisangabe unter Nr. 30 an die Exped. d. Bl.
Zu Michaelis ist die
1. Etage
von acht heizbaren Zimmern nebst Küche, Keller und Stallung zu vermiethen.
Näheres Lübeckerstrasse Nr. 9.
Zu vermiethen zu Ostern oder zu Michaelis
eine Wohnung
von 3 großen Zimmern, Küche, Keller und Waschküche, ferner 8 Ruthen Gartenland.
Hein.
Gesucht zu Ostern ein
Bäckerlehrling
unter günstigen Bedingungen bei
J. Heinz, Bäckermeister,
Ratzeburg am Markt.
Auf einem Gute in der Nähe von Lübeck werden zu Ostern d. J.
eine Köchin, ein Stubenmädchen
und ein kleines Kindermädchen
gegen guten Lohn gesucht.
Näheres bei F. Becker in Schönberg.
Gesucht zu sogleich oder zum 1. Mai an Stelle eines erkrankten ein kräftiges erfahrenes
Mädchen
zum Alleindienen gegen guten Lohn.
Frau H. C. Otto,
Lübeck, Breitestraße 29.
Mitte März komme ich mit Wollwaaren nach Schönberg.
Schwerin. Frau Degenhardt.
Freiburger u. Marienburger Geld-Lotterie
Ziehung 6/7. April und 28/29 April 1892.
Hauptgew. 90 000, 50 000, 30 000, 20 000, 15 000, 10 000, 2 à 6000, 5000, 5 à 3000 u. s. w.
zusammen 6600 Gew. M. 590 000 baar Geld, ohne Abzug.
Original=Loose à 3 M. Liste und Porto 30 . Beide Listen 50 . Einschreiben 20 . mehr.
Stettiner Pferde-Loose à 1 Mk. (11 Stück 10 Mk) Liste und Porto 30 Pf.
empfiehlt und versendet Rob. Th. Schröder, Lübeck.
Bestellungen erbitte auf Postanweis.=Abschnitt oder Nachnahme, doch nehme auch Postmarken in Zahlung.
Wiederverkäufer wollen sich an Rob. Th. Schröder, Stettin, wenden.
[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 4]Der Candidat der conservativen Partei zur bevorstehenden Reichstagswahl:
Herr Graf Herm. Schwerin=Wulfshagen
wird in Begleitung des Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Cremer in Schönberg eintreffen und sich Donnerstag, den 10. März ds. J., Nachmittags 6 Uhr im Saale des Herrn Gastwirth Boye hierselbst den Wählern des Fürstenthums Ratzeburg vorstellen und sein Programm entwickeln.
Desgleichen wird Herr Graf Schwerin am Sonnabend, den 12. März d. J., Nachmittags 2 Uhr in Schlagsdorf, Nachmittags 6 Uhr in Carlow sprechen.
Zu diesen Wahlversammlungen haben nur wahlberechtigte Männer des Fürstenthums Ratzeburg Zutritt.
Der Vorstand des conservativen Bezirkswahlvereins des Fürstenthums Ratzeburg für die Reichstagswahlen in Mecklb.-Strelitz.
Mittfasten, Mittwoch, den 23. März d. J., findet beim Gastwirth J. Boye in Schönberg ein
Kriegervereins-Ball
statt, was den Kameraden hierdurch angezeigt wird, mit dem Hinzufügen, daß:
a. der Ball Abends 7 1/2 Uhr beginnt,
b. Nichtmitglieder durch Mitglieder eingeführt werden können, und Eintrittskarten für erstere - à 1 Mk. für Herren und 50 Pfg. für Damen - bei den Kameraden Oldenburg und Vogel, sowie ausnahmsweise am Ballabend an der Kasse zu lösen sind und
c. die Kameraden, sofern sie Vereinszeichen angelegt haben, zu diesem Ball für sich und ihre Familien freien Eintritt haben.
Der Vorstand.
Zur Confirmation
empfehle ich mein reichhaltiges Lager von
Kleiderstoffen.
