[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 1] Bekanntmachung.
Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise
in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
abgehalten werden:
1. Montag, den 20. April,
Morgens präcise 9 Uhr.
Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:
Bäck, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow mit Hoheleuchte, Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbäck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow mit Maurin=Mühle, Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.
2. Dienstag, den 21. April,
Morgens präcise 9 Uhr
Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften:
Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf mit Perückenkrug, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz. Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Schbrg.=Sülsdorf, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torisdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.
3. Mittwoch, den 22. April,
von Morgens 10 Uhr an,
Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1871.
Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge, für die dazu nicht Erscheinenden wird, durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost.
Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im § 26. 7, der Wehrordnung angedroheten Strafen zu gestellen:
alle im Jahre 1871, sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind:
Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine, sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militärpflichtigen ihres Geburtsortes zu stellen.
Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 2]Reklamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse pp. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermin bestätiget werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
Etwaige zur seemännischen oder halbseemännischen Bevölkerung gehörende Militairpflichtige (§. 23 der Wehr=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.
Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermin zur Vorlage gebracht werden.
Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden, sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Dienstag, den 22. April wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Marine=Reserve, Landwehr, Seewehr, Ersatzreserve und Marine=Ersatzreserve, sowie des ausgebildeten Landsturms II. Aufgebots stattfinden, die gemäß §. 123 der Wehrordnung ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Die betreffenden Mannschaften haben zu dem bezeichneten Termin zu erscheinen.
Schönberg, den 28. Februar 1891.
Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission
des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.
Amtliche Bekanntmachung.
Der bestimmungsgemäß auf Donnerstag den 26. d. M. fallende Ferkelmarkt wird des Festtags wegen auf
Mittwoch den 25. d. Mts.
verlegt.
Ratzeburg, den 18. März 1891.
Der Magistrat.
Hornbostel.
Holz=Auction Nr. 24.
Am Mittwoch, den 25. März, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Krellenberg zu Carlow nachstehende Holzsortimente öffentlich meistbietend verkauft werden.
1. Aus dem Samkower Holze.
223 Stück eichen Nutzholz II. Qualität = 152,17 Festm. (freie Concurrenz).
2. Aus dem Carlower u. Röggeliner Holze.
86 Stück eichen Nutzholz II. Qualität = 39,52 Festm. (freie Concurrenz).
4 Stück eichen Klassenbäume III. Cl.
8 Rmet. eichen Kluft (Brandkuhle).
6 Rmet. eichen Knüppel (1 1/2 Meter lang).
12 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
38 Rmet. buchen Kluft I. Cl.
92 Rmet. buchen Kluft II. Cl.
81 Rmet. buchen Kluft Olm Anbruch.
69 Fuder buchen Durchforstholz I., II. u. III. Cl.
99 Fuder buchen Pollholz.
3 3/4 Rmet. aspen Kluft (1 1/4 Meter lang).
1 1/2 Fuder aspen Pollholz.
3. Aus dem Gr. Rünzer Zuschlage.
24 Stück fichten Schleete.
50 Stück fichten Hopfenstangen.
3 Fuder fichten Durchforstholz.
Schönberg, den 16. März 1891.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holz=Auction.
Am Dienstag, den 24. d. Mts., Vormittags 10 1/2 Uhr beginnend sollen durch den Unterzeichneten auf der Lastadie, Platz 6
ca. 2000 Dtz. ebenkantige u. Wahlbretter und Planken
in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden. Verzeichnisse sind am Comptoir des Unterzeichneten, Ecke Sandstraße u. Wahmstraße, 2. Etage zu erhalten.
Lübeck, den 14. März 1891.
G. Olrogge,
beeid. Auctionator.
Geschweifte Gardinenbretter und Rosetten,
Oeldruckbilder, auch fertig mit Rahmen,
sowie Einrahmung jeglicher Art Bilder und Spiegel in Gold, Politur, Antik und verzierten Leisten bei
Schönberg i/M. Georg Schultze,
Glasermeister.
Fortzugshalber zu verkaufen:
1 Bauwagen, Pferdeharke, Milchkarren, 1 eiserner Pflug, 1 3schaariger u. 1 gebrauchter 4schaarig. Schälpflug, 1 Grundpflug, mehrere Spaten, Aexte, Beile, Dornmesser und Gartenharken bei
Gr. Siemz. W. Bohnhoff,
Schmiedemeister.
Wegen Uebernahme meines Geschäfts vom heutigen Tage an durch Herrn Heinrich Böckmann, Bandagist und Handschuhmacher, welcher dasselbe in unveränderter Weise fortführen wird, erlaube ich mir zugleich allen meinen hochgeehrten Freunden und Gönnern für das mir in so reichem Maaße geschenkte Wohlwollen und Vertrauen meinen aufrichtigen Dank sagen zu dürfen und bitte gütigst dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke,
Bandagist und Handschuhmacher.
-------------------------------
Bezugnehmend auf obige Annonce empfehle ich mich dem hochgeehrten Publikum zu allen in meinem Fach vorkommenden Arbeiten und wird es mein Bestreben sein, mir die Gunst und das Wohlwollen zu erwerben.
Schönberg, den 6. März 1891.
Hochachtungsvoll
Heinrich Böckmann,
Bandagist und Handschuhmacher.
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[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 3]
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des Vaterländischen Frauen-Vereins
unter allerhöchstem Protectorate Ihrer Maj. der Kaiserin.
Ziehung am 17. u. 18. April
im Rathhause in Cöslin.
3915 Gew. im W. v. M. 95 000.
M. 20 000, 10 000, 5000, 3000, 2000 etc.
Loose à 1 M. (11 für 10 M.) Liste u. Porto 30 Pf. |
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Genehmigt für die ganze Monarchie.
