No. 67
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. August
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 1]

Bekanntmachung.
wegen Ausreichung neuer Zinsscheine zu den Schuldverschreibungen der Reichsanleihe vom Jahre 1882.
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        Die Zinsscheine Reihe II Nr. 1 bis 8 zu den Schuldverschreibungen der Deutschen Reichsanleihe von 1882 über die Zinsen für die vier Jahre vom 1. Oktober 1886 bis 30. September 1890 nebst den Anweisungen zur Abhebung der folgenden Reihe werden von der Königlich Preußischen Kontrolle der Staatspapiere hieselbst, Oranienstraße 92 unten rechts, vom 1. September J. ab Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonn= und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monate, ausgereicht werden.
        Die Zinsscheine können bei der Kontrolle selbst in Empfang genommen oder durch die Reichsbankhauptstellen und Reichsbankstellen, sowie durch diejenigen Kaiserlichen Oberpostkassen, an deren Sitz sich eine solche Bankanstalt nicht befindet, bezogen werden.
        Wer die Empfangnahme bei der Kontrolle selbst wünscht, hat derselben persönlich oder durch einen Beauftragten die zur Abhebung der neuen Reihe berechtigenden Zinsscheinanweisungen mit einem Verzeichniß zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda unentgeltlich zu haben sind. Genügt dem Einreicher der Zinsscheinanweisungen eine numerirte Marke als Empfangsbescheinigung, so ist das Verzeichniß einfach, wünscht er eine ausdrückliche Bescheinigung, so ist es doppelt vorzulegen. In letzterem Falle erhält der Einreicher das eine Exemplar, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sofort zurück. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Ausreichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben.
        In Schriftwechsel kann die Kontrolle der Staatspapiere sich mit den Inhabern der Zinsscheinanweisungen nicht einlassen.
        Wer die Zinsscheine durch eine der obengenannten Bankanstalten oder Oberpostkassen beziehen will, hat derselben die Anweisungen mit einem doppelten Verzeichniß einzureichen. Das eine Verzeichniß wird, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der Zinsscheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den gedachten Ausreichungsstellen unentgeltlich zu haben.
        Der Einreichung der Schuldverschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die Zinsscheinanweisungen abhanden gekommen sind; in diesem Falle sind die Schuldverschreibungen an die Kontrolle der Staatspapiere oder an eine der genannten Bankanstalten und Oberpostkassen mittelst besonderer Eingabe einzureichen.
        Berlin, den 11. August 1886.

Reichsschuldenverwaltung.
Sydow.


Anzeigen.

Die herrschaftlichen Mühlen zu Schönberg werden zu Neujahr 1887 vacant und ist die öffentlich meistbietende Wiederverpachtung derselben von dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio zu Neustrelitz angeordnet.
Zu diesem Zwecke steht ein Termin auf

Sonnabend, d. 11. September d. J.
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte an, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Caution von 3000 M. zu bestellen, sich über ihre bisherige Führung und Tüchtigkeit, sowie auch über das zur Annahme der Mühlen und zur Erfüllung der contractlichen Bedingungen erforderliche Vermögen auszuweisen.
Bemerkt wird, daß die Verpachtungsbedingungen in der hiesigen Domainenamts=Registratur zur Einsicht bereit liegen, und die Pachtstücke nach voriger Meldung bei dem Geschäftsführer der Kreutzfeld'schen Erben in Augenschein genommen werden können.
Schönberg, den 29. Juli 1886.

Großherzogl. Mecklb. Domainen=Amt.
I. V.
H. Spieckermann.


Antragsmäßig soll über die zu Panten sub

[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 2]

Nr. III belegene Vollstelle c. p. des Vollhufners Hermann Lübbers daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 14. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juni 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Am Sonntag den 5. September 1886 Nachmittags 2 Uhr sollen in der Hinterstraße Nr. 70 nachfolgende Geräthe verkauft werden:

ein vollständiges Bett mit Bettstelle, ein Kleiderschrank, ein Küchenschrank mit Aufsatz, eine Kommode, ein Koffer, 2 Tische, mehrere Stühle, etwas Holz, Haus= und Küchen=Geräthe und was sich sonst noch vorfindet.


Bekanntmachung.

