[ => Original lesen: 1881 Nr. 9 Seite 1] Der deutsche Volkswirthschaftsrath
ist am 28. Jan. zum ersten Male in Berlin unter dem Vorsitze des Fürsten von Bismarck zusammengetreten. Mit demselben ist für das deutsche Volk eine Institution von eminenter Bedeutung gewonnen, wenn dieselbe recht verstanden wird; denn Alles wird darauf ankommen, welchen Gebrauch z. B. das so schwer darniederliegende deutsche Handwerk von demselben zu machen wissen wird. Aber nicht allein die besitzenden sondern auch die nichtbesitzenden Klassen haben hier eine neue Vertretung ihrer Interessen gefunden, die man insofern als den ersten Schritt auf dem Gebiete des Staats=Sozialismus bezeichnen kann. Daß der Staat sich in höherem Maße als bisher seiner hilfsbedürftigen Mitglieder annehme ist nicht blos eine Pflicht der Humanität und des Christenthms von welchem die staatlichen Einrichtungen durchdrungen sein sollen, sondern auch eine Aufgabe staatserhaltender Politik, welche das Ziel zu verfolgen hat, auch in den besitzlosen Klassen der Bevölkerung, welche zugleich die zahlreichsten und am wenigsten unterrichteten sind, die Anschauungen zu pflegen, daß der Staat nicht blos eine nothwendige, sondern auch eine wohlthätige Einrichtung sei. Zu dem Ende müssen sie durch erkennbare direkte Vortheile, welche ihnen durch gesetzgeberische Maßregeln zu Theil werden, dahin geführt werden, den Staat nicht als eine lediglich zum Schutz der besser situirten Klassen der Gesellschaft erfundene, sondern als eine auch ihren Bedürfnissen und Interessen dienende Institution anzufassen.
Das Bedeuten, daß in die Gesetzgebung, wenn sie dieses Ziel verfolge, ein sozialistisches Element eingeführt werde, darf von der Betretung dieses Weges nicht abhalten. Soweit dies wirklich der Fall, handelt es sich nicht um etwas ganz Neues, sondern um eine Weiterentwicklung der aus der christlichen Gesittung erwachsenen modernen Staatsidee, nach welcher dem Staat neben der defensiven, auf den Schutz bestehender Rechte abeilenden, auch die Aufgabe obliegt, durch zweckmäßige Einrichtungen und durch Verwendung der zu seiner Verfügung stehenden Mittel der Gesammtheit das Wohlergehen aller seiner Mitglieder und namentlich der schwachen und hülfsbedürftigen positiv zu fördern. Die lautgewordene Besorgniß, die Gesetzgebung werde auf diesem Gebiete namhafte Erfolge nicht erreichen ohne die Mittel des Reichs und der Einzelstaaten in erheblichem Maße in Anspruch zu nehmen, darf von der Betretung des Weges, für das Alter und die Invalidität der arbeitenden Klassen gesetzlich zu Sorgen, nicht abhalten. Allerdings können mit einer einzelnen Maßregel, wie sie gegenwärtig vorgeschlagen wird, die Schwierigkeiten, welche die soziale Frage bietet, nicht gänzlich oder auch nur zum erheblichen Theile gehoben werden; es handelt sich vielmehr um den ersten Schritt auf einem Gebiete, auf welchem eine Jahre lang fortzusetzende schwierige Arbeit mit Vorsicht und allmählich zu bewältigen sein und die Lösung einer Aufgabe wieder neue Aufgaben erzeugen wird. Daß aber dieser erste Schritt nicht länger hinausgeschoben werden dürfe, ist die Ueberzeugung, auf welcher die Einbringung der gegenwärtigen Vorlage beruht, und das Präsidium des Bundesraths würde, selbst wenn die Hoffnung, eine Vorlage dieser Art von den Faktoren der Reichsgesetzgebung auf den ersten Versuch angenommen zu sehen, geringer wäre, als es in der That ist, es für Pflicht halten, der Erfüllung der Zusagen und Wünsche näher zu treten, welche bei den Verhandlungen über das Gesetz, betreffend die gemeinfährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie von mehr als einer Seite ausgesprochen sind.
Politische Rundschau.