16. gr. Stettiner Pferdelotterie.
Ziehung 12. Mai 1891.
Hauptgewinne 10 Equipagen, darunter 2 vierspännige und 150 hochedle Pferde, wovon 10 Reitpferde gesattelt und gezäumt.
Loose á 1 M. (11 Loose für 10 M.), Liste u. Porto 30 Pf. Einschreiben 20 Pf. extra, versendet das mit dem Vertrieb betraute Bankgeschäft. |
11 Loose von beiden Sorten gemischt 10 Mark. |
Rob. Th. Schröder, Stettin. |
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Bestellungen am bequemsten per Postanweisung, doch nehme ich auch Coupons und Briefmarken in Zahlung. |
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Schönberg, den 19. März 1891.
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Ein großer kräftiger Knabe sucht Beschäftigung außer der Schulzeit.
Näheres in der Expedition dieses Blattes.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 4]Geschäfts=Eröffnung.
Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich hierorts
Siemzer-Strasse Nr. 84
ein
Putz-Geschäft
eröffnet habe. Indem ich reelle Bedienung bei billigen Preisen zusichere, bitte ich mein Unternehmen gütigst zu unterstützen.
Achtungsvoll
Heinrich Albert.
Tanzunterricht.
Anfang April beginnt mein diesjähriger
Cursus
in Schönberg.
Missive circulirt durch Herrn Ratzeburg.
Um zahlreiche Teilnehmer bittet
Hochachtungsvoll
W. Lorenz.
Engl. Tüllgardinen
Meter 20, 25, 35, 45, 50, 60, 70, 80, 90, 100 & 125 .
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Kölnische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
Leistungsfähige Vertreter werden in allen Theilen des Landes gesucht.
Schwerin, den 14. März 1891.
Die General-Agentur.
L. Genzmer.
Wegen Verheirathung meines Mädchens suche ich zu Johannis ein anderes.
Postmeisterin Krüger.
†
Nach Gottes unerforschlichem Rathe starb am 18. d. M. nach langem schweren Leiden unsere treusorgende, geliebte, älteste Tochter, Schwester und Schwägerin
Doris Stier
im Alter von 29 Jahren, tief betrauert von den Hinterbliebenen.
Familie Stier.
Die Beerdigung findet am Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr statt.
Billig zu verkaufen!
eine Zieh=Rolle.
Näheres in der Expedition dieses Blattes.
Für die uns bewiesene Theilnahme bei der Beerdigung unserer guten Mutter sagen wir allen unseren herzlichen Dank.
Petersberg, den 17. März 1891.
Die tiefbetrübten Kinder.
Katharina und Anna Ollrogge.
Heute Morgen 4 1/2 Uhr entschlief sanft nach langen Leiden meine innigst geliebte Frau und meiner Kinder liebevolle Mutter
Wilhelmine Wieschendorf
geb. Warneke
in ihrem 41. Lebensjahre, tiefbetrauert von mir und meinen Kindern und von Allen, die ihr nahe standen.
Wilhelm Wieschendorf,
Klempnermeister.
Schönberg i/M., den 19. März 1891.
Die Beerdigung findet am Montag, den 23. d. M., Nachmittags 3 Uhr, statt.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 22. März.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags (2 Uhr): Prüfung der Confirmanden Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,15 Nachm. 7,19 Abends. 11,22 Nachts.
nach Kleinen:
7,36 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 9,02 Abends.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 5]Beilage
zu Nr. 23 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. März 1891.
Kaiser Wilhelm wird nun auch als Schriftsteller vor die Oeffentlichkeit treten. Nach einer Meldung hat der Monarch ein Werk "Die Geschichte Kaiser Wilhelms I." vollendet, das aus zwei Bänden besteht. Das Werk, welches nur in 200 Exemplaren erscheinen soll, ist ausschließlich für die regierenden Fürsten Europas und die königlichen Familienmitglieder bestimmt. Außerdem werden die deutschen Staatsbibliotheken je ein Exemplar erhalten. Der Kaiser habe den Text unter Geheimrath Hinzpeters Beihilfe fertiggestellt und vielfach handschriftliches Material des Fürsten Bismarck zu Grunde gelegt.
Zu der thörichten "geheimen Fondsgeschichte", die kürzlich ein Wiener Blatt seinen Lesern aufgetischt hat und die sogar im preußischen Landtag vom Abg. Tramm erwähnt worden ist, sagt der "Hamburger Correspondent," was folgt: Es wird darin in möglichst pikanter Zurichtung einem activen Staatsminister, zwar ohne jede Namensnennung, aber für geringe Personalienkenntniß deutlich genug, nachgesagt, daß er es verstanden habe, mit Hilfe einer höheren Stelle durch Entnahme von Mitteln aus dem Welfenfonds die finanziellen Schwierigkeiten eines Verwandten zu beheben. Es ist richtig, daß der Minister vor Jahren einen in finanzielle Bedrängnisse gerathenen Verwandten durch persönliches Eintreten unterstützt hat, dies geschah aber, wie wir auf Grund der Kenntniß des wahren Sachverhalts versichern können, in jener loyalen und korrekten Form, deren sich höhere Beamte und Ehrenmänner bei ähnlichen durchaus ehrbaren Hilfeleistungen zu bedienen pflegen, selbstverständlich auch ohne Inanspruchnahme staatlicher Mittel.
