[ => Original lesen: 1884 Nr. 89 Seite 1] Die Sitzungen des Schwurgerichts bei dem Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das vierte Quartal dieses Jahres wird am
Dienstag den 2. December d. J.
beginnen.
Rostock, den 8. November 1884.
Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.
Die Einberufung des Reichstags soll etwa zum 20. November zu erwarten sein. Unter den Vorlagen, die demselben alsbald zugehen werden, dürften sich neben dem Staatshaushalt die Gesetzentwürfe über Postsparkassen und Dampfersubventionen befinden.
In der Sitzung des Bundesrathes vom 6. ds. ist der Zollanschluß Bremens zum Austrag gekommen.
Der Staatsrath hat am Postsparkassen=Entwurf umfangreiche Veränderungen vorgenommen.
Neben oder vielleicht noch vor dem Etat wird der neue Reichstag als erste Regierungsvorlage die Subvention überseeischer Dampfer erhalten. Unsere Leser wissen bereits, daß der Gesetzentwurf einige Abänderungen erfahren hat und die vom Reiche zu gewährende Unterstützung von 4,000,000 M. auf 5,400,000 M. erhöht worden ist. Die Mehrkosten entstehen namentlich dadurch, daß den beiden Linien nach Australien und Ost=Asien eine dritte nach Afrika hinzutritt, die nicht blos die Westküste, sondern auch das Cap und die Ostküste dieses Erdtheils zum Ziele nimmt; die Dampfer sollen vom Cap bis nach Zanzibar hinaufgehen. Ein Theil der in der neuen Vorlage gestellten Mehrforderung gründet sich darauf, daß die Dampfer nach Australien und Ost=Asien nicht, wie früher beabsichtigt war, in Neapel anlegen, sondern behufs wesentlicher Zeitersparniß von Lissabon direkt nach Alexandrien fahren sollen; hierdurch ist die Einstellung besonderer Dampfer nöthig geworden, welche die Güter aus Süd= und Westdeutschland, die Deutsche Post und einen Theil der Passagiere von den Eisenbahnen übernehmen und von Genua oder Venedig oder Triest aus nach Alexandrien führen, um sie dort den großen Dampfern zu übergeben.
In Kamerun soll ein Deutscher Gouverneur eingesetzt werden, dem zur Ausübung des Schutzrechtes ein Küstendampfer und eine Dampf=Barkasse beigegeben werden soll. Ein bezüglicher Nachtrag zum Etat ist bereits fertiggestellt.
In einem Leitartikel nimmt die hochoffiziöse Landeszeitung von Elsaß=Lothringen Stellung zu den Reichstagswahlen. Sie hält zwar den Jubel, mit welchem in Paris das Wahlergebniß als eine einmüthige großartige Kundgebung der Protestpolitik begrüßt wird, nicht für gerechtfertigt, räumt indessen ein, wie man auf Deutscher Seite keine Ursache hat, mit Befriedigung auf den Wahlausfall zu blicken und schließt mit folgender bezeichnender Wendung: Für das Land Elsaß=Lothringen bedeutet die Wiederwahl Antoines einen Stillstand, wenn nicht einen Rückschritt in seiner politischen Entwickelung. Denn Niemand wird erwarten, daß das Reich an Elsaß=Lothringen weitere politische Rechte gewähren werde, so lange nicht die Sicherheit gegeben ist, daß von diesen Rechten nicht in einem deutschfeindlichen Interesse Gebrauch gemacht wird.
In einem Schreiben an den Pandektisten Professor Eck spricht Professor Mindscheid, Mitglied des Ausschusses zur Ausarbeitung des bürgerlichen Gesetzbuches, seine Meinung dahin aus, daß das letztere wohl erst gegen das Jahr 1900 in Kraft treten könne.
