[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 1] Das Impfgeschäft im Impfbezirk Schönberg I (östlich) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt, und zwar:
I. für den Impfdistrict Gr. Siemz:
bestehend aus den Ortschaften:
Gr. Siemz, Kl. Siemz, Falkenhagen, Lindow und Törpt
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Gr. Siemz, Falkenhagen und Lindow
am Montag, den 28. Juli d. J.,
Mittags 1 Uhr
im Schulhause zu Gr. Siemz und ebendaselbst Revision der Schutzblattern
am Montag, den 4. August d. Js.
Mittags 1 Uhr.
II. für den Impfdistrict Carlow:
bestehend aus den Ortschaften:
Carlow, Cronskamp, Klocksdorf, Kuhlrade, Maurin=Mühle, Neschow, Ollndorf, Pogez, Raddingsdorf, Samkow, Stove (Hof und Dorf).
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Carlow, Cronscamp, Kuhlrade, Klocksdorf und Neschow
am Montag den 28. d. M.
Nachmittags 3 Uhr
im Eckmann'schen Gasthause zu Carlow, und ebendaselbst Revision der Schutzblattern
am Montag den 4. August d. J.,
Nachmittags 3 Uhr.
III. für den Impfdistrict Demern,
bestehend aus den Ortschaften
Demern (Hof und Dorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Röggelin, Schaddingsdorf,
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Demern und Gr. Rünz
am Montag, den 28. Juli d. J.
Nachmittags 5 Uhr
im Schulhause zu Demern und ebendaselbst Revision der Schutzblattern
am Montag, den 4. August cr.
Nachmittags 5 Uhr
IV. für den Impfdistrict Stadt Schönberg
im Boye'schen Gasthofe hieselbst
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder vom Buchstaben A-G incl.
am Dienstag den 5. August d. J.
Vormittags 10 Uhr
und Revision der Schutzblattern
am Dienstag den 12. August cr.
Morgens 10 Uhr,
b. Impfung der Kinder vom Buchstaben H-O incl.
am Dienstag den 12. August cr.
Morgens 10 Uhr
und Revision der Schutzblattern
am Dienstag den 19. August cr.
Morgens 10 Uhr
[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 2]c. Impfung der Kinder vom Buchstaben P-Z und der Impflinge aus Sabow und Rabensdorf, sowie der Wiederimpflinge der Schule zu Sabow und der Mädchenschule zu Schönberg
am Dienstag den 19. August cr.
Morgens 10 Uhr
und Revision der Schutzblattern
am Dienstag den 26. August cr.
Morgens 10 Uhr
d. Wiederimpfung der Kinder aus der Real= und Bürgerschule
am Dienstag den 26. August cr.
Morgens 10 Uhr
und Revision der Schutzblattern am
Montag den d. J.
Morgens 10 Uhr
V. für den Impfdistrict Menzendorf,
bestehend aus den Ortschaften
Menzendorf (Hof und Dorf), Blüssen, Grieben, Lübseerhagen, Papenhusen, Retelsdorf, Rodenberg, Rottensdorf und Rüschenbeck
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder
und
b. Wiederimpfung der Kinder der Schulen zu Grieben und Lübseerhagen am
Donnerstag den 21. August cr.
Nachmittags 2 1/2 Uhr
im Kruge zu Menzendorf und ebendaselbst Revision der Schutzblattern am
Donnerstag den 28. August d. J.
Nachmittags 2 1/2 Uhr
Den Ortsvorständen wird hiedurch aufgegeben, für die rechtzeitige Bekanntmachung der obengedachten Termine und für die Zuführung der Impflinge durch Ansage der Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder Sorge zu tragen.
Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.
Schönberg, den 12. Juli 1884.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Kaiser Wilhelm befindet sich in Gastein sehr wohl. Als er zum erstenmal in sein Badekabinet trat und über der geschmückten Thüre die Aufschrift: Willkommen! las, sagte er in bewegtem Tone: Gott ist wahrlich gnädig, daß er mich diesen herzlichen Willkommengruß noch einmal lesen läßt.
