No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Juni
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 1] WAFR1886Nr49S01 25. Juni (163)

      Das Impfgeschäft im Impfbezirk III (Domhof Ratzeburg) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt, und zwar:

I. im Impfdistrict Mannhagen:

bestehend aus den Ortschaften:

Hammer, Mannhagen, Panten und Walksfelde
a. Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Mannhagen und Walksfelde

am Dienstag, den 29. Juni d. Js.
Nachmittags 2 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

im Schulhause zu Mannhagen während die Revision der Schutzblattern

am Dienstag, den 6. Juli d. Js.
Nachmittags 2 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

in dem gedachten Locale vorgenommen werden wird.

II. im Impfdistrict Ziethen:

bestehend aus den Ortschaften:

Ziethen, Baek, Lankow, Mechow (Hof und Dorf), Römnitz und Wietingsbeck
a. Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Ziethen, Baek und Lankow

am Mittwoch, den 7. Juli d. Js.
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 3 Uhr

im Schulhause zu Ziethen, während die Revision der Schutzblattern

am Mittwoch den 14. Juli d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 3 Uhr

in dem gedachten Locale stattfinden wird.

c. Impfung der im Jahre 1885 zu Domhof Ratzeburg und Palmberg geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus der Ortsschule zu Domhof Ratzeburg

am Freitag den 23. Juli d. Js.
Morgens 10 Uhr

in der Wohnung des Herrn Dr. med. Arndt zu Domhof Ratzeburg, während die Revision der Schutzblattern

am Sonnabend den 30. Juli d. Js.

ebendaselbst stattfinden wird.

III. im Impfdistrict Schlagsdorf,

bestehend aus den Ortschaften

Schlagsdorf (Hof und Dorf), Campow, Hoheleuchte, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neuhof und Schlagbrügge
a. Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Schlagsdorf, Campow und Kl. Molzahn

am Sonnabend, den 15. Juli d. Js.
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

im Schulhause zu Schlagsdorf, während die Revision der Schutzblattern

am Donnerstag, den 22. Juli d. Js.
Nachmittags 1 Uhr resp. 4 Uhr

in dem gedachten Locale angenommen werden wird.

        Schönberg, den 21. Juni 1886.

Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 2]