Deutschland. Das Reichsgericht in Leipzig wird demnächst in die Lage kommen, als Austràgalinstanz in einer Frage des Hoheitsrecht zwischen 2 Bundesregierungen Entscheidung zu treffen. Die beiden streitenden Parteien sind die Freie Stadt Hamburg als Klägerin und die Krone Preußen als Beklagte; das Object des Streites bildet ein bei Elmsbüttel gelegenes Stück Land, über welches die hamburgische Regierung das Hoheitsrecht beim Bundesrath reklamirt hat.
Am 28. Januar hat Fürst Bismarck den preußischen Volkswirthschaftsrath mit einer Rede eröffnet. Dieser Rath ist zusammengesetzt aus Vertretern des Handels, der Gewerbe und der Landwirthschaft. Die Regierung wählt die Vertreter und legt ihnen als den nächsten Sachverständigen Reformen und Entwürfe vor, die in Landwirthschaft und Gewerbe vorgenommen werden sollen. Der preußische wird sich zum deutschen Volkswirthschaftsrath erweitern. -
Donnerstag Mittag 12 Uhr fand eine Sitzung des Bundesraths statt Auf der Tagesordnung dieser Sitzung stand u. A. auch der Entwurf eines Gesetzes über die Bestrafung der Trunksucht.
Der Reichstag soll zwischen dem 15. und 20. Februar eröffnet werden, so verlautet wenigstens im Augenblick mit Bestimmtheit.
Rußland. Von Petersburg wird der militärischen Erfolge des Generals Skobeleff im Kriege gegen die Teke=Turkmenen in Asien, die Erstürmung Geoktepe, gemeldet. Der Sieg des russischen Generals ist mit schweren Opfern erkauft, aber die Kräfte des großen Reiches werden die Verluste des Heeres schnell ersetzen, während der gegen die Turkmenen geführte Schlag ein definitiver und zermalmender zu sein scheint. Tief wird der Fall von Geoktepe in die Beziehungen Rußlands und Englands in Asien eingreifen. Schon wird man in der englischen Hauptstadt die Russen Merw besetzen, Herat erobern und über Kandahar Brittisch=Indien bedrohen sehen. Diese Gefahr ist gegenwärtig aller=
[ => Original lesen: 1881 Nr. 9 Seite 2]dings nicht dringend, dennoch haben die britischen Politiker eine richtige Empfindung, wenn sie in dem Sieg der Russen über die Tekinzen wieder einen Stoß gegen ihre Stellung in Asien sehen. - Fürst Gortschakoff in Petersburg hat sein Kanzleramt niedergelegt.
- Prinzessin Auguste Victoria von Holstein=Augustenburg, die Braut des Prinzen Wilhelm, wird, so weit es einstweilen bestimmt ist, ungefähr am 1. Februar nach Deutschland abreisen. Ihr Hochzeitskleid, aus weißem mit Silber gesticktem Atlas, wird in Windsor angefertigt, während andere Gegenstände ihrer Ausstattung in Berlin, Paris und London bestellt wurden.
- Außer dem großen Hochzeitsgeschenke für den Prinzen Wilhelm von Seiten der preußischen Städte sind noch eine ganze Anzahl anderer Geschenke in Verbreitung; insbesondere beabsichtigt die Provinz Schleswig Holstein dem jungen Fürstenpaare entweder einen hübschen Landsitz an der ostholsteinischen Küste zu schenken, oder für dasselbe das fiskalische Schloß Augustenburg am Alsensund, das Stammschloß der Ahnen der Prinzessin, wo auch ihr Vater geboren wurde, vom Staate zurückerwerben. Letztere Gabe würde, wenn sie zu ermöglichen ist, der Prinzessin gewiß die erfreulichste sein. Außer den Hochzeitsgeschenken ist auch die Anlegung von Gedenkpflanzungen in Anregung gebracht worden, die, wenn möglichst allgemein in Städten und Dörfern, an Wegen und öden Plätzen u. s. w. durchgeführt, ein gewiß äußerst sinniges Denkmal für den Ehrentag des dereinstigen deutschen Kaisers sein würden. - Eine ähnliche Gabe wie die oben bezeichnete für den Prinzen Wilhelm beabsichtigt auch eine Anzahl böhmischer Adeliger und Rittergutsbesitzer für den Kronprinzen Rudolf, indem sie die Habsburg, den Stammsitz des österreichischen Kaiserhauses, käuflich erwerben wollen. Sie hatten sich deshalb irrigerweise an den Rath der Stadt Brugg im schweizerischen Kanton Aargau, in deren Nähe die Burg liegt, gewendet und sind von diesem, da dieselbe Staatsdomäne des Kantons ist, an den Landamtmann und Regierungsrath desselben gewiesen worden.
