[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 1] Des heiligen Osterfests wegen erscheint die nächste Nummer der "Wöchentlichen Anzeigen" am Freitag, den 3. April 1891.
Steckbrief.
Gegen den Kutscher Friedrich Wilhelm Max Fähndrich, geb. zu Berlin am 28. December 1857 welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts=Gefängniß zu Schönberg in Meckl. abzuliefern.
Neustrelitz, den 22. März 1891.
Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.
Seyberlich.
Hagelschaden=Versicherungs=Verein für Mecklenburg=Schwerin und Strelitz.
Nach den in der letzten Generalversammlung stattgefundenen Wahlen werden die Districte des Vereins von nachstehenden Herren vertreten:
I. District: Grevesmühlen=Ratzeburg.
Vorsteher: Herr Ehlers=Kalkhorst.
Substitut: Herr Revierförster Wiegandt=Vitense.
II. District: Gadebusch=Hagenow.
Vorsteher: Herr Drenckhan=Bakendorf.
Substitut: Herr Beckmann=Gammelin.
III. District: Parchim=Malchow.
Vorsteher: Herr Baumann=Dütschow.
Substitut: Herr Wachenhusen=Bauhof Lübz.
IV. District: Güstrow Sternberg.
Vorsteher: Herr Pentzlin=Dinnies.
Substitut: Herr Döhn=Garden.
V. District: Neubuckow=Bützow.
Vorsteher: Herr Uhthoff=Warin.
Substitut: Herr Koester=Kleekamp.
VI. District: Rostock=Tessin.
Vorsteher: Herr Heucke=Cammin.
Substitut: Herr Bruhn=Bookhorst.
VII. District: Malchin=Laage.
Vorsteher: Herr Kirchner=Gülitz.
Substitut: Herr von Pentz=Gremmlin.
VIII. District: Waren=Neustrelitz.
Vorsteher: Herr von Hobe=Lansen.
Substitut: Herr Politz=Hinrichshagen.
Neben vorstehendem Beamten=Verzeichniß bringt die Direction Nachstehendes zur Kenntniß:
Die Verwaltungskosten betrugen 1890 kaum 5 1/2 100 M. Versicherungssumme, im 37jährigen Durchschnitt 3 2/3 % der Beitragssumme.
Die jährlichen Beiträge sind unter thunlichster Entlastung der hagelfreien Risiken sehr mäßig. Für jedes hagelfreie Jahr werden 5% Rabatt berechnet (auch den neu eintretenden Mitgliedern) dergestalt, daß dieser Rabatt bei 10 hagelfreien hinter einander folgenden Jahren bis zum höchsten Satz von 50 % ansteigt.
In den letzten 6 Jahren (seit Einführung der Gefahrklassen) betrug der niedrigste Durchschnittsbeitrag 51 , der höchste 89 von 100 M. Versicherungssumme unter Ausschluß des Strohs.
Die Schadenregulirung wird durch bewährte Mitglieder des Vereins ausgeführt. Die Zahlung der Beiträge hat erst nach Ablauf der Campagne bis zum 10. December zu erfolgen. Vorprämien werden nicht erhoben.
Es werden keine Abzüge im Schadenfalle als Beihülfe zu den Taxkosten beansprucht.
Weitere Auskunft ertheilen die Herren Districts=Vorsteher, die General=Agentur zu Bützow (Herr Ch. W. Lübcke), sowie der Unterzeichnete und werden Formulare zu Versicherungs=Anträgen kostenfrei übersandt.
Grevesmühlen, den 26. März 1891.
Der Sekretär des Vereins.
Never.
Verkaufs=Anzeige.
Dienstag, den 31. März d. J., Vormittags 9 1/2 Uhr beginnend, sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg
2 Sophas, 1 Speiseschrank, 1 Eckschrank, 1 Sophatisch, 3 Klapp= resp. Eßtische, Küchen= und Fliegenschrank, ein= und zweischläfrige Bettstellen, Betten und Bettzeug, Rohr= und Korbstühle, Clavier, Nähmaschine für Schneider, Koffer und Laden, 1 großer kupferner Kessel, 3 kleine Kessel, 2 Spiegel, Bilder, Eimer, Balge, div. Küchengeräth, 1 Trittleiter, Bänke, Schaufeln, Forken und sonstiges Arbeitsgeräth und vieles mehr,
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Das neue Schuljahr der
Bürger-Mädchenschule
beginnt Dienstag, den 7. April morgens 8 Uhr. Die Aufnahme neuer Schülerinnen findet am Tage vorher vormittags 10 Uhe statt. Sämtliche neueintretenden Schülerinnen haben Taufschein und Impfschein mitzubringen.
Schönberg i/M. dem 23. März 1891.
Der Rektor
Georg Krüger.
Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.
Mitglieder, welche am 1. April d. Js. beim Empfang Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II. in Lübeck an der Spalierbildung theilnehmen wollen, haben sich bis zum Sonnabend den 28. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr beim Kameraden Oldenburg zu melden. Es wird bemerkt, daß nur die sich zuerst meldenden 30 Kameraden Berücksichtigung finden können.
Der Vorstand.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 2]Für Landwirthe!
Heiligenstedt & Weidemann
Lübeck, Obertrave 6.
Specialgeschäft in:
Landwirtschaftlichen Maschinen und Geräthen, Decimal- und Centesimal-Waagen, Feuerwehr-Ausrüstungen, Düngemitteln, Futtermitteln, Molkereihilfsstoffen, Schmierölen, Wagenfetten etc. etc.
-----~~~~~~-----
Vertreter der renommirtesten landwirthschaftichen Maschinen=Fabriken als:
H. F. Eckert, Berlin; And. Sack, Leipzig=Plagwitz; B. Holthaus, Dinklage; Gebr. Böhmer, Magdeburg=Neustadt; F. Zimmermann & Co., Halle a/S. Garrett Smith & Co., Magdeburg=Buckau; R. Wolf, Magdeburg=Buckau.
-----------------------
Haupt- resp. Special-Agenten
der ersten Lebens=, Unfall=, Feuer=, Hagel= und Vieh=Versicherungs=Gesellschaften.
Wir empfehlen uns zum Bezuge von:
Pflügen aller Art, Eggen und Walzen.
Düngestreumaschinen.
Säe-, Drill- und Hack-Maschinen
für Pferde= und Handbetrieb.
Heuwender, Pferderechen, Rübenheber,
Heu= und Strohpressen,
Glocken= u. Bögelgöpel verschied. Construction,
Trieurs und Getreide=Reinigungsmaschinen, Häckselmaschinen für Göpel= u. Handbetrieb,
Rübenschneider, Kartoffelquetschmaschinen,
Locomobilen, Motoren,
Dreschgarnituren Dampf= u. Göpelbetrieb.
Acker= und Milchgefäßwagen.
Molkerei=Einrichtungen.
Fuhrwerks Centesimal und Decimal-Waagen, Viehwaagen, sowie aller Art kleinere Centesimal= und Decimalwaagen.
