[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 1] Der Reichstag wird, so giebt der Staatssekretär v. Bötticher bekannt, am 16. September, also am nächsten Donnerstag Nachmittag um 2 Uhr im Sitzungssaal des Reichtagsgebäudes in Berlin eröffnet werden. Hoffentlich ist der Reichskanzler bis dahin wieder gesund, damit er selbst, nicht nur sein Stellvertreter erscheine.
Fürst Bismarck, so heißt es aus Berlin, wird in Rücksicht auf sein Befinden an den bevorstehenden Reichstagsverhandlungen nicht theilnehmen können. Der Kanzler muß, obschon eine Besserung eingetreten, noch immer in liegender Stellung verharren und die Aerzte sagen, daß für die nächste Zeit noch nicht daran zu denken sei, daß der Kanzler werde aufstehen und umhergehen können.
Ein Erlaß des bayerischen Prinz=Regenten Luitpold ordnete neben geringen Aenderungen in betreff der Adjustierung des bayerischen Heeres die Ersetzung des Raupenhelmes durch den preußischen Helm an.
Zur Einführung der Pickelhaube in der bayerischen Armee bemerkt die Münchener Allgemeine Zeitung: In dem Vertrag vom 23. November 1870, betr. den Beitritt Bayerns zur Verfassung des deutschen Bundes, war unter § 5 III bestimmt worden: "Bezüglich der Bewaffnung und Ausrüstung, sowie der Gradabzeichen, behält sich die königlich bayerische Regierung die Herstellung der vollen Uebereinstimmung mit dem Bundesheer vor." Dagegen wurde im Schlußprotokoll zum genannten Vertrag im § 4 vereinbart: "Diejenigen Gegenstände des bayerischen Kriegswesens, betreffs welcher der Bundesvertrag vom Heutigen oder das vorliegende Protokoll nicht ausdrückliche Bestimmungen enthalten, sohin insbesondere die Bezeichnung der Regimenter etc., die Uniformirung, Garnisonirung, das Personal= und Militärbildungswesen u. s. w. werden durch dieselbe nicht berührt." Hierdurch wurde jede Einflußnahme des Reiches auf die Uniformirung des bayrischen Heeres ausgeschlossen. Die Entschließung des Prinz=Regenten, wodurch die Einführung der Pickelhaube, Muster des bayerischen Gendarmerie=Helmes, für die ganze Armee angeordnet wird, hat hiernach eine Maßnahme zur "Herstellung der vollen Uebereinstimmung mit dem Bundesheer" getroffen, ohne daß für Bayern ein staatsrechtlicher Grund vorhanden war, die Maßnahme ist deshalb besonders bemerkenswerth.
In der Weinausstellung zu Frankfurt a. M. erhielten den Ehrenpreis der Berliner Gastwirthe für beste Schaumweine Gebrüder Feist Söhne, Frankfurt; die goldene Medaille Gebrüder Hoehl, Geisenheim.
In Hamburg wurde am Sonnabend abermals eine geheime Versammlung von Sozialisten in einem Wirthschaftslokal von St. Pauli polizeilich überrascht und dreizehn Personen größtentheils verhaftet und viele Papiere beschlagnahmt.
Die Generalversammlung der Juristen in Wiesbaden hat sich dahin ausgesprochen, daß sich die Schöffengerichte im Allgemeinen in der Praxis bewährt hätten, daß jedoch die dermalige Einrichtung der Geschworenengerichte einer Reform dringend bedürftig sei.
Aha, die Ungarn rühren sich! Tisza, der ungarische Ministerpräsident, soll in Wien erklärt haben, daß er eine Politik, welche auf die Besetzung Bulgariens durch Rußland hinauslaufe, unmöglich gutheißen könne. So berichtet die Wiener Neue Freie Presse. Und was sagt man in Wien dazu? Man sei daselbst, sagt dasselbe Blatt, über die Ziele der russischen Politik im Augenblick noch nicht vollkommen unterrichtet und wolle weitere Schritte des Petersburger Kabinets abwarten. Also wahrscheinlich die Besetzung Konstantinopels!
Auch in der Schweiz werden zur Zeit Manöver abgehalten. 20,000 Mann aller Waffengattungen sind auf dem Gebiet zwischen Freiburg=Avenches und Iverdon=Macdon zusammengezogen. Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänien haben Offiziere dorthin entsandt.