- Auch England hat jetzt seinen Reuleaux. Er heißt Mundella und ist Vizepräsident des englischen Geheimen Rathes, also etwas mehr als Herr Reuleaux. Bei der Adreßdebatte im Unterhause stellte neulich Herr Mundella den Antrag, daß in die Antwort auf die Thronrede ein Hinweis auf den herrschenden industriellen Nothstand den Niedergang der englischen Industrie anderen Ländern gegenüber, insbesondere Deutschland, auf welches Land das frühere industrielle Uebergewicht Englands übergegangen sei, eingefügt werde. In so wichtigen Zweigen wie Rübenzucker, Anilin, Schießpulver, Papier etc. sei England geradezu in Abhängigkeit von Deutschland gerathen. Der Antrag Mundella's fiel zwar durch (Vogel=Straußmanier!), aber die von ihm feststellte Thatsache wird dadurch in Nichts geändert, eher im Gegentheil!
Ein merkwürdig und zugleich sehr gefährlicher Streik steht der Stadt Paris bevor, eine Art innerer Belagerung. Der französische Handelsminister hat nämlich den Pariser Bäckern mit dem Hinweis auf die billigen Getreidepreise erklärt, wenn sie den Preis des Brodes nicht herabsetzten, er am 6. ds. die Brodtaxe wieder einführen werde. Daraufhin beschloßen die Bäcker in einer 1800 Genossen starken Versammlung fast einstimmig, lieber den Betrieb einstellen zu wollen als der Aufforderung Folge zu leisten.
Der König von Belgien soll für die Erschließung des Congobeckens bereits 17 Millionen Francs aus seiner Tasche hergegeben und sich bereit erklärt haben, weitere 17 Millionen für diesen Zweck zu opfern.
Es sieht sich sehr schön an, wenn man jeden Monat in den Zeitungen liest, die Schuld der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat sich um 15 bis 18 Millionen Dollar verringert und wenn gelegentlich darauf hingewiesen wird, daß die jetzt noch etwa 1500 Millionen betragende nordamerikanische Schuld in 10 Jahren getilgt sein werde. Es ist aber nur ein übertünchtes Grab. Denn in demselben Maße wächst die innere Schuld, insbesondere die der Gemeinden. Dies wird des Näheren ausgeführt in einem Artikel der North American Review. Nicht weniger als 11 Staaten der Union
[ => Original lesen: 1884 Nr. 89 Seite 2]haben sich zahlungsunfähig erklärt. In dem reichen Staate Illinois hat der dritte Theil der etwa 300 Gemeinden, welche Bons zum Bau von Eisenbahnen und andern öffentlichen Unternehmungen ausgegeben, die Zahlung geweigert. In Kansas haben sogar neun zehntel solcher Gemeinden und Städte sich der Zahlung zu entziehen gesucht. Die unglaublichsten, zum Theil recht albernen Winkelzüge werden zur Erreichung dieses Zweckes ins Werk gesetzt. Bei einem Betrage wurde es als Formfehler ausgegeben, daß ein Wort einmal mit 3, das andere Mal mit 4 Buchstaben geschrieben war. In einer Gemeinde mußten die Beamten sich verpflichten, zur Zeit der Bureaustunden nie zugegen zu sein und nur Nachts zu arbeiten, damit keine Klage etc. angebracht werden könnte. Die List führte in einer andern Gemeinde, wo Wachen ausgestellt wurden, um "Verdächtige" zu melden, zur Gegenlist, indem der mit der Execution beauftragte Beamte sich als Trunkenbold arretiren ließ. Die Memphis in Tennessee ließ sich wieder auf den Stand eines Steuerdistricts zurücksetzen, der keine corporativen Rechte besitzt. Die Stadt Duluth am Oberen See ließ den werthvollen Theil ihres Besitzes als Dorf Duluth ausscheiden; was übrig blieb, hieß Stadt, hatte aber nur geringen Werth. In Kansas kaufte eine Stadt ein Stück der benachbarten Prärie an, ließ ihre Gebäude abbrechen und sie auf diesem Grund und Boden, der nicht als Hypothek dienen konnte, wieder aufbauen, sodaß also die ganze Stadt ihren Gläubigern durchging. Solche Dinge hören sich an wie böswillige Erfindungen und doch müssen sie wahr sein, wenn ein solches Blatt mit Namensunterschrift sie erzählt.
