[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 1]Anzeigen.
Mortificationsproclam.
Laut Amtspotocoll vom 21. April 1842, Nebenbuch VII S. 474 (III 166), haben die Kinder 1. Ehe des weil. Bauervogts Peter Hinrich Techau in Schürsdorf an mütterlichem Vermögen 5700 M. Lübsch Silbermünze, zu 3 1/2 % verzinslich und halbjährlich kündbar, zu fordern und ist diese Forderung auf der Hufe des Peter Nicolaus Techau zu Schürsdorf im Großvogtei - Schuld= und Pfandprotokoll pag. 644 (406) am 25. April 1842 protocollirt, dieselbe sodann unterm 6. Mai 1854 bis auf 2700 M. l. S. M. getilgt worden mit dem Bemerken, daß diese Restforderung dem Hinrich Jasper Detlev Techau in Lüdersdorf allein zustehe.
Wie nun von dem ebengenannten Hinrich Jasper Detlev Techau, Schulzenaltentheiler in Lüdersdorf, vorgestellt und bescheinigt worden, ist der vorbenannte protocollirte Amtsprotocollextract verloren gegangen und werden in Stattgebung des gestellten Antrags der oder die unbekannten Inhaber gedachten Protocollationsdocuments hierdurch aufgefordert, ihre vermeintlichen Rechte in dem auf
den 9. Dezember d. J.
vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Angabetermine gehörig anzumelden, bei sofort und ohne Weiteres eintretender Strafe, daß das genannte Document für mortificirt und dem Schuldner gegenüber für wirkungslos erklärt, die dem Gläubiger ertheilte Abschrift, aber fortan als das Original=Protocollations=Document behandelt werden soll.
Ahrensböck, 1884, October 6.
Großherzlich Oldenburgisches Amtsgericht.
H. Ostendorf.
Lehmkuhl.
Kampf= genossen- |
|
Verein 1870/71. |
Zur Bildung einer Sanitäts=Colonne im Dienste des Rothen Kreuzes haben sich bereits vierzehn Kameraden gemeldet. Wer sonst noch gewillt ist sich diesem patriotischen Werke zu widmen, wird gebeten, sich bis zum 1sten Januar 1885 bei mir oder dem Schriftführer Röpstorff zu melden. Die Meldung bindet zunächst nur für das nächste Jahr.
Zur weiteren Auskunft bin ich jederzeit gern bereit.
Der Vorsitzende.
Dr. M. Marung.
Holz=Auction Nr. 4.
Am Donnerstag den 4. December Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf:
a. Aus dem Pellmoor:
19 Stck.Loheichen=Nutzholz mit 16,34 Festmetern,
16 Rmet Loheichen=Kluftholz
45 Rmet Loheichen=Knüppelholz 1 u. 2 Kl.
1 Rmet Ellern=Knüppelholz
7 Fuder Haselbusch
b. Aus dem Lenschower Tannen=Revier:
91 Rmet Tannen Kluftholz
34 Rmet Tannen Rodestämme.
Schönberg, den 27. November 1884.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Am Sonntag, den 30. November, von 12 Uhr Mittags an stehen
40 Stck. große Ferkel
beim Gastwirth Herrn Böge in Schlutup zum Verkauf.
Agentur der Mecklenburgischen Bank
für
Schönberg und Umgegend.
Die Mecklenburgische Bank vergütet zur Zeit für Einlagen
1) gegen Sparbücher 4 pCt.
2) gegen Schuldverschreibungen der Bank bei 6 monatl. jederzeit gestatteter Kündigung auf 6 Monate fest und auch von Termin zu Termin 4 pCt.
bei 3 monatl jederzeit gestatteter Kündigung oder auf drei Monate fest 3 1/2 pCt.
bei 14tägiger Kündigung 3 1/4 pCt.
bei kürzerer, jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 pCt.
3) in Baar Conto Corrent gegen jederzeit gestattete Verfügung durch Check 3 pCt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit z. Zt. à 5 % pCt. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze z. Zt. à 4 pCt.; sie besorgt den An- und Verkauf von Staatspapieren und Börsen-Effecten und übernimmt die Aufbewahrung und Verwaltung von Werthgegenständen und Wertpapieren für das Publikum zu den billigsten Bedingungen.
Die Vermittelung dieser Geschäfte erfolgt durch den Unterzeichneten.
Wilh. Schrep.
Schönberg i/M.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 2]Mack's
Doppelstärke
empfiehlt Aug. Spehr.
Engl. Salz
empfiehlt Aug. Spehr.
