[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 1]Publicandum.
Zur Vermeidung der zur Winterzeit durch Schnee und Glätte erschwerten Passage auf den Bürgersteigen der Straßen und um der dadurch den Fußgängern drohenden Gefahr vorzubeugen, wird hierdurch das Publicandum vom 4. Januar d. J. zur Kenntniß und Nachachtung in Erinnerung gebracht:
1) Sämmtliche Hausbesitzer in der Stadt und auf dem Amtsgebiet sind verpflichtet, die Bürgersteige und Hauseingänge bei Schneefall von allem Schnee zu reinigen und die Wasserrinnen gehörig aufzueisen, auch bei Frostwetter die Fußsteige mit Sand oder Asche zu bestreuen, und dies Bestreuen, so lange der Frost anhält, täglich Morgens zu erneuern.
2) In denjenigen Straßen, wo wegen mangelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fußpassage auf die Fahrbahn angewiesen ist, hat jeder Hausbesitzer einen genügend breiten Weg in der Fahrbahn täglich Morgens mit Sand oder Asche zu bestreuen, und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt.
3) Zugleich wird das Publicandum vom 4. December 1855 in Erinnerung gebracht, wonach das Stehenlassen von Wagen, außer auf dem Markte, wo dieselben dann aber von eintretender Dunkelheit an bis zum Tagesanbruch mit einer brennenden Laterne versehen sein müssen, jedes Lagern von Holz, Steinen und anderen die Passage hindernden Gegenständen auf den Straßen und Bürgersteigen verboten ist.
Etwaige Contraventionen werden mit 1 M., im Wiederholungsfalle zu verschärfender Strafe geahndet werden, und ist nach Maßgabe des § 20 des Stadt=Reglements vom 26. April 1822 die Handhabung dieser Straßen=Polizei im Gebiete der Stadt dem Magistrate der Stadt Schönberg übertragen, während Contraventionen auf dem Amtsgebiete von Großherzoglicher Landvogtei werden bestraft werden.
Schönberg, den 8. December 1875.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. H. Wohlfahrt. v. Arnim
Bekanntmachung.
Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß an Stelle des verstorbenen Hauswirths Plath zu Panten der Viceschulze Ehlers zu Panten widerum zum Mitgliede des Districtsvorstandes für die Aushebung der Mobilmachungspferde im Districte der Vogtei Mannhagen erwählt worden ist.
Schönberg, den 7. December 1875.
Der Großherzogl. Bezirks=Commissarius für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Unter den Kühen des Hauswirths und Krügers Mett, des Hauswirths Friedr. Mett, des Käthners Mett und der Wittwe Lohse in Palingen ist die Maulfäule ausgebrochen.
Schönberg, 9. December 1875.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Politische Rundschau.
Mecklenburg. Am 9. Dez. ist der auf Grund des § 202 des Erbvergleiches durch den Engeren Ausschuß berufene Konvent der Ritter= und Landschaft zusammengetreten. Nach den demselben zugegangenen schwerinischen Propositionen sollen vom 1. Jan. 1876 an die Gebühren für die kirchliche Proklamation und die Trauungen, sowie das Opfer bei Trauungen, der Haustaufthaler für die Kirche, der Bußthaler bei unehelichen Geburten und die höhere Taufgebühr für uneheliche Kinder, soweit sie über die Taufgebühr für eheliche Kinder hinausgeht, in Wegfall kommen; und die Bestimmungen über die in den einzelnen Städten und Flecken zu zahlenden Begräbnißgebühren sollen einer Revision unterzogen werden. Werden dagegen bei Trauungen besondere Leistungen beansprucht, so soll dafür auch ferner die besondere Gebühr erhoben werden. Zur Beschaffung der sich dadurch vernothwendigenden Abfindung soll aus dem französischen Kriegskostenentschädigungsfonds ein Kirchenfonds im Betrage von 2 Millionen Mark gebildet werden, der niemals angegriffen werden darf, sondern zur Abfindung der kirchlichen Ansprüche soll aus den Zinsen dieses Kapitals ein jährlicher Betrag bis zu 82000 Mark zur Verwendung gelangen, doch soll von dieser Summe die Renumeration eines zu be=
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 2]stellenden Administrators und eines Berechners, sowie die sonstigen Verwaltungskosten vorweg bestritten werden. Die Auszahlung soll in halbjährlichen Raten postnumerando geschehen.
