[ => Original lesen: 1885 Nr. 29 Seite 1] Am originellsten und ganz wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, haben die Bauern des Tegernsee'r Gaus in Oberbayern dem Fürsten Bismarck gratulirt. Ihre Adresse lautet:
"Euer Gnaden Herr Fürst! Mir san dahoam weit hint in die Berg, wos scho einigeht ins Tyrolerlandt, aber hint bleiben thuan ma deszwegen nit an so an Tag! Siebez'g Jahrl dos is a Wort; 's is was, wenns unseroaner auf'n Buckel hat aber no a bissel was anders, wenn daner so mit seine Jahrln haust! Herrgott no'mal, a so a Leben dergibt - dös is a Haufen Arbeit! Und dös, was Arbeit hoaßt, dös g'spürt aa der Bauer und hat sein Respekt davor und wenn aa Viele vielleicht noch nix verstehna von dera politischen Sach, dös versteht doch a Jeder, was a deutsche Einheit is und der ganze Z'sammastand und a deutsche Ehr'! Denn dös is koa Kopfsach nit und braucht nit lang studiren, dös geht ins G'fühl und geht ins G'muath. Wer aber hat uns dös a so z'samma g'richt, als wie der Bismarck - als wie Du? Muaßt schon verzeihgn, daß ma so gradaus reden; es g'schiecht ja bloß, weil's uns von Herzen geht und Du hast es selber gern; gradaus und schneidt alleweil! Dös g'fällt uns da herin in unsere Berg no extra guat von Dir! Der Bauer braucht an Fried für sei Haus und sei Feld, und daß ma'n hab'n, dös dank ma Dir; wenn aber oaner kimmt, der's anders moant, na san unsere Buabn a no' da, wies anno 70 da g'west san, denn die blauen Teufel sterben nit aus. Kannst Di verlassen! Und jetzta, Vergelts Gott für All's, a lang's Leben und an guaten G'sund - den braucht ma scho zu so an G'schäft! Du hast uns wieder a große deutsche Hoamat geben, und was sollen mer Dir geben? daß Du selber auf jeden Fleckel von dem deutschen Land Dei' Hoamat hast, doß ma in a jeda ütten, und wär's z'höchst am Berg, Dein Nama nennt. Dös halt' Dir für am heuti'a Tag! 's is aa was Schöns's, wenn no' der ärmste Bauer in sein Häusl, an oan denkt und as Vergelts Gott von die g'ringa Leut war nie dos letzt' für oan, der's Herz a so auf'n rechten Fleck hat! - Und jetzta - viel Glück zum Siebez'ger! beim Achtzger kemma wieder z'samm!"
Bismarcks Besuch auf seinem wiedergewonnenen Stammgute Schönhausen war ein Fest für alle Einwohner und viele Andere, die aus der weiten Umgegend herzugeströmt waren. Bismarck kam mit seiner Gemahlin und seinen zwei Söhnen und wurde von dem Geistlichen, dem Kriegerverein, den Gesangvereinen etc. festlich begrüßt. Er dankte sichtlich ergriffen und sagte: "Durch die Gnade des Kaisers sind mir Güter geschenkt worden, die größer und werthvoller sind als Schönhausen, ich habe mich aber über keines so gefreut als gerade über die Wiedervereinigung Schönhausens in der Hand meiner Familie. Je älter man wird, je mehr weiß man den Grund und Boden zu schätzen, auf dem man als Kind wandelte und wo die Grundlage zu dem gelegt ist, was man später ward." Dieselbe Erklärung gab er Abends ab, als ihm der Gesangverein ein Ständchen gebracht hatte, dem er im Park, im Interimsrock und aus der langen Pfeife dampfend, an einen Baum gelehnt, gelauscht hatte. Als des Abends durch die stillen Fluren und Auen das Lied aus dem Munde der Sänger tönte vom Rhein, wo unsere Reben wachsen, da gedachte der Kanzler wohl der heißen Tage, deren Ergebniß es war, daß der Rhein heute nicht mehr Deutschlands Grenze, sondern Deutschlands Strom ist, und Thränen rollten über die Wangen des Mannes, der seine Zeit sonst den eisernen zu nennen pflegt. Andern Vormittags sah man in Schönhausen zwei einfache Fuhrwerke durch's Dorf fahren, im ersten saß Fürst Bismarck mit seinem Freunde, dem Amtsrath Dietze=Barby, und seinem Oberförster, im anderen die beiden Söhne des Kanzlers. Beim Schulzen, sowie bei anderen Honoratioren des Dorfes hielten die Wagen, und Fürst Bismarck, der mit geradezu auffallender Frische vom Wagen stieg und sich nach abgestatteter Visite wieder auf den Wagen schwang, machte den schlichten Landleuten einen regelmäßigen Antrittsbesuch, die ihrerseits über die hohe Ehre glücklich waren. Dem Schreiber dieses, der mit noch drei Herren in einem Gasthhause beim Bier saß und beim Rufe "Er kommt!" auf die Straße gestürzt war, um dem Reichskanzler seine Reverenz zu bezeugen, rief er im langsamen Vorübergehen zu: "So früh schon in der Kneipe." Vor und nach diesen Visiten hatte der Reichskanzler Ausfahrten nach den verschiedenen Theilen seiner neuen Besitzungen gemacht. Er stellte "seinen Schönhausenern, wie er sie wohl nuna nennen dürfe," in Aussicht, sie nun öfter zu besuchen als bisher.