Ueber den äußeren Lebensgang des am Sonnabend früh in Berlin verschiedenen Abgeordneten Dr. Windthorst mögen folgende Daten angeführt werden: "Ludwig Windthorst war am 17. Januar 1812 zu Kaldenhof im Osnabrück'schen von bäuerlichen katholischen Eltern geboren und auf dem Carolineum zu Osnabrück für den geistlichen Stand vorbereitet worden, studierte jedoch darauf in Göttingen und Heidelberg die Rechte. Er widmete sich Anfangs der Advokatenlaufbahn in Osnabrück, ward dann ritterschaftlicher und Vorsitzender Rath des Consistoriums daselbst, 1848 Oberappellationsgerichtsrath in Celle, 1849 Mitglied der hannoverschen zweiten Kammer, in der er die partikularistische Politik Stüve's eifrig unterstützte, 1851 als Führer der ministeriellen Partei Präsident der zweiten Kammer und am 22. November im Ministerium Scheele Justizminister. Er setzte die Einrichtung des katholischen Bisthums Osnabrück durch. 1853 schied er aus dem Ministerium aus und ward wieder Abgeordneter, während er zugleich staatsrechtliche Arbeiten für fürstliche Häuser anfertigte. Er trat 1862 in das altliberale Ministerium Hammerstein und ward nach dem Sturz desselben am 21. October 1865 Kronoberanwalt (Generalstaatsanwalt) in Celle. Nach der Annexion schied er aus diesem Amte aus. Er führte 1867 die Verhandlungen mit Fürst Bismarck über die Abfindung des Königs Georg, die mit dem Vertrag vom 29. September 1867 endigten. Von da ab blieb Windthorst der Berather und politische Vertreter des Welfenhauses. Seit 1867 war Windthorst Mitglied des norddeutschen resp. deutschen Reichstages und des preußischen Abgeordnetenhauses für Meppen. Er nahm am 17. Juni 1869 an der antiinfallibilistischen Laien=Conferenz in Berlin theil, unterwarf sich aber dem neuen Dogma und stellte sich an die Spitze der politischen Vertheidiger desselben. Er hatte seit langer Zeit seinen Wohnsitz in Hannover genommen.
Dem deutschen Bundesrath ist eine Verordnung über die Einführung der wichtigsten Reichsgesetze in Helgoland zugegangen. Es sind insbesondere das Gesetz über die Bundesstaatsangehörigkeit, das Militär=, Münz=, Maaß= und Gewichtswesen, Post= und Telegraphenwesen und das Gesetz über die Gerichtsverfassung.
Die Führer der Bergarbeiterbewegung im Ruhrgebiet setzen alle Hebel in Bewegung, um einen allgemeinen Ausstand durchzudrücken. Für Sonntag waren nicht weniger als 22 öffentliche Versammlungen im Ruhrgebiet angesetzt und die Zahl wäre noch größer gewesen, wenn mehr Redner aufzutreiben gewesen wären. Aber mit Reden allein ist kein Streik durchzuführen, weit nöthiger ist dazu Geld und von diesem scheint nicht so viel vorhanden zu sein, um die Streikenden mit ihren Familien auch nur eine Woche genügend unterstützen zu können. Mittlerweile haben sich die Abgeordneten Singer und Auer im Ruhrgebiet eingefunden, um von dem Ausstand abzurathen.
Nach einer Meldung der Wiener "Presse" werden die deutsch=österreichischen Handelsvertragsverhandlungen wieder aufgenommen werden. Das officiöse "Fremdenblatt" bezeichnet als die Fundamentalschwierigkeiten bei den Verhandlungen die Unmöglichkeit, eine entsprechende Ermäßigung der deutschen Getreide= und Holzzölle zu erlangen und den Wunsch der deutschen Unterhändler, neuerliche Zollreductionen für den Import deutscher Industriellen zu erreichen.
In Frankreich soll der 1. Mai auf alle Fälle gefeiert werden. Jetzt haben in Paris fünf Abgeordnete des Generalcomites für die Organisation der Kundgebung am 1. Mai dem Arbeitsminister eine Petition überreicht, in der derselbe ersucht wird, allen vom Staat beschäftigten Arbeitern am 1. Mai freizugeben.
Der National=Kongreß von Chile hat nunmehr die französische Regierung ersuchen lassen, die gegenwärtig in Toulon im Bau begriffenen chilenischen Schiffe nicht abgehen zu lassen, da der Präsident Balmaceda dieselben zur Bekämpfung der Streitkräfte des Kongresses benutzen könnte. Wie der "Times" über Paris gemeldet wird, hat die Kongreßpartei eine provisorische Regierung von Chile gebildet, welche die europäischen Regierungen ersuchen werde, die genannte Partei als kriegführende anzuerkennen, was zur Folge haben würde, daß die Absendung von Kriegsschiffen und Kriegskorvetten aus europäischen Häfen verhindert und so eine Lösung der Streitfrage beschleunigt würde. Nach der Behauptung dieser provisorischen Regierung hat sich die ganze Armee, mit Ausnahme der Truppen von Sontiago, für die Kongreßpartei erklärt, welche nicht nur die Provinz Tarapaca, sondern auch das ganze südliche Chile beherrscht.
Major v. Wißmann soll, wie die "Voßische Zeitung" mittheilt, die Absicht haben, aus dem Reichsdienst auszuscheiden; er werde sich jedoch nach kurzem Aufenthalt in Berlin nach Sansibar zurückbegeben, um dort die Leitung einer Privatexpedition nach dem Victoria=Nyanza zu übernehmen. Die fragliche Expedition soll außer den zum Transport nöthigen 4000 Trägern für den zerlegbaren "Wißmann=Dampfer" noch 1= bis 2000 Träger, mit Tauschartikeln beladen, zählen und Anfangs August von Saadani nach dem Innern abgehen. Am Sonnabend ist Major v. Wißmann wieder in Bagamoyo angelangt, nachdem er die Straße zum Kilimandscharo durch Niederwerfung der aufständischen Häuptlinge gesichert. Im Süden hat der Häuptling Machemba um Gewährung eines Waffenstillstands nachgesucht, um über den Frieden zu verhandeln.
