[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 1]Anzeigen.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Schlagsdorf, welche Johannis 1885 aus der Pacht fällt, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf
Sonnabend, den 3. Januar 1885,
Vormittags 11 Uhr,
anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden. - Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Kollegio bleibt die Wahl unter den drei annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 6000 Reichsmark zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtung erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contractsbedingungen können in der hiesigen Domainenamts=Registratur eingesehen und die Pachtung, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Schlagsdorf, in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 23. November 1884.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Antragsmäßig soll über die zu Schwanbeck sub Nr. II belegene Vorstelle c. p. des Hauswirths Peter Heinrich Schmidt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Montag, den 12. Januar 1885,
Vormittags 10 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. October 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Mit dem Verkaufe der im hiesigen Amtsgerichtsgefängnisse angefertigten Strohdecken im Preise von resp. 45 ., 35 . und 20 . ist der Pförtner Schmöcker beauftragt.
Schönberg, den 12. November 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Holz=Auction Nr. 5.
Am Freitag, den 19. December, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug in Lüdersdorf:
Aus den Lenschower u. Wahrsower Tannen
67 Stück Kiepentannen,
113 Rmt. tannen Kluft und Knüppel.
5 halbe Fuder tannen Schleetholz in den Wahrsower Tannen.
28 Rmt. tannen Rodestämme in den Lenschower Tannen.
Schönberg, den 14. December 1884.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Vom 19. August d. J. bis heute sind nachfolgende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden und der Verwaltungskosten einen Beitrag
80 Pf. pro 100 Mk. Versicherungssumme
am Montag, den 29. December d. J., Morgens 10 Uhr,
im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 15. December 1884.
Direction des Viehversicherungsvereins im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt. Wilh. Heincke.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 2]Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen solche gütigst bis zum 18. d. M. uns zukommen zu lassen.
Schönberg, den 9. December 1884.
Kaempffer. Langbein.
Ersparniß= und= Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist zur
Zinszahlung
vom Sonnabend, den 27. Dezember d. J.,
bis Mittwoch, den 31. Dezember d. J.,
von
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag, den 28. Dezember d. J.
jedoch nur
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg, den 15. Dezember 1884.
Das Directorium.
Passendes Weihnachtsgeschenk!
Im Ruhmesglanz
von J. Steinberg.
II. Theil von "Ewig unvergeßlich", hochpatriotische Erinnerungen an den Krieg v. 1870/71, humoristisch u. interessant, überall glänzend recensirt, Anerkennung aller Fürsten und Moltke's. Preis höchstelegant gearbeitet 4 M. Zu beziehen durch König & Schulz, Verlag in Hamburg.
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Nr. 366. Bekanntmachung.
Wegen der Gemeindewahlen und kommenden Feiertage muß die Ziehung unserer letzten Lotterie auf
Montag, 29. December l. J.
endgültig und unabänderlich
verlegt werden.
München, 10. Dezember 1884.
Kath. Kirchenverwaltung Giesing.
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 3]Conditorei und Marzipan-Fabrik
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Deutsches Montags=Blatt.
Es bietet wohl kaum eine politische Zeitung ihren Lesern in so reichem Maße eine anregende Lektüre, bei einer Fülle des Stoffes, zu einem so billigen Abonnementspreise, als das "Berliner Tageblatt", das sich durch seine Reichhaltigkeit, Vielseitigkeit und sorgfältige Auswahl seines Inhalts, einen festen Stamm von 70,000 Abonnenten zu erwerden gewußt hat und somit die bei Weitem gelesenste und verbreitetste Zeitung Deutschlands geworden ist. Diese Abonnentenzahl hat bisher noch keine zweite deutsche Zeitung auch nur annähernd erreicht. So große Erfolge können nur durch wirkliche Leistungen erzielt werden; sie liefern den Beweis, daß das "Berliner Tageblatt" die Ansprüche, welche man an eine große politische Zeitung zu stellen berechtigt ist, in vollem Maße zu befriedigen weiß.
