No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Juni
1891
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 1]

Das definitive Programm für die große Reise des Kaisers ist wie folgt festgesetzt: Der Kaiser und die Kaiserin werden am 25. Juni morgens in Kiel eintreffen, am 29. Juni nach Hamburg und von da mit dem Schnelldampfer "Fürst Bismarck" nach Helgoland fahren, am 30. Juni in Wilhelmshaven eintreffen, um daselbst dem Stapellauf des neuen Panzerschiffes beizuwohnen und darnach auf der kaiserlichen Yacht "Hohenzollern" die Reise nach Holland anzutreten. Am 1. Juli erfolgt die Ankunft in Amsterdam, am 3. die Abreise nach England, am 4. die Ankunft in Windsor. Am 14. Juli reist das Kaiserpaar per Bahn nach Leith und von da auf der "Hohenzollern" nach Bergen. Die Kreuzerkorvette "Prinzeß Wilhelm" wird die kaiserliche Yacht auf den oben bezeichneten Seereisen begleiten.
Nach einer Meldung aus Kiel wird die Kaiserliche Yacht "Hohenzollern" den Kronprinzen und seine vier ältesten Brüder am 6. Juli Mittags in Vlissingen an Bord nehmen und nach Felixtown bei Harwich überführen.
Der Generaladjutant des Kaisers Graf Wedel ist zur diplomatischen Schulung ins Auswärtige Amt kommandiert worden, um, wie man hört, in einiger Zeit den Botschafter=Posten in St. Petersburg zu übernehmen. General Schweinitz besteht auf seinem Rücktritt, da seine Gemahlin das gefährliche Petersburger Klima nicht verträgt, und es ist bekanntlich ein feststehender Brauch, den Botschafterposten an der Newa mit einem General zu besetzen. Die Berufung des Grafen Wedel in das Auswärtige Amt ist von dem Hauptquartier des Kaisers mit einem Abschiedsessen gefeiert worden, dem auch der Kaiser beigewohnt hat.
Im "Reichsanzeiger" wird die Ernennung des Eisenbahn=Direktions=Präsidenten Thielen in Hannover zum Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten bekannt gegeben.
Wie aus Königsberg i. Pr. gemeldet wird, ist daselbst der ehemalige Kriegsminister und jetzige commandirende General des 1. Armeecorps, General der Infanterie Bronsart v. Schellendorff im Alter von 59. Jahren gestorben.
Die "Post" erklärt die Nachricht einzelner Blätter, daß der Gouverneur in Deutschostafrika, Frhr. von Soden, eine Vermehrung der Schutztruppe verlangt habe, für falsch. Die bisher eingelaufenen Berichte des Freiherrn von Soden enthalten zumeist Bestellungen für den Bau der Regierungsgebäude und Aehnliches, Berichte über Versuche, mit dem an der Küste erwarteten Emin Pascha Fühlung zu gewinnen, kurz sie sind, wie auch natürlich ist, auf das Nächstliegende gerichtet, da der Gouverneur erst Anfang April seine Thätigkeit angetreten hat. Besondere Sorgfalt wird den Vorarbeiten für die Uebernahme der Zollverwaltung seitens der Regierung gewidmet, welche definitiv am 1. Juli vor sich gehen wird, nachdem der Termin bereits einmal hinausgeschoben war.
Laut einer Berliner Meldung des "Hamb. Korr." wird in Bundesrathskreisen bestätigt, daß der Antrag Bayerns wegen der Zulassung der Redemptoridten in Deutschland nach vorheriger Verständigung mit Preußen eingebracht wurde, die Annahme desselben also gesichert sei.
Die preußische Thronrede macht in Wien den besten Eindruck. Besonders angenehm berührt der Theil derselben, welcher die allgemeine Friedenslage betrifft.
Aus der Erklärung, die der Abgeordnete Madejski (Pole) in der soeben stattgefundenen Budgetdebatte des Reichsraths namens des Polenklubs abgegeben, muß jene Stelle besonders hervorgehoben werden, in welcher das deutsch=österreichische Bündniß als ein Wendepunkt in der Politik Oesterreichs gepriesen und von diesem Bündniß gesagt wird, daß seine segensreichen Folgen zum Heile des Welttheiles jetzt von allen besonnenen Politikern in Oesterreich anerkannt werden. Großer Beifall der Polen und der Deutschliberalen und Deutschnationalen folgte diesen Worten.
In Wien wird am 28. d. Mts. ein Parteitag der österreichischen Sozialdemokraten stattfinden.
Die Tschechen in Prag geben sich die größte Mühe, den Deutschen den Besuch der Landesausstellung zu verleiden. Bei dem Empfang der polnischen Gäste am Montag wurde vor dem deutschen Kasino gejohlt und gebrüllt. Der Bürgermeister von Prag begrüßte die Polen auf's Herzlichste, worauf der Krakauer Bürgermeister erwiderte: "Die Tschechen und Polen seien ein Leib und eine Seele." Aber keine schöne!
Die Befestigung des St. Gotthard ist soweit vorgeschritten, daß laut einem vom Bundesrath an die Bundesversammlung gerichteten Bericht, die mit Oertlichkeit, Festungswerken, Art der Vertheidigung genau vertrauten Führer und Truppen bezeichnet werden müssen. Die Ernennung und Schulung der Führer müsse noch diesen Sommer erfolgen. Für den Vorpostendienst und die Vertheidigung der Paßstellungen sei neben einer geringen Zahl von Festungstruppen eine beträchtliche Zahl von Infanterie, Artillerie und Genie nötig. Dafür lasse sich größtentheils Landwehr verwenden. Endlich erheischen die Gotthardbefestigungen ein kleines selbständiges Personal von Militärbeamten, denen die Instruktion der Festungstruppen und die Materialverwaltung zufalle. Der Bundesrath erbittet sich deshalb von der Bundesversammlung die sofortige Ermächtigung zur Vornahme dieser Organisation.
Professor Rossander in Stockholm theilte in der Sitzung der dortigen Akademie mit, daß es ihm anscheinend gelungen sei, ein Mittel gegen den Krebs durch Einspritzen zu finden. In zwei Fällen von Gesichts= und zwei von Brustkrebs sei die Heilung, so viel sich beurtheilen lasse eine vollständige. Ob dasselbe sich als Universalmittel gegen Krebs bewähre, müsse die Zukunft lehren.
Bei der Galavorstellung der italienischen Oper in London zu Ehren des deutschen Kaisers am 8. Juli, welche von der Königin Viktoria anbefohlen wurde, soll der Preis eines Sperrsitzes von einer Guinee auf acht Guineen (168 Mk.) erhöht werden. Auch ist den Gästen Hoftracht vorgeschrieben.
In der Nähe von Londonderry in Irland stieß ein Militärzug mit einem anderen Zuge zusammen.

