No. 82
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Oktober
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 1]

Nr. 16 des Offic. Anzeigers pro 1886 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
             I. Abtheilung:
      (6.) Verordnung, betreffend §. 16 der revidirten Landschul=Ordnung vom 29. August 1872.
             II. Abtheilung:
      (1.) Bekanntmachung, betreffend die Thätigkeit der Gendarmerie im Jahre 1885.
      (2.) Bekanntmachung, betreffend die zur Abstempelung von Spielkarten befugten Zoll= und Steuerstellen.
      (3.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats September 1886.


Die sozialdemokratische Partei ist im nächsten Reichstag ihrer besten Führer beraubt. Denn vom Reichsgericht ist die im Freiberger Sozialistenprozeß erfolgte Vorentscheidung bestätigt und die Revision verworfen worden.
Außerordentlich gespannt sind die Berliner auf den neuen französischen Gesandten Herbette, der in dieser Woche eintrifft. Sie werden ihn sehen bei der Auffahrt zur Ueberreichung seiner Kreditive bei dem Kaiser Wilhelm. Herbette ist kein geschulter Hofmann und Diplomat, aber seit langer Zeit der Vertraute des Ministers Freycinet, der durch ihn Annäherungsversuche an die deutsche Politik zu machen gedenkt. Fürst Bismarck wird mit seinen gradaus und durchdringenden Augen ihm auf den Grund seiner Seele sehen, in welcher die Gedanken der französischen Regierung gelagert sind, aber freilich, wenn die französischen Minister und Pläne wechseln wie ein Viertel des Mondes und niemand weiß, ob morgen oder in einem Monat oder Jahr noch derselbe Minister Frankreichs Politik leitet, dann ist schwer ein langer und dauernder Faden zu spinnen. Dieser ewige Wechsel hat seither Bismarcks dauernde Bemühungen, mit Frankreich auf guten Fuß zu kommen, immer wieder durchkreuzt.
In Oesterreich=Ungarn sind die Heiraten der Offiziere neu geregelt worden. Seither durfte sich, von den Generalen abgesehen, nur der 6. Theil der Offiziere verheirathen, künftig soll es dem 4. Theil unter Umständen gestattet sein. Diese Umstände sind hauptsächlich finanzielle. Unter= und Oberlieutenants müssen außer ihrem Gehalt 1000 Gulden gesicherte Rente nachweisen, Hauptleute und Rittmeister 800, Majors und Oberstlieutenants 600 Gulden. Das heißt, ein verheiratheter Unterlieutenant soll mindestens 1720, ein Oberlieutenant 1840, ein Hauptmann oder Rittmeister zweiter Klasse 1820, ein Hauptmann erster Klasse 2000, ein Major 2280, ein Oberstlieutenant 2700 und ein Oberst 3000 Gulden Einnahme haben. Lieutenants unter 30 Jahren müssen ein um die Hälfte höheres Heiratsgut nachweisen als diejenigen über 30 Jahre.
Auf die Frage: Giebts bald einen großen Krieg? soll ein englischer Diplomat spöttisch geantwortet haben: Wenn man das Verrückteste annimmt: Ja! Denn Rußland hat kein Geld, England kein populäres Kabinet, der Sultan keinen Entschluß, Frankreich keinen Kaiser und Bismarck keine Luft. Außerdem geht's zum Winter und das Weihnachts= und Neujahrs=Geschäft würde leiden.
General Boulanger stellt große Anforderungen an die französische Budgetkommission. Jetzt verlangt er einen Kredit von 3 803 000 Franks für den Ankauf von Federmatratzen für die Armee.
Auch Italien führt das Repetirgewehr ein, und zwar schon im November. 6 Infanterie=, 3 Bersaglieri= und 2 Alpenjäger=Regimenter sollen sofort mit dem neuen Gewehr ausgerüstet werden. Die Aenderung der alten Gewehre soll nur 2 Lire per Stück kosten, das Gewicht bleibt dasselbe, 4200 Gramm.
In Rom wird am 15. November ein Konsistorium stattfinden, bei dem 10 neue Kardinäle ernannt werden sollen.