- Schönberg. Dem Hauswirth H. Eckmann zu Lübseerhagen ist von dem Großherzoge von Mecklenburg=Schwerin wegen 40jähriger treuer Dienstführung als Jurat der Kirche zu Lübsee die Verdienst=Medaille in Bronze am carmoisin=rothen Bande verliehen worden.
- Güstrow. Am 16. d. M., Morgens 9 Uhr,
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 6]begann die Verhandlung wider die des Raubmordes angeklagten Arbeiter Busch und Schmiedegeselle Richter. Die beiden Zuhörerräume waren bis auf den letzten Platz besetzt und auch die inneren Räume des Saales stark besucht von den zum Eintritt Berechtigten. Die Verhandlung ward stenographisch aufgenommen. - Der Arbeiter Gustav Busch aus Sähle ist 24 Jahre alt und mehrfach vorbestraft; der Schmiedegeselle Richard Richter aus Neustadt=Eberswalde ist 20 Jahre alt und ebenfalls schon vorbestraft. Diese beiden Angeklagten sind beschuldigt, in der Nacht vom 7./8. November v. J. zu Neuhof gemeinschaftlich den Schulzen und Erbpächter Meyer daselbst, dessen Ehefrau und dessen 5jährige Tochter Adele durch Beilhiebe getödet und die Tödtung mit Ueberlegung ausgeführt, auch durch dieselbe Handlung zur Nachtzeit in dem bewohnten Gebäude des genannten Meyer durch Erbrechen des Küchenfensters gewaltsam Eingang sich verschafft und die goldene Taschenuhr der Frau Meyer weggenommen zu haben. - Außerdem ist Busch noch beschuldigt, im Hause des Gastwirths Harnack zu Seilershof gegen das 14jährige Mädchen Anna Schlegel unzüchtige Handlungen verübt, sowie ferner am 2. Juli v. J. an der Neubrandenburg=Strelitzer Chaussee dem Lackirer Heinrich Kley aus Bielefeld dessen Reisetasche mit Inhalt, als Kleidungsstücke und Legitimationspapiere, entwendet, und endlich, am 14. April v. J. zu Ravensbrück den Versuch gemacht zu haben, dem Schmiedemeister Mohr daselbst Sachen wegzunehmen und dessen Ehefrau zum Beischlafe zu bewegen. - Richter ist dann noch im besonderen beschuldigt, am 4. November v. J. zu Parchim dem Gastwirth Häfnerschen Hausknecht Anton Knille daselbst ein Packet weggenommen zu haben. - Während die Angeklagten die von ihnen einzeln verübten kleineren Vergehen resp. Verbrechen zum Theil einräumten, leugneten sie aufs beharrlichste das ihnen zur Last gelegte Verbrechen des Raubmordes. - Am Sonnabend, den 8. November v. J., wurden in ihrem Bette todt aufgefunden: der Erbpächter Schulze Meyer zu Neuhof, dessen Ehefrau und dessen 5jährige Tochter Adele. Die demnächst vorgenommene Augenscheinsaufnahme ergab sofort, daß hier ein Raubmord vorlag. Unweit der Betten der drei Ermordeten wurden zwei Beile aufgefunden, von welchen das eine über und über mit frischem Blute behaftet war. Alle drei Ermordete waren auf das Entsetzlichste zugerichtet und es lag augenscheinlicher Beweis vor, daß die Morde mit dem blutigen Beil ausgeführt waren. Auch wurde festgestellt, daß das Küchenfenster des Meyer'schen Wohnhauses gewaltsam erbrochen war und daß die Mörder ihren Weg durch dasselbe in das Haus hinein genommen und die in ihren Betten Schlafenden überfallen und gemeinschaftlich ermordet hatten. Der Beweis, daß zwei Mörder hier in Gemeinschaft gehandelt, lag in der Beschaffenheit der Verletzungen der Ermordeten. Es muß der eine Mörder die tödtlichen Hiebe mit dem Beil gegen den Kopf seines Opfers ausgeführt haben, während der andere ihm zu seiner entsetzlichen Blutarbeit geleuchtet hat. Weiter ward festgestellt, daß Schränke, Commoden und der Schreibtisch erbrochen und durchgewühlt waren und daß die goldene Taschenuhr der Frau Meyer fehlte. Die weitere Untersuchung lenkte dann den Verdacht gegen die beiden Angeklagten, und zwar zunächst auf Busch. Busch ist der Sohn eines Tagelöhners zu Gransee. Hier wurde er schon bald nach seiner Confirmation wegen Thierquälerei mit 10 Tagen Haft bestraft. Von der Zeit an, hat er die Verbrecherlaufbahn beschritten und ist ein Glied derjenigen Classe geworden, welche eine Gefahr für die menschliche Gesellschaft ist. Losgelöst von der Heimat, namenlos und vagabondirend, durchzieht er die Lande. Ab und zu wird er wohl gefänglich eingezogen, aber als vergrößerte Bestie tritt er nach Verbüßung seiner Strafe ins freie Leben zurück. Diebstahl und Sittlichkeitsverbrechen übt er abwechselnd und auch gleichzeitig. Zeugen, welche zeitweise mit ihm zusammen in Arbeit gestanden, bekennen von ihm, daß sie ihn für eine Creatur halten, die zu jedem Verbrechen fähig ist. Am 15. September 1890 begeht er gegen die 14jährige Anna Schlegel zu Seilersdorf unzüchtige Handlungen und in der Nacht vom 13./14. April macht er gegen die Ehefrau des Schmiedemeisters Mohr zu Ravensbrück einen Nothzuchtsversuch. Die Frau Mohr hat sich über das Vorgehen des Angeklagten so sehr geängstigt, daß sie krank geworden und vier Wochen darnach gestorben ist. Zwar ward er sofort eingezogen, doch