In Rußland ist wieder eine großartige Verschwörung gegen das Leben des Zaren entdeckt worden. Derselbe sollte gelegentlich des von ihm geplanten Besuches in Warschau in Thätigkeit treten. Das Schloß des Zaren sollte bei dieser Gelegenheit in die Luft gesprengt werden. Eine große Anzahl von Verhaftungen wurden vorgenommen. An der Spitze hatte der Friedensrichter Badowski gestanden.
Auf die Forderung Frankreichs, daß China, wegen der von Frankreich behaupteten Wiederaufnahme der Feindseligkeiten, 500 Millionen Francs zu bezahlen habe, erklärt China jetzt, daß es jetzt klar gestellt sei, für die Vorgänge bei Langson treffe dem chinesischen Kommandanten keine Schuld und Frankreich habe keinerlei Recht, eine Entschädigung zu fordern, die China entschieden ablehnen müsse. - Die Cholera will in Frankreich noch immer nicht abnehmen; wenn auch an einzelnen Tagen weniger Sterbefälle vorkommen, so sind es am folgenden wieder mehr. Am 20. Juli starben in Marseille 67, in Toulon 56 Personen. Das ist bisher die höchste Ziffer der Gestorbenen. Der Schrecken ist unbeschreiblich. Ein Gymnasialprofessor verlor trotz hermetischen Abschlusses von den inficirten Stadtteilen in 2 Tagen seine Frau und 2 Töchter.
- Unser deutsches Kanonenboot "Hyäne", welches sich gegenwärtig in Australien befindet, ist in Neu=Irland (Insel bei Neu=Guinea) von den dortigen wilden Volksstämmen zu einem Waffenangriff herausgefordert worden. Die Wilden hatten eine Handelsstation niedergebrannt und die Waarenvorräthe geraubt auch ein deutscher Schooner war von ihnen in Brand gesteckt und die ganze Besatzung getödtet. Unsere Mannschaften begaben sich daher ans Land, erschossen die Wilden, soweit sie nicht die Flucht ergriffen und zerstörten ihre Ortschaften durch ein Bombardement.
- Die enorme Zunahme der Bevölkerung von Berlin hat die Einrichtung von 13 neuen Apotheken nothwendig gemacht. 13 Apotheker haben bereits die Concession erhalten und nach 6 Monaten müssen die Apotheken eröffnet sein.
- In Gleiwitz, Prov. Schlesien, standen kürzlich nicht weniger als 20 Meineide vor Gericht, von denen 17 zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt wurden.
- In Berlin befinden sich augenblicklich 142 städtische Gemeindeschulen mit 2268 Klassenzimmern und 2 Privat=Elementarschulen mit 24 Klassen, außer diesen sind noch 92 Reserve=Klassenzimmer eingerichtet. In allen diesen befinden sich 130 402 Kinder und zwar 63 900 Knaben und 66 502 Mädchen. Die Gymnasien, Real= und höheren Schulen sind nicht mitgerechnet; diese dürften annähernd noch ebensoviel Schüler aufweisen.
- Die Französische Regierung habe Herrn Geheimenrath Dr. Koch aus Anlaß seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Cholera während seines Aufenthaltes in Frankreich den Orden der Ehrenlegion verliehen. Mit dieser Ehrenbezeugung für Herrn Dr. Koch würde die Französische Regierung am meisten sich selbst ehren. Der Deutsche Kaiser hat Herrn Dr. Schweninger in Anerkennung seiner Verdienste um die Wiederherstellung der Gesundheit des Reichskanzlers Fürsten Bismarck den Rothen Adlerorden 3. Klasse verliehen.
- Nicht Dr. Schweninger, sondern Professor Dr. Oertel ist der Erfinder der Entfettungskur. Er hat zuerst die Ursachen der Krankheit und die Behandlung derselben wissenschaftlich aufgestellt und schon vor 10 Jahren Schweninger mitgeteilt. Dieser hat sie bei Bismarck Vater und Sohn so glücklich zur Anwendung gebracht. In wissenschaftlichen Zeitschriften nimmt Dr. Oertel sein Erstgeburtsrecht
[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 3]offen in Anspruch, Dr. Schweninger kann sich eben auf die Behandlung berufen, nicht nur der Krankheit, sondern des Kanzlers, welcher der am schwersten zu behandelnde Mann ist.