In der Freitagssitzung wurde nach längerer Debatte, und während sich die Stände Stargardschen Kreises der Abstimmung enthielten, der entscheidende § 1. der Vorlage mit 79 gegen 62 Stimmen, welche letzteren sich für weitere Deliberation aussprachen, angenommen und nach weiterer kurzer Besprechung fanden auch die folgenden drei Paragraphen die Zustimmung der Stände.
Deutschland. Der Reichstag strengt jetzt alle Kräfte an, um die Session noch vor Weihnachten zum Abschluß zu bringen und wird, um dies Ziel zu erreichen, außer den Tagessitzungen auch öfter Abendsitzungen abhalten.
In Bezug auf die Strafgesetzvorlage scheint die liberale Mehrheit des Reichstages nun doch nachträglich, wenigstens in einigen Punkten, nachgeben zu wollen. Wie versichert wird, will dieselbe den Wünschen des Reichskanzlers, bezüglich des Schutzes der Exekutivbeamten und des sogenannten Arnimparagraphen, möglichst entgegenkommen. Dieselbe hätte also nur den Schein von Unabhängigkeit und Festigkeit wahren wollen, um sich hernach desto gefügiger zu zeigen; und die Partei kann ja offenbar, wenn sie sich nicht selbst aufgeben will, nichts Gescheidteres thun, als sich an die Rockschöße der Regierung hängen, die ja noch immer "liberal" ist und deutlich genug zu verstehen gegeben hat, daß sie dieselbe nicht fahren lassen möchte. Im Volke dürfte ja die jetzige nationalliberale Partei kaum noch irgendwo rechten Boden finden, denn die von derselben geleugneten und verkannten Nothstände sind ja zu fühlbar, als daß die davon Betroffenen sie verleugnen könnten. Uebrigens zeugt von der tiefen Verstimmung der Regierung ein offenbar aus hoher Feder herstammender Artikel der offiziösen Provinzialkorrespondenz, welcher der Reichstagsmajorität bittere Wahrheiten sagt und dieser Mehrheit gegenüber, die kein Verständniß für die Bedürfnisse des Volkes hat, die Wähler anruft. Auch wir wollen hoffen, daß unser Volk noch auf den Ruf der Regierung hören wird, wenn dieselbe bei der nächsten Wahl andere Männer, als liberale Theoretiker, wünscht; aber das ist ja unzweifelhaft wahr: wenn die Regierung wünscht, daß das Volk andere Bahnen betreten soll, so muß sie es zuerst selber thun, so muß sie zuerst ganz und völlig, nicht blos in einzelnen Punkten, mit den liberalen Theorien brechen sowohl auf politischem als auch auf kirchlichem Gebiete, so darf sie nicht dem Atheismus Raum geben durch konfessionslose Schulen, so darf sie nicht der Wahrheit den Mund zubinden wollen durch Verschärfung des Kanzelparagraphen, so muß sie das positive Christenthum und das christliche Bekenntniß schützen, wo es möglich ist und nicht die Feindschaft gegen dasselbe begünstigen. Sonst kehrt unser Volk im Großen und Ganzen nimmer zum echten Konservatismus zurück, sondern schreitet fort langsam aber sicher vom Liberalismus zum Sozialdemokratismus und zur blutigen Internationale, vom Rationalismus zum Atheismus und Materialismus.