Der Reichskanzler ist von seinem ihm nunmehr von neuem zugefallenen Familiengut Schönhausen wieder nach Berlin zurückgekehrt, die wenigen Tage aber, die er an der Stätte, wo seine Wiege gestanden, verlebt hat, werden, wie er beim Abschied auf dem Bahnhof selbst noch gesagt hat, in seiner Erinnerung fortleben, denn "seine Schönhausener" haben alles gethan, um es dem Fürsten in der neuen Heimath angenehm zu machen. Er hat ihnen auch versprechen müssen, bald wieder zu kommen, und schließlich noch von einer Dorfschönen einen großen Strauß Frühlingsblumen zum Andenken erhalten und denselben auch nach Berlin in sein Palais mitgenommen.
In der N. A. Z. ist folgender Dank Bismarcks zu lesen:
Nachdem ich den Besitz des vollen ehemaligen Erbes meiner Väter hier in Schönhausen habe antreten können, drängt es mich, allen Denen, welche dazu mitgewirkt haben, daß dieser seit vielen Jahren von mir gehegte Wunsch erfüllt wurde, nochmals von Herzen zu danken.
Schönhausen, den 7. April 1885.
von Bismarck.
Die Sozialdemokraten im Reichstage wollen lieber Kritik üben als ertragen, selbst von den eigenen Genossen. Sie sind mit ihrem Organ, dem "Sozialdemokrat" in Zürich, hart und öffentlich an einander gerathen, weil dieses mancherlei offene und versteckte Kritik au ihren Beschlüssen im Reichstage übte. In einer öffentlichen Erklärung an dasselbe erklären sie diese Kritik als eine Schädigung der Partei und schließen: "Nicht das Blatt ist es, welches die Haltung der Fraktion zu bestimmen, sondern die Fraktion ist es, welche die Haltung des Blatts zu kontroliren hat. Die Fraktion erwartet
[ => Original lesen: 1885 Nr. 29 Seite 2]demgemäß, daß derartige Angriffe in Zukunft unterbleiben." Das ist lehrreich für das Verhältniß der Wähler zu den Gewählten. "Wenn die Herren jetzt schon den Widerspruch ihrer Parteigenossen nicht vertragen können, wie soll das werden, wenn das Unglück will, daß sie einmal am Ministertische sitzen?" (NB. Eins, und vielleicht das Wichtigste, erfährt man nicht, ob das Parteiorgan unzufrieden ist, weil die betr. Herren im Reichstage und namentlich in der Colonialfrage und bei der Unterstützung der Dampferlinien zu viele oder zu wenige Zugeständnisse gemacht.)
In der neuesten Nummer des Reichs=Gesetzblattes wird das Gesetz, betreffend den Zollanschluß der freien Hansestadt Bremen an das deutsche Zollgebiet veröffentlicht und der Reichskanzler ermächtigt, eine Anleihe aufzunehmen, um der Stadt Bremen 12 Millionen Mark, die Hälfte der überhaupt entstehenden Kosten aus Reichsmitteln zuzuschießen.