- Auch die Provinz Posen wird dem Prinzen Wilhelm eine Hochzeitsgabe überreichen, eine monumentale, in Silber und Edelsteinen auszuführende und mit provinzialen Emblemen zu schmückende Standuhr. Die Kosten sollen durch freiwillige Beiträge der Bewohner der Provinz Posen aufgebracht werden.
- In runden Summen betragen die Staatsschulden gegenwärtig in Frankreich 17, in Großbritannien 15, in Rußland 13 1/2, in Spanien und Portugal 12 1/2, in Oesterreich=Ungarn 8 1/2, in Italien 8, in der Türkei und Aegypten 7, in Deutschland 4 1/2, in den Niederlanden 2 1/2 Milliarden Mark. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben acht Milliarden Mark Staatsschulden. Die Verzinsung dieser Schulden erforderte im Jahre 1877 in Frankreich 19,65, in Großbritannien 16,65, in Italien 14,67, Oesterreich=Ungarn 8,70 M. auf den Kopf. Für Deutschland ist der Betrag auf den Kopf bei Weitem geringer, aber noch nicht genau berechnet worden. Selbstverständlich kann die absolute Höhe der Staatsschulden nicht als Maßstab für die Beurtheilung des volkswirthschaftlichen Wohlstandes der betreffenden Länder genommen werden.
- Der Zittauer Bezirksausschuß hat einen Beschluß gefaßt gegen das Gewerbe der Güterschlächter. Die professionsmäßige Parzellirung von Bauerngütern wird als ein "volkswirthschatlicher Mißstand" bezeichnet. Früher wurde in Sachsen, sehr mit Recht, das gewerbsmäßige Güterausschlachten polizeilich mit Strafe belegt; denn die Erhaltung eines spannfähigen Bauernstandes, d. h. eines solchen, der genügendes Land und das zum Betriebe der Landwirthschaft nothwendige Spannvieh auf dem Hofe behält, ist eine Volkswirthschaftliche Nothwendigkeit. Sonst geht der Bauerngutsbesitz in die Hände des Schächerkapitals über; der frühere freie Bauer, der mit Pferden und Kühen arbeitete, sinkt zunächst zum Achtelshüfner herab, der kaum noch ein Schwein oder eine Ziege füttern kann; er wird zuletzt landwirthschaftlicher Proletarier und dient im besten Falle, wo er als freier Herr wirthschaftete, als Knecht seinem neuen Herrn von Schachersgnaden.
- Von den Salomans=Inseln wird über einen jener Ausbrüche von Bestialität berichtet, wie sie in der letzten Zeit unter den Südsee=Insulanern so häufig vorgekommen sind. Der Schooner "Borealis", eines der vielen Schiffe, welche zwischen den Inseln kreuzen, um unter den Eingeborenen Arbeiter für die Plantagenbesitzer und Farmer von Fidschi und Samoa anzuwerben, wurde am 15. September, als er vor der kleinen Insel Nura vor Anker lag, von den Eingeborenen während der Abwesenheit des Capitäns am Lande überfallen und nach einem fürchterlichen Kampfe mit der Mannschaft vollständig ausgeraubt. Dem Capitän gelang es eine Nachbarinsel zu erreichen und daselbst Hülfe zu holen. Als er mit ein paar anderen Schiffen zu dem Schauplatze des Gemetzels zurückkehrte, fand er sein Schiff völlig ausgeraubt, die Leichen der Mannschaft verschwunden, das heißt aufgefressen und nur den Koch, der wie durch ein Wunder den Eingeborenen entging, schwer verwundet in der Kajüte versteckt. Unter den Opfern befand sich der Sohn des Capitäns.