- In Folge eines Armbruches ist auf der Bahn von Manchester nach London ein Schnellzug entgleist und den Bahndamm hinabgestürzt. Alle Wagen wurden zertrümmert. Der dritte Theil der Passagiere ist verunglückt; 20 Personen blieben auf der Stelle todt, darunter auch mehre Deutsche. In einem Wagen saßen 7 Deutsche, die alle gerettet wurden.
- Northwich in Cheshire (England), eine Stadt von 13 000 Einwohnern, ist am Versinken. Sie steht auf ungeheuren Salzlagern, deren Auslaugung immerwährende Erdstürze zur Folge hat. Dieser Tage begannen die Dachgebälke aller Häuser unheimlich zu knistern, die Mauern barsten und die erschreckten Einwohner flohen entsetzt nach den benachbarten Hageln. Vor ihren Augen begann dann ein in der Mitte der Stadt belegenes Häuserviereck nebst einer Wagenfabrik zu versinken und am Abend ragte nur noch die Spitze des Dampfschlotes aus der gähnenden Erdspalte hervor. Die Einwohner haben die Stadt zu räumen begonnen.
- Mit großer Entrüstung theilt die sozialdemokratische Zeitung in Madrid ihren Lesern mit, ihr Mitredacteur Arostigi habe 5000 Piaster geerbt und sei sofort aus der Redaction ausgeschieden. Für einen Mann, der 5000 Piaster in der Tasche habe, schicke es sich nicht, Sozialdemokrat zu sein, habe er geschrieben.
- Auf der Reise von New=Orleans nach Barcelona wurde bei heftigem Gewitter das spanische Schiff "Angeleta" vom Blitz entzündet und brannte bis zum Wasserspiegel nieder. Die Mannschaft wurde von einer italienischen Barke aufgenommen.
- Desinfection, ein schlechtes Wort aber eine vortreffliche Sache und dreifach nothwendig in diesen heißen Tagen und bei der drohenden Cholera. Aus Frankreich, Belgien, der Schweiz u. s. w. sind so viele Bestellungen auf Desinfectionsmittel eingelaufen, daß die Preise, namentlich die Carbolpräparate um 100 PC. in die Höhe gegangen sind.
- In Eutin, wo Carl Maria v. Weber geboren ist, soll ihm ein Denkmal errichtet werden. Wenn Jeder, den sein Freischütz entzückt hat, sein Scherflein dazu gibt, so wird das Denkmal himmelhoch werden.
- Der berühmte Schachspieler Paul Morphy ist in New=York gestorben.
- Bei einem Wettrennen in Barmen fuhr der Blitz in den Fünfgroschenplatz und streckte 16 Menschen zu Boden; 12 sind gelähmt, 4 todt.
- Drei Studentencorps in Breslau veranstalteten dieser Tage eine prächtige Auffahrt im Costüm, mit Vorreitern, Bannerträgern und Musikbanden nach dem Bahnhof, hinter dem langen Wagenzug wurde ein Kameel sammt Reiter geführt. Vom Bahnhof gings nach Metekau und von da nach Zopten, wo ein Commers mit Champagner stattfindet. Halb Breslau war auf den Beinen, aber mancher alte Herr summte in den Bart: Ach, wenn die Herren Söhne wüßten der Herren Eltern große Noth!
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die Grundstücke der unverehelichten Margaretha Dorothea Ehlers in Mannhagen, als:
1. deren zu Mannhagen sub Nr. II belegene Vollstelle c. p.
und
2. deren daselbst sub Nr. X belegene Halbstelle c. p.
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Donnerstag, den 31. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Oeffentliche Ladung.
Der Bierbrauer Friedrich Karl Wilhelm Janßen, geboren am 4. Juni 1857 zu Wehden Kr. Lauenburg, zuletzt kl. Rünz, hiesigen Gerichtsbezirks, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuches.
Derselbe wird auf
Dienstag den 30. September 1884.
Vormittags 10 Uhr vor das Großherzogliche Schöffengericht zu Schönberg i. M. zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafproceßordnung von dem Großherzoglichen Landwehr=Bezirks=Commando zu Neustrelitz ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Schönberg i/M. den 24. Mai 1884.
