No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. November
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 1]

Der deutsche Kronprinz mit Gemahlin und Töchtern ist am Sonnabend Abend in Mailand eingetroffen und von dort alsbald nach Monza, wo der König und die Königin von Italien weilen, weitergereist. Nun wird man ja bald hören, ob jene Gerüchte über eine bevorstehende Verlobung des italienischen Kronprinzen mit einer der Töchter unseres Kronprinzen zutreffend waren oder nicht.
Der Reichstag wird, wie offiziös verlautet, am 23. November zusammentreten.
Niemand will Reichsschatzamts=Director werden. Herr v. Burchard findet keinen Nachfolger, auch der badische Gesandte v. Marschall hat die an ihn ergangene Aufforderung jetzt abgelehnt.
Im neuen Marineetat betragen die dauernden Ausgaben 38 338 192 Mark (gegen 37 101 185 Mark) im Vorjahre.
In einer ganzen Reihe von deutschen Städten, in Nürnberg, Mainz, Gotha etc. haben in den letzten Tagen bei bekannten Socialdemokraten Haussuchungen stattgefunden, angeblich auf Requisition von Altona aus.
Ueberall Defizits! In Oesterreich ist ein so großes Defizit, daß der Finanzminister zu dessen Deckung vorschlägt: die Ausgabe von 36 Millionen Werthpapieren, den Tarif für Waarentransporte auf der Eisenbahn zu erhöhen, ebenso den Prozeßstempel, und die Portofreiheit zu beschränken.
In russischen Kreisen betont man, wie der "Krz.=Ztg." aus Paris gemeldet wird, mit großer Uebereinstimmung, daß die Beziehungen Rußlands zu Deutschland ganz "ausgezeichnete" seien und die alte "thurmhohe" Freundschaft beider Staaten auf sicherer Grundlage beruhe. Hörte ich doch kürzlich die Aeußerung von einem russischen Diplomaten: "Will Frankreich unsere Freundschaft erwerben, so führt sie der Weg über Berlin, nur wenn Frankreich sich mit Deutschland gut stellt, kann es auf unser Entgegenkommen zählen."
Herr de Laboulaye, der neuernannte französische Botschafter in St. Petersburg, ist kein Freund der Deutschen. Er war es früher einmal, er war sogar ein Bewunderer deutscher Bildung und Wissenschaft, doch das ist lange her. Damals hielt er sich Studierens halber in Heidelberg auf und damals war Deutschland noch in sich selbst uneins und zerrissen. Seine Freundschaft änderte sich aber mit den Ereignissen des Jahres 1870/71 in bittere Feindschaft, so daß derselbe Herr de Laboulaye seinen früheren deutschen Freunden ankündigte, daß er ihnen in Zukunft nicht mehr die Hand, sondern den Degen entgegenstrecken werde. Gut gebrüllt Löwe!