Die Interessenten machen wir nochmals darauf aufmerksam, daß sich unser Zug Nr. 12 vorzüglich zur

directen
Vieh- und Eilgutbeförderung nach Berlin

eignet. Abfahrt von Warnemünde 4 25, von Rostock 4 55, von Laage 5 37, von Lalendorf 6 26 und von Waren 7 55 Nachmittags. Ankunft in Neustrelitz 9 05 Abends und in Berlin 1 24 Nachts.
In Lalendorf übernimmt unser Zug das Vieh und die Güter aus dem Anschlußzuge Nr. 3 der Meckl. Friedr.=Franz=Bahn, welcher von Bützow 4 00, von Kleinen 2 07, von Wismar 1 06 und von Schönberg 12 51 Nachmittags abfährt. Directer Bahnanschluß nach der Central=Markthalle.
Rostock.

Direction des Deutsch=Nordischen Lloyd.


Zu dem am 29. und 30. August bei mir stattfindenden

Scheibenschiessen

nach guten Gewinnen beehrt sich alle Freunde und Gönner ergebenst einzuladen.

                                                    Gastwirth Oldenburg,
                                                    Palingen.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei      Emil Jannicke, Bandagist.


Auf Gr. Molzahn steht eine ältere brauchbare Säe=Maschine für 40 Rmk. zum Verkauf.


Bekanntmachung.

Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird in der Domkirche zu Ratzeburg am Mittwoch, den 1. September gefeiert werden.
Der Gottesdienst wird 11 Uhr Vormittags beginnen, die Festpredigt Herr Kirchenrath Dr. Ruperti aus Eutin, den Bericht Herr Pastor Langmann halten. Gedruckte Gesänge zur Vertheilung sind vorhanden.
Gemeinsames Mittagessen 1 1/2 Uhr auf der Bäck. Nachmittagsfeier daselbst 3 1/2 Uhr.
Alle Freunde der Missionssache von Nah und Fern ladet freundlich ein

der Vorstand des Missionsvereins.       


Avis!

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir dem Herrn Ingenieur

T. P. Lau, Kiel

den Generalvertrieb unserer Fabrikate für Mecklenburg und Schleswig=Holstein übertragen haben. Herr Lau giebt zu Fabrikpreisen ab Wittenberge ab und bitten wir das verehrliche Publikum, sich wegen Bezuges unseres Wagenfettes und unserer Maschinenöle sowie unserer übrigen Artikel gefl. direct an denselben zu wenden.
Wittenberge im August 1886.

Wittenberger Fettwaarenfabrik
Robert Krause.
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Bezugnehmend auf vorstehende Bekanntmachung bitte ich unter Zusicherung prompter und sorgfältiger Bedienung um recht zahlreiche Aufträge, Prospecte und Preislisten stehen gratis und franco zu Diensten. Alleinige Wiederverkäufer werden an allen Orten unter günstigen Bedingungen gesucht.

Hochachtungsvoll
T. P. Lau, Ingenieur,
Kiel, Sophienblatt 63.


Hängelampe

Mein
Lampen-Lager

habe ich jetzt wieder mit vielen Neuheiten versehen und empfehle es bei vorkommenden Bedarf ganz ergebenst bei möglichst billigsten Preisen und garantire für gute Brenner.
Auch eine reiche Auswahl in

Stall=, Hand= und Taschenlaternen.
Hochachtungsvoll
Klempner W. Wieschendorf.

---------------------

Der größte bis jetzt existirende Brenner (50''' Rundbrenner) brennt seit einigen Abenden bei mir zur Ansicht.
Schönberg.

                                                    W. Wieschendorf. Klempner.


Ein gebrauchter Kochherd
ist billig zu erkaufen von                                                    
                                                    L. Spehr.


Ein ordentliches Mädchen
sucht zu Michaelis                                                    
Frau Wilh. Oldenburg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 3]

Sedanfeier in Ratzeburg.

Festessen auf dem Schützenhofe um 1 Uhr à Couvert 2 M. (Anmeldungen werden bei Herrn Gastwirth Dohrs erbeten.)

Das Ratzeburger Sedan=Komité.


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Ich beabsichtige meine

Parterre=Wohnung von 3 heizbaren Zimmern, Küche, Speisekammer, Keller und Stall zu Ostern 1887 anderweitig zu vermiethen.

                                                    M. H. Ollrogge,
                                                    Klempnermeister.



Unter Allerhöchstem Protektorate Sr. M. des Kaisers u. Königs

und unter dem Ehrenpräsidium
Sr. K. K. Hoheit des Kronprinzen
Jubiläums-Ausstellungs-
Lotterie.