Englisches Salz.
ganze und gemahlene garantirt reine Gewürze empfiehlt
A. Zander.
Das Bettfedern=Lager
Harry Unna in Altona
versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfund) gute neue
Bettfedern für 60 Pfennig
das Pfund vorzüglich gute Sorte für 1 M. 25 Pfg., Prima Halbdaunen nur 1 M. 60 Pfg. Verpackung zum Kostenpreis.
Bei Abnahme von 50 Pfund 5 pCt. Rabatt.
Lotterie-Ziehung
ohne Widerruf
am 16. Dezember
für arme verwaiste Kinder.
Gewinne nur baar Geld ohne Abzug
M. 114,300. Hauptgew. M. 30,000 etc.
Günstigste aller laufenden Lotterien. Bereits auf circa 9 Loose ein Treffer. Loose á 2 M. und 20 Pf. für Porto und Liste, auch in Briefmarken, versendet die Lotterie=Direction
A. & B. Schuler, München.
Vorzüglich schöne
Gelbe Brecherbsen
und
Victoria Erbsen
empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Gelbe Kocherbsen
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Nr. 355.
Unwiederrufliche Ziehung
Donnerstag, den 11. Dezember 1884
der gewinnreichsten letzten
München-Giesinger
Kirchenbau-Lotterie.
15200 Gewinne 161500 Mark.
Haupttreffer:
50000 Mark
nur baar Geld ohne jeden Abzug.
Loose à 2 Mark
gegen Postanw. Briefm. und 30 Pf. für Frankatur und offizielle Gewinnliste bei
Alb. Roesl, General-Agentur, München.
Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland.
In den "Hildebrand-Conrad'schen Jahrbüchern für Volkswirthschaft und Statistik" ist eine eingehende statistische Arbeit über "Zustand und Fortschritte der deutschen Lebensversicherungsanstalten im Jahre 1883" erschienen. Dieselbe ist als Fortsetzung der alljährlichen Veröffentlichung über den gleichen Gegenstand in dem jetzt eingegangenen "Bremer Handelsblatt" anzusehen; jedoch ist in sofern eine Aenderung eingetreten, als nur noch die Operationen der im deutschen Reiche domizilirenden Versicherungsanstalten zur Darstellung gebracht worden sind, während sich die bisherigen Berichte im "Bremer Handelsblatt" auch auf die Anstalten in Deutsch=Oesterreich und in der deutschen Schweiz erstreckten.
Wir entnehmen dem Bericht, daß den gegenwärtig im deutschen Reiche bestehenden 34 Lebensversicherungsanstalten im Jahre 1883 61 752 Personen beigetreten sind und ihren Angehörigen damit Erbschaften im Betrage von 257 985 476 Mark begründet haben. Im Ganzen waren am Schlusse des vorigen Jahres bei den gedachten 34 Anstalten 671 023 Personen mit zusammen 2 495 949 660 Mark auf den Todesfall versichert, wovon auf die Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha 441 698 600 Mark. - auf die "Germania" in Stettin 254 743 989 Mark, auf die Stuttgarter Lebensversicherungs= und Ersparnißbank 200 400 876 Mark, auf die Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft 192 088 650 Mark, auf die "Concordia" in Köln 153 356 961 Mark, auf die Karlsruher Allgemeine Versorgungsanstalt 242 408 842 Mark, auf die Lübecker Gesellschaft 122 729 198 Mark und auf die Berlinische Lebensversicherungsgesellschaft 104 3571 109 Mark entfielen. Bei den ebengenannten 8 größten deutschen Lebensversicherungsanstalten, von denen jede mehr als 100 Millionen Mark Versicherungsbestand hat, waren somit zusammen 1 611 788 225 Mark oder nahezu zwei Drittel des gesammten Bestandes versichert.
Nach Abzug der Sterbefälle und sonstigen Abgänge ergab sich bei den sämmtlichen 34 Anstalten im vorigen Jahre eine reine Zunahme des Versicherungsbestandes um 134 974 747 Mark. Den stärksten Anteil an diesem Zuwachs hatte die Gothaer Lebensversicherungsbank mit 26 280 600 Mark Reinzuwachs.
Für gestorbene Versicherte wurden im Laufe des vorigen Jahres 45 913 074 Mark anfällig und zur Auszahlung gebracht.
Heller'sche Spielwerke.