Der Präsident des Reichstags hat die 94. Plenarsitzung des Reichstags auf Freitag, 25. Juni nachmittags 2 Uhr anberaumt.
Von dem Garantiefonds von zwei Millionen Mark für die nationale Anstellung in Berlin sind privatim und ohne öffentlichen Aufruf schon 1 1/2 Millionen in aller Stille gezeichnet. Ueber die erbetene Reichssubvention hat noch der Bundesrath die Entscheidung zu treffen.
An Leopold v. Ranke's Stelle in Berlin ist der bisherige Vice=Kanzler der Friedensclasse des Ordens pour le mérite, der Maler Adolf Menzel zum Kanzler desselben und Professor Helmholtz zum Vice=Kanzler ernannt worden.
Die Medizinische Gesellschaft in Berlin wird zu Ehren des Obermedizinalraths Dr. v. Gudden, der sich in den wissenschaftlichen Kreisen Berlins hohen Ansehens erfreute, in ihrer nächsten Sitzung eine Theilnahme=Kundgebung veranlassen.
Polizeikommissar Meyer, der wegen der Frankfurter Friedhofsaffaire zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war, ist vom Kaiser begnadigt worden und wird demnächst wieder angestellt werden.
Die 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in Berlin in den Tagen vom 18. bis 25. September statt.
Ueber den Zustand des Königs Otto von Bayern wird erzählt, daß er fortwährend Teufel zu sehen glaubte; er wolle sich Tage lang nicht ankleiden und leide an furchtbaren Genickschmerzen, die ihn veranlassen, fortwährend herum zu springen. Die Eigenthümlichkeit des Königs, nicht zu antworten, habe die Kuratoren Malsen und Pranckh zu dem Mißverständniß verleitet, daß der König ihre Mittheilungen bezüglich der Thronfolge verstanden habe, was aber nicht der Fall gewesen sein soll.
Die Selbstmordgedanken des Königs Ludwig II. werden von Eingeweihten bis in das Jahr 1867 zurückdatirt; schon damals verlangte der König stets Gift, hielt sich für verfolgt und verrathen, ließ Nachforschungen halten, ob seine Getreuen nicht Dolche oder Revolver bereit hätten, ihn aus dem Leben zu bringen, rüstete sich gegen Gefahren, die niemals bestanden, und hatte das Gift bereit, um dem Aeußersten zu entgehen. "Wann wird man mich hinrichten?" brach er wiederholt los, "was wollt Ihr mit mir anfangen?" Mit den Jahren wurden diese Zustände häufiger und die Selbstmordideen des Königs entsprangen nun auch dem Bewußtsein, daß er ernst und schwer leide.
Die Erkrankungen Genickstarre unter der Mannschaft der Garnison Klosterneuburg in Oesterreich nehmen noch immer zu. Die Zahl der Kranken hat bereits 170 überschritten. Der Zustand einzelner Patienten erscheint sehr bedenklich. Außerhalb der Kaserne ist bisher noch kein solcher Krankheitsfall vorgekommen.
Der Bau des eisernen Riesenthurmes auf dem Marsfelde zu Paris ist nunmehr offiziell beschlossen worden. Sobald der Senat den von der Regierung geforderten Kredit bewilligt, beginnen die Arbeiten. Der eiserne Thurm wird siebenmal so hoch sein als der "Arc de Triomphe", und die unterste seiner vier Etagen könnte die Kirche von Notre Dame de Paris aufnehmen. Ein Elevator wird die Besucher zu der mit einem Pavillon gekrönten Spitze des Thurmes emporheben. Von dort übersieht man ganz Paris.
Königin Viktoria hat am 20. d. M. das 50. Jahr ihrer Regierung angetreten. Nur drei englische Könige regierten länger und zwar Heinrich III. (56 Jahre,) Eduard III. (50 Jahre,) Georg III. (60 Jahre.) Die londoner Blätter widmen insgesammt diesem Ereignis sympathische Artikel.
Nach der "Neuen Fr. Pr." beabsichtigt Bulgarien eine Anleihe von 100 Millionen Franks auszuschreiben.
Der Antichrist ist am 2. Osterfeiertage den Bewohnern von Dobia, einem kleinen Flecken des Gouvernements Kalisch in Polen erschienen. Unter den in der Kirche versammelten Andächtigen entstand eine entsetzliche Panik - alles drängte nach den Ausgängen, um den Antichrist zu sehen, der indes ahnungslos von dem Unheil, das er angerichtet, auf seinem Velozepid weiter fuhr. Die guten Leute, welche diese Verkehrsmittel noch nicht kannten, hielten es für ein Machwerk des Teufels und den darauf sitzenden Jünger des Sports für den Antichrist. Einige wollten auch Steinregen und verschiedene Zeichen am Himmel gesehen haben.
Nachträglich wird aus New=York noch ergänzend gemeldet, daß der Anarchist Most zu einem Jahr Gefängniß und zwar bei harter Arbeit verurtheilt ist. Er ist der Schmiedewerkstatt zugetheilt.
Ein chinesisches Geschwader unter dem Komando des Admirals Ting wird binnen Kurzem Europa besuchen. Es ist das erste Mal, daß eine chinesische Flottenabtheilung die europäischen Gewässer besucht. Daß sie die Häfen verschiedener Nationen besuchen wird, meldet die chinesische offizielle Zeitung "Shen Pao"; sie bemerkt, daß die Eskadre, die aus den Panzerschiffen "Wei=Yuen" und "Chen=Yuen" nebst einem Avisodampfer besteht, ausgesandt wird, um der chinesischen Flotte Ansehen zu schaffen und um Erfahrungen zu sammeln.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Panten sub Nr. III belegene Vollstelle c. p. des Vollhufners Hermann Lübbers daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 14. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juni 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsigen Antrags beschlagnahmten, dem Büdner und Handelsmann Fritz Wilms gehörigen, zu Herrnburg sub Nr. I belegenen Büdnerei c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:
1, der Verkaufstermin auf

Freitag, den 24. September 1886,
Vormittags 11 Uhr.

2, der Ueberbotstermin auf

Freitag, den 22. October 1886,
Vormittags 11 Uhr.

Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück, an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör) soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag, den 24. September 1886,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsversteigerung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf zwei Wochen vor dem Verkaufstermin auf der Gerichtsschreiberei I hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letztgenannten Termine zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 22. Juni 1886.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

W. Wetzel.       


[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 3]

Eisenbahn Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn.
Sonntag, den 27. Juni d. Js.
Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin
und zurück II und III, Wagenklasse
zum einfachen Fahrpreise für Hin= und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 8 Uhr 30 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr - Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 9 Uhr 28 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 9 Uhr 49 Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 8 Min. Morg.
Ankunft in Schwerin 10 Uhr 30 Min. Morg.

----------------

Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 32 Min. Abends.
Abfahrt von Kleinen 9 Uhr 54 Min. Abends.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 12 Min. Abends.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 29 Min. Abends.
Abfahrt von Schönberg 10 Uhr 53 Min. Abends.
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 19 Min. Abends.
Die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) berechtigen für die Rückfahrt nicht allein zur Benutzung des Extrazuges Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch der fahrplanmäßigen, von Schwerin 817 Morgens und 120 Nachmittags abgehenden Personenzüge am 28. Juni d. J.
Freigepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist während des                          
Johannistermines
vom
24. Juni bis 1. Juli d. Js.
an den Werktagen
von 8 Uhr bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 27. Juni d. Js.
von 6 bis 9 1/2 Uhr Morgens
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 16. Juni 1886.
                                                    Das Directorium.


Am Sonntag, den 27. Juni cr., Abends 8 Uhr, sollen den Reflektanten die Plätze für Buden auf dem Königschußfestplatze angewiesen werden.

Der Vorstand der Schützenzunft.       


Torf=Auktion.

Dienstag, den 29. Juni von Morgens 9 Uhr an beabsichtige ich auf meinem am Rodüchelstorf=Lübsee'er Wege gelegenem Moore Form= und Preßtorf öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Bezahlung zu verkaufen.
Rodüchelstorf, den 20. Juni 1876.

P. Grevsmühl.       


Auf dem Moore des Schulzen Herrn Oldörp in Lockwisch sind

50 Mille sehr guten Torfs

für Rechnung der G. Creutzfeldt'schen Erben zu verkaufen.

C. Röpsstorff.                           G. Dierking.
      Schönberg.                             Hof Lockwisch.


Gutes Ziegenfutter
hat noch zu vermiethen                                                    
                                                    F. Otto, Schneidermeister.


Am Montag, den 28. ds. Mts., Nachmittags präcise 1 Uhr, Versammlung der

Schuhmacher=Innung.

Die Mitglieder werden dringend ersucht, sämmtlich zu erscheinen.

Tagesordnung:

1. Lehrlingswesen.
2. Beschickung des Delegirtentages in Berlin.
3. Allgemeine Innungs=Angelegenheiten.
Schönberg, im Juni 1886.

                                                    Der Vorstand.


Am Sonntag, den 27. und Montag den 28. Juni findet bei mir ein

Scheibenschießen
nach guten Gewinnen statt, wozu ich freundlichst einlade
Lockwisch.                                                     Gastwirth Oldenburg.

Büchsen und Schießbedarf werden von mir geliefert.

Montag, den 28. Juni: Tanzmusik.


Ia. Münzstahl-Sensen
unter Garantie für jedes Stück empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen,
                                                    Schönberg i. M.


Schutzmarke Mack's Doppelstärke

MACK's DOPPEL-STÄRKE
à 25 pf. per 1/2 Pfund Cart.
Gibt die schönste Wäsche.
Alleiniger Fabrikant H. MACK in Ulm.


Beste Gußstahlsensen
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Diedrich Teschau
Reparatur-, Schleif- und Polir-Werk,
Breitestrasse 24.           Lübeck.           Breitestrasse 24.
empfiehlt
in großartigster Auswahl
und altbewährter Güte
Tischmesser.
Taschenmesser.
Rasirmesser.
Scheeren.
Gärtner- und Schlachter-Artikel.
Waffen und Munition
zu außerordentlich billigen Preisen.