Ziehung am 15. September 1886 und folgenden Tagen
Original-Loose à 1 Mark - auf 10 Loose ein Freiloos
- (auch gegen Coupons oder Briefmarken) empfiehlt
und versendet

Carl Heintze
Alleiniges General-Debit und Haupt-Collection
HAMBURG, Grosse Johannisstrasse 4.
Zahlstelle: Berlin W., Unter den Linden 3.

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          1 à 20 000 = 20 000 M.
          1 à 15 000 = 15 000 M.
          1 à 10 000 = 10 000 M.
          3 à   5 000 = 15 000 M.
        10 à   2 000 = 20 000 M.
        20 à   1 000 = 20 000 M.
        20 à      600 = 12 000 M.
        30 à      400 = 12 000 M.
        35 à      300 = 10 500 M.
        50 à      200 = 10 000 M.
        90 à      150 = 13 500 M.
      100 à      120 = 12 000 M.
      100 à      100 = 10 000 M.
      200 à        40 =   8 000 M.
      800 à        20 = 16 000 M.
    1 000 à       10 = 10 000 M
    1 200 à         5 =   6 000 M.
  25 000 Gew.      = 50 000 M.
------------------------------------
28 662 Gw. i. W. v. 300 000 M.


Sedanfeier in Ratzeburg.
Zu der am                                                    
Donnerstag, den 2. September
stattfindenden
16. nationalen Erinnerungsfeier
ladet das unterzeichnete Festkomitee alle Vaterlandsfreunde ganz ergebenst ein.                          
Die Hauptfestlichkeiten sind:

Festzug vom Palmberge aus in die Kirche 10 1/2 Uhr, Festgottesdienst, Gesang und Festrede auf dem Markt, Festzug zum Schützenhof (1 Uhr), Koncert auf dem Schützenhof 3 1/2 Uhr, Schießen um größere Silbergewinne, Anfang 8 Uhr Morgens, Belustigungen, Scherztombola, gemeinsamer Gesang 6 Uhr, glänzende Illumination, Fackelzug von der Demolirung aus (8 Uhr), Freudenfeuer, großartiges Feuerwerk.

Feie Tanzmusik an 4 Stellen bis 2 Uhr Nacht.
Entree 50 Pfennig (Mecklenburg).

Das hierfür verabfolgte Festzeichen muß deutlich sichtbar getragen werden. Die Kriegsdenkmünze von 1870/71 berechtigt zum unentgeltlichen Eintritt.

Das Ratzeburger Sedan-Komitee.       


[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 4]

Programm
zur
Sedanfeier in Schönberg 1886.

1. Mittwoch, den 1. September:

Abends 61/2 Uhr: Bekränzung der Gräber der verstorbenen Kameraden.
Abends 7 Uhr: Beginn des Fackelzuges vom Siemzer=Thore aus.
Abends 7 3/4 Uhr: Bekränzung des Kriegerdenkmals.
Abende 8 Uhr: Freudenfeuer, Festrede, patriotische Gesänge.
Abends 8% Uhr: Commers und Konzert im Boye'schen großen Saale. Entree 30 Pfennig (Mecklenburg).

2. Donnerstag, den 2. September:

Morgens 6 Uhr: Reveille.
Nachmittags 1 Uhr: Festzug durch die Stadt vom Siemzer=Thore bis zum Schützenhause.
Nachmittags 2 Uhr: Beginn des Schießens nach Silber= und Alfenide=Gewinnen, sowie der Kinderbelustigungen auf dem Baubrink.
Nachmittags 3 Uhr: Konzert im Schützenhause. Entree 30 Pfennig (Mecklenburg).
Abends 6 u. 8 Uhr: Beginn der Festbälle im Freitag'schen und Boye'schen Lokale. Entree für Herren 1 M., für Damen 50 Pfennig (Mecklenburg).

Bemerkungen: 1) Mitglieder der Schützenzunft, welche in Uniform am Festzuge theilnehmen, haben zum Konzert im Schützenhause und zu den Festbällen für ihre Person nur ein Entree von 50 Pfennig (Mecklenburg) zu entrichten. Die betreffenden Herren werden gebeten, die bezüglichen Karten nach dem Festzuge im Schützenhause in Empfang zu nehmen. 2) Die Plätze für Buden u. s. w. auf dem Baubrink werden am Sonntag, den 29. August, Nachmittags 4 Uhr an Ort und Stelle angewiesen. - Um zahlreiche Betheiligung an dieser nationalen Feier bittet

Das Sedan-Komite des Kampfgenossen- und Krieger-Vereins.