Der Großherzogliche Amtsanwalt.
Oeffentl. Zwangsversteigerung.
Mittwoch den 23. Juli d. J. Vormittags 10 1/2 Uhr sollen zu Lüdersdorf resp. auf der Lüdersdorfer Feldmark:
2 Schafe, circa 5 Scheffl. Aussaat Roggen, 2 Fuder Torf, 4 neue vierzöll. Wagenreifen, circa 240 Ellen flächsen und heeden Leinen, 90 Ellen wollen Zeug u. Beiderwand, Frauenhemden, Bettlaken und Tischtücher, sowie ein Sopha, Wanduhr Eckschrank, Chatoulle, Koffer, Kanarienvogel und ein Tisch
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.
Schönberg. Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Torf=Auction.
Freitag, den 25. Juli soll auf dem Woitendorfer Torfmoore Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich bei der Hütte auf dem Weitendorfer Moore einfinden.
Rehna, den 19. Juli 1884.
Großherzogliche Forstinspektion.
Die von mir auf Freitag d. 25. Juli c. angesetzte Auction in Lüdersdorf findet einstweilen nicht statt.
Staffeldt.
Krieger=Verein.
Allgemeine Versammlung
am Sonntag den 27. Juli nachmittags 4 Uhr
im Vereinslokale.
Tagesordnung:
1. Bericht über das Landeskriegerfest zu Rostock,
2. Besprechung über die diesjährige Sedanfeier,
3. Sonstige Vereinsangelegenheiten.
Gemütlicher Teil: Gesangvorträge etc.
Der Vorstand.
Mein brauner glatthaariger Hühnerhund hat sich gestern verlaufen. Bitte um Zusendung gegen Belohnung oder Benachrichtigung, wenn er sich irgendwo angefunden hat.
Demern bei Rehna, den 21. Juli 1884.
Oberamtmann Wicke.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 4]Zu Michaelis d. J.
suche ich ein Kindermädchen.
J. Westphal geb. Spehr.
Trunksucht im höchsten Stadium beseitigt sicher, auch ohne Vorwissen, unter Garantie Th. Konetzky, Berlin, Brunnenstraße 53, Erfinder der Radicalcuren und Specialist für Trunksucht Leidende amtl. beglaubigte Danksagungsschreiben gratis. Nachahmer beachte man nicht, da solche nur Schwindel treiben. Anpreis. unentg. Curen sind d. Schwindelh.
Bitte zu beachten!
Diejenigen Spieler, welche aus der Haupt=Collecte von Rohr=Rehna spielten und durch mich die Loose besorgt erhielten, ersuche ich, sich umgehend wegen Einsendung der Renovations=Loose zur 4 Classe an die Lotterie=Direction in Schwerin zu wenden.
C. Praefcke
in Mahlzow.
Zur Aufnahme von Photographien, sowohl von Personen wie von Landschaften, empfiehlt sich einem geehrten Publikum von Stadt und Land. Die Aufnahme findet in dem Garten des Herrn Tesch statt.
W. Kinder,
Photograph aus Goldberg.
Harken, 4schaarige Pflüge
hält vorräthig und empfehle unter Garantie. Auch habe einige gut erhaltene leichte schottische Eggen sowie kleine Eggen billig abzugeben.
Gr. Mist den 18. Juli 1884.
H. Bremer, Schmiedemeister
Prima Spörgel
empfielt billigst
Ratzburg. Ernst Rautenberg.
Prima Portland=Cement
garantirt rein ohne werthlosen Zusatz,
prima Dachpappe,
prima Mastic oder Dachtheer
empfiehlt zu billigsten Preisen
Wilhm. Harmsen
in Ratzeburg.
Neu! Keine Gummiröcke mehr! Neu!
Prämiirt mit silb. Medaillen.
Porös wasserdichte lein. Regenröcke dunkel= und rehbraun p. St. 18,50 M. schwarz 20,00.
Der Meter Stoff 84 breit 2,40, schwarz 2,75 M.
Die Ausdünstung des Körpers ungestört, kleben und brechen nicht.