Verzinnte Milchsatten,
4 Liter 70 Pfennig (Mecklenburg)., 6 Liter 85 Pfennig (Mecklenburg)., empfiehlt                                                    
Menzendorf.                                                    J. Siebenmark.


Empfehle

Sensen aus feinstem Gußstahl, krumme und gerade Sensenbäume, kleine und große amerik. Forken mit und ohne Stiel, Sensenringe, sowie Heuharken in großer Auswahl zu billigen Preisen

C. Schwedt.       


Pianinos billig baar oder Raten. Fabrik Weidenslaufer, Berlin NW.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 4]

    Zu unserem am Montag, den 5. und Dienstag, den 6. Juli d. Js. stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 30 Pf.

sind bei uns zu haben.
    Schönberg.

Der Vorstand der Schützenzunft.
Conr. Schultze.       F. Baer.       Joh. Greiff.

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Programm.

    Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. Abends Zapfenstreich.
    Montag, den 5. Juli, Morgens 5 Uhr: Reveille durch die Stadt; um 1/2 7 Uhr Antreten der Schützen auf dem Markte. Ausmarsch. Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. Von 4 Uhr Nachmittags bis zum Einmarsch Harmonie=Musik im Schützenhause.
    Dienstag, den 6. Juli, Ausmarsch, Schießen, Harmonie wie am Montag, Nachmittags 4 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree für Herrn M. 1,50 Damen M. 0,50.
    Mittwoch, den 7. Juli, Abends von 1/2 8 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Wichse versendet

in Dosen 1 1/2 cm. hoch, 4 cm. weit pr. 100 Stück 2 M.,
in Dosen 2 1/4 cm. hoch, 5 1/2 cm. weit pr. 100 Stück 3 M. 50Pfennig (Mecklenburg).,
in Dosen 2 1/4 cm. hoch, 6 1/2 cm. weit pr. 100 Stück 4 M. 50Pfennig (Mecklenburg).,
in Schachteln 2 cm. hoch, 8 cm. lang, 4 1/2 ct. weit pr. 100 1 M. 80 Pfennig (Mecklenburg).,
in Schachteln 2 1/2 cm. hoch, 9 1/2 cm. lang, 5 1/2 ct. weit pr. 100 3 M. 25 Pfennig (Mecklenburg).,
in Schachteln 3 1/4 cm. hoch, 12 cm. lang, 6 1/4 ct. weit pr. 100 5 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).,
in Packeten á 1 Pfund 9 Packete 3 M.

                                                    Paul Schultze, Lüneburg.

Die Wichse trocknet nicht ein, schimmelt nicht, und wird für die Güte garantirt.


Einem jungen strebsamen Stellmacher wird die Gelegenheit geboten, wegen Fortzugs eine im besten Gange befindliche Stellmacherei mit Haus und Garten sofort käuflich zu übernehmen, auch dürfte sich Gelegenheit bieten eine Krugwirthschaft mit anzulegen, da solche ganz am Orte fehlt. Näheres beim Stellmacher Planthaber in Utecht bei Gr. Grönau.


Auf Gr. Molzahn stehen circa vier Tausend
Reth,
das kleine Hundert zu 4 M. zum Verkauf.                                         


Scheibenschießen Scheibenschießen

Am Sonntag, den 27. und Montag, den 28. Juni findet bei mir ein Scheibenschießen nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hierdurch freundlichst einlade.

Schießbedarf wird gehalten.
                                                    Wittwe Grevsmühl, Zarnewenz.
Am 27. Juni: TANZMUSIK.


Zu Hof=Selmsdorf werden noch zu Michaelis
zwei Tagelöhner in Wohnung
gesucht.                                                    Breuel.


Gesucht:
Ein kräftiger Knecht
von 17-20 Jahren.                                                                              
Lübeck.                                                     P. Cordes, Wwe.
                                                                  Bierhandlung.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 27. Juni.

        Frühkirche: fällt aus.
        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Mecklenburg:

5,13,     10,13 Vorm.,     12,54,     7,54 Nachm.

Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:

9,48 Vorm.,     2,57,     5,35 Nachm.,     12,03 Nachts.


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 49 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 25. Juni 1886.