Feuerwehr-Ausrüstungsgegenständen.
Sämmtliche Düngemitteln, sämmtlichen Futterartikeln, sämmtlichen Molkereihilfsstoffen.
Prima Schmierölen füe aller Art Maschinen.
Besten Wagenfetten etc. etc.
-----------------------------------
Ferner halten und zum Abschluß in
Lebens-, Unfall-, Renten-, Aussteuer-, Feuer-, Hagel- u. Vieh-Versicherungen
bestens empfohlen.
Knorrs Suppentafeln
als Bohnen=, Erbsen=, Grünkernsuppe, Kartoffel=, Reis=Julienne= u. Tapiocajuliennesuppe, ferner Curry, Mockturtle= u. Juliennebouillonsuppe, sowie
Knorrs Erbswurst
empfiehlt
Aug. Spehr.
Säemaschinen
haben wieder vorräthig und empfehlen dieselben billigst. Auch ist ein schon etwas gebrauchter
4schaariger Schälpflug
preiswürdig abzugeben bei
Schönberg i. M., Oldenburg & Ahrendt.
Rothklee,
Weissklee,
Gelbklee,
Schwed. Klee,
Thymothee u.
Engl. Reygras
hält zur bevorstehenden Saatzeit billigstens empfohlen
A. Wigger Nachfolger.
Wegen Uebernahme meines Geschäfts vom heutigen Tage an durch Herrn Heinrich Böckmann, Bandagist und Handschuhmacher, welcher dasselbe in unveränderter Weise fortführen wird, erlaube ich mir zugleich allen meinen hochgeehrten Freunden und Gönnern für das mir in so reichem Maaße geschenkte Wohlwollen und Vertrauen meinen aufrichtigen Dank sagen zu dürfen und bitte gütigst dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke,
Bandagist und Handschuhmacher.
-------------------------------
Bezugnehmend auf obige Annonce empfehle ich mich dem hochgeehrten Publikum zu allen in meinem Fach vorkommenden Arbeiten und wird es mein Bestreben sein, mir die Gunst und das Wohlwollen zu erwerben.
Schönberg, den 6. März 1891.
Hochachtungsvoll
Heinrich Böckmann,
Bandagist und Handschuhmacher.
Alle Sorten Handschuhe
werden von jetzt an gewaschen und gefärbt bei
Heinrich Böckmann,
Schönberg. Handschuhmacher.
Wohnhaft in der Sabowerstraße bei Frau Wittwe Creutzfeldt.
Sofort billig zu verkaufen:
Ein gebrauchter aber gut erhaltener
eiserner Sparherd.
Wo? Zu erfragen bei Herrn
Schlossermeister R. Schrep.
Gute Auswahl von neuen
Tapeten und Borden
empfiehlt L. Creutzfeldt,
Glasermeister.
Schönberg, den 19. März 1891.
Gleich nach Ostern komme ich mit
Wollwaaren
nach Schönberg.
Schwerin. Frau Degenhardt.
Billig zu verkaufen!
eine Zieh=Rolle.
Näheres in der Expedition dieses Blattes.
Kölnische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
Leistungsfähige Vertreter werden in allen Theilen des Landes gesucht.
Schwerin, den 14. März 1891.
Die General-Agentur.
L. Genzmer.
Gesucht zum 1. Mai ein tüchtiger zuverlässiger
Knecht,
der mit Pferden versteht umzugehen und ein
Knecht
für Geschäft.
Lübeck. Johs. Boy, Fischräucherei.
Wegen Erkrankung des jetzigen gesucht zu sogleich oder später
ein tüchtiges Mädchen.
Näheres in der Expedition dieses Blattes.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 3]
Rothe Kreuz=Lotterie
des Vaterländischen Frauen-Vereins
unter allerhöchstem Protectorate Ihrer Maj. der Kaiserin.
Ziehung am 17. u. 18. April
im Rathhause in Cöslin.
3915 Gew. im W. v. M. 95 000.
M. 20 000, 10 000, 5000, 3000, 2000 etc.
Loose à 1 M. (11 für 10 M.) Liste u. Porto 30 Pf. |
|
Genehmigt für die ganze Monarchie.
16. gr. Stettiner Pferdelotterie.
Ziehung 12. Mai 1891.
Hauptgewinne 10 Equipagen, darunter 2 vierspännige und 150 hochedle Pferde, wovon 10 Reitpferde gesattelt und gezäumt.
Loose á 1 M. (11 Loose für 10 M.), Liste u. Porto 30 Pf. Einschreiben 20 Pf. extra, versendet das mit dem Vertrieb betraute Bankgeschäft. |
11 Loose von beiden Sorten gemischt 10 Mark. |
Rob. Th. Schröder, Stettin. |
|
Bestellungen am bequemsten per Postanweisung, doch nehme ich auch Coupons und Briefmarken in Zahlung. |
Wiederverkäufer zum commissionsweisen Verkauf werden überall angestellt. |
Mitgliederversammlung des Verbands deutscher Zimmerleute
(Local=Verband Schönberg)
am 2. Osterfeiertag, den 30. März, Nachmittags 2 Uhr, beim Gastwirth Herrn Krüger.
Berichterstattung über den Handwerkertag.
Um zahlreiches Erscheinen bittet
Der Vorstand.
Schmiede- u. Schlosser-Innung.
Hauptversammlung
am 31. März, Nachmittags 2 Uhr.
Tagesordnung:
1. Einzahlung des Beitrags zur Innungskasse, sowie zum Bunde.
2. Halbjähriger Abonnementsbeitrag für die Schmiedezeitung.
3. Ein= und Ausschreiben von Lehrlingen.
4. Sonstige Besprechungen.
Der Vorstand.
Empfehle:
Pikanten Limburger Käse St. 25 u. 30
Pikanten Berliner Kuhkäse à St. 5
abgelagerten Holst. Fett=Käse
à 25 ., in Broden billiger.
Christiania=Anshovis in Gläsern u. ausgewogen. Ural=Caviar, Sardinen in Oel und Appetit=Sild.
Max C. Sass.
Bei Abnahme von 10 Flaschen hell oder dunkel Lagerbier nehme à Flasche 9 Pfg. und empfiehlt solches
Max C. Sass.
Werkzeuge bester Qualität unter Garantie für Tischler, Zimmerer, Maurer, Schlosser, Schmiede, Stellmacher, Maschinenbauer, Schuhmacher etc. in reichhaltiger Auswahl empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Kücheneinrichtungen,
Wring- Mangel- und Waschmaschinen,
Gartengeräthe,
Kindergartengeräthe
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Grabkreuze und Gitter
empfiehlt zu billigen Preisen
J. Ludw. D. Petersen.
Landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe hält auf Lager und empfiehlt zu Vetschauer Fabrikpreisen: Säemaschinen, Kornreinigungs= und Häckselmaschinen, Pflüge, 1=, 2=, 3= und 4=schaarig, Eggen und Ringelwalzen. Auch ist ein Versuchsgebrauch derselben gerne gestattet.