- Neustrelitz, 16. October. Aus London ist die Nachricht eingetroffen, daß die Allerhöchsten Herrschaften, welche Mitte dieser Woche zurückzukehren gedachten, um das Geburtsfest Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs in hiesiger Residenz zu feiern, zu Ihrem lebhaftesten Bedauern durch die im Kanal herrschenden heftigen und andauernden Stürme an der rechtzeitigen Abreise verhindert worden sind.
- Schönberg. Zur Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs war Sonntag die Stadt mit Flaggen geschmückt und fand Nachmittags in Spehr's Hotel ein Festessen statt, bei welchem von Sr. Excellenz dem Herrn Oberlanddrosten Grafen von Eyben der Toast auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog ausgebracht wurde. - Die Schulen hatten den Geburtstag bereits am Sonnabend durch Redeakt gefeiert. - Auf den Sälen der Stadt war allgemeine Tanzmusik in unbeschränkter Dauer und ohne Erhebung der üblichen Gebühren gestattet worden.
- In München veröffentlichen sämmtliche Großbrauereien eine Erklärung, worin sie entschieden betonen, daß ihre Biere streng nach den Vorschriften des bayerischen Malzaufschlagsgesetzes, d. h. nur mit Hopfen, Malz, Hefe und Wasser bereitet werden.
- Ein Gastwirth in Küstrin band neulich seine Ziege an einen alten Weidenbaum. Plötzlich hörte er das Thier jämmerlich schreien, er eilte hin und fand die Ziege auf dem Rücken liegend, halb verendet und vollständig mit Wespen bedeckt. Trotz rasch geleisteter Hülfe war es nicht möglich, das Thier gänzlich von den Wespen zu befreien, und um es von seinen Schmerzen zu erlösen, mußte es getödtet werden. Wie es sich herausstellte, war die Weide fast ganz von einem Wespennest angefüllt, das die Ziege zerstört hatte.
- In Nieder=Zimmern wurde ein Barbier von einem Fohlen, das er streichelte, derart durch einen Schlag an dem Unterkiefer verletzt, daß er 6 Zähne und die Sprache verlor.
- Die diesjährige Rekruten=Einstellung wird bei sämmtlichen Truppentheilen des preußischen Gardekorps und 15. Armeekorps vom 2.-6. November, und bei den übrigen Armeekorps vom 4. bis 6. November erfolgen.
- Nicht Darkehmen in Ostpreußen ist die erste gänzlich mit elektrischem Lichte erleuchtete Stadt des Festlandes, sondern dieser Ruhm, die Wasser=

[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 2]