- In London und ganz England wüthete am 18. den ganzen Tag ein heftiger Sturm mit massenhaftem Schneefall, sodaß viele Schiffbrüche herbeigeführt und mehre Eisenbahnen betriebsunfähig gemacht, insbesondere auch die Postdampfschifffahrt von Dover nach Calais und Ostende unterbrochen wurde.
- Seit 1871 ist eine Kommission von Theologen mit einer Revision von Luthers Uebersetzung des Alten Testamentes beschäftigt. Die noch rückständigen zweiten Lesungen sollen vom 21. Sept. bis 8. Okt. in Halle zum Abschluß gebracht werden. Der so hergestellte Text soll mit Hervorhebung der von der Kommission geänderten Stellen in der Canstein'schen Bibelanstalt zu Halle gedruckt werden und dann, ehe zur endgültigen Feststellung des Textes geschritten wird, eine längere Pause eintreten, damit das Urtheil aller Sachverständigen, welche Gutachten abgeben wollen, gehört werden könne. - Gleichzeitig haben die Engländer ihre Uebersetzung des Neuen Testamentes einer Revision unterzogen, die im Februar d. J. im Druck erscheinen soll.
- Die in Vevey In der Schweiz verstorbene Frau des Hamburger Senaters Jenisch hat der genannten Stadt 3 Mill. Mark vermacht; außerdem fallen den Stiftungen bedeutende Geschenke zu. Die Frau, deren mildthätiger Sinn bekannt ist, hat schon bei Lebzeiten für alle Diejenigen durch Leibrenten gesorgt, welche ihr im Dienstverhältnisse nahe gestanden haben. Die Hinterlassenschaft soll über 10 Mill. Mark hinausgehen.
- Hamburg, den 25. Jan. Hier ist augenblicklich eine seltene Merkwürdigkeit zu sehen: ein Mann, der ohne Arme und Beine zur Welt gekommen ist. Ist es schon fast ein Wunder, daß es der Sorgenvollen Pflege seiner Mutter gelungen ist, das Kind aufzuziehen, so erscheint es doch noch Wunderbarer, daß dieser Mann sich eine Geschicklichkeit angeeignet hat, welche ihm gestattet, sich nützlich zu beschäftigen. Was andere Leute mit den Händen thun, vollbringt Kobelkow - so heißt der Mann - mit dem Munde unter Zuhilfenahme des rechten sehr kurzen Armstumpfes. Es fordert das Erstaunen der Zuschauer heraus, diesen anscheinend ganz hülflosen Mann trinken, essen, Nähnadeln einfäden, Pistolen abschießen und sogar schreiben zu sehen. Kobelkow hat es im Schreiben zu einer so großen Fertigkeit gebracht, daß er anderthalb Jahre in einer russischen Garnisonstadt als Schreiber fungiren konnte. Er erfreut sich voller Gesundheit und ist glücklicher Gatte und Vater von 2 gesunden Kindern.
- Der Kassirer Gustav Jander , der mit 190,000 M. flüchtig und mit 187,000 M. gefangen wurde, ist ziemlich gut weggekommen. Das Landgericht in Berlin hat ihn zu 4 Jahr 3 Monat Gefängniß verurtheilt.
- In Wien wurde am 13. der 26jährige, schon oft bestrafte Lithograph Georg Krampert zum Tode durch den Strang verurtheilt. Krampert hatte ein Verhältniß mit der Lumpensammlertochter Amalie Heißler gehabt, und als deren Vater dazwischen trat, war Krampert eines Abends in die Wohnung der Familie Heißler gedrungen, hatte den Vater todtgestochen und die Frau und eine sechsjährige Tochter verwundet.
[ => Original lesen: 1881 Nr. 9 Seite 3]- In Magdeburg wird die Citadelle verkauft. Der Grund und Boden mit Anlagen beträgt etwa 58 Morgen, der Preis ist 7,500,000 M. Engländer haben drauf geboten, aber noch nicht genug.
- In einem Dorfe in Thessalien drang neulich am hellen Tage eine bewaffnete Räuberbande in die Schule ein und schleppte die Kinder in das Gebirge, Niemand wagte sich ihr zu widersetzen. Andern Tages schickten die Räuber die armen Kinder zurück, behielten die reichen und forderten als Lösegeld 430,000 Franks.
