No. 90
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. November
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 90 Seite 1]

Der "Reichsanzeiger" publicirt die kaiserliche Verordnung welche den Reichstag für den 20. d. einberuft.
Der deutsche Zollverein war und ist ein großer Eroberer. Sehen wir nur auf die vielen und vielerlei Zollgebiete vor Jahrzehnten in Deutschland und auf seine neuesten Eroberungen so müssen wir sagen, der Zollverein war ein gewaltiger Pionier für die Einigung Deutschlands. Der Eintritt Bremens in den Zollverein ist soeben vom Bundesrath genehmigt worden. Bremen erhält vom Reiche 12 Millionen Mark für Herstellung eines beschränkten Freihafengebietes und zusammen an Unterstützung 25 Millionen Mark. Der thatsächliche Eintritt erfolgt zugleich mit dem Hamburgs im Jahre 1888.
Etwas mehr als fünf Jahre ist es her, seit Bismarck die Zollreform eingeleitet hat. Wo sind die schwarzen Prophezeihungen der Gegner hin? Haben die Getreidezölle das Brod verteuert? Ist die deutsche Ausfuhr gesunken? Hat sich unsere Industrie in Folge der verminderten Concurrenz des Auslandes auf dem Faulbette gestreckt und ihre Vervollkommnung versäumt? Hat sich die Arbeitslosigkeit vermehrt? Ist die wirthschaftliche Krisis von damals durch die Zollerhöhung verlängert und verschlimmert worden?
Der Herzog von Cumberland richtete eine Note an sämmtlichen Bundesfürsten des Reiches mit Ausnahme des Kaisers und Königs von Preußen und an die Freien Städte. Er bestreitet das Recht, ihn an der Thronfolge zu behindern und bittet die Bundesstaaten, "bundesfreundlich" auf Beseitigung jener Hindernisse hinzuwirken.
Der Kaiser sowohl wie Fürst Bismarck gaben den Mitgliedern des Braunschweiger Regentschaftsraths die Versicherung, Braunschweig solle als Herzogthum und als selbstständiger Bundesstaat im Reiche erhalten werden.
Preußen soll aus Rücksicht auf die schlesische Erbschaft des Königs von Sachsen darauf verzichtet haben, das Testament des Herzogs von Braunschweig anzufechten.
An den Braunschweigern sehen es die Württemberger, wie unangenehm es ist, wenn man nicht weiß, wer einen einmal erbt. Sie freuen sich daher schon des Gerüchtes, daß ihr Prinz Wilhelm, der seine junge Frau verloren hat, sich wahrscheinlich mit der Prinzessin Hilda verloben wird, der Tochter des Herzogs von Nassau. Bekanntlich hat der König keine Kinder und Prinz Wilhelm, sein Nachfolger auch nicht.
Lehrer Sabor, der Sozialdemokrat, der bei der Reichstagswahl in Frankfurt a/M. über Sonnemann gesiegt hat, ist ein ganz neuer Mann in der Politik. Er ist Privatlehrer, war blutarm, erwarb sich aber die Liebe eines sehr reichen Mädchens, das ihn heiratete. Er ist aber Lehrer und Sozialdemokrat geblieben.
In London ist der englische Generalpostmeister Fawcett, ein sehr verdienter Mann, gestorben.
Kaiserin Eugenie ist in Chiselhurst aus dem Wagen gefallen und hat sich schwer am Knie verletzt.
Cleveland ist Präsident der amerikanischen Union geworden. Diese Nachricht ist an den amerikanischen Gesandten in Berlin gekommen und leidet also schwerlich einen Zweifel. Die meisten Deutschen drüben haben für ihn gestimmt, weil er als ein Mann von reinen Händen gilt und einen Augiasstall des öffentlichen Dienstes zu reinigen vorhat. Jeder Präsident drüben ernennt zu hohen und niederen Beamten in der ganzen Union seine Parteigänger und darf in der Auswahl derselben nicht zu zimperlich sein; sie sitzen nur vier Jahre im Rohr und Schneiden sich Pfeifen auf Kosten des Publikums; in diesen vier fetten Jahren suchen sie reich zu werden, denn hinter diesen winken die magern Jahre. Cleveland hat den guten Willen, mit diesen Mißbräuchen aufzuräumen und darum unterstützen ihn die Deutschen; man muß abwarten, ob er wider den Stachel lecken kann. Da die seither regierende (republikanische) Partei unterlegen ist, so werden die meisten Gesandschaften in Europa neu besetzt werden.