[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 2]

Der Lokomotivführer und der Heizer wurden getödtet und zwanzig Soldaten ernstlich verwundet.
Die Verhaftung des Banditenschefs Athanasios, des Anführers beim Ueberfall des Orientzuges, wird nicht bestätigt. Dagegen melden griechische Blätter: Der Brigantenführer hätte sammt seiner Bande bereits die Gebirge Rumäliens überschritten und sei in Sicherheit. Er habe sich bereits mit seinem Raube nach Burgas eingeschifft. Was die Schadenersatzansprüche anbelangt, welche an die Pforte gestellt werden, so beläuft sich der ungefähre Werth der den Mitgliedern der Stangenschen Reisegesellschaft gestohlenen Pretiosen auf 5000 Mark. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die türkische Regierung, nachdem sie die 200 000 Franks Lösegeld bezahlt hat, auch bei Begleichung dieser kleinen Schuld keinerlei Schwierigkeiten machen wird. Daneben dürften allerdings die übrigen Passagiere des überfallenen Orientzuges, soweit dieselben beraubt worden sind, noch Schadenersatz fordern.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Baeck sub Nr. 17 belegene Büdnerstelle c. p. des Schneidermeisters Fritz Otte daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 5. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juni 1891.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Auction.

Am 30. Juni sollen im Gasthaus des Herrn Tretow zu Demern Morgens 10 Uhr

eine compl. Badeeinrichtung
Betten, Mobilien, Glas, Porzellan und diverse Sachen

meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

                                                    Struck.


Ersparniß= & Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist während des                                                    
Johannistermines
vom 24. Juni bis 1. Juli d. J.
an den Werktagen
von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 28. Juni d. J.,
von 7 bis 9 1/2 Uhr Morgens
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 17. Juni 1891.                                                    
                                                    Das Directorium.


Am Montag, 29. d. Mts., Nachmittags 1 Uhr
Hauptversammlung
der Schuhmacher=Innung

im Innungs=Lokale, wozu die Mitglieder hierdurch freundlichst eingeladen werden.
                          Tagesordnung:
        1) Erheben der Innungs=Beiträge,
        2) Allgemeine Innungs=Angelegenheiten.
        Schönberg, im Juni 1891.

                                                    Der Vorstand.


Verschönerungs=Verein.