- Eine auf Diamanten gebaute Stadt. Keine Stadt in Afrika kann sich eines so raschen Wachsthums rühmen als Kimberley der Sitz der Regierung von West Griqualand und der Centralpunkt der südafrikanischen Diamantengräberei. Vor 11 Jahren stand nicht eine Hütte da, wo jetzt etwa 40,000 Menschen mit einem Handel von über 2 Mill. Pfd. St. im Jahre einer der blühensten Gemeinden auf dem afrikanischen Festlande bilden. Es ist jetzt entdeckt worden, daß die Stadt auf Land gebaut ist, welches ebenso ergiebig an Diamanten zu sein verspricht, als die benachbarten "Diggings", welche die Quelle ihres Reichthums und der eigentliche Ursprung ihrer Existenz gewesen sind. Kimberley ist einerlei mit der "New=Rush"=Diamantengräberei=Niederlassung von 1870 und die Tausende, welche nach dem Orte strömten, um sich ein "claim" in den werthvollen Reefs zu sichern, waren in solcher Eile, ihr Glück in den Diggings zu machen, daß sie vergaßen zu ermitteln, ob der Boden auf welchem sie ihre Zelte aufschlugen oder ihre Holzhütten errichteten, nicht minder diamantenhaltig sei. Als die hölzernen Hütten festeren Gebäuden Platz machten, wurde gefunden, daß Kimberlei selber auf einem Diamantenfelde erbaut worden und daß das Westend oder der bewohnte Theil der Stadt eben so reich an Diamanten ist, als die wirklichen Diggings selber im östlichen oder Arbeiterviertel der Stadt. Grundstücke, welche anfingen einen beträchtlichen Werth als Bauplätze zu erlangen, haben plötzlich eine neue Wichtigkeit gewonnen, da sie möglicherweise irgend einen neuen "Stern von Südafrika" bergen. Wie viele Häuser in dem suchen nach den Diamanten, auf denen sie gebaut worden, abgetragen werden, ist schwer zu sagen. Allein es wird interessant sein, den künftigen Fortschritt einer Stadt zu beobachten, die ihre Existenz und ihre spätere theilweise Zerstörung und Entfernung einer und derselben Ursache verdankt, nämlich dem Diamantenreichthume, in dessen Mitte sie gewachsen zu sein scheint.
Anzeigen.
Holz=Auction Nr. 16.
Am Mittwoch den 2. Februar Morgens 10 Uhr im Kruge zu Petersberg aus dem Niendorfer Holze über:
15 Fuder starkes eichen Durchforstholz
16 Rmt. eichen Knüppel
ca. 100 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
Schönberg den 26. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 17.
Am Donnerstag den 3. Februar Morgens 10 Uhr im Kruge zu Boitin=Resdorf.
Aus dem Resdorfer Söhren.
2 eichen Nutzholzblöcke
5 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
8 Fuder eichen starkes Durchforstungsholz
1 Fuder eichen Zweigholz
36 Fuder buchen Durchforst= und Zweigholz
8 Rmt. buchen Knüppel
7 Rmt. kiefern Knüppel und Kluft
5 Fuder starkes kiefern Durchforstholz
Aus dem Pellmoor.
24 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
5 Fuder eichen Zweigholz.
Schönberg den 26. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 18.
Am Montag den 7. Februar Morgens 9 Uhr in Kösters Hotel hieselbst über nachstehende Sortimente aus dem Rupensdorfer Holze.
ca. 120 Loheichen Kluft und Knüppel I. und II.
36 Fuder eichen Durchforstungsholz (Schälschlag)
20 Fuder starkes eichen und buchen Durchforstholz beim Pflanzgarten
15 Rmt. birken, ellern Kluft und Knüppel
5 Fuder starkes ellern Wadelholz
45 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
Ein weiterer Theil des Auctionsholzes wird erst am Freitag dieser Woche fertig.
Schönberg, den 31. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 19.
