[ => Original lesen: 1884 Nr. 54 Seite 1] Der Schlachter H. Augustin zu Carlow beabsichtigt, in der Hundt'schen Büdnerei daselbst die Schlachterei zu betreiben, und hat bei Einreichung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung des gedachten Grundstücks um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
Indem wir dies in Gemäßheit der Bestimmungen im §. 17 der Gewerbeordnung zur öffentlichen Kenntniß bringen, ergeht hierdurch die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
Schönberg, den 8. Juli 1884.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Dem Kaiser Wilhelm ist seine Badekur in Ems so gut bekommen wie fast noch nie. Er hat sie am 6. Juli beendigt und reist über Coblenz und die Insel Mainau, wo er kurzen Aufenthalt nimmt, nach Gastein.
In Preußen stimmen die Berichte darin überein, daß, wenn nicht noch jetzt unvorhergesehene Witterungsverhältnisse eintreten, die diesjährige Ernte eine sehr gute werden wird. Heu= und Kleeernte sind, soweit sie schon beendet, sehr reichlich ausgefallen. Was die Getreidearten betrifft, so haben allerdings die späten Nachtfröste hier und da dem Körnerreichthume Eintrag gethan, auch werden aus vereinzelten Gegenden aus jüngster Zeit Hagelschäden gemeldet, im großem und ganzen aber verspricht auch die Getreideernte eine reiche zu werden und das Stroh ist in allen Getreidearten ungewöhnlich lang und kräftig. Auf die Kartoffel= und Rübenfelder ist die anhaltend feuchte Witterung von sehr günstigem Einflüsse gewesen.
Amerikanischer Gesandter in Berlin wird das Congreßmitglied John Casson.
Die Gesammtausgaben der Stadt Berlin für das Armenwesen sind seit 1870 von 2,348000 auf 4,392000 Mark gestiegen.
Die Flucht vor der Cholera im südöstlichen Frankreich ist allgemein. Toulon ist verödet, aus Marseille flüchteten schon über 5000 Personen. Leider ist vorauszusehen, daß gerade durch diese allerdings wohlberechtigte Liebe zum Leben der Einzelnen die Gesammtheit in Folge der hierdurch nothwendig herbeigeführten Verbreitung der Cholera schwer geschädigt wird. Professor Billroth in Wien findet zwar in der geringen Zahl der bis jetzt erfolgten Todesfälle eine Beruhigung. Wer weiß aber, ob die Zahl richtig angegeben wird und ob die Seuche nicht plötzlich eine größere Ausdehnung gewinnt.
Frankreich soll China eine kleine Note, das heißt Rechnung von 500 Millionen Franks für Kriegskosten überreicht und seine Flotte als Exekutor bestellt haben.
Neustrelitz, 7. Juli. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist heute mit dem Frühzuge zu mehrwöchigem Aufenthalte nach London abgereist.
(N. Z.)
- In Ratzeburg ist man seit einigen Tagen mit der Aufstellung der Copie des Braunschweiger Löwen beschäftigt. Dieselbe ist bekanntlich ein Geschenk Sr. Hoheit des Herzogs von Braunschweig an Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin, Höchstwelche den Löwen der Domkirche zu Ratzeburg geschenkt hat. Das Monument hat in der Vorhalle des Domes seinen Platz erhalten. Der Steinsockel desselben ist hier in Neustrelitz in der Steinhauerei des Herrn Rämisch fabricirt worden. Er trägt eine Inschrift in goldenen Lettern und wird in diesen Tagen mit dem braunschweigischen, dem mecklenburgischen und dem englischen Wappen geziert werden. Diese Wappen, welche wir zu sehen Gelegenheit hatten, sind in kupferne Platten eingravirt und aus der Werkstätte des Herrn Hofgraveurs Otto=Neustrelitz hervorgegangen. Sie sind vorzüglich ausgeführt und legen ein beredtes Zeugniß von der Kunstfertigkeit ihres Verfertigers ab. Die Platten sind von verschiedener Größe. Diejenigen des mecklenburgischen und des englischen Wappens sind 46 cm breit und 41 cm. hoch; das braunschweigische mißt 34 1/2 cm. in der Breite und 41 cm. in der Höhe.
(N. Z.)