J. Ludw. D. Petersen.
Klee= u. Grassämereien
unter Controle der Rostocker Versuchsstation
empfiehlt
Aug. Spehr.
100 000
Meter unter Preis
Hemdentuche,
das Stück von 30 Meter,
9 M., 10 M., 12 M., 13 M., 14 M.
Proben und Aufträge von 15 M. an frei. J. W. Sältzer, Hannover.
Täglich einlaufende Anerkennungsschreiben.
Während des Festes empfehle:
frisch geräucherte
Bücklinge.
H. Mette.
Empfehlenswerthe Bezugsquelle.
Norddeutsches
Versand-Haus-Hildesheim.
Jede Sendung ohne alle Unkosten frei ins Haus.
Nickelsilber-Kunstguss-Britania-Alfenide-Waaren.
Kinderwagen, Gartenmöbel, Reiseeffecten etc.
Katalog mit vielen 1000 Illustrationen franco.
Umtausch bereitwilligst.
Passende Geschenke jeder Art.
Sehr schöne
Magnum bonum Kartoffel
pr. 200 7 Mk. frei Bahnhof Schönberg
empfiehlt
Grevesmühlen. F. Zülow.
|
Von jetzt ab steht mein schwarzbrauner Hengst Cardinal zum Decken bereit. |
Lockwisch, den 12. Januar 1891. |
H. Oldörp, Schulze. |
Grundstücks-Verkauf.
Wegen anderweitigen Unternehmens beabsichtige ich mein in der Sabowerstraße Nr. 27 belegenes Grundstück mit Scheune, Acker und Wiese zu verkaufen oder zu vermiethen.
Johanna Creutzfeldt.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 4]Geschäfts=Eröffnung.
Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Mittheilung, daß ich in
Lübeck, Mühlenstraße Nr. 27
eine Manufactur=, Weiß=, Leinen=, Wäsche= und Tricotagen=Handlung
eröffnet habe. - Indem ich bitte, mein Unternehmen, unter Zusicherung reeller Bedienung, gütigst unterstützen zu wollen, zeichne
Hochachtungsvoll
H. Bremer.
Stadt Lübeck, Schönberg.
Sonntag den 5. u. Montag den 6. April
Nachmittags 4 1/2 und Abends 8 Uhr:
Grosse
Naucke-Vorstellungen
Colossalmensch Emil Naucke, jetzt 460 schwer. Anerkannt schwerster Mann der Erde, bek. durch die Leipzig. Illustr. Zeit und die ganze Weltpresse im Vereine mit dem Heinzelmännchen Peter Hansen. 43 schwer, 27 Jahre alt, nebst excellenter
Specialitäten=Gesellschaft
Künstler I. Ranges (10 Personen.)
Montag Nachm. 4 1/2 Uhr:
Familien-Vorstellung,
zu welcher Kinder ermäßigte Preise haben.
Montag Abend 8 Uhr:
Letzte Vorstellung.
Anfang 4 1/2 u. 8 Uhr. Einlaß 1 Stunde vor Anf.
Reserv. Platz 1 M. II. Platz 60 . Kinder 30 Pfg.
Es ladet höflichst ein
Hochachtungsvoll
Emil Naucke.
Am Sonntag den 5. April:
Concert (Streichmusik)
mit nachfolgendem Ball,
im Locale des Herrn Gastwirth J. Boye.
Zu recht zahlreichem Besuche laden ergebenst ein
die Vereinsmusiker.
Schönberg, den 26. März 1891.
Am 2. Ostertage
Tanz (bis über Mitternacht.)
Musik von einer Thüring'schen Bergkapelle.
Gastwirth Lenschow.
Selmsdorf.
Thierschau in Ratzeburg.
verbunden mit Ausstellung und Rennen
am Freitag, den 5. Juni 1891.
Der Vorstand
des St. Georgsberger landwirthschaftl. Vereins.
Generalversammlung
des Herbergs=Vereins.
Auf Sonntag, den 5. April d. J. nachmittags 3 1/2 Uhr werden die Mitglieder des Herbergs=Vereins zu einer Generalversammlung im großen Saale des Herrn Boye hierdurch ganz ergebenst eingeladen.
Tagesordnung:
1) Bericht des Vorstandes.
2) Wahl zur Ergänzung des Vorstandes.
Schönberg i/M. den 23. März 1891.
Der geschäftsführende Ausschuß des Herbergs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.
i. A. Georg Krüger.
Während der Osterfeiertage empfehle
Patzenhofer Bier (Berlin).
W. Maass.
Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Herrn A. Ehlers zu Hof Bülow bei Rehna haben, bitte ich dieselben baldigst bei mir specificirt einzureichen.
Grevesmühlen, den 24. März 1891.
A. Ihlefeldt, Adv.
Am Dienstag den 17. d. M. ist auf dem Wege vom Gastwirth Böckmann'schen Hause bis zum Siemzerthore ein Portemonnaie mit 17 M. verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, das Geld gegen 2 M. Belohnung abzugeben in der Expedition d. Bl.
Herzlichen Dank allen Denen, welche sich so freundlich meiner Confirmation erinnert haben.
Anna Lenschow.
Danksagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche mir während des Krankseins meiner Frau so hilfsbereit zur Seite gestanden, sowie Allen denen, welche der Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen, insbesondere dem Herrn Pastor Langbein für seine trostreichen Worte, sage ich hierdurch meinen herzlichsten Dank.
F. Bünger.
Für die zahlreichen Beweise der Theilnahme bei der Beerdigung meiner lieben Frau sage ich meinen innigsten Dank.
W. Wieschendorf.
Kirchliche Nachrichten.
Char=Freitag.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.
1. Ostertag.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche: Lehrer Steinführer.
2. Ostertag.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Rector Krüger.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,15 Nachm. 7,19 Abends. 11,22 Nachts.
nach Kleinen:
7,36 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 9,02 Abends.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Viehmarkt in Hamburg. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 13.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 5]Beilage
zu Nr. 25 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 27. März 1891.