Auf seinem Gute Dolzig ist 88 Jahre alt General Vogel von Falkenstein gestorben. Berühmt hat ihn gemacht sein Siegeszug nach Frankfurt an der Spitze der Mainarmee im J. 1866, viel besungen und unvergessen. Er sollte Pfarrer werden, der kleine, schwächliche und unansehnliche 15jährige Knirps machte es aber 1813 möglich, daß er mit der Armee marschiren durfte gleichsam zur Probe; denn er konnte kaum den Tornister tragen. Es war Kern in ihm, in Frankreich holte er sich das eiserne Kreuz.
Der Prinz und die Prinzessin von Wales haben sich nun wirklich in die Höhle des irischen Löwen, d. h. nach Dublin, in die Hauptstadt Irlands, begeben. Bis jetzt sieht es aber nicht so aus, als ob auch nur eine einzige der schwarzen Prophezeihungen eintreffen sollte, welche dem englischen Kronprinzen und seiner Gemahlin von seiten der irischen "Unversöhnlichen" gemacht worden sind; denn der Empfang, den man dem kronprinzlichen Paar in Dublin bereitet hat, ist gerade von seiten des irischen Volkes ein sehr herzlicher gewesen. Ohne jede Störung und unter desto freudigeren Zurufen sind der Prinz und die Prinzessin von der Menge im Hafen empfangen und nach der alten Burg von Dublin, der Wohnung des Vicekönigs, begleitet worden, und die Irländer fühlen sich sichtlich geehrt, daß endlich einmal ein englischer Kronsprinz, was seit Jahrhunderten nicht mehr geschehen ist, den Boden der "grünen Insel" betreten hat.
Es sieht nach den neuesten Depeschen so aus, als ob die Engländer und die Russen in Afghanistan doch noch aneinander gerathen sollten. Während die ersteren nämlich sich in Indien durch glänzende Feste der Freundschaft des Emirs von Afghanistan zu versichern trachten, rücken die Russen in aller Stille einen Schritt nach dem andern vor. So hat am 18. März zwischen Russen und Afghanen ein Treffen am Kutschkfluß stattgefunden, das für die Afghanen mit einer großen Niederlage abgeschlossen hat. Sie haben 500 Mann, 8 Geschütze, 2 Fahnen, ihr Lager und sämmtliche Vorräthe verloren und die englischen Offiziere, die dem Kampfe zusahen, mußten schließlich mitflüchten, wenn sie von den Kosaken nicht niedergestochen sein wollten. Weiter wird berichtet, daß die Russen am 30. März die Afghanen bei Pendjik angegriffen und aus dieser Stadt hinausgeworfen haben. Die Afghanen sollen sich gut geschlagen haben und zwei Compagnien sollen bis auf den letzten Mann niedergemacht worden sein; trotzdem mußten sie den Russen weichen. Nach all diesen Nachrichten ist die Stimmung in England eine sehr kriegslustige geworden und die Blätter meinen, daß ein Krieg zwischen Rußland und England kaum mehr zu vermeiden sein werde.
Der bekannte General Grant, auch früherer Präsident der Vereinigen Staaten, liegt in New=York im Sterben. Er hat in den letzten Tagen wiederholt Blutstürze gehabt, ist aber trotzdem noch bei vollem Bewußtsein und sieht dem Tod ruhig entgegen. Während der letzten Jahre hat General Grant von der Popularität, die er früher besaß, viel verloren.
- Bekanntlich besteht schon seit Jahren die Annahme, daß sich aus Saatgetreide, welches aus nördlicheren Gegenden in Deutschland eingeführt wird, ein widerstandsfähigeres und ertragreicheres Getreide erziehen lasse. Es sind deshalb in verschiedenen Theilen Deutschlands Anbauversuche mit Getreidesamen aus Schweden unternommen worden. Auch das landwirthschaftliche Institut zu Jena führte solch einen Versuch aus, dessen Ergebniß sich in Folgendem zusammenstellen läßt: Das Getreide aus schwedischem Samen entwickelte sich in den meisten Fällen schneller, stand Anfangs üppiger, wurde häufig höher, blühte auch früher und wurde 8 bis 14 Tage früher reif als das Getreide aus einheimischem Samen. Wenn diese Eigenschaften schwedisches Saatgut als besonders empfehlenswerth für rauhere Gebirgslagen erschein lassen, do darf auch nicht verschwiegen werden, daß das schwedische Getreide im Ertrage sich meist nicht mit dem deutschen messen kann; nur die Hafersorten, der schwedische Weißhafer und der schwedische schwarze Fahnenhafer gaben höhere Erträge, als die verglichenen deutschen Hafersorten.