Eine neue Bereicherung des Inhalts
erfährt das "Berliner Tageblatt, indem es fortan auch in einer Montags=Ausgabe erscheint, der eine feuilletonistische Beilag: Der Zeitgeist" beigegeben ist. Diese Beilage wird einen hervorragenden Theil jener Aufsätze und Artikel enthalten, welche im "Deutschen Montags=Blatt" erscheinen, das sich bekanntlich der Mitarbeiterschaft der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller erfreut.
Die besonderen Vorzüge des "Berliner Tageblatt" bestehen vornehmlich in Folgendem: Die Abonnenten empfangen nachstehende werthvolle Separat=Blätter: Das illustrirte Witzblatt "ULK", das illustr. belletrist. Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle" und die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft nebst "Industrieller Wegweiser" und endlich Montags das feuilleton. Beiblatt: "Der Zeitgeist".
Täglich zweimaliges Erscheinen als Morgen und Abendblatt. - Freisinnige, von allen speziellen Fraktionsrücksichten unabhängige, politische Haltung. - Zahlreiche Spezial=Telegramme von eigenen Korrespondenten an den Hauptweltplätzen, durch welche das "Berliner Tageblatt" mit den neuesten Nachrichten den meisten Zeitungen voran zu eilen im Stande ist. - Ausführliche Kammerberichte des Abgeordneten= u. Herrenhauses, sowie des Reichstages. - Vollständige Handelszeitung, die Fonds=Börse, den Produkten= und Waarenhandel umfassend, nebst einem sehr ausführlichen Courszettel der Berliner Börse. Ernteberichte. Eisenbahn=Einnahmen. - Ziehungslisten der preußischen und sächsischen Lotterie, sowie Ausloosungen der wichtigsten Loospapiere. - Graphische Wetterkarte nach Telegrammen der Deutschen Seewarte sowie Wetter=Prognosen. - Militärische und Sportnachrichten. Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamte. Ordens=Verleihungen. - Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen; interessante Gerichts=Verhandlungen. - Die hervorragenden Erscheinungen der Literatur und Kunst werden allwöchentlich in besonderen Essay's besprochen. - Theater und Musik finden im täglichen Feuilleton des "Berliner Tageblatt" sorgfältige Behandlung. Auch erscheinen darin die Romane und Novellen der ersten Autoren. So bringt das "Berliner Tageblatt" im nächste Quartal einen hochinteressanten und spannenden Roman in drei Bänden von Ouida unter dem Titel:
"Fürstin Napraxine"
welcher einen interessanten Einblick in die Verhältnisse der russischen Hocharistokratie und deren Denkweise gewährt. Trotz der Fülle anregenden und unterhaltenden Lesestoffes, wie solcher thatsächlich von keiner anderen Zeitung Deutschlands geboten wird, beträgt der Abonnementspreis auf das "Berliner Tageblatt" für das Vierteljahr nur 5 Mk. 25 Pf. für alle fünf Blätter zusammen. Eine frühzeitige Bestellung bei der nächst gelegenen Postanstalt ist zweckmäßig, wenn die Zusendung vom 1. Januar ab pünktlich erfolgen soll.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 4]Meine
Weihnachts-Ausstellung
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Hochachtungsvoll
Emil Hempel.
Schönberg.
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 5]Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. December 1884.
- Die mecklenburger Stände haben eine Landeshülfe zur Eisenbahn Crivitz=Schwerin=Gadebusch mit 28 gegen 28 Stimmen abgelehnt.
In den beiden letzten Sitzungen des Reichstages kamen die Anträge Munckel=Reichensperger auf Wiederherstellung der Berufung in Strafsachen zur Verhandlung. Der Juristentag habe sich für die Widerherstellung ausgesprochen, ebenso juristische Autoritäten. Auch das Reichsgericht habe in Motivirungen der Urtheile das Nichtvorhandensein der Berufung bedauert. Angesichts zahlreicher Verurtheilungen Unschuldiger sei die Wiederherstellung der Berufung nicht eine specifisch juristische, sondern eine politische und sociale Angelegenheit. Staatssecretär Schillung erklärt: Gerade jetzt sei der Reichskanzler im Begriff, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, sich zu äußern, ob sie das Bedürfniß der Wiedereinführung der Berufung empfänden; auch einige weitere Punkte der Strafgerichts=Ordnung würden dabei revidirt werden, z. B. ob nicht die Geschworenenbank in der Zahl ihrer Mitglieder eine Minderung vertrage etc. Zu den Einzelheiten der Anträge könne die Regierung heute nicht Stellung nehmen. Die Tendenz der Anträge sei ihr sympathisch. Die Anträge werden an eine Commission von 14 Mitgliedern verwiesen.
