[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 1] Zur Vermeidung der zur Winterzeit durch Schnee und Glätte erschwerten Passage auf den Bürgersteigen der hiesigen Straßen und um der dadurch den Fußgängern drohenden Gefahr vorzubeugen, wird hiedurch angeordnet:
1. Sämmtliche Hausbesitzer in der Stadt und vor der Stadt sind verpflichtet, das Trottoir, die Bürgersteige und Hauseingänge bei Schneefall von allem Schnee zu reinigen und die Wasserrinnen gehörig aufzueisen. Sowie das Trottoir und die Fußsteige mit Sand oder Asche zu bestreuen und dies Bestreuen, so lange der Frost anhält, täglich Morgens bis 9 Uhr zu erneuern.
2. In denjenigen Straßen, wo wegen magelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fußpassage auf die Fahrbahn angewiesen ist, hat jeder Hausbesitzer einen genügend breiten Weg in der Fahrbahn täglich Morgens bis 9 Uhr mit Sand oder Asche zu bestreuen, und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt.
Etwaige Contraventionen werden mit Geldstrafe bis zu zehn Mark oder mit Haft bestraft werden.
Schönberg, den 22. December 1886.
Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Weihnachten 1886.
Die Tanne grünt, die gold'ne Kerze funkelt,
Das schönste Fest erschließt sein Freudenthor;
Hell wird der Blick, den Trauer lang verdunkelt,
Holdseel'ge Hoffnung trennt den Nebelflor.
Du, lieblich Christkind, nahst auf sanften Schwingen,
Gefüllt für jeden ist Dein Wunderhort,
Den Guten, Edlen, wirst Du vieles bringen,
Den Schuldbewußten ein vergebend Wort.
Dein Glöcklein läutet, wie des Frühlings Glocken,
Die duftig dann an jedem Pfade stehn,
Es weckt der Seele göttliches Frohlocken
In ew'gem Frühling diese Welt zu sehn.
Erfüllung heilt das unverstand'ne Sehnen,
Der Liebe Gaben reifen auf der Flur.
Hüllt sich ein Auge aber doch in Thränen,
Sind es die Tropfen reinster Freude nur.
Ein einzig Trachten, freudig zu beglücken,
Vereine Alt und Jung im heiligen Christ;
Den ärmsten Pilger lass' an's Herz uns drücken,
Daß Keiner, Keiner, heut verlassen ist.
Daß Licht Erkenntniß sei der Welt beschieden:
Wie kurz der Traum des Glücklichsten nur war.
In allen Landen aber throne Frieden
Und reiche segnend seine Palmen dar!
Die französische Deputirtenkammer hat dem Kriegsminister anstandslos Alles für militärische Zwecke bewilligt, was er forderte. Und bei uns? Daß sich Gott erbarme! Feilschen um einen Rockknopf, das ist die Signatur gewisser Reichstags=Parteien: der Socialdemokraten, die kein anderes Vaterland haben als die Welt; der Freisinnigen, die in unserm Heere nur eine Versorgungs=Anstalt für Junker erblicken und den Teufel - hier den auswärtigen Feind - erst merken, wenn er sie beim Schopfe hat, dann aber, wie immer, alles weise vorausgesehen haben; und der Klerikalen, die jede Gesetzvorlage nur unter dem Gesichtspunkte betrachten, ob sich bei derselben nicht etwas für die allein seligmachende Kirche herausschlagen lasse. - "Wir wollen nicht, daß die Volksvertretung zu allem ja sagt, was für das Heer beantragt wird, aber wir wollen mit der großen Mehrheit des Volkes, daß an Gut und Blut bewilligt wird, was nach dem Erachten aller Sachverständigen, des Kaisers und seiner bewährten Generale, dringend nöthig ist, um unsere Armee den Armeen anderer Staaten gegenüber ebenbürtig auch der Zahl nach zu erhalten, daß die verhältnißmäßig geringe Heeresverstärkung, welche von den verbündeten Regierungen beantragt ist, schlankweg bewilligt wird. Thut der Reichstag das nach dem zerfahrenen Vorbilde seiner Commission nicht, so schicke man ihn doch einfach nach Hause. Das Ausland wird dann freilich wieder einmal ein nettes Bild von deutscher Klügelei, Unentschlossenheit und "Selbstständigkeit des Charakters" haben, aber das deutsche Volk wird dem Kaiser durch die Wahlen Antwort geben und ihm eine Versammlung nach Berlin senden, die das genügende Verständniß für die leider wichtigste aller Fragen, die Heeresfrage, mitbringt."