gelang es ihm, aus dem Gefängniß zu entfliehen und unter dem Namen "Rahn" sich auf die Wanderschaft zu begeben. Er war nämlich in den ersten Tagen nach dem 15. September 1889, wo er das Verbrechen zu Seilershof verübt hatte, zum Besuch bei seinem Schwager Rahn gewesen, dem er die Legitimationspapiere entwendet hatte. Als Arbeiter Rahn kommt er im Februar v. J. zu dem Erbpächter Meyer in Neuhof, der ihn auch auf Grund der günstig lautenden Papiere in seinen Dienst nimmt. Doch fiel es dem Meyer auf, daß in dem einen Schein eine Radirung vorgenommen war, worüber er den Rahn (Arbeiter Busch) Vorhaltungen machte. Auf das Unverschämteste benahm sich bei dieser Gelegenheit der Angeklagte gegen Meyer, dem er sogar mit "Todschlagen" drohte, und verließ dann heimlich in der Nacht das Meyersche Gehöft. Von der Zeit an hat Meyer wiederholt zu mehreren Zeugen die Aeußerung gemacht, daß er vor dem Rahn (Busch) die größte Angst habe und daß er glaube, derselbe werde doch einmal wahr machen, was er ihm gedroht. - Also, wie gesagt, verließ Busch im März v. J. heimlich den Dienst bei Meyer und verübte dann in der gedachten Nacht vom 13./14. April das Verbrechen gegen die Mohr, deswegen er inhaftirt wurde, aber aus dem Gefängniß wieder entfloh. Hin und her wanderte er jetzt im Lande, und so kam er in seiner ruhelosen Wanderschaft auch wieder in die Nähe von Mecklenburg. Auf dieser Tour machte er die Bekanntschaft eines Lackirers Kley, in dessen Gesellschaft er die Reise von Neubrandenburg nach Neustrelitz machte. In dem Chausseegraben haben beide ihr Nachtquartier in der Nacht vom 2./3. Juli v. J. gehabt. Als Kley sorglos schlief, stand Busch auf, nahm Kley's Reisetasche mit dessen Kleidungsstücken und Legitimationspapieren weg und begab sich aufs Wandern, von jetzt an den Namen "Kley" führend. In Parchim traf er mit dem Mitangeklagten Richter zusammen - Ueber Richters Leben hat von Anfang ein ungünstiger Stern gewaltet. Seine Eltern und Verwandten sind sehr übel beleumundet. Ein Onkel von ihm ist wegen Mordes zum Tode verurtheilt und sein Vater hält mit liederlichen Frauen verbotenen Umgang. Er war in der Schule der wahre "Thunichtgut". Sein Lehrer bezeugt von ihm, daß er der allerverworfenste Knabe, zu Diebstählen und jeden Unfug geneigt gewesen sei. Kaum 12 Jahre alt, ward er einer Besserungsanstalt überwiesen und nach seiner Confirmation in Writzen dem dortigen Schmied Hempel zur Erlernung des Schmiedehandwerks übergeben. Doch auch dort betrug er sich als ein verlotterter Bube; wiederholt lief er aus der Lehre, und wenn auch immer wieder eingefangen und zurückgebracht, so gelang es ihm doch im Jahre 1889, dauernd zu entkommen, von seinem Lehrmeister auf diebische Weise mehrere Pfund Wurst und Schinken mit sich nehmend. Zuerst trieb er sich unter dem Namen Boldt umher, dann nahm er den Namen Koch an und hat als Schmiedegeselle Koch 4 Wochen in Arbeit gestanden bei dem Schmiedemeister Giese in Gorow. In der Nacht vom 4./5. October v. J. entwich er heimlich und hieß mit sich gehen die Baarschaft und eine Uhrkette seines Mitgesellen Lau. In Marnitz ward er wegen Bettelns verhaftet und vom Schöffengericht zu Parchim verurtheilt. Am 3. November ward er aus der Haft entlassen. An demselben Tage machte er auf der Höfnerschen Herberge zu Parchim dann, wie erwähnt, die Bekanntschaft des Busch, welcher dort als Lackirer Kley anwesend war. Am Morgen des 5. November haben sich dann die beiden gleichfühlenden, nur Böses denkenden und wollenden Scheusale zur gemeinsamen Reise und zum gemeinsamen verbrecherischen Handeln auf den Weg gemacht. Die Nacht vom 5./6. November haben sie in der Herberge zu Putlitz zugebracht, wo am Morgen des 6. November der Richter ein Jacket für 6 M. verkaufte, das er dem Höfnerschen Hausdiener am Tage zuvor gestohlen hatte. Gegen Abend des 6. Nov. rückten die beiden Strolche in Perleberg ein, wo
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 7]sie die Nacht über in der Freude'schen Herberge verblieben. Am Morgen des 7. November, also am Tage vor dem Morde zu Neuhof, machten die Beiden sich auf den Weg ins Mecklenburgische hinein. Mittags gleich nach 12 Uhr passirten sie das Dorf Gallin, wo um dieselbe Zeit ein Beil entwendet, das später nach dem Morde in Neuhof aufgefunden wurde. Um 1 Uhr herum kehrten sie ein in dem Kruge zu Warnow, den sie gegen 4 Uhr verließen. Am Vormittage des 8. Novembers, also am Tage nach dem Morde zu Neuhof, waren Beide wieder in Perleberg. Hier verkaufte jetzt Richter eine goldene Damenuhr für 7 M., welche demnächst als die der ermordeten Frau Meyer gehörige erkannt wurde. Am 9. November wanderten sie dann nach Wittenberge, wo Busch sich Benzin nannte auf Grund von einem Legitimationsschein, den er früher einmal seinem Schwager Benzin entwendet hatte, und Richter