Wir hatten schon öfter Gelegenheit, an dieser Stelle ein Wort des Lobes über die vorzüglichen Eigenschaften der Spielwerke aus der Fabrik des Herrn J. H. Heller in Bern (Schweiz) zu sprechen. Nicht der Grund allein, daß den Heller'schen Spielwerken von der Jury fast aller Ausstellungen, zuletzt 1881 in Melbourne und 1883 in Zürich, die ersten Preise, in diesem Jahre in Nizza und in Krems sogar die goldene Medaille zuerkannt würden, gibt uns erneut Veranlassung, die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die genannte Fabrik zu richten, sondern hauptsächlich die Ueberzeugung, daß sich beim Herannahen des Weihnachts= und Neujahrfestes doch eigentlich auf dem ganzen Gebiete der Kunst und Industrie kaum ein Gegenstand finden läßt, der als sinniges und passendstes Weihnachtsgeschenk so zu empfehlen sein dürfte, als ein Heller'sches Spielwerk, denn wo Werthgegenstände und Nutzobjekte oft die Empfindlichkeit verletzen, da eignet sich gerade das Spielwerk in vorzüglichster Weise. Ja es kann wohl mit Recht behauptet werden, daß es Niemanden giebt, dem ein solcher Gegenstand nicht die innigste Freude bereitet! Kann es eine bessere Trösterin in den schweren Stunden des Lebens, wo man sich vereinsamt oder verbittert fühlt, geben als die Musik? Gibt es nicht leider so unendlich viele Menschen, die durch Krankheit an das Zimmer gefesselt sind und diese Universalsprache aller Herzen entbehren müssen? Hiezu kommen noch alle diejenigen, welche nicht selbst ein Instrument spielen und durch ihren Beruf oder durch zu große Entfernung von der Stadt verhindert sind, Concerte und Soiréen zu besuchen und sich aus diesem Grunde den so oft ersehnten Genuß einer guten Musik versagen müssen. - Allen diesen, sowie auch namentlich den Herren Geistlichen, kann deshalb nicht genug empfohlen werden, sich ein Heller'sches Spielwerk anzuschaffen, um so mehr, als der Fabrikant es versteht, das Repertoir jedes, auch des kleinsten Werkes, mit seltenem Geschmack zu arrangiren, und auf diese Weise seine Abnehmer stets mit den neuesten Erscheinungen der Musikliteratur aus den Gebieten der Oper, Operette und Tanzmusik, sowie Volkslieder der populärsten Tondichter bekannt macht.
Hierbei möchten wir schließlich, nicht vergessen zu bemerken, daß die große Zahl von Anerkennungsschreiben von Privaten, Hoteliers, Restaurateurs etc. gerade den zuletzt genannten ein guter Wink sein sollte, mit der Aufstellung eines Heller'schen Musikwerkes in ihren Etablissements nicht länger zu zögern, denn die Erfahrung hat in den meisten Fällen gezeigt, daß sich die Frequenz solcher Geschäfte lediglich in Folge Aufstellung solcher prächtiger Werke geradezu verdoppelt, ja verdreifacht hat und die Anschaffungskosten - Zahlungserleichterungen werden bewilligt in kurzer Zeit ausgeglichen wurden.
In diesem Winter kommen wiederum 100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs als Prämien zur Vertheilung, und kann selbst der Käufer einer kleinen Spieldose dadurch in den Besitz eines großen Werkes gelangen, da auf je 25 Francs ein Prämienschein entfällt. - Reichhaltige illustrirte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franco zugesandt. Wir rathen jedoch, selbst die kleinste Bestellung direkt an die Fabrik in Bern zu richten, da dieselbe, außer in Nizza, nirgends Niederlagen hält und vielfach fremde Fabrikate als ächt Heller'sche angepriesen werden. Wohl zu beachten ist ferner, daß jedes Werk den Namen des Fabrikanten (J. H. Heller) trägt, welcher auch Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 3]Reiner Colonial=Zuckersirup
Succade, candirte und trockene Pommeranzenschalen, gereinigte Pottasche auch sämmtliche Gewürze in bester Qualität empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Montag den 1. December
Abends 8 Uhr
Ausloosung von 8 Antheilscheinen
im Hause des Herrn Schützenwirths J. Krüger.
Schönberg, den 29. November 1884.
Der Vorstand der Schützenzunft.
Dr. jur. Deiss,
Rechtsanwalt & Notar
Lübeck
Breitestrasse b/St. Jacobi 778.
Stadttheater in Lübeck.
Sonnabend, den 29. November 1884:
Vierte Nachmittag=Vorstellung für auswärtige Theaterbesucher.
Anfang präcise 3 1/2 Uhr.
Wallenstein Trilogie.
In Scene gesetzt von Director Hasemann.
2. Nachmittag.
Wallensteins Tod.
Trauerspiel in 6 Acten von Fr. v. Schiller.
Wallenstein. Herm. Müller, Hanno Octavio Julius Pilentz, Max Carl von Zeska, Gräfin Terzky Emma Griebe, Herzogin Lina Krüger Rosee, Thekla Ilse Gerson.
