[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 1] Auf den Antrag des Hauswirths Hans Heinrich Lühr zu Wahrsow werden hiermit Alle und Jede, welche an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein über den ad Fol. III der zweiten Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über die zu Wahrsow sub Nr. IV belegenen Vollstelle des Antragstellers für die Altentheiler Jochen Heinrich Lühr'schen Eheleute zu Wahrsow unter dem 12. Dezember 1857 eingetragenen Altentheil annoch Ansprüche und Forderungen haben möchten, solche spätestens in dem auf
Mittwoch, den 25. Februar 1891,
Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor unterzeichnetem Amtsgerichte, unter Vorlegung der bezüglichen Urkunden, anzumelden unter dem Rechtsnachtheil, daß die Kraftloserklärung des vorstehend bezeichneten Hypothekenscheins erfolgen wird.
Schönberg, den 10. December 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Steckbrief.
Gegen den Maurergesellen Joachim Reuter, geboren am 25. Februar 1869 zu Palingen, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Großherzoglichen Schöffengerichts zu Schönberg i/M. vom 19. September 1890 anerkannte aushülfliche Haftstrafe von vier Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern.
Schönberg i/M., den 11. December 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Im Auftrage der Gläubiger des Buchbinders W. Heitmann fordere ich alle auf, welche noch Bücher aus dessen Leihbibliothek in Händen haben, solche baldigst bei mir abzuliefern, auch ersuche ich diejenigen, an welche der Buchbinder Heitmann Forderungen hat, ihre Schuld zu meinen Händen zu berichtigen.
Schönberg, den 11. December 1890.
H. Fölsch, Rechtsanwalt.
Im Auftrage der Gläubiger des Buchbinders W. Heitmann von hier werde ich in dem Lokale des Gastwirths Boye hieselbst am
Sonnabend, den 20. December d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
die ganze Wohnungs=, Geschäfts= und Laden=Einrichtung des Buchbinders Heitmann, sowie dessen reichhaltiges Lager an Büchern, Buchbinder=, Kurz= und Galanterie=Waaren in öffentlicher Auction verkaufen lassen.
Es kommen zum Verkaufe:
1 Ladentisch, 1 Schreibschrank, mehrere Tische und Borten, 1 Schreibpult, mehrere Stühle, 1 vollständiges Bett mit Bettstelle, 1 Handharmonika, 1 Uhr, Buchbinderwerkzeug, Gesangbücher, sonstige Bücher, Papier, Bilder, Tinten, Lichte, Seifen, Eau de Cologne, Schwämme, Spiele, Puppen etc. etc.
Die Besichtigung der zu verkaufenden Sachen ist am Morgen vor der Auction von 9 Uhr an gestattet; Buchbindern und sonstigen Geschäftsleuten zeige ich dieselben auf Wunsch zu jeder Zeit.
Schönberg, den 11. December 1890.
H. Fölsch, Rechtsanwalt.
Holz=Auction Nr. 3.
Am Sonnabend, den 20. December, Morg. 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.
1. Aus den Lenschower Tannen.
118 Stück tannen Kiepenhölzcr = 76,56 Festmt.
64 Rmet. tannen Kluft
22 Rmet. tannen Knüppel
55 Rmet. tannen Rodestämme.
2. Aus dem Pellmoor.
33 Stück Loheichendrümme II. Qualität = 20,74 Festmeter
13 Rmet. Loheichen=Knüppel I Cl.
13 Rmet. Loheichen=Knüppel II Cl.
Schönberg, den 14. December 1890.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Weiden=Auction.
Am Donnerstag, den 18. d. Mts., von Vormittags 9 1/2 Uhr ab, sollen auf dem Bahnhofe Grevesmühlen
etwa 150,000 Stück Bandstöcke
in verschiedenen Stärken
öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden.
Der Verkauf von Korbweiden findet in nächster Zeit auf dem Bahnhofe Kleinen statt.
Schwerin, den 10. December 1890.
Großherzogliche Eisenbahn=Bau=Inspection I.
Loycke.
Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist zur
Zinszahlung
vom
Sonnabend, den 27. December d. J.,
bis
Mittwoch, den 31. December d. J.,
an den Werktagen
von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 28. December d. J.,
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg, den 13. December 1890.
Das Directorium.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 2]
|
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[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 3]Unsern großen
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Rud. Rentzow, Schneidermeister.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 4]Prospectus.
4 1/2 % hypothekarische Prioritäts-Anleihe
der
Ratzeburger Actien-Brauerei
im Betrage von Mk. 120,000.
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Die Ratzeburger Actien-Brauerei emittirt laut Beschluss der Generalversammlung vom 29. Novemher a. c. eine Vorrechts-Anleihe im Betrage von M. 120,000, welche von dem Bankhause Sal. L. Cohn in Lübeck fest übernommen ist. Die mit 4 1/2 pCt. p. A. verzinslichen Obligationen lauten auf Inhaber über je M. 1000 und sind mit am 1. April und 1. October jeden Jahres fälligen Zinsscheinen versehen. Die Anleihe wird vom Jahre 1895 an ausgeloost und zu 102 pCt, also mit M. 1020 pro Stück zurückgezahlt.
Vom Jahre 1900 an steht der Ratzehurger Actien-Brauerei das Recht zu, die sämmtlichen dann noch im Umlauf befindlichen Obligationen zur Kündigung zu bringen resp. die Ausloosung zu verstärken, und erfolgen solche Rückzahlungen ebenfalls mit M. 1020 pro Stück.
Ratzeburg, im December 1890.
Ratzeburger Actien-Brauerei
Der Aufsichtsrath. Der Vorstand.
Friedr. Haase. & H. Raydt. A. Bartels. H. Rautenberg.
-------------------------------------------
Auf Grund vorsehenden Prospects werden Anmeldungen auf obige
4 1/2 % Hypothekarische Prioritäts-Anleihe der Ratzeburger Actien-Brauerei
bis zum 22. ds. entgegengenommen:
in Ratzeburg bei der Ratzeburger Actien-Brauerei
in Ratzeburg bei Herrn Fried. Haase.
in Lübeck bei dem unterzeichnenden Bankhause.
Der Supscriptionspreis ist 100 pCt.
Ein früherer Schluss der Anmeldungen und Reduction der gezeichneten Beträge bleibt meinem Ermessen vorbehalten. Die Abnahme der zugetheilten Beträge kann nach Wahl der Zeichner bis zum 31. Januar 1891 unter Vergütung der laufenden Stückzinsen erfolgen. - Die Lieferung erfolgt in definitiven mit deutschem Reichsstempel versehenen Obligationen.