Verein der Kampfgenossen von 1870/71 und Krieger-Verein für das Fürstenthum Ratzeburg.

Die unterzeichneten Vorstände geben den Kameraden hierdurch kund:

1) Für die Mitglieder beider Vereine finden nachfolgende Entree=Ermäßigungen statt:
a) Zum Commers am 1. September und zum Konzert am 2. September ist der Eintritt frei.
b) Zu den Festbällen am 2. September zahlen die Kameraden für ihre Person ein Entree von 50 Pfennig (Mecklenburg) und für eine einzuführende Dame 20 Pfennig (Mecklenburg).
c) Diejenigen Kameraden, welche Freikarten beanspruchen, haben dieselben nach dem Festzuge bei dem Kassirer ihres Vereins nachzusuchen.
d) Nur solchen Kameraden, welche am Aufmarsche theilgenommen, werden Freikarten gewährt.
2) Angetreten wird vor dem Vereinslokale:
a) Zur Bekränzung der Gräber am 1. September, Abends 6 1/4 Uhr,
b) zum Festzuge 12 3/4 Uhr.
Die Kameraden werden ersucht, mit militärischer Pünktlichkeit anzutreten.

Die Vorstände:
Hill.                           Woisin.


Grabgitter
in jeder Facon liefert zu den billigsten Preisen                          
                                                    H. Fahrenkrug,
                                                    Schlossermeister.


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Hamburg.           J. Stiller & Co.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 29. August.

        Frühkirche: Pastor Kaempffer.
        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des

Berliner Lokal-Anzeigers

in Berlin bei, worauf wir unsere verehrlichten Leser besonders aufmerksam machen".


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 67 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 27. August 1886.


Eine neue Branntweinsteuervorlage befindet sich, wie der Voss. Ztg. gemeldet wird, im Berliner Finanzministerium nun doch in Arbeit. Dieselbe soll auf der Grundlage des bekannten Eventualentwurfes (Erhebung der Steuer beim Ausgang aus der Brennerei) jedoch mit größerer Berücksichtigung der landwirthschaftlichen Interessen ausgearbeitet werden.
Der Reichsanzeiger publiziert einen kaiserlichen Erlaß, nach welchem die neue Reichsanleihe von 42 1/2 Millionen Mark nicht, wie die früheren Anleihen, mit 4 Prozent, sondern nur mit 3 1/2 Prozent verzinst wird.
Die Reichsfinanzverwaltung beabsichtigt, für neu zu begebende Anleihen ebenfalls zu 3 1/2 prozentigen Zinssatz überzugehen. Die Ausgabe dementsprechender Schuldverschreibungen stehe in Kürze bevor.
Die deutsche Industrie hat wieder einmal einen Sieg errungen. In dem Wettbewerb um die bekannte Lieferung von 1500 Tons Stahlschienen für die chinesische Regierung hat, dem Hamb. Corr. zufolge, der Kanonenkönig Krupp in Essen endgültig gesiegt.
Es wird bestätigt, daß bei den Truppen während der diesjährigen Herbstübungen Konserven in größerem Maßstabe als bisher zur Ausgabe behufs Verpflegung gelangen sollen, um den Nährwerth und die Einwirkung derselben genauer prüfen zu können.
Der Raupenhelm soll, wie aus Bayern gemeldet wird, als bayerische Eigenthümlichkeit bestehen bleiben. Als einzige Veränderung wird der Helm späterhin auf der Vorderseite statt des Namenszuges das bayerische Wappen aufweisen.
Kaiser Franz Joseph zeichnet in Gastein den Fürsten Bismarck in sehr bemerkenswerther Weise aus. Wiederholt hatte der österreichische Monarch mit dem deutschen Reichskanzler längere Unterredungen und am Sonnabend mittag wiederum empfing er denselben in zweistündiger Audienz. Gegenüber den mancherlei beunruhigenden Gerüchten, welche von allen Seiten verbreitet werden, wird man nicht umhin können, diesen Unterredungen und Audienzen eine hohe politische Bedeutung beizulegen.
Der französische Staatsrath hat auf Reklamation des Herzogs von Aumale die Entscheidung des Kriegsministers Boulanger, die den Herzog aus den Armeecadres strich, kassiert. Der bezügliche Bericht wird auf Wiedereinsetzung des Herzogs in seinen militärischen Grad hinauslaufen.