Schönberg. Von dem am 11. November zusammengetretenen Ausschusse zur Wahl der Schöffen und Geschworenen aus dem Fürstenthum Ratzeburg für das Geschäftsjahr 1885 wurden gewählt:

a. zu Hauptschöffen:

  1. Glaser Carl Fermor=Bäk.
  2. Bleicher August Edler=Domhof.
  3. Hauswirth Joachim Oldenburg Gr. Mist.
  4. Schulze Hans Parbs Kl. Molzahn.
  5. Hauswirth Heinrich Oldenburg=Schlagbrügge.
  6. Ortsvorsteher Joachim Eckmann=Hammer.
  7. Büdner Fritz Oldörp=Bardowick.
  8. Schulze Heinrich Lenschow=Blüssen.
  9. Hufenpächter Heinrich Evers=Falkenhagen.
10. Hauswirth Heinrich Roxin=Grieben.
11. Müller Heinrich Thieß=Niendorf.
12. Hauswirth Joachim Borgwardt=Palingen.
13. Hauswirth Wilhelm Beckmann=Petersberg.
14. Joachim Maack=Rupensdorf.
15. Halbhufner Johannes Nevermann=Wahrsow.
16. Halbhufner Heinrich Boye=Bechelsdorf.
17. Buchbinder Carl Sievers=Schönberg.
18. Bürstenmacher Jochen Licht=Schönberg.
19. Uhrmacher Ludwig Vogel=Schönberg.
20. Schlächtermeister Heinrich Witting=Schönberg.
21. Hauswirth Joachim Törper=Carlow.
22. Schulze Joachim Hartmann=Demern.
23. Schulze Peter Creutzfeldt=Kuhlrade.
24. Halbhufner J. H. Oldnburg=Neschow.

b. zu Hülfsschöffen:

  1. Tischlermeister Ernst Hauschild=Schönberg.
  2. Kaufmann Wilhelm Schrep=Schönberg.
  3. Untervogt a. D. Carl Zander=Schönberg.
  4. Mühlenpächter Georg Creutzfeldt=Schönberg.
  5. Prorector Dr. Gustav Juling=Schönberg.
  6. Maschinenbauer Bernhard Bunkelmann=Schönberg.

c. in die Vorschlagsliste der Geschworenen:

  1. Schulze Heinrich Lenschow=Gr. Bünsdorf.
  2. Hauswirth Mathias Maaß=Lindow.
  3. Hauswirth Joachim Renzow=Rodenberg.
  4. Schulze Heinrich Wigger=Rüschenbeck.
  5. Amtsverwalter Heinrich Spieckermann=Schönberg.
  6. Hofschmied Friedrich Dräger=Schönberg.
  7. Senator Fritz Stüve=Schönberg.
  8. Domänenpächter Georg Dierking=Hof Lockwisch.
  9. Schulze Albert Hagendorf=Boitin=Resdorf.
10. Schulze Johann Grieben=Herrnburg.
11. Hauswirth Heinrich Lüer=Kl. Mist.
12. Förster Carl Köppel=Carlow.
13. Hauswirth Hans Robrahn=Pogetz.
14. Schulze Heinrich Borchert=Raddingsdorf.
15. Hauswirth Heinrich Retelsdorf=Rieps.

[ => Original lesen: 1884 Nr. 90 Seite 2]

16. Hauswirth Joachim Hecht=Schlag=Resdorf.
17. Kaufmann Wilhelm Siebenmark=Schlagsdorf.
18. Hauswirt Joachim Oldörp=Schlag=Sülsdorf.
19. Schulze JoachimOtte=Thandorf.
20. Bauervogt Franz Ehlers=Panten.
21. Hauswirth Johann Willhöft=Walksfelde.