Schwerin 7. Juli. Der Großherzog und die Frau Großherzogin sind heute hierher zurückgekehrt und, da im vorigen Jahre wegen der Trauer um den verstorbenen Großherzog ein feierlicher Einzug unterblieben war, von der Bevölkerung mit besonderer Feierlichkeit empfangen worden. Die Schulen, Gewerke und Vereine mit ihren Fahnen und Abzeichen bildeten Spalier, an der ersten Ehrenpforte brachten 24 Ehrenjungfrauen in bäuerlichen Landestrachten einen poetischen Willkommengruß dar, an einer zweiten Ehrenpforte hielt der Bürgermeister Bade, vom Magistrate und dem Bürger=Ausschusse umgeben, eine Begrüßungsrede.
- Aus Ems berichtet eine Korrespondenz die folgende interessante Geschichte: Vor 30 Jahren, im Sommer 1854, machte der Kaiser, damals noch Prinz von Preußen, eine Reise nach Ostende und nahm gleich nach der Ankunft ein Bad in der See. Sei es nun, daß er von der Reise ermüdet war, oder daß eine andere Ursache mitwirkte, es wandelte ihn eine Schwäche an, und er war in Gefahr, unterzugehen. Ein Herr Peerblock aus Verviers, der zufällig dort anwesend war, sah das Ringen des Badenden und stürzte sich wie er war in den Kleidern ins Wasser, und es gelang ihm, den ihm ganz Unbekannten in dem Augenblick zu erreichen, da diesen die Kräfte verließen, und er ohnmächtig wurde. Herr Peerblock trug ihn ans Land, brachte ihn in eine Kabine und rieb und bürstete den Ohnmächtigen etwa 20 Minuten lang, bis Aerzte herbeikamen, die Herrn Verhagen und Janse, deren Bemühungen auch bald mit Erfolg gekrönt wurden. Nun erst erfuhr Herr Peerblock, wen er gerettet hatte, dem Prinzen aber blieb sein Name unbekannt, da er sich alsbald entfernt hatte. Bei einer Anwesenheit hier in Ems gelangte diese Thatsache zur Kenntniß Sr. Majestät. Der Kaiser war hocherfreut seinen damaligen Lebensretter kennen zu lernen und ihm auch öffentlich seine Dankbarkeit zu bezeugen. Er ließ
[ => Original lesen: 1884 Nr. 54 Seite 2]sich ihn daher gestern (1. Juli) auf dem Spaziergange vorstellen und unterhielt sich lange Zeit auf das Huldvollste mit ihm in Gegenwart seines Gefolges und eines zahlreichen Publikums."
- Die Torpedoboote werden in Seeschlachten eine große Rolle spielen. Sie fahren mit blitzartiger Schnelligkeit und bieten bei ihrer Kleinheit und Schnelligkeit ein schweres Ziel für die Kanonen. Furcht kennen die Mannschaften (gewöhnlich 8 Mann und 2 Offiziere) nicht, sie wissen genau, daß sie auf verlorenem Posten stehen. Sie müssen sich mit diesem Gedanken abgefunden haben, wenn es aus hundert Schlünden gegen sie donnert und die Projectile in zahlloser Menge zischend neben, vor und hinter ihnen einschlagen. Freilich trifft nur ein einziges. Aber wenn es trifft, dann ist es mit dem kleinen gepanzerten Ungeheuer vorbei. Im glücklichsten Falle wird nur die Bordwand durchlöchert, und das Boot sinkt. Doch könnte es auch geschehen, daß die Kugel einen der vorderen, in den Bug (Schnabel) eingesetzten glänzenden Stoßzähne, nämlich die in dem Lancir=Rohre steckenden Torpedos, selbst trifft und das Dynamit zur Entzündung bringt oder auch daß der Kessel durchschlagen wird - in den beiden Fällen entstünden Explosionen, die das filigranartige Ding in tausend Trümmer zerreißen würden. Aber darauf kommt es echten und rechten Torpedisten - diese Leute schwärmen für ihre Waffe, wie die Cavalleristen für ihr Pferd - nicht an; er hat keinen anderen Gedanken als jenen, wie er am schnellsten, geschicktesten und sichersten seinen Torpedo "anbringen", d. h irgend einem Panzercolosse in die Rippen lanciren kann. Das wäre dann freilich eine andere Wirkung, wenn z. B. ein "Tegethoff", der neun Millionen Werth repräsentirt und 700 Menschenseelen umfaßt, in das bessere Jenseits des Seemannes, auf den Meeresgrund befördert würde, als wenn man ein Torpedoboot, das 30 000 fl. kostet und zehn Mann Besatzung hat, vernichtet. Es ist keine Frage, daß sich mit der Zeit die Torpedo=Flottillen als ins ungeheuerlich vermehren werden. Besitzt ja doch schon jetzt, da mit dieser Waffe erst jüngst der Anfang gemacht wurde, England mehr als hundert Torpedoboote, Frankreich nicht minder viele und selbst Italien schon mehr als fünfzig Stück. Kein Wunder also, wenn sie sich in Kürze zur Legion vermehren und mit der Zeit die leichte, aber ausschlaggebende Cavallerie des Meeres bilden werden. (Wir entnehmen diese Notizen einem Berichte über ein Torpedo Mannöver in Pola bei Triest.)