Ist das Verrath am Vaterland, was die pariser Polizei begeht? Die russischen Fahnen mit den sie umgebenden französischen Tricoloren sowie die großen Schilder mit den Wappen von Elsaß=Lothringen und der bekannten Unterschrift sind in Paris von den Fenstern des Redactions=Bureaus der "Revanche" seit Sonnabend verschwunden. Sie mußten auf Befehl der Polizei entfernt werden. Die Polizei macht dabei von der gesetzlichen Verordnung Gebrauch, wonach Privatleuten das öffentliche Aushängen von Fahnen außer bei festlichen Gelegenheiten überhaupt nicht gestattet ist. Ebenso hat die Polizei auch die Aushängung der Reklame=Schilder der "Revanche" in Form von Nebelbildern auf dem Boulevard Montmartre verboten. An Geschrei über Verrath wird's ja nun nicht fehlen.
Das Freiheitsstandbild in New=York ist am vergangenen Donnerstag, dem 28. Oktober, feierlich enthüllt worden. Das Riesenwerk steht auf Bedloes Eiland am Eingang des Hafens und ist aus 350 einzeln gegossenen Theilen zusammengesetzt. Das Haupt der Freiheitsgöttin ist mit dem Diadem geschmückt, die Rechte trägt die lichtspendende Fackel. Der hohe Unterbau, das Postament und das Standbild stehen in vorzüglicher Harmonie zu einander. Diese Symmetrie verhindert den Beschauer, auf den ersten Blick die ungeheure Größe richtig zu schätzen, man kann sie erst durch Vergleichungen richtig erkennen. Wenn man sich dem Eiland nähert, bemerkt man z. B., daß sich die 3 bis 4stöckigen Gebäude daselbst wie winzige Häuschen aus einer Spielzeugschachtel ausnehmen. Die Masten der mächtigsten Schiffe, welche an dem Denkmal vorübersegeln, reichen noch lange nicht bis zu den Füßen der Freiheitsgöttin, deren 350 Fuß über dem Wasserspiegel erhabene, weithin leuchtende Fackel mit ihren fünf elektrischen Lampen den Seefahrern Nachts gleich einem Gestirn am Firmament erscheint; auch am Postament sollen elektrische Lampen angebracht und das Diadem der Göttin mit Glühlampen versehen werden. Die Idee des großartigen Werkes ist schön und sinnreich und jedenfalls dem Koloß von Rhodos nachgeahmt, jenem Riesenstandbild des Sonnengottes, das in der Nähe der Hafeneinfahrt von Rhodos aufgestellt war und im Alterthum als eins der sieben Weltwunder galt. Dieses aus 700 Centner Erz gegossene Standbild war ein Werk des Bildhauers Chares und wurde 280 vor Christi Geburt aufgerichtet; es hatte eine Höhe von 45 Meter. Die Freiheitsstatue dagegen ist an sich 62 Meter hoch und das Postament mit Unterbau mißt ebenso viel. Voraussichtlich wird dieses moderne Denkmal auch von längerer Dauer sein als jener Koloß, welcher nur 56 Jahre lang stand, da er 224 vor Christi Geburt durch ein Erdbeben umgeworfen wurde.