Déroulède will auch die Schweden und Dänen für seinen Revanchekrieg gegen Deutschland anwerben. In Stockholm lügt und prahlt er fürchterlich. Als er gefragt wurde, ob er mit den Erfolgen seiner Rundreise zufrieden sei, antwortete er: Ich kann nur sagen, daß Elsaß und Lothringen im Jahr 1889 wieder Frankreich gehören werden.
Die belgische Regierung ist beim Papst vorstellig geworden wegen eines Dekrets der Kongregation der Inquisition, welches den Gerichtsbehörden in Belgien verbietet, das schon seit Jahren bestehende Ehescheidungsgesetz in Kraft zu setzen. Das Kollegium der Kardinale wird die Sache untersuchen. Dieselbe erregt großes Aufsehen. Selbst das klerikale Ministerium Beernaert will die Einmischung des Papstes in die Ausführung von Landesgesetzen nicht dulden.
Der König von Belgien entsandte den General Vandersmissen nach Metz zur Begrüßung Kaiser Wilhelms im namen Belgiens.
Der belgische Kriegsminister mußte die gesammte Garnison der Stadt Gent in eine andere Garnison versetzen, weil daselbst das Eindringen sozialistischen Einflusses in die Gruppen nachgewiesen worden war.
Wieder ein Opfer des afrikanischen Klimas. Der bekannte Reisende Robert Flegel, der noch im vergangenen Winter in Berlin mit seinen beiden schwarzen Begleitern viel Aufsehen erregte, ist am vergangenen Donnerstag in Brass an der Nigermündung verschieden. Ferner ist der französische Forschungsreisende Soleilett in Aden gestorben.
Es ist nicht wahr, so heißt es aus Madrid, daß die Königin leidend sei. Böswillige Erfindungen haben dieses Gerücht veranlaßt. Der Gesundheitszustand der Königin ist ebenso wie derjenige des jungen Königs ein befriedigender.
In Kairo eingetroffene Spione melden, daß in Dongola eine furchtbare Hungersnoth wüthet und daß die Einwohner sogar schon Menschenfleisch gegessen haben. Durch den Hunger zur Verzweiflung getrieben, Streifen Banden nach Norden.
Herr Milan, der Serbenkönig, hat sich gleichfalls aus seinem Lande fortgemacht. Er kommt
[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 2]aber wieder, denn seine getreuen Serben und auch die Russen sind mit ihm zufrieden. Er will nur eine Badekur in Gleichenberg genießen.
Das Telegramm, welches Fürst Alexander von Rustschuk aus an den Czar richtete, war, wie Berliner Blätter melden, ein chiffrirtes Privat=Telegramm und gehörte sonach zu denjenigen Mittheilungen, die nach den im öffentlichen Leben überall geltenden Grundsätzen und gebotenen Rücksichten ohne Zustimmung des Absenders der Oeffentlichkeit nicht übergeben zu werden pflegen. Dennoch ließ der Czar dieses Telegramm und seine Antwort veröffentlichen, noch ehe die letztere an den Fürsten gelangt war. Der Beweis der unbedingtesten Rücksichtslosigkeit des Beherrschers aller Reußen gegen den Battenberger ist damit also unzweideutig geliefert.
- Für die am 23. d. M. beginnende Schwurgerichtsperiode wurden in öffentlicher Sitzung des Großh. Landgerichts zu Güstrow folgende Herren aus Mecklenburg=Strelitz als Geschworene ausgeloost: Kaufmann Pistorius=Friedland, Gutsbesitzer Lemcke=Neddemin, Oberförster Hottelet=Schönberg und Erbpächter Rudolphi=Bauhof Fürstenberg.
- Die Oeffentlichkeit des Unterrichts ist in einer Schule zu Güstrow eingeführt worden. Rentner Krohn in Paris hat seiner Vaterstadt Güstrow ein großes prächtiges Gebäude mit der Bestimmung überwiesen, daß dasselbe zu Schulzwecken in Benutzung genommen werde. Der Wohlthäter hat diese Stiftung nach seinem Namen "Krohns=Schule" benannt. Bei Uebergabe dieses Hauses an die Stadt Güstrow stellte der Rentner Krohn verschiedene Bedingungen. Eine derselben lautet: In jedem Klassenzimmer soll hinter den Schulbänken ein Zuhörerraum von 6 x 1,50m frei bleiben, wo Jedermann sitzend dem Unterrichte beizuwohnen das Recht hat. Die Zuhörer müssen sich vor Beginn des Unterrichts einfinden und dürfen die Klasse nicht vor Ende der Unterrichtsstunde verlassen. Bei der geringsten Störung müssen sie auf Ansuchen des Lehrers das Haus verlassen.