Den Besitzern der noch umlaufenden und jetzt zur Kündigung gelangendes 4 1/2 pCt. Obligationen ist das Vorrecht zum Bezuge der neuen Obligationen eingeräumt, soweit die Beträge durch Tausend theilbar sind und die bezügliche Anmeldung bis zum 18. ds. erfolgt.
Lübeck, im December 1890.
Sal. L. Cohn.
Heute steht beim Gastwirth Boye ein Transport
Dänischer Pferde
zum Verkauf. Reinek.
In die Flachs=Fabrik werden zu sofort einige
Arbeiter oder Arbeiterinnen
gesucht.
Die Drevs'schen Erben.
Gesucht zu Ostern
ein ordentliches Mädchen
von J. Ladendorf.
Wer hilft mir, ohne seiner Spende für die Bescheerung armer Kinder etwas zu entziehen, auch den Wanderern in der Herberge zur Heimath und Verpflegungsstation eine Weihnachtsfreude zu bereiten?
Etwaige Gaben erbitte ich bis 18. d. Mts.
C. Langbein, Pastor.
Todesanzeige.
Heute Mittag 11 1/2 Uhr entschlief sanft nach langem, schwerem Leiden unsere Tochter
Louise
im Alter von 27 Jahren, tief betrauert von Allen, die ihr nahe standen.
Grieben, den 13. December 1890.
H. Greve u. Frau.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 18. d. Mts., Mittags 1 Uhr in Lübsee statt.
Am Sonnabend, den 13. December, Nachmittags 4 1/2 Uhr, starb nach längerem schweren Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, die Hebamme
Elisabeth Söhlbrandt geb. Clasen.
Tief betrauert von den Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 17. d. M., Nachmittags 2 Uhr, statt.
Kirchliche Nachrichten.
Mittwoch, den 17. December.
Bußtag.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Kaempffer.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
6,55 Vorm. 9,50 Vorm. 3,21 Nachm. 7,19 Abends. 11,12 Nachts.
Nach Kleinen:
7,51 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 8,48 Abends.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu zwei Beilagen.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 5]Erste Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 16. Dezember 1890.
Die
Weihnachts-Ausstellung
von J. Ludw. D. Petersen
bietet eine hübsche Auswahl von practischen Hausstandsartikeln und sind als passende Weihnachtsgeschenke besonders zu empfehlen:
Solinger Stahlwaaren:
Tisch-Messer und Gabel,
Transchirmesser,
Taschenmesser,
Brod- und Küchen-Messer.
Hackmesser, Wiegemesser,
Brodmaschinen,
Scheeren u. s. w.
Broncirte Kunstgusswaaren:
Ofenvorsätze,
Christbaum-Ständer,
Geräth-Ständer,
Eier-Ständer,
Stock- und Schirm-Ständer,
Schreib- und Feuerzeuge,
Stifelknechte,
Plättrosten u. s. w. |
Petroleum-Kochmaschinen (deutsches Reichs-Pat.) 4flammig,
3 u. 1 flammige Spiritusschnellkocher,
messg. Kessel in allen Grössen.
Holz-Waaren:
Schinkenbricken,
Kleider- und Tücherleisten,
Pfeffermühlen, Salzfässer,
Zuckermaehinen,
Deckel- und Brickenträger,
Gewürz-Etagèren und Schränke,
Messerputzbänke,
Vogelbauer,
Wäschemangel mit und ohne Tisch,
Hansa-Waschmaschinen,
Waschruffel u. s. w. |
Kohlenplätteisen, Plättpfannen uns Plättöfen,
Wringmaschinen, Reibmaschinen,
Fleischhack- und Wurststopf-Maschinen,
Bohnenschneidemaschinen, Dampfwasch- und Kochtöpfe,
eis. Bettstellen mit doppelt. u. einfachen Spiralfedern u. s. w.
Emaillirte Kinderspielzeuge, messg. Kessel, Plätteisen.
Laubsägen-Utensilien, Schlittschuhe.
Hausstandswaagen in grosser Auswahl. |
Meine diesjährige mit vielen Neuheiten ausgestattete
Weihnachts=Ausstellung
empfehle einem geehrten Publikum und bitte um zahlreichen Besuch.
Achtungsvoll
Emil Hempel,
Schönberg. Buchbinder.
Engl. Syrup,
Ia Weizen=Dampfmehl, Succade, Pomeranzenschaale, gereinigte Pottasche, Hirschhornsalz, ganze und gemahlene, garantirt reine Gewürze, sowie sämmtliche Artikel zur
bevorstehenden Festbäckerei
empfiehlt in bester Waare billigst
A. Zander.
Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend hiermit zur Anzeige, daß ich meine
Weihnachts-Ausstellung
eröffnet habe. Um geneigten Zuspruch bittet
Hochachtend
L. Jähnig, Conditor.
NB. Frauen zum Hausiren schicke ich nicht und bitte daher das geehrte Publikum mich mit ihrem werthen Besuche zu beehren.
Eine bedeutende Auswahl in:
Hängelampen, Tischlampen, Ampeln, Wandlampen, Wagenlaternen, Stallaternen, Taschenlaternen, Grabkränzen, Wassereimern, Kochapparaten, Besteckkörben, Theebrettern, Brodkörben, Geldkasten, Sparbüchsen, sowie emallirte Kochtöpfen, Thekesseln, Kaffekannen u. s. w. empfiehlt
L. Schramm,
Klempner.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 6]Weihnachts=Ausstellung.
Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffnet habe und empfehle eine große Auswahl von feinsten Confectüren u. Tannenbaum-Cakes.
Außerdem empfehle zur geneigten Abnahme alle möglichen feinen Backwerke, braune und weiße Kuchen und verschiedene Sorten Pfeffernüsse.
Empfehle eine große Auswahl in verschiedenen Mustern selbst angefertigter Marzipan=Torten, auch werden Marzipan=Torten zu jedem Preise frisch angefertigt.
Marzipan im Ausschnitt billiger.
Um geneigte Abnahme bittet
Hochachtungsvoll
W. Miltzow,
Bäcker und Conditor.
Schönberg, den 15. December 1890.
Zwei Mal täglich!
(13 Mal wöchentlich)
nur 3 Mark.
Lübeckische Anzeigen
verbunden mit der
Lübecker Zeitung
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck
141. Jahrgang.
Zu dem am 1. Januar beginnenden neuen Quartel halten wir ein Abonnement auf unsere
Zwei Mal täglich (13 Mal wöchentlich)
erscheinenden
Lübeckischen Anzeigen und Zeitung
zum Preise von nur 3 Mark pr. Quartal bestens empfohlen.