Am Dienstag, den 30. Juni d. J., Abends 8 Uhr, findet in Spehr's Hotel hieselbst eine

Versammlung

des Verschönerungsvereins statt, zu welcher alle unsere Mitglieder und sonstige Freunde und Gönner des Vereins höflichst eingeladen werden vom

                                                    Vorstand.
G. Horn.           C. Hottelet.


Zwecks Gründung eines

"Verein junger Kaufleute"

ersuchen wir hierdurch alle jungen Leute Schönbergs, die gewillt sind, obengenanntem Verein beizutreten, sich am Freitag, den 26. Juni, Abends 9 Uhr im Locale des Herrn Gastwirth Boye gefälligst einfinden zu wollen.

                                                    Mehrere junge Kaufleute.


Warnung! Wir erinnern daran, daß das Krautschneiden auf unserer Feldmark, sowie die Entwendung von Holz und Streu aus unseren Holzkoppeln verboten ist.
Diejenigen Personen, die wegen dieser Uebertretung von dem Husaren Doll betroffen werden, werden nach den Gesetzen bestraft.

                                                    Die Dorfschaften:
                                                    Selmsdorf, Sülsdorf,
                                                    Teschow und Zarnewenz.


Agentur der
Mecklenburg. Bank in Schwerin
für Schönberg und Umgegend.

Spar= und Capital Einlagen werden z. Zt. verzinst:

1. gegen Sparbücher der Bank mit dreieinhalb pro cent;
2. gegen Schuldverschreibungen der Bank je nach der Kündigungsfrist mit dreieinhalb, drei und zwei pro cent;
3. im Baar=Conto=Corrent mit zwei pro cent.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit und übernimmt Bankcommissionsgeschäfte aller Art zu billigen Bedingungen.

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep,
                                                                       Stadtsecretair.


Guss-Stahl-Sensen,
Sensenbäume, Heu- und Kornharken, Heuforken
mit und ohne Stiel, empfiehlt billigst                                                    
                                                    W. Wieschendorf, Kaufmann.


Aufbürstfarben

Zur Wiederherstellung verblichener Kleider und Möbelstoffe, sowie meine langjährig beliebten echten

Anilin=Zeug=Farben
empfiehlt                                                    
                                                    H. Brüchmann.


Gute süße                                                    
Backäpfel und Backbirnen
empfiehlt                                                    
                                                    J. Koopmann.


Diesjährigen hiesigen
Honig
à Pfund 75 Pfg.,
empfiehlt                                                    H. Brüchmann.


Zur bevorstehenden Heu= und Kornerndte bringe wieder meine so bewährten

Gußstahlsensen
in empfehlende Erinnerung.                                                    
Garantie für alles Mögliche.
Schönberg i/M.                                                     J. Oldenburg,
                                                                                Schmiedemeister.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 3]

Heinrich Behrens,
Lübeck und Schönberg i. M.
Lübeck: Comtoir: Fleischhauerstr. 43. Lager: an der Dankwartsbrücke.     Schönberg: Sabower-Strasse.
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Duresco=Pappe.

Das fast jährliche Betheeren der Pappdächer, das allerdings zur Dichthaltung derselben erforderlich wird, hat unbedingt eine Beschädigung des Daches zur Folge, da trotz größter Vorsicht ein Durchtreten nicht zu vermeiden ist, hierdurch eine Undichtigkeit entsteht und oft eine sofortige Reparatur zur Folge hat. Ich mache daher auf eine Duresco-Pappe aufmerksam, die durch ihre Biegsamkeit das Betreten des Daches, ohne daß Risse und Löcher entstehen können, gestattet. Außer dieser Eigenschaft besitzt die Duresco-Pappe große Widerstandsfähigkeit gegen Feuer und ist somit das beste und dauerhafteste Bedachungsmaterial der Gegenwart.
Nicht unbemerkt will ich lassen, daß ein Anstrich nur alle 4 bis 5 Jahre zu wiederholen ist und daher große Ersparnisse an Arbeit und Material gegenüber anderer Pappen eintreten.

Vaselin=Dachanstrich.

Der Vaselin-Dachanstrich ist ein bewährtes Material zur Dichthaltung der Pappdächer und zur Isolirung der Grund= und Sockelmauern gegen aufsteigende Erdfeuchtigkeit. Seines großen Fettgehaltes wegen ist er sehr saugfähig, zieht in die alte trockene Pappe tüchtig ein und belebt dieselbe neu. Er bildet auf der Dachpappe sehr lange Zeit eine schützende geschmeidige Schicht und verkittet auf dem Dache die unsichtbaren, schadhaften Stellen. Der Vaselin-Dachanstrich hat noch den Vorzug, daß er bei kalter Witterung das Platzen der Dachpappe verhindert und selbst bei größter Sonnengluth vom Dache nicht läuft. Er ist so präparirt, daß ihn die Sonnengluth sehr langsam aufsaucht und daher eine Erneuerung der Streichung nur alle

4 bis 5 Jahre erfordert.