- Die Kunde von einem Mordanfall durcheilte am 24. August die Stadt Lübeck, indem im Hause No. 30 im Türkenhagen der Mechaniker Gressner den Arbeiter Stooß wegen längerer Streitigkeiten mit einer Salonbüchse im Gestüte schwer verletzte. Nachbaren fanden den Stooß auf dem Hofe in seinem Blute liegen und brachten ihn in's Krankenhaus. Gressner wurde verhaftet.
- In dem Dorfe Seeretz bei Travemünde ist am Sonntag Abend ein Wohnhaus niedergebrannt, bei welchem Unglück der Besitzer Stüve schwer durch Brandwunden beschädigt wurde, während seine Frau und 3 kleine Kinder in den Flammen umkamen. Der Mobiliar= und Viehschaden soll nicht unbedeutend sein. Die Familie ist Abends früh zur Ruhe gegangen und scheint im Schlaf von dem Feuer überrascht zu sein.
- Die Zurückstellung der Einjährig=Freiwilligen bis zum 1. October des 6. Militärpflichtjahres hat nach einer kriegsministeriellen Verfügung in Zukunft in der Art zu geschehen, daß jeder zum einjährig=freiwilligen Dienst Berechtigte auf seinen Antrag ohne weiteres nur bis zum 1. October des 4. Militärpflichtjahres zurückgestellt wird und daß die weitere Zurückstellung nur ausnahmsweise zulässig ist. Sofern Gründe vorliegen, welche eine weitere Zurückstellung gerechtfertigt erscheinen lassen, erfolgt dieselbe doch nur immer für das betreffende Jahr, d. h. bis zur nächstjährigen Anmeldung zur Stammrolle.
- Als Anzeichen des beginnenden Herbstes muß es gelten, daß die Störche allerorten ihre Reise nach Süden angetreten haben.
- Die Nachricht vom Verkauf der Borsig'schen Fabrik in Berlin ist verfrüht; der Preis von 4 1/2 Millionen wird als zu niedrig bezeichnet und sicher noch überboten. Der alte Borsig hatte vor 50 Jahren für den ganzen Platz - 6000 Thaler gegeben.
- Der Berliner Tenorist Albert Niemann erhält für seine Sängerfahrt nach Amerika 70 000 Mark. Hin= und Rückfahrt und Aufenthalt frei.
- Aus Wittenberg wird gemeldet, daß Prinz Dido von Kamerun, welcher bekanntlich einige Zeit in Berlin anwesend war und dort auch vom Kronprinzen empfangen und mehrfach ausgezeichnet worden ist, am Montag auf der Fahrt nach Leipzig den dortigen Bahnhof passierte. Der Prinz ist eine große stattliche Erscheinung, mit nicht unangenehmen Gesichtszügen; er reiste erster Klasse mit einer schwarzen Dame - wohl eine seiner Frauen -, während das Gefolge in einer andern Wagenabtheilung Platz genommen hatte. Der schwarze Prinz hatte sich seiner Fußbekleidung entledigt und die Füße in eine Decke gehüllt. Er trug Manschetten von Elfenbein und hatte einen Orden angelegt. Auch die Frau trug Elfenbeinschmuck.
- Ein Allerweltsspiel ist das Skatspiel nicht. Es hat sich von Altenburg aus Sachsen und den Norden erobert, als Volksspiel aber geht es nicht über den Main. In Baden, Württemberg, Bayern, das im Ernst und Spiel gern Solo spielt, in Oesterreich, Salzburg, Tirol und Böhmen spielt man es nicht und kennt man kaum den Namen, von einigen Liebhabern abgesehen.
- Die Störche in Norddeutschland haben auch ihre Generalversammlung gehalten und zwar am 15. August in Lübbenau im Spreewalde. Mehrere Hundert waren da in einem Wäldchen versammelt und vergaßen vor Müdigkeit das Klappern. Am anderen Morgen waren sie verschwunden auf ihrem Zug nach Süden. Sie müssen einen Kalender haben; denn im vorigen Jahre hielten sie genau an demselben Tage ihre Generalversammlung.
- Etwas vom Grüneberger. Noch immer verfolgt der Volkswitz hartnäckig und unbarmherzig das Traubenblut aus Grünberg, obgleich es viel besser ist, als sein Ruf. Einer der besten Scherze über das viel angefochtene Getränk ist noch nicht alt. Die Grünberger, erzählt man, hätten die edle Rebe, die den berühmten Wein "Lacrimae Christi" (Christusthränen) liefert, vom Vesuv in ihre Berge verpflanzt, aber der Wein trage seitdem den Namen: "Lacrimae Petri" (Petrusthränen), weil, wer ihn trinke, hinausgehe und bitterlich weine.
- Ueber die künstliche Aufzucht von jungen Dorschen und Hummern berichten die "Mittheilungen der Sektion für Küsten= und Hochseefischerei": In Flödevig bei Arendal unterhält die Gesellschaft zur Förderung der norwegischen Fischerei eine Brutanstalt, deren Vorsteher Herr Kapitain G. M. Dannevig vom 24. Februar bis zum 23. Mai 48 760 000 Dorscheier befruchtet. Von diesen entwickelten sich 27 470 000 junge Fischchen so weit, daß Sie ausgesetzt werden konnten. Die Temperatur des Seewassers, in der Sie aufgezogen wurden, betrug 3 bis 4 1/2 Grad. Im Juli und August 1885 wurden auch viele Tausende junger Hummern aus Eiern gezogen. Ende August waren die ältesten derselben 56 Tage alt, bis 22 Millimeter lang und hatten 6 Häutungen durchgemacht. Nach der fünften Häutung, welche um den 36. Tag ihres Alters eintritt, scheint ihre Schwimmzeit beendigt zu sein. Sie nehmen dann eine dunklere Farbe an und suchen Höhlungen unter Steinen, Muscheln und Tangen auf, in denen Sie sich am Tag verbergen. Nahrung