Die "Lübeckischen Anzeigen und Zeitung" bringen Interessante Leitartikel. Reichhaltige politische Nachrichten aus dem In= und Auslande. Ausgedehnte prompte Berichte über alle Tagesereignisse aus Lübeck und der Umgegend. Spannende Romane und Erzählungen im Feuilleton und viele kleine belehrende und unterhaltende Artikel. Im Vermischten bunte Nachrichten aus allen Theilen der Welt. Theater und Musik. Kunst und Literatur. Reichhaltige Schifffahrts= und Handelsnachrichten. Neueste Berliner Effektenkurse. Amtliche Bekanntmachungen des Senats und aller Staatsbehörden des Lübeckischen Freistaates, sowie der Gerichte in Lübeck, Eutin, Ahrensböck, Reinfeld, Lauenburg, Ratzeburg, Mölln, Schwarzenbeck u. s. w. Ausgedehnter - wirksamer - Inseraten=Theil.
Tannenbaum |
Schmuck,
Bisquits,
Kerzen,
Lichthalter |
in großartigster Auswahl, sowie sämmtlich in mein Fach fallende Artikel in nur feinsten Qualitäten zu den billigsten Preisen empfiehlt
|
Max C. Sass. |
Zur gegenwartigen Schlachtzeit empfehle:
bestes englisches Salz à 10 Pf.
neue, grobe Gerstgrütze,
bestes Weizenmehl,
Essig & Essigspriet in vorzüglicher Güte,
prima pulv. Wurstkraut,
sowie Gewürze aller Art.
zu den billigsten Preisen
J. F. Eckmann.
Als passende Weihnachtsgeschenke
empfiehlt
eine große Auswahl
Gold- und Silberwaaren,
Corall- und Granatschmuck
in den neuesten Mustern,
zu den billigsten Preisen
C. Roepstorff,
Schönberg. Goldschmied.
Christbäume !
400 Stück stehen beim Herrn Gastwirth Boeckmann Schlauentrift, zur gefl. Ansicht; à Stück 25 Pf.
Fr. Kramp,
vor der Marienstraße 62.
Christbaum-Confect
in den überraschend neuesten Mustern von hochfeinem Geschmack versendet die Kiste, 500 Stück enthaltend, wobei sehr viel Chocolade, gut verpackt gegen nur 3 Mark Nachnahme. Kiste berechne nicht. Bei Mehrabnahme hohen Rabatt.
R. O. Dietrich.
Dresden-Plauen.
Für den Winterbedarf empfehle mein
Handschuhlager
in wild= und waschledernen Handschuhen mit u. ohne Pelzfutter,
sowie eine schöne Auswahl in
Glacéehandschuhen in allen Farben vertreten, als auch reichhaltig in Stoffhandschuhen in vielen verschiedenen Sorten und bester Waare.
Hochachtungsvoll
Schönberg. Emil Jannicke,
Handschuhmacher.
"Kornblume"
hochfeiner Tafel=Aquavit.
bester Ersatz für feinsten Cognac.
1890 goldene und silberne Medaille.
Preis M. 1.20 per Flasche
incl. Verpackung.
Alleinige Fabrikanten
Andersen, Nissen u. Cn.,
Kornbrennerei. Ottensen.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 7]Zu Weihnachts-Bäckereien
empfehle
hochfeinen engl. Syrup,
feinste gemahlene Raffinade,
Sultana- und Elmé-Rosinen,
Succade, cand. Orangenschalen,
süsse und bittere Mandeln.
Ferner grosse
Messina-Citronen
und Gewürze aller Art in bester Qualität.
A. Wigger Nachfolger.
Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
lade ergebenst ein.
P. Hagen,
Bäckerei und Conditorei.
Photographische Anstalt
von
Julius Rogall
Lübeck, Beckergrube 9, dem Stadttheater gegenüber.
gegründet 1880.
Garantie für sauberste Ausführung aller übertragenen Arbeiten bei billigen Preisen.
Vergrösserungen nach jedem Bilde !
Eröffnung
der
Weihnachts-Ausstellung
bei
Heinr. Pagels,
Lübeck, Breitestr. 93.
Die Ausstellung bietet viele
interessante Neuheiten
in allen Preislagen.
Christbaum-Confect!
(delicat im Geschmack und reizende Neuheiten für den Weihnachtsbaum) 1 Kiste enthält ca. 440 Stück, versende gegen 3 Mark Nachnahme. Kiste und Verpackung berechne nicht.
Wiederverkäufern sehr empfohlen
Hugo Wiese,
Dresden, Grunaer Str. 26.
Tannenbaum=Cakes
empfiehlt
A. Zander.
Eine bedeutende Auswahl in
Hängelampen, Tischlampen, Wandlampen, Wagenlaternen, Stalllaternen, Taschenlaternen, Ofenvorsetzer, Ofengeräthen mit Ständer, Kohlenhelmen, Ascheimern, Wassereimern, Toiletteneimern, Fleischhack-Maschinen, Wurststopf-Maschinen, Reibe-Maschinen, Kaffeemühlen, Mörsern, Kochapparaten, Gebäckkästen, Besteckkörben, Theebrettern, Brodkörben, Geldkasten, Briefkasten, Toilettenkasten, Sparbüchsen,
ferner emaillirte Kochtöpfe, Theekessel, Kaffeekannen, Spülwannen, Waschgeschirr u. s. w.
empfiehlt
W. Wieschendorf.
Klempner.
Tischmesser,
Forken,
Löffeln,
Rasiermesser,
Taschenmesser,
Scheeren,
Barometer und Thermometer
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Diedrich Tesschau, Lübeck,
Messerfabrikant, Breitestraße 24.
Reparatur und Hohlschleiferei.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 8]Grosser Weihnachts-Ausverkauf.
Die seit dem Herbst entstandenen Reste von
Kleiderstoffen, Buckskins, Bettinletts, Bettbezügen,
sowie
sämmtliche Winterwaaren
verkaufe ich, um damit zu räumen, zu noch nie dagewesenen Preisen.
Heinrich Meyer.
Zu Weihnachts-Einkäufen sehr zu empfehlen !
Ausverkauf
im Schwedt'schen Geschäft
wegen Verkleinerung des
Eisen- und Kurz-Waarenlagers
Das Lager ist in allen zu dieser Branche gehörenden Artikel, gut assortirt und währt der Ausverkauf zu herabgesetzten Preisen nur bis Weihnachten.
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Reichhaltiges Lager in Schmucksachen
für Herren und Damen.