Am Sonnabend früh war die Leiche des Königs Ludwigs II. in der Residenz zu München nicht mehr zu sehen. Zahlreiche, erst in der Nacht und am Morgen Angekommene gaben ihrer Erregung und Verstimmung über diese Maßregeln lauten Ausdruck. Einzelnen gelang ,es auch, durch ein Fenster der Südseite auf einer herbeigeholten Leiter in die neue Residenz zu dringen. Dieser Weg durch's Fenster wurde schließlich von Hunderten, selbst von Damen benutzt, schließlich wurde auch diese Kommunikation versperrt. Um die Mittagsstunde nahm das Gedränge solche Dimensionen an, daß selbst die Hofbediensteten zu den Eingängen nicht mehr gelangen konnten. So mußten dann schließlich auch die Hofdiener, denen das Arrangement der Tafel des Kronprinzen oblag, mitsammt ihren Vorräthen und Geräthschaften auf herbeigeschaften Leitern an einer minder umlagerten Stelle durch die Fenster ins innere der Gebäude steigen.
Wenn die Hoftrauer in Bayern vorüber ist, sollen, wie es heißt, die sämmtlichen Schlösser des Königs für den Besuch des Publikums geöffnet werden.
Es ist ein öffentliches Geheimniß, daß es zuerst die großen Schulden der königlichen Kabinetskasse waren, welche die Dinge in Bayern so furchtbar rasch ins Rollen gebracht haben, nur haben sich bisher die widersprechendsten Nachrichten über die eigentliche Höhe dieser Schuldenlast gekreuzt. Wie wir nun einer Mittheilung der Neuen Freien Presse aus München entnehmen, beträgt nach genauen Ermittelungen der Schuldenstand des verstorbenen Königs rund 20 Millionen Mark. Davon entfallen auf laufende Verbindlichkeiten 13 Millionen Mark, während die Schulden des Königs bei der bayrischen Hypotheken= und Wechselbank 7 Millionen Mark betragen. Ein baares Privatvermögen des Königs Ludwig ist nicht vorhanden; die von ihm hinterlassenen Schlösser, deren Werth allerdings sehr hoch veranschlagt wird, wenngleich viele kostspieligen Einrichtungen nur speciellen Neigungen des Königs entsprechen mochten, sind vorläufig in den Besitz des Staates übergegangen. Es heißt, daß die Bauten und Einrichtungen in einigen Schlössern nicht sofort unterbrochen werden sollen, um den Gewerbsleuten, welche dabei ihre Beschäftigung fanden, nicht allen Verdienst mit einem Schlag zu rauben.
Der besondere Ausschuß der Kammer der Reichsräthe trat noch am Sonnabend dreimal zusammen; zu der zweiten Sitzung war Professor Grashey zugezogen worden und faßte man einstimmig den Beschluß der Uebernahme und der Fortsetzung der Regentschaft durch den Prinzen Luitpold zuzustimmen.
Im Ausschuß des bayerischen Reichsraths soll das vom Ministerium über den König vorgelegte Material geradezu erschütternd gewirkt haben; viele Mitglieder waren derart ergriffen, daß sie die Sitzung verlassen mußten; einer der Herren wurde fast ohnmächtig; ein hoher Adeliger rief aus: "Es ist entsetzlich, es ist ganz furchtbar!" Vieles wird wohl für immer geheim bleiben. So hat König Ludwig II. von den Ministern nie als solchen, sondern stets mit Schimpfworten gesprochen. Den Stadtkommandanten Muck hat der König beauftragen lassen, die Minister zu beschimpfen. Unter Anderem hat er den Befehl ertheilt, München an vier Ecken anzuzünden. Von hundertfünfunddreißig Mißhandlungen schwerer Art wird berichtet. Einem Chevauxleger hat er geschrieben: "Lieber Georg! Komm wieder zu mir, ich habe Dich so lieb und werde Dich nicht mehr schlagen. Dein treuergebener König Ludwig." Nach seinem verabschiedeten Kammerdiener Hesselschwert verlangte er fort und fort und wollte, daß ein Telephon zu ihm gebaut werde, damit er mit ihm reden könne. Professor von Gudden wurde schon vor 10 Jahren vom König über den Prinzen Otto befragt und hat hierbei des Königs herannahendes Leiden erkannt. Vor seiner Abreise hatte Gudden trübe Ahnungen; von einem Freund der Familie wird erzählt, daß er zu seiner Frau gesagt habe: Ich komme jedenfalls wieder todt oder lebendig; zu seiner Tochter: Bete ein Vaterunser für mich. In Berg äußerte er zu einem Hofbeamten: Mein Dienst ist ein lebensgefährlicher; wenn er mit dem Könige ausgehe, wisse er nicht, ob er lebendig zurückkomme, dennoch müsse er gehen, denn ein jeder Kranker müsse besonders behandelt werden und bei dem König müsse man auf dessen Willen Rücksicht nehmen. Auch in Berg hatte der König Angriffe auf einen Wärter, wie in Hohenschwangau auf Militärpersonen versucht. Der Wärter hielt jedoch den König dadurch zurück, daß er sagte, an der Thür stehen zwei Wachen. Ein Chevauxleger war des Königs Liebling und er redete ihn mit Engel" an; diesem mußte der Kammerdiener knieend den Tschibuk anzünden. Der König hat thatsächlich Befehl gegeben, damit die Finanznoth ende, alle Banken aufzubrechen und das Geld heraus zu nehmen.