kraft zur Hervorbringung des elektrischen Lichtes und Beleuchtung einer ganzen Stadt verwendet zu haben, gebührt zuerst dem hübschen Schwarzwaldstädtchen Triberg.
- Durch Verfügung der preußischen Regierung ist nun auch die Einfuhr von Federvieh aus Rußland verboten. Früher war schon der Rindvieh=Import untersagt.
- Beim Pflügen seines Ackers fand der Gutsbesitzer S. in Crensitz bei Eilenburg ein Päckchen, dessen Inhalt aus 13 000 Mark in lauter blanken Goldstücken bestand. Der Eigenthümer, der für sein Geld diesen unsicheren Aufenthalt wählte, ist bis jetzt unbekannt.
- Ist Text zur Musik nöthig? Ein Gelehrter in Hamburg, der ein berühmter Sänger war, behauptete, daß in der Oper die Musik Alles, der Text aber gar nichts sei, und bewies dies auf folgende Weise: Er nahm die Arie von Mozart: "Dies Bildniß ist bezaubernd schön" und sang einem Engländer vor wie folgt: "Die Bratwurst ist entsetzlich dick, der Seppel ist ein Galgenstrick." Der Engländer wurde bis zu Thränen gerührt und der Sänger hatte die Wette gewonnen.
- Ueber das Befinden König Otto's von Bayern ist in dem amtlichen Organ der Münchener Polizei am Mittwoch ein ausführlicherer Bericht veröffentlicht worden. Danach leidet der König an Paranoia und wird von Hallucinationen und Wahnvorstellungen derartig vom realen Leben abgezogen, daß auch der Nichtunterrichtete jeden geistigen Zusammenhang des Monarchen mit der Außenwelt für aufgehoben halten muß; nur gelegentlich zeigten sich vorhandene Reste von normalen Geisteskräften; hiermit wechselten Perioden von Erregung und Verwirrtheit ab. Von einer zeitweiligen Geistesverfassung, in welcher der Kranke seine hohe Stellung erkennend Anordnungen träfe, oder gar entsprechende Handlungen vornähme, sei keine Rede. Das körperliche Befinden sei ungestört, alle vegetativen Funktionen vollzögen sich normal. Die Prognose gehe auf das Bestimmteste dahin, daß die Heilung des Königs undenkbar erscheine; auf die Lebensdauer sei das Leiden ohne Einfluß, da diese Art von Geisteskrankung ablaufe, ohne das organische Leben zu zerstören oder nur zu benachtheiligen.
- Die Erdbeben und vulkanischen Ausbrüche sind in diesem Jahr recht häufig. Aus Melbourne meldet ein Telegramm, daß durch einen vulkanischen Ausbruch zwei Drittheile der Insel Niapu, zu der Tonga=Gruppe gehörig und von etwa 500 Menschen bewohnt, mit Asche bedeckt seien. Ein Dampfer sei abgegangen, um den Bewohnern Hülfe zu bringen. Aus Mexiko kommt die Nachricht, daß ein unweit Chimalapa gelegener Berg durch unterirdische Gewalt in zwei vollständig getrennte Theile gespalten worden ist.
- Das Eis der nördlichen Polarmeere hat sich in diesem Sommer außergewöhnlich weit nach Süden erstreckt. Nach Hammerfest in Finmarken sind die meisten Fangschiffe, die während des Frühlings auf Seehunde und Wallroßfang nach Spitzbergen ausgehen, mit einer sehr geringen Ausbeute zurückgekehrt. Rings um Spitzbergen lag ein 5-8 Meilen breiter Eisgürtel und auf der Strecke zwischen Hope Eiland und Foreland, gegen 56 Meilen, lag festes, zusammengepacktes Eis. Die großen Buchten bei Storfjord, Homsund, Bellfjord und Isfjord waren vollständig unzugänglich. Wenn diese gewaltigen Eismassen, wie zu erwarten steht, im Juni und Juli kommenden Jahres weiter nach Süden abtreiben, so steht für nächsten Sommer eine merkbare Abkühlung der Temperatur in Nord= und Mitteleuropa in Aussicht.
- Der Vesuv wird auch wieder einmal unruhig. Man meldet aus Neapel vom 11. d., daß die Apparate des Vesuv=Observatoriums große Unruhe im Innern der Erde anzeigen. Aus dem Hauptkrater steigen dichte Rauchsäulen, Steine und glühende Materien empor.
- Im Circus in Simbirsk in Rußland führte ein 17jähriger Groteskspringer allabendlich einen Riesensprung über 30 von Soldaten emporgehaltene Bajonette aus. Am letzten Abend sprang er zu kurz und ein Bajonnett drang ihm durch den Hals in den Kopf, daß er augenblicklich todt war.
- Louise Michel, die rothe Jungfrau in Paris, die im Gefängniß sitzt und schon ein paar Monate ihre Strafe verbüßt hat, soll jetzt auf Beschluß des Ministerraths begnadigt werden.
- Ein "korpulenter Tag." Der Londoner Kaufmann Evans besuchte jüngst das Drury=Lane=Theater, um das Stück "Hans im Glück" zu sehen. Er löste an der Kasse eine Eintrittskarte für die Gallerie. Als er auf die Gallerie kam, sah er, daß der Raum überfüllt war. Sofort ging er zurück und verlangte sein Geld, doch der Kassierer sagte ihm, daß das Geld niemals zurückerstattet werde, er könne jedoch seine Karte für die nächste Vorstellung verwenden. Der Kaufmann Evans weigerte sich, dies anzunehmen und erstattete gegen den Direktor des Theaters eine Betrugsanzeige, indem er angab, man habe versucht, einen Platz, der schon verkauft und thatsächlich besetzt war, nochmals an den Mann zu bringen. Der Richter erkannte, daß Mr. Evans' Verlangen vollkommen begründet sei; ein vollgefülltes Theater dürfe keine Karten mehr ausgeben. Der Vertreter des Direktors erwiderte, es hänge davon ab, ob magere oder fette Personen im Publikum seien; der Kassirer trage keine Schuld. Mr. Evans sei gerade an einem "korpulenten Tag" ins Theater geraten, an welchem nur eine geringere Anzahl Unterkunft finden konnte. Der Richter erklärte jedoch: "Wägen Sie zukünftig die Besucher Ihres Theaters, wenn Sie es für nöthig finden, aber Mr. Evans müssen Sie sein Geld zurückerstatten und die Kosten zahlen."
- In Neapel gewann der Knopfhändler de Francesco 650 000 Lire. In der ersten Freude kündigte der glückliche Gewinner an, daß er sein ganzes Lager dem Volke Neapels zur Verfügung Stelle und jeder sich nach Belieben Knöpfe aussuchen könne. Selbstverständlich wurde das Gewölbe tags darauf von einer turbulenten Volksmenge im Sturme genommen, es gab Püffe und blutige Köpfe und nur das Einschreiten der Wachen verhinderte ernste Ausschreitungen. Nach fünf Minuten aber war im ganzen Lokal kein Knopf mehr zu finden.
- Unteroffizier: Sie Kerl haben wieder 'mal so viel Dreck uff Ihren dritten Knopp sitzen, dat die Abfuhrjesellschaft eenen janzen Tag mit det Fortschaffen zu dhun hätte.
- Schlimme Lage. "Ja, aber Herr Mayer, sehn Sie, wir haben eben erst gesammelt für Sie auf der Börse und nun setzen Sie sich hier in das feine Restaurant und essen den theueren Lachs!" "Wie heißt? Wenn ich kein Geld hab', kann ich keinen Lachs essen, wenn ich Geld hab', soll ich keinen Lachs essen; sagen Sie nur, wann soll ich denn Lachs essen?
- Richtig! "Papa, Was ist denn ein Belletrist?" "Du kannst ja Französisch. Also sag' mal, was heißt belle auf deutsch?" "Schön." Und triste?" "Traurig." "Na, siehst Du, Belletrist ist ein schöner, aber trauriger Beruf, denn die Belletristen haben gewöhnlich kein Geld!"
- Vortheil des Papiergeldes. "Sehen Sie, diese Summe, die ich hier in Papiergeld bei mir trage, könnten kaum zwei Ochsen ziehen, wenn man sie in Silber einwechselte, und jetzt trägt sie Einer in der Tasche."
- Man hat hie und da angefangen, auch die Eier zu wiegen und sie nach dem Gewicht zu verkaufen. Sorgfältige Ermittelungen haben folgendes ergeben:

    Ei     Schale
Landhühner     41.00 g     5.50 g
do.     48.50 "     6.00 "
do.     52.50 "     6.50 "
Italiener     54.50 "     6.25 "
Houdon     62.00 "     6.50 "
La Flèche +Landhuhn     60.00 "     6.75 "
Brahma     67.50 "     7.50 "
Italiener (Leghorn)     70.00 "     7.75 "

Der Verkauf der Eier nach dem Gewicht hat seine Vortheile und Nachtheile für beide, für den Verkäufer und den Käufer. Viele behaupten auch, das Gewicht sei nicht entscheidend; denn das Nährverhältnis bei kleinen Eiern sei ein besseres als bei den großen oder mit anderen Worten: die kleinen Eier haben verhältnismäßig mehr Nährstoff und weniger Wasser als die großen.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 3]

- Will man die Explosionsgefahr des Petroleums verhindern, so schütte man die Oelkugel der Lampe niemals bis zum Rande voll Oel, damit letzteres nicht zu sehr erwärmt werde, und füge zuweilen dem Oele eine Messerspitze voll doppelkohlensaures Natron hinzu. Hierdurch wird die Wärme angezogen und gemindert. Der üble Geruch wird am besten beseitigt, wenn man ein Stückchen Zucker in den Oelbehälter legt. - Um dem sogenannten Kohlen und Schwarzwerden des Dochtes vorzubeugen, lege man den neuen Docht vor dem Gebrauche erst 2 Stunden in Essig. Nach dem Trockensein verwende man denselben. - Gefüllte Petroleumlampen dürfen tagsüber nicht in der Sonne oder in großer Wärme stehen, da das warme Petroleum Gase entwickelt, welche beim Anstecken eine Explosion verursachen.
- Zur Selbstbereitung von Hühneraugen=Essenz kaufe man sich für 10 Pfennig (Mecklenburg). Salicylsäure und für 20 Pfennig (Mecklenburg). Kollodium. Mit dieser Essenz bestreiche man mittelst Pinsel das Hühnerauge.
- Altes Brod über Nacht in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und dann eine Stunde in einen heißen Ofen geschoben, wird wie frischgebackenes. Dieses Mittel dürfte besonders auf dem Lande, wo das Brod oft bei trockener Witterung so hart wird, daß es kaum genießbar ist, von Nutzen sein.


