[ => Original lesen: 1881 Nr. 8 Seite 1] Das englische Weltreich.
Das größte Reich der Erde, in dessen Grenzen die Sonne nie untergeht, wird gegenwärtig von den Briten beherrscht. In allen Erdtheilen hat England Länderbesitz und meist ist derselbe von so kolossalen Dimensionen, daß er ganz Europa an Flächeninhalt weit übertrifft. Dabei geht das Streben der Engländer mit einer wahrhaft fieberhaften Hast dahin, diesen Länderbesitz immer weiter auszudehnen, und bis jetzt sind sie auch, abgesehen von der Lostrennung der Nordamerikanischen Union insofern immer vom Glück begünstigt gewesen, als es ihnen gelungen ist, die Länder, deren sie sich einmal bemächtigt haben, auch zu behaupten. Man darf indessen mit Sicherheit annehmen, daß es nicht immer so gehen wird. Noch hat kein Weltreich auf lange Dauer seinen Bestand erhalten können, alle übermäßig großen Reiche sind schließlich an ihrer Größe zu Grunde gegangen, an der Unmöglichkeit, sie nach einem einheitlichen Plane zu beherrschen, Heute freilich, bei der stets zunehmenden Vervollkommnung der Verkehrsmittel, bei der immensen Gewalt, welche eine bestehende Regierung mit Hülfe der stets fortschreitenden Verbesserung des Kriegsmaterials ausüben kann, ferner bei dem Reichthum, den speciell England auf die Niederhaltung der etwa sich gegen die Fremdherrschaft auflehnenden Völker verwenden kann, - da ist es minder schwierig, als in vergangenen Zeiten, das Ganze mit eiserner Faust zusammen zu halten, indessen darf man trotzdem überzeugt sein, daß auch die Existenz dieses Weltreichs nicht ewig sein wird.
Betrachten wir, wie das englische Weltreich geschaffen worden ist, so müßten wir zugestehen, daß die Hauptmittel, welche von den Engländern zum Ländererwerben angewandt worden sind, von jeher bis auf den heutigen Tag die allerverwerflichsten gewesen: listige Ueberredung und schlaue Uebervortheilung, brutale Gewalt und Vergewaltigungen aller Art. Wer die englische Kolonialgeschichte verfolgt, kann für sein Gerechtigkeitsgefühl nur in dem Gedanken einen Trost finden, daß einmal die rächende Nemesis kommen und für alles Geschehene Abrechnung halten wird. Wieviel Blut haben die Engländer zum Beispiel in Indien vergossen; ihre eigenen Schriftsteller bringen darüber Schilderungen und zwar von den Ereignissen aus den letzten Jahrzehnten, bei deren Lektüre man sagen muß, daß die Pizarro's in Peru, die Türken bei ihren Siegeszügen vor Jahrhunderten nicht schlimmer gehaust haben können. Und wie haben die edlen Briten die unterworfenen Völker behandelt? Auch in dieser Beziehung ist jedes Blatt aus der britisch=indischen Geschichte ein unauslöschlicher Schandfleck für England. Aber man braucht gar nicht einmal immer nach den fremden Welttheilen zu blicken; man wende sich nur nach Irland, das sich in einem Zustande befindet, der fast völlig arnarchisch zu bezeichnen ist. Aus Bombay sind abermals Nachrichten von Verschwörungen, Aufstandsversuchen eingetroffen, die jedenfalls beweisen, daß die Hindus und indischen Mohamedaner die Hoffnung auf Abrechnung für die ihnen zu Theil gewordene Vergewaltigung noch nicht aufgegeben haben. Und während also die Lage in Indien für das Londoner Kabinet keineswegs beruhigend ist, führen die Boers des Transvaallandes offenen Krieg gegen England, ist ganz Südafrika einschließlich des Kaplandes im höchsten Grade erregt und zum Theil nicht abgeneigt die Partei der Boers zu ergreifen, ist der Krieg in Afghanistan noch nicht beendigt, zeigen sich bedenklich fenische Regungen in Kanada.