- Neustrelitz, 1. November. Ihre Königliche Hoheiten der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin, in Allerhöchst deren Gefolge sich die Staatsdame Frau von Heyden=Linden, die Hofdamen Frl. von Molière, Frl. von Buch, die Kammerherren von Both und von Boddien, sowie der Flügeladjutant Oberst von Seeler befinden, sind gestern Mittag zur Beiwohnung der am Schweriner Hofe heute stattfindenden Tauffeierlichkeiten nach Schwerin abgereist und daselbst am Nachmittage eingetroffen.
- Die Taufe der neugeborenen Herzogin, Hoheit, ist am 1. d. M. in der Schweriner Schloßkirche durch den Oberhofprediger Jahn vollzogen worden. Die Herzogin erhielt folgende Namen: Cecilie, Auguste, Marie. Unter den Pathen befindet sich auch Se. Königl. Hoheit der Großherzog Friedrich Wilhelm.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 2]

- Die Verwaltung des Gymnasiums zu Güstrow hat es nöthig befunden, für diejenigen Pensionsgeber und Vermiether, welche Schüler bei sich aufnehmen, verschärfte Bestimmungen über deren Betheiligung an der Aufrechterhaltung der Schulordnung zu erlassen. Dieselben haben sich zu verpflichten: 1) die Hausbesuche seitens der Lehrer und des Direktors zu gestatten, 2) die zu den Schülerwohnungen führenden Flure und Treppen angemessen erleuchtet zu halten, 3) den Schülern nur auf Grund schriftlicher Erlaubniß der Schule einen Hausschlüssel zur Verfügung zu stellen, 4) Ausschreitungen der Schüler wie Zusammenkünfte zu Gelagen, Kartenspielen u. s. w., auch etwaiges Ausbleiben derselben nach 10 Uhr Abends dem Direktor anzuzeigen, 5) im Falle der Erkrankung der Schüler für thunlichst baldige Benachrichtigung des Klassenordinarius und nach erfolgter Genesung für wahrheitsgemäße Bescheinigung der Dauer der Krankheit zu sorgen.
- Der Sträfling Arbeiter Peters aus Holthusen in Mecklenburg, welcher vor 4 Jahren wegen Raubes vom Schwurgericht zu Güstrow zu 12 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden, ist aus der Strafanstalt Dreibergen entwichen. Derselbe war auf dem Holzhofe beim Holzzerkleinern beschäftigt.
- Der dänische Danebrog ist in Lübeck in Aller Mund. In einem benachbarten Dorf war eine Feuersbrunst ausgebrochen, da eilte die Mannschaft des dänischen Dampfers Danebrog unter Führung eines Offiziers im Laufschritt herbei und half mehrere Häuser, die schon in Brand standen, retten. Ein Däne rettete mit eigener Lebensgefahr vier Personen, eine Frau mit einem Säugling und zwei Kinder, die ohne ihn in den Flammen umgekommen waren.
- Vom Reichsgericht in Leipzig ist der 23jährige Schriftsetzer Drobner wegen Verbreitung hochverrätherischer Schriften zu 2 1/2 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Er bekannte und entpuppte sich als einer der Führer der Anarchisten und gestand zu, zu dem Anarchisten Reinsdorf in nahen Beziehungen gestanden zu haben.
- Wenn ein Eisenbahnwagen 1000 Kilometer zurückgelegt hat, so hat nach neueren zuverlässigen Beobachtungen ein jedes Rad desselben durchschnittlich um 85 Gramm abgenommen; hat man das Rad gebremst, so ergiebt sich ein weiterer Verlust von 45 Gramm. Der Verlust scheint zwar an sich unbedeutend; aber welche Masse Stahles geht so im Verlaufe längerer Zeit spurlos in den Lüften verloren. Nimmt man an, daß auf Deutschlands Geleisen 900 000 Eisenbahnräder fahren, so beläuft sich nach einer beiläufigen Rechnung das jährliche Deficit auf ungefähr 30 000 Centner, 440 Räder sind auf diese Weise wider Willen der Bahnverwaltungen spurlos verflogen, so sagt die "Deutsche Eisenzeitung."
- Die Zahl der bei den preußischen Justizbehörden beschäftigten Referendarien hat gegen 1883 um 200 oder 5 Prozent abgenommen. Am 1. Juli 1886 waren es 3824.
- Infolge zahlreicher Pensionierungen sind im Regierungsbezirke Stade (Hannover) zur Zeit 60 Lehrerstellen vacant. Nur 30 können in diesem Herbst durch Seminaristen besetzt werden.
- Bei der kaiserl. Hofjagd bei Jagdschloß Hubertusstock betrug die Gesammtstrecke 84 Hirsche, 154 Stück Rothwild, 4 Schaufler, 12 Stück Damwild und 3 Rehböcke. Davon entfielen auf die Strecke des Kaisers 16 Hirsche, 12 Stück Rothwild, 1 Rehbock, des Königs von Sachsen 11 Hirsche und 6 Stück Rehwild, des Prinzen Georg von Sachsen 3 Hirsche, des Prinzen Heinrich von Preußen 9 Hirsche, 12 Stück Rotwild und 5 Stück Damwild, des Prinz=Regenten Albrecht 9 Hirsche, 8 Stück Rothwild, 1 Stück Damwild.
- Die Schorfhaide, in welcher dieser Tage der Kaiser jagte, gilt als das beste Jagdterrain in der Mark; im Herbst soll der Wildstand mit Einschluß der Wanderhirsche oft 1000 Hirsche betragen.
- Fürst Bismarck ist, wie bekannt, ein Gegner der neuen Orthographie und namentlich ein Gegner lateinischer Schrift. Er hat es sogar abgelehnt, die ihm von dem Berliner Magistrat zugesandte Festschrift zu Ehren der Naturforscher zu lesen, weil sie in lateinischen Lettern gedruckt ist.