Anfang präcise 3 1/2 Uhr. Ende nach 1/2 7 Uhr.
Särge
von Eichen= & Tannenholz hält stets vorräthig und empfiehlt
Kiel & Rindfleisch.
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.
Vollständiges Magazin von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.
Stearin=, Parafinlichte jeder Packung, Tannenbaum= und Wagenlichte in Stearin und Wachs, sowie auch Tannenbaumleuchter, Rundbrenner=Lampencylinder St. 6 Pf., pr. Dtzd. billiger, Lampenkuppeln in jeder Größe zu sehr niedrigen Preisen hält bestens empfohlen
J. Ludw. D. Petersen.
Mein gut assortirtes
Eisenwaaren-Lager
empfehle ich dem geehrten Publikum von Stadt und Land bei vorkommendem Bedarf auf's Angelegentlichste, als Kochtöpfe und Küchengeräthe aller Arten. Zu Weihnachtsgeschenken passend: Ofengeräthschaften, die neusten Muster in broncirten Ofenvorsätzen und Ofengeräthständer, Coakskasten in verschiedenen Facons, Ascheimer u. s. w. Ferner empfehle ich Handwerkszeuge aller Arten und bin gerne bereit für jeglichen Bedarf soweit es nicht auf Lager vorräthig ist, in kürzester Zeit nach Wunsch unter Garantie zu besorgen.
J. Ludw. D. Petersen.
Hierdurch erlaube ich mir, die geehrten Herren Hauswirthe zu dem am Dienstag, den 2. December c. bei mir stattfindenden
Bauernball
ergebenst einzuladen.
J. Köster Wittwe.
PH. MAYFARTH & Co., Frankfurt a. M.
Maschinenfabrik und Eisengiesserei
fabriciren als Specialität in neuester Construction und vollkommenster Ausführung:
HAECKSEL
-Maschinen jeder Grösse zu billigsten Preisen. Verbreitet in 23 000 Stück. Prämiirt mit ca. 150 Medaillen.
Agenten erwünscht, Zeichnungen und Preise franco und gratis.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 4]Meine
Weihnachts-Ausstellung
in den neuen, großen Räumen ist eröffnet, und bitte freundlichst, dieselbe anzusehen.
Lübeck, Heinr. Pagels
Breitestr. 945 b. Markt. Magazin für Haus= u. Küchengeräthe.
Englisches Salz
empfiehlt Johs. Kummerow.
Metall Särge
(große) von 110 Mark an liefert nach Photographie innerhalb 24 Stunden
Kiel & Rindfleisch.
Besten Engl. Syrup,
sowie sämmtliche Gewürze empfiehlt in bester Waare
A. Wigger Nachfolger.
Englisches Salz
empfiehlt
A. Wigger Nachfolger.
Englisches Salz
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Mit dem Dampfer "Lydia Millington" Capt. Siemßen, empfange ich in diesen Tagen eine Ladung
prima englischer (Newcastler) Beamish Schmiedekohlen
und empfehle dieselbe während der Entlöschungszeit ex Schiff zu sehr billigen Preisen.
Wismar. H. Podeus.
Nr. 354a. Bekanntmachung.
Die Ziehung unserer letzten Lotterie ist
definitiv und unwiderruflich
Donnerstag den 11. December 1884.
München, 12. November 1884.
Katholische Kirchenverwaltung Giesing (München.)
Sämmtliche Maurer= und Zimmergesellen, werden hierdurch aufgefordert am Sonntag den 30. November Nachmittags 2 Uhr auf der Herberge zu erscheinen zur Beschlußfassung über die Krankenkassen, ob die Kasse soll fortbestehen oder nicht.
Die Vorstände.
Eine Auswahl gut und dauerhaft gearbeiteter
Kommoden
a Stück von 20 Mark an, hält vorräthig und empfiehlt
W. Nothdurft.
Eine Wohnung
von Stube, Kammer und Küche sucht für eine Wittwe zu Ostern
D. Hempel.
Vertauscht ist am Freitag ein Hut, derselbe ist umzutauschen bei Herrn
Gastwirth Boye.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 30. November.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abdendkirche (6 Uhr:) Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Eintragungen in die Standes=Register des Standesamtsbezirks Schönberg.