Schönberg. Bei dem hier heute abgehaltenen Remontemarkte waren 34 Pferde zum Verkauf gestellt, von denen jedoch nur 3 angekauft wurden.
- Bei der neulich in Ratzeburg abgehaltenen Thierschau erhielten nach den "M. L." folgende Hauswirthe aus dem Fürstenthum Ratzeburg Prämien: Hecht=Resdorf (3jähr. Hengst) 50 M., (erster Preis), Oldenburg=Rieps (desgl.) 15 M., (dritter Preis), Hecht=Resdorf (2jähr. Hengst) 20 M., (zweiter Preis), derselbe (1jähr. Hengst) 10 M., (zweiter Preis), Kreutzfeld=Kuhlrade (Mutterstute 50 M., (erster Preis), H. Timpke=Campow (desgl.) 10 M., (fünfter Preis), Ollmann=Schlagsdorf (3jähr. Stutfüllen) 30 M., (erster Preis),Hecht=Resdorf (2jähr. Stutfüllen) Ehrenfahne (sechster Preis), Gülzow=Ziethen (1jähr. Stutfüllen) 5 M. (dritter Preis, Hecht=Resdorf (Wagenpferd) 20 M. und für eigene Aufzucht Extraprämie 10 M. (elfter Preis) Robrahn=Pogetz (desgl.) 10 M. (zweiter Preis), Oldenburg=Rieps (Ackerpferd) 10 M., (zweiter Preis), Hecht=Resdorf (Milchkuh) 20 M. (sechster Preis), Gastwirth Reimers=Schlagsdorf (2jähr. Starke) 10 M. (fünfter Preis), Oldenburg=Rieps (desgl.) Ehrenfahne (siebenter Preis), derselbe (1jähr. Starke) 5 M. (vierter Preis), Hecht=Resdorf (engl. Mutterschaf) 5 M., (zweiter Preis), derselbe (desgl.) Ehrenfahne (dritter Preis), Oldenburg=Rieps (Eber) 15 M., (erster Preis), Oldenburg=Schlagbrügge (Enten) 5 M., (erster Preis).
- In Hamburg äscherte in der Sonnabends=Nacht ein bedeutendes Feuer die Speicher des Zuckerlagers von Jacob auf Rothenburgsort ein. Der Schaden ist sehr bedeutend, da allein für 700,000 Mk. Zucker verbrannt sind. Der Gesammtschaden wird auf 1 2/3 Millionen Mark geschätzt.
- Ueber die Art, wie die Königinmutter die Kunde vom Tod des König Ludwig erhielt, erzählt der Münchener Boote: Prinzessin Therese, die Gemahlin des Prinzen Arnulph, eine Schwester des regierenden Fürsten Lichtenstein, war mit der peinlichen Mission betraut worden und zog in Elbinggeralp zunächst den Beichtvater der Königin ins Vertrauen. Dieser las sodann der Königin aus der Bibel vor und wiederholte eine Stelle der Schrift dreimal hintereinander. Hierdurch aufmerksam gemacht, fragte die Königin, ob dem König etwas zugestoßen sei, worauf die Gräfin von der Mühle, die Gesellschaftsdame der Königin, erwiderte, König Ludwig sei sehr krank. Hiermit nicht beruhigt, drang die Königin weiter in die Anwesenden und fragte, ob ihr Sohn todt sei. Prinzessin Therese nickte nur, worauf die Königin zu weinen begann und sagte, man möge ihr die volle Wahrheit mittheilen. Das that Prinzessin Therese.
- Aus Starnberg kommt die traurige Nachricht, daß Sonntag Nachmittag eine Gesellschaft, bestehend aus 15 Personen, durch Umschlagen des Schiffes ertrunken ist.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 6]