Weiße Seidenstoffe v. Mk. 1,25 bis 18,20 p. Met. (c. 120 versch. Qual.) - Atlasse, Faille Française, Moirée. Foulards, Grenadines, Ottoman, "Monopol", Surah, Satin merveilleux, Damaste, Ripse, Taffete etc. - vers. roben= u. stückweise zollfrei in's Haus das Seidenfabrik=Dèpôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. porto.


Anzeigen.

Der Kaufmann Fritz Wolgast hieselbst hat beantragt, daß seine auf der Schönberger Stadtfeldmark belegenen vier Grundstücke, als:

1. Der im Moorkamp an der Siemzer Scheide und Ratzeburger Chaussee belegene Acker in Größe von ca. 420 []Ruthen;
2. die 9 Scheffel Aussaat an Wiesengrund im Moorkamp;
3. das am Petersberger Wege im Mühlenkamp; belegene Ackerstück von 440 []Ruthen Größe und
4. die vor dem Siemzer Thore belegene, das "Kurze Loos" benannte Wiese in Größe von 305 []Ruthen
zur Unterabtheilung A der ersten Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über sein zu Schönberg an der Siemzerstraße belegenes, früher Wagner'sches Wohnhaus c. p. mitaufgenommen werden. Demzufolge werden hiermit alle Diejenigen, welche Realrechte an den vorstehend sub 1-4 incl. bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung zu Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag, den 31. Dezember d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten vier Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 11. October 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der neuen Wallstraße sub No. 129a belegene Wohnhaus c. p. des Schlossermeisters Heinrich Fahrenkrug allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag, den 31. Dezember d. J.,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. October 1886.

Großherzoglich Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Sonntag, den 10. d. M., Abends ist von der an der Wahlsdorfer Scheide belegenen Weidekoppel des Halbhufners Böttcher in Petersberg ein schwarzes Lamm (Bock) ungefähr ein halbes Jahr alt, mit einem runden Loch in dem linken Ohrlappen und mit kurzem Schwanze, fortgekommen.
Um Benachrichtigung hierher wird gebeten.
Schönberg, den 14. October 1886.

Der Amtsanwalt.
Müller.


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Törber Eichen,
am Mittwoch, den 20. October 1886

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

Eichen Bau= und Nutzholz=Drümme,
Eichen Kluftholz,
Eichen Knüppelholz,
Eichen Zweigholz.
Versammlung Morgens 9 Uhr in den Törber Eichen.
Rehna, den 13. Oktober 1886.

Großherzogliche Forstinspection.


Scheibenschießen Scheibenschießen.

Am 20. und 21. October findet bei mir ein Scheibenschießen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen werden von mir geliefert.

Duvennest.                                                     H. Wittfoth.
Am 21. ds. Tanz.                                                                              


Lari-Fari!

Neueste Mode in Filzhüten, braun, blau und olivefarbig, für Damen und Herren, empfiehlt

B. Gartz.                 


Schutzmarke Mack's Doppelstärke

MACK's DOPPEL-STÄRKE
à 25 pf. per 1/2 Pfund Cart.
Gibt die schönste Wäsche.
Alleiniger Fabrikant H. MACK in Ulm.


Ich wohne jetzt in der                                                    
Wallstraße Nr. 118.
H. Dierck, Fischer.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei      Emil Jannicke, Bandagist.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 4]