Die am Sonntag stattgefundene Grundsteinlegung für die Kaiser Wilhelm Gedächtnißkirche gestaltete sich ungemein glanzvoll und stellte zugleich einen denkwürdigen Act der Pietät für den heimgegangenen Heldenkaiser dar. War es doch der 22. März, an dem wir so oft Kaisers Geburtstag feiern konnten. Der große Festplatz, auf dem sich der feierliche Act abspielte, war in reichster Weise geschmückt. Am Kurfürstendamm an der Ecke der Hardenbergstraße hatte die Stadt Charlottenburg zu Ehren des Kaisers einen mächtigen Triumphbau errichtet, der aus vier Obelisken bestand, welche große Blumenschalen trugen und mit Laubgewinden verbunden waren. Direct an der westlichen Ecke des Kurfürstendammes erhob sich das prächtige Kaiserzelt. Cremefarbige Gehänge verhüllten die Decke des mächtigen Zeltes, das 13 Meter im Durchmesser maß, von goldenen Quasten gehaltene Portieren und Laubgehänge zierten die Seiten. Die zur Feier geladenen Personen, Vereine, Deputationen und Senatoren versammelten sich um 2 3/4 Uhr. Punkt 3 Uhr trafen die Allerhöchsten Herrschaften ein. Nachdem die Majestäten das Zelt betreten hatten und den Truppen "rühren" commandirt war, begann die kirchliche Feier mit dem Gesange des ersten Verses des Chorals "Lobe den Herrn." Währenddessen war der Oberpfarrer Müller auf die Kanzel gestiegen und hielt nunmehr die Festrede. Der 2. Vers des Chorals leitete hierauf zum Act der Grundsteinlegung selbst über. Die Stiftungsurkunde wurde durch den Minister von Wedell verlesen und alsdann in den Grundstein versenkt. Nach dessen Vermauerung vollzogen die drei Hammerschläge zunächst der Kaiser, dann die Kaiserin, die Großherzoglich badischen Herrschaften, die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen souveräner Häuser. Es folgten dann die oben genannten Herrn und außer ihnen die General=Feldmarschälle Graf v. Moltke und Graf von Blumenthal. Während der Vollziehung der Hammerschläge spielte die Musik, die Artillerie schoß Salut. Dann sprach Propst Dr. Brückner das Schlußgebet und den Segen, worauf der Gemeindegesang von 2 Versen des Chorals "Nun danket alle Gott" die Feier beschloß. Nach beendeter Feier erfolgte auf dem Kurfürstendamm ein Vorbeimarsch der Truppen vor dem Kaiser.
Als vorzüglicher Schütze zeigte sich der Kaiser am Mittwoch bei dem Prämienschießen der Infanterie=Schießschule zu Spandau. Er errang drei Preisscheiben und zwar einmal als bester Schütze, die beiden andern Male als zweitbester. An dem Schießen nahmen die Offiziere der Infanterie=Schießschule und Gewehrprüfungscommission Theil. Der Kaiser war von dem Kriegsminister und einein Adjutanten begleitet.
Se. M. der Kaiser wird am 1. April, mit der Bahn von Stettin kommend, die freie und Hansastadt Lübeck mit seinem Besuch beehren. Umfassende Vorbereitungen werden schon jetzt getroffen, um dem erlauchten Gaste einen würdigen Empfang zu bereiten. Se. M. wird kurz nach 3 Uhr auf dem festlich geschmückten Bahnhofe von den Vertretern des Senats und den obersten Behörden empfangen werden. Nach kurzer Begrüßung begiebt sich der Kaiser im offenen Galawagen über den mit Flaggenmasten geschmückten Bahnhofsplatz, vorbei an den Holstenthorthürmen, über die durch einen mächtigen Triumpfbogen überspannte Holstenbrücke den Hafen entlang, durch die Beckergrube, die Breitestraße, über den Geibelplatz und zu dem in der Königstraße belegenen Hause des Bürgermeisters Dr. Behn, woselbst Se. Majestät absteigen wird. Bei der Ankunft werden zu beiden Seiten der Holstenbrücke, links die Dampfer und Segelschiffe, rechts die Flußfahrzeuge unter Flaggenparade liegen. Außer dem auf der Holstenbrücke zu errichtenden Triumphbogen wird in erster Linie das alte Rathhaus im Festgewande prangen und Abends in reicher Illumination erstrahlen, während die Holstenthorthürme mit bengalischem Feuer beleuchtet werden. Vom Bahnhofe ab werden Vereine, Gewerkschaften und die Schulen Spalier bilden. Nach dem Einzug erfolgt im Hause des Bürgermeisters Dr. Behn die Vorstellung des versammelten Senates, worauf sich alsbald eine Besichtigung der Stadt anschließt. Der Kaiser wird voraussichtlich die Kunstwerke St. Mariens, das berühmte Schifferhaus etc. in Augenschein nehmen. Zwischen 6 und 7 Uhr findet im neuen Bürgerschaftssaale des Rathhauses das vom Senat Sr. Majestät angebotene Festessen statt. An dasselbe schließt sich ein Cercle in der "Kriegsstube" an, in welcher auch der Kaffee eingenommen werden soll. Durch die illuminirten Straßen fährt der Kaiser zum Bahnhofe, um sich mit dem bereit stehenden Hofzuge nach Travemünde zu begeben. Hier wird Se. Majestät im Schlafwagen übernachten und in der Frühe des folgenden Tages mit dem im Hafen bereit liegenden Aviso "Greif" in hoher See der von Ostafrika heimkehrenden Kreuzer Corvette "Carola" entgegen zu dampfen und sodann nach Kiel fahren.
Die Mittheilung der "Freisinnigen Zeitung", daß Fürst Bismarck in der Königgrätzerstraße in Berlin gleich zwei Häuser mit einer "Flucht von 30 Zimmern" gekauft habe und diese bereits "fürstlich ausmöblieren" lasse, wird heute, wie zu erwarten war, für vollständig erfunden erklärt. Wie es sich mit der weiteren Nachricht verhält, daß der Kaiser bei seiner Anfang April bevorstehenden Reise nach Stettin, Lübeck und Kiel, bei der er auch Altona zu berühren gedenkt, dort beim Grafen Waldersee mit dem Fürsten Bismarck zusammentreffen solle, das werden wir abwarten müssen, allzu viel Wahrscheinlichkeit hat dieselbe nicht für sich.
Zur Reichstagswahl im 19. hannoverschen Wahlkreis wird jetzt mitgetheilt, daß der als gemeinsamer Kandidat der Nationalliberalen und Deutschfreisinnigen genannte Dr. Waltemath in Hamburg seine Kandidatur zu Gunsten derjenigen des deutschfreisinnigen zurückgezogen habe. Das nationalliberale Wahlcomitè hat dagegen jetzt einen Wahlaufruf erlassen, in dem es heißt: "Wir wollen mit der Kandidatur des Fürsten Bismarck nicht den Parteimann, sondern den Begründer der deutschen Reichs, den größten Staatsmann des Jahrhunderts und aller Zeit aufstellen und dadurch unsern Wahlkreis einer hohen Ehre und Auszeichnung theilhaftig werden lassen, wie kein anderer Wahlkreis des großen deutschen Reichs sich deren rühmen kann." - Herr Dr. Buhl hat am vorigen Mittwoch beim Fürsten Bismarck in Friedrichsruh geweilt und man erwartet nun, daß demnächst eine bestimmtere Kundgebung in Bezug auf die Kandidatur erfolgen werde.
Der Tod des Abgeordneten Dr. Windthorst hat, wie zu erwarten war, noch eine Erörterung über das endliche Geschick des Herzogthums Braunschweig hervorgerufen, das bekanntlich seit dem Tod des Herzogs Wilhelm durch den Prinz=Regenten Albrecht von Preußen regiert wird. Die "Braunschweiger Landeszeitung" meldet aus Anlaß dieser Erörterung, die Candidatur des Herzogs von Cumberland für den braunschweigischen Thron werde seit dem vorigen Jahr seitens der Berliner maßgebenden Kreise als abgethan erachtet; es werde den Kindern aber die Thronfolge offen gehalten.