- 25 Ausschußpferde des Ludwigsluster Dragoner=Regiments wurden verkauft. Dieselben wurden nicht sehr theuer bezahlt. Der niedrigste Preis war 45 M., der höchste 226 M., der Durchschnittspreis war etwa 100 M.
- Zur Beseitigung der Klagen über Belästigungen durch hausierende Gewerbetreibende wird amtlich auf die Bestimmungen der Novelle zur Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883 hingewiesen, wonach der Eintritt in fremde Wohnungen zum Zweck des Gewerbebetriebes ohne vorgängige Erlaubniß nicht gestattet ist und mit Geldstrafe oder Haft bestraft wird.
- Mit dem neuen erleichterten Infanteriegepäck ist ein Regiment des 15. Armeekorps ausgerüstet worden, um dasselbe während der jetzt begonnen Kaiser=Manöver zu erproben. Um etwas wird das Gepäck auch durch Einführung des neuen Repetiergewehrs erleichtert werden, dessen Bajonnet bedeutend kleiner und leichter ist, als das Haubajonnet des Mausergewehres.
- Wie bekannt, macht die deutsche Reichsverwaltung Versuche mit der Errichtung von Schulen im Kamerun=Gebiet; zunächst ist ein Ausschreiben erlassen worden, wonach diejenigen geeigneten Personen sich melden sollen, welche den Schuldienst in Kamerun übernehmen wollen. Die Meldungen sind in Zahl von etwa hundert eingegangen und dauern noch fort; auch vom Auslande sind nicht wenig Gesuche eingetroffen, darunter eins von einer Lehrerin in Amerika. Eine Wahl ist jedoch noch nicht eingetroffen, dürfte aber bald bevorstehen, da, wie es heißt, die zu wählende Person vielleicht schon im Monat Oktober nach West=Aequatorial=Afrika abreisen soll.
- Die Jubiläums=Kunstausstellung in Berlin wird bis zum 15. Oktober, wenn aber das Wetter günstig bleibt, bis Anfang November geöffnet sein.
- Ein Berliner Zahnarzt hat ein 17jähriges Mädchen, dem er die Zähne plombirte, zweimal gewaltsam geküßt und muß die geraubten Küsse mit 500 M. Strafe büßen.
Als neulich morgens der Berliner Frühzug bei Bitterfeld anlangte, war ein Eilgüterwagen vollständig ausgebrannt und mußte ausrangiert werden. Wie das Feuer, das sämmtliche Güter vernichtete, entstanden, ist noch nicht ermittelt.
- Siemens und Halske in Berlin wollen eine elektrische Bahn von Lend nach Wildbad Gastein, die steilste Stelle des Weges, bauen und haben um die österreichische Regierungs=Erlaubniß nachgesucht.
- In Hamburg ist, wo er augenblicklich mit seinem Cirkus weilt, der alte Renz bedenklich erkrankt.
Bei den diesjährigen großen Manövern werden auch neue Einrichtungen auf dem Gebiete der Feldpost erprobt.
- Die Bochumer halten etwas auf ihren Dr. Kotüm, den Arzt, der die Jobsiade verfaßt hat und der seit hundert Jahren ihr einziger Humorist geblieben ist. Schon lange haben sie an seinem Geburtstag eine Gedenktafel errichtet, der schönsten neuen Straße seinen Namen gegeben und in diesen Tagen seine Büste aufgestellt.
- Am Fuß des Drachenfels im Siebengebirg hat der Gustav=Adolf=Verein eine Kirche gebaut. Dahin ist die Generalversammlung von Düsseldorf aus gefahren. Dann stiegen die Herren zur Höhe des Drachenfels und feierten bei dem Rundblick auf dem Rhein und die herrliche Gotteswelt schöne Stunden. Der Dank des Kaisers für die Gustav=Adolf=Versammlung lautet: "Ich danke für den gesinnungsvollen Gruß, der mich herzlich erfreut hat. Mögen Ihre Berathungen und Beschlüsse im evangelischen Geist der Stiftung erfolgen und zur Förderung derselben sich wirksam erweisen."