- Nicht Hunderte, nein Tausende von Männern verlassen jetzt das lippische Ländchen, um in die Ferne zu ziehen. Aber weder Kamerun, noch Angra Pequena oder gar das bald ganz aus der Mode kommende Amerika ist das Ziel dieser Zugvögel; nein über ganz Deutschland, Oesterreich=Ungarn, Rußland, Holland, Dänemark u. s. w. breiten sie sich aus, um - im Herbst mit hübschem Verdienst in der Tasche wiederzukommen. Es sind die lippischen Ziegler, die den Sommer hindurch ihrem Geschäft nachgehen und auch überall lohnende Arbeit finden. In diesen Tagen läßt die dortige Bahn mehrere Extrazüge von Detmold ab, um die Leute weiter zu befördern. Während der Abwesenheit des Familienhauptes beackern Frau und Kinder das Bischen Land, was die meisten Ziegler besitzen. Und ist erst wieder die Erndte eingeheimst, bringt der Mann das baare Geld dazu, so daß die thätigen Menschen dann dem Winter getrost entgegen sehen können.
- Zum erstenmal in ihrem Leben tragt Kaiserin Eugenie Tintenflecke an den Fingern, sie schreibt nämlich an den Denkwürdigkeiten ihres Lebens, die auch manchen Klex zeigen.
- Der Kassendiener eines Modewaarengeschäfts in Paris fuhr auf der Pferdebahn nach Genevilliers, als neben ihm zwei Personen darüber stritten, ob ein Fläschchen, das eine derselben zeigte, echtes Rosenöl enthalte. Aufgefordert, seine Meinung abzugeben, roch der Beamte arglos - und verfiel sofort in tiefem Schlaf, worauf ihm die Reisenachbarn die gefüllte Geldtasche abschnitten und ausstiegen. Glücklicherweise machte Derjenige der die Tasche unter dem Rock versteckt hielt, einen Fehltritt, Gold= und Silberstücke fielen klirrend zu Boden, und der Conducteur hielt den Dieb fest.
Anzeigen.
Der Schneider Joachim Peter Heinrich Böken, geboren am 15. Februar 1862 zu Carlow, und der Hausknecht Joachim Friedrich Wilhelm Krellenberg, geboren am 22. Januar 1862 zu Schönberg, beide zuletzt in Schönberg, werden beschuldigt, - als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, - Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 No. 1 des Str.=G.=B. Dieselben werden auf
Dienstag, den 6. October 1885,
Vormittags 9 1/2 Uhr,
vor die Strafkammer bei dem Großherzoglichen Amtsgerichte zu Schönberg in Mecklenburg zur Hauptversammlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsitzenden der Ersatzcommission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg zu Schönberg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Neustrelitz, den 7. April 1884.
Der Erste Staatsanwalt.
Beglaubigt
R. Funck.
Landgerichtsprotocollist.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 29 Seite 3]Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. 40 belegene Büdnerstelle c. p. des Klempnermeisters Fridolin Reinhard daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Donnerstag, den 30. April 1885,
Vormittags 10 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. Februar 1885.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Auf den Antrag des Schulzen Lenschow aus Blüßen und des Hauswirths Wiencke aus Sülsdorf b./Selmdorf, Vormünder der Anna Maria Helene Elisabeth Lenschow in Zarnewenz, soll über die zu Zarnewenz sub No. II belegene Vollstelle c. p. ihrer Curandin ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Sonnabend, den 6. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. März 1885.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das zu Niendorf belegene Mühlengehöft c. p. der Ehefrau des Müllers Thies daselbst, Caroline geb. Peters, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung in dem auf
Sonnabend, den 27. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr
anstehenden Liquidationstermin peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch gegen die späteren Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 8. April 1885.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Nr. 33 Lohrinden=Auction.