Wasserdichte Mietendecken 120 []m groß à 216 u. 240 M. fix und fertig.
Wasserdichte Wagendecken in allen Größen pro []m von 1,80-2,50 M.
Raps- u. Erndtepläne aus Prima Segelleinen 5 mal 3 =15 []m groß pro Stück 12,50 M. 4 mal 3 m groß 10,50 M.
Wollene Pferdedecken per Stück von 3,50 M. an empfiehlt
die Fabrik der prämiirt wasserdicht. Leinenstoffe von
Paul Olszewski, Berlin C.
4 Neue Friedrichsstraße 4.
Aufträge werden sofort effectuirt, Versand per Cassa resp. Nachnahme.
Gartenmöbel
und
Gartengeräthe aller Art.
Drahtgeflechte in allen Breiten
Einfriedigungs- u. Stacheldraht
empfehlen sehr billig
Jürgensen & Robschuld,
Fabrik von Gartenmöbeln,
Lübeck, Breitestraße 959 b. d. Wache.
!Auf 10 Loose schon 1 Treffer!
237 Große, Gewinnstreiche
Bad Kissinger Geld-Lotterie.
Ziehung in Kissingen 15. August 1884
22500 Geldgew., 165000 Mk.
= ohne jeden Abzug. =
Haupttreffer: 40000, 10000 Mk.
Loose a 2 Mark
versendet gegen Postanweisung oder Briefmarken und 10 Pf. für Ziehungsliste
Alb. Roesl in München.
Gesucht wird zu Michaelis d. J. ein gewandter Laufbursche
von
J. Ludw. D. Petersen.
Gesucht wird zu Michaelis ein tüchtiger Knecht, welcher unverheirathet ist, von
G. Creutzfeldt
Schönberger Mühle.
Für eine Hauswirthstelle im hies. Fürstenth. wird eine in jeder Beziehung tüchtige, erfahrene
Wirthschafterin
in gesetztem Alter, die die Wirthschaft selbst zu führen hat, gesucht. Näheres in der Exped. d. Bl.
Erntearbeiter
werden gesucht in Torisdorf. Tagelohn 2,75 M.
R. Schwarz.
Suche sofort
einen Hausknecht
W. Maass.
Gefunden in den Wahrsower Tannen ein Packet mit Sommerzeug. Abzuholen gegen Erstattung der Insertionskosten beim
Schäfer Diekmann, Wahrsow.
Wegen Versetzung nach Lübeck zum 1. August habe ich eine dreijährige Ziege und eine Häcksellade zu verkaufen.
Hülfswärter Freimuth
vor der Marienstraße.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 5]Beilage
zu Nr. 57 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. Juli 1884.
- Dr. Metzger, der berühmte Knet=und Walk=Künstler in Amsterdam läßt keinen Rangunterschied bei seinen Patienten gelten; nicht allein, daß sie alle in sein Haus kommen müssen, sie haben dort auch im Wartesaale geduldig auszuharren, bis die Reihe an sie kommt. Vor einigen Wochen ereignete es sich, daß unter den Wartenden eine bedürftig gekleidete Frau und eine einfach, doch elegant aussehende Dame erschien. Die Erstere wandte sich an ihre Nachbarin und sagte: "Ja, das Warten ist schrecklich, haben Sie vielleicht auch ein kleines Kind zu Hause?" - "Nein." - "Und wenn man dann heim kommt ist die Wohnung noch nicht aufgeräumt." - "Das ist bei mir nicht der Fall, meine Leute bringen alles in Ordnung." - "Ja, aber kochen werden Sie doch selbst müssen?" - "Auch nicht, ich Speise im Gasthofe." - "Nun, wenn Sie gar nichts zu thun haben, da könnten Sie mir wohl den Vorrang lassen und warten, bis ich fertig bin: tauschen wir die Nummern." - "Mit Vergnügen!" sagte die Dame, die Niemand anders als die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich war.