Daß Unterhandlungen zwischen der deutschen Regierung und dem englischen Ministerium als Vertreter des Herzogs von Cumberland über das Schicksal des Welfenfonds schweben, wird nach den Informationen des Hannoverschen Courier an wohlunterrichteter Stelle angenommen. Es stehe in Frage, dem Herzog von Cumberland die Nutznießung
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 6]des Vermögens zu gewähren, während der Stock desselben in Preußen verbleiben solle.
Es wird immer so viel über die Kosten der Colonialpolitik gesprochen, daß es sich wohl lohnt, einmal die etatsmäßigen Posten der colonialpolitischen Rechnung aufzuführen. Es ergiebt sich, wie das "Frankf. Journal" ausrechnet, für Centralverwaltung 46 000 Mark, westafrikanische Schutzgebiete 408 550 Mark, ostafrikanisches Schutzgebiet 2 Mill. Mark, Reisegelder und Verschiedenes 60 000 Mark, wissenschaftliche Expeditionen 60 000 Mark, Verkehrswesen 500 000 Mark, zusammen 3 074 550 Mk., oder ein halbes Procent aller Reichsausgaben, oder auf den Kopf der Bevölkerung etwa 6 Pfg. pro Jahr.
Dr. Peters soll nunmehr, wie aus Berlin berichtet wird, ein eigenhändig vom Kaiser unterfertigtes Patent als "Deutscher Reichscommissar für Ostafrika zur Verfügung des Gouverneurs v. Soden" zugestellt worden sein.
Nach den Münchener neuesten Nachrichten ist die baierische Regierung geneigt, die Beschlüsse des Eisenbahnrathes, betreffend die Reform des Personentarifs auf den Eisenbahnen anzunehmen.
Im kommenden Sommer sollen in der Adria große Seemanöver im Beisein des Kaisers Franz Joseph stattfinden und Prinz Heinrich von Preußen dazu eingeladen werden.
Das französische Mittelmeergeschwader ist in den Golf von Juan eingelaufen, wo es während der ganzen Dauer des Aufenthalts der Königin Victoria in Grasse verbleiben wird. Die Königin hat die erste Etage des Grand Hotel in Grasse bezogen. Bei ihrer Ankunft wurde sie vom Präfecten des Seealpen=Departements und dem Maire von Grasse empfangen. Der Bahnhof und die Straßen waren festlich beflaggt, vor dem Hotel ist ein Triumpfhbogen errichtet worden. Zwei Militär=Musikcorps sind der Königin zur Verfügung gestellt worden. Am 30. März findet zu Ehren der Königin eine "Blumenschlacht" statt.
Ein Telegramm aus Algier vom Dienstag besagt: Meldungen aus Fignig zufolge berichteten vier Eingeborene, die nach Gourara kamen, daß sie auf einer Strecke von 120 Kilometern beständig in Heuschrecken marschirt seien; dieselben kämen aus einem Lande der Sahara, welches dreißig Tagemärsche südwestlich von Tafilelt liegt.
In Paris ist die Nachricht eingetroffen, der Kaiser von Rußland habe dem Präsidenten der französischen Republik den Großcordon des Andreasordens verliehen. Es ist dies die höchste Auszeichnung, über die der Zar verfügt und die selbst Fürsten, wenn sie Ausländer sind, nur äußerst selten zu Theil wird. Es ist daher kein Wunder, wenn in Paris der Enthusiasmus über diesen neuen Beweis der französisch=russischen Freundschaft hoch emporschäumt.
- General Jamont hat dieser Tage im Auftrag des Kriegsministers die festen Plätze an der Ostgrenze besichtigt und in Luneville und Nanly Mobilisirungsversuche vorgenommen. Dieselben sollen ergeben haben, daß das VI. Armeecorps vollständig kriegsbereit sei.
Außer der Großfürstin Sergei, Tochter des Großherzogs von Hessen, wird keine andere Großfürstin deutscher Abstammung zum orthodoxen Glauben übertreten. Es wurde dies auch von der Gemahlin des Großfürsten Konstantin, geb. Prinzessin von Sachsen=Altenburg behauptet. Großfürst Konstantin hat sich aber selbst gegen einen eventuellen Uebertritt ausgesprochen.
Die "Kölnische Ztg." meldet aus Petersburg: Im Weichselgebiet macht sich seit einigen Wochen eine erneute Thätigkeit aller Kriegsbehörden bemerkbar. Das Intendantur=Personal wird bedeutend verstärkt, das Officiercorps der Grenzwache wird wesentlich vermehrt. Im Militär=Bezirk Warschau wird die Neuanlage bezüglich der Vergrößerung von Kriegsverpflegungs=Magazinen mit großem Eifer fortgesetzt. Besonders bemerkenswerth ist es, daß die Magazine in offenen Städten wie Czenstochau, Zamosk, Siedlce, Lomsha, auch in dem bereits befestigten Pultusk, von der dritten zur zweiten Klasse erhoben sind.
Wie aus Rom berichtet wird, hat der verstorbene Prinz Jerome Napoleon seinen Sohn Victor thatsächlich enterbt. Letzterer ist auf das Pflichttheil gesetzt und sein Name kommt in dem Testament weiter nicht vor. Außer diesem Privattestament besteht noch ein politisches Testament, dessen Veröffentlichung bei der Partei des Prinzen Victor großen Widerspruch hervorgerufen hat, da in ihm der Prinz Louis als einzig berechtigter Vertreter der Ueberlieferungen des Hauses Napoleon bezeichnet wird. Die Familie soll den Inhalt der Testamente wohl gekannt haben, weshalb auch Prinz Ludwig vom Kranken= und Sterbebett des Vaters ferngehalten worden sei, um eine Versöhnung zwischen dem Vater und dem Prinzen Victor zu ermöglichen. Diese hat nun allerdings nicht stattgefunden, so sehr auch die Bonarpartisten daran glauben machen wollen.
Der Sultan machte der Prinzessin Victoria zu Schaumburg=Lippe, der Schwester Kaiser Wilhelm II., welche bekanntlich auf ihrer Hochzeitsreise Konstantinopel berührte, zwei prachtvolle Pferde zum Geschenk, die bereits nach Berlin expedirt worden sind.
- Neustrelitz. Die Erbgroßherzoglichen Herrschaften hatten sich am Freitag Morgen von hier nach Berlin begeben. Während Se. K. H. der Erbgroßherzog vorgestern Abend wieder nach hier zurückkehrte, ist I. K. H. die Großherzogin von Berlin nach Dessau gereist.
- Aus Cannes wird den "Mecklenburger Nachrichten" gemeldet, daß die Besserung im Befinden des Großherzogs in erfreulicher Weise vorwärts schreitet. Das Allgemeinbefinden ist gut und der Kräftezustand zufriedenstellend, besonders aber ist das Aussehen recht gut.