Die Budgetcommission hat wieder gut gemacht, was kürzlich im Reichstag verbrochen wurde. Sie genehmigte mit allen Stimmen gegen die des Centrums die Gehaltsaufbesserung der Unterbeamten der Reichskanzlei.
Wie es heißt, soll auch die Samoa=Angelegenheit im Interesse der deutschen Colonialpolitik noch einmal zur Sprache gebracht werden. Es wäre sehr zu wünschen, daß in dieser Hinsicht etwas geschähe; denn der deutsche Handel mit den Samoa=Inseln ist stark in Rückgang begriffen, wenigstens war dies von 1878 - 1881 der Fall, wo er von 3 822 800 Mark auf 2 292 000 abnahm.
Fast gleichzeitig kommt die Nachricht, daß die italienische Forschungsexpedition nach Afrika unter Bianchi niedergemacht worden, daß der Erforscher des Binui, Robert Flegel, lebensgefährlich erkrankt, daniederliegt und daß der Afrikaforscher Eduard Rüppell gestorben ist. Rüppell war am 20. November 1794 in Frankfurt a. M. geboren, unternahm von 1817 bis 1834 bedeutende Reisen in Nordostafrika und beschrieb dieselben in zwei mehrbändigen Werken. Seit 1834 lebte er in seiner Vaterstadt, wo ihn am 10. ds. der Tod ereilte.
Die Nachrichten ans Egyptenland klingen immer verworrener und wunderbarer. Fast gleichzeitig wird berichtet, daß der Mahdi mit 3000 seiner Krieger bei einem Angriff auf Chartum, wie einst Pharao im Rothen Meer, im Nil ertrunken sei, und daß Abgesandte von ihm nach Berlin unterwegs seien, um auf der Congo=Conferenz seine Rechte zu vertreten. Herr Stanley war in der vorigen Woche in England und man las, daß er an verschiedenen Orten Vorträge gehalten. Wie Daily News wissen wollen, waren diese Vorträge jedoch rein Nebensache oder wurden vorgeschoben, um seinen wahren Zweck zu verschleiern, der darin bestanden habe, England zur Anerkennung der Brüsseler Abkommen zu gewinnen. - Deutschland soll an der Meerenge von Bab el Mandeb Grund und Boden zur Errichtung einer Kohlenstation erworben haben. Das Gebiet soll der englischen Insel Perim gerade gegenüber, also zwischen der italienischen Besitzung Assab und der französischen Besitzung Obok liegen und Cheik Said heißen. Einstweilen findet sich diese Nachricht erst in Pariser Blättern, die sich darüber nicht wenig erstaunt zeigen.
Zu den Verhandlungen im Hochverrathsproceß gegen Reinsdorff und Gen. in Leipzig sind nicht weniger als 36 Vertreter der Presse zugelassen worden, darunter auch Correspondenten der Times und des Moniteur Universel. Zur Aufrechthaltung der Ordnung sind außerordentliche polizeiliche und militärische Vorkehrungen getroffen worden.
Am 30. November waren 1 917 321 805 Mark in Gold= und 442 064 421 in Silbermünze im Deutschen Reich im Umlauf.
Es bestätigt sich, daß die Seeleute Dudley und Stephens, welche den Schiffsjungen auf hoher See tödteten und verzehrten, vom Lord Oberrichter zum Tode verurtheilt worden sind. Als Hauptgrund wurde geltend gemacht: Wenn Hunger nicht einmal Diebstahl gestattet, wie soll er einen Mord rechtfertigen? Doch sind die Verurtheilten der Gnade der Königin empfohlen worden.
Die Regierung von Mexiko hat mit einem deutschen Baumschulenbesitzer, Herrn Dröge, einen Vertrag geschlossen, nach welchem sich dieser verpflichtet in 4 Jahren für den Preis von 200 000 Francs in dem Thale von Mexiko 2 Millionen Bäume zu pflanzen.