Am Dienstag, den 21. April Morgens 11 Uhr, sollen in Kösters Hotel hieselbst die Eichenrinde in nachbenannten Zuschlägen zur Selbstgewinnung meistbietend verkauft werden.
1. Niendorfer Holz:
die Rinde von 130 Stück 60-80 jähr. Eichen.
2. Pellmoor:
die Rinde von 74 Stück 60-100 jähr. Eichen.
3. Cronscamper=Zuschlag:
die Rinde von 74 Stück 80-100 jähr. Eichen.
Schönberg, den 11. April 1885.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 34.
Am Mittwoch, den 22. April Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirthe Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
251 Rmet. tannen Knüppel.
91 Rmet. tannen Rodestämme.
1/2 Fuder tannen Durchforstholz II Cl.
Herr Förster Polle weist auf Verlangen das zum Verkaufe gelangende Holz nach.
Schönberg, den 11. April 1885.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Als Neuheiten empfehle zu billigen Preisen die berühmten
White-Nähmaschinen
hocharmigen Singer=Maschinen nach ganz neuen Modellen, in mehreren Ausstattungen, ohne Preiserhöhung. Einige noch auf Lager befindliche
Singer=Nähmaschinen
nach den bisherigen Modellen verkaufe um damit zu räumen unter Fabrikpreisen und zwar Singer=Handmaschinen von 45 M. an, Trittmaschinen von 60 M. an, bemerke noch, daß ich für jede Maschine mehrere Jahre garantire.
Rud. Schrep.
Zubereitete
Oelfarben
trockene Farben, Firniß, Pinsel,
Fussbodenöl
hell und dunkel empfiehlt
C. F. Alm,
Drogen= u. Farben=Handlung.
Lübeck, Holstenstraße 22.
Ich kaufe sämmtliche hier im Lande noch lagernden Spankiepen; - das Geschäft bleibt stetig.
Bestellungen
können bei mir in Empfang genommen werden.
C. Egert.
Drahtgewebe,
Schaufeln, Spaten, Harcken, Kartoffel=Hacker, sowie eiserne Gestelle zu Gartenmöbel empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Zum Waschen und Garniren von Morgenhauben, sowie zum Namensticken, Häkel= und Handnäharbeit empfiehlt sich
Frau A. Kuschel,
Sabowerstraße 45.
Umständehalber steht eine
Kuh
zu verkaufen beim Bahnwärter Kamm bei Lüdersdorf.
Einige noch gut erhaltene
Bienenwohnungen,
hat billig abzugeben
Schönberg. A. Lenschow,
Imker.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 29 Seite 4]Gebrüder Burchard
empfehlen den Eingang von Neuheiten für die Frühjahrs= und Sommer=Saison
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in größter Auswahl.
Ich erhielt wiederum eine grössere Sendung
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Wilh. Schulze,
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Johannes Schleuss
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Aloys Schweigmann
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Schönberg im April 1885.
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Oberndorfer Runkelrübensaat,
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Aug. Spehr.
Alle anderen Sorten von Futter=Rübensaat werden prompt und billigst besorgt.
Nr. 392
Unverschiebbar.
Ziehung am 17. April 1885
der
Münchener Pferde-Lotterie.
2000 Gew. i. W. v. 80 000 Mk. 1. Hauptpreis: eine vollst, hochelegante Equipage mit 4 Pferden i. W. v- 12000 Mark.
Das Loos kostet nur 1 Mark.
vorräthig bei der
Gen.-Agt. Alb. Roesl. München.
Porto und Liste 30 Pf., Ausland 40 Pf.
Briefm. aller Art angenommen.
Im Laufe dieser und nächster Woche empfange ich eine größere Parthie
bester
böhmischer Solonkohlen
die ich bei Abnahme von 100 u. 200 Ctr. à Ctr. mit 72 .
die ich bei Abnahme unter 100 Ctr. à Ctr. mit 73 .
zur Einnahme für den Winterbedarf empfehle
Aug. Spehr.
Gefunden
vor ca. acht Tagen ein Geldbeutel mit Geld, den der sich ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann, von wem? sagt die Expedition der Anzeigen.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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