- Volkszählungs=Ergebnisse der Städte im Großherzogthum Mecklenburg Strelitz:
Anfang der 50er Jahre |
1885 |
1890 |
Neustrelitz |
7183 |
9366 |
9481 |
Neubrandenburg |
6766 |
9134 |
9323 |
Friedland |
5061 |
5502 |
5646 |
Woldegk |
2644 |
3176 |
3292 |
Strelitz |
3135 |
3096 |
3494 |
Schönberg |
1910 |
2951 |
2839 |
Fürstenberg |
2450 |
2359 |
2405 |
Stargard |
1798 |
2200 |
2321 |
Wesenberg |
1590 |
1562 |
1621 |
Im Ganzen ist die Einwohnerzahl der Städte im Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz um 39 346 im Jahre 1885 auf 40 422 im Jahre 1890, also um 1076 gestiegen. Dagegen ist das platte Land von 59 015 Einw. auf 57 537, also um 1478 zurückgegangen. Mithin im Ganzen ein Verlust von 402.
- An der Decoration des Lübecker Rathhauses, insbesondere des Bürgerschaftssaales wird stark gearbeitet. Ein einziger großer Teppich wird den Bürgerschaftssaal bedecken. Die Bekleidung der Wände geschieht in Stoff aus weiß=rother Farbe. Zur Beleuchtung des Saales werden 10 Kronleuchter mit je 400 Glühlampen angebracht. Zu dem Festessen werden ca. 60 Einladungen an die Senatsmitglieder, die Präsidien der Bürgerschaft und des Bürgerausschusses, der Gerichte, die Höchstchargirten des Officiercorps, die Consuln etc. erlassen werden. An der Spalierbildung werden sich auch die Innungen betheiligen und sind bereits hierüber Besprechungen gepflogen. Eine Betheiligung der Gesellen und Lehrlinge oder eines Theiles derselben ist bestimmt zu erwarten bei den Bäckern, Schlachtern, Barbieren und Friseuren und der Bauhütte. Auch die Buchdrucker haben in dieser Sache eine Versammlung berufen. Die Innungsvorstände beriefen ihre Mitglieder um im engeren Kreise das Weitere zu besprechen. - Beim Einzuge des Kaisers werden ca. 6000 Schulkinder in der Beckergrube Spalier bilden.
- In deutschen Lehrerkreisen wird ein Bittgesuch an die Unterrichtsverwaltungen der Einzelstaaten sowie an den Bundesrath vorbereitet, dahingehend, daß die bestehende amtliche Rechtschreibung einer "logisch=phonetischen" und gründlichen Vereinfachung unterzogen, dann aber als Reichsrechtschreibung in allen Schulen, sowie bei allen Behörden eingeführt werden möge.
- In der Centralmarkthalle zu Berlin waren
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 7]am Montag bereits Kibitzeier zu haben, die mit 4 Mark pro Stück verkauft worden sind. Wer sich diesen Luxus geleistet hat, wird nicht berichtet.
- Eine Beraubung kaufmännischer Lager in so unverschämter Weise, wie sie kaum jemals vorgekommen sein dürfte, wurde vor etwa 4 Wochen von einem großen Kaufmannshause auf dem Rödingsmarkt zu Hamburg auf folgende Weise entdeckt. Kommt dort ein simples Bäuerlein, um sich nach dem Preise einer Wringmaschine zu erkundigen. "Dreeundtwintig Mark?" fragte der erstaunte Flurbewohner geringschätzig, "de kann ick "op'n Lager" veel billiger köpen - doar kost' se blos foftein!" Auf die Frage des Kaufmanns, wo denn das Lager sei, nannte der Bauer eine benachbarte Straße. Nun wurden etwa 3 Wochen lang Nachforschungen im Geheimen angestellt, woher denn die "billigen Waaren" stammten und das überraschende Ergebniß war, daß eine ganze Reihe Kaufleute systematisch von ihren Hausknechten bestohlen wurde. Die feinsten Luxuswaaren, Hausstandssachen, Eßwaaren, Handwerksgeschirr, kurz alle möglichen Waaren waren in dem Lager, das sogar eine große Filiale auf dem Landgebiet unterhielt, die als Verkaufsstelle diente. Vor etwa 8 Tagen erfolgten die ersten Verhaftungen in dieser Sache; bis Freitag waren bereits 21 Commis und Hausknechte verhaftet. Die Untersuchung nimmt großen Umfang an, da es sich um Veruntreuungen im Werthe von mehreren Hunderttausend Mark handelt.
- Die "Augusta Victoria" traf am Sonnabend Mittag von ihrer Mittelmeerfahrt wohlbehalten im Hamburger Hafen wieder ein.
- Wie soeben aus Kiel gemeldet wird, ist die Ausrüstung des "Greif" soweit vollendet, daß derselbe bereits die Probefahrt gemacht hat. Der Greif nimmt Se. Majestät den Kaiser am 2. April in Travemünde auf.
- Der Reichsanzeiger veröffentlicht das vorläufige Ergebniß der Volkszählung vom 1. December 1890 im Deutschen Reich. Daraus ergiebt sich, daß Deutschland seit 1885 einen Bevölkerungszuwachs von 2,665,138 erfahren hat, was einer Zunahme um 5,7 Procent gleichkommt. Außerdem ist noch die Einwohnerzahl von Helgoland hinzuzurechnen. Im Einzelnen stellt sich das Ergebniß der Volkszählung wie folgt:
|
Ortsanwesende Bevölkerung |
Staaten und Landestheile. |
am 1. December |
|
1890 |
1885 |
(vorläufig) |
|
|
1. Königreich Preußen ohne Helgoland |
29,957,302 |
28,318,470 |
Königreich Preußen mit Helgoland |
29,959,388 |
|
2. Bayern |
|
|
Bayern rechts des Rheins |
4,860,960 |
|
Bayern links des Rheins (Rbz. Pfalz) |
728,422 |
|
|
--------------------------------- |
Königreich Bayern |
5,589,382 |
5,420,199 |
|
--------------------------------- |
3. Königreich Sachsen |
3,500,513 |
|
4. Königreich Württemberg |
2,035,443 |
1,995,185 |
5. Baden |
1,656,817 |
1,601,255 |
6. Hessen |
994,614 |
|
7. Mecklenburg=Schwerin |
578,565 |
|
8. Sachsen=Weimar |
325,824 |
313,946 |
9 Mecklenburg=Strelitz |
97,978 |
98,371 |
10. Oldenburg |
355,000 |
341,525 |
11. Braunschweig |
403,029 |
372,452 |
12. Sachsen=Meiningen |
223,920 |
|
13. Sachsen=Altenburg |
170,867 |
161,460 |
14. Sachsen=Koburg=Gotha |
206,329 |
198,829 |
15. Anhalt |
271,759 |
248,166 |
16. Schwarzburg=Sondersh. |
75,514 |
|
17. Schwarzburg=Rudolstadt |
85,838 |
83,836 |
18. Waldeck |
57,283 |
56,575 |
19. Reuß älterer Linie |
62,759 |
55,904 |
20. Reuß jüngerer Linie |
119,555 |
110,598 |
21. Schaumburg=Lippe |
39,183 |
37,204 |
22. Lippe |
128,414 |
123,212 |
23. Lübeck |
76,459 |
67,658 |
24. Bremen |
180,309 |
165,028 |
25. Hamburg |
624,199 |
518,620 |
26. Elsaß=Lothringen |
1,603,987 |
|
|
--------------------------------------- |
Deutsches Reich ohne Helgoland |
49,420,842 |
46,855,704 |
Deutsches Reich mit Helgoland |
49,422,928 |
- |
- Bekanntlich sind die Beitragsmarken für die Invaliditäts= und Altersversicherung bei der Lohnzahlung einzukleben. Für die zahlreichen Personen insbesondere Dienstboten, welche vierteljährlich postnumerando gelohnt werden, müssen also bei der Ende März oder Anfang April stattfindenden Lohnzahlung, welche die Zeit vom 1. Januar bis Ende März umfaßt, Beitragsmarken für diese Zeit eingeklebt werden. Es ist nun für jede Kalenderwoche, welche in diesem Zeitraum begonnen hat, eine Marke zu verwenden. Die Kalenderwoche im Sinne des Gesetzes vom 22. Juni 1889 beginnt mit dem Montag; da aber das Gesetz Donnerstag, den 1. Januar 1891, in Kraft getreten ist, so gilt als erste Kalenderwoche diesmal die Zeit vom 1. bis 4. Januar einschließlich. Danach haben im ersten Vierteljahr 1891 14 Kalenderwochen ihren Anfang und es sind also auch 14, nicht etwa nur 13 Marken einzukleben.