- Woran man denkt. Wir lesen in der Nationalzeitung: Gestern waren wir, so schreibt man uns, bei einem im öffentlichen Leben von Berlin oft genannten Manne zu Gast. - Meine Herren sagte der Wirth, als wir uns zu Tische setzten, sprechen Sie, bitte ich, von allen Sachen, nur von einer sprechen Sie nicht, sie verdirbt die Stimmung. - Gewiß, sagten die Gäste. - Alles Hin= und Herreden hilft ja doch nichts, fuhr der Wirth fort, die Sache bleibt, wie sie ist. - Natürlich sagten die Gäste. - Ueberlassen wir sie den Zeitungen, die leben ja davon, sagte der Wirth. - Sehr gerne, sagten die Gäste. - Diesen Herbst haben wir sie doch in Berlin, dagegen ist nichts zu machen. - Sehr traurig, sagten die Gäste. - Ich meine Herren, schloß der Wirth mit Bedeutung, werde, wie Sie wissen, eines der ersten Opfer sein und Sie alle, wie Sie da sind, mehr oder minder. - Bestürtzt schauten die Gäste auf den Wirth. - Ja, sagte der Wirth, da halten sie sich nur an Bismark. - An Bismark? frugen die Gäste, was hat denn der damit zu thun? - Ja, was meinen Sie denn eigentlich? sage der Wirth. - Natürlich die Cholera, sagten die Gäste. - Ach, die Cholera, sagte der Wirth, verrückte übertriebene Geschichte, Sport für die Aerzte, das Reichsgesundheitsamt und die saure Gurkenzeit - ich meinte die Reichstagswahlen. - Ach so - sagten die Gäste.
Der Brigade=General W. H., der sich im Krieg von 1870 ausgezeichnet hat, war in Königshütte zur Musterung und wünschte den Steiger Reifland kennen zu lernen, der sich bei Rettung der Bergleute hervorgethan hatte. Bei der Vorstellung zögerte Reiflandt, die ihm vom General dargebotene Rechte zu erfassen, da er schwarze Hände habe und die weißen Handschuhe nicht beschmutzen wolle. Der Herr General ergriff jedoch die Hand des muthigen Mannes, drückte diesem unter herzlichen Worten der Anerkennung für seine brave That wiederholt dieselbe. Dann entledigte er sich der Handschuhe mit den Worten: "Diese Handschuhe nehme ich als Andenken für mich und meine Familie mit, ich habe damit die Hand des braven unter den Braven gedrückt. Die Umstehenden waren von den herzlichen Worten des Herrn Generals tiefgerührt.
Felix Dahn gibt den bayrischen Schützen, die zum Bundesschießen nach Leipzig kommen, den Rath:
Seid's net grob mit de Sax'n,
San gar höfliche Leut';
Hebt's d' Gröben für z'Haus auf,
Bal's enk gar a so freut!
In Rothenburg schnitt der Bienenzüchter Reu dieser Tage außerhalb der Stadt ein Aestchen ab, an dem sich ein Bienenschwarm festgesetzt hatte und trug denselben an diesem Aestchen durch die ganze Stadt. Der Schwarm hatte sich fest zusammengezogen, und das ganze war ein interessanter Anblick und ein Beweis dafür, daß die Bienen lange nicht so böse sind, wenn man geschickt mit ihnen umgeht.
- Unter dem Titel Strafkolonien bringt der Ulk eine kleine Bäderchronik (oder vielmehr Schreckensrufe aus den Bädern), worin es heißt: Misdroy: Nein, diese Mücken! Entsetzlich! Franzensbad: Lauter Damen! Schrecklich! Reichenhall: Fortwährend Regen! Schauerlich! Ahlbeck: Nichts als Flundern! Unerträglich! Kösen: Vor den Kindern keine Ruhe! Fürchterlich! Marienbad: Das kurmäßige Essen! Schandbar! Oeynhausen: Dieses Elend! Abschreckend! Engadin: Alle Tage grüne Erbsen! Gräulich! Karlsbad: Diese Krankengeschichten! Ekelhaft! Schlangenbad: Dieser Luxus! Grauenhaft! Pyrmont: Nicht einmal einen Skat! Scheußlich! Ostende: Diese Rechnungen! unerhört!
Liebeszauber.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]
[ => Original lesen: 1884 Nr. 57 Seite 6]Liebeszauber.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]
|