Schönberg. Am Dienstag gab Herr Organist Meier hieselbst unter Mitwirkung des Fräuleins Mette vom Domhof, sowie der hiesigen Vereinsmusiker ein Conzert das gut besucht war und sich eines ungetheilten Lobes erfreute. Mit gewohnter Meisterschaft eröffnete Herr Meier selbst den Abend mit einer Sonate von Beethoven, der eine Arie für Sopran aus dem Oratorium "die Schöpfung" von Haydn folgte, die von Fräulein Mette mit klangvoller gutgeschulter Stimme vorgetragen wurde. Allgemeine Anerkennung fanden ferner die Orchester=Vorträge, denen man anhörte, welch sorgsame Mühe auf die Proben verwandt sein mußte, und nur der rühmlichen Ausdauer des Herrn Meier darf es zugeschrieben werden, wenn derselbe mit dem ihm zu Gebote stehenden Kräften solche Erfolge erzielen konnte. Besondere Schwierigkeiten wird der letzte Theil des Programms, das Conzert für Pianoforte mit Orchesterbekleidung von Mendelssohn=Bartholdy bereitet haben, doch wurde auch dieser mit wohlgelungener Präcision ausgeführt. Alle vorgetragenen Piecen fanden Seitens der Zuhörer die gebührende Anerkennung.
- Mit Rücksicht darauf daß die Einberufung der Reservisten zu den 12tägigen Uebungen und von Landwehrmännern in Zeiten fallen, während welcher die Einberufenen in landwirthschaftlichen Arbeiten gestört werden, hat sich der Kriegsminister an den Minister für Landwirthschaft gewandt, um von diesem die Zeit zu erfahren, welche in den verschiednen Landestheilen für die Einberufung zu wählen sei, damit die Letztere den Betheiligten so wenig wie irgend möglich lästig falle.
- Einem Geschäftsmann in München wurden von einem Concurrenten folgende Possen gespielt. Morgens wurde eine Torte gebracht "zur Hochzeit" und Abends von Frauen aus Blumengeschäften viele Todtenkränze. Nachts fand sich fast in jeder Stunde eine andere Hebamme ein und allarmirte das Haus. Am nächsten Morgen rückten Droschkenkutscher an, um das Brautpaar zum Standesamt zu bringen und bald nachher Sesselträger um einen Irren abzuholen. Nächsten Morgen kam eine Pfründnerschaar aus dem Spital angerückt mit Schüsseln und Löffeln, um den Abhub des Hochzeitsmahles zu holen. Der Geschäftsmann lachte, drückte Jedem seine Geschäftskarte mit Preisverzeichniß in die Hand und empfahl sich bestens den neuen Kunden.
- Vor einigen Tagen wurde in Berlin ein Mann begraben, der seit 25 Jahren mit zwei ihm angetrauten Frauen in der besten Harmonie gelebt und aus beiden Ehen eine ansehnliche Anzahl Kinder hinterlassen hatte. Die erste Frau, welche er im Jahre 1838 geheirathet, trennte sich von ihm im Jahre 1852 und ging nach Amerika. Der eheverlassene Gatte strengte darauf gegen sie die Ehescheidungsklage wegen böswilliger Verlassung an und heirathete dann im Jahre 1855 die Schwester seiner Frau, nachdem die erste Ehe rechtskräftig gelöst worden war. Im Jahre 1859 kehrte die erste, geschiedene Ehefrau nach Berlin zurück und fand Aufnahme bei ihrem früheren Ehemanne und dessen Ehefrau. Ein Vierteljahrhundert hat nun in der That der Mann mit den beiden Frauen in demselben Hausstande gelebt, bis vor Kurzem durch den Tod das sonderbare Verhältniß gelöst wurde. Die beiden Schwestern, die Frauen des Verstorbenen, werden auch für die Folge zusammenbleiben und gemeinschaftlich die Erziehung der aus der letzten Ehe hervorgegangenen, noch unmündigen Kinder leiten.
- In München muß nach altem Brauch das Bier so reinlich und zweifelsohne sein, daß es nicht einmal geschminkt werden, daß heißt eine schönere Farbe, als es hat, erhalten darf. Ein Schminker wurde dieser Tage verurtheilt. Dabei erklärte der Staatsanwalt an Gerichtsstelle, das sei der einzige Sünder in ganz München, kein anderer sei ein Bierpantscher. Sämmtliche Brauer wollen dem Staatsanwalt ein Ständchen bringen.
