No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Januar
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 8 Seite 1]

Im Reichstage ist der ganze Marineetat nach den Anträgen des Ausschusses angenommen worden.
In einer der letzten Sitzungen trat der Socialdemokrat Auer auf. Er kündigt eine ganze Reihe von Gesetzes=Vorlagen an, welche von socialdemokratischer Seite demnächst eingebracht werden sollen. Es sind dies: Vorlagen über die Zuchthaus=, Sonntags=, Nacht=Arbeit, über Creditfristen, Lohnzahlung, Frauen= und Kinder=Arbeit, über Normal=Arbeitstag, Arbeits=Inspectoren, Arbeiterkammern etc. etc. Ein ganzer Speisezettel. Nun, es wird sich ja zeigen, was die Herren können. Auer greift ebenfalls gleich einem Vorgänger das Centrum heftig an. Er behauptet gleich ihm, daß gerade in den katholischen Landestheilen und Ländern die Noth am größten sei. So sei z. B. in dem katholischen Belgien noch nicht einmal der Anfang zu einem Fabrikgesetz gemacht. Die katholische Religion sollte nur mit gutem Beispiel vorangehen, auch für Schulbildung sorgen, nicht die Unwissenheit fördern. "Die Dummheit fördern, heißt das Wohl der Massen unterdrücken!" Von der Religion scheint er nicht viel zu halten. Katholicismus und Protestantismus gelten ihm gleich wenig. Der Protestantismus ist entstanden "durch die Interessenvertretung des Capitalismus". So spickt er seine Rede weiter mit oft ganz wunderbaren Aussprüchen. Von den Parteien sagt er: "Das Centrum ist die Vergangenheit, die Liberalen die Gegenwart, die Socialdemokraten die Zukunft." Die Herren sind wirklich recht bescheiden. Wegen des Mordes in Frankfurt a/M. sucht er alle Verantwortung für seine Partei abzulehnen. Daran sei die Socialdemokratie nicht schuld. Revolution wollten sie nicht. Nach seiner Schilderung sind die Socialdemokraten fromm wie die Lämmer. Er will nur die Mißstände, und natürlich gründlich, beseitigen. Was verstehen aber wohl die Socialdemokraten unter Mißständen? Nun, z. B. das Königthum, das Eigenthum, die Religion, die ganze gesellschaftliche Ordnung. Das sind wohl nach ihrer Auffassung, lauter Mißstände. Die sollen sämmtlich abgeschafft werden, Revolution wollen sie aber nicht machen. Hinter den Sammtpfötchen, die sie zu machen sachen, verbergen sich nur mühsam die gierigen Krallen. Von einem Schutz der Landwirthschaft will Auer nichts wissen. Das Capital werde sich der Landwirthschaft, wenn sie lohne, bemächtigen. "Das Capital geht herum wie ein hungriger und brüllender Löwe!" ruft er dabei unter großer Heiterkeit des Hauses.
Man will aber Unzufriedenheit säen und erhalten: was diese mindert, ist ihnen feind. Wo blieben die Hilfstruppen, gäbe es keine oder weniger Unzufriedene? Mehre Redner des Centrums weisen die Behauptungen der Socialdemokraten energisch zurück. Die betr. Vorlage wird schließlich an eine Commission verwiesen.
Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augusta haben zur Zeit 17 direkte Nachkommen: 1 Sohn, 1 Tochter, 9 Enkel und 6 Urenkel; 120 nahe Seitenverwandte, nämlich 1 Schwester, 15 Neffen und Nichten, 65 Großneffen und Großnichten und 39 Urgroßneffen und Urgroßnichten.
"Wer trotzt mit der Schüssel, schad't seinem eignen Rüssel." Dieses gute Sprichwort ist manchem Fabrik= und Handelsherrn, der anfangs trotzig der Bismarck'schen Colonialpolitik gegenüber stand, zu rechter Zeit noch eingefallen. Wie ist doch gerade die Industrie auf die überseeische Ausfuhr gewiesen und wie wächst sie, wenn die Absatzgebiete anwachsen. Ruhla ist schnell mit "Klein=Popo=Pfeifen" und Kamerun=Pfeifen" bei der Hand, sie sind aber nur die Pioniere und Tirailleure, die schwere Cavallerie und Artillerie wird nachfolgen und mancher findige Rüssel wird sich lang ausstrecken nach der großen afrikanischen Schüssel.
Zu den ältesten Witzen über die Instructionsstunden bei dem Militär gehört die Frage: "Warum wird der Soldat Sonntags in die Kirche geführt?" worauf der naive Examinand antwortet: "Ja, das möchte ich auch wissen!" In dieser harmlosen Form kann man sich die Sache gefallen lassen, aber eine lange Debatte darüber im Reichstage herbeizuführen, war kein Meisterstreich. Wenn der Soldat weiter keine Schmerzen hätte, als daß er Sonntags zur Kirche geführt wird, so ließe er sich diesen Zwang gern gefallen. Das Recht des obersten Kriegsherrn, der Armee für ihr äußeres Verhalten Vorschriften zu machen, läßt sich schwerlich bestreiten. Wenn dieses Recht sich nur auf den eigentlichen Dienst erstrecken sollte, so durfte dem Soldaten auch nicht vorgeschrieben werden, wie er sich außerhalb des Dienstes zu betragen hat; es dürfte ihm nicht verboten werden, zu lesen und zu sprechen, was er will und dahin zu gehen, wohin er will. Jeder Lockerung der Disciplin in der Armee wäre der Weg eröffnet und wir würden bald an einem Ende anlangen, wo auch der freisinnigste Mann nach Rettung schreien würde. In der Politik soll man sich nicht nach den Geboten einer Theorie richten, sondern bei dem, was man thut, fragen zuwas es nützt. - Nicht einmal die Sozialdemokraten im Reichstage hielten es der Mühe werth, in den Streit einzugreifen.
Der Generalpostmeister Stephan hat im Reichstage billigere Telegraphengebühren in Aussicht gestellt, aber erst nach Besserung der Finanzlage.
Daß wir wiederum einer übertriebenen Gründerzeit entgegenfluthen, beweisen auch die Zahlen. Im Jahre 1884 ist in Deutschland für 200 Millionen Mark mehr gegründet worden als im Jahre vorher. Die Zunahme beträgt 30 PCt. Merkwürdig ist, daß dabei die inländischen Werthe gegen 1883 eine Abnahme von 50 PCt. zeigen.
Im Deutschen Reich sind im vergangenen Jahre 876,5 Kilometer neuer Eisenbahnen eröffnet worden.
Der auswärtige Handel Frankreichs ist noch immer im Rückgang begriffen. Das Jahr 1884 weist gegen das vorhergehende einen Minderwerth von 380 Millionen Francs auf, wovon 278 auf die Einfuhr, 102 auf die Ausfuhr kommen.
Die Engländer hissen Hals über Kopf, wo noch was zu hissen ist, einerlei ob es Werth hat oder nicht. So haben sie neuerdings vier Inselgruppen in der Nähe von Neu=Guinea unter ihren Schutz gestellt.
Die Nothlage in den Provinzen Granada und Malaga ist nach den neuesten Nachrichten aufs al=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 8 Seite 2]