Nur ein Reich mit so gewaltiger Machtfülle wie England kann in einer solchen Häufung von Schwierigkeiten noch keine Gefährdung der bisherigen Existenz erblicken. England besitzt noch die Mittel, um große Katastrophen ertragen zu können. Es würde vielleicht im Stande sein, überall wo seiner Herrschaft jetzt Feinde gegenüber stehen, lediglich mit Waffengewalt, ohne irgend welchen gütlichen Vermittelungsversuch, seine Autorität voll herzustellen. Es kann die Hindu's unterdrücken, die Irländer und kanadischen Fenier mit Feuer und Schwert zu Paaren treiben, es kann durch immer neue Truppennachschübe die Boers aufreiben und den afghanischen Krieg schließlich siegreich beendigen, aber es kann nicht verhindern, daß sich solche Verwicklungen an allen Enden des Riesenreiches so lange periodisch wiederholen, bis das letztere nicht mehr zusammenzuhalten ist. Denn was heute geschieht, ist nur ein Vorspiel der Dinge, die da kommen werden; und der Schlußakt des Ganzen wird heißen: Der Zerfall des englischen Weltreiches.
Politische Rundschau.
Deutschland. Die Dauer der Session des Volkswirthschaftsraths wird auf vierzehn Tage angenommen. Man hört jetzt auch, daß es in der Absicht liege, dem Volkswirthschaftsrath Fragen in Bezug auf die künftigen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn zu unterbreiten, doch scheint in dieser Beziehung noch keine Entscheidung getroffen und diese Nachricht daher manchen Zweifeln zu begegnen. Man bestreitet jetzt ziemlich alle Angaben, welche in Bezug auf den Volkswirthschaftsrath gemacht werden. So will man auch nicht zugeben, daß die Umwandlung des preußischen in einen deutschen Volkswirthschaftsrath schon soweit vorgeschritten sei, wie von officiöser Seite angeführt wird. Es heißt, daß die Spitzen der Regierungen über die Errichtung des deutschen Volkswirthschaftsraths, so weit dieselbe bis jetzt vorgeschritten ist, noch nicht einig sind und es daher abzuwarten bleibe, ob es schon möglich sein wird, den deutschen Volkswirthschaftsrath im nächsten Herbst in Function treten zu sehen.
[ => Original lesen: 1881 Nr. 8 Seite 2]Den Schwarzen Adler=Orden haben am preuß. Ordens= und Krönungsfest erhalten Prinz Heinrich von Preußen, Altgraf zu Salm=Reifferscheid=Dyck, General Graf Stolberg=Werningerode und General v. Groß genannt v. Schwarzhoff.
Die griechische Schuld an Baiern oder vielmehr an den Prinzen Ludwig Ferdinand von Baiern - im Betrage von 2,600,000 Fr. - ist am Sonnabend in Pariser Wechseln bezahlt worden.
Frankreich. Gambetta sitzt fest im Sattel. Das ist eine bekannte Thatsache, mit der Freund und Feind rechnen muß. Die Kammer hat ihn wiederum zu ihrem Präsidenten gewählt, noch dazu mit 3 Stimmen mehr als das vorige mal. Er hat sich sofort mit einer großen Rede bedankt, die großen Beifall fand. Er sah Frankreich (in seiner Rede) an und fand, daß Alles gut ist. Das Volk ist arbeitssam, mäßig, sparsam, der Wohlstand ist gestiegen, die Finanzen blühen, die Steuern gehen flott ein und jedes Jahr können Ueberschüsse und Steuern erlassen werden. Das Heer ist neu geschaffen und im besten Stand etc. Er hütete sich aber zu rufen wie der Eisenbahn=Schaffner: Fertig! obwohl ihm das Wort vielleicht auf der Zunge lag, sondern sagte nur: "Sie (die Abgeordneten) werden nicht auseinandergehen, ohne die letzte Hand an das nationale Vertheidigungswerk gelegt zu haben." Deutlich genug ist das, wenn auch nichts weniger als eine Drohung. - Volk und Regierung, fuhr er fort, leben im besten Frieden. - Und nun kam er auf das Thema, von dem die Franzosen sagen "qui s'excuse s'accuse" d. h. wer sich entschuldigt, schuldigt sich an. "Frankreichs äußere Politik hat weder geheime Pläne, noch Abenteuer zu verbergen." Er nannte sich nicht, aber er meinte sich, weil die Welt ihm nachsagt, er mache eine geheime und persönliche Politik und mache auch die Minister. Eben jetzt sagt man wieder, Barthelemy's, des Ministers des Aeußern Tage seien gezählt, weil Gambetta mit ihm unzufrieden sei. - Jedes Kind in Frankreich weiß das, aber die Kammer überschüttete ihn mit Beifall.