- In der Küche für die Mannschaften des Füsilier=Bataillons des Kaiser=Franz=Grenadier Regiments zu Berlin explodierte am Sonnabend früh ein sog. Sekingscher Kochheerd (Papinsches System) mit solcher Gewalt, daß Thüren und Fenster zersplitterten. Zwei Soldaten wurden von den aus dem Kessel geschleuderten Speisen dermaßen verbrüht, daß an der Erhaltung ihres Lebens gezweifelt werden muß. Die Gewalt der Explosion war eine so große, daß die zwei Centner Fleisch, welche sich in dem Kessel befanden, zu Atomen zerstückelt in der Küche umherlagen. Die beiden Verwundeten wurden in das Militärlazareth bei Tempelhof übergeführt. - Man vermuthet, daß eine Verstopfung der Ventile die Explosion veranlaßt habe.
- Bei der Frühjahrs=Kontrollversammlung in Pirna hatte ein Cigarrenarbeiter den die Versammlung leitenden Reserveoffizier so schwer beleidigt, daß seine Verhaftung erfolgte. Er ist nunmehr durch kriegsgerichtliches Urtheil mit einem Jahr Festung bestraft worden.
- In Lutterbach (Kreis Mühlhausen in Elsaß) wurden drei Reblausherde entdeckt.
- Der tausendjährige Rosenstock am Dom zu Hildesheim, der im vorigen Jahr fast verdorrt schien, fängt wieder an zu blühen.
- Aus Schlesien wird ebenfalls von großer Wassersnoth berichtet. Die Ueberschwemmung des Bobers und des Zackens hat sehr große Dimensionen angenommen. Das Wasser steigt fortwährend. Die überschwemmten Ortschaften schweben in größter Gefahr. Die Feuerwehren der ganzen Gegend sind alarmirt. Der Schaden ist enorm. Der Pegelstand des Bobers beträgt 3,5 m. Warmbrunn, Herischdorf, Kunersdorf, die Sandvorstadt von Hirschberg, Straupitz und andere Orte stehen theilweis unter Wasser.
- Aus Schlesien wird gemeldet: Zum größten Erstaunen der neunzig Gäste, die in der Nacht von Freitag auf den Sonnabend bei ziemlich kühler Temperatur im Hospiz auf der Schneekoppe genächtigt hatten, gestatteten die Fensterscheiben im Saal und in den Zimmern keinen freien Durchblick - Eisblumen schmückten sie! Beim Herauftreten hatte das Auge den prächtigen Anblick einer Winterlandschaft. Der Kegel, der Kamm der schwarzen Koppe, der Brunnenberg und der Koppenplan waren ins reinste Weiß gehüllt - ein Zauber des Berggeistes für Pfingstnachzügler. Die Beobachtungen am Thermometer ergaben 1 Grad unter dem Gefrierpunkt.
- Auch auf dem Brocken war Schneefall eingetreten. Der Berg bot ein vollständiges Winterlandschaftsbild. Die Temperatur war 1/2 Grad unter Null.
- Neuen Schnee giebt's bereits wieder in den bayrischen Alpen; in den höheren Gegenden ist's wie im Winter; große Kälte und fußhoher Schnee bringen der Alpenwirthschaft großen Schaden.
- Von der sächsischen Staatsbahnverwaltung werden am 17. Juli und 14. August Extrazüge nach dem Salzkammergute, Steiermark, Tirol und Kärnthen abgelassen. Die Züge gehen an jenen Tagen von Leipzig (Baier. Bhf.) 1 Uhr 40 Min. nachm. ab. Die Preise haben eine ungewöhnliche Ermäßigung erfahren; (Leipzig=Salzburg z. B. 47,80 M. in II., 31,30 M. in III. Wagenkl.), die Fahrkarten sind 45 Tage giltig.