Eine der größten Errungenschaften der Technik ist die starke Verringerung der Kesselexplosionen, und dies um so mehr, als sich zur Bekämpfung dieser furchtbaren Ereignisse keine einzige haltbare Theorie aufstellen läßt und nur die Praxis zu Gebote steht. Seit 1864 ist sich die Zahl der Explosionen ungefähr gleich geblieben, ja dieselbe hat sich im Durchschnitt eher etwas verringert, während die Zahl der Kessel seitdem mindestens um das zehnfache zugenommen hat. Das Ergebniß ist allein den Verbesserungen im Bau und in der Behandlung der Dampfkessel zuzuschreiben.
Plonplon, der Spitzname des Prinzen Jerome Napoleon (geb. 1822) rührt aus dem Residenzschlosse in Stuttgart her. Jerome war bekanntlich Enkel des damaligen Königs von Württemberg und kam als kleines Kind ins Schloß. Der König hat ihn gern um sich gehabt; wenn er ihn um seinen Namen fragte, so antwortete der Kleine, der noch nicht deutlich sprechen konnte, Plon statt Napoleon. In Folge davon rief der König selbst oft so und so kam der Name allmählich unter die Leute und blieb an ihm hängen.
- Das Militärbezirksgericht Würzburg hatte den Gemeinen Speth des 17. Infanterie=Regiments zu einer Gefängnißstrafe von fünf Jahren und einem Monate verurtheilt, weil derselbe sich am Vorabend seiner Entlassung einen Freudenrausch angetrunken und in diesem Zustande einen ihn zur Rede stellenden Unteroffizier mit der Feldflasche auf die Schulter geschlagen hatte. Der arme Teufel, der einen Rausch in so entsetzlicher Weise büßen soll, legte Nichtigkeitsbeschwerde beim Münchener Generalauditoriat ein, dieses bestätigte indessen die Strafe.
- Wie bunt auf einer Arbeitercolonie die verschiedenen Beschäftigungsweisen zusammengewürfelt sind, sodaß sie einer vollständigen Musterkarte gleicht, zeigt ein Blick auf das Arbeiterverzeichniß der Colonie Kästorf in Hannover, der zweitgrößten in Deutschland. Unter den dort befindlichen 146 Colonisten befinden sich 36 Arbeiter und Knechte, 7 Kaufleute, je 6 Maurer, Schlosser und Schreiber; je 4 Gärtner, Maler, Schuhmacher und Tischler; je 3 Barbiere, Böttcher, Buchdrucker, Oekonomen, Weber und Zimmerleute; je 2 Bäcker, Brauer, Buchbinder, Färber, Kellner, Klempner, Lehrer, Schlachter, Schneider, Schmiede, Steindrucker, Stellmacher, Tapezierer, Vergolder und je 1 Büchsenmacher, Conditor, Cigarrenmacher, Drechsler, Gerber, Glasarbeiter, Kammacher, Kupferschmied, Sattler, Schiffer, Schornsteinfeger, Steinhauer, Töpfer, Techniker und Zeitungsschreiber. Also 45 verschiedene Berufskarten. Die Zahl der den sogenannten besseren Ständen angehörenden Colonisten beträgt 21, also 15 Proc. des Gesammtbestandes. Dem Alter nach sind darunter: bis 20 Jahre 4, bis 30 Jahre 36, bis 50 Jahre 39, bis 60 Jahre 23, über 60 Jahre 8. Das durchschnittliche Alter ist also ungefähr 39 Jahre.
- Wer 21 Mark dranwagen will, kann seiner Frau zu Weihnachten das elektrische Licht bescheeren. Der Mechaniker Schloeßer in Königsberg hat nämlich eine Vorrichtung erfunden, mit der man sich das elektrische Licht selbst herstellen kann. Dieselbe besteht aus einer Batterie von 8 Elementen zur Erzeugung des elektrischen Stromes und dem Lämpchen das freilich nur 5 Normalkerzen Lichtstärke besitzt. Die Vorrichtung eignet sich übrigens auch zu einem
[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 6]Geschenk für reifere Knaben, die mit chemischen und physikalischen Versuchen etwas vertraut sind. Eine Gebrauchsanweisung ist beigegeben.