Schwarzseid. Mäntelstoffe, Pelzbezüge etc. v. Mk. 3,65 bis 31,60 (ca. 60 versch. genres) - Damaste, Moscovite, Perle, Veloutine, Sicilienne etc. - vers. meterweise zollfrei in's Haus das Seidenfabrik=Dèpôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 5. November 1886.

Die Armenbehörde.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg.

Der Geschäfts= und Revisions=Bericht, sowie die Bilanz nebst Gewinn= und Verlust=Conto für das siebenzehnte Rechnungsjahr vom 2. Juli 1885 bis 1. Juli 1886 liegen vom 8. November d. J. an in unserem Geschäftslokale zur gefl. Einsicht der Herren Actionäre aus.
Schönberg, den 1. November 1886.

Das Directorium.       


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

Am Sonntag, den 7. November d. J., Nachmittags 2 1/2 Uhr,

ordentliche Versammlung

im Vereinslokale.

Tagesordnung:

1) Nochmalige Besprechung und Abstimmung über die Bestimmungen der Begräbnißkasse.
2) Feier des 2. December d. J.
3) Vereinsangelegenheiten.

Der Vorstand.          


Diedrich Teschau
Reparatur-, Schleif- und Polir-Werk,
Breitestrasse 24.           Lübeck.           Breitestrasse 24.
empfiehlt
in großartigster Auswahl
und altbewährter Güte
Tischmesser.
Taschenmesser.
Rasirmesser.
Scheeren.
Gärtner- und Schlachter-Artikel.
Waffen und Munition
zu außerordentlich billigen Preisen.


Reuter-Vorlesung
von Fr. Glöde Hamburg,
am Mittwoch, den 10. November Abends 8 Uhr in
Spehrs Hotel.
Programm: Franzosentid, Stromtid.
Cassenpreis 60 Pfennig (Mecklenburg).


Gesucht für die Genossenschafts=Molkerei in Schönberg mehrere Leute zum Milch verkaufen in der Stadt. Meldungen bei

H. Lenschow, Schulze, Gr. Bünsdorf.
A. Ahrendt- Gr. Siemz.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 3]

Gottschalk & Alifeld
Lübeck
Breitestr. 65, vis-a-vis der Wache.
Ein geehrtes Publikum von Schönberg und Umgegend erlauben wir uns auf unser
Confections-,
Mode=, Manufactur=, Leinen und
Baumwollenwaarengeschäft
aufmerksam zu machen.
Nur Cassa=Einkäufe und directer Bezug aus den renommirtesten Fabriken setzen uns in die Lage, außergewöhnlich billig zu verkaufen.
Die Grundprincipien unserer Geschäftsführung sind: Großer, schneller Umsatz bei kleinstem Nutzen und unbedingt festen Preisen gegen Baarzahlung, die Anschaffung nur solidester, bester Waarengattungen,
die der geehrten Kundschaft zugleich die sicherste Bürgschaft für die Reellität unseres Geschäftes bieten.

Wir bitten ein geehrtes Publikum, sich von der Preiswürdigkeit und reichen Auswahl unserer Waaren zu überzeugen und hoffen, allen Anforderungen und Wünschen in coulantester Weise zu genügen.

Hochachtungsvoll Gottschalk & Alifeld.       

Gleichzeitig erlauben wir uns zur leichteren Orientirung auf einige Artikel aufmerksam zu machen und bemerken ergebenst, daß die dabei verzeichneten Preise sich für das ganze Meter verstehen.