- Auf der internationalen Hygiene=Ausstellung in London haben deutsche Aussteller 3 goldene, 6 silberne und 4 bronzene Medaillen erhalten.
- Vor einiger Zeit las man, an der norwegischen Küste seien Goldlager entdeckt worden. Mancher Zweifel erhob sich gegen die Nachricht, die aber jetzt vollauf bestätigt wird. Das Vorkommen befindet sich auf der zwischen Bergen und Stävanger gelegenen Insel Bömmelö, wo bereits 4 Gesellschaften in Concurrenz getreten sind. Eine derselben hat schon den Betrieb eröffnet.
- Die nördliche Hafeneinfahrt von New=York, das sogenannte Helgate wird mit 9 elektrischen Lampen nach dem System Brush von je 6000 Kerzenkraft beleuchtet. Das Licht ist jedenfalls das mächtigste der Welt.
- In der Judengasse in Frankfurt wurden die ersten 13 Häuser zum Abbruch an die Meistbietenden versteigert und für 2760 M. zugeschlagen.
- In der Wesel wurden drei Unteroffiziere und ein Sergeant wegen Mißhandlung von Soldaten im Dienst mit längerer Festungsstrafe belegt.
- In Berlin wurde dieser Tage der zweifache Mörder Gronack hingerichtet. In der letzten Nacht brach sein Trotz. Die Speisen, die er sich bestellt hatte, berührte er kaum, von seiner Cigarre that er nur einige Züge, unruhig wälzte er sich die ganze Nacht auf seinem Lager, was ihm im Jenseits bevorstehe, ging ihm im Kopf herum. Zur Richtstätte wurde er in seinem mit Blut befleckten Anzug geführt, sein Gesicht war von Todesangst verzerrt. Er wurde unter dem Läuten des Armensünderglöckchens enthauptet. Die Execution, von der Uebergabe Gronacks an den Scharfrichter bis zum tödtlichen Streich dauerte 15 Secunden. -
- Zu Caën in der Normandie tragen die Mädchen der Provinz zwar nicht ihre Haut, aber ihr Haar zu Markte. Da stehen sie in langen Reihen mit ganz ausgelöstem Haar, das oft fast bis zu den Füßen hinabwallt und in der Regel von seltener Schönheit und seidenartiger Weichheit ist. Die Käufer gehen die Reihen entlang und stellen die Geduld der armen Mädchen durch ihr Feilschen auf eine harte Probe. Ist man endlich einig geworden, so wird das Haar ganz hart am Schopfe abgeschnitten. Wie geschorene Pudel gehen die armen Mädchen dann heim, um ihr Haar wieder wachsen zu lassen, um es später in ähnlicher Weise wieder zu Markte zu bringen. Dieses Haar erscheint dann als Chignon auf dem Haupte der reichen französischen u. a. Damen.
Die Pietät gegen Eltern und Vorfahren ist, wie überhaupt ein ausgeprägter Familiensinn, die erste und größte Tugend der Juden, vielleicht sogar der eigentliche Grund der jahrhundertlangen Fortdauer und des inneren Zusammenhaltes des über den ganzen Erdball verbreiteten jüdischen Volkes. Diese Pietät zeichnet besonders auch die Familie Rothschild in Frankfurt a. M. aus. Da sie den Nichtabbruch ihres Stammhauses in der nach Expropriation völlig niederzulegenden Judengasse beim Magistrat nicht durchzusetzen vermochte, hat die Familie Rothschild beschlossen, das Stammhaus ihrer Voreltern mit größter Vorsicht abbrechen zu lassen, und unter thunlichster Benutzung des alten Materials in dem Rothschild'schen Parke in der nämlichen Gestalt wieder aufzubauen. -
- Der Dampfer Eider vom Norddeutschen Loyd hat die Reise nach New=York und zurück bei seiner Fahrt vom 4. bis 13. October d. J. in 17 Tagen 12 Stunden und 25 Minuten zurückgelegt. Es soll dies die schnellste Reise sein, die ein deutscher Dampfer je über den Ocean machte.