- In Berod auf dem Westerwald war Auction. Grade in dem Augenblick, als der als Auctionator bestellte Polizeidiener bei einem Gegenstand den Zuschlag ertheilen wollte, gab's einen Krach und die ganze etwa 100 Personen zählende Gesellschaft befand sich im Nu im Keller. Alles lag kunterbunt durcheinander, heulend und kreischend; glücklicherweise kamen jedoch ernstliche Verletzungen nicht vor.
- In Rothenbach bei Lauf in Bayern will ein Jäger einen Goldadler geschossen haben der von einer Flügelspitze zur anderen 15 Fuß mißt.
- Ein langjähriger interessanter Proceß ist kürzlich zum Austrag gekommen. Der Apellhof in Bologna hat nämlich in dem Erbschaftsproceß der schönen Gräfin Lambertini, die sich als eine Tochter des Cardinals Antonelli ausgab, gegen diese entschieden, daß das Geburtszeugniß eine Fälschung sei.
- Auch Ochsen haben einen feinen Geruch besonders für Blut. Ein prachtvoller Passauer Ochse wurde im neuen Schlachthause zu Frankfurt a/M. gekauft. Als ein Metzger mit blutiger Schürze sich ihm näherte, wurde das Thier plötzlich wütend, beruhigte sich aber nach Entfernung der Schürze sofort bis es wieder Blut roch und nun ganz rasend wurde.
- In Hochtaunus sind die Krametsvögel in diesem Jahre in gewaltigen Schaaren angezogen, angelockt durch die in Massen vorhandenen Vogelbeeren am nördlichen Fuße des Feldberges. Ein einziger Jagdpächter in Oberreifenberg hat schon für 88 M. geschossen, obgleich der "Spieß" (Club) von 4 Stück verhältnißmäßig sehr billig ist.
- Zu Kempten im Allgäu wurde kürzlich ein legitimationsloser Landstreicher vorgeführt, der den Herren von der Polizei viel Arbeit machte, denn erst nach langem Verhör konnte festgestellt werden, daß er ein gewisser Anton Jankowski aus Mitschisko im Brombergischen war. Das wäre nun nichts Merkwürdiges, denn es ist gar nichts seltenes, daß die Herren Landstreicher nicht mit der Sprache herauswollen. Was die Polizei in Erstaunen setzte, war der Umstand, daß dieser Mensch es fertig gebracht, 19, schreibe neunzehn Jahre beschäftigungslos auf der Landstraße zu leben. Das geht noch über den Zigeuner.
- Mittel gegen erfrorene Glieder. Vor mehreren Jahren, in dem Tagebuche meines verstorbenen Vaters lesend, fand ich folgende Bemerkung vom 27. Januar 1813: Allgem. Anzeiger 19. Januar 1813. Mittel gegen erfrorene Glieder. Mit nachstehendem Mittel können nicht nur erfrorene Wangen, Nasen und Ohren, sondern auch Hände und Füße vollkommen und schnell geheilt werden. Es werden 5-6 Theile Kampferpiritus und 2-3 Theile Safranspiritus unter einander gegossen. Hiermit werden die erfrorenen Theile mittelst einer Feder täglich 3-5 Mal überstrichen und der Spiritus der überstrichenen Theile muß an einem warmen Ofen oder in Entfernung eines gelinden Kohlenfeuers eintrocknen. Den 2 Tag hat sich das Zucken und die Frostgeschwulst gelegt und am 3. oder spätestens am 4. Tage sind die vom Frost beschädigten Theile geheilt, auch wenn der Frost mehrere Jahre vorher statt gefunden hat. Bei aufgebrochenen Schäden ist es nicht rathsam, den Aufbruch selbst mit dem kühlenden Safranspiritus, am Besten aber gar nicht zu bestreichen, weil, wenn die Frostgeschwulst sich gelegt hat, die Wunden sich Zusammenziehen und von selbst heilen. Wenn die Wunden sich zusammengezogen haben, können sie mit Safranspiritus bestrichen werden. Wenn jeder Familienvater sich ein Fläschchen solchen Spiritus hält, das nur wenige Groschen kostet, so kann er nicht nur seine Hausgenossen, die an erfrorenen Theilen leiden, sondern auch manchem Armen, dem die Ausgabe eines Groschens sauer wird, thätige Hülfe leisten.