Mache noch besonders darauf aufmerksam, daß ich in diesem Jahre "persönlich" den Einkauf in Leipzig, Sonneberg und versch. Oertern in Thüringen und Böhmen gemacht habe, wodurch ich viele interessante Neuheiten und zu besonders billigen Preisen liefern kann.
H. Brüchmann.
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Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen, solche und gütigst bis zum 21. d. Monats zukommen zu lassen.
Schönberg, den 4. December 1890.
Kaempffer. Langbein.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 9]Zweite Beilage
zu Nr. 98der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 16. Dezember 1890.
Kaiser Wilhelm wird, wie verlautet, am 19. d. M. in Hannover eintreffen, bei dem Offizierkorps seines Ulanen=Regiments das Frühstück einnehmen und sich dann nach Springe begeben, um dort zu jagen; eine größere Hofjagd soll jedoch nicht in Aussicht genommen sein. Der Kaiser soll beabsichtigen, bei Gelegenheit seinem Anwesenheit einen Vortrag des Landesdirectors Freiherrn v. Hammerstein=Loxten über den Rhein=Weser=Elbe=Canal entgegenzunehmen. Am 20. December würde der Kaiser im königl. Residenzschlosse ein Diner geben und nach demselben die Rückreise nach Berlin antreten. Am Sonnabend begab sich der Kaiser zur Jagd nach Barby.
Das Neueste ist, daß der Kaiser, wovon der "Reichsbote" Mittheilung macht, jetzt pädagogische Abende abhält. Das Blatt bemerkt dazu, schon als der Kaiser noch Prinz gewesen sei, hätten solche Gesprächsabende, zu denen Theilnehmer aus allen Ständen und Berufszweigen gezogen worden seien, eine stehende Gepflogenheit gebildet.
Dem Vernehmen nach ist dem Bundesrathe eine kaiserliche Verordnung zugegangen, nach welcher auf Grund des Nahrungsmittelgesetzes die Herstellung, den Verkauf und das Feilhalten von Maschinen zur Anfertigung künstlicher Kaffeebohnen verboten werden soll. Der preußische Landeseisenbahnrath beschloß, der Regierung eine Herabsetzung der Tarife für Kohlen und anderer Brennmaterial zu empfehlen. Der Vertreter der Eisenbahnverwaltung nahm hierzu einen entgegenkommenden Standpunkt ein.
Der Kaiser hat den Generaladjutanten des Sultans v. Hobe Pascha gelegentlich seiner Anwesenheit in Berlin zum Obersten in der preußischen Armee befördert. Er hat bisher im Rang eines Oberstlieutenants gestanden.
Die Weihnachtsferien des Reichstages werden vom 19. December bis 8. Januar dauern. Zuvor wird auch noch der sozialistische Antrag zur Aufhebung der Lebensmittelzölle berathen werden.
Die Berathungen der Schulkonferenz dauern noch fort, irgendwelche Beschlüsse sind noch nicht gefaßt worden. - Der preußische Kultusminister ordnete Erhebungen über Mittelschulen, Bürgerschulen, und höhere Mädchenschulen an. Die Fragen beziehen sich auf alle Verhältnisse dieser Schulen.
Die Berliner Schulconferenz faßte am Donnerstag die ersten Beschlüsse. Es wurde empfohlen, an Orten, wo sich nur gymnasiale oder realgymnasiale Anstalten befinden, in den drei unteren Klassen nach örtlichem Bedarf statt des Latein einen verstärkten deutschen und modernen fremdsprachlichen Unterricht einzuführen; an Orten, wo nur lateinlose höhere Schulen sind, an deren drei unteren Klassen nach Bedarf lateinischen Unterricht anzugliedern; alle siebenstufigen Anstalten, Progymnasien, Real= und Real=Progymnasien, Realschulen, auf sechsstufige zurückzuführen, endlich den Lehrplan der Realschulen und höheren Bürgerschulen gleich zu gestalten.
Die Novelle zum Branntweinsteuergesetz, die dem Bundesrath zugegangen ist, entspricht der Anregung der badischen Regierung zu Gunsten der kleineren ländlichen Brennereien. Diese sollen ein Fünftel mehr als bisher zu dem niedrigeren Steuersatz brennen dürfen.
Der "Reichsanzeiger macht darauf aufmerksam, daß die erste Beitragswoche für die Alters= und Invalidenversicherung nicht vom 1. bis 7. Januar läuft, sondern nur vom 1. Januar bis Schluß der Kalenderwoche, also nur bis 3. Januar.
Werden die Kornzölle ermäßigt werden? Das ist die Frage, welche gegenwärtig im Reichstage von allen Parteien mit dem größten Interesse besprochen wird. Fest steht so viel, daß die Reichsregierung bereit ist, in einem neuen Handelsvertrage mit Oesterreich=Ungarn eine Herabsetzung unserer Getreidezölle zuzugestehen, vorausgesetzt, daß von Wien aus entsprechende Gegenleistungen geboten werden. Ob aber der Reichstag diese Herabsetzung annehmen wird, das erscheint doch im hohen Maße fraglich. Windthorst hat sich Namens der ganzen Centrumspartei und ihrer Verbündeten sehr energisch gegen eine Ermäßigung der Kornzölle ausgesprochen, und da auch die conservative Partei einer Ermäßigung nicht geneigt ist, so ist eine feste Mehrheit gegen jede Zolländerung vorhanden. Auch die Organe der Centrumspartei, an der Spitze die "Germania", sprechen sich rund heraus für die unveränderte Aufrechterhaltung der Zollgesetzgebung aus. Für eine Erleichterung resp. Beseitigung der Kornzölle sind ein Theil der Nationalliberalen, Freisinnige, Sozialisten und die Volkspartei, im Ganzen vielleicht ein Drittel aller Abgeordneten. Zwei Drittel der Reichsboten wollen also Alles beim Alten lassen.
Aus Rheder=Kreisen in Hamburg gedenkt man die Reichsregierung zu veranlassen, der Frage der Vorlegung eines Reichs=Auswanderungsgesetzes näher zutreten.
Die deutsche Kriegsmarine zählt gegenwärtig an activen Schiffen: 12 Panzerschiffe, 16 Panzerfahrzeuge, 4 Kreuzerfregatten, 10 Kreuzercorvetten, 5 Kreuzer, 3 Kanonenboote, 8 Avisns. An höheren Offizieren zählt die Marine 5 Vizeadmirale, 10 Contreadmirale, 30 Capitäns zur See.
In Augsburg hat am Montag eine große Versammlung von Katholiken und Protestanten stattgefunden, in der nach einer Rede des Oberbürgermeisters v. Fischer eine Adresse gegen die Aufhebung des Jesuitengesetzes beschlossen worden ist.
