[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 1] Politische Rundschau.
Mecklenburg. Der Landtag ist am Donnerstag den 9. März geschlossen worden. Der Großherzoglich Strelitzsche Landtags=Abschied bedauert die ständische Ablehnung der Allerhöchsten Propositionen betreffs Verwendung der französischen Kriegskosten=Entschädigungsgelder, hofft aber, daß es gelingen werde, darüber durch spätere Verhandlungen zu einer Verständigung zu kommen. Der Großherzogl. Schwerinsche Landtagsabschied spricht die besondere Befriedigung Seiner Königlichen Hoheit aus über "die patriotische Opferwilligkeit, mit welcher die getreuen Stände in voller Würdigung der zur Frage stehenden wichtigen staatlichen und kirchlichen Interessen ihre Beschlüsse über diese Vorlage gefaßt haben."
Aus den Verhandlungen des Landtags ist noch hervorzuheben, daß ein Antrag des Bürgermeisters Hermes=Röbel, welcher die bekanntlich auch im Reichstage angegriffenen Bestimmungen eines Erlasses des Schweriner Oberkirchenraths über Aenderung des landeskirchlichen Kopulationsformulars (das nämlich nicht geändert worden ist, und das man gern geändert sähe!) über theilweise Aufhebung des Parochialzwanges u. s. w. tadelt und über diese Angelegenheit ein Syndikatserachten des Engeren Ausschusses veranlassen wollte, von der Ritterschaft abgelehnt wurde, worauf sich die Landschaft "zur Zeit das Weitere vorbehielt."
Zum Schluß wurde noch für das durch Brandunglück betroffene Rettungshaus zu Gehlsdorf zwecks Neubau einer Scheune die erbetene Beihülfe aus Landesmitteln im Betrage von 4000 Mark bewilligt.
Deutschland. Se. Majestät der Kaiser hat für die von der Wassersnoth Bedrängten die Summe von 20,000 Mark gespendet und in einem eigenhändigen Schreiben an den preußischen Minister des Innern seine Theilnahme an dem traurigen Loose der Betroffenen ausgedrückt.
Nach einem dem Bundesrathe zugegangenen Gesetzentwurfe sollen zur gerichtlichen Untersuchung von Seeunfällen an bestimmten Orten der Küste Seeämter errichtet werden, von denen vier Seekundige und einer ein Rechtskundiger sein und den Vorsitz führen soll. Als Berufungsstelle gegen die Seeämter soll eine Reichskommission für Seeunfälle dienen. Die Verhandlungen beider Instanzen sind öffentlich.
Wie es heißt ist neuerdings von Seiten einzelner Regierungen eine Revision der Gewerbeordnung beantragt worden und sind bereits mancherlei Arbeiten und Erhebungen in dieser Richtung im Gange. Die Gewerbeordnung verdankt bekanntlich, wie auch das bereits revidirte Strafgesetz und das in Revision begriffene Aktiengesetz, seine Entstehung dem Liberalismus; und es ist ein bedenkliches Zeichen, daß das Bedürfniß nach Revision dieser liberalen Gesetze in immer größerem Umfange hervortritt. Der Liberalismus hat sich eben in diesen seinen hauptsächlichsten Werken sein eigenes Grab gegraben.
Die "Magdb. Ztg." will wissen, daß nächstens in Berlin eine Kommission zur Berathung eines ganz veränderten Exercierreglements für die Kavallerie zusammentreten wird, durch welches letzterer eine viel umfassendere und bedeutendere Wirksamkeit im Kriege gesichert werden soll.
Preußen. Das Herrenhaus ist auf den 20. d. M. einberufen worden.
Der Königl. Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten hat den katholischen Bischof Dr. Joh. Bernh. Brinkmann von Münster seines bischöflichen Amtes für verlustig erklärt.
