No. 59
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Juli
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 1]

Das Impfgeschäft im Impfbezirk Schönberg I (östlich) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt, und zwar:

I. für den Impfdistrict Gr. Siemz:

bestehend aus den Ortschaften:

Gr. Siemz, Kl. Siemz, Falkenhagen, Lindow und Törpt
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
          und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Gr. Siemz, Falkenhagen und Lindow

am Montag, den 28. Juli d. J.,
Mittags 1 Uhr

im Schulhause zu Gr. Siemz und ebendaselbst Revision der Schutzblattern

am Montag, den 4. August d. Js.
Mittags 1 Uhr.

II. für den Impfdistrict Carlow:

bestehend aus den Ortschaften:

Carlow, Cronskamp, Klocksdorf, Kuhlrade, Maurin=Mühle, Neschow, Ollndorf, Pogez, Raddingsdorf, Samkow, Stove (Hof und Dorf).
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
          und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Carlow, Cronscamp, Kuhlrade, Klocksdorf und Neschow

am Montag den 28. d. M.
Nachmittags 3 Uhr

im Eckmann'schen Gasthause zu Carlow, und ebendaselbst Revision der Schutzblattern

am Montag den 4. August d. J.,
Nachmittags 3 Uhr.

III. für den Impfdistrict Demern,

bestehend aus den Ortschaften

Demern (Hof und Dorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Röggelin, Schaddingsdorf,
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
          und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Demern und Gr. Rünz

am Montag, den 28. Juli d. J.
Nachmittags 5 Uhr

im Schulhause zu Demern und ebendaselbst Revision der Schutzblattern

am Montag, den 4. August cr.
Nachmittags 5 Uhr

IV. für den Impfdistrict Stadt Schönberg

im Boye'schen Gasthofe hieselbst

a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder vom Buchstaben A-G incl.

am Dienstag den 5. August d. J.
Vormittags 10 Uhr

und Revision der Schutzblattern

am Dienstag den 12. August cr.
Morgens 10 Uhr,

b. Impfung der Kinder vom Buchstaben H-O incl.

am Dienstag den 12. August cr.
Morgens 10 Uhr

und Revision der Schutzblattern

am Dienstag den 19. August cr.
Morgens 10 Uhr


[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 2]

c. Impfung der Kinder vom Buchstaben P-Z und der Impflinge aus Sabow und Rabensdorf, sowie der Wiederimpflinge der Schule zu Sabow und der Mädchenschule zu Schönberg

am Dienstag den 19. August cr.
Morgens 10 Uhr

und Revision der Schutzblattern

am Dienstag den 26. August cr.
Morgens 10 Uhr

d. Wiederimpfung der Kinder aus der Real= und Bürgerschule

am Dienstag den 26. August cr.
Morgens 10 Uhr

und Revision der Schutzblattern am

Montag den
d. J.
Morgens 10 Uhr

V. für den Impfdistrict Menzendorf,

bestehend aus den Ortschaften

Menzendorf (Hof und Dorf), Blüssen, Grieben, Lübseerhagen, Papenhusen, Retelsdorf, Rodenberg, Rottensdorf und Rüschenbeck
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
          und
b. Wiederimpfung der Kinder der Schulen zu Grieben und Lübseerhagen am

Donnerstag den 21. August cr.
Nachmittags 2 1/2 Uhr

im Kruge zu Menzendorf und ebendaselbst Revision der Schutzblattern am

Donnerstag den 28. August d. J.
Nachmittags 2 1/2 Uhr

Den Ortsvorständen wird hiedurch aufgegeben, für die rechtzeitige Bekanntmachung der obengedachten Termine und für die Zuführung der Impflinge durch Ansage der Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder Sorge zu tragen.
Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Schönberg, den 12. Juli 1884.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


          Nachdem hierher angezeigt worden, daß unter den Schweinen verschiedener Ortschaften des hiesigen Fürstenthums der brandige Rothlauf (eine der gefährlichsten Formen des Milzbrandes) ausgebrochen ist und bereits mehrere Thiere der Seuche erlegen sind, wird aus den zur Abwehr und Bekämpfung der Seuche gegebenen gesetzlichen Bestimmungen das Wesentlichste hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