Der Großherzog von Luxemburg leistete am Dienstag in feierlicher Sitzung der Kammer in Gegenwart seiner Gemahlin und aller Würdenträger den Eid auf die Verfassung. Er schwur in diesem Eide, die Gesetze zu achten, die Unabhängigkeit des Landes zu wahren und allen Bürgern ein gerechter Fürst zu sein. Der Großherzog wurde mit lauten Hochrufen begrüßt. Nach der Eidesleistung fand eine große Prunktafel statt. Vor dem Kammergebäude war eine Ehrencompanie mit Musik und Fahne aufgestellt. Der Erbgroßherzog Wilhelm begiebt sich nächster Tage nach Berlin und Wien, um die Thronbesteigung seines Vaters anzuzeigen.
Der Großherzog Adolf studiert jetzt in Luxemburg alle Gesetze seines Landes und arbeitet täglich mehrere Stunden zu diesem Zwecke. Die Großherzogin reiste nach Nassau zurück. Der Großherzog folgt erst zu Weihnachten.
König Leopold II. von Belgien beging am Mittwoch in Brüssel sein 25jähriges Regierungs=Jubiläum. Da der König allen rauschenden Festlichkeiten abhold ist, ist das Jubiläum in schlichter Weise begangen worden; es verdient aber auch die Theilnahme Deutschlands, denn gerade König Leopold hat wegen seiner offenbaren Sympatieen für das deutsche Reich von den Deutschfeinden zahlreiche Anfechtungen erfahren zum letzten Mal bei seinem kürzlichen Besuch in Potsdam und Berlin. Die Regierung Leopolds ist eine streng konstitutionelle, und so hat er sich in seinem von heftigen Parteikämpfen durchwogten Lande allgemeine Achtung und Sympathie bewahrt. Ungeheures verdankt die Afrikaforschung dem belgischen Könige, der Kongostaat war nur durch seine Mithilfe möglich, Millionen über Millionen hat er aus seinem Privat=Vermögen ausgegeben. Von dem geraden Sinn des Königs legt auch die Thatsache Zeugniß ab, daß er den Kongostaat Belgien vermachte, ohne sich einen Ersatz dafür auszubedingen. In seiner Familie erlebte der König manches Herzeleid. Die Exkaiserin Charlotte von Mexiko seine Schwester ist bekanntlich wahnsinnig und der Gemahl seiner Tochter Stephanie, Kronprinz Rudolf von Oesterreich, endete durch Selbstmord.
Der Zudrang zum freiwilligen Eintritt in das franz. Heer ist in diesem Jahre so bedeutend gewesen, daß
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 10]alle Truppentheile mit alleiniger Ausnahme der algerischen Tirailleurs die verfügbaren Stellen besetzt haben.
Die russische Regierung hat nun nach längeren Verhandlungen die Erlaubniß gegeben, daß zur Erlernung der russischen Sprache jährlich einige deutsche Offiziere in Rußland, und zwar in Kasan, Aufenthalt nehmen.
Das Schatzamt in Washington hat beschlossen, daß bei der Stempelung der aus dem deutschen Reich eingeführten Waaren die Stempelung mit dem Wort "Deutschland" genügen sollte.
In schroffem Contrast zu der Judenverfolgung in Rußland steht das Bestreben der Regierung, die Auswanderung der Bauern mit allen Mitteln zu verhindern. Dieser Tage wurden 20 russische Bauernfamilien, welche die galizische Grenze passieren wollten, um auszuwandern, von Gendarmen unter Anwendung von Gewalt zurückgehalten. Die russische Regierung hat angeordnet, daß Landleute ihre wegen beabsichtigter Auswanderung verkauften Grundstücke ohne Rückerstattung des Kaufschillings zurückerhalten, und die Käufer überdies mit Arrest bestraft werden sollen.
In der russischen Hauptstadt begann soeben ein neuer großer Sozialisten= und Nihilisten=Prozeß. Hauptangeklagte ist eine Studentin Olga Ivanowsky, die Nichte eines sehr hohen Beamten, in dessen Wohnung die Nihilisten=Versammlungen ungenirt stattfanden. Viel Dynamit, revolutionäre Schriften und Waffen wurden beschlagnahmt.
Die Aeußerungen des deutschen Kaisers in Betreff der übertriebenen klassischen Erziehung und der daraus entstehenden Folgen erregen in London allgemeine Aufmerksamkeit. Die Londoner Presse bemerkt, des Kaisers Auffassungen seien durchaus zweckdienlich und könnten auch England Vortheil bringen.
Parnell begiebt sich nun nach Irland, um durch Reden seine Führerrolle zurückzuerobern und seinen Namen wieder zu neuem Ansehen zu bringen. Er begiebt sich zunächst nach der Hauptstadt Dublin und wird darauf in Limerick, Cork und Waterford Reden halten.
Die Mc Kinley=Bill räumt unter den Einfuhrfirmen in den Vereinigten Staaten auf. Wie aus New=York gemeldet wird, haben Robert Cushmann and Company, die größten amerikanischen Importeure von Materialien für Hutmacher, ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiva werden auf 1 Million Dollars geschätzt; in Philadelphia haben ebenfalls 2 Hutfirmen fallirt.
Allerlei Dinge passiren in Mexiko aber leider ist nichts Gescheidtes dabei. Kürzlich ist auf den Gouverneur des Staates Chiapas in St. Christobal ein Mordversuch verübt worden; der Gouverneur hat den Angreifer niedergeschossen. In Juarez haben am 6. d. M. die Militärsträflinge revoltirt, als die meisten Soldaten der Garnison einem Stiergefecht beiwohnten. Die Sträflinge tödteten drei Wächter, 18 Sträflinge entflohen, 14 aber wurden eingeholt und erschossen. Die übrigen 4 wurden später gefangen genommen und ebenfalls erschossen.
- Schönberg. Am Mittwoch Abend ertrank der 27jährige Schneider Haase in Dassow beim Aalstechen auf dem Binnensee. Die Stechgeräthschaften fand man auf dem Eise. Es wird angenommen, daß der Verunglückte auf einem Peekschlitten in der Richtung nach Teschow vorgedrungen und unweit des letztgenannten Ortes eingebrochen ist.