- Sanitäre Eigenschaft des Gerbstoffs. Kürzlich war in der Zeitung die Rede von der heilkräftigen Wirkung der Gerbsäure - auch Tannin genannt - bei Cholera=Epidemien. Dieselbe ist wohl ohne Zweifel in der Eigenschaft des in dem Pflanzenreich sehr verbreiteten Tannin's zu suchen, mit stickstoffhaltigen daher der Fäulniß leicht unterworfenen thierischen, besonders leim= und eiweißartigen Stoffen eine unlösliche Verbindung einzugehen, in den entsprechenden Lösungen eine "Füllung" zu bewirken, und erstere daher für den menschlichen Organismus unschädlich zu machen. Ferner kommt hierbei die für die Therapie wichtige Eigenschaft des Tannins in Betracht, die thierischen Gewebe zusammenzuziehen und auszutrocknen, innerlich genommen zu verstopfen, dabei sind bei contagiosen oder miasmalischen Epidemien gerbstoffhaltige Getränke: Rotwein, Thee und Kaffee sehr zu empfehlen. Um Trinkwasser von organischen Stoffen zu reinigen, räth Dr. Hager, demselben etwas Tannin=Lösung zuzusetzen; eine ähnliche Wirkung bringt guter Rothwein hervor. Verschiedene Gurgel= und Mundwasser, wie z. B. das mit Ratanthiatinctur bereitete, das bei diphtheritischen Affectionen gute Dienste leistet, sowie Abkochungen der Weiden= und Eichenrinde, welche zu Bädern, Einspritzungen, Aufschlägen Verwendung finden, verdanken ihre heilkräftige Wirkung sämmtlich der zusammenziehenden gerbenden Eigenschaft des Tannins.
- Ein Theaterzettel aus dem Jahre 1734, der als Curiosität im städtischen Museum in Braunschweig aufbewahrt wird, enthielt wörtlich folgende significante Schlußclausel: "B. B." Bekwemlichkeit des Bublikums ist angeordne tas die erste Reihe sich hinterlegt, die zwende Reihe knieth, die drüdte sützt, die vührte steht; so könnens Alle sehen. Das Lachen is Verbothen, weils ein Drauerspiel ißt."
Blind und doch sehend.
Ein junger Arzt.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]
[ => Original lesen: 1884 Nr. 89 Seite 3]Blind und doch sehend.
Ein junger Arzt.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]
Anzeigen.
In der Nacht vom 19. - 20. v. M. ist aus einem Wagenschauer in Neschw ein Einspänner=Erntewagen gestohlen worden.
Ich bitte um Vigilanz und event. Benachrichtigung.
Neustrelitz, den 3. November 1884.
Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.
R. Funk.
Holz=Auction Nr. 1.
Am Mittwoch, den 12. November, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Lenschower Tannen=Revier meistbietend verkauft werden
67 Stück Kiepentannen
90 Rmet. Tannen=Rodestämme.
Schönberg, den 3. November 1884.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 2.
Am Donnerstag, den 13. November, Morgens 10 Uhr sollen in der Ziethen=Rieh bei Ziethen nachstehende Holzsortimente meistb. bei freier Concurrenz gegen Baarzahlung verkauft werden.
4 Rmet. Loheichen Kluft II.
2 Rmet. Loheichen Knüppel I.
73 Rmet. Loheichen Knüppel II.
8 Fuder Loheichen Stangen zu Pfahlhölzern etc. geeignet.
Schönberg den 3. November 1884.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 89 Seite 4]Fechtschule Schönberg i/M.
Nr. 11051.
Dienstag, den 18. November, Abends 8 Uhr findet im Lokale des Herrn J. Boye hierselbst eine Versammlung statt, wozu alle Fechtgenossen freundlichst eingeladen werden.
Der Fechtmeister.
Das Bettfedern=Lager
Harry Unna in Altona
versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfund) gute neue
Bettfedern für 60 Pfennig
das Pfund vorzüglich gute Sorte für 1 M. 25 Pfg., Prima Halbdaunen nur 1 M. 60 Pfg. Verpackung zum Kostenpreis.
Bei Abnahme von 50 Pfund 5 pCt. Rabatt.