Die auffällige Haltung der liberalen Parteien im preußischen Abgeordnetenhause bei der Abstimmung über den von konservativer Seite eingebrachten Antrag auf Beschränkung der Seehandlung, wodurch die verzweifelte Lage des Liberalismus auf's grellste illustrirt wird, hat die liberale "Schles. Ztg." zu folgenden Auslassungen veranlaßt: "Unsere trostlosen parlamentarischen Zustände, bei denen über Fragen vom höchsten öffentlichen Interesse vielfach rein nach Parteirücksichten oder gar auf Grund persönlicher Vereinbarungen zwischen den Wortführern der Majorität und den maßgebenden Staatsmännern (!), nicht aber sachlich entschieden wird, finden bei dieser Gelegenheit eine seltsame Illustration. Wenn nicht bei den nächsten Wahlen frisches Blut in die Parlamente gebracht wird, wenn nicht junge Kräfte an die Stelle derjenigen Abgeordneten treten, die sich offenbar abgewirthschaftet haben und aus einer gewissen Abhängigkeit, in die sie durch politische und anderweitige Antezedentien gerathen sind, sich nicht mehr zu erlösen vermögen, dann ist es um die liberale Aera geschehen." - Schärfer und vernichtender kann der in unsern Parlamenten noch immer sich breit machende Liberalismus nicht verurtheilt werden, und wir führen diese von anerkennenswerthem Wahrheitssinne diktirten Worte um so lieber an, weil sie von streng "liberaler" Seite kommen. Nur möchten wir fragen, was denn jetzt noch frisches liberales Blut in unseren Parlamenten soll? Wird es nicht dieselben Wege gehen, wie das so schnell "faul" gewordene? Zur vollen Wahrheit ist noch ein Schritt weiter: nicht "liberale" Männer, sondern praktische und erfahrene Männer mit christlichen Grundsätzen und christlicher Weltanschauung müssen wir in unsern Parlamenten haben, sonst ist's nicht nur um die liberale Aera geschehen, sondern sonst haben wir in Kurzem die sozialdemokratische Aera. Davor bewahre uns Gott!
Oesterreich. Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich hat eine Reise nach England unternommen und ist unter dem Namen einer Gräfin von Palfy bereits am 5. März in Dover eingetroffen, von wo aus dieselbe sogleich ihre Reise nach London fortsetzte.
Die siebenzehn Landtage der im österreichischen Reichsrathe vertretenen Kronländer sind am 7. März zur ordentlichen Session zusammengetreten.
Großbritannien. Disraeli hat im britischen Unterhause die offizielle Mittheilung gemacht, daß die Königin ihren bisherigen Titeln den einer "Kaiserin von Indien" hinzufügen wolle.
Der Prinz von Wales hat am 10. März von Bombay aus auf dem Dampfer Serapis seine Rückreise nach England angetreten.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 2]Frankreich. Das neue Ministerium ist konstituirt. Vizepräsident des Minister=Konseils und Minister der Justiz ist Dufaur. Fast alle Minister sind "gemäßigte" Liberale und gehörten bereits früheren Ministerien an.
Die neuen gesetzgebenden Körperschaften, Senat und Abgeordnetenkammer, sind am 8. März zusammengetreten. Die Kammer besteht aus 532 Mitgliedern, worunter an 100 Bonapartisten sind.
- Dassow, 4. März. Ein seit Jahren von den hiesigen Einwohnern sehnlichst gehegter Wunsch, den durch die Kleinen=Lübecker Eisenbahn empfindlich geschädigten Wohlstand Dassows durch den Bau einer Chaussee von Klütz über Kalkhorst und Dassow nach Schönberg zu heben, scheint seiner Verwirklichung näher zu rücken. In einer am gestrigen Abend im Callies'schen Gasthofe gehaltenen zahlreichen Versammlung wurden nach Besprechung der Angelegenheit von einem Theil der Anwesenden sofort ungefähr 2400 M. an freien Beiträgen zu dem genannten Zwecke gezeichnet, und wird in den nächsten Tagen durch eine im Orte circulirende Missive diese Summe sich bedeutend vergrößern. Zur weiteren Betreibung dieser Angelegenheit wurde eine Committe gewählt, zu welcher außer dem Dassower Ortsvorstand, bestehend aus dem Adv. Unbehagen, Gastwirth Callies und Kaufmann Holstein, noch die Herren Pastor Sellin, Kaufmann Deppen, Müller Sarkander und Bäcker Lohff gehören.