Berlin, den 4. Januar 1813.
J. V. Jakobi, Kriegsrath."
In meiner Familie sind die wiederholt vorgekommenen Frostschäden durch obiges Mittel überraschend schnell geheilt. Man erinnere sich, daß im December 1812 die letzten Trümmer der Anfangs 500 000 Mann zählenden Armee Napoleons I. aus Rußland zurückkehren und der damalige Winter ungemein streng war, was den menschenfreundlichen Kriegsrath zur Veröffentlichung seines probaten Mittels veranlaßt haben wird.
- Wie auch die feinste Polizeinase sich irren kann, zeigt folgende Geschichte, die freilich schon lange geschehen ist. "Es war in Berlin, bei Krantzler Unter den Linden, der fashionablen Conditorei mit den hübschen blassen Ladenmädchen, den geschnürten Lieutenants und Langhaarigen Löwen. Seit einigen Tagen kam des Morgens ein hübscher junger Mann, trank stillschweigend seine Tasse und bezahlte dafür regelmäßig einen Ducaten, ohne von dem Mädchen etwas wieder zu nehmen. Diese (das Mädchen) war beim erstenmale erfreut, zumal sichs erwies, daß das Goldstück echt sei. Beim zweiten und dritten Male wurde sie ängstlich und sprach mit ihrem Prinzipal. Dieser erzählte die Geschichte dem Polizeirath Duncker, der sich auch am folgenden Morgen einfand. Bald darauf erschien der junge Mann und Duncker verwickelte ihn in ein Gespräch, konnte aber nichts über die Verhältnisse des Andern erfahren. Inzwischen wollte der junge Mann bezahlen und zog seine Börse, die von Ducaten strotzte. "Sie haben da einen schönen Vorrath." sagte Dunker. "Nicht mehr, als ich so im Laufe des Tages ausgebe" antwortete der Fremde. "Dürfte ich Sie wohl um ein kleines Geschenk bitten, ich sammle für einen wohlthätigen Zweck und ersuche Sie freundlichst etc." "O ja," erwiderte der junge Mann, aber da müssen Sie schon mit in meine Wohnung kommen." Das war es eben, was Dunker wollte. Sie gingen, und der schlaue Polizeirath wollte bemerken, daß der Andere im Gedränge vor den Bilderläden oft stehen blieb, als wollte er entschlüpfen. Aber er verlor ihn nicht aus den Augen. So kamen sie an das Schloß. "Ich gehe durch den Schloßhof," sagte der junge Mann. "Schon", dachte Dunker, "da giebt es viele Wachen." In dem Augenblick trat der Prinz von Preußen (unser Kaiser) durch das Portal. "Na, Esterhazy! Wieder zurück?" fragte der Prinz. Dunker war wie vom Blitz getroffen; der Verdächtige war der junge, reiche Fürst Esterhazy, der seit einigen Tagen in Berlin weilte. Er suchte davon zu kommen, aber der Fürst rief: "Warten Sie! Ich will Ihnen ja etwas für Ihre Sammlungen geben." Und in seiner Wohnung gab er Dunker 100 Ducaten, die dieser mit verlegener Miene einstrich."
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 7]Weihnachts-Ausstellung
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Küchenmöbel und Küchengeräthe, Hobelbänke u. Werkzeuge, Laubsäge und Werkzeugkästen etc. etc.
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Große Weihnachts=Ausstellung
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H. Brüchmann.
Englisches Salz
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A. Wigger Nachfolger.
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Weihnachts=Ausstellung
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L. Jähnig
Conditor.
Hochfeine grüne
Kocherbsen
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A. Wigger Nachfolger.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich in der Zeit vor Weihnacht bis Neujahr wieder lebende holsteinische
Karpfen
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Schönberg. H. Mette.
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Blumen und Sterne
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Morgen= und Abendgebete 5. Aufl. M. 1,20. Velin=Ausg. 5. Aufl. M. 2.-.