Ich empfehle diesen Vaselin-Dachanstrich zu recht vielseitiger Anwendung bei alten wie neuen Pappdächern.
Gleichzeitig empfehle ich den geehrten Herrschaften mein Lager von

engl. Schiefer, Cement= wie Zeolith=Pappen, engl. Steinkohlentheer, Asphaltmastix, Goudron, Steinkohlenpech, Epurée, Dachleisten, Zeolithasphalt, Dachlack, Nägel, Carbolineum etc.
Jede Art Dachdeckerarbeit wird prompt und zu soliden Preisen ausgeführt.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                                              H. Behrens.


Die Bouquetbinderei im Hause

ist die neueste und beliebteste Beschäftigung für Damen, sowie Anfertigung von Papierblumen. Material und Anweisungen hierzu (bis zu den feinsten Markart=Bouquets) empfiehlt

                                                    Das Manufactur-Geschäft
                                                    von
                                                    Heinrich Meyer.
NB. Einzelne Artikel liegen im Schaufenster aus.


Sonnenblumenmehl

augenblicklich bestes und billigstes Viehfutter, für Schweine besonders schön, enthält 36% Protein und 12% Fett, empfiehlt die Mehlhandlung von

                                                    H. Wolgast.


Von jetzt an                                                    
Sellerie, Porre, Steckrüben
das Schock 10 Pf. grünen Kohl das Schock 5 Pfg., und
Blumenpflanzen
sind noch in den schönsten Sorten vorräthig.                                                    
                                                    H. Brüchmann.


Presennige und Zeltlaken
vermiethet Simon Valk, Lübeck, Mengstr. 41.                                                    


Hochfeinen Matjes=Hering
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Matjes-Hering
empfiehlt                                                    W. Wieschendorf.


Sensen

empfehle in vorzüglicher Qualität und tausche die nicht schneiden wieder um.

                                                    H. Brüchmann.


Zu verpachten:
Eine Wiese, im Bürgermoor belegen.                          
Näheres bei Ludw. Spehr.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 4]

          Zu dem am Montag, den 6. und Dienstag, den 7. Juli stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflich als ergebenst ein.
          Schönberg, den 26. Juni 1891.

Kapitain und Schaffner der Schützenzunft.
C. Schulze.           F. Baer.           J. Greiff.
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FEST-PROGRAMM.

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. - Abends: Harmonie=Musik im Schützenhause. - Um 10 Uhr Abends: Zapfenstreich.
Montag, den 6. Juli: Morgens 5 Uhr: Reveille durch die Stadt. - Um 1/2 7 Uhr: Antreten der Schützen vor "Spehrs Hotel". - Ausmarsch. - Nach Ankunft im Schützenhause: Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. -Frühstück bei Tafelmusik. - Von 4 Uhr Nachmittags bis zum Einmarsch: Harmonie=Musik im Schützenhause, Entrée für Nichtmitglieder 30 Pfg.
Dienstag, den 7. Juli: Ausmarsch, Schießen, Harmonie=Musik wie am Montag Nachmittags 4 Uhr:

Ziehung der Tombola.

Abends: Grosser Ball im Schützenhause gegen Entrée für Herren Mk. 1,50 und für Damen 50 Pfg.
Mittwoch, den 8. Juli: Abends 1/2 8 Uhr: Festball im Schützenhause, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Am 28. und 29. Juni findet mein diesjähriges
Scheiben-Schiessen
statt, wozu freundlichst einladet                                                    
Herrnburg.                                                     Frau Lohse.
Am Montag: Tanz.


Am Sonntag, den 28. d. M., Nachmittags 4 Uhr,

Volksbelustigungen

und Unterhaltungsmusik bei der Martensmühle und Abends

Tanzmusik

die ganze Nacht in meinem Saal.
Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet freundlichst ein

Sülsdorf.                                                     J. Wienck.


Zu dem am Sonntag, den 28. Juni bei Gastwirth Sterly in Selmsdorf stattfindenden

Taubenwerfen

mit nachfolgendem TANZ bis über Mitternacht hinaus wird hierdurch ergebenst eingeladen.

Die Mädchen der Dorfschaft Selmsdorf.


Beste, von mir selbst gemachte gußstählerne
Schmiedesensen
unter Garantie habe zu verkaufen                                                    
Lockwisch.                                                     J. Teege, Schmiedemstr.