- Am Mittwoch Nachmittag brach auf dem Vielbecker See bei Grevesmühlen auf einer frisch übergefrorenen Stelle, der etwa 13jährige Knabe Ludwig Moll, ein; eine Frau, Namens Fettig, wollte dem Knaben zur Rettung eine Wassertracht reichen, brach aber dabei selbst ein. Während die Frau durch das Eingreifen herbeigeeilter Leute gerettet werden konnte, war es nicht möglich, den Knaben dem Wasser zu entreißen; er kam unter die Eisdecke und mußte ertrinken. Die Leiche wurde am Donnerstag Mittag aufgefunden.
- Aus der Untersuchung wegen der Morde zu Neuhof erfahren die "M. N." zuverlässig Folgendes: Der eine der beiden inhaftirten Individuen diente bis zum März d. Js. bei dem Schulzen Meier als Knecht unter dem Namen "Rahn". Da er keine Legitimationspapiere besaß, so erkundigte Meier sich nach seinen früheren Arbeitgebern und fragte, nachdem als solcher ein Pächter in Pommern angegeben war, bei diesem nach. Letzterer erwiderte, daß zwar ein Mann, wie ihn Meier beschrieben, bei ihm gedient, sich jedoch nicht Rahn, sondern "Busch" genannt hätte. Dies veranlaßte Meier, den Menschen wegzujagen mit dem Bemerken, daß er als Schulze eine so zweifelhafte Persönlichkeit nicht bei sich dulden könnte. Was weiter zwischen Beiden unter vier Augen vorgegangen ist, liegt im Dunkeln. Gewiß aber ist, daß Meier zu seinem Freunde, dem Schulzen in Gorlosen, und auch zu anderen Personen geäußert hat, er fürchte, daß jener ihm noch einmal das Leben nehmen werde, und daß der später Erschlagene nicht mehr seine Feldmark überschritten hat, ohne ein geladenes Gewehr bei sich zu haben. Es müssen also scharfe Drohungen gefallen sein, die den unerschrockenen Mann zur Vorsicht mahnten. Wie der Knecht factisch heißt, hat sich nicht ermitteln lassen, ebenso wenig natürlich seine Herkunft und sein Vorleben. Vier Wochen vor den Neuhöfer Mordthaten ist er als "Lakirer Kley aus Bielefeld" aufgetreten; die auf diesen Namen lautenden Legitimationspapiere waren jedoch gestohlen. Er ist etwa 30 Jahre alt, mittelgroß, von robustem Körperbau und schwarzem Typus, beobachtet große Verschlossenheit und schlägt außerhalb seiner Zelle die Augen selten auf, selbst auf dem Spazierhofe nicht. Die Vermuthung liegt sehr nahe, daß er aus der Vergangenheit schon mancherlei auf dem Kerbholz hat. - Der andere Angeschuldigte heißt Koch oder Richter, ist aus Neustadt=Eberswalde und ein vielfach bestraftes Subject, von dem die dortige Behörde meint, daß es keine Schändlichkeit gäbe, die ihm nicht zuzutrauen wäre. - Wie schon im Ermittelungsverfahren festgestellt worden, liegt gegen beide vor: daß Sie am Tage vor der Mordnacht in der Nähe des Gehöftes, von welchem die Mordwaffe, das Beil, entwendet worden ist und auf dem Wege nach Neuhof gewesen sind, und daß sie am Tage nach der Mordnacht gemeinschaftlich die Meier'sche Uhr in Perleberg zu verkaufen gesucht resp. wirklich verkauft haben. Sie waren an vier Stellen, um die Uhr zu Kauf anzubieten, indem abwechselnd der Eine oder der Andere in das betreffende Haus hineinging und der außerhalb Gebliebene Wache hielt, und erst bei dem fünften Angebot gelang ihnen der Verkauf an einen Uhrmacher. Da an diesem Punkte ganz bestimmte Recognitionen vorliegen und sie sich glaubhaft nicht darüber auszuweisen vermögen, wie sie ohne ihre Thäterschaft in der Hauptsache in den Besitz der fraglichen Uhr gelangt sein könnten, so scheint in Beihalt der Nebenindicien der Erfolg der Untersuchung gesichert, womit Jedermann nur gedient sein kann.
Die Ratzeburger Actien=Brauerei wird um der vergrößerten Nachfrage nach ihrem Product befriedigen zu können, ihren Betrieb erweitern, entsprechende Umbauten vornehmen, eine große Kälteerzeugungsmaschine etc. beschaffen. - Die Generalversammlung hat dementsprechend die Aufnahme einer 4 1/2 % hypothek. Prioritäts=Anleihe von M. 120,000 beschlossen, aus welchem jedoch die Rückzahlung der noch umlaufenden 4 1/2 % Obligationen ebenfalls bestritten wird. - Diese Anleihe gelangt wie aus dem Inseratentheil ersichtlich jetzt zur Subscription und zwar in Ratzeburg an der bezeichneten Stelle und in Lübeck bei dem Bankhause Sal. L. Cohn. Der Subscriptionscours ist für ein 4 1/2 % Werthpapier, mit 100% als sehr billig bemessen, um so mehr als die Obligationen im Wege der Verloosung à 102% getilgt werden.
- Prinz Aribert von Anhalt hat sich mit der Prinzessin Louise Auguste, der zweiten Tochter des Prinzen Christian von Schleswig=Holstein verlobt.
- Professor Dr. Koch ist, wie mitgetheilt wird, zur Zeit nicht in der Lage, den an ihn herantretenden Gesuchen um Ablassung seiner Lymphe zu genügen, da dieselbe bis auf einen geringen Rest vertheilt ist. In etwa 14 Tagen erst wird die Lymphe in genügend großen Mengen vorhanden sein, um allgemein zugänglich gemacht zu werden
- Von den 150 Betten, welche Geheimrath
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 11]Koch im Moabiter Barackenlazarett zur Verfügung gestellt sind, waren binnen 2 Tagen bereits 145 belegt.
- Nachahmungen Koch'scher Lymphe wurden von Berlin aus verbreitet und sind besonders belgische Aerzte auf den Schwindel hineingefallen.
- Die Stadt Clausthal hatte am Donnerstag zum Geburtsfest ihres großen Sohnes, des Prof. Dr. Robert Koch, Flaggenschmuck angelegt. Das Geburtshaus Koch's war reich geschmückt.
- Die Berliner Konfectionäre befinden sich jetzt in England, um dort Frühjahrsaufträge einzusammeln. Das Geschäft ist aber, wie der "Konfektionär" mittheilt, schleppend und schwierig, es sind bisher nur einzelne Bestellungen von Bedeutung gemacht worden.
- In Berlin hat eine 75jährige Frau wider ihren 83jährigen Ehegatten, den Stadtmusikus Waldemar Pfeifer, wegen böswilligen Verlassens die Ehescheidungsklage angestrengt. Der Beklagte soll sich am 29. December an der Gerichtsstätte verantworten.
