[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 1] Kaiser Wilhelm wird, wie man aus Baden=Baden berichtet, am 20. d. M. abreisen, und mit den Herren seines Gefolges am 21. Oktober Vormittags wieder in Berlin eintreffen.
Durch die Bestätigung des Urtheils im Freiberger Sozialistenprozeß, das auf Gefängnißstrafe lautet, seitens des Reichsgerichts, sind gerade die hervorragendsten sozialistischen Abgeordneten dadurch verhindert, an der kommenden Reichstagssession theilzunehmen.
Der Statthalter von Elsaß=Lothringen, Fürst Hohenlohe, gab jüngst in Straßburg ein Diner und hielt eine Ansprache, in der er seine bisherigen Erlebnisse und Ergebnisse in Straßburg als verhältnißmäßig erfreulich anerkannte und hinzufügte: "Gegenüber solchen Erlebnissen und Thatsachen ist es natürlich, daß ich mich, trotz der verhältnismäßigkurzen Zeit, leicht an den Gedanken gewöhnt habe, Straßburg als meine Heimat anzusehen. Und so kommt es, daß, wenn ich nach vorübergehender Abwesenheit hierher zurückkehre, der Münsterthurm mir schon von Weitem erscheint wie ein Gruß aus der Heimath und daß es mich wohltuend berührt, wenn mich Abends die Münsterglocke mit melodischem Klange gemahnt, daß ich in meinen alten Tagen ein guter Straßburger geworden bin. Als solcher erhebe ich das Glas und trinke auf die Stadt Straßburg und ihre Vertreter".
Der Schluß der Jubiläums=Kunstausstellung in Berlin ist nunmehr definitiv auf den 30. Oktober festgesetzt.
Wie man hört ist bei der deutschen Regierung die Nachfrage nach Einpfennigstücken noch immer so stark, daß die deutschen Münzstätten sich mit der Ausprägung neuer Stücke noch für längere Zeit beschäftigen müssen.
Wie in Nordamerika, so hat jetzt auch in England ein dort lebender angesehener Deutscher seine Stimme für die Bismarck'sche Politik in Bulgarien erhoben. Der Kanzler, sagen sie, habe ganz Recht, Deutschland nicht ohne Noth ins Feuer zu schicken, um für England und Andere die Kastanien aus dem Feuer zu holen und Rußlands Todfeindschaft zu erndten. Keine andere Macht habe einen so wachsamen und lauernden Feind im Rücken wie Deutschland an Frankreich. Jeder Deutsche, der nicht in Haß und Parteipolitik verbissen sei, müsse das anerkennen.
Der französische Handelsminister hat einen Gesetzentwurf eingebracht, nach welchem diejenigen Personen, welche fremde Waaren als französische verkaufen, zu Geldstrafen von 1000 bis zu 5000 Francs und zu Gefängnißstrafen von 3 Monaten bis zu 3 Jahren verurtheilt werden sollen. Würde sich auch für Deutschland empfehlen!
Nach einer Meldung aus Bucharest hätte Stojanow am Sonnabend in Rustschuk bei einer Versammlung das folgende von dem Fürsten Alexander erhaltene Telegramm vorgelesen: "Ich verweigere die Annahme des von der Sobranje mir votierten Geldes. Sollte ich von der großen Sobranje wiedergewählt werden, so werde ich den Thron durch Gottes Gnade und des Volkes Willen wieder einnehmen". Die Bestätigung dieser Meldung bleibt allerdings abzuwarten, indessen wäre es durchaus nicht zu verwundern, wenn Fürst Alexander jenes "Auf Wiedersehen!", welches er beim Abschied von Bulgarien den ihm das Geleit gebenden Getreuen zurief, zur Wahrheit machen würde.