- Wie der "Deutsche Reichsanzeiger" mittheilt, wird vom 1. Juli 1876 ab - nach Hinzutritt von Brittisch=Indien, Aden und den französischen Besitzungen in fremden Welttheilen - das internationale Postgebiet 837,000 Quadratmeilen mit 628 Mill. Einwohner umfassen. Die Wirkungen des Vereinsvertrags haben sich in einer außerordentlich starken Vermehrung der Correspondenz herausgestellt, die bei Sendungen aus dem Reichspostgebiet 9, und nach dem deutschen Reiche 6,6 des gesammten Postverkehrs betrage. Die Correspondenz des Vereins gegen die der Länder, welche noch nicht zum Verein gehören, stelle sich wie 99 : 1.
- Am Jahrestage des Regierungsantritts des Kaisers Alexander von Rußland gibt die "Agence Generale Russe" folgenden vergleichenden Ueberblick auf die Lage Rußlands von heute und vor 21 Jahren. - Damals 2 Milliarden Schulden, ein Budget von 200 Mill., nur 974 Kilometer Eisenbahnen, auf den Flüssen nur 144 Dampfschiffe, das Volk in Knechtschaft, ohne Unterricht, ohne jedes Recht des Grundbesitzes, administrative Justiz. - Heute freie Justiz mit Geschwornengerichten, keine Leibeigenschaft mehr, Grundbesitzer mit Stimmrecht, 18,414 Kilometer Eisenbahnen im Betriebe, 2079 im Bau, 700 Packetboote, eine Handelsflotte von 2500 Schiffen, und ein geordnetes Budget von 570 Millionen Rubel. Die Ablösungen kosteten 500, die Eisenbahnen 550 Millionen, alles in allem ca. 2 Milliarden; und trotzdem ist die augenblickliche Staatsschuld nur um 300 Millionen höher als vor 21 Jahren. So wohlthätig wirkte die Regierung Alexanders.
- Der Hofbankier Cohn in Dessau hat das Strousbergsche Haus in Berlin nicht für sich, sondern für den Prinzen Friedrich Carl erstehen lassen. Der Prinz hatte seither, wenn er im Winter einige Wochen in Berlin zubringen wollte, im königlichen Schlosse Wohnung nehmen müssen. So hat er sein eigenes Haus.
- Die Militärstiefel=Fabrik in Berlin fertigt mit einer Maschine und 35 Mann im Durchschnitt täglich 137 Paar Stiefeln, das ist 5 Paare pro Tag und Mann.
- Sind die Türken im Anmarsch im schönen Tyrol oder fallen die Berge ein, oder drohen Pest und Hungersnoth? Ein Fremder könnte dort auf solche Gedanken kommen. In den Kirchen ist das Allerheiligste ausgestellt und ständige Gebete sind angeordnet, um die gläubigen Schaaren zu sammeln und den Himmel zu stürmen, daß er schweres Unheil abwende. Und worin besteht dieses Unheil? Das Cultusministerium in Wien hat endlich gestattet, daß die Protestanten in Innsbruck und Meran Kirchen mit Glockenthürmen bauen und protestantische Gemeinden errichten. Nicht die Bevölkerung ist's, die Sturm dagegen läuft, sondern die jesuitisch geschulte Geistlichkeit.
- Rhein, Mosel und Elbe sind noch fortwährend im Steigen begriffen, und wenn das Regenwetter nicht nachläßt, wird das Wasser so hoch stehen, wie bei dem Thauwetter vor drei Wochen.