[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 6]

suchen sie vorzugsweise Nachts. Herr Kapitain Dannevig wendet nordamerikanische Fischzuchtapparate an, die er auf Grund eigener Erfahrungen zweckmäßig verbessert hat. Seine Versuche können für die norwegische Fischerei und dann auch für die Hochseefischerei der Küstenmeere überhaupt sehr werthvoll werden.
- Der Wildreichthum Böhmens. Nach den Rapporten der 89 Bezirkshauptmannschaften Böhmens an die Stadthalterei in Prag wurden im abgelaufenen Jahre erlegt: 1997 Stück Hoch= und 746 Stück Damwild, 11 151 Rehe, 727 Wildschweine, 576 245 Hasen, 30 815 Kaninchen, 803 Auer= und 4410 Birkhähne, 586 Haselhühner, 42 334 Fasane, 718 535 Rebhühner, 12 724 Wachteln, 2157 Schnepfen, 886 Becassinen, 15 353 Wildgänse und =Enten, ferner 2844 Füchse, 2432 Marder, 9950 Iltisse, 261 Fischottern, 259 Dachse und 64 000 Stück anderes Raubzeug. Setzt man für diese Stückzahlen die dortigen Minimalwerthe z. B. bei Hoch= und Dammwild 15 bis 20 fl., bei Rehen 5 f., bei Fasanen 1 fl. 50 kr., Hasen 80 kr., Hühnern 40 kr. etc. ein, so repräsentirt, einschließlich der Erlöse für Rauhwaaren vom erlegten Raubwild, die Jahresausbeute eine Rente von mehr als einer Million Gulden, hiervon 460 000 fl. für Hasen=, 280 000 fl. für Rebhühnerausbeute. Solche Ergebnisse müssen alle absprechenden Ansichten über die große Bedeutung der Jagd als Landeseinkommen rund widerlegen.
- Einer Meldung aus Ssaratoff zufolge ist der Wolgadampfer "Vera" am Sonnabend auf der Fahrt bei Rownoe verbrannt. 200 Personen sind umgekommen, davon sind vier verbrannt und die Uebrigen ertrunken. Ueberdieses entsetzliche Unglück wird noch gemeldet: Die "Vera" war mit zahlreichen Passagieren von Astrachan abgegangen und befand sich stromaufwärts in Fahrt. Als Donnerstag abend die Lampen angezündet waren, wurde ein Steward gewahr, daß in der Kajüte 1. Klasse eine Hängelampe umgefallen sei und die Kajüte in Brand gesetzt habe. Der Mann versuchte die Flammen mit Wasser zu löschen; diese Bemühungen blieben ebenso erfolglos, wie die Versuche eines Matrosen, das Feuer durch Teppiche zu ersticken. Beide schlugen Feuerlärm, und die meist zur Ruhe gegangenen Passagiere stürzten nun in wilder Panik auf's Deck. Einer sprang sofort über Bord, andere folgten, während der Kapitän den Dampfer mit voller Kraft auf's Ufer zulaufen ließ. Immer mehr Passagiere sprangen aber über Bord, da die Flammen bei scharfem Wind bereits das Vorderdeck ergriffen hatten. Schließlich blieb beim Auflaufen des Schiffes auf das Ufer der Bug im Sande stecken, während das Hintertheil im tiefen Wasser blieb, von wo aus allein die Rettung bewirkt werden konnte. Viele der ins Wasser Gesprungenen ertranken erst dadurch, daß sie von den vom Schiffe herabgeworfenen Tischen, Stühlen, etc., an denen sie sich festhalten sollten, verletzt wurden, sowie dadurch, daß die Räder des Schiffes, weil die Maschine am Ufer nicht sofort gestoppt war, das Wasser in heftiger Bewegung hielten. Obgleich alle mögliche Hilfe geleistet wurde, ist doch die Mehrzahl der Passagiere umgekommen.