- Schönberg, den 20. October. Am Sonntag, den 17. October hielt der Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg seine Vierteljahrsversammlung und beging zugleich den Geburtstag Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs. Nachdem der geschäftliche theil, insbesondere die Ersatzwahl für ein durch Wegzug ausgeschiedenes Vorstandsmitglied, schnell erledigt war, wurde die Feier durch den Vorsitzenden mit einem Hoch auf unsern Landesherrn eröffnet, in das die zahlreich erschienenen Kameraden begeistert einstimmten. Man beschloß, ein Beglückwünschungstelegramm an den Großherzog zu senden mit dem Wortlaut:
"An Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Mecklenburg=Strelitz, London, St. James Palace.
Der zur Feier des Geburtstages Ew. Königl. Hoheit versammelte Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg erlaubt sich Ew. Königl. Hoheit seine allerunterthänigsten Glückwünsche in tiefster Ehrfurcht zu Füßen zu legen. Gott segne Ew. Königl. Hoheit und Allerhöchst Dero hohes Großherzogliches Haus allezeit!"
Der Verein hat nun zu seiner großen Freude von Allerhöchster Stelle auf telegraphischem Wege folgende leutselige Antwort erhalten:
"Dem Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg Meinen freundlichsten Dank für den Ausdruck von Treue und Anhänglichkeit aus weiter Ferne.
Großherzog.
St. James Palace.
London, 17. October 1886."
- In Frankfurt a. M. ist Freiherr Karl von Rothschild, einer der Chefs der Weltfirma M. A. v. Rothschild und Söhne am Freitag unerwartet aus dem Leben geschieden.
- Die Auffindung der Leiche der Gräfin Arnim. Der "N. Bad. Ldsztg." wird aus Baden=Baden vom 18. October berichtet: Der Leichenfund der Gräfin Arnim in der Murg zwischen Langenbrand und Weisenbach im Murgthal. Schneidermeister Merkel von Langenbrand vermißte seit Sonnabend früh seine etwas gemüthskranke Schwiegermutter, und als dieselbe auch während der Nacht nicht nach Hause zurückkehrte, ging Merkel am Sonntag früh mit seinen beiden Schwägern Leopold Gerstner und Alois Heitzler Sohn auf die Suche in der Voraussetzung, die Schwiegermutter habe sich in der Murg ertränkt. Die drei Suchenden gingen nun an letzterem Fluß entlang, und als dieselben am sog. Auer Gumpen in der Hirschau, wo die Murg sehr tief ist, vorgingen, rief Merkel erschreckt aus: "Ach Gott, die Mutter! Sie gingen auf den am Rand der Murg im Gebüsch hängenden Leichnam zu, von welchem nur die Hand und ein Theil des ganz zerfetzten Kleides zu sehen war, und als sie
[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 2]das an der Hand befindliche goldene Armband erblickten, war ihnen sofort klar, daß dies die schon längst vermißte Gräfin Arnim sein wird. Auf sofort erstattete Anzeige in den zunächst gelegenen Ort Weisenbach strömte in kurzer Zeit eine große Menschenmenge zusammen. Graf Arnim, in Bühl wohnhaft, wurde sofort telegrafisch berufen und traf mit Extrapost ein. Der Leichnam, welcher alsbald in's Wachtlocal nach Weisenbach verbracht wurde, war an Hand und Fuß verletzt. Die Gräfin hatte das mitgenommene Geld von drei 100=Markscheinen noch bei sich, welche in Folge des Wassers vollständig schwarz waren. Der Goldschmuck war noch vorhanden. Die Busennadel, welche die Verunglückte bei sich trug, lag etwa drei Stubenlängen vom Ufer entfernt. Jedenfalls ist die Gräfin Arnim in einem Seitenbache der Murg verunglückt und vom letzten Hochwasser an diese Stelle geschwemmt worden. Die Scene, als der Graf seine Frau gesehen und wiedererkannt hat, soll unbeschreiblich gewesen sein. Vermuthlich wird die aufgefundene Leiche dorthin gebracht werden. Die Finder der Leiche erhalten außer den 10,000 Mark Finderlohn noch reichliche Geschenke.