leräußerste gestiegen, da zu dem bisherigen Elend, Obdachlosigkeit, Mangel allerlei Art, noch der Winter mit Schneestürmen und Frost getreten ist, wie er in diesen südlichem Gegenden zu den großen Seltenheiten gehört. Fast alle Städte, die von dem Erdbeben direkt betroffen wurden, müssen preisgegeben werden!


- Unmittelbar nach dem Morde, dem der Polizeirath Rumpff in Frankfurt a. M. zum Opfer fiel, tauchte in parlamentarischen Kreisen das Gerücht auf, daß über die genannte Stadt der kleine Belagerungszustand alsbald verhängt werden würde. Wie wir nunmehr erfahren, steht diese Maßregel der Stadt Frankfurt a. M. wirklich bevor. Daß sie noch nicht verfügt worden ist, liegt daran, daß sie sich zugleich über das benachbarte Offenbach erstrecken soll und dieserhalb mit der Großherzoglich Hessischen Regierung noch Verhandlungen gepflogen werden müssen.
- Der heurige Winter tritt dies= wie jenseits des Oceans mit ungewöhnlicher Strenge auf. Von allen Seiten kommen Nachrichten über erfrorene und im Schnee verunglückte Personen. Bei Schkeuditz in der Nähe von Leipzig wurde ein Briefträger erfroren gefunden. Im nördlichen Italien sind viele Schneestürze vorgekommen. In der Gemeinde Frassinoro bei Susa wurden 15 Häuser durch Schneelawinen verschüttet und 11 Personen getödtet. Zwischen Majola (Provinz Cuneo) und Demonte wurden 3 Arbeiter verschüttet, in Frassino (Provinz Cuneo) wurden 30 Leichen aus dem Schnee gezogen, 10 verschüttete Personen wurden gerettet, gegen 40 sind noch verschüttet und ist wenig Hoffnung zu deren Rettung. Im nordamerikanischen Staate Nebrasca erfroren 14 Eisenbahnarbeiter, die den Ort ihrer Bestimmung nicht mehr erreichen konnten, und so viele andere Fälle.
- Unter den commandirenden Generalen der deutschen Armee befinden sich fünf, welche seit 50 Jahren dem Militärdienste angehören. Es sind dies die commandirenden Generale der Garde. (v. Pape), des 4. (Graf v. Blumenthal), des 11. (v. Schlotheim), des 13. (v. Schachtmeyer), des 15. (v. Manteuffel) Armeecorps. Der ebenfalls in diesem Fall befindliche General v. Treskow ist dieser Tage gestorben. Der älteste active Offizier des deutschen Heeres sowohl dem Lebens= als dem Dienstalter nach ist der Generalfeldmarschall Graf Moltke, der, am 26. October 1800 geboren, seit dem März 1822 dem preußischen Heere angehört.
- Am Kaiserhof in Wien ist eine neue und sehr schwierige Frage aufgetaucht, die Vortänzerfrage. Seit 20 Jahren ist Graf Dominik Hardegg der Vortänzer gewesen und er hat sich mit unsterblichem Ruhm bedeckt, aber er ist in den Hafen des heiligen Ehestandes eingelaufen und keine jüngere Kraft ist da, würdig, ihm die Schuhriemen aufzulösen. Lächeln Sie nicht - der Vortänzer ist eine Person von unermäßlicher Bedeutung und Verantwortlichkeit. Er hat nicht etwa bloß sich der nicht eben schwierigen Aufgabe zu unterziehen, mit der schönsten oder vornehmsten Dame der Gesellschaft den Ball zu eröffnen und das Arrangement der Tänze einschließlich der Cotillon=Touren, zu erfinden und zu leiten, er hat eine vollständig diplomatische Mission. Ihm liegt es ob, die erforderlichen TänzerZusammenzutreiben und, da diese nicht bloß gezählt, sondern auch gewogen werden, ist seiner Personenkenntniß und seinem Takt die Zusammenstellung der Einladungsliste anvertraut, von deren Riesenarbeit sich die Philosophie gewöhnlicher Menschenkinder nichts träumen läßt.