- Die höchste Zahl von Geburten, welche im Laufe einer Woche in Berlin jemals vorgekommen, ist vom 16. bis 22. November zu verzeichnen gewesen, da in diesem Zeitraume 1001 Kinder als lebend geboren gemeldet wurden.
- Häuser aus Sägespänen, das ist die neueste Errungenschaft der Technik. Mehrere größere Bauten sollen jetzt in Berlin aus diesem Material hergestellt werden. Die Sägespäne werden mit bestimmten, billigen pulverisirten Mineralien vermengt und in Form von Kalksteinen, Pflastersteinen u. s. w. unter einem hydraulischen Drucke von 1 1/2 Millionen Kilogramm auf den Quadratmeter gepreßt. Die Sägespäne bilden alsdann ein Baumaterial, welches keinerlei Feuchtigkeit mehr anzieht, außerordentlich fest und von verhältnißmäßig geringem spezifischen Gewicht ist. Es ist auch keiner Verwitterung unterworfen und seine Feuerfestigkeit ist eine fast absolute.
- Postalisches. Die Reichspost=Verwaltung giebt bekannt, daß am 27. December in allen Postanstalten mit dem Verkauf der Quittungsmarken für die Alters= und Invalidenversicherung begonnen werden wird. Jedes Postamt verkauft aber nur Quittungsmarken derjenigen Versicherungsanstalt in deren Bezirk sie belegen ist. Ferner ist zugelassen worden, daß die Landbriefträger mit einem, den Betrag von 5 Mark nicht übersteigenden eisernen Bestand von Beitragsmarken zur Alters= und Invalidenversicherung der in ihrem Bestellbezirk gangbarsten Sorten ausgestattet werden.
- Zur Charakteristik sozialdemokratischer Parteigrößen schreibt die Freis. Ztg.: "Bezeichnend ist es, daß der bekannte Agitator Buchdrucker Werner in Berlin, welcher den Vernichtungskrieg gegen das "ausbeuterische Capital" predigte und die "Hungerlöhne" der Arbeiter nicht genug beklagen konnte, bei der Vergebung von Buchbinderarbeiten für Parteidruckschriften Nichtparteigenossen deshalb bevorzugte, weil sie billiger arbeiten als Parteigenossen."
- Der bekannte Hamburger Thierhändler Carl Hagenbeck begeht am 1. Januar 1891 das Jubiläum seines 25jährigen Geschäftsbestehens.
- Der Fehlbetrag der Norddeutschen Ausstellung in Bremen beträgt nach zuverlässigen Mittheilungen 900 000 Mark.
- Der Polizei in Breslau gelang es, auf dem Oberschlesischen Bahnhof den berüchtigten Warschauer Mädchenhändler Kantor auf der Durchreise nach Hamburg zu verhaften. Mehrere Mädchen, die er nach Buenos=Aires verhandeln wollte, wurden befreit.
- Das Kriegsgericht in Karlsruhe hat den früheren Vizewachtmeister Kurt Abel, der in diesem Sommer verschiedene militärische Brochüren geschrieben und veröffentlicht hatte, zu 14 Tagen Arrest verurtheilt, die derselbe sofort antreten muß.
- Bei einem Concert, welches dieser Tage in Cannstadt gegeben wurde, trat ein eigenthümliches Intermezzo ein. Als nämlich eine Sängerin gerade ein schwärmerisches Lied von der "dunklen Nacht" sang, wurden die Glühlichter der elektrischen Beleuchtung immer matter. Die noch arglosen Zuhörer hielten dies für ein neues Concertmittel, um Stimmung für Text und Musik des vorgetragenen Liedes zu machen, bald aber trat die Nacht so vollständig ein, daß das zahlreich versammelte Publikum nothwendig, wenn auch widerwillig, an den Schluß des Concertes glauben mußte.
- Vor etwa einem halben Jahre verstarb in Cannstadt ein "armer Reisender", der nur einen ganz abgetragenen Anzug hinterließ. Vor einige Tagen haben die Diaconissen den Rock zertrennt und waren nicht wenig erstaunt, als sie 200 Mark in Gold eingenäht fanden.
- Die Volkszählung am 1. December ergab für Stavenhagen 1352 Einwohner, ein Mehr von 100 Seelen gegen 1885; für Lübz 2679 Einwohner gegen 2638 des Jahres 1885; für Neubuckow 1746 Einwohner gegen 1903 in 1885, sodaß die Einwohnerzahl um 157 zurückgegangen ist; für Gadebusch c. p. Benthof und Stadt=Erbpachtstelle zu Buchholz 2502 Personen gegen 2624 in 1885, sodaß eine Abnahme von 122 Personen stattgefunden hat. In Wittenburg ist die Zahl der Einwohner seit der Volkszählung von 1885 um ca. 170 Personen heruntergegangen. In Klütz ergab die Zählung 1126 Personen, gegen 1106 im Jahre 1885.
- Weitere Resultate der Volkszählung. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Bevölkerungsziffern von 1885. Halle 100 131 (81 928), Straßburg 123 560 (11 570), Metz 59 725, Lübeck 63 556, Stuttgart 125 230 (13 785), Mainz 66 491, Schweinfurt 12 438 (12 502), Weimar 24 404 (21 565), Schleiz 4927 (4965), Gera 39 565 (39 052), Marburg 14 700 (12 668), Fürth 42 059 (35 455), Würzburg 60 844 (55 010), Pirmasens 19 500(14 830), Beyreuth 25 435 Kaiserlautern 37 159, Ludwigshafen 28 295, München 344 898 (259 888), Nürnberg 144 240 (115 981), Barmen 116 192, Karlsruhe, 73 413, Mannheim 79 000, Dresden 276 085, Augsburg 75 523, Darmstadt 56 600, Hanau 24 923, Heidelberg 28 472, Mühlhausen i. E. 76 413, Stettin 116 000 (99 543), Altona mit Ottensen 144 636 (123 552), Tübingen 13 235 (12 551), Glauchau 23 307 (21 700), Cannstatt 20 411 (18 025), Ulm 36 210 (33 610).
- Resultate der Volkszählung am 1. December 1890. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Zunahme der Bevölkerungsziffern seit 1885. Insterburg 21 413 (500), Bromberg 40 600 (4306), Dortmund 89 518 (11 073), Kiel 68 827 (17 121), Göttingen 23 745(2084), Bielefeld 39 675 (4744), Hildesheim 33 400 (4000), Crefeld 105 000 (14 759), Düsseldorf 147 000 (30 000), Hamburg (Stadt und Vororte) 570 000 (98 573), Freiburg i. Br. 46 600 (5260), Oldenburg 21 646(1717), Münster i. Westf. 48 613 (4553), Bremerhafen 17 249 (2527) Baden=Baden 14 040 (1256), Lignitz 46 883 (3636) Königsberg 161 149 (9998), Wiesbaden 64 335, (8881).