Das Missionsfest
im Fürstenthum Ratzeburg

wird am Mittwoch, den 1. Juli in der Kirche zu Selmsdorf gefeiert werden. Gottesdienst 10 Uhr. Festpredigt: Herr Pastor Petersen=Dreibergen. Bericht: Herr Pastor Eulenberg=Schlagsdorf. Mittagessen im Gasthof Michaelsen 1 Uhr. Nachmittagsfeier 3 Uhr.

                                                    Der Vorstand.


Auf diesem Wege gestatte ich mir Allen, welche mir Baumaterial herangefahren haben, meinen besten Dank auszusprechen. - Gleichzeitig erlaube ich mir zu bemerken, daß die Mauersteine angefahren sind.
Rabensdorf, d. 25. Juni 1891.

                                                    F. Rieckhoff, Domänenpächter.


Durch die Geburt eines gesunden kräftigen Knaben wurden erfreut

                                                    Hugo Heincke u. Frau.


Für die vielen Glückwünsche zu unserer Hochzeit sagen ihren besten Dank

                                                    W. Schössow u. Frau
                                                    Bertha geb. Lenschow.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 28. Juni

Frühkirche: fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
    Amtswoche: Pastor Langbein.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,37 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,21 Nachm. 8,36 Abends.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 26.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 49 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 26. Juni 1891.