- Zu Peterdorf in Schwaben wurde der Forstgehülfe von sechs als Weiber verkleideten Männern im Walde überfallen und an einen Baum gebunden, der Mund wurde ihm durch ein Stück Holz aufgespreizt. Man spie ihm in's Gesicht und nahm mit den Worten Abschied: Heute ist's nur Spaß, ein andermal kommt's besser. Waldarbeiter fanden ihn Abends und befreiten ihn.
- Weil die Jagd ein kleiner Krieg ist, werden allen Regimentern in Rußland je 16 Hunde und ein bestimmtes Jagdgebiet zugewiesen Offiziere und Mannschaften werden zur Jagd befehligt. Vertilgung der Wölfe ist Hauptzweck, Gewöhnung der Offiziere an Strapazen und Findigkeit Nebenzweck.
- Köln am Rhein muß man Schreiben, nicht Cöln, das genau genommen wie Zöln (?) gesprochen werden müßte. So entschied auf Anrufen das preußische Gesammtministerium. Die Kölnische Zeitung war schon lange vorangegangen.
- Die größte Aachener Tuchfabrik ist ein Raub der Flammen geworden, 500 Arbeiter sind brodlos.
- Wieviel "Nickel" in ein Litermaß gehen, erprobte kürzlich ein Pferdehändler, aber nicht zu seinem Nutzen. Zwei Münchberger, T. und X., wollten einen Pferdetausch machen und T. bot dem X. für dessen besseres Pferd ein Aufgeld von 150 M. Damit ist's nichts, sagte X., 500 M. müssen her, oder das Pferd bleibt mein. - Nun, weißt Du was, meinte T., Du nimmst mein, ich Dein Pferd und gebe Dir 1 Litermaß voll Nickel (10=Pfennigsstücke) und ein Aechtele (1/8 Liter) 5 =Pfennigstücke auf. - 's gilt, sagte der Andere und schlug ein. Anderen Tages aber, als er das Pferd bringen sollte, da kam er mißmutig hereingeschlichen und wollte den Handel rückgängig machen, da das ganze Aufgeld, mochte er die Nickel schichten, wie er wollte, kaum 120 M. ausmachten. T. aber bestand auf Ausführung des Vertrages und drohte mit Klage. Schließlich sollen die Beiden sich noch geeinigt haben.
- Lord Willington besaß nach dem Siege bei Waterloo eine jährliche Pension von 375 000 Mark und ein Baarvermögen von 22 Millionen. Nach dem ersten Pariser Frieden hatte er 800 000 und nach dem Siege bei Waterloo noch 200 000 Pfund Sterling als Dotation erhalten, außerdem wurde ihm ein Gut überwiesen, dessen Werth auf eine halbe Million Pfund Sterling geschätzt wurde.
- Mit dem mächtigen und grausamen König von Dahomey ist sehr schwer umzugehen. Die englischen Kaufleute fanden das früher und neuerdings auch die deutschen Kaufleute. Jeder Mensch hat seinen Preis, auch der schwärzeste; wie besticht man ihn? fragten sich die Deutschen. Sie glauben's gefunden zu haben. In Homburg ließen sie ein tragbares Prachtbett bauen, wie es kein Fürst der Welt hat, und schicken's ihm per Schiff zu. Der Schwarze König gehört wahrscheinlich zu den Menschen, die im Bett am besten sind.