- Nach einer Meldung des "Hamburger Correspondenten" ist das Schiff Johannes Orth's, die "Margareth", von der Hamburger Bark "Maria Mercedes" zuletzt am 31. Juli mit sechs anderen Schiffen vor den Ausläufern des Gebirges auf Cap Horn während eines furchtbaren Orkans und bei 15 Kältegraden gesehen worden.
- Die Mitglieder der Akademie der Medizin in Paris haben sich in ihrer Sitzung am Dienstag gleich dem konsultativen hygienischen Comitee für die Fortsetzung der Versuche mit Koch'scher Lymphe ausgesprochen, trotz des Characters desselben als eines Geheimmittels.
- Der französische Kriegsminister beauftragte den Commandanten des 10. Armeecorps in Revenes, den Soldaten das Tragen wollener Strümpfe zu verbieten, um sie gegen den Frost abzuhärten.
- Der "Times" wird gemeldet, der Zar habe allen Russen verboten, nach Monaco zu gehen. Grund des Verbots soll sein, weil so viele Russen dort sich durch das Spiel ruiniren. Der Entschluß des Zaren soll durch einen neuerlichen Fall veranlaßt worden sein, in dem ein Russe, nachdem er ungeheuer verloren hatte, durch einen Schlaganfall gestorben ist.
- In Schicken (im Bergischen) wurde ein 70 Jahre alter armer Mann in seiner elenden Stube todt aufgefunden. Der Tod war infolge von Kälte und Entkräftung eingetreten. Der Mann hat sein Unglück jedoch selbst verschuldet. Man fand nämlich in einer Kiste gutes Bettzeug und 700 Mk. baar,
[ => Original lesen: 1890 Nr. 98 Seite 12]so daß der Geiz in diesem Falle wohl ein Opfer gefordert hat.
- Ein frecher Kirchenraub wird aus Rom gemeldet. Diebe ließen sich in Sant Andrea delle Fratte einschließen und raubten dort der Madonna die Krone und das Halsband aus Edelsteinen; natürlich ist das Bild dabei beschädigt worden. Dasselbe genießt in Rom besondere Verehrung.
- Ein furchtbarer Orkan verheerte die ganze Insel Sardinien, zerstörte vier Brücken und vernichtete zahlreiche Gebäude. Zwölf Menschen kamen um, ebenso viel Vieh.
- Die schwere wirthschaftliche Krisis in Nordamerika ist noch keineswegs beendet, denn soeben wird wieder der Bankerott verschiedener Firmen gemeldet. Die Passiva belaufen sich auf mehrere Mill. Dollars.
Anzeigen.
Hiermit die Anzeige, daß ich am Sonntag, den 14. d. M. meine
Weihnachts-Ausstellung
von Chocoladen und Cakes, Tannenbaumconfect, in allen Sorten, Kuchenwaaren, braunen und weißen Pfeffernüssen eröffnet habe und bitte um gefällige Ansicht.
H. Wolgast,
Bäckermeister.
Feines Weizenmehl Nr. 0 u. 1, Gelbe und grüne Erbsen, leicht brechend und nicht braun kochend, Linsen, weiße Bohnen, Gerstgrütze Nr. 2, 3 u. 4, Buchweizengrütze Nr. 1, 2, 3 u. 4, Hafergrütze, gesotten und roh, Buchweizenmehl, Hafermehl, Kartoffelmehl, Kartoffel= und andere Graupen, Sago, Gries und Mannagrütze, sowie sämmtliche anderen Mühlenprodukte empfiehlt zu Tagespreisen die Bäckerei und Mehlhandlung
H. Wolgast.
Meine
Weihnachts=Ausstellung
erlaube ich mir hiermit einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst anzuzeigen.
Greiff, Ww.
Pastoren=Tabak
von Schlüter & Warneken, Altona
empfehle in ganz und 1/2 Pfd=Paketen, à 120 M.
Max Sass.
1 Kuhfütterer und 1 Tagelöhner
werden zu Hof Menzendorf bei Schönberg gesucht.
Geschäfts=Eröffnung.
Hiermit einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich am Dienstag, den 16. December, Sabowerstraße 45 a eine
Buchbinderei u. Accidenz-Druckerei
eröffne. Indem ich bitte, mein Unternehmen gütigst zu unterstützen, verspreche ich gute und reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll
Martin Schmalfeldt.
Meine
Weihnachts-Ausstellung
empfehle geneigter Beachtung.
C. Sievers, Buchbinder.
Von heute ab verkaufe alle in meinem Geschäft befindlichen Waaren zu und unter Einkaufspreis.
Achtungsvoll
H. Bohnhoffs Ww.
Nächste Woche erhalte 300 Stück
Christ=Bäume,
womit ich mich zum Weihnachtsfest empfohlen halte.
Aug. Green.
Leichtbrechende
grüne und gelbe Kocherbsen,
Engl. Salz
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Sicherheits-Stall-Laterne
D. R.=Patent 50181.
Dieselbe bietet folgende besondere Vorzüge:
1. vollkommene Sicherheit gegen Feuersgefahr durch sofortiges, selbstthätiges Erlöschen der Flamme beim Umfallen oder Herabfallen der Laterne,
2. vollkommene Sicherheit gegen Explosion,
3. der doppelte Boden des Schornsteins ist mit einer Asbestplatte versehen, um das Durchbrennen zu verhindern,
4. doppelter Schornstein sodaß die Laterne auch bei dem stärksten Sturm im Freien gebraucht werden kann.
5. einfachste Handhabung.
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Preis M. 8,50 ab Hamburg.
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W. Butenschön,
i. F.: Aug. Friedr. Müller & Co. Hamburg.
Gutachten vieler maßgebender Fachmänner sowie Zeitschriften liegen vor.
Gegen M. 1000 Gehalt u. Provision suchen wir einen Vertreter für d. Verkauf von Caffee, Cigarren etc.
F. Löding & Co. Hamburg.
UNSERE
WEIHNACHTS-AUSSTELLUNG
ist eröffnet.
Dieselbe befindet sich wieder in der ersten Etage,
Holstenstraße Nr. 6.
Lübecker Marzipan-Fabrik
vorm. D. H. Carstens.
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