nannte sich jetzt Kley auf Grund der ihm von Busch eingehändigten Papiere. Hier trennten sich jetzt die unsauberen Gesellen, während Busch nach Lenzen ging, wanderte Richter den Weg zurück nach Fürstenberg. Unterwegs traf er mit dem Lampenfabrikanten Bock zusammen, dem er die Legitimationspapiere entwendete und sich von nun an Bock nannte. Als solcher traf er in Fürstenberg ein, wo er am 20. November verhaftet wurde, während Busch bereits am 11. November in Lenzen verhaftet worden war. Ueber ihren Aufenthalt in der Mordnacht haben die Angeklagten widerspruchsvolle Aussagen gemacht. Busch behauptete, er habe mit Richter die Nacht vom 7./8. November in einer Strohmiethe zwischen Perleberg und Grabow zugebracht. Richter dagegen sagte aus, er sei am Abend des 7. November wieder nach Perleberg zurückgekehrt und habe dort wieder bei Freude übernachtet. Freude aber bezeugte mit Bestimmtheit und mit Ausweis seines Fremdenbuches, daß Richter (Koch) nicht in der Nacht vom 7./8. November bei ihm gewesen sei. Diese Widersprüche vermochten die Angeklagten nicht aufzuklären. Ueberdies haben sie in ihrer Untersuchung Aussagen gemacht, welche im directesten Widerspruche stehen mit ihren heute abgelegten. Ebenso wenig glaubhaft klingen die Aussagen, welche der Richter heute machte, als er behauptete, die Uhr, welche er am 8. November in Perleberg verkauft habe, habe ihn derselbe Freund gegeben, der ihm die Legitimationspapiere, auf Koch lautend, verschafft. Doch vermochte er weder den guten Freund bestimmt zu nennen, noch ihn als einen wirklich vorhandenen zu erweisen. Zu diesem Berg von Belastungsmomenten als: 1) Das Verschwinden des Beiles in Gallin zur Zeit als die Angeklagten das Dorf passirten; 2) Der Aufenthalt der Angeklagten am Abend vor dem Morde in der Nähe von Neuhof; 3) Der Verkauf der Uhr in Perleberg am Tage nach dem Morde; 4) Die Widersprüche über den Aufenthaltsort in der Mordnacht; 5) Das Zurückkehren nach Perleberg, wo sie doch nach ihren früheren Angaben ins Mecklenburgische weiter hinein wollten; 6) die Veränderung ihrer Namen nach dem Morde; 7) Ihre vielen Widersprüche zwischen ihren früheren und den heutigen Aussagen; 8) Die Drohungen des Busch gegen Meyer etc. - wie gesagt, zu dem Berg dieser Belastungen kommt das Moment, daß der Thäter mit den Localitäten des Meyerschen Hauses bekannt sein mußte, wie es Busch ist. Daß es zwei Thäter haben sein müssen, ist schon gezeigt an den Verletzungen der Ermordeten, an den beiden Beilen und an dem Erbrechen von Möbeln, wo theilweise eine Person, die Ausführungen, wie sie gemacht worden, allein unmöglich machen kann. - Die Geschworenen bejahten sämmtliche Schuldfragen und das Gericht verurtheilte die beiden Angeklagten auf Grund der § &Sect; 211, 250,4, 251 zur Todesstrafe und außerdem noch besonders den Busch auf Grund der §§ 176,3, 176,2 242, 243, 43 in eine Zuchthausstrafe von vier Jahren, sowie den Richter auf Grund des § 242 zu zwei Wochen Gefängniß. Beide aber zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte und zur Tragung der Kosten.
- In Bezug auf das Einkleben der Marken in die Quittungskarten der Invaliditäts= etc. Versicherung weisen wir, in Folge mehrfacher Anfragen aus den Leserkreise, darauf hin, daß die Marken in die Karte in fortlaufender Reihenfolge, ohne Unterbrechung, einzukleben und nur durch einen wagerechten Strich in der Mitte der Marke zu entwerthen sind. Es ist also unzulässig, beim Bekleben mit einem anderen als dem ersten Felde zu beginnen oder Zwischenräume frei zu lassen. Ebenso sind Vermerke, welche durch das Gesetz nicht vorgeschrieben sind, unstatthaft.
- Gegen den Director eines Berliner Gymnasiums soll eine Anzeige wegen Majestätsbeleidigung erstattet worden sein. Die Aeußerung, um die es sich handelt, sei in einer Lehrerversammlung gethan worden, in welcher der Director die durch den Kaiser angebahnte Schulreform einer scharfen Kritik unterzogen haben soll. Als Denunziant wird ein Lehrer desselben Gymnasiums bezeichnet, der sich angeblich zu diesem Schritt in Rücksicht auf seine Stellung als Reserveoffizier gedrungen gefühlt habe.
- Weiße "Doctorhüte." Die Kutscher der Berliner Doctoren werden jetzt weiße Hüte tragen, damit man, wenn zufällig ein Arzt gebraucht wird, sofort den Wagen eines solchen, der die Straßen durchfährt, erkennen kann. Die Aerzte sind übereingekommen, diese Einrichtung in Berlin allgemein einzuführen, die, weil practisch, dankbar begrüßt wird.
- Sehr interessant ist das Urtheil, das einst ein Lehrer Windthorsts auf dem Gymnasium über ihn in folgende Worte gefaßt hat: "Eine kleine häßliche Bestie, aber ein grundgescheidter Kopf von ungemeiner Sehkraft und trotz seines häkligen Wesens von rührender Pietät." Die spätere Zeit hat dieses Urtheil in allen seinen Teilen voll bestätigt.