Frankreich befindet sich, in einer überaus günstigen wirthschaftlichen Lage. Ein Land, in welchem die Sparkassen=Einlagen vom Ende 1872 bis Ende 1879 von 515 auf 1116 Millionen Francs gestiegen sind, abgesehen von den kolossalen Renten=Anlagen und der in den letzten Jahren so rasch gestiegenen Ausfuhr von Edelmetallen, ein Land, welches von 1874 bis 1880 ein die Voranschläge übersteigendes Plus der indirekten Steuern um 562 und gleichzeitig eine Verminderung der Steuerlast um 292 Millionen Franks aufzuweisen hat, eignet sich auch ohne die beredte Apologie eines Gambetta und trotz der Verketzerungen seiner Feinde, nicht zu einem Krater für anarchische Ausbrüche.
Amerika. Lima die Hauptstadt von Peru, hat sich dem Heere der Chilenen ergeben. Das heißt, der Kampf der drei Republiken Chili, Peru und Bolivia in Südamerika ist zu Ende. Peru und Bolivia sind unterlegen und das ist befriedigend; denn auf Seite der Chilenen stand das Recht, die höhere moralische und materielle Kraft, die Chilenen sind arbeitssam, tüchtig und haben nur ungern zu den Waffen gegriffen. In Bolivia und Peru herrscht der Krummstab, die Einwohner sind arbeitsscheu, verdummt und tief verschuldet. Bolivia hatte es versucht, durch eine übermäßig hohe Besteuerung des Guano=Handels von Atacama, der sich meist in den Händen der Chilenen befand, ihren Finanzen aufzuhelfen. Als Chili dies mit Berufung auf Verträge ablehnte, erschienen plötzlich auch die Peruaner auf der Scene. Auch sie wollten durch einen glücklichen Krieg gegen das reiche Chili ihren Finanzen auf die Beine helfen. Es ist jedoch anders gekommen, und heute steht eine chilenische Armee von nahezu 25,000 Mann mit 100 Geschützen in Lima, während Callao, der Hafen der Hauptstadt, von den Geschützen der chilenischen Flotte bedroht wird. Die Regierung von Chili wird nun den verbündeten Republiken von Peru und Bolivia den Frieden dictiren.
England. Aus Amerika ist ein Schiff mit Waffen und Munition für Irland unterwegs Englands Regierung hat ihm das Thurmschiff Belleisle entgegengeschickt, um es abzufangen.
- Die Buchhändler in Berlin bringen dem Prinzen Wilhelm als Hochzeitsgeschenk eine Hausbibliothek, lauter ausgewählte Werke in den schönsten Einbänden und auch die Bücherschränke dazu.