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister Fol. XXI No. 34, betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg, ist heute eingetragen:

Col. 6:
"Das statutenmäßig ausscheidende erste Mitglied des Directorii der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst, Uhrmacher H. Meyer zu Schönberg, ist in der am 4. December 1884 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre dieser Anstalt als Mitglied des Directorii mit Stimmenmehrheit wiedergewählt worden und als solches durch die ad [30] act. anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 4. December 1884, welche auch die Erklärung der Annahme der Wahl und Zeichnung des Namens seitens des p. Meyer enthält, legitimirt."

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 22. Januar 1885.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Die Anmeldung zur Stammrolle aller im Jahre 1865 und früher geborenen resp. mit ihrer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche in der Stadt Schönberg ihren Aufenthalt haben, hat am

Sonnabend, den 31. Januar d. J.
Vormittags in den Stunden von 10-12 Uhr,

bei uns zu geschehen. Auswärts geborene Militairpflichtige haben ihren Geburtsschein (der zu diesem Zwecke kostenfrei erheilt wird), die bereits früher Gemusterten ihren Loosungsschein vorzulegen.
Schönberg, den 18. Januar 1885.

Der Magistrat.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 8 Seite 3]

Holz=Auction Nr. 14.

Am Mittwoch, den 28. Januar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirt Thies zu Ziethen nachstehende Holzsortimente meistb. gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

1. Aus dem Bahlen:

    1 buchen Nutzholzblock
  60 Rmet. buchen Kluft II und Olm.

2. Aus dem Garnseerholze:

    2 buchen Nutzholzblöcke.
496 Rmet. buchen Kluft I, II und Olm.
  15 Rmet. buchen Knüppel.

3. Vom Ziethener Felde:

    5 Rmet. buchen Kluft II.
  22 Rmet. buchen Olm.
Schönberg, den 16. Januar 1885.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.             


Holz=Auction Nr. 15.

Am Sonnabend den 31. Januar Morgens 9 Uhr in Kösters Hotel hieselbst,

Aus dem Rupensdorfer Holze:

          7 Rmet. Eichen Knüppel.
        20 Fuder starke Eichen=Durchforstholz.
     ca. 30 St. Eichen=Wagendeichsel.
          1 Eschen=Block.
        79 Rmet. Buchen=Kluft.
        30 Rmet. Buchen=Knüppel.
        50 Fuder Buchen=Durchforstholz.
        15 Fuder Buchen=Reiser.
          4 Birken Blöcke.
          5 Rmet. Birken=Knüppel.
        15 Fuder Ellern=Wadelholz. I.
        10 Rmet. Fichten=Kluft.
          4 Rmet. Fichten=Knüppel.
Schönberg, den 23. Januar 1885.