Geboren:
D. 6. Novemb. dem Hauswirth P. Burmeister zu Kleinfeld ein Sohn.
D. 1. eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 13. dem Schneider Gartz zu Schönberg ein Sohn.
D. 17. dem Gärtner Upahl zu Schönberg eine Tocht.
D. 14. eine unehel. Tochter zu Kl. Siemz.
D. 15. eine unehel. Tochter zu Lockwisch.
D. 19. dem Schuhmacher Voß zu Schönberg ein Sohn.
Gestorben:
D. 7. Nov. Ludwig Carl Friedrich Suhrbier, Handlungslehrling zu Schönberg 20 J. 1 M. alt.
D. 7. Friedrich Heinrich Lübcke, Arbeitersohn zu Westerbeck, 8 J. 1 Mon. alt.
D. 13. Johann Jochen Duncker, Arbeitsmann zu Schönberg, 67 J. alt.
D. 13. Anna Caroline Marie Elisabeth Schmüser zu Bauhof Schönberg, 9 Mon. alt.
D. 16. Heinrich Friedrich Klatschow, Schuhmachermeister zu Schönberg, 83 J. alt.
D. 22. Marie Tretow geb. Oldenburg, Arbeiterwittwe zu Kleinfeld, 68 Jahr 3 Monate alt.
D. 22. Helene Adele Louise Reiher zu Sabow, 6 Mon. alt.
Eheschließungen:
D. 25. Nov. Zimmermann Johann Peter Heinrich Krellenberg zu Gr. Siemz und Schneiderin Catharine Magdalene Elsabe Dierk zu Schönberg.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 5]Beilage
zu Nr. 94 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 28. November 1884.
Nr. 25 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
II. Abtheilung.
(1.) Bekanntmachung, betreffend die Formulare zu den nach den Gesetzen über die Krankenversicherung der Arbeiter und über die eingeschriebenen Hülfskassen aufzustellenden Uebersichten und Rechnungsabschlüsse.
(2.) Bekanntmachung, betreffend den Norddeutschen Verein zur Ueberwachung von Dampfkesseln in Hamburg.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats October 1884.
III. Abtheilung:
Dienst= etc.=Nachrichten.
Wäre der Frieden im Innern so gesichert, wie der Friede nach außen, wie glücklich können wir sein. Die Stelle der Thronrede "im Einverständnis mit der französischen Regierung" haben wir die Congo=Conferenz berufen, zeigt wie es der deutschen Staatskunst gelungen ist, den erbittertsten und mächtigsten Feind an die Seite Deutschlands zu rufen. Was hat dazu gehört? Dazu die Einigung mit Oesterreich und Rußland. Die Zeitungen aller europäischen Länder rühmen die Friedensbürgschaften als den größten Triumph der deutschen Staatskunst für ganz Europa. Die Thronrede macht den Eindruck, als ob die Regierung noch nicht recht klar sei, welchen Karakter der neue Reichstag zeigen wird, welche Leistungen sie zu erwarten und wie sie sich zu ihm zu stellen haben wird. Zurückhaltung scheint ihre Taktik zu sein.
Herr v. Wedell (Reg.=Präs. in Merseburg) ist Präsident des Reichstages geworden; Vizepräsidenten sind Herr v. Franckenstein (C.) und Hoffmann=Rudolstadt (D.=Fr.)
Der Reichstag ist wie ein schönes Mädchen, das von Anträgen bestürmt wird. Sozialdemokraten und Centrum gedenken Anträge zu stellen auf Aufhebung aller Ausnahmsgesetze, des Sozialdemokraten=, des Jesuiten=Gesetzes, des Kanzelparagraphen, des Ausweisungsgesetzes für ungehorsame katholische Geistliche u. s. w. Andere Anträge richten sich auf Einführung eines Normalarbeitstages (ohne blaue Montage?) und auf Diäten für die Abgeordneten u. s. w. So vielen Freiern gegenüber wird's an Körben nicht fehlen.
Die Neuwahlen haben dem Reichstage nicht weniger als 150 neue Gesichter zugeführt. Nur noch wenige Parlamentarier aus den ersten stolzen Zeiten sind vorhanden. Die Plätze, welche Hoverbeck, Ziegler, Millinkrodt einnahmen, sind längst in anderm Besitz, das Dreiblatt Lasker, Bennigsen, Forckenbeck ist entblättert, von den früheren Präsidenten Simson, Forckenbeck, Seydewitz, Levetzow ist keiner mehr im Reichstag. Unter den Veteranen ragen hervor Moltke und Windthorst.
Man versichert, daß die konservative Fraktion alsbald einen Börsensteuergesetzentwurf auf Grundlage der im letzten Reichstage von der Kommission zu der betreffenden Geschäftssteuervorlage des Bundesraths gefaßten Beschlüsse (die bekanntlich im Plenum nicht mehr zur Debatte kamen) im Reichstage einzubringen gedenkt. Bezüglich einer Veränderung der jetzigen Börsensteuer werden wahrscheinlich auch von anderen Seiten Vorschläge und Anträge an den Reichstag herantreten.