Eine gute schwarze Cachemir-Waare doppelt=breit Meter 1 Mk. 30 Pfg.
in couleurt, schon sehr gut, doppelt=breit Meter 90 Pfg.
Heinrich Meyer.
1000 Ctr. Magnum bonum,
1000 Ctr. Daber'sche Eßkartoffeln
diese und nächste Woche eintreffend.
Da große Nachfrage nach Magnum bonum und selbige von hochfeiner Qualität ist, bitte schon jetzt um Bestellung.
Grevesmühlen. Fr. Zülow.
Eintragungen in das Familien=Register des Standesamts=Bezirks Carlow
pro Monat Januar und Februar 1892.
a. Geburten:
Dem Kaufmann Eduard Kreutzfeldt zu Carlow 1 S.
Dem Maurer Joachim Benthien zu Pogez 1 Zwillingsp., M.
Dem Arbeiter Hartwig Holst zu Pogez 1 T.
Dem Briefträger Ernst Deichmann zu Carlow 1 S.
Der unverehelichten Elsabe Jabs zu Klocksdorf 1 S.
Dem Arbeiter Heinrich Ahrendt zu Neschow 1 S.
Dem Arbeiter Jochim Ahrendt zu Hof Stove 1 T.
b. Eheschließungen:
Der Knecht Johann Heinrich Kreutzfeldt zu Niendorf mit Catharina Elsabe Behrendt zu Carlow.
Der Schulzensohn Heinrich Ollmann zu Schlag=Resdorf mit
der Hauswirth=Wittwe Magdalena Oldenburg geb. Beckmann zu Cronscamp.
Der Knecht Heinrich Meyborg zu Klocksdorf mit Caroline Catharina Robrahn zu Klocksdorf.
Der Arbeiter Michael Walkowink zu Hof Stove mit Auguste Simonsen zu Hof Stove.
c. Sterbefälle:
Emil Rudolph Robrahn zu Carlow, 8 J. alt;
Der Arbeit. Jochim Hinrich Ahrendt zu Klocksdorf, 68 J. 7 M. alt;
Der Büdner Hans=Joachim Möller zu Carlow, 73 J. alt.;
Ida Elsa Emma Klenow zu Carlow, 8 J. 7 M. alt;
Die Wittwe Marie Schnoor zu Pogez, 81 Jahre alt;
Otto Emil Hermann Kähler zu Carlow, 10 M. alt;
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,37 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,21 Nachm. 8,36 Abends.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu zwei Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 5]Beilage
zu Nr. 20 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 8. März 1892.
Der Einsender in der vorigen Zeitung wundert sich mit Recht, daß sich jetzt hier ins Fürstenthum eine Partei eingeschmuggelt, welche früher hier nicht vertreten war. Offenbar hat das letzte Mal und wird vielleicht auch diesmal die trügerische Flagge: "die liberale Partei", der Fortschrittspartei Eingang ins Fürstenthum verschaffen. Offenbar glauben diejenigen Wähler, welche viele Jahre hindurch "nationalliberal" gewählt haben, jetzt in Ermangelung eines nationalliberalen Candidaten ihrer Fahne am meisten treu zu bleiben, wenn sie dem Candidaten der Fortschrittspartei ihre Stimme geben. Das ist aber eine seltsame Täuschung, aus der ein Blick auf die Reichstagsverhandlungen Jedem, der nicht getäuscht sein will, leicht heraushelfen kann. Die nationalliberale Partei gehört zu dem s. g. staatserhaltenden Cartell, die Fortschrittspartei nicht; auch jetzt, nach Auflösung des Cartells, stimmt die Fortschrittspartei stets gegen die Nationalliberalen, noch am 24. Februar in der für uns so wichtigen Frage der Kornzölle. Hier waren die Bundesgenossen der Fortschrittspartei allein die Socialdemokraten. Also für diese Genossenschaft wirken alle, welche Herrn Wilbrandt wählen; sie erklären sich damit direct als Gegner der Nationalliberalen.