In Folge des auch von uns erwähnten Hofferichterschen Falles ist eine weitgehende Agitation gegen den staatlichen Eid ins Leben gerufen, die immer größere Dimensionen annimmt. Von einer öffentlichen Versammlung in Königsberg ist eine Petition an den Reichstag beschlossen, welche verlangt, daß aus der Eidesformel "jede Beziehung auf das religiöse Bekenntniß" entfernt, d. h. mit anderen Worten, daß der Eid abgeschafft werde, denn eine Versicherung, die nicht Gott den Herrn zum Zeugen der Wahrheit anruft, ist eben kein Eid, oder sie müßte denn, wie ein Schwur, "auf Ehre" oder "auf Gewissen" unter die Sünden wider das zweite Gebot fallen [Matth. 5]. Ueberdies ist der Eid eine der Grundsäulen des Staates; und vorläufig braucht man wohl nicht zu fürchten, daß der Reichstag jenem Verlangen entsprechen wird; aber allerdings auf die Dauer werden liberale Theoretiker sich solchen Konsequenzen nicht entziehen können.
Aus Handwerkerkreisen sind beim Reichstage 46 Petitionen mit Tausenden von Unterschriften eingelaufen wegen Abänderung der Bestimmungen der neuen Gewerbeordnung über das Lehrlingswesen. Andere Petitionen richten sich gegen die Bestimmungen über das Hausirgewerbe, den Auktionsbetrieb und die Wanderlager.
Vom Reichskanzleramt ist dem Reichstage die vierte Denkschrift über die Ausführung der Münzgesetzgebung vorgelegt worden. Danach sind bis zum 2. Okt. d. J. 1,192,519,870 Mark Gold ausgeprägt worden, wovon 921,755,000 Mark in Doppelkronen. Ferner waren an diesem Tage ausgeprägt: nahe 133 Millionen Mark Silbermünzen, fast 15 Millionen Mark Nickelmünzen und 6 Millionen Mark Kupfermünzen.
Eine wichtige Auslassung des Reichskanzlers geht durch die Zeitungen. Bei Gelegenheit einer vom Fürsten Bismarck veranstalteten parlamentarischen Soiree sprach sich der württembergische Abgeordnete Schwarz dahin aus, daß der letzte Stein des Anstoßes für die Einigung Deutschlands beseitigt sein würde, wenn im Süden Deutschlands die Besorgnisse gehoben werden könnten, daß Deutschland in Preußen aufgehen solle, und nicht statt dessen Preußen in Deutschland. Fürst Bismarck antwortete: "Sie haben Recht, Preußen muß in Deutschland aufgehen; aber Preußen ist etwas dick. Man darf nicht vergessen, daß ich der einzige deutsche Minister bin; die anderen sind Preußen, Baiern u. s. w."
Wie das "Frankf. Journ." versichert, hat der Reichskanzler dem Abg. Völk gegenüber erklärt, daß von dem Erlaß eines Reichsklostergesetzes und eines Gesetzes gegen öffentliche Prozessionen vor der Hand Abstand genommen sei.
Preußen. Der Erzbischof von Köln ist aufgefordert worden, sein Amt niederzulegen. Es steht also auch diesem das Absetzungsverfahren bevor.
Lippe=Detmold. Der regierende Fürst Leopold ist Mittwoch Nachts 10 1/2 Uhr seinen Leiden erlegen. Da derselbe keine Kinder hinterläßt, so ist die Regierung auf den Prinzen Günther Friedrich Woldemar zur Lippe übergegangen. Derselbe hat bereits in einer Proklamation seinen Regierungsantritt angekündigt.
Oesterreich. Der Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat den Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe mit 6 gegen 4 Stimmen angenommen. Nur in Standrechtsfällen soll dieselbe in Bestand bleiben. Der liberale Justizminister Glaser hatte die Beibehaltung derselben befürwortet.
Schweiz. Die Bundesversammlung hat Dr. Welti zum Bundespräsidenten, Dr. Heer zum Vicepräsidenten und Schieß zum Kanzler erwählt.