Aus Anlaß der zum April künftigen Jahres bevorstehenden Vermehrung des Heeres ist im Laufe des Montags in Berlin eine Commission von Generalstabs=Chefs und höheren Verwaltungs=Beamten (Intendanten) verschiedener Armee=Corps zusammengetreten, um über verschiedene administrative Fragen u. s. w. zu berathen.
- Der enorme Schneefall der letzten Tage hat fast überall in Deutschland, namentlich aber in Mittel und Ostdeutschland große Verkehrsstörungen zur Folge gehabt, so daß Posten von dort theilweise ganz ausgeblieben sind. Der Verkehr der Eisenbahnzüge aus Mitteldeutschland stockt ganz, da trotz der Seitens des Militärs gewährten Hülfe bei
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 2]Fortschaffung der Schneemassen von den Fahrgeleisen die Strecken immer wieder auf's Neue zu schneien. In ganz Sachsen lagern riesige Schneemassen.
- Schönberg. [Theater.] Die Feiertage werden dem theaterliebenden Publikum ganz besonders genußreiche Abende bringen. Es sei hiermit besonders des überall mit dem größten Beifall gegebenen Lustspiels: "Eine Muckerfamilie" Erwähnung gethan, welches am Sonntag zur Aufführung gelangt. Montag wird "Hasemanns Töchter" gegeben. Der Werth dieses Werkes ist hinlänglich so bekannt, daß jedes Werk des Hinweises überflüssig erscheint.
"Monopol-Seide." (Modebericht) " Vom Fels zum Meer" 1886 - Heft 8 schreibt:
. . . ."Durch Einführung der "Monopol-Seide" hat sich der Züricher Seiden-Industrielle G. Henneberg ein wahres Verdienst um die nach einem einfachen und gediegenen Seidenstoff seit lange vergeblich Umschau haltende Damenwelt erworben. Das Gewebe ist dauerhaft wie Leder, weich wie Sammt, glänzend wie Atlas; aus reinster Seide auf Lyoner Stühlen gewoben, erscheint es als eines der solidesten und reichsten Fabrikate, welche die Webindustrie seit lange erzeugt . . . .
Nur direct und nur ächt, wenn auf der Kante eines jeden mètre G. HENNEBERG's "MONOPOL" eingedruckt ist.
Muster umgehend.
Anzeigen.
Steckbrief.
Gegen den Brauer Haimann aus Lugnian ist ein Haftbefehl vom Amtsgericht hieselbst erlassen. Um Verhaftung und Nachricht an den unterzeichneten Amtsanwalt wird gebeten.
Signalement:
dunkelblondes krauses Haar und kleiner Schnurrbart, Haimann trägt eine graue Mütze, schwarze Joppe, graue Hosen und Kniestiefel, er führt einen auf seinen Namen laufenden "Norddeutschen Reisepaß" bei sich.
Schönberg, den 22. December 1886.
Der Amtsanwalt.
Zur Zwangsversteigerung der in Folge begründeten Antrags beschlagnahmten, dem Büdner und Schuhmacher Wilhelm Kietzmann zu Herrnburg gehörigen, daselbst sub No. 14 belegenen Büdnerei c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an,
1, der Verkaufstermin auf
Freitag, den 18. März 1887,
Vormittags 11 Uhr,
2, der Ueberbotstermin auf
Freitag, den 15. April 1887,
Vormittags 11 Uhr.
Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, so wie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf
Freitag, den 18. März 1887,
Vormittags 11 Uhr,
angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 2 Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei I hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird in dem letztgenannten Termine zu erscheinen, sowie innerhalb 8 Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 17. December 1886.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
H. Diederich.
Auktionsanzeige.
In der Nachlaßsache des Mühlenpächters G. Creutzfeldt in Schönberg sollen am 4. Januar k. J. morgens 9 Uhr beginnend im Mühlengehöft zu Schönberg
schottische und gewöhnlich Eggen, Pflüge und sonstiges Ackergerät, 1 Rollwagen, 2 kleine Wagen, 2 Kornrommel, große Küben, verschiedene Kessel, Küchengeräth, Planken und andere Nutzhölzer, Bretter, Eisenzeug, 1 Hobelbank und dazu gehöriges Geräth, 1 P. fast neue Pferdesielen, Leutebetten, Leinenzeug, Sophas, Tische, Stühle, Schränke, Regulator auch 1 Geldschrank und vieles mehr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, den 20. December 1886.
Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Ersparniß u.Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist zur
Zinszahlung
vom
Montag, den 27. December d. J.
bis
Freitag, den 31. December d. J.,
von Vormittags 8 - 12 Uhr
geöffnet.
Schönberg, den 20. December 1886.
Das Directorium.
Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.
Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.
Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.
Die unterzeichneten Vormünder der G. Creutzfeldt'schen Minorennen ersuchen alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß zu haben vermeinen, ihre Rechnungen bis spätestens zum 30. December d. J. in der Schönberger=Mühle abzugeben; ebenso ersuchen wir diejenigen, welche noch an den Nachlaß Schulden, ihre Rechnungen bis dahin ebendaselbst zu bezahlen.
G. Dierking, Hof=Lockwisch.
C. Roepstorff, Schönberg.
Am Montag, den 3. Januar 1887 Nachmittags präcise 1 Uhr im Gastwirth Boye'schen Locale Haupt=Versammlung der
Schuhmacher=Innung.
Tagesordnung:
1. Rechnungs=Ablage.
2. Wahl eines Vorstandes.
3. Wahl zweier Prüfungs=Meister.
4. Wahl eines Vorstands=Mitgliedes der Lehrlingsfortbildungsschule.
5. Allgemeine Innungs=Angelegenheiten.
Schönberg im December 1886.
Der Vorstand.
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Ergebenst
Rud. Schrep,
Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 3]
[Diese Seite ist im Original nicht vorhanden.]
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 4]
[Diese Seite ist im Original nicht vorhanden.]
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 5]Beilage
zu Nr. 101 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 24. December 1886.
- Am 3. Januar, spätestens am 1. Februar 1887, werden in Wilhelmshaven Vierjährig=Freiwillige aus der Landbevölkerung für den Matrosendienst in der Kaiserlichen Marine eingestellt. Anforderungen sind: kräftiger Körperbau, gute Augen und ein Alter unter 20 Jahren. Meldungen sind schriftlich oder mündlich an die 2. Matrosen=Division in Wilhelmshaven zu richten unter Beifügung einer kurzen Lebensbeschreibung, etwaiger Schulzeugnisse und eines auf vierjährige Dienstzeit lautenden Meldescheins, welchen der Civilvorsitzende der Ersatzcommission des Aufenthaltsortes ausstellt. Weitere Auskunft ertheilt jeder Bezirksfeldwebel. Junge Leute, die sich melden und angenommen werden, werden auf Staatskosten von ihrem Aufenthaltsorte nach Wilhelmshaven befördert.
- Auf der Gewehrfabrik in Spandau sind die Gesuche des Arbeiterpersonals um Urlaub zu diesem Weihnachtsfeste abschlägig beschieden worden. Es wird daselbst die Arbeit sogar schon am 3. Weihnachtstage, an welchem sonst meist noch gefeiert wird, wieder aufgenommen.
- Der Beginn der erneuten Ziehung der Jubiläums=Kunstausstellungs=Lotterie ist nunmehr auf den 3. Januar k. J. angesetzt worden.