1. Jeder Viehbesitzer ist verpflichtet, von dem Ausbruche der Seuche unter seinem Viehbestande und von allen verdächtigen Erscheinungen bei demselben, welche den Ausbruch derselben befürchten lassen, sofort der unterzeichneten Landvogtei Anzeige zu machen, auch das Thier von Orten, an welchen die Gefahr der Ansteckung fremder Thiere besteht, fern zu halten.
      Die gleichen Verpflichtungen liegen demjenigen ob, welcher in Vertretung des Besitzers der Wirtschaft vorsteht, ferner bezüglich der auf dem Transporte befindlichen Thiere dem Begleiter derselben und bezüglich der in fremdem Gewahrsam befindlichen Thiere dem Besitzer der betreffenden Gehöfte, Stallungen, Koppeln oder Weiden.
2. Thiere, welche von der Seuche befallen oder derselben verdächtig sind, dürfen nicht geschlachtet werden, auch ist jeder Verkauf oder Verbrauch einzelner Theile, der Haare pp. von den kranken oder der Seuche verdächtigen Thieren verboten.
3. Eine Oeffnung des Cadavers von der Seuche erlegenen Thieren darf ohne polizeiliche Erlaubniß nur von approbirten Thierärzten vorgenommen werden.
4. Die Abhäutung der Cadaver ist verboten.
5. Bis zu ihrer unschädlichen Beseitigung sind die Cadaver so aufzubewahren, daß ihre Berührung durch andere Thiere verhindert wird.
6. Die von der Polizeibehörde und von dem beamteten Thierarzte angeordneten Maßregeln sind sofort auszuführen.
7. Mit Geldstrafe von 10 bis 150 M. oder mit Haft nicht unter einer Woche wird bestraft, wer den in 1 bis 5 bezeichneten Vorschriften zuwiderhandelt; mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft wird bestraft, wer den Anordnungen der Polizeibehörde oder des beamteten Thierarztes zuwiderhandelt.
      Schönberg, den 28. Juli 1884.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 3]

      Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht daß das Füsilier=Bataillon 2. Hanseatischen Infanterie=Regiments No. 76 in Lübeck am

Mittwoch, den 6. August d. J.,
von Morgens 7 Uhr bis Abends 8 Uhr,

auf der Palinger Haide abhalten wird.
      Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch Landgraben von Brandenbaum bis Försterhaus Wesloe, die Straßen von Försterhaus Wesloe bis Schlutup, Schlutup bis Palingen und Palingen bis Brandenbaum begrenzt wird, den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums an dem gedachten Tage bei Strafe verboten.
      Schönberg, den 23. Juli 1884.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das zu Domhof bei Ratzeburg sub Nr. 26 belegene Wohnhaus c. p. der Wittwe Loß, Magdalene geb. Prahl, daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 31. Juli d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Die diesjährige Impfung in hiesiger Stadt wird durch den Herrn Dr. med. M. Marung im Gastwirth Boye'schen Locale hieselbst und zwar an nachfolgenden Terminen vorgenommen werden:

a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder vom Buchstaben A bis G incl. am

Dienstag, den 5. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

und Revision der Schutzblattern am

Dienstag, den 12. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

b. Impfung der Kinder vom Buchstaben H bis O incl. am

Dienstag, den 12. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

und Revision der Schutzblattern am

Dienstag, den 19. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

c. Impfung der Kinder vom Buchstaben P bis Z und der Wiederimpflinge aus der hiesigen Mädchenschule am

Dienstag, den 19. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

und Revision der Schutzblattern am

Dienstag, den 26. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

d. Wiederimpfung der Kinder der Real= und Bürgerschule hieselbst am

Dienstag, den 26. August cr.,
Morgens 10 Uhr,

und Revision der Schutzblattern am

Montag, den 1. September d. J.,
Morgens 10 Uhr.

Die vorstehenden Impftage werden hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß an denselben nicht nur alle im Jahre 1883 geborenen Kinder, sondern auch alle früher geborenen Kinder, welche bisher nicht, oder ohne Erfolg geimpft wurden, dem Herrn Impfarzte zuzuführen sind, während die im Laufe dieses Jahres geborenen Kinder gesetzlich erst im künftigen Jahre impfpflichtig sind.
Schönberg den 24. Juli 1884.

Der Magistrat.


Eisenbahn Mecklenb. Friedrich-Franz-Eisenbahn.
Am Sonntag den 3. August d. Js.
Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin
und zurück II. und III. Wagenklasse
zum einfachen Fahrpreise für Hin= und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 1 Uhr 40 Min Vorm.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min Vorm.