Stanley, der berühmte Entdeckungsreisende, war bei dem Kaiser und dem Kronprinzen zu Gast geladen und hat von der Universität Halle den Doctorhut erhalten.
Die Herren Woermann und Stanley waren am 25. d. beim Reichskanzler Fürsten Bismarck zum Diner gezogen worden, und hielt der Kanzler seine Gäste nach Beendigung des Diners noch längere Zeit in animirter Conversation zurück, die sich um die Afrikanischen Verhältnisse, und speciell um Mr. Stanley's dortige Reiseergebnisse drehte. Sein lebhaftes Interesse an der Sache bewies der Fürst durch öftere Stellung von Fragen, deren Beantwortung Seitens des Amerikanischen Entdeckers ein belebtes Bild der dortigen Verhältnisse, Beschaffenheit von Land und Leuten, Bedingungen der Handels= und Verkehrsentwickelung etc. lieferte.
In den letzten Tagen der verflossenen Woche fand, wie die "D. Ztg." meldet, die gerichtliche Aufnahme des Nachlasses des verstorbenen Herzogs von Braunschweig in Hietzing durch den Landesgerichtsrath und Bezirksrichter Matzner statt. Mehrere Wiener Notare fanden sich als Vertreter theils der braunschweigischen Regierung, theils des Herzogs von Cumberland ein. In der dem Herzog gehörigen Villa stand auch eine eiserne feuerfeste Kasse und - welche Ueberraschung - die Kommission fand 40,000 Stück österreichische Dukaten, circa 500,000 Fl. österreichische, deutsche, französische und englische Banknoten und außerdem Werthpapiere im Betrage von 400,000 Fl., sowie einiges Silbergeld vor. Die Kasse wurde versperrt und das Gerichtssiegel angelegt. Niemand hatte eine Ahnung, daß in der Kasse Geld sich befände und noch dazu in solcher Menge. Natürlich wird jetzt der Villa eine bessere Bewachung zu Theil, als bisher.
Die Anklage wegen des Niederwald=Attentates ist vor das Reichsgericht verwiesen und kommt im December zur Verhandlung.
Durch Verstaatlichung des Unfallversicherungsgeschäftes werden etwa 200 Beamte privater Gesellschaften künftig brodlos. Die Petitionen solcher Beamten, sie zu entschädigen oder im Reichsdienste zu verwenden, sind seither zurückgewiesen worden. Sie wollen sich nun an den Reichstag um Befürwortung wenden und erinnern an das Wort Bismarcks, daß ein Jeder ein Recht auf eine Beschäftigung habe, die seinen Fähigkeiten entspricht.
Eine neue Zählung ist für das ganze deutsche Reich zum nächsten Jahre in Aussicht genommen. Man wünscht eine eingehende Armenstatistik zu haben. Die Erhebung soll seitens der Orts= und Landarmen=Verbände in der Weise geschehen daß zunächst für diejenigen Personen, welche bereits im Jahre 1884 eine öffentliche Unterstützung erhalten haben und dieselbe im Jahre 1885 weiter beziehen, und sodann für alle im Jahre 1885 neu hinzutretenden Unterstützten Zählkarten auszufüllen sind, welche die nähere Bezeichnung der Person nach Familienstand und Beruf, die Ursache der Unterstützungsbedürftigkeit (nicht nur Armuth, Obdachlosigkeit, sondern die Ursache der Armuth, Obdachlosigkeit), die Art der Unterstützung (Unterbringung in eine Anstalt u. s. w.) enthalten. Im Ganzen sind hierbei dreizehn Fragen zu beantworten. Die Beantwortung derjenigen Fragen der Zählkarten, welche bei Beginn der Unterstützung nicht hat gegeben werden können, ist am Jahresschlusse zu bewirken. Neben den Zählkarten A für Unterstützte und noch Zählkarten B für Armenverbände auszufüllen, welche Fragen nach dem Flächeninhalt, der Einwohnerzahl, dem Staatssteuersoll des Armenverbandes, nach seinen Ausgaben und Einnahmen, nach etwaigen besonderen Umlagen, sowie nach den gesammten für die Armenpflege vorhandenen Einrichtungen enthalten.
Die Engländer können Skierniewice und die Congo=Conferenz noch immer nicht verdauen. Sie jubeln ihrem Dichter Swinburne zu, der gesungen hat: "Laßt Preußen und Russen tauschen den Sklavenkuß! Ein Seevolk ist ein frei Volk - Dank Sturm und Wellen=Gruß." Närrische Leute! Ihrer Freiheit will Niemand zu nahe treten, nur ihrer Freiheit, ganze Länder einzusacken, wird ein Ende gemacht.