- Die Sozialdemokratie hat in Hamburg eine gewaltige Niederlage erlitten. Der Cigarrenarbeiterstreik daselbst, der 16 Wochen gedauert hat und für den die ganze Sozialdemokratie, auch außerhalb Deutschlands, durch Sammlungen eingetreten war, ist am Sonnabend zu Gunsten der Fabrikanten entschieden worden. Der Streik hat den Arbeitern mehr als 400 000 Mark gekostet.
- Die Umsätze, die Anlage und der Gewinn der Reichsbank erreichten noch niemals eine solche Höhe wie im abgelaufenen Jahre, so daß die dem Reich aus den Erträgen des Jahres 1890 zufließende Summe (7 106 463 Mk) weit höher ist, als jemals zuvor (im Jahre 1889: 3 000 097 Mk.). Zum erstenmal kam die Bestimmung in § 24 Ziffer 3 des Bankgesetzes zur Anwendung, daß, soweit die Gesamtdividende 8 Proz. (vom 1. Januar 1891 ab 6 Proz.) übersteigt, die Antheilseigner von dem Ueberrest ein Viertel, die Reichskasse drei Viertel erhalten. Die Dividende beträgt 8,81 Prozent gegen 7 Proz. für 1889.
- Der Richter'sche "Reichsfreund", ein Ableger der "Freisinnigen Zeitung", der besonders die Aufgabe gehabt hat, die "freisinnigen Ideen auf das Land zu tragen", wird vom 1. April ab zu erscheinen aufhören. Ein wirklicher Freund des Reiches ist dieser "Reichsfreund" niemals gewesen und das deutsche Reich wird sich über den Verlust zu trösten wissen.
- Wie der "Frankf. Ztg." aus München berichtet wird, hat die dortige Polizei den Apotheken jede Abgabe Koch'scher Lymphe, auch an Aerzte, verboten. Professor Koch ist am Sonntag in Kairo eingetroffen. Er soll sich für die Errichtung von Baracken zur Aufnahme von Lungenkranken in Theben ausgesprochen haben, da er das dortige Klima für besonders günstig hält.
- Erst seit wenigen Tagen ist der Bodensee vollständig vom Eise befreit. Am meisten hatte Bregenz zu leiden, dessen Hafen vom 18. bis 28. Januar und vom 14. Februar bis 6. März im ganzen 31 Tage lang gesperrt war.
- Die Berechnungen über die Größen= und Bevölkerungsverhältnisse der Besitzungen der europäischen Mächte in Afrika schwanken natürlich noch immer, doch läßt sich allmählich ein Ueberblick gewinnen. Frankreich besitzt in Afrika 7,400,000 Quadrat=Kilomtr. und etwa 24 Millionen Einwohner, England mit Egypten hinzugerechnet 5,000,000 Quadrat=Kilomtr. und 32 Millionen Bewohner, Deutschland zusammen 2,300,000 Quadrat=Kilomtr. mit 7,800,000 Bewohnern, Portugal 2,200,000 Quadr.=Kilomtr. und 9,6 Mill. Einwohner, Belgien 2,200,000 Quadr.=Kilomtr. und 10 Mille Bewohner, Italien
[ => Original lesen: 1891 Nr. 23 Seite 8]1,250,000 Quadr.=Kilomtr. und 5,1 Mille Einwohner. Der gesammte Flächeninhalt Afrika's wird auf 30,000,000 Quadratkilometer angegeben.
- Eine bekannte Pariser Modistin, Madame Henrion, ist auf der Eisenbahnfahrt von Sevilla nach Cordova in einem Coupee 1. Klasse ermordet worden. Als der That dringend verdächtig sind drei Personen verhaftet. Die Untersuchung hat ergeben, daß Frau Henrion nicht einem Raubanfall, sondern einem unsittlichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
- Ein neuer Koch ist, wie man aus Pera schreibt, in Galata hervorgetreten. Namens B. Edwards, will derselbe in der Lage sein, jeden Schwindsüchtigen auf eine ebenso billige wie einfache Weise zu heilen. Auch erklärt er, sein Heilmittel bereits an einer Reihe von Kranken erprobt zu haben. In Kürze will er dasselbe der Academie de Medicine in Paris zur Begutachtung vorlegen. Es ist das der zweite Arzt in der Türkei, den die Lorbeeren Kochs nicht schlafen lassen wollen.
- Die längste Eisenbahn der Welt wird Rußland besitzen, sobald die projectirte sibirisch=transasiatische Eisenbahnlinie von Petersburg über Irkutsk nach Wladiwostock am Stillen Ozean zur Ausführung gelangt. Die Länge dieses riesigen - allerdings stellenweise auf kurze Strecken unterbrochenen - Schienenweges dürfte nahezu 6500 km betragen. Die neue Bahn wird ermöglichen, die Reise um die Welt in 40 Tagen auszuführen. Gegenwärtig braucht ein Brief von Petersburg nach Wladiwostock im Sommer 2 1/2, im Winter bis 4 Monate; die projectirte Bahn wird die Briefe in 11 bis 12 Tagen befördern. Von den bislang gebauten Eisenbahnlinien der Welt erwähnen wir die Atlantische Pacificbahn mit 5600 km, die Nord=Pacificbahn mit 5300 km und die Kanadische Bahn mit 5000 km.
- Sämmtliche Häfen des Schwarzen Meeres sind nunmehr eisfrei, die Häfen des Asowmeeres sind dagegen noch geschlossen.