-----------------

Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 37 Min. Abends
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr - " Min. Abends
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 17 Min. Abends
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 34 Min. Abends
Abfahrt von Schönberg 10 Uhr 59 Min. Abends
Abfahrt von Lübeck 11 Uhr 25 Min. Abends

Die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) berechtigen für die Rückfahrt nicht allein zur Benutzung des Extrazuges Schwerin=Lübeck=Hamburg, am 3. August, sondern auch der fahrplanmäßigen, von Schwerin 8 Uhr 4 Min. Morgens und um 1 Uhr 40 Min. Nachmittags abgehenden Personenzüge am 4. August c.
In Wismar werden am 3. August zu dem 8 Uhr Morgens abgehenden Zuge ebenfalls Doppelbillets nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 3. und 4. August c. berechtigen.
Freigewicht für Gebäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


!Auf 10 Loose schon 1 Treffer!
237 Große, Gewinnstreiche
Bad Kissinger Geld-Lotterie.
Ziehung in Kissingen 15. August 1884
22500 Geldgew., 165000 Mk.
= ohne jeden Abzug. =
Haupttreffer: 40000, 10000 Mk.
Loose a 2 Mark

versendet gegen Postanweisung oder Briefmarken und 10 Pf. für Ziehungsliste

Alb. Roesl in München.


Ca. 4000 gebrauch. Dachpfannen
sind preiswerth zu verkaufen bei                          
                                                    C. Schwedt.


Zu Michaelis findet ein tüchtiger Tagelöhner Wohnung und guten Verdienst zu Hof Schlagsdorf pr. Ratzeburg.

E. Sick.       


Nach langer schwerer Krankheit endete ein sanfter Tod das theure Leben unserer geliebten Tochter Elise im Alter von 14 Jahren und 5 Tagen tiefbetrauert von den

                          betrübten Eltern
                          F. C. Wolgast und Frau.

Schönberg, den 28. Juli 1884.

---------------

Beerdigung am Sonnabend, den 2. August Nachmittags 2 Uhr.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 4]

Am Sonntag den 3. August
Concert
im Boy'schen Garten, wozu ergebenst einladen                          
                                                    Die Vereinsmusiker.

Anfang Nachmittag 1/2 5 Uhr, Entrée a Person 30 Pfennig.


Gothaer Lebensversicherungsbank.

Am 1. Juni 1884: Versichert 63080 Personen mit 450,650,000 M.
Am 1. Juni 1884: Bankfonds 17,000,000 M.
Versicherungssumme ausgezahlt seit Beginn 50,778,000 M.
Dividende 1884 für 1879: 44 %
Seit dem Jahre 1883 ist neben dem bisherigen ein neues System der Ueberschuß=Vertheilung (das "gemischte" System) eingeführt, dessen Vorzug darin besteht, daß die Dividende unbeschadet gerechtester Zumessung, mit dem Versicherungsalter beträchtlich steigt.
Neu Beitretende müssen Sich bei der Antragstellung für das alte oder neue System entscheiden.
Alles Nähere zu erfragen bei

Wilh. Schrep.       


Guter Verdienst.

Personen aller Stände gut accreditirt, können ohne besonderen Zeitaufwand, ohne Capital und Risico durch Verkauf von Loosen, wovon jedes bis Ende 1885 mit einem Treffer gezogen werden muß, 2000 -3000 Mark auf reelle Art jährlich verdienen. Fr. Off. unt. Ho. 1608 a durch die Ann. Expedition von Haasenstein & Vogler. Hannover erb.


Prima Spörgel
empfielt billigst                                                    
Ratzburg.                                                     Ernst Rautenberg.


Prima Portland=Cement
garantirt rein ohne werthlosen Zusatz,
prima Dachpappe,
prima Mastic oder Dachtheer
empfiehlt zu billigsten Preisen                          
                                                    Wilhm. Harmsen
                                                    in Ratzeburg.


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Porös wasserdichte lein. Regenröcke dunkel= und rehbraun p. St. 18,50 M. schwarz 20,00.

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Paul Olszewski, Berlin C.
4 Neue Friedrichsstraße 4.

Aufträge werden sofort effectuirt, Versand per Cassa resp. Nachnahme.


Gefunden in den Wahrsower Tannen ein Packet mit Sommerzeug. Abzuholen gegen Erstattung der Insertionskosten beim

Schäfer Diekmann, Wahrsow.


Lübecker Leim= u. Knochenmehl=Fabrik
S. Wm. Willhöfft, Lübeck.