- Der Leibarzt des Kaisers von Rußland ist kürzlich mit dem jüngsten achtjährigen Sohne des Kaisers zu einer ärztlichen Konsultation in Berlin eingetroffen. Das Kind leidet an Epilepsie.
- Graf Bolko von Hochberg, jüngerer Bruder des Fürsten Pleß, ist zum Generalintendanten der Königlichen Schauspiele in Berlin ernannt worden. Er ist 44 Jahre alt, Rittmeister a. D., und Besitzer der Standesherrschaft Neuschloß. Graf Hochberg ist besonders ein großer Musikfreund und hat eigene Kompositionen veröffentlicht.
- Von Celle wird gemeldet, daß ein großer Moorbrand in der Lüneburger Heide wüthet. Das Feuer hat durch die jetzt häufig wechselnden Winde immer neues Terrain erobert und sind gegenwärtig über 800 Menschen thätig, den Herd des Feuers einzudämmen. Zur Zeit brennen etwa 1000 Morgen; von verschiedenen Seiten wird angenommen, daß das ganze Moor, welches 2700 Morgen umfaßt, noch von den Flammen ergriffen werden dürfte.
- In Leipzig soll auch die Schutzmannschaft mit Revolvern versehen werden. Bisher hatten solche nur die Kriminalpolizeibeamten.
- In Grünberg in Niederschlesien ist nach altem Brauch durch einstündiges Geläut der Glocken der Beginn der diesjährigen Weinlese in den Weinbergen verkündet worden. Die Traubenzufuhr ist diesmal eine ganz ergiebige. Je 250 kg sortierte Trauben wurden durchschnittlich mit 60 M. bezahlt; Champagnertrauben mit 70 M. An Speise= und Kurtrauben werden zur Zeit täglich 500 bis 600 Kistchen per Post und Eisenbahn versandt.
- Der "Nassauer Rothwein" von 1886 wird einen guten Namen führen. Wenn, wie man aus Bad Nassau schreibt, der Ertrag der Trauben auch in Quantität nur einen Fünftelherbst repräsentiert, so stellt ihre Qualität doch etwas Vorzügliches dar, da ihr Zuckergehalt 90 Prozent beträgt und ihre Farbe eine schön deckende ist. Die Gastwirthe kauften die ganze Ernte im Pfund zu 30 ein und da sie viel auf Ehre und Reputation ihres vaterstädtischen Gewächses halten, so werden sie nichts an der Behandlung fehlen lassen, um den 1886 "Nassauer Rothwein" auf die Tafel zu bringen.
- Entwendete Visitenkarten der Frau Kronprinzessin. Die deutsche Kronprinzessin ließ vor einigen Tagen bei ihrem Lieferanten hundert Stück Visitenkarten bestellen. Als diese geliefert waren, zählte man sie nach und fand, daß es nur achtundneunzig waren. Sofort frugen Hofbedienstete bei dem Chef der Firma an, ob von den Visitenkarten der Kronprinzessin zwei Stück weniger angefertigt worden, oder auf welche Art das Fehlen derselben zu erklären sei? Die strengste Untersuchung wurde eingeleitet und in der diese Angelegenheit betreffenden Zuschrift des Sekretariats der Kronprinzessin an den Chef der Firma heißt es: "Wollen Sie das Resultat Ihrer Nachforschungen sofort hierher berichten; wir sind sehr neugierig, es zu erfahren. Visitenkarten Ihrer Kaiserlichen Hoheit sind Papiere von großem Werthe, durch deren Mißbrauch ungeheurer Schaden entstehen könnte."
- Aus München wird amtlich kundgegeben, daß der unglückliche König Otto an unheilbarer Verrücktheit leide, daß die Krankheit aber auf das körperliche Befinden des Königs von keinem Einfluß sei. Der König könne also ein sehr hohes Alter erreichen. Verschiedentlich wird angenommen, daß man in München eine Verfassungsänderung dahin anstrebt, die Krone dem jetzigen Regenten Luitpold zu übertragen.