- Bei Gütersloh stießen am Freitag zwei Güterzüge zusammen. Bei der Abfahrt eines Zuges in der Richtung nach Hamm lief ein anderer von dort kommender Zug infolge falscher Weichenstellung auf demselben Geleise ein; beide Züge prallten aufeinander, ein Packwagen wurde umgestürzt, sieben Waggons kamen aus dem Geleise und wurden größtentheils zertrümmert. Mehrere Bremser erlitten leichtere Verletzungen.
- Aus Hof wird berichtet, daß der Kurierzug von Sachsen her, mit dem in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag der deutsche Kronprinz von Berlin nach München gereist ist, dadurch eine 3/4 stündige Verspätung erlitten hat, daß der bayrische Wagenmeister bei der Revision an dem Salonwagen des Kronprinzen vorausgehenden Waggon der Begleitung, einem preußischen, einen Radbruch entdeckte. Der Wagen mußte ausgestoßen werden und es konnte dadurch rechtzeitig einem leichtmöglichen schweren Unglücksfall vorgebeugt werden.
- Die Cholera breitet sich in Italien weiter und weiter aus. Bei dem in Vittorio garnisonirenden Bersaglier=Bataillon sind 7 Cholerafälle konstatirt worden. In Folge dessen ist die Lagerung in Zelten angeordnet worden und eine Inspektionskommission von Padua nach Vittorio abgegangen.
- Einen adligen Henker hat Oesterreich gegenwärtig. Das Wiener Oberlandesgericht hat nämlich den bisherigen zeitweiligen Henker von Serajewo, einen Herrn v. Seyfried, zum "Scharfrichter" von Wien ernannt.
- Ein Scheidungsgrund. Vor kurzem vermählte sich in London der Privatier Edward Bergot mit Miß Helene Marison, einer der gefeiertsten Mitglieder des londoner Touristen=Clubs. Das Paar trat die Hochzeitsreise an, auf welcher es sechs Wochen verblieb, und langte am 26. Mai wieder in London an. An denselben Tag reichte Herr Bergot die Scheidungsanklage gegen seine Fran ein. In derselben erklärt er, es sei ihm unmöglich, länger mit seiner Frau zu leben, die ihn jede Nacht zwinge, Berge zu besteigen, um den Sonnenaufgang zu sehen, die ihn drei Tage nach der Hochzeit auf dem halben Weg zum Gipfel des Mont Blanc hülflos im Stich ließ, weil er nicht nachkommen konnte, und die ihm endlich in sechswöchentlicher Ehe nicht gestattete, die Bergschuhe abzulegen und die Pantoffeln anzuziehen. Mr. Bergot legte auch zwei ärztliche Zeugnisse bei, welche bestätigen, daß er sich am Rigi eine Knöchelverstauchung und auf den Hörnern von Bize bei Montreux eine Abschürfung der Rückenhaut zugezogen hat.
- In der landwirthschaftlichen Post wird den Landwirthen, welche bei den immer weiter sinkenden Preisen ihrer Produkte sich vielfach in einem Nothstand befinden, von einem Sachverständigen die Aufzucht von Pferden als ein gewinnbringendes Nebengewerbe empfohlen, welches besonders auch der kleinere Landwirth recht wohl betreiben könne. Das Futter der Fohlen soll im ersten Lebensjahr reichlich aus Hafer bestehen. Im 2. und 3. Jahr dagegen sollen die jungen Thiere möglichst ohne Körnerfutter, im Sommer auf der Weide und im Winter mit mäßigem Futter, geschnittenem Heu angemengt mit Weizenspreu und Runkelrüben, ernährt werden, weil letzteres Futter ihnen die richtige Breite und Höhe gebe.


Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 7]

Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1886 Nr. 49 Seite 8]

Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
[Fortsetzung.]


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