- In Pest und ringsum in Ungarn richten die Fluthen noch immer große Verheerungen an. Die Lage ist eine trostlose, die Saatfelder stehen meilenweit unter Wasser, die Wintersaaten sind vollständig verloren. In Raczeve sind 350, in Szent=Miklos 110, in Tököly 30, in Csep 6, in Ujfeln 16 Häuser eingestürzt. In Neupest, Altofen etc. sind ungezählte Häusereinstürze.
- Da die neuen 2=Pfennigstücke, von der Adlerseite gesehen, eine große Aehnlichkeit mit den 10=Markstücken besitzen, und schon wiederholt ärgerliche Verwechselungen daraus entstanden sind, so wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Adler auf den Goldmünzen eine Umschrift (Deutsches Reich) hat, die auf den Kupfermünzen fehlt. Es bedarf also nur eines Ueberblicks, ob die mit dem Adler nach oben aufgezählten Münzen eine Schrift tragen oder nicht. Noch leichter ist die Unterscheidung derselben, wenn sie mit der Rückseite aufgezählt werden. Die Goldmünzen sind dabei sofort an dem Bildniß des betr. Landesherrn oder dem Hoheitszeichen der freien Städte zu erkennen, während die andern Münzen auf dieser Seite die Werthbezeichnung (1 Mark, 50, 20, 10, 5, 2, 1 Pfg.) aufweisen.
- In einem Pferdebahnwagen erhob sich kürzlich zwischen zwei alten Damen ein Streit um das Oeffnen des Fensters. Die eine behauptete, sie würde den Tod davon haben, wenn der Condukteur das Fenster aufmache; die andere erklärte, sie werde vom Schlage getroffen, wenn das Fenster noch länger geschlossen bleibe. Der von beiden Parteien in Anspruch genommene Condukteur wußte sich weder zu rathen noch zu helfen, als ein dritter Passagier auf einen rettenden Gedanken - einen Vorschlag zur Güte - verfiel: "Machen Sie das Fenster nur auf, guter Freund, sagte er, dann stirbt die Eine, hernach machen Sie es wieder zu, dann stirbt die Andere, und auf diese Weise werden wir endlich Ruhe bekommen."
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Schlächters Joachim Bahr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen , welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 1. April 1876, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu umzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. Januar 1876.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Es wird hiemit, um falschem Gerüchten und Vorurtheilen vorzubeugen, durch welche das betheiligte Publikum sich selbst schädigen würde, zu Jedermanns Kenntniß gebracht, daß der Rehna'er Forstinspection im allgemeinen Interesse daran gelegen ist, auch in diesem Jahre ein ausreichend großes Quantum Torf zum meistbietenden Verkauf rechtzeitig anfertigen zu lassen und daß zu diesem Zwecke schon jetzt die nöthige Anzahl von tüchtigen Torfarbeitern angeworben werden soll.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 3]Neben den vorigjährigen baaren Lohnsätzen, deren Erhöhung durchaus unstatthaft ist, da sie in keinem Verhältniß zu den sonstigen Arbeitslöhnen dieser Gegend stehen würde, beabsichtigt die Unterzeichnung, den von ihr angenommenen Torfarbeitern, nach Abschluß der jedesmaligen Torfbereitungs=Periode, ein Quantum Torf zu abgeminderten Preisen unter der Bedingung aus freier Hand zu überlassen, daß keine Veranlassung zu Beschwerden über die Arbeiter von Seiten des beaufsichtigenden Forst=Personals vorhanden ist.
Auch soll für ein geeignetes Unterkommen der Torfarbeiter auf den Mooren hinlänglich gesorgt werden.
Es mögen daher solche, denen an einem soliden Verdienst und an der Berücksichtigung billiger Wünsche durch die Forstverwaltung für diesmal und in Zukunft gelegen ist, spätestens bis zum 15. März bei den betreffenden Forstbeamten resp. Torfmeistern sich anmelden.