1. Abtheilung.

Seifenstoffe in Cachemire, Satin u. Merveilleaux, Meter von Mk. 2,20 (rein Seide) bis zu den schwersten Qualitäten.
Wollene u. halbwollene Kleiderstoffe für Haus= und Straßentoilette, in überraschend großer Auswahl, in allen Preislagen und für jede Geschmacksrichtung; doppeltbreit reinwollner Croisé. Met. Mk. 1,25.
Schwarze Costüme=Stoffe in glatt u. gemustert.
Reinwollener Cachemire, 110 Ctm. breit, gute Qual., Met. Mk. 1,40.
Kleider=, Rock= und Hemden=Flanelle, letztere in reiner Wolle von 90 Pf. an,
Sämmtliche wollene Artikel sind vor der colossalen Wollpreissteigerung zu den niedrigsten Preisen abgeschlossen.

2. Abtheilung.

Leinen u. baumwollene Waaren. Wäsche für Herren, Damen und Kinder. Oberhemden, Kragen und Manschetten.
Alle glatten u. gemusterten Artikel des Elsaß, besonders Hemdentuche, Madapolame und Dowlas zu Leib= und Bettwäsche, auch in großen Breiten; kräftiges 70 cm. breites Hemdentuch von 25 Pfg. an; bei Entnahme von 20 Meter Extrapreise.
Bett=Damaste u. Negligé=Stoffe.
Piqué=Parchende in größter Musterauswahl.
Bettdecken in weiß und farbig.
Waffel=Decken in schwerer Qualität von Mark 1,90 per Stück an.

   

Bettzeuge in Drillich, Inlett und Cöper, glatt und gestreift;
carrirtes Bettzeug, 83 cm breit, gute, echtfarbige Waare, Meter von 40 Pf. an.
Leinen=Artikel: schwere, gebleichte u. ungebleichte Creasleinen, schwerste Hausmacherleinen, auch in großen Breiten; bei Entnahme von halbem Stücken äußerste Fabrikpreise.
Großes Lager in Tischtüchern, Servietten u. Handtüchern. Eine Parthie Augendrell=Handtücher, reinleinen, mit rother Kante, Dtzd. Mk. 3. Reinleinene Servietten, von Mk. 5,40 per Dtzd. an. Theegedecke à 6 Servietten mit farbiger Bordüre, reinleinen, Mk. 5.

3. Abtheilung.

Gardinen= u. Möbelstoff=Lager, Tisch= u. Reisedecken. Große Auswahl i. Jute=Gardinen nicht bedruckt, sondern gewebt, Meter von 50 Pf., an, engl. Tüllgardinen in guter Waare, ausgebogt, Meter von 50 Pf. an, abgepaßte Fenster, ausgebogt, v. M. 3 an.
Tischdecken in allen Preislagen, Manilla=Decken, 130 cm im Quadrat, v. M. 1 p. St. an.

4. Abtheilung.

Damen=Confection. Großes Lager in allen Neuheiten der Saison von soliden Stoffen zu außergewöhnlich billigen Preisen.
Paletots mit Pelzkragen von 10,50 Mk. an.

Jaquettes in hübscher Ausführung, von 8 Mk. an.
Winter=Tricottaillen, reine Wolle, von 4,50 Mk. an.
Regenmäntel der vorgerückten Saison wegen zu besonders herabgesetzten Preisen.

      Außerdem empfehlen sämmtliche Futterstoffe zur Schneiderei zu sehr billigen Preisen, als:
                          Futtergaze in guter Qualität, Meter von 15 Pfg. an,
                          Melirte Nessel oder Nova, Meter von 25 Pfg. an,
                     Taillencöper, glatt von 34 Pfg. an, doppelseitig Meter 50 Pfg.,
      sowie Tücher, Tricotagen, Röcke, Corsetts und Schirme.

                          Mit Hochachtung         Gottschalk & Alifeld.

Am Sonnabend bleibt unser Geschäft geschlossen, wird Abends wieder geöffnet.
Proben nach ausserhalb stehen gern zu Diensten. Aufträge von ´20 Mk. an portofrei.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 4]

Wichtig für Landleute!