- In Bezug auf § 35 Absatz 1 des Strafgesetzbuches: "Neben einer Gefängnißstrafe, mit welcher die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte überhaupt hätte verbunden werden können, kann auf die Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von einem bis zu fünf Jahren erkannt werden," hat das Reichsgericht IV. Strafsenat, durch Urtheil vom 12. December 1890 ausgesprochen, daß auf die Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter neben der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte nicht erkannt werden kann.
- Nicht nur türkische Offiziere sondern auch türkische Studenten weilen jetzt bei uns in Deutschland. Die "Norddeutsche Allg. Ztg." berichtet: Die freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen dem deutschen Kaiserreich und der Regierung Sr. M. des Sultans bestehen, nehmen an Intimität fortwährend zu. Zum Beweis dient, daß zu der nicht geringen Zahl von türkischen Offizieren, welche unsere Regimentsschulen und militärischen Akademien besuchen, seit einiger Zeit auch türkische Studenten in Zivil kommen. Zu diesen gehören auch fünf Studenten, welche auf den verschiedenen landwirthschaftlichen Schulen Deutschlands agronomische Studien machen sollen, um dann die ökonomische Fortschritte und die Vorzüge der deutschen Wirthschaftssysteme selbst auf Anatolien zu übertragen. Um eine gute Unterkunft der jungen Leute in Deutschland sicherzustellen, hat Se. M. der Sultan den Generaldirektor der landwirthschaftlichen und statistischen Institute seines Reiches beauftragt, die Studenten hierher zu begleiten und zur selben Zeit die Organisation unseres berühmten agronomischen Instituts in Berlin kennen zu lernen. Indem wir diesen hohen türkischen Beamten ebenso wie die türkischen Studenten auf deutschem Boden willkommen heißen, können wir nicht umhin, unsere lebhafteste Anerkennung dafür zu erkennen zu geben, daß der erlauchte Monarch des türkischen Kaiserreichs auch in diesem Fall wieder seinem Volke einen Beweis seiner unausgesetzten Fürsorge für das Wohl des Landes giebt, ein Beweis, durch den sich unsere Landwirthschaft hoch geehrt fühlen wird.
- Aus Oldenburg meldet man, daß über den wegen der bekannten Gehorsamsverweigerung seitens der Mannschaften der 6. Kompagnie des 78. ostfriesischen Infanterie=Regiments, garnisoniert in Osnabrück, noch in Untersuchung befindlichen Sergeanten Meyer nun auch das kriegsgerichtliche Urtheil gefällt worden ist. Derselbe wurde der Anstiftung der Gehorsamsverweigerung für schuldig befunden und zur Ausstoßung aus dem Soldatenstande und 15 Jahre Gefängniß verurtheilt. Das ist nun wohl das letzte Urtheil, welches in dieser unseligen Angelegenheit gesprochen ward, nachdem achtzehn Mann theils recht empfindliche Strafen erhalten haben.
- Die noch ausständischen Bergleute der Zeche Ver. Trappe bei Essen faßten den Beschluß, zur Arbeit zurückzukehren, nachdem 300-400 Mann über sechs Wochen ihre Löhne entbehrt hatten. Der Ausfall an Löhnen beträgt 95 000 Mark, während an Unterstützung nur 200 Mark eingingen.
- Vergangenen Sonntag Morgen goß ein Dienstmädchen zu Coblenz Petroleum in den Ofen, um das Feuer schnell in starke Glut zu bringen. Hierbei ergriffen die hochauflodernden Flammen die Kleider der Unvorsichtigen. Als Hilfe erschien, hatte
[ => Original lesen: 1891 Nr. 25 Seite 8]das Mädchen bereits derartige Brandwunden erlitten, daß es einige Stunden nachher starb.
- Für das Denkmal, welches dem Dichter der Wacht am Rhein, Max Schneckenburger, in seiner schwäbischen Heimath Tuttlingen errichtet werden soll, sind bis jetzt ca. 28 000 Mark gesammelt. Mit der Herrichtung des Platzes für das Denkmal in Tuttlingen soll demnächst begonnen werden.
- Die Versammlung, in der Stöcker am Sonnabend Abend im großen Reformationssaale zu Genf sprach, gab zu bedauerlichen Scenen Anlaß. Die Sozialisten waren zahlreich erschienen, aber doch in verschwindender Minderheit. Der Redner wurde zu wiederholten Malen ausgepfiffen und verhöhnt, und hatte manchmal Mühe zum Sprechen zu kommen. Da schrie auf einmal Stöcker in die 2000 köpfige Menge: "Ihr Herren Sozialisten habt nie gewußt, was ihr eigentlich wollt, wußtet es zur Zeit des großen Berliner Schwindels nicht, wißt es noch jetzt nicht!" (Beifall.) Nach Schluß der Versammlung ertönte andauerndes Pfeifen.
- General Boulanger will seinen ständigen Wohnsitz in Brüssel nehmen. Er soll bereits ein Privathotel daselbst gemiethet haben.
- Die Königin von England ist am Montag in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin von Battenberg von Windsor nach Grasse in Südfrankreich abgereist.