Gelbe Kocherbsen
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Viehwaschpulver
bewährtes, billigstes Mittel gegen Ungeziefer beim Rindvieh,
Hühneraugencollodium
gegen Hühneraugen, Hornhaut etc. in Gläsern mit Pinsel zu 60 . empfiehlt
die Apotheke zu Schönberg.
Lotterie-Ziehung
ohne Widerruf
am 16. Dezember
für arme verwaiste Kinder.
Gewinne nur baar Geld ohne Abzug
M. 114,300. Hauptgew. M. 30,000 etc.
Günstigste aller laufenden Lotterien. Bereits auf circa 9 Loose ein Treffer. Loose á 2 M. und 20 Pf. für Porto und Liste, auch in Briefmarken, versendet die Lotterie=Direction
A. & B. Schuler, München.
Stahlsaiten für Violine
versendet in nur rein englischer ff. Qualität das Dzd. Esaiten 45 . A 60 ., D, G 1,20 M. die Saitenhandlung von
T. Gentzsch, Leipzig, Neumarkt 10.
Marken werden in Zahlung genommen.
Gesucht
zu sogleich ein tüchtiger Halbknecht oder gewesener Hofgänger zu allen vorkommenden Arbeiten hauptsächlich in der Mühle von
G. Creutzfeldt, Schönberger Mühle.
Auf Hof Mechow finden zu Ostern einige ordentliche
Tagelöhner=Familien
Wohnung.
Mechow im November 1884.
Stamer.
Wir beabsichtigen unser durch Feuer beschädigtes
Schulhaus
auf Abbruch zu verkaufen. Reflectanten wollen mit uns in Unterhandlung treten.
Dorfschaft Mahlzow.
Hagelschaden-Versicherungs-Verein f. Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.
In diesem Jahre sind versichert 1,865,731 Cent. Getreide, nach den Kornpreisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 12,934,045 M. 85 . - Für die in diesem Jahre stattgefundenen 138 Hagelschäden sind mit Einschluß der Administrations= und Taxkosten, abzüglich des Cassenbestandes zu zahlen 376229 M. und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 2 M. 92 . pro 100 M. festgesetzt. - Nach Vorschrift des § 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird. Der 31 jährige Durchschnittsbeitrag beträgt 1 M 1 . pro 100 M., wobei zu berücksichtigen ist, daß keine Legegelder und Vorprämien bezahlt, die sämmtlichen Taxkosten vom Verein getragen und für Oelfrüchte höhere Beiträge nicht erhoben werden.
Grevesmühlen d. 4. November 1884.
Die Direction.
Hierdurch ersuche ich Alle, welche noch Forderungen an den verstorbenen Hauswirth J. Lenschow in Zarnewenz haben, die Rechnungen bis zum 25. November einzusenden, sowie diejenigen, die ihm noch Schulden, dieses bis dahin zu entrichten.
Spätere Forderungen können nicht berücksichtigt werden.
Selmsdorf, den 8. November 1884.
P. Krellenberg.
Herrnburg
Die Unterzeichnete beabsichtigt ihre in Herrnburg belegene Büdnerei, bestehend aus dem Wohnhause nebst dahinter belegenem, ca. 1 1/2 Scheffel Aussaat großen Garten, meistbietend zu verkaufen. Zu diesem Zwecke ist ein einmaliger Termin im Hauswirth Lohse'schen Gasthause in Herrnburg auf
Mittwoch, den 26. November 1884,
Mittags 12 Uhr
angesetzt.
Bemerkt wird, daß in dem Hypothekenbuche über die qu. Büdnerei 4200 M. eingetragen sind, und daß Einsicht der Verkaufsbedingungen bei dem Copiisten Herrn C. Ollrog zu Schönberg genommen werden kann.
Frau Maria Mustin, geb. Hagen.
Ca. 1200 Bund Dachrohr
hat zu verkaufen
Dassow. J. H. Sterly.
Am 28. October habe ich auf dem Wege von der Schlauentrifft bis Selmsdorf ein Packet mit Zeug verloren. Der Finder wird gebeten es abzugeben bei
Schneidermeister Hundt in Schönberg.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
|