In Wien ist der berühmte Augenarzt Dr. Jäger gestorben.
- "Ausgerechnetes" vom Skatspiel. Wie viel verschiedene Spiele sind beim Skatspiel möglich? Es kann 496 Mal ein anderer Skat liegen. Von den übrigen dreißig Blättern kann nur der erste der Spielenden bei ein und demselben Skat 30,046,015 Mal verschiedene Karten bekommen, während sich die übrigen zwanzig Blätter auf die beiden anderen Mitspieler dergestalt vertheilen, daß sie unter sich wieder die Karte 184 766 Mal umwechseln können. Auf jede zwei Blätter des Skats kommen also 30,045 015 mögliche Spiele der Vorhand und auf jedes dieser Spiele wieder 184 756 verschiedene Spiele in der zweiten und dritten Hand. Hieraus ergiebt sich, daß die Zahl der möglichen Fälle überhaupt 1,377,645,204,252 320 beträgt. So viele Spiele würden gemacht werden müssen, wenn alle überhaupt denkbaren Spiele durchgespielt werden sollen. Wenn seit Christi Geburt vier Millionen Spieltische unaufhörlich fortgespielt hätten, sie würden noch nicht mit allen Spielen fertig sein.
- Weihenstephan in Bayern ist nicht nur eine Musterbrauerei, deren Vertreter jüngst auf dem Brauercongreß in Berlin eine große Rolle gespielt haben, sondern auch eine Brauschule, auf welcher viele Bierstudenten studiren und probiren. Größeren Eindruck aber hat niemals ein Professor auf sie gemacht, als neulich die kurze Ansprache eines Gastes aus Dänemark. Er erzählte ihnen, daß er vor langen Jahren auch Weihenstephan angehört habe, aber nur als gewöhnlicher Arbeiter. Er habe dabei nicht nur das Brauen so ziemlich gelernt, sondern auch vieles gehört und gesehen, was ihm zum Studium der Naturwissenschaften mächtig angeregt habe; jeden ersparten Gulden habe er im Stillen zum Stadium verwendet und sei dann in die Welt gegangen und habe probirt was er studirt. Er sei der Brauereibesitzer Jacobsen aus Carlsberg bei Copenhagen. Da kannten ihn sofort alle und zogen die Hüte und Mützen tief ab; denn seine Brauerei ist eine der größten in Europa (70,000 Hektoliter jährlicher Ausfuhr) und sein Bier eines der besten.
- Gecken in Paris fangen an, bunte Schnabelschuhe zu tragen, wie sie vor drei= und vierhundert Jahren Mode waren. Sie gehen meist Arm in Arm mit Damen, die hohe Wülste hinten tragen.
- Eine alte Lumpensammlerin in München fand unter allerlei Kehricht ein Packet mit 7800 M. und überbrachte es sofort der Behörde. Die Brave heißt Anna Edelweck.
Liebeszauber.
[Erzählung.]
[ => Original lesen: 1884 Nr. 54 Seite 3]Liebeszauber.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]
Anzeigen.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Kaufmanns Wilhelm Schrep allhier wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im heutigen Termine der Praeclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 5. Juli 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
In Sachen, betreffend den Konkurs über das Vermögen des Müllers Theden in Mannhagen ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung der Masse aus der in diesem Debitwesen im Zwangsversteigerungsverfahren verkauften Mühle vor dem unterzeichneten Amtsgerichte Termin auf
Dienstag, den 22. Juli 1884
Vormittags 11 Uhr
angesetzt, zu welchem die Betheiligten hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht niedergelegt sein wird und daß gegen einen in dem Termine nicht erschienenen Gläubiger angenommen werden wird, daß er mit der Ausführung des Planes einverstanden ist.