- Wieviel geborene Berliner giebt es? Die letzte Zahlung hat, wie die "Statistische Corresp." mittheilt, ergeben, daß es überhaupt im ganzen preußischen Staat nur 654,522 geborene Berliner giebt. Davon halten sich 557,226, oder 88.1 Procent in Berlin selbst auf. Die übrigen 97,296 Berliner sind in andere Theile des Staates ausgewandert. Dafür aber sind 758,071 Nicht=Berliner in Berlin selbst eingewandert und haben daselbst gegenüber den geborenen Berlinern die große Mehrheit erlangt.
- Aus Brieg wird berichtet, daß die von dem Apotheker=Lehrling Puls gegen seinen Lehrherrn Werner und dessen ganzen Hausstand versuchte Massenvergiftung zu gerichtlicher Verhandlung nicht kommen wird. Der Thäter hat im Gefängnisse einen Selbstmordversuch begangen, an dessen Folgen er trotz sorgsamster Pflege im Krankenhause verstorben ist. Die Art der Ausführung ist ebenso ungewöhnlich und von einem starken Willen zeugend, wie das versuchte Verbrechen. Puls hat den ihm zum Verzehren der Gefangenenkost übergebenen Blechlöffel an den Steinen seiner Zelle zu einem spitzen Werkzeuge geschliffen und sich damit die Pulsadern geöffnet. Der Wärter fand ihn nach einiger Zeit schon besinnungslos in einer großen Blutlache liegend. Der Verbrecher hat noch einige Tage im Krankenhause gelebt, ehe er der Verletzung unterlag.
- Die "Oldenburger Zeitung" berichtet aus Harpstedt Folgendes: Der alte Briefträger Sündermann kaufte im Oct. 2 neun Wochen alte Ferkel. Als er vor einigen Wochen den Kuhstall betrat, überraschte er die Schweinchen in einer seltsamen Situation. Sie standen auf ihren kurzen Hinterbeinen, stemmten sich mit den Vorderbeinen an die Schenkel der im Stalle stehenden Kuh und sogen an deren Euter nach Herzenslust. Sündermann jagte die Ferkel aus dem Stalle; dieselben machten aber sofort wieder Kehrt, liefen wieder zu der Kuh und sogen tapfer weiter. Das Merkwürdigste ist dabei, daß die Kuh sich das ruhig gefallen ließ.
- Das große Pensionat in Vicksburg, in dem die Kinder der reichsten amerikanischen Familien untergebracht sind, wurde infolge der dort grassierenden Masern=Epidemie geschlossen, und da die Weihnachtszeit nicht mehr fern ist, sollten die gesunden Kinder, etwa 40 an der Zahl, nach New=Orleans gebracht werden, um sich von hier zu den Eltern zu begeben. Der Dampfer "White" war von der Direktion des Pensionates gemiethet, um die Kinder und 10 Begleiterinnen nach New=Orleans zu bringen. Auf der Fahrt entstand durch die auf amerikanischen Dampfern übliche unvorsichtige Hantierung mit dem Feuer ein Brand, das Holzschiff stand bald in Flammen und sämmtliche Passagiere, die 40 Kinder und ihre 10 Begleiterinnen kamen um. Von der Mannschaft sind ebenfalls mehrere Personen getötet.
- Nach Mittheilungen aus Argentinien ist die Cholera in Buenos=Aires im Zunehmen begriffen.
- Aus verschiedenen Städten werden neuerliche, durch Schneeverwehungen und orkanartige Stürme verursachte Eisenbahnbetriebs=Störungen gemeldet.
- Aus dem australischen El Dorado wird über Adelaide, 7. Dez., gemeldet: In den Goldfeldern von Teetulpa sind jetzt über 5000 Menschen beschäftigt, und es liegen von dort im Allgemeinen recht günstige Berichte vor. Der größte Goldklumpen, der bis jetzt gefunden wurde, wiegt 30 Unzen. Der Agent einer englischen Bank hat während der letzten 14 Tage 1200 Unzen Gold an Ort und Stelle aufgekauft.
Winter's Einzug.