- Neustrelitz. Ihre Königin Hoheiten der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin begaben sich am 23. Juni Nachmittags 2 Uhr mittelst Sonderzuges nach Mirow, von wo auf dem Hustädtschen Dampfschiffe ein Ausflug auf dem See nach dem etwa eine Stunde von dort entfernten Holm unternommen wurde. Nach dem Diner daselbst wurde die Rückreise hierher angetreten.
- Se. Excellenz der Minister von Dewitz ist am 22. d. M. von seiner Badereise aus Karlsbad nach Neustrelitz zurückgekehrt.
- Schönberg. An Stelle des zu Neujahr als Propst nach Ratzeburg gehenden Propositus Ohl ist der Pastor Langbein von hier nach Stargard zur Verwaltung der dortigen Pfarre berufen.
- Schönberg. Die drei oberen Klassen der Realschule machten am Dienstag und Mittwoch unter Leitung ihres Directors ihre diesjährige Turnerfahrt nach Eutin und Kiel und kehrten am Mittwoch Abend mit der Bahn zurück. Es nahmen 51 Schüler an diesem Ausfluge theil. Die unteren Klassen der Schule gingen am Dienstag Morgen in Begleitung einiger Lehrer über Dassow nach Travemünde und fuhren Abends über Lübeck mit der Eisenbahn zurück.
- Von dem Großherzoglichen Ministerium des Innern in Schwerin ist auf eine Petition in der Eisenbahnangelegenheit Schwerin=Gadebusch=Rehna=Schönberg an den Magistrat in Rehna folgende Antwort ergangen: "Dem Magistrat zu Rehna wird auf seinen Vortrag vom 1. März d. J. erwidert, daß der Bau einer Eisenbahn von Schwerin nach Gadebusch und die eventuelle Fortführung derselben nach Rehna gleichzeitig mit dem Bau der projectirten Bahnen von Rostock nach Sülze und von Crivitz nach Parchim beim Ministerium zur Erwägung gekommen ist. Aus bewegenden Gründen ist bezüglich der dem Landtage zu machenden Vorlagen in der Reihenfolge den zur Zeit in der Bearbeitung befindlichen Projecten der Vorrang gegeben, es wird aber auch das Project Schwerin=Gadebusch mit eventueller Fortführung nach Rehna diesseits weiter im Auge behalten."
- Bei einem Schadenfeuer in Kleintessin bei Lübeck verbrannten 500 Schafe und ein Schäfer.
- Die Opfer der Berliner Blitzkatastrophe vom Kaiser Franz=Regiment sind jetzt bis auf den Gefreiten Hornisten Boers sämmtlich als geheilt aus dem Garnison=Lazareth entlassen und thun schon wieder Dienst. Boers hingegen leidet noch immer an Schwächezuständen.
- In Bremerhafen beschlossen die ausständigen Heizer und Kohlenzieher des "Norddeutschen Lloyd" die Fortsetzung des Ausstandes, obgleich die Nutzlosigkeit des Streiks bei dem reichlichen Zuzuge auswärtiger Arbeiter täglich sicherer wird.
- Auf dem Dampfer "Werra" des Norddeutschen Lloyd, der am 19. d. M. in New=York eingetroffen ist, haben drei Tage nach der Abreise von Bremen sieben Heizer gemeutert. Nach heftiger Gegenwehr sind sie von der Mannschaft in Ketten gelegt worden und werden nunmehr zur gerichtlichen Aburtheilung nach Bremen zurückgebracht.
- Die Würzener Aerzte verweigern den Mitgliedern der dortigen Ortskrankenkasse IV jede ärztliche Hilfe, weil eine Generalversammlung der Kasse beschlossen hat, einen Vertreter der Naturheilkunde als Kassenarzt zuzulassen.
- Die jüngsten Thaten des Räuberhauptmanns Athanas entzückten den 14jährigen Sattlerlehrling Wilhelm Gramsch zu Rosdzin in Ober=Schlesien dermaßen, daß er beschloß, in dessen Bande einzutreten. Er unterschlug zunächst seinem Lehrmeister 72 Mark und fuhr nach Beuthen, um sich Dolch, Revolver und die nöthige Munition zu kaufen. Von einem Rosdziner bemerkt, dampfte er schleunigst weiter. In Oppeln wollte er die Ankunft des Orientzuges abwarten. Bei dem Ankauf einer Uhr wurde er jedoch von einem Polizeisergeanten bemerkt, verfolgt und in dem Meltzschen Gasthause, wo er rasten wollte, verhaftet.
- Der älteste active Soldat der Armee, der sog. Schlüsselmajor, Feldwebel Werner, ist in Posen im Alter von 90 Jahren gestorben.
- Die Nachricht der "Frankfurter Zeitung", daß das Verfahren gegen den Geheimrath Baare und die Beamten des Bochumer Vereins in der Stempel=Angelegenheit eingestellt sei, ist vollständig unrichtig, schon deshalb, weil noch gar keines eröffnet worden ist. Es könnte sich nur um die Einstellung der Voruntersuchung handeln, aber auch diese ist nicht erfolgt, denn es finden zur Zeit noch Zeugenvernehmungen statt und man erwartet erst nächster Tage eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft. Die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet auf Grund von Mittheilungen von gut unterrichteter Seite die Behauptung, daß den Staatsbahnverwaltungen die Thatsache der Anwendung von in den Werken selbst angefertigten Stempel zum Zweck der Materialabnahme bekannt gewesen sei, als völlig unbegründet. Wie weit das bei Privatbahnen und bei den nichtpreußischen Staatsbahnen zutreffe, sei nicht bekannt, die Regierung aber lasse die Stempel in ihren eigenen Werken oder durch vertrauenswürdige Graveure anfertigen und sorgfältig aufheben. Zuwiderhandelnde dürften einer strengen Ahndung sicher sein. Geflickte Schienen sind niemals von der Regierung wissentlich abgenommen worden.
- Mehrere Gebirgsgewitter verursachten ein Steigen der Isar. Die Heuernte in Oberbayern ist verregnet. In Oberfranken sind die Kartoffeln erfroren.
- Zur Mönchensteiner Eisenbahnkatastrophe wird weiter mitgetheilt, daß es inzwischen gelungen ist, die beiden Personenwagen, die noch in der Birs lagen, zu heben. Es waren aber keine Leichen darin. Laut einem Telegramm der bundesräthlichen Experten ist das Birs=Bett, ausgenommen die Stelle, wo die zweite Lokomotive liegt, überall bis auf den Grund sondiert und keine Leichen mehr vorhanden. Dessenungeachtet wird das linke Ufer, um Gewißheit zu erlangen, abgegraben. In einem anderen Telegramm heißt es: Die Taucherarbeiten und eine genaue Untersuchung des aufgefundenen Wagenmaterials ergeben, daß kein größerer Wagentheil außer den Lokomotiven im Wasser liegt. Taucher und Pioniere untersuchen das Flußbett bisher ohne Resultat. Es wird geglaubt, daß die Zahl der Vermißten überschätzt sei; thatsächlich dürften die Fehlenden bald die Birs resp. den Rhein hinab fortgeschwemmt worden sein. Die Taucher behaupten, unter den Trümmern seien nur noch einige Leichen. So erfreulich es wäre, wenn sich die Annahme bewahrheitete, daß nur etwa 80 Menschen bei der Katastrophe umgekommen seien, so muß dies doch im Hinblick auf die Liste der Vermißten, die etwa 50 Mann aufweist, bezweifelt werden. Der Bundesrath hat mit Bezug auf die Strecke Basel=Delsberg die Direction der Jura=Simplonbahn angewiesen, bis auf weiteres nur Personenzüge zu führen, welche mit einer Lokomotive befördert werden können. Wegen der durch die Katastrophe herbeigeführten Unterbrechung der Geleise sind die schweren internationalen Güterzüge vorläufig eingestellt und der Güterverkehr geht über andere Routen; ebenso ist erwirkt worden, daß der internationale Personenverkehr bis auf Weiteres ohne Belästigung über die Reichsbahnen sich bewegen kann.
- Die neuen mit dem Bildnisse des Großherzogs Adolf geschmückten luxemburgischen Postwerthzeichen kommen am 1. August zur Ausgabe.