- In Neckarwestheim in Württemberg vergnügten sich vor einigen Tagen etliche als Weinberghüter bestellte Bursche damit, einen ihrer Kameraden, der ängstlich war, zu schrecken, der jedoch mit einem Karabiner auf die vermeintlichen Spukgestalten schoß und eine derselben so unglücklich traf, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat.
- In Frankfurt a. M. wurde vor einigen Tagen einem alten Kutscher, der einer Berliner Dame über 45 Jahre treu gedient hatte, ein amtliches Schreiben behändigt, in welchem ihm mitgetheilt wurde, daß seine ehemalige Herrin gestorben sei und ihm 30 000 Mark für treue Dienste vermacht habe. Die Freude über das unerwartete Glück, das ihn und seine arme Tochter traf, erregte den Mann derart, daß er von einem Schlaganfall so stark betroffen wurde, daß man an seinem Aufkommen zweifelt.
- In Bläsheim, in Westfalen, wurden am Sonnabend abend, 10 Min. nach 6 Uhr, in allen Häusern drei ziemlich heftige Erdstöße verspürt. Dächer, Oefen und auf Stühlen sitzende Personen wurden hin und hergerüttelt. Einige wollen ein dem fernen Rollen des Donners ähnliches Getöse vernommen haben. Es herrschte dabei im Uebrigen die tiefste Stille in der Atmosphäre.
- In England und Irland herrschte am Freitag ein furchtbares Unwetter. An den Küsten wurde durch die hereinbrechende See viel Schaden angerichtet. Mehrere Schiffe sind gescheitert. In Süd=Wales sind die telegraphischen Verbindungen unterbrochen, die Ernte ist beschädigt.
- Ueberall her von den deutschen Gebirgen, von Arber und Rachel im bayerischen Wald und von der Rhön kommt die Nachricht vom ersten Schnee. Dazwischen fahren Gewitter einher mit Sturmwind, Blitz und Donner.
- Auf der Werft des "Vulkan" in Stettin hat der zweite Reichspostdampfer seinen Stapellauf gehalten und den Namen "Bayern" erhalten.
- Ein Cholerafall ist jetzt auch in Wien zu verzeichnen. Der Bureau=Chef der Staatsbahn=Gesellschaft, Dr. Schmidt, welcher Sonnabend aus Pest nach Wien zurückkehrte, ist an demselben Tag an der Cholera erkrankt und in der darauf folgenden Nacht gestorben. In Ungarn nimmt die Cholera zu. In den letzten 24 Stunden sind in Pest 39 Erkrankungen und 26 Todesfälle, in Szegedin 19 Erkrankungen und 7 Todesfälle vorgekommen. In Triest in derselben Zeit 16 Erkrankungen und 3 Todesfälle.