Schönberg, den 4. Juli 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
W. Wetzel.
Diejenigen berechtigten Einwohner Schönberg's, die im vergangenen Jahre Torf auf den Hohemeiler Möören erhalten, sowie auch die Armen daselbst, die in diesem Jahre ihren Torf hier erhalten sollen, haben sich am Donnerstag den 10., Donnerstag den 17. und Donnerstag den 24. d. M., Morgens 8 Uhr auf der Hohemeile einzufinden. Spätere Meldungen werden nicht mehr berücksichtigt.
Hohemeile den 7. Juli 1884.
I. A.
W. Polle.
Alle welche noch Forderung an den Nachlaß der verstorbenen Wittwe Catharina Boye hierselbst zu haben vermeinen, werden hierdurch aufgefordert sich innerhalb 14 Tagen bis spätestens Sonntag den 20. Juli sich bei dem Unterzeichneten zu melden, nach Ablauf dieser Zeit werden keine Anmeldungen mehr angenommen.
Schönberg, den 6. Juli 1884.
J. Lenschow,
Schuhmachermeister,
Sabowerstraße.
Vertauscht.
Am 1. Königschußtage ist in dem Zelte des Gastwirth Staak ein Sommer=Palletot vertauscht worden. Diejenige, welche denselben vertauscht hat, wird gebeten, denselben gegen Aushändigung des Ihrigen in der Expedition dieses Blattes abzuliefern.
Verloren.
Am ersten Königschußtage ein breitrandiger neuer Filzhut, der ehrl. Finder wird ersucht, denselben abzugeben bei
B. Gartz.
Die Inhaber von Tombola=Loosen verweisen wir auf die der heutigen Nummer dieses Blattes beiliegende Gewinnliste.
Die Gewinne sind bis zum 9. August bei uns abzufordern, widrigenfalls dieselben der Schützenzunft verfallen.
Schönberg, den 11. Juli 1884.
Der Vorstand der Schützenzunft.
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 54 Seite 4]Küchen-Einrichtungen liefern billigst
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*) Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist nur echt, wenn die Flasche Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannt die Firma von L. W. Egers in Breslau trägt, und in Schönberg allein zu haben beim Buchbinder C. Sievers.
Herzogl. Braunschweigische Landes-Lotterie,
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Dieselbe besteht aus 100,000 Original-Loosen und 50,000 Gewinnen:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
welche in 6 Ziehungen verloost werden, und kostet ein ganzes Loos durch alle 6 Ziehungen 126 M.
Die erste Ziehung findet statt:
am 17. und 18. Juli 1884,
zu welcher ich Original=Loose
Ganze 16 M. 80 .
Halbe 8 M. 40 .
Viertel 4 M. 20 .
Achtel 2 M. 10 .
gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende.
Jeder Spieler erhalt die Gewinnlisten gratis!
Wilh. Basilius.
Obereinnehmer der Braunschw. Landes=Lotterie
in Braunschweig.
Kunst=Anzeige.
Theater Variété
auf dem Markt
ist von heute ab und nur bis Montag Abend geöffnet und habe die Ehre, da ich keine Kosten scheue, den geehrten Herrschaften nur etwas Naturgetreues, Kunstvolles und Sinnreiches darzubieten s. u. A. das Allerneueste: Das Leichenbegängniß des hochseligen Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin, den Untergang des Postdampfers Cimbria, das Eisenbahnunglück von Steglitz, die Ueberschwemmung durch den Rhein bei Köln, die feierliche Krönung des Kaisers von Rußland, den Einzug des Kaisers von Rußland in Moskau und durch noch mehrere andere Darstellungen. Ich mache das geehrte Publikum aufmerksam, mein Geschäft nicht mit dergleichen Geschäften zu vergleichen, indem nur von Künstlerhand verfertigte Darstellungen den Herrschaften vor Augen geführt werden und bin auch meiner guten Sachen wegen hier in Mecklenburg sehr beliebt geworden und hoffe es auch hier zu werden.
Entrée 30 . Kinder 15 .
Um zahlreichen Besuch bittet
die Direction.
Zu Michaelis suche ich
einen zuverlässigen Hausknecht.
C. H. W. Burmeister.
Großes Scheibenschießen
nach sehr guten Gewinnen
am 13. und 14. d. M.
Zu Obigem gestatte mir, alle meine Freunde und Gönner sowie ein hochgeehrtes Publikum von Stadt und Land ganz ergebenst einzuladen.
Sülsdorf im Juli 1884.
J. Wiencke,
Gastwirth.
NB. Schießbedarf wird geliefert. Den 13. Abends Tanzunterhaltung.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 13. Juli.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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