         Unsere Gesellschaft hat in diesem Jahre an Hagelschäden zu vergüten;
  1. An Schulze Ollmann in Schlagsdorf 400 M. - Pfennig (Mecklenburg).
  2. An Hauswirth Otte daselbst 252 M. 75 Pfennig (Mecklenburg).
  3. An Hauswirthh Schütt daselbst 98 M. - Pfennig (Mecklenburg).
  4. An Hauswirth Hecht daselbst 210 M. - Pfennig (Mecklenburg).
  5. An Hauswirth Heiden daselbst 110 M. - Pfennig (Mecklenburg).
  6. An Büdner Leetz daselbst 76 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
  7. An Büdner Mustin in Heiligeland 82 M. 75 Pfennig (Mecklenburg).
  8. An Hauswirth A. Jabs in Schlag=Resdorf 251 M. - Pfennig (Mecklenburg).
  9. An Hauswirth Ollrogge daselbst 134 M. 25 Pfennig (Mecklenburg).
         Zur Deckung dieser Schäden und zur Completierung des Hülfsfonds vernothwendigt sich ein Beitrag von 25 Pfennigen pro 100 Mark Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am

Montag, den 1. November, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
         Schönberg, den 16. Oktober 1886.

J. Kröger.                                                     Wilh. Heincke.


Herbst- und Winter-Saison 1886.

Wir halten unser neu assortirtes Lager von geschmackvollen

Kleiderstoffen, Regen-, Herbst- und Winter -Mänteln

den geehrten Bewohnern Schönbergs zu den bekannten billigen Preisen bestens empfohlen.

                                                    Rehtwisch & Borchert.
Lübeck, den 23. September 1886.                                                    


Vielfach prämiirt.
Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Hamburg

offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten

geladenen Jagdpatronen "Waidmannsheil."

Vorzüge im Gebrauch sind: Kernschuß, vorzügliche Deckung, Schonung und Reinhaltung der Waffe, absolute Zuverlässigkeit, civiler Preis.
Die Patronen sind bei unseren sämmtlichen Verkaufsstellen assortirt in System, Caliber, sowie Schrot=Nummer und überall zu Original=Fabrikpreisen erhältlich.                  Depositäre:

Grevsmühl & Riesland in Lübeck.
C. A. Fischer in Lübeck.
C. Schwedt in Schönberg.
Gebr. Frahm Nachfl. in Wismar.
L. F. Hagen in Rostock.
L. Böteführ in Schwerin.
Heinrich Pöhls in Boiztenburg.
L. Pleßmann in Ludwigslust.
W. Dankert in Plau.
H. Greve in Neubrandenburg.
A. Dettmann Nachfl. in Güstrow.
    A. Schmidt in Malchin.
J. H. Seemann in Stavenhagen.
Aug. Schmidt in Bützow.
A. Wilken in Waren.
A. Thiemann in Röbel.
Herm. Bringe in Tessin.
A. Pelzer in Grevesmühlen.
F. C. Langen in Malchow.
B. Spenling in Gnoyen.
Fr. Schütt in Penzlin.


Am Sonntag, den 24. ds. Mts.
Conzert (Streichmusik)

der Schönberger Vereinsmusiker im Saale des Herrn Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf. Um recht zahlreichen Besuch bitten

                                                      Die Vereinsmusiker.
Schönberg, den 18. October 1886.                                                    
Entree à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).                           Anfang Abends 7 Uhr.
Nach dem Conzert BALL.


Gänzlicher Ausverkauf
meiner noch übriggebliebenen Vorräthe an:                                                    
Damen= und Kinderhüten, Winter=Capotten, Blumen, Federn und Band.
                                                    A. Reinhold.


Ich erkläre hiemit die über den Chausseewärter Ollmann zu Zarnewenz gemachten Aeußerungen für unbegründet und denselben für einen ehrenwerten Mann.

H. Krellenberg, Siechenackerpächter.


Kräftige Stutzhaare
kauft das Pfund zu 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).                                                    
                                                    J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg, den 8. October 1886.                                                    


Empfehle
Flaschenbier.

Hochfeines Ia. Qualität Marienthaler Lagerbier in 0,3 Lt. Inhalt à Fl. 12 Pfennig (Mecklenburg). Kieler u. Rostocker à Fl. 9 resp. 10 Pfennig (Mecklenburg).

                                                    J. H. Freitag,
                                                    Stadt Lübeck.


Durch die glückliche Geburt eines gesunden Knaben wurden hocherfreut

                                                    Obermaschinist Carl Hempel und Frau
                                                    geb. Michaelsen Schönberg, den 17. October 1886.                                                    


Durch die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben wurden erfreut

                                                    Th. Birkenmeier und Frau,
                                                    geb. Wieschendorff.
Schönberg, den 16. Oktober 1886.                                                    


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 82 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 19. October 1886.


Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 82 Seite 6]

Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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