- Ein Schatz gefunden. Seit einigen Wochen war in Konstantinopel das Gerücht verbreitet, daß im Bezirk Siwas (Kleinasien) ein Schatz von ungeheurem Werth ausgegraben worden sei. Erst jetzt ist dieses Gerücht zu den Ohren des Sultans gedrungen und theilweise bestätigt worden. Ein Armenier, namens Kupelyan, hatte bei verschiedenen Personen in Siwas große eigenthümliche Goldmünzen bemerkt. Als er nach deren Ursprung forschte, wurde er auf eine von armen Hirten bewohnte Gegend verwiesen, wo er nach vielen Schwierigkeiten im Einvernehmen mit den türkischen Behörden Nachforschungen und endlich auch Nachgrabungen veranstaltete. Letztere sollen überraschende Schätze zu Tage gefördert haben. Es wird erzählt, daß man einen verschütteten Tempel entdeckt hat, dessen Inneres von Kostbarkeiten, insbesondere von Löwen, Hähnen, Böcken, Tauben und anderen Thiergestalten in lauterem Golde strotzen soll. Man versichert, daß die Augen der Thiergestalten durch große Edelsteine dargestellt sind. Außerdem soll man viele Goldmünzen in der Größe von deutschen Zweimarkstücken und darüber vorgefunden haben. Man taxiert den Schatz auf fabelhafte Summen; indessen ist der Weg von Siwas nach Konstantinopel sehr weit und es dürften die interessantesten und wertvollsten Stücke unterwegs verschwinden.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 3]- Du oder Sie. Noch im Jahre 1843 herrschte keine bestimmte Gewohnheit bei der Anrede der Landwehrmänner durch ihre Vorgesetzten, der eine wurde, je nachdem es seiner Civilstellung angemessen erschien, Sie genannt, der andere Er, der dritte Du. War der Landwehrmann nicht näher bekannt, so mußten natürlich unliebsame oder auch drollige Verwechselungen vorkommen. Zu den letzteren gehörte, wie der "L.=A." erzählt, jene bekannte, welche bei einem Manöver des erwähnten Jahres geschah. Ein Befehlshaber unterhielt sich mit einigen Soldaten einer Landwehrabtheilung und fragte einen derselben: "Wie heißt Du, mein Sohn? Wer bist Du?" - "N. N., Kreis=Justizrath von X," war die Antwort. - "Wer ist Er denn, mein Lieber?" redete etwas verlegen der Kommandeur den Nächsten an. - "Oberlandesgerichts=Assessor R. R." - "Und wer sind Sie?" fragte jetzt höflich der hohe Vorgesetzte den Dritten. - "Herrschaftlicher Kutscher Z. Z." - Später wurde das "Sie" als Anrede allgemein eingeführt, doch kamen häufig noch Uebergriffe nach dieser Richtung vor; so sagte ein Vorgesetzter einst zu einem Freiwilligen in der Erregung: "Du bist ein Schafskopf!" Ruhig, doch schlagfertig, erwiderte letzterer: "Nach Befehl Sr. Majestät des Königs heißt es: Sie sind ein Schafskopf."
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Anzeigen.
Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.
Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.
Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.
Am Sonntag, den 24. ds. Mts.
Conzert (Streichmusik)
der Schönberger Vereinsmusiker im Saale des Herrn Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf. Um recht zahlreichen Besuch bitten
Die Vereinsmusiker.
Schönberg, den 18. October 1886.
Entree à Person 50 . Anfang Abends 7 Uhr.
Nach dem Conzert BALL.
Am Sonntag, den 24. d. M. findet im neuen Boye'schen Saale ein
Concert
der Günther'schen Bergkapelle statt.
Nach dem Concert Tanz.
Hierzu ladet ergebenst ein die Bergkapelle Günther.
Am Mittwoch, den 27. October werde ich nach dem
Ratzeburger Viehmarkt
fahren. Abfahrt 5 1/2 Uhr.
M. Köster, Fuhrmann, Schönberg.
Stadt Lübeck.
Das erste Abonnements=Concert der Schweriner Jägercapelle kann nicht am 28. d. M., sondern erst am Mittwoch, d. 3. November c. stattfinden.
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J. H. Freitag.
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Schönberg. J. Licht.
Am Mittwoch, den 27. d. M. fahre ich mit meinem Omnibus nach dem
Ratzeburger Viehmarkt.
Abfahrt von Gastwirth Boye 5 1/2 Uhr und Neuen Welt 7 Uhr.
Schönberg. L. Schütt.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 4]Zur Winter-Saison
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Lübeck, den 23. September 1886.
Die Schulgelderhebung.
findet in den nächsten beiden Wochen - vom 25. October bis 6. November - statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.
J. Wegner, Schulgelderheber.
Statt besonderer Meldung.