Frankreich. In der Nationalversammlung ist die schon siegesgewisse Rechte bei den ersten Senatorenwahlen von der Linken besiegt worden, denn während die Rechte der Gegnerin gar keine Senatorensitze gönnen wollte, hat sie selbst nur zwei, die Linke aber 13 Kandidaten durchgebracht.
Türkei. Trotz Schnee und Unwetter gehen die furchtbaren Kämpfe in Bosnien und der Herzegowina fort; doch sind die von dort kommenden Nachrichten zu unsicher, als daß sie der Mittheilung werth wären. Während kürzlich die Insurgenten einen großen Sieg über die Türken davongetragen haben wollen, sollen jetzt wieder letztere 5000 Insurgenten geschlagen haben.
Anzeigen.
In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Büdners und Gastwirths Peter Schlatow zu Carlow steht zur Auskehrung der vergleichsmäßigen Summen auf die Liquidare ein Termin auf Donnerstag, den 16. December d. J. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Schlatow'schen Gläubiger, welche noch nicht Zahlung erhalten haben, hiemit unter dem Nachtheil geladen werden, daß die eingehenden resp. Summen auf ihre Gefahr und Kosten gerichtsseitig werden deponirt werden.
Schönberg den 25. November 1875.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg am s. g.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 3]kalten Damm sub No. 2 belegene Wohnhaus c. p. des Tischlers und Bildhauers Ernst Hauschild allhier giebt das
Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
auf das am 4. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Akten docirt worden, hiemit den
Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 4. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen
Schönberg, den 6. December 1875.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des zum Nachlasse des Productenhändlers Neumann gehörigen Wohnhauses Nr. 36 am s. g. Triangel (hohe Leuchte) hieselbst haben wir auf Antrag der Erben einen Termin auf Mittwoch den 29. k. Mts. December, Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu wir Kaufliebhaber mit dem Bemerken einladen, daß die Tradition des Hauses zu Ostern k. Js. stattfindet, die sonstigen Verkaufsbedingungen definitiv im Termine festgestellt werden sollen und daß nur dieser einzige Verkaufstermin stattfinden wird.
Rehna, den 24. November 1875.
Bürgermeister und Rath.
Holz=Auction.
Die für Mittwoch den 15. zu Schlagresdorf angekündigte Holzauction über Fichtenholz aus dem Thandorfer Zuschlage findet des Bußtags wegen am Freitag den 17. d. M. im Schlagresdorfer Kruge Morgens 9 Uhr statt.
Schönberg, den 11. December 1875.
Der Oberförster. C. Hottelet.
Die für Mittwoch den 15. d. M. angekündigte Ueberweisung von 1/2 Faden tannen Knüppelholz an die zur "Ermäßigten Taxe" berechtigten Schönberger Einwohner findet des Bußtags wegen am Donnerstag den 16. d. M., Morgens 9 Uhr, auf dem Hohemeiler Forstgehöfte statt. Nur diejenigen, welche auch im verflossenen Jahre vom Hohemeiler Revier Knüppelholz erhalten, haben sich zur gedachten Zeit einzufinden.
Schönberg, den 11. December 1875.
Der Oberförster. C. Hottelet.
Von der Mecklenburg=Schwerinschen Boden=Credit=Actien=Gesellschaft in Schwerin bin ich beauftragt, Gelder, welche bei derselben belegt werden sollen, in Empfang zu nehmen. Die Gesellschaft vergütet für Kapitaleinlagen auf dreimonatliche Kündigung 4%, auf einmonatliche Kündigung 3 1/2 % p. a. vom Tage der Einlage an und ohne Kosten zu berechnen. Auch empfiehlt die Gesellschaft durch mich ihre 4 1/2 % Zinsen tragenden Pfandbriefe zum Ankauf. Die Sicherheit für die Kapitaleinlagen wird durch das fünf Millionen Reichsmark betragende Actienkapital, sowie dadurch verbürgt, daß Gesellschaft unter Aufsicht der Mecklenburg=Schwerinschen Regierung steht. Die Pfandbriefe sind ausschließlich auf Mecklenburgische Hypotheken , welche innerhalb der von Mecklenb.=Schwerinschen Ministerium vorgeschriebenen Beleihungsgrenze erworben sind und unter Mitverschluß des Regierungs=Commissairs liegen, fundirt.