- Vor dem Schwurgericht in Exeter kam am 6. November der Proceß gegen den Capitän Dudley und den Steuermann Steffens wegen Mord zur Verhandlung. Nachdem ihr Schiff Mignonette auf offenem Meere gebrochen war, waren sie in offenem Boote 20 Tage umhergeirrt und hatten von furchtbarem Hunger und Durst getrieben den Schiffsjungen Parker getödtet und dessen Leiche theilweise aufgegessen. Dieser Tage standen sie vor den Geschworenen in Essex und diese erklärten, daß sie im Hinblick darauf, daß die drei Mitglieder der Mannschaft des Schiffes gestorben wären, wenn sie sich nicht der Leiche Parkers als Nahrung bedient hätten, daß Parker der schwächste unter ihnen war und thatsächlich im Sterben lag, als er getödtet wurde, außer Stande seien, einen Wahrspruch abzugeben, sie überließen die Entscheidung einem Gerichtshofe höherer Instanz. Zugleich erkanten sie aber auf mildernde Umstände und empfahlen die Angeklagten der Gnade der Krone.
- In Yarmouth in England fuhren die Fischer am 4. November zum Häringsfang aus und kehrten heim mit 2000 Lasten à 13 200 Fischen, zusammen also mit etwa 26 400 000 Fischen. Dieser Fang, zu einem halben Penny das Stück verkauft, giebt einen Erlös von etwa 55 000 Pfund Sterl.
- Der älteste Musikant der Welt ist der Musikus Hilf in Elster; er hat am 1. November seinen 101. Geburtstag gefeiert und sein Blasebalg ist immer noch erträglich.
- In Berlin mußte an einem Mädchen, das eine Nadel verschluckt hatte, der Bauchschnitt vorgenommen und die Nadel entfernt werden.
- In Florenz giebt es einen Stadttheil, welcher dem Verbrechen und dem Elend als ein Schlupfwinkel dient, wohin sich kein Fremder ohne genügenden Schutz wagt, und wo die Polizei nur in einer Zahl von etwa einem Dutzend handfester Männer auftritt. Jenes Quartier besteht aus vielen schmutzigen Straßen, welche ein in sich abgeschlossenes Ganzes bildet. Hier haust der Abschaum der Bevölkerung. Man sieht die engen Winkelstraßen von Menschen wimmeln, welche oft nur halb oder zerlumpt gekleidet, auf der Straße alles Mögliche betreiben. Läßt sich dort ein fremdes Gesicht, ein anständig gekleideter Mensch sehen, so erregt dies das größte Aufsehen, aller Augen richteten sich auf den Fremdling, man spricht leise mit einander und bald hat der letztere eine Begleitung, die ihm unheimlich wird. In diesem Quartier stehen alle Häuser mit einander in Verbindung. Schleichwege, Schlupfwinkel sind überall. Auch die Dächer communiciren miteinander, überall sind kleine Treppen angebracht oder Leitern in Bereitschaft, um den Weg von einem Hause zum andern zu machen. So ist es möglich, daß ein Verbrecher hier den Händen der Polizei auf die bequemste Weise entgeht. Die Polizeiagenten, so tüchtig sie sein mögen, sind natürlich nicht geübt im Erklettern von Mauern, die Schleichwege, Treppen, Gänge sind ihnen unbekannt, und wenn sie oft wähnen, daß sie ihre Beute erwischt haben, so ist diese ihnen für gewöhnlich doch entgangen. Nicht selten kommt es vor, daß Polizeibeamte hier spurlos verschwinden. - Die dortige Bevölkerung hängt wie Ketten aneinander, hat ihre Geheimsprache, ihre geheimen Zeichen, und keiner verräth den anderen.
- Auf die Preisfrage, ob das Kind eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter deutsch oder französisch sei, antwortet ein Salomo, man solle mit der Entscheidung warten, ob es zuerst deutsch oder französisch spreche, und ein anderer, das Kind sei reichsländisch. Der Dritte fragt: wo wohnt die Familie? In Frankreich? Dann ist das Kind französisch oder in Deutschland? Dann ist es deutsch.