Wir waren neulich Zeuge eines Gespräches zweier verständiger Männer, wir hielten sie für Hauswirthe, denen die Sorge um das Wohl des Fürstenthums ernst zu sein schien. Der eine erklärte es für unbegreiflich, wie ein Bauer für einen Menschen stimmen könne, der die Kornzölle abschaffen wolle, da das ja offenbar die Landwirthschaft schädige, wenn nicht ruinire. Der andere meinte, die leidige Verfassungsfrage zwinge die Hauswirthe "in den sauren Apfel zu beißen", denn der Herr Wilbrandt habe versprochen, die Verfassungsfrage im Reichstag zu betreiben, was von dem Candidaten der Conservativen, Grafen von Schwerin, nicht zu erwarten sei. Die Bauernweisheit hat bei uns in Norddeutschland im Allgemeinen guten Curs, und die s. g. Bauernregel und Sprichwörter, in denen sich die Erfahrung der Bauern gewissermassen kristalisirt, genießen mit Recht allgemeines Ansehen. Doch schien diesmal die Redensart von dem sauren Apfel falsch angewendet, wenn damit gesagt sein sollte: wir wählen das kleinere Uebel für das Größere. Hier ist es offenbar umgekehrt. Die Verfassungsfrage spielt jetzt 22 Jahre lang, und das Fürstenthum besteht, trotzdem dieselbe nicht gelöst ist. Wenn aber die Kornzölle abgeschafft werden, und die Ueberschwemmung des ausländischen Getreides unsere Landwirthschaft ruinirt, dann dauert es keine 22 Jahre, daß die große Mehrzahl unserer Landwirthe und mit ihnen die von ihnen lebenden Handwerker und Arbeiter verarmen. Wer mit solchem Opfer die Verfassungsfrage erledigen will, gleicht eher dem Manne, der das Haus ansteckte, um die Wanzen zu vertreiben und dann befriedigt sagte: wenn dat nich got för de Wanschen is, denn wet ich nich, wat beter is.
Das Versprechen, die Verfassungsfrage zu lösen, ist ja auch nur Humbug. Der Bundesrath hat bündig erklärt, das sei Sache Mecklenburgs und nicht des Reichstags. Wollen wir uns unsere Verhältnisse von fremden Leuten regeln, von Fortschrittsmännern und Socialdemokraten eine Verfassung machen lassen? Haben wir noch nicht genug allgemeines Stimmrecht? Soll schließlich auch in unsern communalen Angelegenheiten nicht das Verständniß sondern die Zahl entscheiden? Herr Lütgenau will ja das Wahlrecht schon mit dem 20. Jahre beginnen lassen, vielleicht würde mit diesem Zuwachs an Einsicht und Erfahrung die Zukunftsverfassung beglückt. Nein, wer nicht durch Redensarten sich blenden läßt, wessen Blick frei ist für das wahre Wohl unsres Landes, der wählt weder Wilbrandt nach Lütgenau, sondern den Grafen von Schwerin, der die Landwirthschaft, das Handwerk und die eheliche Arbeit schützen will, der treu einstehen will für das Wohl und die Sicherheit des Reichs sowohl als unseres engeren Vaterlands.