Am Mittwoch den 9. Februar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michelsen zu Selmsdorf über nachstehendes Holz bei freier Concurrenz aus den Pahlinger Tannen verkauft werden:
18 Rmt. tannen Kluft
467 Rmt. tannen Knüppel
2 Fuder tannen Schleete.
Schönberg den 31. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Vom 1. Februar c. decken auf der Station Schönberg unter den bekannten Bedingungen die Großherzoglichen Landbeschäler
Y. Carabas, hellbr., v. Carabas, Vollbl., a. e. meckl. Stute,
Tilly, hellbr, v. Y. Prinz, a. e. hannöver'schen Stute,
Trafalger, rothbr., v. Royal Ock a. e. meckl. Stute.
Neustrelitz, den 21. Januar 1881.
Großherzogliches Marstall=Amt.
D. v. Bülow.
Kampfgenossen-Verein 1870-71.
Ordentliche General=Versammlung
am Sonntag den 6. Februar
Nachmittags 3 Uhr.
Tagesordnung:
1. Unterschreibung der Original=Statuten, Vertheilung der Druck=Exemplare.
2. Berathung betr. Jahrbuch des deutschen Kriegerbundes.
3. Innere Vereins=Angelegenheiten.
Der Vorstand.
I. A. Roepstorff.
Stassfurter Viehsalz
in Säcken à 200 Pfund und
weisses Steinsalz
(Lecksteine)
empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Zu Ostern.
Ein Bäckerlehrling unter guten Bedingungen gesucht
von
A. Pauels,
Lübeck, Alfstraße Nr. 33.
Gesucht zu Ostern ein junger kräftiger Knecht.
Aug. Warncke,
Fuhrmann.
Domhof=Ratzeburg.
Wirthen oder sonstigen soliden Personen ist der Verkauf eines überall leicht verkäuflichen guten Artikels bei hoher Provision zu übertragen. Franco Offerten sind innerhalb 8 Tagen sub G. H. postlagernd Carlsruhe (Baden) zu richten.
[ => Original lesen: 1881 Nr. 9 Seite 4]Mecklenburgische Bank
in Schwerin, Königsstrasse 50.
Die Bank vergütet für verzinsliche Einlagen
Depositenscheine und Sparbücher auf halbjährliche Kündigung 4 %
dito auf dreimonatliche Kündigung 3 1/2 %.
dito auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 %,
für auf Baar-Conto-Corrent-Conto eingezahlte und zu täglicher Verfügung der Deponenten gehaltene Gelder 3 %,
Den Conto-Inhabern werden Ueberweisungen durch Reichsbank-Giro-Conto nach und von allen Reichsbankplätzen Deutschlands vermittelt franco aller Spesen.
Discont für Wechsel auf Reichsbankplätze: 4 %
dito für Darlehen gegen Sicherheit: 5 %.
Die Direction.
Steiner. Frels.
Bis Ende Februar |
Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck. |
als besonders billig werden empfohlen: |
Fertige Costüme
Winterpaletots & Mäntel
Frühjahrs- und Sommer- Umhänge
Regenmäntel
Jüpons
Schwarze und couleurte Kleiderstoffe |
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Grosse Partien Kleiderstoffe
Percals und Catune
Gardinen & Möbelcatune
Teppiche & Möbelstoffe
Kinder & Long-Châles
und diverse kleine Chosen. |
Hiedurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich vom 1. Februar d. J. an, von dem Halbmeister Witting hieselbst die Frohnerei im Fürstenthum Ratzeburg pachtweise übernommen habe, und von diesem Tage an für meine Rechnung betreiben lassen werde.
Zugleich zeige ich an, daß ich meine Fracht= und Botenfuhren nach Lübeck wie bisher fortsetze.
P. Fanselow,
Schönberg, Hinterstraße.
Gesucht zu Ostern ein
Kindermädchen
von E. Lehmkuhl,
Lockwisch. Holländer.
1 Gespann gebrauchter, aber
noch sehr gut erhaltener Sielen hat preiswürdig abzugeben
H. Bockwold, Sattler.
Mietenmesser (zum Stroh und Heuschneiden); Brahma=Scheunschlösser (dieselben sind mit Nachschlüssel nicht zu öffnen!); Kornschaufeln (von Stahlbleche sehr leicht!); sowie Hand= und Wagenlarternen sind in großer Auswahl bei
Ludw. Warncke-Mölln i. Lb.
Durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter wurden erfreut
Schönberg, den 27. Januar 1881.
W. Kelling u. Frau,
geb. Hempel.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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