Hansamühle      

Hansamühle
zum Schroten von Vieh-Futterstoffen aller Art.

Unsere Schrotmühlen von großer Leistungsfähigkeit - 3 bis 12 Sack per Stunde - haben bei vielen Landwirthen sich bereits raschen Eingang verschafft. - Wir empfehlen dieselben in 6 verschiedenen Größen zu sehr niedrigen Preisen.

Herr F. C. Wascher in Schönberg

hat unsere Vertretung für das Fürstenthum Ratzeburg übernommen und ertheilt bereitwilligst jede gewünschte Auskunft.
       Lübeck, im October 1886.

Ewers & Miesner.


Zu dem am Dienstag, den 23. November bei mir stattfindenden

Bauernball

erlaube ich mir die Herren Hauswirthe hierdurch ergebenst einzuladen.

J. Boye.       


Hiedurch gestatte ich mir die ergebene Anzeige, daß ich für eigene Rechnung im Lokale des Kaufmanns Herrn F. C. Wolgast, Siemzerstraße Nr. 177 eine

Maschinenwerkstatt

errichtet habe. Indem ich die nöthigen Vorrichtungen zur Eisenbearbeitung angeschafft habe, so werden alle Dreh= und Schmiedearbeiten von mir geliefert.
Einem geehrten Publikum von Stadt und Land halte daher meine

Maschinenfabrik

auf das Angelegentlichste empfohlen, indem ich bemerke, daß ich sämmtliche

Landwirthschaftliche Maschinen
sowie auch
3- und 4schaarige Pflüge

unter Zusicherung dauerhafter Arbeit und Garantie zu liefern im Stande bin. Für das mir bisher geschenkte Vertrauen meinen besten Dank aussprechend, bitte ich, mich für die Folge auch mit geschätzten Aufträgen zu erfreuen.
Meine Wohnung ist im Hause des Schmiedemeisters Herrn F. Griem, Siemzerstraße Nr. 199.

                                                    
Hochachtungsvoll
                                                    F. Eckmann,
                                                    Maschinenbauer.


Särge

von Eichen= und Tannenholz halten in jeder Ausstattung zu billigen Preisen stets vorräthig und empfehlen

                                                    Kiel & Rindfleisch,
                                                    Tischlermeister.


Frisch geräucherte Aale
sowie
frisch geräucherte Bücklinge
empfiehlt                                                     H. Mette.


2 eiserne Oefen
mit Röhre, hat zu verkaufen                                                    
                                                    W. Weinrebe.


Nachrichten des Standesamts=Bezirks Carlow vom 1. October bis zum 1. November 1886. (Nachdruck verboten.)

a. Geburten:

Dem Arbeitsmann Heinrich Holst zu Carlow eine Tochter.
Dem Zimmergesellen Fritz Holst zu Sahmkow ein Sohn.
Der unverehelichten Magdalena Ahrendt zu Klocksdorf eine T.
Dem Maurergesellen Heinrich Retelsdorf zu Sahmkow eine T.
Dem Arbeitsmann Heinrich Bauer zu Carlow ein Sohn.
Dem Hauswirth=Anerben Peter Kreutzfeldt zu Kuhlrade ein S.

b. Eheschließungen:

Der Knecht Heinrich Theodor Dietz zu Rieps mit Catharina Dorothea Beckmann zu Hof=Stove.
Der Knecht Heinrich Asmus Robrahn zu Carlow mit Catharina Maria Dorothea Kaven zu Carlow.
Der Knecht Johann Heinrich Bauer zu Falkenhagen mit Catharina Luise Warncke zu Carlow.

c. Sterbefälle:

Die Tischlerfrau Catharina Maria Johns geb. Holst zu Cronscamp, 38 Jahr 6 Mon. alt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 7. November.

        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.
        Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des

Bankhauses A. Goldfarb

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichten Leser besonders aufmerksam machen".


Hierzu eine Beilage.
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 6.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 87 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 5. November 1886.


Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 6]

Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1886 Nr. 87 Seite 7]

Für 6 Mark zu gewinnen 50,000 Mark!
Mit einer Hohen Regierung

Genehmigung und unter Aufsicht und Garantie derselben beginnt demnächst in Hamburg eine neue auf das Vortheilhafteste eingerichtete Geld=Verloosung. Das gesammte Staatsvermögen ist für dieses großartige Unternehmen haftbar. Die Verloosung besteht aus 100,000 Loosen und 50,500 Geldgewinnen, mithin

muß jedes zweite Loos bestimmt gewinnen.

Die Ausloosung der Gewinne findet im Verlaufe von Wenigen Monaten in 7 Abtheilungen statt, und beträgt der Gesammtbetrag der den Spielern, unter Aufsicht des Staates, auszuzahlenden Gewinne

9 Millionen 880,450 Mark

laut nachstehendem specificirten Verzeichniß. Der untenstehende Auszug des amtlichen Planes läßt die den Spielern gebotene enormen Gewinnchancen klar und deutlich ersehen. Gegen Empfang von nur

      6 Mark für ein ganzes Original=Loos einschließlich der deutschen Reichsstempel=Abgabe
      3 Mark für ein halbes Original=Loos einschließlich der deutschen Reichsstempel=Abgabe
1 1/2 Mark für ein halbes Original=Loos einschließlich der deutschen Reichsstempel=Abgabe

versende ich die mit dem Staatswappen versehenen Original=Loose (sammt amtlichem Verloosungsplan), gültig für die Ziehung erster Abtheilung, in der bereits der Hauptgewinn von 50,000 Mark zur Auszahlung gelangt. Erneuerungsloose, Ziehungs=Listen, Gewinn=Gelder etc, werden stets prompt zugestellt, auch wird die größte Verschwiegenheit zugesichert. Der ganze Verkehr wird meinerseits nur vermittelst geschlossener Briefe besorgt. Den Betrag kann man am bequemsten vermittelst Post=Anweisung einsenden, doch kann Solcher auch in einem eingeschriebenen Briefe geschehen. Coupons und Postmarke werden in Zahlung angenommen, auch werden auf Wunsch Aufträge unter Nachnahme des Betrages ausgeführt, doch ist eine Einsendung des Betraget vorzuziehen, da Nachnahme infolge des bedeutenden Portos viel teurer ist. Da sich nun die Gelegenheit bietet, vermittelst eines kleinen Einsatzes einen großen Gewinn zu erzielen, so lasse man sich dieselbe nicht entgehen, sondern sende geschätzte Aufträge schleunigst, spätestens aber am

12. November d. J.

vertrauensvoll an das mit dem Verkaufe dieser Loose staatlich betraute und schon über 30 Jahre bestehende Haupt=Lotterie=Comptoir:

A. Goldfarb, Hamburg.

Eine nochmalige Erinnerung kann wegen der nahe bevorstehenden Ziehung durchaus nicht erfolgen und ist daher sofortige Bestellung dringend anzurathen. Eine Verschiebung der Ziehung findet keinenfalls statt.


Verzeichniß
der
50,500 Gewinne
der
Hamburger Geldlotterie,
Der größte Gewinn ist im glücklichsten Falle:
Mark 500,000

Die 50,500 Gewinne und 1 Prämie sind offiziell festgestellt, wie folgt:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Herrn A. Goldfarb, Hamburg.

Ersuche um Zusendung von . . . . . Loos der 1. Abtheilung der vom Staate garantirten neuesten Hamburger Geld=Verloosung.

                          empfangen Sie einliegend - durch Postanweisung.
Den Betrag dafür M.. . . . . . . . ------------------------------------------                          
                          wollen Sie per Postnachnahme entnehmen.
Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Beruf: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wohnort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Postbezirk: . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bemerkungen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Briefe nach Hamburg kommen in einem Tage an. - Unfrankirte Briefe werxen nicht angenommen.


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