Der im königlichen Schlosse abgehaltene Fastnachtsball vereinigte eine glänzende Gesellschaft im Weißen Saale und den angrenzenden Räumen. Der Kaiser, der die Parade=Attila der Leib=Garde=Husaren mit dem breiten Orangeband des hohen Ordens vom Schwarzen Adler trug, führte die Kaiserin. Die hohe Frau trug eine hellgrüne Atlasrobe, die mit Edelsteinen reich besetzt war. Der Kaiser trat an die Reihe der Fürstinnen heran und begrüßte zuerst die Herzogin von Sagan; dann wandte er sich zu den Damen des diplomatischen Korps, von denen besonders die Gemahlin des großbritannischen Botschafters, Lady Ermyntrude Malet, durch eine längere Ansprache ausgezeichnet wurde. Zu ihrer Toilette hatte die Botschafterin eine perlgraue Atlasrobe gewählt, die über und über mit Brillanten besät war: der Werth der letzteren soll eine Million Mark repräsentiren. Der Ball wurde durch den Lieutenant v. Leipziger vom Regiment der Garde du Corps und den Lieutenant Freiherrn v. Humboldt vom 1. Garderegiment eröffnet. Kaum waren die letzten Töne verklungen, so traten auch schon die Kolonnen zum Menuett an. Eine der eifrigsten Tänzerinnen war die jüngste Schwester des Kaisers, Prinzessin Margarethe. Dieselbe war in eine cremefarbige Atlasrobe gekleidet, die mit französischen Spitzen garnirt war. An der Brust glänzte in einem Meere von Brillanten eine große Brillantbroche, ein Geschenk der hochseligen Kaiserin Augusta. Eine ebenfalls sehr beachtete Erscheinung war die Prinzessin Stolberg, welche ein mit Goldperlen besticktes Tüllkleid trug. Wie jede Fastnacht im Schlosse, so wurde auch die diesjährige mit Punsch und Pfannkuchen gefeiert. Von Friedrich Wilhelm I. her lagert in den Kellern noch alter Rheinwein, der zu dem Fastnachtspunsch verwandt zu werden pflegt.
Anläßlich der jüngsten Tumulte hatte der Kaiser, wie nachträglich verlautet, den Polizeipräsidenten Freiherrn von Richthofen zu sich kommen lassen und ihn gefragt, ob er zur Unterdrückung der Unruhen militärischer Unterstützung bedürfe. Der Polizeipräsident hat aber erklärt, daß die Berliner Schutzmannschaft vollkommen für den angeregten Zweck ausreichend sei. - Es war dies seit der Thronbesteigung des Kaisers das erste Mal, daß der Monarch den Polizeipräsidenten zu sich befohlen hat. Die "A. R.=C." theilt ferner mit, daß in dieser Audienz Freiherr v. Richthofen geäußert habe, daß Se. Majestät an dem ersten Tage der tumultuarischen Aufzüge seine tägliche Ausfahrt und den Spazierritt nicht unternehmen möge. Wie bekannt, hat sich der Kaiser aber nicht abhalten lassen, auch an diesem Tage seine gewohnten Ausflüge zu machen.
Der hochoffizielle "Reichs=Anzeiger" schreibt in seinem nichtamtlichen Theil: "S. M. dem Kaiser sind aus Anlaß der in den letzten Tagen hier stattgehabten Ansammlungen von "Arbeitslosen" mehrfache Kundgebungen aus Arbeiterkreisen zugegangen, in welchem dem Bedauern über die Vorkommnisse, sowie der treuesten Anhänglichkeit und dem unerschütterlichen Vertrauen zu der allerhöchsten Person Ausdruck gegeben wird. Namentlich hat der Ausritt des Kaisers am 26 v. M. inmitten einer wildbewegten Menschenmenge, welcher einen tiefen Eindruck auf dieselbe gemacht hat, Eingaben veranlaßt, in denen jene Gefühle characteristischen Ausdruck finden.
Aus Kiel schreibt man der Danziger Zeitung, daß dort in Marinekreisen das Gerücht gehe, Kaiser Wilhelm werde voraussichtlich am 16. Mai, an Bord des Flaggschiffes "Friedrich Karl", begleitet von der Manöverflotte und dem Uebungsgeschwader, von
[ => Original lesen: 1892 Nr. 20 Seite 6]Kiel aus die Fahrt nach Danzig antreten. Der Monarch wird in Danzig wohl einige Tage bleiben.
Die "Kölnische Zeitung" bestätigt jetzt, daß gegen sie eine Untersuchung wegen Majestätsbeleidigung eingeleitet worden ist, und zwar wegen eines Artikels über die letzte Rede des Kaisers. Die "Frankfurter Zeitung" erklärt, daß auch ihr erstes Morgenblatt vom 2. März auf Verfügung des Untersuchungsrichters wegen des darin enthaltenen Leitartikels mit Beschlag belegt worden ist. Auch darin soll eine Majestätsbeleidigung enthalten sein. Das Blatt, das in Berlin von einer Beschlagnahme betroffen worden ist, sind die "Neuesten Nachrichten".