- Nichts mehr steht fest in dieser wackeligen Zeit. Sogar vor dem Hauptthor der deutschen Botschaft in Rom, vor dem Palast Caffarelli, hat sich der Boden am vorigen Sonntag nicht unerheblich gesenkt. Für das Botschaftsgebäude glücklicherweise ohne Gefahr.
Anzeigen.
Unterm heutigen Dato ist in das hiesige Genossenschafts=Register sub No. 1 Fol. I. eingetragen:
Firma der Genossenschaft: |
Genossenschafts=Meierei in Schönberg i. Mecklbg. Eingetragene Genossenschaft. |
Sitz der Genossenschaft: |
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg. |
Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: |
Für die Rechtsverhältnisse der Genossenschaft ist das ad [1] act. anliegende Statut maßgebend. Aus demselben ist hervorzuheben:
a. Datum des Gesellschaftsantrags: Schönberg, den 15. April 1886.
b. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Milchproducten zum Verkauf und Verkauf von Milch.
c. Die Dauer der Genossenschaft ist auf unbestimmte Zeit bemessen.
d. Name und Wohnort der zeitigen Vorstandsmitglieder:
1. Pächter August Utermöhl in Schönberg,
2. Schulze Heinr. Lenschow in Gr. Bünsdorf,
3. Hauswirth Asmus Ahrendt in Gr. Siemz.
e. Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Genossenschafts=Angelegenheiten erfolgen unter der Firma der Genossenschaft und werden vom Vorstande unterzeichnet. Mittheilungen an die Genossenschafter werden jedem Einzelnen schriftlich zugestellt. Annoncen für das consumirende Publicum, sowie sonstige Bekanntmachungen Seitens der Genossenschaft betr. Rechnungsablage etc. werden in den Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg veröffentlicht. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt entweder durch Circular oder durch öffentliche Bekanntmachung in den Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
f. Der Vorstand zeichnet für die Genossen=
[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 3]schaft, indem er zu der Firma derselben seinen Namen hinzufügt. Rechtsverbindlich ist die Zeichnung Dritten gegenüber nur dann, wenn alle drei Vorstandsmitglieder unterzeichnen.
|
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den
16. September 1886.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
A. Dufft.
Montag, den 27. September d. Js., Vormittags 9 1/2 Uhr, sollen im Gastwirth Boyeschen Locale in Schönberg Mobilien aller Art, als namentlich:
Schränke, Tische, Stühle, Komoden, Bettstellen, Spiegel, Küchengeräth, Handwerkszeug etc.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
C. Staffeldt.
Zur Deckung der Brandschäden, Unterhaltung der Spritzen und zur Bestreitung der Verwaltungskosten ist für das laufende Jahr ein Beitrag von Cl. I a. 10 Pf., Cl. I b. 12 Pf., Cl. II. 16 Pf. und Cl. III. 20 Pf. für je 100 Mark der Versicherungssumme erforderlich.
Der Zahlungstag wird den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt.
Schönberg, den 7. September 1886.
Die Direction der Feuerversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
C. J. W. Burmeister. F. Stüve.
Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.
Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.
Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 4]Lübecker Verein z. Förderung der Zucht edler Hunderacen
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Hunde-Wettrennen u. Wettfahren
am Sonntag, den 19. September 1886,
auf dem Schützenhof zu Lübeck, Fackenburger Allee,
Während der Rennen u. nach denselben
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(Nach dem Rennen Ball, zu welchem Einführung von Fremden gestattet ist.)
Preise der Plätze: Stuhlsitz M. 1, Tribüne 75 ., Fußgänger 30 .
Anfang 3 1/2 Uhr Nachmittags
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für das gebildete Publikum.
Deutsches Montags=Blatt.