Der Oberförster:              
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 16.

Am Montag, den 2. Februar Morgens 10 Uhr sollen in den Hohenmeiler=Tannen an Ort und Stelle

57 Stück Tannen=Kiepenhölzer.

meistbietend verkauft werden. Versammlung der Käufer bei Forsthof Hohmeile.
Schönberg, den 25. Januar 1885.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.             


Holz=Auction Nr. 17.

Am Dienstag, den 3. Februar Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug=Lüdersdorf.

Aus den Lenschower und Herrnburger=Tannen:

  19 Rmet. Eichen=Knüppelholz.
192 Rmet. Tannen=Kluft.
  33 Rmet. Tannen=Knüppel.
  83 Rmet. Tannen=Rodestämme.
  40 Fuder Tannen Durchforstholz III.
Schönberg, den 25. Januar 1885.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.             


Holz=Auction in Lübeck.
Am Freitag, den 6. Februar c., Vormittags 10 1/2 Uhr anfangend, soll in der Wirthschaft der Frau Bannow Wittwe Dammanns=Thurm.
ca. 2000 Zwölfter           
ebenkantige und
Wahlbretter    
durch den Unterzeichneten in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden. Verzeichnisse sind beim Unterzeichneten kostenfrei zu erhalten.
Lübeck, den 22. Januar 1885.

G. Olrogge,             
beeid. Auctionator.        


Umständehalber suche ich noch zu Ostern ein                          
tüchtiges Mädchen
für Küche und Hausarbeit.                                                    
                                                    Frau Oberförster M. Hottelet.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

Die Versammlung findet nicht Sonntag, den 1. Februar, sondern Sonntag, den 8. Februar Nachmittags 3 1/2 Uhr statt.

Der Vorstand.       


Vereinsball
der Großen Siemzer Schweinegilde
im Lokal des Herrn Gastwirth J. Boye
am Sonntag, d. 1. Februar, von Abends 6 Uhr an.
Entree für Herren 50 Pf.                                                              
Nichtmitglieder sind ausgeschlossen.                                                    
                                                    Der Vorstand.


Am Sonntag, den 1. Februar wird der Carlower Kuhvereins=

Ball

beim Gastwirthe Creutzfeldt in Carlow stattfinden, wozu freundschaftlich einladet

Der Vorstand.
Bruhn-Carlow.                                                     Möller-Rünz.


No. 381.

Unwiderruflich!
--------------------------------------------------
Ein Mark-Loose
10 700 Geldgew. zus. Mark 75 000
Hauptgewinn:
M. 25 000 Ziehung 5. Februar 1885.
===========
Tölzer-Veteranen 50 Pf. Loose
500 Gewinne i. W. v. M. 8000
Ziehung 2. März 1885.
Wenn vergriffen, gewähre nächstziehende Loose als Ersatz.
===========
Pferde-Loose à Eine Mark
2000 Gewinne im Werthe v. M. 80 000
darunter 10 000 M. baar.
Ziehung Mitte April 1885.
Bestellungen bitte 30 Pfg für Ziehungsliste und Frankatur beizufügen.
Alb. Roesl, Generalagent,
München.


Dr. jur. Deiss,
Rechtsanwalt & Notar
Lübeck
Breitestrasse b/St. Jacobi 778.


Gesucht wird zu Ostern in Schönberg
ein junger Knecht.
Wo? zu erfragen in der Expedition der Anzeigen.


Mein schwarzer hannoverscher                          
Hengst
steht von jetzt wieder zum Decken bereit                                                    
à Stute 11 Mark.
Grieben, den 13. Januar 1885.                          
                                                    Joch. Lenschow
                                                    Hauswirth No. VI.