Auf verspätete und unbestimmte Anmeldung kann eine Zusicherung oben erwähnter Vergünstigung des billigeren Torfbezuges nicht gewährt werden und wird es im Interesse des Torfconsumirenden Publikums selbst liegen, der Forstverwaltung keine Torfarbeiter durch anderweitige Beschäftigung zu entziehen.
Rehna, den 15. Februar 1876.
Großherzogliche Forstinspection.
Schmarsow.
Holzverkauf.
Am Freitag den 17. März, Morgens 10 Uhr, sollen auf der Bäk beim Gastwirth Spolert nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden
aus dem Steinort:
5 buchen Blöcke,
29 Rmtr. buchen Kluft,
82 do. do. Knorren und Olm,
7 Fuder buchen Zweigholz III. Cl.,
4 Rmtr. eschen Knüppel,
23 do. ellern do.
aus dem Seebruch:
2 eichen Blöcke,
3 buchen do.
23 eichen Wagendeichsel,
20 fichten Stangen und Klassenbäume,
50 Hopfenstangen,
22 Rmtr. buchen Kluft,
56 do. do. Knorren und Olm,
13 Fuder buchen Zweigholz,
1 do. eichen Durchforstungsholz,
16 Rmtr. fichten Kluft und Knüppel.
Schönberg, den 12. März 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holzverkauf.
Am Sonnabend den 18. März, Morgens 10 Uhr, sollen im Kruge zu Schlagresdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden
a) aus dem Möhrken:
44 Rmtr. buchen Kluft Knorren und Olm;
b) aus dem Thandorfer Zuschlage:
4 eichen Blöcke,
18 eichen Wagendeichsel,
17 Rmtr. eichen Kluft und Olm,
16 do. do. Knüppel,
8 Fuder do. Zweigholz,
4 do. do. Durchforstungsholz,
1 Rmtr. fichten Kluft;
c) aus dem Steinbring:
5 Rmtr. eichen Olm,
1 Fuder do. Zweigholz,
2 do. do. Durchforstungsholz,
10 eichen Wagendeichsel;
d) aus dem Schlagbrügger Holze:
20 Stück fichten Bauholz,
11 do. do. Klassenbäume und Stangen.
Schönberg, den 13. März 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holzauction.
1) Mittwoch den 15. d. M.
sollen in den Nesower und Bentziner Tannen meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
circa 12 Stück Bauholztannen,
Tannen=Klafterholz,
Tannen=Durchforstungsholz,
Tannen=Abfall=Fuderholz,
Ellern=Wadelholz.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr in den Nesower Tannen.
2) Sonnabend den 18. d. M.
soll im Brützkower Holze gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:
Eichen=Durchforstungsholz, zu Pfahlholz tauglich,
buchen geringes Durchforstungsholz in Fuder,
Ellern=Schleete,
do. =Wadelholz.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich beim ersten Schlagbaume am Landwege einfinden.
Vitense, den 7. März 1876.
L. Wiegandt.
Das assortirte
Schuh= & Stiefel=Lager
der vereinigten Schuhmachermeister
hieselbst wird hiermit einem geehrten Publikum in gütige Erinnerung gebracht.
Niederlagen befinden sich bei den Schuhmachermeistern
Hrn. F. Kleinfeldt, Siemzerstraße 110,
Hrn. H. Eckmann, v. d. Sabowerthor 43.
Auch werden Bestellungen in beiden Läden in kürzester Zeit angefertigt.
Schönberg, im März 1876.
Da nun zwei Vereins=Läden sind, mache ich das hiesige und auswärtige Publikum darauf aufmerksam, daß ich meine Arbeit Umstände halber aus dem Vereinsladen bei Kleinfeldt in der Siemzerstraße nach dem Vereins=Laden beim Schuhmachermeister H. Eckmann verlegt habe.
Schönberg, den 8. März 1876.
F. Arndt,
Schuhmachermeister.
Krieger-Verein für Rehna und Umgegend.