Empfehle den Herren Landwirthen zur Herbstbestellung "Künstlichen Dünger", als hauptsächlich: Gedämpftes Knochenmehl, frei von fremder Beimischung in feinster Mahlung, aufgeschlossenes Knochenmehl mit hohem leicht löslischen Gehalt an Phosphorsäure. Die mit diesen Fabrikaten erzielten hervorragend günstigen Erfolge haben denselben bedeutenden Absatz verschafft und bedürfen deswegen einer weiteren Empfehlung nicht.
Um es den Herren Landwirten in Hinsicht der Bestellungen bequemer zu machen, habe ich dem Herrn W. Boye in Schönberg den Verkauf meiner Fabrikate übertragen. Derselbe hält Lager, wird zur Entgegennahme von Aufträgen, sowie zu jeder gewünschten Auskunft gern bereit sein.


Auf dem Hoffelde Kl. Rünz werden am Donnerstag den 31. Juli Rappschooten verbrannt.


Am Mittwoch d. 30. Juli werden auf dem Schlagsdorfer Hoffelde Rappschoten verbrannt.


Gefunden 6 Schlüssel in einem Bund, abzufordern gegen die Insertionskosten bei Schulze

Lenschow       
in Blüßen.         


Der gesuchte Knecht ist angenommen.
                                                    G. Creutzfeld.


Zu verkaufen:
Stock Bienen (2 Dreibeuter)                                                    
                                                    bei H. Schulze
                                                    in Schönberg.


Gesucht

werden noch 1 Erntearbeiter und einige Frauen gegen guten Verdienst. Zu erfragen in der Expedition des Anzeiger.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 59 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Juli 1884.