- Wenn man den Verkehr einer Großstadt von dem Umfange Berlins schildern will, so genügt es nicht, zur Kennzeichnung desselben nur die Zahl und Art der öffentlichen Verkehrsmittel und der von

[ => Original lesen: 1891 Nr. 49 Seite 6]

ihnen beförderten Personen anzugeben; auch die Menge der die Straßen passirenden Fußgänger, Lastwagen, Privatfuhrwerke u. s. w. müßte statistisch erfaßt werden können, wollte man jenes Bild einigermaßen vollständig machen. Leider sind regelmäßige statistische Aufzeichnungen in dem genannten Umfange theils überhaupt nicht, theils nur mit großen Kosten zu gewinnen, daß man sowohl in Berlin wie in anderen Großstädten von einer zahlenmäßigen Darstellung des Gesammtverkehrs Abstand nehmen muß. Dagegen haben zu gewissen Zeiten an wichtigen Verkehrsmittelpunkten Zählungen (Stichproben) stattgefunden, die immerhin, verglichen mit älteren gleichartigen Daten oder ähnlichen Angaben in anderen Großstädten, als Maßstab für die Beurtheilung des Verkehrsumfanges gelten können. So ist erst im März d. J. an einigen ausgewählten Verkehrsreichen Punkten der Reichshauptstadt eine polizeiliche Ermittelung des Fuhrwerks= und Fußgängerverkehrs bewirkt worden, deren Ergebnisse, unter Anreihung älterer Zahlen aus den Jahren 1878 bis 1887 der deutsche Reichsanzeiger jetzt veröffentlicht. Es verkehrten durchschnittlich täglich während 16 Stunden (von 6 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends):