Zur Feier des Geburtstages Sr. Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Mecklenburg=Schwerin findet am
Sonntag den 19. März
ein Concert
mit gewähltem Programm nebst
Ball
unter Leitung des Herrn Musikdirektor Törber aus Gadebusch im Körner'schen Locale hieselbst statt.
Kassenöffnung 6 Uhr. Anfang des Concerts 7 Uhr.
Entree der Mitglieder für Concert und Ball 1 Mark, der Nichtmitglieder für Concert à Person 50 Pf. Mitglieder sind berechtigt, eine Dame frei einzuführen und sind auf die Namen lautenden und mit Nummern versehenen Billette nur für Mitglieder gültig, von Sonntag den 12. bis Sonntag den 19. d. M., Mittags 12 Uhr, bei Cassirer Kamerad Schaurig entgegen zu nehmen; später treten volle Kassenpreise ein.
Der Vorstand.
Am Mittwoch Abend sind bei mir 13 Schafe, (12 weiße und 1 buntes) zugelaufen. Die Eigenthümer können dieselben gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten.
Fuhrmann Jochen Kramp
in Schönberg.
Gesucht ein Lehrling
zu Ostern, der Schneider werden will.
Schönberg. H. Fanselow, Schneidermeister.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 4]Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1875.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt.
Schönberg. Wilh. Schrep.
Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo Februar 1876.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, im März 1876.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.
Todes-Anzeige.
Heute Mittag 12 1/2 Uhr starb nach 14 tägiger Krankheit sanft und ruhig unser innig geliebter Mann, Vater und Großvater der
Haupt=Lotterie=Collecteur J. L. Rohr,
im fast vollendeten 62 Lebensjahre, welches allen Freunden und Verwandten hiemit tiefbetrübt anzeigen
die Hinterbliebenen.
Rehna, den 11. März 1876.
Zur Feier des Geburtstages des Kaisers hat das unterzeichnete Comité ein Festessen im Boye'schen Gasthause veranstaltet. In der Stadt wird eine Missive circuliren; die Herren Landleute werden gebeten, bis zum Montag, den 20. d. M. bei einem der Comité=Mitglieder oder bei Herrn Gastwirth Boye sich anzumelden.
Beginn 8 Uhr Abends. Couvert 1 M. 50 .
Schönberg. Das Sedan-Comité.
Rayol-, Saat- u. Schälpflüge
von Eckert, Berlin und R. Sack, Plagwitz,
Saee-, Drill- u. Guanostreumaschinen, Lefeldt's Butterfässer, Käsepresser, alle Arten verzinter Milchsatten, Copenh. Butter- u. Käsefarben, Käselab
empfiehlt
die Maschinen-Niederlage
von Ernst Stiller, Lübeck.
Allen denjenigen Herren und jungen Damen, die unserer geliebten Tochter die letzte Ehre erwiesen und sie zu ihrer Ruhestätte begleitet, sowie ihren Sarg mit Blumen geschmückt und uns so viele Theilnahme in unserer Trauer bewiesen haben, sagen wir hierdurch unsern innigsten Dank!
Rehna, den 8. März 1876.
J. Stender.
A. Stender geb. Düßler.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan. W. H. Schacht.
Von jetzt sind alle Sämereien bei mir zu haben, sowie später alle Sorten Gemüsepflanzen.
Wwe. Prill,
Gärtner in Schönberg.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 20 | M | - | . |
Roggen | 15 | M | - | |
bis | 15 | M | 50 | . |
Gerste | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | 50 | . |
Hafer | 15 | M | - | |
bis | 16 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | 22 | M | - | |
bis | 25 | M | - | . |
Buchwaizen | 14 | M | - | |
bis | 15 | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,30 . |
Hühner d. St. M | 1,80 . |
Tauben d. St. M | 0,60 . |
Spickgans d. St. M | 3,50 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,45 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,10 . |
Eier 6 St. für M | 0,30 . |
(Hierzu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 5]Beilage
zu Nr. 21 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. März 1876.
Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1876 Nr. 21 Seite 6]Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]
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