Diese literarisch=politische Zeitschrift ersten Ranges, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und anregenden Wochenschrift mit denen einer wohlinformirten, reich mit Nachrichten aus erster Quelle ausgestatteten Zeitung, und so entspricht das "Deutsche Montags=Blatt" in seiner Doppel=Natur einem entschiedenen Bedürfniß des gebildeten Lesepublikums, wofür die große Verbreitung den besten Beweis liefert. Außer den Beiträgen der regelmäßigen Mitarbeiter liegen bereits eine Reihe sehr interessanter Artikel oder Zusicherungen solcher für die nächsten Quartale von Schriftstellern vor die theilweise schon zu den gefeiertsten unserer modernen Autoren gehören: Paul Heyse, Karl Blind, Alexander Baron Roberts, Otto Roquette, P. K. Rosegger, Richard Voß, H. Villinger, E. Vely, Max Ring, Hedwig Dohm, Gerhard Rohlfs, F. v. Holtzendorf, Oskar Blumenthal, Neumann=Hofer, M. Wilh. Meyer, Ferd. Groß, Alex. Moszkowski, Hermann Sudermann, Herm. Heiberg, Otto Brandes, Franz und Paul von Schönthan, Albert Träger, Emil Schiff, Sara Hutzler, Wilh. Raabe, Robert Bye, Woldemar Kaden, B. Dulot, Emil Peschkau, Konrad Telmaun, Gottlob Adolf Krause, M. v. Ebner=Eschenbach, Karl Wartenburg, W. Wyl, H. Schwarzkopf, Daniel Sanders, Hugo Klein etc.
Außerdem wird das "Deutsche Montags=Blatt" im Laufe des nächsten Quartals größere novellistische Arbeiten veröffentlichen:
Heinrich Ehrlich: Ein Hazardspiel der Gefühle. E. Vely: Adams Söhne. A. Wwber: Stickluft.
Alle Reichspostanstalten und Buchhandlungen nehmen Abonnements zum Preise von 2 Mark 50 Pfg. pro Quartal entgegen. Bei Postbestellungen verweise man auf Nr. 1503 der Post=Zeitungs=Preisliste pro 1886. Inserate finden durch dieses, fast ausschließlich in den feinsten Familienkreisen gelesene und in allen besseren Hotels, Restaurants, Conditoreien etc. ausliegende Blatt eine sehr zweckmäßige Verbreitung. Probenummern versendet gratis und franco die Expedition des "Deutschen Montags=Blatt", Berlin SW.
Norddeutsche Feuerversicherungs=Gesellschaft in Hamburg.
Gegründet 1868. - Garantiemittel: 9,025,700 M. - Feste Prämien. - Besonders günstige Bedingungen für Landwirthschaftliche Versicherungen.
Zum Abschluß von Versicherungen empfiehlt sich
Die General=Agentur für Herzogthum Lauenburg und Fürstenthum Ratzeburg
Wilh. Heincke.
Anmeldungen und Beiträge
für den Diätenverein für Geschworene beider Mecklenburg nimmt entgegen
L. Spehr.
Die Anmeldungen müssen vor dem 1. November geschehen.
Ich wohne jetzt in der Sabowerstraße in dem neuerbauten Hause des Herrn Zimmermeister Egert.
Medizinalrath Dr. Marung.
Wohnungs=Veränderung.
Meinen werthen Kunden und Gönnern mache ich hiermit die ergebenste Anzeige, daß ich vom heutigen Tage ab
Wasserstraße No. 60
wohne und bitte das mir bis dahin geschenkte Vertrauen auch ferner bewahren zu wollen.
Achtungsvoll
H. Voss,
Schuhmachermeister.
Es wurden im Januar oder Februar d. J. das Buch:
Graf Monte Christi
1 Band an Jemand ausgeliehen. Der Betreffende wird dringend gebeten, dasselbe unverzüglich wieder zurückzugeben.
Joh. Krüger.
Heute starb unser liebes Kind, unsere theure Olga in ihrem 23sten Lebensjahr.
Gr. Molzahn, den 14. September 1886.
C. Hancke und Frau.
Beerdigung: Freitag, Nachmittag 2 Uhr.
Gestern Abend 11 Uhr entschlief sanft unsere kleine Elisabeth im Alter von 4 Monaten. Die tiefbetrübten Eltern
B. Reepen und Frau
geb. Boye.
Langsdorf b. Sülze i/M. den 14. Septbr. 1886.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 19. September.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 5]Beilage
zu Nr. 73 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. September 1886.
Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 73 Seite 6]Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
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