Mein starker dbr.                                                    
Hengst
steht wieder zum Decken bereit.                                                    
á Stute 11 Mark.
Rieps                                                     H. Böttcher.
                                                              Gastwirth.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 8 Seite 4]

Spehr's Hotel
Freitag, den 30. Januar 1885: Antispiritistische Soirée u. Gedankenlesen
von
Mr. Charles Bellini,
bekannt durch "Gartenlaube" Nr. 3 und "Schorer's Familienblatt" Nr. 2 d. J,
Besieger Stuart Cumberland's.
Entlarver des spiritischen Mediums E. Schraps aus Mülsen.
Mr. Ch. Bellini wird die Experimente zur Aufführung bringen, welche er im October v. J. mit Prinz von Fürstenberg, Prinz von Battenberg zu Berlin gemacht hat.
Spiritistische Manifestation und Geister-Citirung Verstorbener nach Bastian (Hofburg Wien.)
Vorführung des Geisterzeltes. Entfesselung aus Ketten.
Der Geistersack. Tischrücken. Die Klopfgeister.
Gedankenlesen.
Auffinden einer versteckten Nadel. Personen- und Zahlen-Errathen. Diebstahl und Hehlerei.
Die berühmte Mordscene. Errathen der Serien=Nummer einer Banknote etc.
Kassen=Oeffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr präcise.
Preise der Plätze:
Nummerirter Platz Mark 1,50. Zweiter Platz Mark 1. Schülerbillets 75 Pfennige.
Billet=Vorverkauf von Freitag früh 10 Uhr an bei Herrn Spehr.


Als Verlobte empfehlen sich                           
Caroline Dräger
Ernst Berwig
Schönberg.                                                     Rehna.


Heute Morgen 5 Uhr entschlief sanft nach kurzer Krankheit unsere liebe Mutter und Großmutter die Reiferwittwe Elise Dähn, geb. Fick im 76. Lebensjahre, was hiermit tief betrübt anzeigen

H. Maass und Frau,                
geb. Dähn.                     

Schönberg, den 26. Januar 1885.
Die Beerdigung findet am Donnerstag Mittag 2 Uhr statt.


Statt besonderer Meldung!

Am 26. Januar Morgens 1/2 8 Uhr starb unser lieber Mann und Vater, der Hauswirthsaltentheiler Hans Heinrich Beckmann, tief betrübt zeigen wir dies alle Verwandten und Bekannten hierdurch an.

                          Wittwe Marie Beckmann.
                          geb. Oldenburg und Kinder.

Petersberg, den 26. Januar 1885.
Die Beerdigung findet am Sonnabend Mittag 12 Uhr vom Boye'schen Gasthause aus statt.


Dem Kriegerverein und Allen, die meinem lieben Manne die letzte Ehre erwiesen, ihn zu seiner Ruhestätte zu begleiten und denen, die seinen Sarg mit Kränzen geschmückt haben, sagen wir unsern herzlichsten Dank.

                          Die betrübte Wittwe M. Sterly
                          und Schwiegermutter.


Bestes
Rostocker Wagenfett
in Gebinden verschiedener Größe empfiehlt                          
                                                    J. F. Eckmann.


Baunkohlen
im Laufe dieser Woche ab Bahnhof zu liefern empfiehlt                                         
                                                    Aug. Spehr.


Stadttheater in Lübeck.
Sonnabend, den 31. Januar 1885.
Anfang präcise 3 3/4 Uhr.
Siebte Nachmittags=Vorstellung für Lübeck und Umgegend.
Novität!                                                     Novität!
Der Trompeter von Säkkingen.
Oper in 3 Akte nebst einem Vorspiel nach Victor v. Scheffels gleichnamiger Dichtung
Musik von E. Nessler.
Preise der Plätze:



1 Pl. 1 Rang   M. 3, -     1 Pl. Parterre  M. 1,-
1 Pl. Parquet  M. 2, 50     1 Pl. 3 Rang   M. - 70
1 Pl. 2. Rang  M. 1,25     1 Pl. Gallerie   M. - 50

Bei Entnahme von mindestens 30 Fahrkarten gewährt die Eisenbahn=Direction eine Ermäßigung auf die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises.

Die Direction.          


Gesucht

Agenten und Reisende zum Verkauf von Kaffee, Thee u. Reis an Private gegen ein Fixum von 300 M. u. gute Provision.

Hamburg.                                                     J. Stiller & Co.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hiezu Beilage des Herrn Mohrmann in Nossen betr. Bandwurm.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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