Auf die Glückwünsche der Kardinäle zu seinem Geburtstage antwortete der Papst, er habe, gleichwie Innozenz III., alle Bemühungen auf die Unabhängigkeit der Kirche gerichtet und werde den betretenen Weg im Vertrauen auf die Kraft der Kirche weiter verfolgen und den Rest seines Lebens dieser schwierigen Mission widmen.
König Georg von Griechenland verübte soeben eine Art Staatsstreich. Er entsetzte den kopflosen Premierminister Delyannis, der auf dem besten Wege war, das Land einem allgemeinen Bankerott durch seine Finanzwirthschaft zuzutreiben, seines Amtes, obwohl Delyannes noch über eine geschlossene Kammermehrheit verfügte. Versuche, Demonstrationen zu Gunsten des entlassenen Kabinets zu veranstalten, wurden kurzer Hand unterdrückt und die Kammer zur Vornahme von Neuwahlen aufgelöst. Der energische Schritt des Königs, der in Griechenland bisher ohne Beispiel ist, macht großes Aufsehen, aber vortrefflichen Eindruck.
- Das von dem Baron v. Cohn für Kaiser Wilhelm I. in Dessau gestiftete Denkmal, dessen Kosten ungefähr 220 000 Mark betragen, soll am 29. April, dem Geburtstage des Herzogs von Anhalt, enthüllt werden. An der Feier werden die herzogliche Familie und mehrere andere Fürstlichkeiten theilnehmen.
- Kürzlich hat eine Reichsbankstelle Banknoten, die mit verschiedenen Namen beschrieben waren, wie das nicht selten vorkommt, nur unter Vorbehalt in Zahlung genommen. Der Abgeber richtete infolge dessen die Anfrage an das Reichsbankpräsidium, ob derartige Banknoten beanstandet werden dürften. Er erhielt den Bescheid, daß dies zwar nicht der Fall sei, daß aber Vermerke aller Art auf Banknoten künftig unterbleiben möchten.
- Im Kochschen Institut in Berlin werden gegenwärtig 70 Personen mit verbessertem Tuberkulin behandelt.
- Der Oberbürgermeister von Forckenbeck zu Berlin, der die Siebzig überschritten hat und der in der letzten Zeit mehrfach durch Unwohlsein und Abnahme der Körperkräfte an der Ausübung seines Amtes verhindert wurde, soll beabsichtigen, zum Herbst zurückzutreten. In diesem Falle würde derselbe als Ehrenbürger der Hauptstadt und unter Belassung seines vollen Gehaltes von jährlich 30 000 Mark in einen ehrenvollen Ruhestand übertreten.
- Daß die sozialdemokratischen Führer ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen wissen, ist eine Thatsache. So hat, wie ein Berliner Berichterstatter schreibt, der Reichstagsabgeordnete Liebknecht zu derselben Zeit, als er den Posten des Chefredakteur des "Vorwärts" mit 9000 Mk. Gehalt erhalten, mit dem Verleger des "Gewerkschafter", des Fachblattes der Cigarrenarbeiter, einen Vertrag geschlossen, nach welchem er als Mitarbeiter dieses Blattes 2000 Mk. Gehalt bezieht. Als Korrespondent anderer sozialistischer Blätter dürften sich die Einnahmen Liebknechts auf 11 000 Mk. belaufen, so daß seine Gesamt=Einnahme 20 000 Mk. betragen würde. Hierzu kommen noch die sächsischen Landtags=Diäten mit 12 Mk. pro Tag. Bebel, der aus seinem Buche "Die Frau" einen großen Profit herausschlägt, soll ein ebenso hohes Einkommen haben. Der Abgeordnete Dietz hat durch seinen Verlag nebst Druckerei schon ein bedeutendes Vermögen erworben.