Fußgänger Fuhrwerke
an der Ecke der Friedrichstraße u. der Straße Unter den Linden 120,016 13,479
in der Königstraße, unter der Stadtbahn 100,807 10,016
in der Alexanderstraße, Ecke der Holzmarkstraße 91,530 8,823
auf der Bellealliance=Brücke 91,125 8,984
in der Großen Frankfurterstraße 88,689 6,697
auf dem Potsdamer Platze 87,266 17,368
in der Rosenthalerstraße 86,668 5,950
a. d. Ecke d. König= u. Spandauerstr. 84,975 9,884
auf der Oranienbrücke 83,955 5,702
an der Ecke der Chaussee= und Invalidenstraße 82,955 13,449
in der Leipzigerstraße, zwischen Kommandantenstr. u. Spittelmarkt 78,300 7,461
in der Leipzigerstraße, zwischen Leipziger Platz u. Wilhelmstr. 60,234 11,345
durch das Brandenburger Thor 43,070 8,026
Ueber die Art des Wagenverkehrs ist wenigstens bei folgenden Stellen eine gewisse Auskunft gegeben. Unter den auf dem Potsdamer Platze verkehrenden Fuhrwerken befanden sich 3147 Pferdebahnwagen und 5499 Droschken; von den Wagen, welche die Ecke der Chaussee= und Invalidenstraße kreuzten, waren durchschnittlich täglich 5893 Lastfuhrwerke, und unter den das Brandenburger Thor passirenden Verkehrmitteln wurden 1523 Privat=Personenfuhrwerke gezählt.
Leider scheint die neueste Verkehrszählung fast durchgängig an anderen Punkten stattgefunden zu haben als die früheren Erhebungen; so fehlten bei den bis jetzt bekannt gewordenen Ergebnissen des laufenden Jahres die meisten der in der folgenden, dem Magistratsberichte für die Jahre 1882-88 entnommenen Zusammenstellung angegebenen Erhebungsstellen. Es wurden beobachtet
im Jahre täglich während Stunden Fuhrwerke
in der Leipzigerstr., zwischen Jerusalemerstr. und Spittelmarkt 1881 16 11,360
in der Leipzigerstr., zwischen Leipziger Platz u. Wilhelmstr. 1881 16 10,75
in der Friedrichstr., zwischen Behren= und Taubenstraße 1881 16 9,036
in der Friedrichstr., zwischen Dorotheen= u. Georgenstraße 1884 16 6,246
auf der Oranienbrücke 1883 13 4,734
auf der Jannowitzbrücke 1883 13 3,322
in der Gertraudtenstr. zwischen Gertraudtenbrücke u. Petrikirche 1887 17 4,445
Ueber den Fußgängerverkehr berichtet dieselbe Quelle: Es passirten:
im Jahre täglich während Stunden Fuhrwerke
die Leipzigerstraße, zwischen Leipziger Platz und Wilhelmstraße 1878 18 43,014
die Jannowitzbrücke 1883 18 35,836
die Oranienbrücke 1883 18 79,932
die Münzstr., zwischen Grenadier u. Kaiser Wilhelmstraße 1884 16 58,743
die Gertraudtenstraße, zwischen Gertraudtenbrücke u. Petrikirchplatz 1884 16 47,506
Bringt man für die zwei Erhebungsstellen, für welche ältere und neuere Ausgaben vorliegen, erstere auf den gleichen Beobachtungszeitraum von 16 Stunden, so hat im westlichen Theile der Leipzigerstraße der Fußgängerverkehr in 8 Jahren von 37,235 auf 60,234 oder um 21,999 Köpfe bezw. 57 1/2 Procent, der Wagenverkehr in 10 Jahren nur um 470 Gefährte oder 4.3 Procent zugenommen. Auf der Oranienbrücke steigerte sich der Verehr bei den Fußgängern von 71,051 auf 83,055 oder um 12,904 Köpfe bezw. 18.2 Procent; bei dem Wagenverkehr trat sogar in derselben Zeit eine Verminderung von 5826 auf 5802 oder um 124 (2.1 Procent ein, eine Thatsache, die sowohl dadurch, daß die beiden Erhebungen in verschiedenen Jahreszeiten stattfanden, wie durch die Aufhebung der Wochenmärkte auf dem Oranienplatz, sowie durch die Eröffnung neuer Verbindungen zwischen dem Südosten und den angrenzenden Stadttheilen erklärt werden kann.
Wie verhält sich nun der Verkehr in Berlin zu demjenigen in anderen Großstädten? Darüber geben folgende Zahlen Auskunft. Nach einer Angabe im Centralblatt der Bauverwaltung (Jahrgang 1882) ist die Zahl der Fußgänger für einige Brücken in London wie folgt ermittelt: London Bridge 110,525, Blackfriars Bridge 79,198, Westminster Bridge 44,460, Waterloo Bridge 34,815 Personen. Ueber den Wagenverkehr wurden folgende Beobachtungen gemacht: Es verkehrten
im Jahre täglich während Stunden Fuhrwerke
in der Prinzeß=Street 1873 12 6,574
in der Neadenhall Street 1878 17 6,828
in der Gracechurch Street 1878 17 12,148
in der Gracechurch Street 1881 12 10,590
in der Strand= u. Fleet Street 1878 17 16,208
in der Easton Road 1878 17 12,133
in der Parliament Str. 1878 17 14,396
in der New Gate Str. 1879 12 8,749
in der Moorgate Str. 1879 12 7,529
in der King William Str. bei London Brdg. 1881 12 17,861
auf der London Bridge 1881 12 22,242
auf der Blackfriars Bridge 1881 12 13,875
In dem Werke "Les Traveau publics de France" (Paris 1874) wird in Bezug auf den Pont neuf in Paris bemerkt, daß schon im Jahre 1842 die Zahl der die Brücke Ueberschreitenden sich auf 80,000 in 24 Stunden beziffert und diese Zahl bis zur Abfassung der Schrift sich verdoppelt habe. Zählungen, die in Paris vom 1. Mai 1881 bis ebendahin 1882 in 49 Straßen stattgefunden haben, und zwar in 24stündigen Beobachtungen, lassen auf theilweise noch erheblich größeren Wagenverkehr als in London schließen. Leider sind nicht die Wagen, sondern die Pferde ermittelt werden. Um einen Ausgleich mit den vorstehenden Angaben zu ermöglichen, ist nach früheren Veröffentlichungen die Zahl der Wagen aus der der Pferde berechnet worden. Hiernach verkehrten innerhalb 24 Stunden in der Rue de Tivoli an der Ecke des Louvre 28,000 Fuhrwerke, in der Avenue de l'Opéra 24,000, in der ziemlich engen Rue du Pont neuf 16,000, in der ebenfalls nicht breiten Rue St. Honoré etwa 13,100, in der der Rue Montmartre 7200, auf dem Pont de la Concorde mit 9.75 Meter breitem Fahrdamm 7500.


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