- Das Eisenbahnprojekt Criwitz=Schwerin=Gadebusch=Schönberg ist abermals als aufgegeben zu betrachten, nachdem die Mecklenburg=Schwerinsche
[ => Original lesen: 1884 Nr. 94 Seite 6]Regierung es abgelehnt hat, den ihr unterbreiteten Antrag auf Gewährung der üblichen Landhülfe (20 000 Mk. pro Kilometer) wegen Mangels ausreichender Gemeinnützigkeit den Mecklenburgischen Landtage zur Bewilligung vorzulegen. Dahingegen fordert die Regierung die Stände auf, das Projekt der Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn, eine Bahn von Schwerin nach Crivitz und von Schwerin nach Gadebusch zu bauen, durch Bewilligung der Landeshülfe zu unterstützen.
- Am Hafen in New=York wird George Washington ein Denkmal errichtet, das 520 Fuß hoch ist. So hoch ist die Verehrung der Amerikaner für den Gründer und ersten Gesetzgeber der Union.
- Mitten im Lärm des Wahlkampfes ist in Berlin Gustav Reichardt, der Componist des Arndt'schen Liedes: Was ist des deutschen Vaterland? zur ewigen Ruhe eingegangen und still und fast unbemerkt bestattet worden.
- Es ist schön und rühmlich, daß neuerdings deutsche Volksschullehrer für hohe Besoldung nach Südafrika und Südamerika gesucht werden. Aber vorsehen müssen sie sich doch; denn der Lebensunterhalt und die Lebensweise in jenen Ländern sind ungemein kostspielig.
- Ein alter Herr des Tübinger Corps "Snevia" hat demselben ein "Corpshaus" gestiftet, welches, in schönster Lage, vor einigen Jahren erbaut war. Es bestehen derartige Corpshäuser schon seit einer Reihe von Jahren in Bonn, Heidelberg, Marburg und Würzburg.
- Albrecht Dürer in Nürnberg hatte s. Z. den Nürnberger Patrizier Hieronymus Holzschuher gemalt. Dieses berühmte Bild war Eigenthum der Familie Holzschuher und ein Schmuck des Germanischen Museums. Dieser Tage ist es um hohen Preis von der preuß. Regierung erworben worden.
- Ein Theaterzettel aus Braunschweig vom Jahre 1734 enthält die vorsichtige Warnung: "Das Lachen ist verboten, weil es ein Drauerspiel ist".
- Der Frankfurter Apfelwein hat eine schwere Probe glücklich überstanden. Es wurde eine Anzahl Flaschen über's Meer nach Brasilien und auch wieder herüber gesandt, um zu probiren, ob er sich hält. Und siehe da, die Kenner in Frankfurt wollen gefunden haben, daß er an Güte und Geschmack sogar zugenommen hat.
Die gesammte medizinische Fakultät in Berlin hat sich in einem Schreiben an Dr. Schweninger dessen gesellschaftlichen Umgang verbeten und zwar auf Grund seiner aktenmäßig bekannten (?) Münchener Vergangenheit.
- Alle Vogelkenner Deutschlands werden von der ornithologischen Gesellschaft zu Berlin zur gemeinsamen Beobachtung der Verbreitung, der Zugverhältnisse und der Lebenserscheinungen unserer einheimischen Vögel aufgefordert. Es handelt sich um Feststellung der Verbreitung von Nachtigall und Sprosser, Nebel= und Rabenkrähe, des Girlitz, der Wachholderdrossel, der Zwergtrappe und mancher anderen Vogelarten, ferner um Nachweis der vermuthlich bestehenden Zugstraßen, welche unsere Sommervögel bei ihren jährlichen Zügen innehalten, die nur durch gleichzeitige Beobachtung in den verschiedensten Theilen Deutschlands aufgefunden werden können. Jeder Kenner wird ersucht, seine Adresse an den Geschäftsführer des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands, Herrn Dr. Reichenow, Berlin WS., Großbeerenstraße 52, behufs eines Fragebogens und weiterer Unterweisung einzusenden.
- Das Hoftheater in Braunschweig wurde nach erfolgtem Schluß der Landestrauer mit "Don Carlos" wieder eröffnet. Die ersten Worte waren somit: "Die schönen Tage von Aranjuez sind nun vorüber", welcher Satz eine ungeheure Heiterkeit im Publikum wachrief. Worüber? bezieht sich die ungeheure Heiterkeit auf die Schauspielerin, welche während der Landestrauer "Ferien" hatte? oder bezieht sie sich auf die Landestrauer selbst? oder endlich auf Braunschweig, für welches nach dem Aussterben des Fürstenhauses die "schönen Tage" vorüber sind?