- Eine hübsche Geschichte knüpft sich an die Entstehung des ersten neuen deutschen Reichsadlers. Als vor 10 Jahren, am 18. Januar im Schlosse zu Versailles das neue Deutsche Reich und als dessen Kaiser der König von Preußen proklamirt werden sollte, hatte der Kronprinz die Idee, seinen Vater durch Aufstellung eines großen Reichsadlers zu überraschen. Graf Hocrach entwarf sofort die Zeichnung, aber die plastische Ausführung verursachte Bedenken, da man wegen der Kürze der Zeit sich nicht erst nach Deutschland wenden konnte. Schließlich fand sich in Versailles selbst, ein junger Kaufmann, der aus Liebhaberei sich mit Buchbinderarbeiten beschäftigte. Dieser übernahm das Ausschneiden in Pappe und bestimmte eine weichherzige französische Putzmacherin, die zur Herstellung der Krone nöthigen Perlen, Fischschuppen, Tuchstückchen u. s. w., herbeizuschaffen und sauber aufzunähen. Der Kronprinz hat später dem Kunstwerke, das nunmehr dem Hohenzollernmuseum einverleibt ist, eigenhändig sein Nationale einverzeichnet. Der Papptechniker ist vor Kurzem in der Person des gegenwärtig in Berlin ansässigen Kaufmanns K. L. Magnus ermittelt worden; es fehlt nun noch der Name der Französin, um das Verzeichniß aller der Personen zu vervollständigen, welche zur Herstellung des historischen Schaustückes mitgewirkt haben.
- Unter dem Rindvieh in der russischen Kreisstadt Blonie, Kreis Gostyn ist die Rinderpest verheerend ausgebrochen. Es sind dieser Seuche gegen 80 Stück Rindvieh erlegen. Ferner ist die Rinderpest in der Gemeinde Starozeta desselben Kreises aufgetreten. - Da diese Seuche in einigen Orten des Kreises Pultosk, Gouvernement Lomsa, ausgebrochen, hat die preuß. Regierung zu Marienwerder angeordnet, daß in die Grenzflecke rechts der Weichsel, von der Königsberger Bezirksgrenze bis zur Weichsel, kein Vieh irgend welcher Art aus Russisch=Polen - mit Ausnahme von Pferden, Maulthieren und Eseln eingeführt werden darf.
- Der verstorbene Generalfeldmarschall Wrangel hat es bekanntlich mit Orthographie, Aussprache und Grammatik nie sehr genau genommen, daher ist folgende Anecdote, wenn nicht wahr, doch gut erfunden. Eines Tages gab er seinem Monarchen in heiterer Unterhaltung folgende Charade auf: ""Das Erste hat Hörner, das Zweite hat keine, daß Ganze steht auf meinem Boden. Was ist das?" ""Das kann ich nicht rathen."" "Kuffert, Majestät", sagte Wrangel. Diese Wortform, die er sich in "Kuh=Pferd" zerlegte, gebrauchte er nämlich für "Koffer".
- In Irland sieht's so aus: Jeden Gerichtsboten, der eine Vorladung einem Pächter zu bringen hat, muß eine Schwadron Cavallerie und eine kleine Armee von Constablern begleiten, sonst wird er todtgeschlagen. Die englischen Artillerie=Batterien müssen bei ihren Marschübungen von Infanterie und Cavallerie gedeckt werden. Auf der Insel Arran wurde vor einer Woche, den Tag nach einem Meeting der Landliga, 21 Stück Vieh, im Werthe von 320 Pf. St., auf eine 200 Fuß hohe Klippe getrieben und ins Meer gestürzt. Die Postwagen werden fast allnächtlich überfallen und deren Führer auf die roheste Weise zugerichtet. Einem von ihnen wurde vor nicht langer Zeit ein Auge ausgeschlagen, die Kinnladen zerbrochen und dann der Schädel zerschmettert. Auf Verlangen der irischen Regierung sind in größter Eile Kanonenboote nach der Küste Irlands beordert worden. Aus Birmingham, dem Mittelpunkte des englischen Radikalismus, jener patriotischen Stadt, die den Zulus während des Krieges mit England Gewehre verkaufte, werden mittlerweile den irischen Rebellen Waffen jeder Art geliefert. Seit Menschengedenken haben die Waffenschmiede und Büchsenmacher daselbst nicht soviel zu thun gehabt. Man schätzt die Zahl der in den letzten drei Monaten nach den verschiedensten Theilen Irlands geschickten sogenannten "Konstabler Revolver", welche aber niemals für die Konstabler bestimmt waren, auf 8000. Die Preise für Waffen aller Art sind um 15 Prozent gestiegen und die Fabrikanten können der Nachfrage nicht genügen.