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auf alle Fest=, Sonn und Feiertage des Kirchenjahres. Bd. 1. Evangelien=Predigten 7 Aufl. M. 6,75. - Bd. 2. Epistel=Predigten 6. Aufl. M. 6,75. - Bd. 3. Pilger=Brod. Noch ein Jahrgang Evangelien=Predigten. 4. Aufl. M. 6,75. - Bd. 4. Aus ernster Zeit. M. 6,75. - Bd. 5. "Hirtenstimmen". Noch ein Jahrgang Epistel=Predigten. 2. Aufl. M. 6,75.
Edelweiß
Für Frauensinn und Frauenherz. Eine Auswahl der neuesten deutschen Lyrik von Dr. Karl Zettel. Mit vielen neuen Illustrationen. 12. verbesserte Aufl. Orig.=Prachtband mit Goldschnitt M. 5,50.
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Grüß Gott!
Illustriertes Sonntagsblatt für das christliche Haus. Herausgeber G. Gerok.
Man abonnirt bei allen Buchhandlungen und Postanstalten und kostet vierteljährlich nur 75 Pf.
Greiner & Pfeiffer,
Verlagshandlung, Stuttgart.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 99 Seite 8]Apfelsinen
empfiehlt
Aug. Spehr.
Zu meiner diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung
empfehle ich eine große Auswahl von selbstgearbeitetem Confect und Conditoreiwaaren
zu möglichst billigen Preisen. Um geneigten Zuspruch bittet
Achtungsvoll
Wwe. Greiff, Konditor.
Schönberg i. M.
Unter Einkaufspreis empfiehlt diverse
Porcellan= und Glassachen
J. Ludw. D. Petersen.
Weihnachts-Ausstellung.
Den geehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich am 17. d. Mts. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung mit einer großen Auswahl besten und wohlfeilsten Confituren eröffne. Außerdem empfehle zur geneigten Abnahme alle möglichen feinen Backwerke, braune Kuchen und verschiedene Sorten Pfeffernüsse auch werden gefällige Bestellungen auf Marzipan=Torten bestens prompt ausgeführt. Um geneigten Zuspruch bittet
Hochachtungsvoll
Heinrich Freitag
Conditor und Bäcker.
Schönberg, den 16. December 1884.
Besten Engl. Syrup,
sowie sämmtliche Gewürze empfiehlt in bester Waare
A. Wigger Nachfolger.
Wall= und Haselnüsse
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Große Citronen
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Ger. hies. Speck
pro Pfund 80 . empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Eingemachte Früchte
aus der Fabrik der Herrn Gebr. Stollwerk a/R. als:
Birnen,
Erdbeeren,
Heidelbeeren,
Pfirsiche,
Reineclauden,
in Büchsen von 1,20 M. bis 1,60 M.
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Tannenbaumlichte,
Wagenlichte
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Geschälte Backäpfel, Backbirnen, Backkirschen
halte bestens empfohlen
Schönberg. J. Ludw. D. Petersen.
Gelbe Kocherbsen
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Neue Traubenrosinen u. Krachmandeln, frz. Wallnüsse u. cicil. Haselnüsse, Tannenbaum=Cakes u. Maleiafeigen
empfiehlt billigst
Schönberg. J. Ludw. D. Petersen.
Englisches Salz
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Amerik. Schäläpfel
Böhmische Zapfenbirnen
Katharinen Pflaumen und
Bosnische Pflaumen
empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Tannenbaumcakes
Tannenbaumleuchter u.
Tannenbaumlichte
sowie Stearinlichte in allen Packungen, Wagenlichte in Wachs u. Stearin
empfiehlt
Aug. Spehr.
Halbe Spritstücke
do. Sirupfässer u.
do. Prov. Oelfässer
empfiehlt
Aug. Spehr.
Eine reichhaltige Auswahl von
Gold u. Silberwaaren
wie Herren u. Damenketten, Armbänder, Broches, Boutons, compl. Garnituren in matt u. glanz Gold, Ringe u. s. w. empfiehlt zu billigen Preisen.
C. Röpstorf.
Goldschmied.
Kirchliche Nachrichten.
Bußtag den 17. December
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Kaempffer.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
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