- An den Unrechten gekommen. In der Kaserne Saint=Roch zu Avignon bombardirten dieser Tage zum Zeitvertreib einige Soldaten die Vorübergehenden mit verschiedenen Wurfgeschossen, namentlich mit Erdäpfeln. Unbändiges Gelächter, wenn ein Schuß traf. Plötzlich erschien ein vornehm gekleideter Herr mit einem glänzenden neuen Hut von hoher Form. "Ein famoses Ziel!" rief einer der Soldaten, ergriff sofort kampfbereit ein mächtiges Stück Kommisbrod, zielte etliche Minuten und paff! . . . . war der Hut platt gedrückt wie ein Teller. Eine dröhnende Lachsalve erscholl, aber sie war von kurzer Dauer. Der Herr mit dem Hute wandte sich um, sah von woher das Geschoß kam und trat ein. Fünf Minuten später mußten die übermüthigen Soldaten, daß der Bombardirte Niemand anders gewesen sei, als General Quenot, der Befehlshaber der 30. Militärdivision. In der Kaserne Saint=Roch hat man jetzt aufgehört zu lachen.
- Der Papst will angeblich seine Marmorstatue in Lebensgröße der Marienkirche in Hannover für das Grabmal Dr. Windthorst's schenken.
- Nach der amtlichen Feststellung sind bei dem Untergang der "Utopia" 562 Menschen umgekommen. Daß so viele Personen mit dem Schiff untergegangen sind, erklärt sich dadurch, daß eine Menge Auswanderer sich auf dem Deck befand, um einen Blick auf die Küste zu werfen und daß diese Personen, als das Alarmsignal ertönte, hinunter stürzten, sei es um ihre Angehörigen zu benachrichtigen, sei es um ihre Sachen zu holen: die eine Menschenmenge drängte hinunter, die andere hinauf und so wurden alle Ausgänge versperrt.
- Ein theurer Thee wurde in voriger Woche in den Londoner Theeverkaufsräumen in Mincing Lane öffentlich versteigert. Es war ein kleines Quantum Ceylonthee, der, auf den Gartmore'schen Gütern gepflanzt, sich durch seine außerordentliche Güte vor jedem anderen Thee auszeichnet. Die Nachfrage war dem seltenen und kostbaren Thee entsprechend lebhaft. Das Angebot stieg von 1 Pfd. Sterling 1 sh. bis auf 8 Pfd. Sterling das Pfund, doch boten, bei diesem Preise angelangt, nur noch fünf Großhändler. Der Thee wurde jedoch noch höher bis auf 9 Pfd. Sterling 9 sh. und schließlich bis auf 10 Pfd. Sterl. 12 sh. 6 d. getrieben, wofür er der Mazawattee Ceylon Theegesellschaft zugeschlagen wurde.
- In New=Orleans scheinen nach der bekannten Lynchung der des Mordes verdächtigen Italiener ganz schauderhafte Zustände eingetreten zu sein. Man meldet darüber weiter: Drei Italiener, die zufällig die Aeußerung eines Mannes hörten, daß er beim Lynchact betheiligt gewesen sei, stießen ihn ohne Weiteres nieder und konnten entrinnen. Der Mann ist schwer verletzt. Dieses Attentat versetzte die amerikanische Bevölkerung in helle Wuth und es ist leicht möglich, daß eine neue blutige Metzelei entsteht. Auf der andern Seite ist man auf das heftigste erbittert, weil trotz aller Reklamationen des italienischen Gesandten in Washington die Behörden nicht gegen die Lyncher, deren Personen allgemein bekannt sind, einschreiten. Militär ist zur Wahrung der Ruhe aufgeboten. Die Bevölkerung schwört bei der ersten Verhaftung eines Lynchers zu den Waffen zu greifen. Ueber 700 Italiener verließen am Sonnabend die Stadt aus Furcht vor weiteren Ausschreitungen. Der Secretär des Wählereinschreibeamtes ermittelte, daß alle getödteten Italiener eingeschriebene Wähler, daher naturalisirte amerikanische Bürger und nicht italienische Unterthanen gewesen seien. Sollte die italienische Regierung dennoch Schadloshaltung beanspruchen, so würde die Washingtoner Regierung den Anspruch an die Regierung des Staates Lausianna verweisen, welche für die Ausschreitung verantwortlich.
- Nach dem General Sherman ist nun auch sein erbittertster Gegner im nordamerikanischen Sezessionskrieg, General Johnston, aus dem Leben geschieden. Dieser hat das hohe Alter von 84 Jahren erreicht.
- Fernsprechverbindung zwischen fahrenden Eisenbahnzügen. Auf der Baltimore= und Ohio=Bahn ist vor einiger Zeit der Fernsprechbetrieb zwischen fahrenden Eisenbahnzügen eingerichtet worden. Die Einrichtung ist derartig getroffen, daß die Maschinenführer zweier auf demselben Geleise fahrenden Züge sich mit einander verständigen können. Die Verbindung wird durch eine zwischen den Fahrschienen isoliert gelegte Metallschiene hergestellt. Die Lokomotiven sind je mit einer galvanischen Batterie, einem Fernsprecher mit einer Glocke ausgerüstet. Um einen fernen Zug anzurufen, schließt der eine Maschinenführer den Strom der mitgeführten Batterie. Hierauf ertönt sofort auf der anderen Lokomotive die Glocke, worauf die Fernsprecher eingeschaltet werden. Eine Drahtbürste unter der Lokomotive stellt die Berührung mit der leitenden Schiene her. Die Verständigung ist natürlich bei stillstehenden Zügen leichter wie bei fahrenden.
- Die größte Macht. Napoleon I. fragte eines Tages auf St. Helena den General Grafen Montholon: "Kannst Du mir sagen, was Christus gewesen ist?" Als dieser ausweichend bemerkte, er habe noch nicht Zeit gehabt, darüber nachzudenken, begann Napoleon, die größten Helden der Vorzeit mit Jesu zu vergleichen und kam zu dem Resultat: "Diese alle waren Menschen und ich bin auch nur ein Mensch. Aber dem gleicht keiner. Jesus Christus war mehr als ein Mensch! Alexander, Caesar, Karl der Große und ich haben große Reiche gegründet; aber worauf haben wir die Schöpfungen unseres Genies gestützt? Auf die Gewalt! Jesus allein hat sein Reich auf die Liebe gegründet und heute noch würden Millionen Menschen für ihn sterben! Cascal sagte: Muhamed hat seine Herrschaft begründet, indem er Gegner morden, Christus, indem er sich und die Seinen morden ließ; jener hat Mittel und Wege gewählt, um nach menschlicher Ansicht zu siegen, dieser um nach menschlicher Ansicht zu unterliegen."
- Eine gesegnete Familie. "Billets für fünfzehn Personen und neununddreißig Billets für Kinder unter 7 Jahren," sagte neulich ein Reisender, der vom Salzsee kam (dem Lande der Mormonen) zu dem Billeteur einer Eisenbahnstation in Massachusetts. "Wenn es für eine Pension oder sonst eine Anstalt gehört, so darf ich Ihnen einen Rabatt am Preise der Billets bewilligen!" sagte der Beamte zuvorkommend. "Ach was Pension, was Anstalt! Ich habe die Billets für mich, meine Frauen und meine Kinder verlangt!" rief der entrüstete Jünger Brigham Young's aus.
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