Zu näherer Auskunft, sowie zur Entgegennahme von Anmeldungen und Einzahlungen bin ich täglich bereit.
Schönberg, den 1. November 1875.
Kindler, Advokat.
Die Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt
in Schönberg ist an jedem
Mittwoch, von 8-12 Uhr Vormittags,
geöffnet.
Das Directorium.
Todes-Anzeige.
Es hat dem Herrn gefallen, heute Nachmittag 1/2 3 Uhr unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Gastwirthin Wittwe
Krüger geb. Kiel
ganz unerwartet in ihrem 67. Lebensjahre aus diesem Leben abzurufen.
Dies zeigen tiefbetrübt an die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 16. December, Nachmittags 2 Uhr, statt.
Schönberg, den 10. December 1875.
Spohnflechten kauft und zahlt die höchsten Preise C. H. Vock, Schönberg.
Am Freitag den 17. December eröffne ich meine
Weihnachts-Ausstellung,
bestehend in Schaum=Marzipan, Chocoladen, Liqueur=Confecteen zu möglichst billigen Preisen.
Das Confect à Pfund 2 Mark.
Um geneigten Zuspruch bittet
Wwe. Greiff, Conditor.
Schönberg, den 13. December.
Meine diesjährige reichhaltige
Weihnachtsausstellung
empfehle ich einem geehrten Publikum.
Schönberg i. M.
Emil Hempel, Buchbinder.
Jugendschriften und Bilderbücher bei C. Sievers, Buchbinder.
Nielsens'sche Reisstärke,
welche an Reinheit und Weiße alle anderen Fabrikate des Continents übertrifft à Pf. 45 Pfg.,
Belgische Reisstärke,
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Perl=Tapioka
(Perl=Sago) in hochfeinster Qualität, à Pf. 40 Pfg.,
Perl=Sago
(ostindischer), à Pf. 30 Pfg., empfiehlt
August Spehr.
Dem geehrten Publikum empfehle ich mein Lager von
Korbarbeiten,
als Lehnstühle, Kinderstühle, Kinderwagen, Puppenwagen, Wiegen, Puppenwiegen, sowie sämmtliche Korbarbeiten in allen Sorten zu den billigsten Preisen. Reparaturen werden schnell und billig befördert.
Schönberg, Siemzerstraße.
H. Specht, Korbmacher.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 4]Marzipan-Fabrik von D. H. Carstens, Lübeck
Verkauf und Muster bei
H. Drefalt, Breitestraße. [E.00219]
Weihnachts-Ausstellung
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H. Drefalt in Lübeck.
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Baumconfect, Baumdecoration, Lichten etc. etc.
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Japanesischen und Chinesischen Artikeln.
[E.00218]
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Tannenbaum-Confect
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August Creutzfeldt
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9/4 do. Flockinè, beste Qualität 2 Thlr. 36 sl.,
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1 Parthie extra schweren Buckskin 2 Thlr. 8 sl. (Werth 2 1/2 Thlr. bis 2 Thlr. 40 sl.),
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1 Parthie weisses Leinen, sehr gute Qualität, 7, 8, 8 1/2 und 10 sl.,
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----------------------
Vorstehende Preisermässigung hat Gültigkeit bis zum 1. Januar 1876.
--------------------------
Proben können wöhrend dieser zeit nicht abgegeben werden.
--------------------------
(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 33 und zwei Beilagen.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 5]1. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. December 1875.