Kaiser Wilhelm wird Gastein am 6. August verlassen und sich zum Besuch des österreichischen Kaiserpaares nach Ischl begeben.
- Kaiser Wilhelm nimmt in Gastein für sich, sein Gefolge und seine Dienerschaft 54 Zimmer in Anspruch. Davon sind 34 im Badeschloß, 10 wurden bei Straubinger und 10 im sogenannten Schwaigerhause genommen. Für diese 54 Zimmer bezahlt die kaiserliche Hofkasse für die Dauer der Kur, also für 21 Tage, 5000 Gulden. Der Kaiser nimmt außer dem ersten Frühstück regelmäßig nur zwei Mahlzeiten zu sich, das Frühstück im engsten Kreise und die Hauptmahlzeit zwischen 5 und 6 Uhr, an welcher selten weniger als 10 und niemals mehr als 15 Personen theilnehmen. Zum Frühstück müssen jeden Tag Krebse aufgetragen werden. Die Speisefolge der Hauptmahlzeit besteht aus Suppe, Fisch, Beef, zwei Zuspeisen (Gemüse etc.), Braten, Mehlspeise, Gebäck und Obst. Für das Gedeck ohne Wein werden 12 Gulden vergütet. Den Wein für den eigenen Gebrauch führt der Kaiser mit sich. Der Kaiser sieht, wie Personen, die ihn vor Monaten sahen, versichern, wieder viel frischer aus und bewährt auch stets sein ausgezeichnetes Gedächtniß.
Erzherzog Albrecht von Oesterreich, das älteste und einflußreichste Mitglied des Kaiserhauses und Vertreter der Armee, kommt Ende Juli auf ein paar Tage nach Gastein, um den Kaiser Wilhelm zu besuchen. Er galt seither als der entschiedenste Gegner Preußens und der deutsche Politik; sein Besuch ist daher den Kundigen das beste Zeichen eines glückliche Umschwunges.
Die Mainzer Conservenfabrik für das deutsche Heer kann täglich liefern : 500 000 Portionen Kaffee, 62 500 P. Büchsenfleisch, 83 500 P. Suppengemüse, 92 500 P. Sauerbrod oder Zwieback, 160 000 P. Preßmehl, 6000 Pferderationen.
Die französische Rangliste führt insgesammt 45 703 Offiziere auf, etwa 10 000 mehr wie der deutsche Bestand. Davon gehören an: dem stehenden Heer 21 832 (19 391) der Reserve 7601 (4796) und der Landwehr 16 270 (11 240), die in Klammern stehenden Zahlen sind die des deutschen Kriegsheeres.
Der älteste deutsche Lehrer ist Herr Josef Caspars zu Jüchen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Er ist 60 Jahre im Dienst, hat kürzlich sein diamantenes Amtsjubiläum gefeiert und denkt noch lange nicht daran, auf seinen Lorbeeren auszuruhen.
In Bamberg soll das zweite Deutsche Reichswaisenhaus errichtet werden. Es ist dafür ein Grundstück im Preise von 35 000 Mark in Aussicht genommen.
- Der directe Wagenverkehr auf den Eisenbahnen zwischen Deutschland und Frankreich ist, aus Rücksicht auf die Choleragefahr, in Folge Deutscher Einwirkung gestern aufgehoben worden.
- Mehrere Cholerafälle werden aus verschiedenen Orten Italiens signalisirt. In Livorno, in Mailand und in La Spezia sollen Cholera=Erkrankungen vorgekommen sein, doch bedarf diese Nachricht der Bestätigung. - Sämmtliche Pfarrer von Rom erhielten Befehl vom Papst, keinen Urlaub zu nehmen, so lange die Choleragefahr nicht vorüber ist, um der Bevölkerung, falls die Seuche nach Rom kommen sollte, thatkräftigen Beistand leisten zu können.
- Königsberg hat am 22. ds. den 100 Geburtstag des am 17. März 1846 dort gestorbenen großen Astronomen Bessel feierlich begangen. Bessel brachte es als Handlungslehrling durch autodidaktische Studien in der Mathematik und Astronomie so weit, daß er von Olbers gleich angestellt und, nach vierjährigem Aufenthalt auf Schröters Sternwarte in Lilienthal, als 24jähriger junger Mann zum Professor der Astronomie nach Königsberg berufen wurde. Als Director der von ihm dort erbauten Sternwarte erlangte er rasch Weltberühmtheit.
- Dänemark ist das Land, das sich am wenigsten vor dem Einfall der Cholera zu fürchten braucht, denn in Kopenhagen tagt demnächst der internationale Aerzte=Congreß. Ueber 1000 Aerzte aus aller Herren Ländern werden da zusammenkommen und ihre Meinungen austauschen. Der Congreß wird nächst dem Londoner der am stärksten besuchte von allen sein.
- In Berlin waren an öffentlichen Fuhrwerken zu Anfang d. Mts. im täglichen Betriebe: 3234 Droschken, 156 Gepäckdroschken, 674 Pferdebahnwagen, 135 Omnibus und 399 Thorwagen (Kremser.)
- Der große Schaden, welcher durch die Ueberschwemmungen in den Weichsel= und Nogatniederungen an den drei Tagen des Juni angerichtet ist, beläuft sich nach amtlichen Schätzungen auf etwa 4 Millionen Mark, von denen auf einzelne Besitzer 15 bis zu 40 000 Mark entfallen; etwa 15 000 Hektar Land wurden durch die Ueberschwemmung unter Wasser gesetzt.
- Ein Drehorgelspieler fuhr neulich vierter Klasse von Wittenberg nach Berlin. An Musik fehlte es natürlich nicht und es dauerte auch nicht lange, da war ein regelrechter Ball im Gange, der auch von den Passagieren der benachbarten Wagen besucht wurde. Bei der Ankunft in Berlin hatte der "Italiener" außer seinem Fahrgeld auch noch ein artiges Trinkgeld verdient.
- Ich wollt Du wärst, wo der Pfeffer wächst oder in Amerika, und ich gebe 2000 Mark darum! so schrie der Lederhändler Lion Levi seinen Concurrenzmann Michel Levi in Blieskastel im Zweibrückkischen an, denn Michel hatte ihn wieder einmal schmählich geärgert. Topp, ich geh nach Amerika, wenn Du mir 2000 Mark gibst, erwiderte der Michel, machen wir's aber schriftlich. Aber Du zahlst 10 000 Mark Strafe wenn Du nicht gehst, fügte Lion hinzu. Angenommen! Heute in acht Tagen mach ich hinüber und lasse mir's vom Consul bescheinigen. Der Vertrag wird aufgesetzt und von beiden Parteien unterschrieben. Sechs Tage drauf läßt der Michel sich beim Lion seine 2000 Mark holen und reist am andern Morgen ab, übereilt sich gar nicht, denn er will von der Reise auch was profitiren und kommt nach Verlauf von 3 Wochen glücklich in New=York an. Andern Tages erhält Lion Levi in Bliecastel ein Kabeltelegramm: Angekommen, Michel. Michel besieht sich das Leben und Treiben in der Weltstadt ganz gemütlich und läßt sichs wohl sein, wie ein echter Pfälzer, und wenn es ihm in New=York zu heiß wird oder die 2000 Mark zu Ende gehen, wird er wieder zurückreisen nach Blieskastel, denn in dem Vertrag steht mit keinem Sterbeswort, daß er auch in Amerika bleiben soll.


Liebeszauber.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1884 Nr. 59 Seite 6]

Liebeszauber.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


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