- Ein Portier in einem großen Gasthofe muß ein Conversationslexikon und ein Mezzofanti sein, der ein Dutzend Sprachen spricht. Aber es rentirt sich, wie Portier Meyer im Centralhotel in Berlin in Figura zeigt. Er hat sich ein großes Haus gekauft, in welchem er sich auf seinem eisernen Geldschrank zur Ruhe setzt. Die Berliner rechnen ihm nach, er habe täglich von 300 Gästen je 50 Pf. Trinkgeld bekommen, das thue im Jahr 50 000 M.
- Nüsse und Aepfel und Bonbons am Weihnachts=Tannenbaum sei nicht stilvoll, sagen die Berliner; sie kaufen daher mit den Tannen auch die Tannenzapfen und vergolden und versilbern sie. Auch unter dem Baum muß alles stilvoll sein, wenn auch nicht ächt.
- Das Spiel der Münchener Cello=Künstlerin Sophie Menter gefiel dem Bankier Stieglitz in Petersburg fast eben so gut als das Klimpern seiner Goldrubel. Frau Menter war der treue Gast seines Hauses und spielte auch in seinem Testamente eine große Rolle als Erbin von 6 Millionen der wohlklingendsten Rubel, - liest man. Man sieht, daß auch Geldleute eine empfindsame Seite oder Saite haben.
- Die Russen im Ural und Kaukasus tränken ihre Rosse schon lange nicht mehr im deutschen Rhein, aber sie selber trinken das wohlriechende Wasser, das man Kölner Wasser oder zu deutsch Eau de Cologne nennt. Kein Geringerer als der russische Finanzminister hat diese Thatsache im amtlichen Berichte festgestellt, nachdem er lange sich den Kopf zerbrochen hatte, wozu die guten, sonst nicht allzu civilisirten Leute dort so viel Kölner Wasser brauchen könnten, ohne sich darin zu baden. Sie trinken's und es schmeckt ihnen gar nicht übel; denn es ist ein parfümirter Branntwein von 40 Grad und doch nobler als Schnaps schlechtweg. Es sind viele Fabriken dort entstanden.
- Ueber die Farbenblindheit, folgende Mittheilungen: Am meisten kommt die Grün= und Rothblindheit, selten die Blaublindheit vor. Die Farbenblindheit ist unter dem weiblichen Geschlecht weit seltener als unter dem männlichen, so daß unter diesem die Farbenblindheit wenigstens 12mal so weit verbreitet ist als unter dem ersteren: bei dem männlichen Geschlecht sind 3,25 Proc., bei dem weiblichen nur 0,25 Proc. farbenblind. Dies hat sich überall herausgestellt, soweit die Untersuchungen reichen, in Europa sowohl wie in Amerika, und nicht blos unter den Weißen, sondern auch unter den Negern. Man erklärt dies dadurch, daß das weibliche Geschlecht bei den cultivirten und uncultivirten Völkern wegen des Putzes sich frühzeitig und wiederholt mit buntfarbigen Gegenständen beschäftigt. Dr. H. Magnus behauptet, daß auf 25 - 30 Menschen immer einer, mancher von Geburt aus, eine erhebliche Beschränkung seines Farbensinnes zeigt. So zwar der z. B. der Chemiker Dalton rothblind. Nach Prof. Horner in Zürich vererbt sich die Farbenblindheit mit besonderer Vorliebe vom Großvater auf den Enkel mit Verschonung der zwischen diesen beiden liegenden Generation; in einigen Familien ist die Rothblindheit, in anderen die Grünblindheit zu Hause. Zum Schlusse noch einige Zahlen: Dr. Magnus fand unter 3273 Knaben 100 Farbenblinde = 3,27 Proc., unter 2216 Mädchen nur 1 Farbenblinde - 0,04 Proc. Dr. Jeffris in Boston unter 9308 Schulknaben 361 Farbenblinde = 3,88 Proc., unter 5429 Schulmädchen nur = 0,036 Proc. Der oben angegebene Procentsatz ist der durchschnittliche. Prof. Virchow ist deshalb für eine Farbensinn=Erziehung und Dr. Magnus hat zu diesem Zweck Farbentafeln herausgegeben, die bei J. H. Kern in Breslau erschienen sind.
- Zur Warnung theilen wir folgenden Fall mit: Unlängst machte sich ein Schulknabe den Spaß, einem Kameraden Staub, von einem Schiefergriffel, in die Augen zu blasen. Diese entzündeten sich und obwohl man gleich ärztliche Hülfe in Anspruch nahm, ging die Sehkraft des einen Auges fast gänzlich verloren, während die des anderen Auges nur eben gerettet werden konnte.
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