Durch Gottes Gnade wurde meine liebe Frau Hermine geb. Wittmütz von einem gesunden Töchterchen schwer aber glücklich entbunden.
Russow, den 14. October.
H. Berger, Pastor.
Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg. (Nachdruck verboten.)
Geboren:
D. 11. Sept. dem Kornhändler Maack zu Schönberg ein S.
D. 19. dem Klempner Wieschendorf zu Schönberg ein Sohn.
D. 20. dem Kaufmann Schrep zu Schönberg eine Tochter.
D. 20. dem Schneider Kronbügel zu Schönberg ein Sohn.
D. 29. dem Maurer Gothknecht zu Schönberg eine Tochter.
D. 5. Oct. eine unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 6. dem Schulzen Koop zu Lindow ein Sohn.
D. 17. dem Arbeiter Mentz zu Schönberg eine Tochter.
Gestorben:
D. 27. Sept. Heinrich Joachim Johann Steen, zu Schönberg, 4 Mon. 21 Tage alt.
D. 27. Asmus Wigger, Rentier zu Schönberg, 68 J. 6 M. alt.
D. 3. Oct. Heinrich Schröder, Arbeiter zu Schönberg, 73 J. alt.
D. 4. Maria Elisabeth Dorothea Hauschild geb. Heick, Töpfermeisterfrau zu Schönberg, 78 J. 11 Mon. alt.
D. 6. Anna Maria Elisabeth Meier geb. Groth, Arbeiterfrau zu Schönberg, 43 J. 7 Mon. alt.
D. 17. Jochen Heinrich Karsten, Arbeiter zu Schönberg, 66 J. 10 Mon. alt.
D. 18. Elsa Marie Doris Auguste Anna Vock, Kaufmannstochter zu Schönberg, 4 Mon. alt.
Eheschließungen:
D. 21. Sept. Tischlermeister Johann Heinrich Freitag zu Schönberg und Catharine Line Ahrendt zu Gr. Siemz.
D. 1. Oct. Knecht Hans Heinrich Christof Wilhelm Prüßmann und Anna Maria Catharine Käbler zu Torisdorf.
D. 15. Knecht Peter Joachim Heinrich Ahrens und Maria Wilhelmine Anna Nevermann zu Gr. Bünsdorf.
Aufgeboten.
Arbeiter Joharn Heinrich Friedrich Meyburg zu Lübeck und Catharina Maria Elisabeth Haack zu Torisdorf.
Arbeiter Joachim Heinrich Maaß und Anna Catharina Marie Schäper zu Bechelsdorf.
Güter=Bodenarbeiter Johann Stölcker zu Lübeck und Wilhelmine Maria Elisabeth Buschow zu Schönberg.
Knecht Heinrich Hans Christian Dube zu Roloffshagen und Marie Elisabeth Anna Elsa Franck zu Schönberg.
Knecht Hans Jochen Wilhelm Retelsdorf zu Boitin=Resdorf und Anna Maria Elisabeth Bosselmann zu Bechelsdorf.
Knecht Hans Heinrich Voß zu Gr. Siemz und Anna Catharina Maria Auguste Sterly zu Schönberg.
Knecht Heinrich Joachim Friedrich Bockwoldt zu Rupensdorf und Maria Elisabeth Voß zu Gr. Siemz.
Schullehrer Joachim Carl Heinrich Mette zu Duvennest und Helene Auguste Wilhelmine Koopmann zu Niendorf.
Maurer Matthias Joachim Asmus Arndt zu Sabow und Catharina Maria Dorothea Lenschow zu Torisdorf.
Makler Diedrich Georg Ludwig Krah zu Hamburg und Catharina Maria Badstein zu Petersberg.
Arbeiter Joachim Peter Heinrich Bollow und Catharina Elsabe Maack zu Boitin=Resdorf.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 24. October.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 5]Beilage
zu Nr. 83 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 22. October 1886.
Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 83 Seite 6]Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
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