Ewald Wohlfahrt,
Advocat und Notar.
Schönberg,
Siemzer Strasse, im Hause des Hrn. Uhrmacher Vogel.
Im Verlag von Ad. Gloor in Achern (Großh. Baden) ist soeben erschienen:
Dr. Strousberg,
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Weihnachts-Ausstellung!
Zum bevorstehenden Weihnachten empfehle mein großes Lager von
Spielwaaren, Galanterie= und Toilett=Gegenständen
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Ratzeburg. J. Gärtner.
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Fischergrube 410,
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zum Dienst unter günstigen Bedingungen ein erst confirmirter oder auch schon älterer Knabe.
Schönberg. C. Schwedt.
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Tisch=Lampen
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Aug. Spehr, Schönberg.
Sicil. Haselnüsse,
franz. Wallnüsse,
empfiehlt Aug. Spehr, Schönberg.
Neue Malaga=Feigen, Rheinische Wallnüsse und Sicilianische Wallnüsse
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Gelbe Kocherbsen
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Neue Catharinen=Pflaumen à Pfd. 30 Pf.
Neue Türkische Tafel=Pflaumen à Pfd. 28 Pf.
Neue prima Böhm. Pflaumen à Pfd. 20 Pf.
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J. Ludw. D. Petersen.
Meine Weihnachts=Ausstellung beginnt am Mittwoch, den 15. d. M.
H. Wolgast, Bäckermeister in Schönberg.
Sicherste Abhülfe
der Trunksucht
gewährt trotz aller Concurrenz und Anfeindung mein unfehlbares Mittel, welches auch ohne Wissen des Trinkers angewandt werden kann. Tausende von Anerkennungsschreiben liegen vor. Man wende sich vertrauensvoll an W. Schmidt, Berlin, Dresdener Straße 30, III. Tr. r.
Zu Stickereieinsätzen passende
Galanterie= und Hausstands=Gegenstände
aus Holz, Leder, Pappe, Alabaster und Marmor sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich zur geneigten Abnahme empfehle
C. Sievers, Schönberg.
Mit Töpfergeschirr empfiehlt sich H. Schreep Wwe., Schönberg.
Spielwaaren
in großer Auswahl
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Wilh. Kühn, Schönberg.
Spiel=Waaren
und
gekleidete Puppen
in großer Auswahl empfiehlt
Schönberg. C. Schwedt.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 6]Wie in früheren Jahren, so habe ich auch in diesem Jahre einen
Grossen Weihnachtsausverkauf
meiner sämtlichen Manufactur=, Tuch= und Modewaaren veranstaltet. Ich bin in diesem Jahre um so mehr berechtigt, diesen Ausverkauf einem geehrten Publikum Lübecks und Umgegend zu ihren Weihnachtseinkäufen zu empfehlen, da ich durch unerwarteten Verkauf meines Geschäfts=Lokals mich gezwungen sehe, zugleich einen
Total=Ausverkauf
meines sämmtlichen Lagers damit verbunden, und da ich nun ans diesem angeführten Grunde mein Lager möglichst schnell gänzlich zu räumen beabsichtige, so habe ich meine Preise so billig gestellt, daß ich
Rabatt für Baarzahlung nicht gewähren kann.
Als zu Weihnachtsgeschenken sich besonders eignend empfehle ich Kleiderstoffe aller Art, schwarze und couleurte Seidenzeuge, Gardinen, Möbelstoffe, Tischdecken, Reisedecken, Umschlagetüchter, Longshawls, Damen=Paletots, Jacquetts, Regenmäntel, Abendmäntel, Mädchenjacken, gesteppte und graue Unterröcke, Doublestoffe und Düffels zu Mänteln und Jacken. Regenmäntelstoffe, Tuche, Buckskins und Paletotstoffe für Herrenanzüge, wollene Taillentücher, Kopftücher, Kopfshawls, leinene und seidene Taschentücher, Handschuhe, seidene Moirèschürzen, weiße Stickereien, Cachenez und viele andere Artikel.