Blind und doch sehend.
Ein junger Arzt.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1884 Nr. 90 Seite 3]

Blind und doch sehend.
Ein junger Arzt.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In der Nacht vom 19. - 20. v. M. ist aus einem Wagenschauer in Neschw ein Einspänner=Erntewagen gestohlen worden.
Ich bitte um Vigilanz und event. Benachrichtigung.
Neustrelitz, den 3. November 1884.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

R. Funk.       


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am Dienstag, den 2. December 1884 bei dem hiesigen Landgericht beginnenden ordentlichen Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Sonnabend, den 15. November 1884,
Mittags 12 Uhr,

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I. anberaumt.
Güstrow, den 10. November 1884.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Hierdurch ersuche ich Alle, welche noch Forderungen an den verstorbenen Hauswirth J. Lenschow in Zarnewenz haben, die Rechnungen bis zum 25. November einzusenden, sowie diejenigen, die ihm noch Schulden, dieses bis dahin zu entrichten.
Spätere Forderungen können nicht berücksichtigt werden.
Selmsdorf, den 8. November 1884.

P. Krellenberg.       


Cajüte M. 300. Zwischendeck M. 80. Kind. unt. 12 d. Hälfte, unt. 1 Jahr 9 M.

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Anstich von Münchener Bier.
                                                    W. Wieschendorf.


Gelbe Kocherbsen
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                                    J. Ludw. D. Petersen.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 90 Seite 4]

Zu dem am Montag, den 24. November d. J. bei mir stattfindenden

Bauernball

erlaube ich mir die geehrten Herren Hauswirthe hierdurch so höflichst als ergebenst einzuladen.

J. Boye.       


Stadttheater in Lübeck.
Sonnabend, den 15. November 1884:
Anfang präcise 3 1/2 Uhr
Dritte Nachmittagsvorstellung für Lübeck und Umgegend
und unter Mitwirkung des gesammten Schauspiel und Opern Personals:
Wallenstein-Trilogie
In Scene gesetzt von Director Hasemann.
1. Abend:
Wallensteins-Lager,
Dram. Gedicht in 1 Act von Fr. v. Schiller.
Die Piccolomini
Schauspiel in 5 Acten von Fr. v. Schiller.
Anfang präcise 3 1/2 Uhr. Ende gegen 7 Uhr.
                                                    Die Direction.
                                                    W. Hasemann.


Gewerbe=Verein.
Montag, den 17. d. Mts., abends 8 Uhr:
General=Versammlung.


Fechtschule Schönberg i/M.
Nr. 11051.

Dienstag, den 18. November, Abends 8 Uhr findet im Lokale des Herrn J. Boye hierselbst eine Versammlung statt, wozu alle Fechtgenossen freundlichst eingeladen werden.

Der Fechtmeister.       


Nr. 354a.    Bekanntmachung.                  
Die Ziehung unserer letzten Lotterie ist
definitiv und unwiderruflich
Donnerstag den 11. December 1884.
München, 12. November 1884.
Katholische Kirchenverwaltung Giesing (München.)


Franz Christoph's Fußboden-Glanz=Lack.

Dieser zum Anstreichen der Fußböden ganz vorzügliche Lack ist geruchlos, trocknet während des Streichens, hat dann sofort den schönsten Glanz, der gegen Nässe steht, ist haltbarer und unbedingt schöner wie jeder andere Anstrich. Derselbe ist in gelber, mahagonibrauner und grauer Farbe vorräthig bei

A. Zander.       

Anstrichmuster sende gerne zur gefälligen Ansicht.


Wir beabsichtigen unser durch Feuer beschädigtes

Schulhaus

auf Abbruch zu verkaufen. Reflectanten wollen mit uns in Unterhandlung treten.

Dorfschaft Mahlzow.       


Ca. 1200 Bund Dachrohr
hat zu verkaufen                                                    
Dassow.                                                     J. H. Sterly.


Hiermit einem verehrten Publikum von Schönberg und Umgegend zur Nachricht, daß ich von jetzt ab neben meiner Bäckerei eine vollständige

Conditorei

eingerichtet habe, welche ich hiemit allen Freunden und Gönnern, bei Zusicherung prompter und reeller Bedienung freundlichst empfehle.

                          Ergebenst
                          P. Hagen,
                          Bäckerei und Conditorei.


Mit dem Dampfer "Lydia Millington" Capt. Siemßen, empfange ich in diesen Tagen eine Ladung

prima englischer (Newcastler) Beamish Schmiedekohlen

und empfehle dieselbe während der Entlöschungszeit ex Schiff zu sehr billigen Preisen.

Wismar.                                                     H. Podeus.


Das Bettfedern=Lager
Harry Unna in Altona

versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfund) gute neue

Bettfedern für 60 Pfennig
das Pfund vorzüglich gute Sorte für 1 M. 25 Pfg., Prima Halbdaunen nur 1 M. 60 Pfg. Verpackung zum Kostenpreis.
Bei Abnahme von 50 Pfund 5 pCt. Rabatt.


Auf Hof Mechow finden zu Ostern einige ordentliche

Tagelöhner=Familien

Wohnung.
Mechow im November 1884.

Stamer.       


Am 28. October habe ich auf dem Wege von der Schlauentrifft bis Selmsdorf ein Packet mit Zeug verloren. Der Finder wird gebeten es abzugeben bei

Schneidermeister Hundt in Schönberg.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 16. November.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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