[ => Original lesen: 1881 Nr. 8 Seite 3]- Wasserverbrauch der Münchener Brauereien. Vier und ein halb Millionen Liter Wasser per Tag - verbrauchen die Münchener Brauhäuser. Dieses erhebliche Quantum repartirt sich auf die einzelnen Unternehmungen wie folgt: in der Spatenbrauerei 1,200,000 Ltr., in der Aktienbrauerei 800,000 Ltr., in der Leistbrauerei 600,000 Ltr., in der Hofbräuhausbrauerei 480,000 Ltr., in der Augustinerbrauerei 200,000 Ltr., in der Mathäserbrauerei 80,000 Ltr., Singlspielerbrauerei 300,000 Ltr., in der Pschorrbrauerei 260,000 Ltr., in der Zengerbrauerei 203,000 Ltr. - Für die übrigen 21 Brauereien je 15,000 gerechnet, ergibt 315,000 Liter. Man sieht daraus, daß die Münchener ungeheuer viel Wasser trinken - in Biergestalt.
- Wegen Urkundenfälschung wurde vor einigen Tagen in Coblenz Jemand zu 14 Tage Gefängniß verurtheilt, weit er in einem dortigen Blatte eine Verlobungsanzeige mit gefälschter Namensunterschrift hatte veröffentlichen lassen.
Anzeigen.
Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Hauswirth Woisin in Lindow durch Beschluß des Großherzoglichen Landgerichts zu Neustrelitz vom 13. d. Mts. wegen Verschwendung entmündigt worden ist.
Schönberg, den 27. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
H. Diederich.
Bekanntmachung.
Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg den 17. Januar 1881.
Die Armenbehörde.
Holz=Auction Nr. 15.
Am Montag den 31. d. M. Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.
a. Hohemeiler Tannen.
ca. 200 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
ca. 40 Fuder tannen Durchforstungsholz von Bohnenstangen= und Hopfenstangenstärke.
b. Heidenholz.
ca. 8 Fuder buchen Zweigholz
ca. 8 Fuder starkes ellern Wadelholz
4 Stück buchen Nutzholzblöcke.
Schönberg, den 23. Januar 1881.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 16.
Am Mittwoch den 2. Februar Morgens 10 Uhr im Kruge zu Petersberg aus dem Niendorfer Holze über:
15 Fuder starkes eichen Durchforstholz
16 Rmt. eichen Knüppel
ca. 100 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
Schönberg den 26. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 17.
Am Donnerstag den 3. Februar Morgens 10 Uhr im Kruge zu Boitin=Resdorf.
Aus dem Resdorfer Söhren.
2 eichen Nutzholzblöcke
5 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
8 Fuder eichen starkes Durchforstungsholz
1 Fuder eichen Zweigholz
36 Fuder buchen Durchforst= und Zweigholz
8 Rmt. buchen Knüppel
7 Rmt. kiefern Knüppel und Kluft
5 Fuder starkes kiefern Durchforstholz
Aus dem Pellmoor.
24 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
5 Fuder eichen Zweigholz.
Schönberg den 26. Januar 1881.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Vom 1. Februar c. decken auf der Station Schönberg unter den bekannten Bedingungen die Großherzoglichen Landbeschäler
Y. Carabas, hellbr., v. Carabas, Vollbl., a. e. meckl. Stute,
Tilly, hellbr, v. Y. Prinz, a. e. hannöver'schen Stute,
Trafalger, rothbr., v. Royal Ock a. e. meckl. Stute.
Neustrelitz, den 21. Januar 1881.
Großherzogliches Marstall=Amt.
D. v. Bülow.
Stassfurter Viehsalz
in Säcken à 200 Pfund und
weisses Steinsalz
(Lecksteine)
empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Schottische Steinkohlen
und
Böhmische Braunkohlen
erwarte ich in den nächsten Tagen und empfehle ab Bahnhof billigst
C. Schwedt.
Zu Ostern.
Ein Bäckerlehrling unter guten Bedingungen gesucht
von
A. Pauels,
Lübeck, Alfstraße Nr. 33.