Der Winter naht und will regieren,
Er führt ein strenges Regiment.
Sein eisern' Machtgebot heißt: Frieren!
Und vor ihm zittert, wer ihn kennt.
Ein Schlitten ist die Staatskarosse,
Auf der er seinen Einzug hält,
Im Schneegestöber ziehen die Rosse,
Die Schimmelhengste ihn durch's Feld.
Und Flocken sind die weißem Rosen,
Gestreut auf seine Siegesbahn;
Den Willkomm bläst des Sturmes Tosen
Und eisbefranzt ist seine Fahn'! -
Doch - laßt euch nicht vom Schrecken packen,
Er ist auch lustig, nicht nur wild.
Paßt auf, ihm sitzt der Schelm im Nacken
Und tolles Zeug führt er im Schild.
Drum müßt ihr ihm auch Huld erzeigen,
Dann ist gar gnädig oft sein Sinn;
Er winkt euch mit den Tannenzweigen
Und wirft euch lächelnd Gaben hin.
Sein Hofnarr klimpert mit den Schellen
Und ladet euch zum Fasching=Fest.
Ihr dürft euch fröhlich ihm gesellen,
Er ist ein Mann, der leben läßt.
So bringt der Winter Lust in Fülle
Und meint es gut in Ernst und Scherz
Und heget unter eis'ger Hülle
Im Grunde doch ein warmes Herz.
Nach sieben Jahren.
Eine Weihnachtsgeschichte von B. Renz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 6]Nach sieben Jahren.
Eine Weihnachtsgeschichte von B. Renz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 7]Emil Jannicke,
Handschuhmacher u. Bandagist
zu Schönberg
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Färber.
Ratzeburg, den 14. November 1886.
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 101 Seite 8]Passend als Weihnachtsgeschenke.
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Tranchirmesser und Gabeln,
Eßlöffel,
Theelöffel,
Vorlegelöffel,
Hackmesser,
Wiegemesser,
Fleischsägen, |
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Kohleneisen,
Anlegeeisen,
Glanzplätteisen,
Plättpfannen,
Kochgeschirre,
Waschgeschirre,
Kaffeemühlen,
Pfeffermühlen,
Kaffee= und Teekannen,
Schlittschuhe,
Laubsägekasten,
nebst sämmtlichen Utensilien,
Tischglocken,
Nußknacker,
Eimer,
in emaillirtem Zinkblech, ver=
zinkte und lackirte. |
|
Mörser,
Eierständer,
Eierkocher,
Ofenvorsetzer,
Feuerzangen und Schaufeln,
nebst dazu passenden
Ständern,
Feuerträger,
Kohlenkasten,
Kohleneimer,
Torfkasten,
Ascheimer,
Spirituskocher,
Küchenbeile,
Hämmer. |
Kinder-Velocipeden und Schlitten
sowie sonstige
Eisen- & Kurzwaaren |
empfiehlt billigst |
J. Ludw. D. Petersen. |
Zum Festbedarf!
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alle Gewürze, sämmtlich frisch gemahlen und feinst aromatisch:
Nelken, frei von Stielen,
echt Malabar=Cordamon,
echt Ceylon=Canehl,
Canehlblüthe,
Macisblüthe,
garantirt rein,
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Medicinal-Drogerie, Lübeck, obere Johannisstraße 11 |
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Ferner:
Succade,
gezuckerte
Pommeranzenschalen,
Citronenöl, Gewürzöl,
Vanille,
Vanillinzucker,
Rosen= und Pfirsichwasser,
Hirschhornsalz, Pottasche, Trockenhefe.
Lübeck
Spethmann's Hotel & Restaurant
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empfiehlt sich dem geehrten Publikum angelegentlichst.
Pianinos billig baar oder Raten. Fabrik Weidenslaufer, Berlin NW.
Kirchliche Nachrichten,
Am heiligen Abend.
Gottesdienst. Nachmittags 4 1/2 Uhr: Pastor Kaempffer.
1. Weihnachtstag.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
2. Weihnachtstag.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
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