- Der frühere sozialistische Reichstagsabgeordnete Otto Reimer, früher Cigarrenmacher, dann Mitredakteur des Hamburger "Echo", endete am 1. d. M. sein Leben in der Alster. Da ihm eine Schädeloperation bevorstand, fürchtete Reimer, irrsinnig zu werden. Die Partei übernimmt die Versorgung seiner unmündigen Kinder.
- In Stade wurde der Hamburger Frauenmörder Hagemann hingerichtet.
- Der aus Ludwigsburg flüchtig gewordene Train=Lieutenant Krapff ist in Newyork verhaftet worden. Von den mitgenommenen 60 000 Mark wurden noch 18 000 bei ihm vorgefunden.
- Reiche Bernsteinfunde werden, wie man aus Königsberg mittheilt, nach den letzten Stürmen an der samländischen Küste gemacht. Ein Bernsteinsucher aus Rosehnen hat dieser Tage ein 1 Kilo 250 Gramm schweres Stück Bernstein aus dem Wasser gefischt.
- Dem Inspector Schulz in Beberbeck ist der Auftrag geworden, das türkische Gestütswesen zu organisiren. Schulz geht zunächst auf 3 Monate nach Konstantinopel.
- In Triest wüthen seit 24 Stunden fürchterliche Schneestürme. Der Schnee liegt in den Straßen 30 Centimeter hoch, so daß der Verkehr daselbst auf das Aeußerste beschränkt werden mußte. Mehrere Dampfer konnten wegen der eisigen Bora nicht abgelassen werden und die Eisenbahnzüge treffen mit erheblichen Verspätungen ein.
- In Paris wurde kürzlich eine Frau Rigal in ihrer Wohnung verhungert und vor Kälte erstarrt tot aufgefunden. Als der Polizeikommissar die Wohnung durchsuchte, fand er unter einem Haufen zerbrochener Teller ein Rentenpapier über ein Kapital von 30 000 Franks; ferner fand er in einem zerbrochenem Kruge ungefähr 900 Franks in Gold und Bankbillets.
- Ueber außergewöhnliche Elementar=Ereignisse am 28 v. M., dem Falbtag erster Ordnung, liegen aus Spanien und Portugal Meldungen vor. Ein furchtbarer Sturm hat am Sonntag über Huelva gewüthet, das zum Theil überschwemmt wurde. Ein großer Theil der Insel Crispina ist vom Meer überflutet worden. Der angerichtete Schaden ist sehr groß, auch werden zahlreiche Schiffbrüche gemeldet. An der Küste Portugals hat ebenfalls ein furchtbarer Sturm gewüthet; man meldet den Untergang zahlreicher Schiffe, namentlich Fischerbooten mit Hunderten von Menschenleben. Der Dampfer "Elbe" machte dreimal vergeblich den Versuch, den Hafen von Leixoes zu verlassen, um retten zu helfen; schließlich gelang es ihm, ein Boot mit 20 Mann zu retten.
- Mittel gegen Kolik der Pferde. Ein Praktiker theilt ein sehr einfaches Mittel gegen Kolik der Pferde mit, welches derselbe selbst in verzweifelten Fällen mit glänzendem Erfolge angewendet hat. Eine hinreichende Quantität Honig und eine Kleinigkeit Butter werden in einem Blechgefäß über Feuer gestellt, bis beides vollständig zerflossen und gemengt ist. Hierauf wird mit Hülfe eines Blechlöffels aus der Masse eine wie ein Hühnerei große Kugel gemacht, die, nachdem sie erhärtet und mit etwas feinem Oel bestrichen worden, so tief in den After des Pferdes hineingebracht wird, wie dies möglich ist. Die Wirkung war in vielen Fällen eine sehr rasche, so daß beispielsweise ein edles junges Pferd, das anscheinend bereits verloren war, schon 3 Minuten nach Empfang der Honigpille aufsprang, sich heftig und ausreichend entleerte und nach kurzer Zeit zur Krippe trat und Futter begehrte.
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