- Abermals wird von einem Unglücksfall in den Alpen berichtet. Der "Bote für Tirol" schreibt aus Meran unterm 16. d.: "Am Freitag ereignete sich in Hinterpasseier wieder ein Unglück. Ein Regenschirm=Hausierer aus Meran machte in Passeier sehr gute Geschäfte, und da er seine Waare nahezu verkauft hatte, wollte er auch eine kleine Partie über das Joch nach Sprons und Meran machen. Der Mann muß sich nun in der Nähe von Pfelders verstiegen haben; denn er wurde am Sonnabend früh in gräßlichem Zustande als Leiche aufgefunden. In seiner Brieftasche befanden sich 350 fl. Seine Uhr zeigte 3/4 8."
- Gegenüber von Greenwich brannte am Sonnabend eine große Oelniederlage ab, wobei drei Behälter mit 400 000 Galonnen Petroleum mit furchtbarer Detonation explodierten. Von den in dem Gebäude vertheilten Löschmännern wurden viele schwer verwundet, zehn Mann getödtet. Der Schaden beläuft sich auf Millionen.
- Der Faßbinder Graham unternahm Donnerstag eine zweite Fahrt durch die Stromschnellen des Niagara. Er benutzte auch diesmal dasselbe Faß, nur steckte er den Kopf heraus. Ein anderer wagte das Unternehmen in einem Korkanzuge, fand aber den Tod.
- Man schreibt aus Reichenau: "Unter den vielen hundert Touristen, die am Sonntag den Schneeberg bestiegen, befand sich auch der Kaufmann M., der in einem westlichen Bezirk sehr bekannt ist. Herr M. erzählte während des Marsches lustig, seine "Alte" habe ihn nicht fortlassen wollen, aber zuletzt habe er ihr gezeigt, wer Herr im Hause sei, und sie gezwungen, Rucksack und Feldflasche gut zu versorgen. Beim Kaiserstein ward Mahlzeit gehalten, Alle kramten ihre Vorräthe aus; Herr M. beförderte einen goldbraunen Schlegel ans Tageslicht, doch dieser widerstand allen Schnittversuchen und bewies sich bei genauerer Untersuchung als - ein Papiermaché=Kunststück. Aus dem gleichen vortrefflichen Material war ein liebliches Schinkenbein, diverse Brötchen und ein lockend aussehender Kuchen. Von bösen Ahnungen erfaßt, öffnete Herr M. nun auch die Weinflaschen und fand sie mit geschmackvollem Salzwasser gefüllt. Die anwesenden Touristen veranstalteten für den Unglücklichen eine Lebensmittelsammlung und beförderten dann den völlig Fassungslosen sammt seinem "Speisenvorrath" ins Thal.
- Ein französischer Arzt, Farde, hat seine Beobachtungen über Verbrecher veröffentlicht. Die Verbrecherinnen, behauptet er, sind leichter von Gewicht als anständige Frauen. Die Verbrecher haben längere Arme als der gewöhnliche Mensch. (Zum Glück hat der Telegraph und die Polizei noch längere Arme.) Der Uebelthäter hat eine schmale, faltige Stirn, hervorspringende Augenbrauenbogen, sehr große Augenhöhlen (wie die Raubvögel), stark hervortretende Backenknochen, und abstehende große Ohren eigenthümlich. Ihre Haarfarbe ist meistens braun; männliche Verbrecher haben meist nur schwachen Bartwuchs (ein italienisches Sprichwort sagt: "Trauet nicht den Bartlosen") und eine gebogene Nase. Der Blick des Mörders ist kalt, starr und glanzlos, der des Diebes unruhig, schief und umherirrend. So der französische Arzt. Einen Katechismus für Richter darf man aber aus seinen Beobachtungen nicht machen.