Gesucht zu Ostern ein junger kräftiger Knecht.
Aug. Warncke,
Fuhrmann.
Domhof=Ratzeburg.
Wirthen oder sonstigen soliden Personen ist der Verkauf eines überall leicht verkäuflichen guten Artikels bei hoher Provision zu übertragen. Franco Offerten sind innerhalb 8 Tagen sub G. H. postlagernd Carlsruhe (Baden) zu richten.
Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Bekanntmachung.
Nach dem Rechnungsabschluß der Baut für das Geschäftsjahr 1880 beträgt die in demselben erzielte Ersparniß:
76 Procent
der eingezahlten Prämien.
Die Banktheilhaber empfangen, nebst einem Exemplar des Abschlusses, ihren Dividenden=Antheil in Gemäßheit des zweiten Nachtrags zur Bankverfassung von 1877 der Regel nach beim nächsten Ablauf der Versicherung, beziehungsweise des Versicherungsjahres, durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den in obigem Nachtrag bezeichneten Ausnahmefällen aber alsbald baar durch die unterzeichnete Agentur, bei welcher auch die ausführliche Nachweisung zum Rechnungsabschluß zur Einsicht für jeden Banktheilnehmer offen liegt.
Schönberg im Januar 1881.
Wilh. Schrep.
Agent der Feuerversicherungsbank f. D. zu Gotha.
[ => Original lesen: 1881 Nr. 8 Seite 4]Mecklenburgische Bank
in Schwerin, Königsstrasse 50.
Die Bank vergütet für verzinsliche Einlagen
Depositenscheine und Sparbücher auf halbjährliche Kündigung 4 %
dito auf dreimonatliche Kündigung 3 1/2 %.
dito auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 %,
für auf Baar-Conto-Corrent-Conto eingezahlte und zu täglicher Verfügung der Deponenten gehaltene Gelder 3 %,
Den Conto-Inhabern werden Ueberweisungen durch Reichsbank-Giro-Conto nach und von allen Reichsbankplätzen Deutschlands vermittelt franco aller Spesen.
Discont für Wechsel auf Reichsbankplätze: 4 %
dito für Darlehen gegen Sicherheit: 5 %.
Die Direction.
Steiner. Frels.
Bis Ende Februar |
Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck. |
als besonders billig werden empfohlen: |
Fertige Costüme
Winterpaletots & Mäntel
Frühjahrs- und Sommer- Umhänge
Regenmäntel
Jüpons
Schwarze und couleurte Kleiderstoffe |
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Grosse Partien Kleiderstoffe
Percals und Catune
Gardinen & Möbelcatune
Teppiche & Möbelstoffe
Kinder & Long-Châles
und diverse kleine Chosen. |
Montag den 24. Januar und folgende Tage
Ausverkauf
zurückgelegter couleurter Seidenzeuge, Kleiderstoffe, Gardinen, Tischdecken, Teppiche, Paletots, Havelocks, Regenröcke, Abendmäntel etc.
Ferner eine grosse Anzahl einzelner Kleider und Reste aller Art zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
Hiedurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich vom 1. Februar d. J. an, von dem Halbmeister Witting hieselbst die Frohnerei im Fürstenthum Ratzeburg pachtweise übernommen habe, und von diesem Tage an für meine Rechnung betreiben lassen werde.
Zugleich zeige ich an, daß ich meine Fracht= und Botenfuhren nach Lübeck wie bisher fortsetze.
P. Fanselow,
Schönberg, Hinterstraße.
Gesucht zu Ostern ein
Kindermädchen
von E. Lehmkuhl,
Lockwisch. Holländer.
Fleischhackmaschinen,
Wurststopfmaschinen & Wringmaschinen,
auch solche die zugleich zum Mangeln zu gebrauchen sind, in vielen verschiedenen Arten bei
Ludw. Warncke-Mölln i. Lb.
In den nächsten Tagen treffen einige Ladungen
prima böhmische Braunkohlen u. westphälische Steinkohlen
ein, die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.
Aug. Spehr.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 30. Januar.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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