- Ueber den furchtbaren Schneesturm in England liefen stündlich neue Hiobsposten in London ein. In der Grafschaft Cornwall, welche seit Montag in Folge Unterbrechung telegraphischer Verbindung von aller Welt abgeschlossen war, hat er besonders stark gewüthet. In der Grafschaft, die sonst wegen ihres milden südlichen Klimas im Winter von Invaliden aufgesucht wird, hat man seit 50 Jahren keine solchen Schneemassen gesehen. Auch Devonshire war bis Donnerstag von der Welt abgeschnitten. Es ist daher noch unmöglich, den Schaden ganz zu übersehen, welchen dieser Blizzard angerichtet hat. Sämmtliche Passagiere, welche mit dem Zulu=Expreß fuhren, sind im Dorfe Brent untergebracht. Auch auf den Zweiglinien des Great=Western war die Verkehrsstörung eine vollständige. Ein von Princetown nach Yelverton Montag Abend abgegangener Zug war bis Mittwoch Morgen gänzlich verloren; er hatte 4 männliche und 2 weibliche Passagiere. Es war unmöglich, in dem fürchterlichen Wetter einen Hilfszug abzusenden. Dienstag langten einige Bahnbeamte bei der Donsland=Station und meldeten, daß der Zug bei Peak Tor eingeschneit sei. Zwei mit Lebensmitteln beladene Männer unternahmen es, zu den Eingeschneiten zu gehen und kamen auch glücklich an. Die Passagiere verbrachten die zweite Nacht in den Waggons ohne Feuer in der denkbar kläglichsten Lage, denn obgleich die Fenstern und Ventilatoren geschlossen waren, drang der vom Sturm zu Staub geriebene Schnee doch in die Waggons. Bei Tagesanbruch wurden die Unglücklichen von einem Farmer, der seine eingeschneiten Schafe aufsuchte, entdeckt und er brachte sie nach einem nur 200 Meter entfernten Hause. Ein von Truro und Plymouth abgesandter Sonderzug war 16 Stunden lang eingeschneit. Bei Hemerdon wurden zwei Lokomotivführer und ein Heizer erstarrt aus dem Schnee gegraben. Einer hat sich noch nicht ganz erholt. Plymouth war gänzlich in Schnee gehüllt. Eine ältere Frau wurde mitten auf einem Sqare eingeschneit und ist erfroren. Zwei Stunden nach Ausbruch des Schneesturmes waren alle Telegraphendrähte zerbrochen und erst Donnerstag langte das erste Postfelleisen aus London auf Umwegen an. Vier Züge waren auf der South=Western=Bahn 2 Tage lang eingeschneit und längs dem Dartmoor waren die Schneewehen 26 Fuß tief. Noch gestern Nacht fiel frischer Schnee und einer eingetroffenen Meldung zufolge ist der Zulu=Expreß noch nicht vom Fleck. In Cornwall sind drei Züge entgleist und auch die Hauptlinie der Südwestbahn, die Mittwoch ein Geleise frei hatte, ist wieder verschneit. Am schlimmsten lauten jedoch die aus Dartmouth über Schiffbrüche am Start Point einlaufenden Berichte. Die Küstenwächter auf Torcroß erhielten Montag Nacht Mittheilung von dem Stranden eines Dampfers bei Start Point und als sie dort anlangten, sahen sie zwei Schiffe auf dem Felsen, das eine, der Schoner "Lunesdale" aus Barrow, war bereits zertrümmert und nur der Capitän wurde gerettet. Von dem gescheiterten Schoner "Lizzie Ellen" konnten nur zwei Mann gerettet werden. Der unbekannte Dampfer, der auf einem Felsen ein Loch in den Kiel gestoßen hatte, war bereits in die Tiefe versunken - keine Seele wurde gerettet. Einige Stunden später ging an derselben Stelle die Bark Dryad aus Liverpool mit der ganzen Mannschaft unter. Im Ganzen sind an dieser von steilen unnahbaren Klippen umgürteten Küste über 50 Personen ertrunken. Zwei Fischerschmacken sind ebenfalls untergegangen. In Dublin ist die Nachricht eingetroffen, daß zwei Küstenwächter mit zwei Kindern in einein kleinen Boot von Ballyglaß nach Belmullet fuhren, als sie vom Sturm überrascht wurden. Das Boot kenterte. Die beiden Männer hatten sich durch Schwimmen retten können, aber in ihrem Bestreben, die zwei Kinder zu retten, kamen auch sie um - alle ertranken.
- Echt amerikanisch ist es in der Nacht zum Sonnabend in Neworleans zugegangen. Die Jury hatte am Freitag die der Ermordung des Polizeichefs Hennessy angeklagten sechs Sizilianer freigesprochen. Darauf hielten Hennessys Freunde in der Nacht ein Meeting ab; es wurden an die Menge Reden gehalten, worauf eine aus mehreren Tausend Personen bestehende Menge die Waffenläden plünderte und eine Hinterthüre des Gefängnisses erbrach. Die sechs Sizilianer wurden in ihren Zellen erschossen, zwei an der Ermordung angeblich ebenfalls betheiligte Knaben jedoch verschont. Die Menge erbrach darauf noch andere Zellen und erschoß fünf weitere Gefangene, trotzdem dieselben um Gnade flehten. Drei Leichen von Sizilianern wurden an Laternenpfosten aufgeknüpft und von 1000 Kugeln durchbohrt. Die Menge suchte dann den Privatdetektiv Omalley auf und bedrohte die Geschworenen mit dem Tode. Viele hervorragende Bürger haben an der Erbrechung des Gefängnisses theilgenommen. Die Stadt befindet sich in fürchterlicher Aufregung und es sind Staatstruppen aufgeboten, um der Polizei bei Aufrechterhaltung der Ordnung beizustehen.
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