- Der Krückstock Friedrichs des Großen. Im Leben Friedrichs des Großen spielte bekanntlich der Krückstock eine große Rolle. Unter den unzähligen Anekdoten vom "alten Fritz" ist jedoch eine weniger bekannte enthalten, in welcher der König mit dem Krückstock nicht seinen Zweck erreichte: Der große König hielt auf einer der gewöhnlichen jährlichen Provinz=Revuen Manöver ab. Es ging nicht vom besten und der Monarch war sehr böser Laune. Schließlich machte eine Eskadron Husaren noch einen völlig falschen Ausfall, worüber der König seinen Zorn nicht bemeistern konnte. Seinen Krückstock, den er bekanntlich auf dem Pferd nicht aus der Hand ließ, drohend emporgehoben, jagte er auf den Rittmeister der Eskadron zu. Dieser sah den König mit dem aufgeregten Gesichte und dem unheilverheißenden Krückstocke auf sich lossprengen. Erst kurz vorher hatte der Stock in der mageren Hand des Königs dem Präsidenten und den Räthen der Regierung zu Frankfurt a. d. Oder eine Portion Zähne aus dem Munde geschlagen. Der Rittmeister wollte jedoch den Stock, auch selbst den Krückstock seines Königs, nicht einmal auf seinem Rücken fühlen; er gab seinem Pferde die Sporen und jagte davon. Der zornige König sprengte hinter ihm her, aber der Rittmeister war jünger und gewandter, als der alte Fritz, und sein Pferd war schneller, als das des Königs. Dieser holte den Verfolgten nicht ein und mußte unverrichteter Sache zurückreiten. Am andern Morgen sollte die Revue mit einer großen Parade geschlossen werden. Vor derselben kam der kommandirende General zum König, um den Rapport abzustatten und die Befehle zu empfangen. Nachdem er die allgemeinen Sachen gemeldet hatte, sagte er: "Und nun habe ich Eurer Majestät noch eine sehr unangenehme Angelegenheit vorzutragen." "Lasse Er hören!" "Der Rittmeister von . . . . "Ach derselbe, der gestern mit seiner Schwadron den dummen Streich machte!" "Es war gestern ein Unglückstag, Majestät!" "Ja, ja. Nun, was will sein Rittmeister?" "Er bittet Eure Majestät

[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 7]

um seinen Abschied." "So, so!" "Er ist einer der bravsten und tüchtigsten Offiziere der Armee; sein Ausscheiden ist ein großer Verlust" "Und warum will der Mann seinen Abschied?" "Er wollte mir den Grund nicht sagen; aber er meint, er könne seit gestern mit Ehren nicht mehr dienen!" "Ach so! Also der Mann ist ein braver Offizier?" "Einer der bravsten!" "Befehle Er dem Rittmeister, auf der Parade zu sein!" Der General ging. Die Parade wurde abgehalten. Als der König bei der Schwadron des Rittmeisters und bei diesem selbst ankam, hielt er sein Pferd an. Laut, daß der ganze Generalstab, der hinter ihm hielt, und die ganze Umgebung es hören konnte, sagte der König zum Rittmeister: "Rittmeister von . . . . ich habe Ihn zum Major ernannt: ich wollte es Ihm gestern schon sagen; aber Er war mir zu geschwinde!" Der neue Major reichte natürlich seinen Abschied nicht ein.


Der Ring.
Novelle von E. Hartner.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 67 Seite 8]

Der Ring.
Novelle von E. Hartner.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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