Lübeck, im December 1875.
Herm. Elers, Sandstr. 934.
Ausverkauf
des gesammten Lagers von
Tuch= und Manufactur=Waaren
wegen Geschäfts=Verlegung
nach meinem Hause, Holstenstraße.
Johannes Lenschau,
Lübeck, Sandstraße No. 1010.
Lübeck, Holstenstrasse 175 Wm. Engels Lübeck, Holstenstrasse 175
empfiehlt sein reichhaltiges Lager von
Eisen- und Kurz-Waaren, Hausstands-Sachen u. s. w.
worunter zahlreiche nützliche Artikel zu Weihnachtsgeschenken. Außerdem empfehle
Knaben-, Herren- und Damen-Schlittschuhe,
sowie
Spiel-Waaren
zu den billigsten Preisen.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle mein groß assortirtes
Tuch= und Manufacturwaaren=Lager
von Ratines, Eskimos, Double=Stoffen, Düffel, Plüsch in verschiedenen Farben zu Jacquets von 32 an, Bucksins in reiner Wolle von 36 , Cattune von 4 , Lama und Beiderwand von 5 an, sowie schwarze Thybets, Rippse, Croise, couleurte Rippse und Lasting, 8/4 [] Plaids, reine Wolle, zu Kleidern.
Damen=Paletots und Jacken, Tücher, Shawls, Fauchons, Baschliks, Cachenez, Buckskin=Handschuhe u. s. w. Alles zu äußerst billig gestellten Preisen.
Schönberg, November 1875.
Hochachtungsvoll
Heinrich Creutzfeldt.
NB. Zurückgesetzte Kleiderstoffe und Reste, Umschlagtücher, Seelenwärmer, kleine wollene Shawls etc., damit zu räumen, edeutend unter Einkaufspreis.
Bemerke noch, daß ich nach wie vor für comptante Zahlung 4 Prozent (von jedem Thaler 2 gebe.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 7]Weihnachts-Ausverkauf
des gesammten Manufacturwaaren=Lagers von
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Das Lager ist durch Einkäufe auf den besten Handelsplätzen und den besten Fabriken gut assortirt und bietet sowohl im Tuch=Fach wie in der Manufactur=Waaren=Branche die gediegensten Neuheiten der Saison.
Sämmtliche Artikel werden per comptant zu Einkaufspreisen verkauft.
Cattune 4 1/2 Percal und Piquè 6 , Gardinen=Cattun, vorzüglich schöne Muster, 5 , Baumwoll=Zeuge (Chellas), beste Waare, 5/4 6 , 6/4 7 , roth 1 theurer, gestreiftes Schürzen=Leinen 10 in schönen Mustern
conleurte Kleiderstoffe,
rein wollene 8/4 schottische Plaids 32 sonst 38 , etwas geringere Qualität 8/4 24 sonst 32 und gemusterte Stoffe als Lüster, Mohair etc. ganz bedeutend herabgesetzt.
Eine Partie Kleider=Rippse zu 10 ßl.
in schwarz, grün, braun (blau 1 Sgr. theurer).
Schwarze rein wollene franz. Cachemir's und Tybets.
Schwarze Lyoner seidene Cachemir, anerkannt das beste zu seidenen Kleidern 1 4 , 1 12 , beste Qualität 1 20 , Beiderwand und Lama zu Haus= und Winterkleidern,
Buckskins,
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
außerdem die feinsten englischen u. französischen Buckskins bedeutend billiger,
Winterröcke und Paletots,
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Flanell in blau, roth, weiß, Wollenzeuge, gemusterte Flanelle etc.,
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Corsets, Tischdecken, alle möglichen Besatz=Artikel, Schärpen, kleine seidene Shawls und Tücher, weiß leinene und bunte Taschentücher, weiße Gardinen in Zwirn und Mull, weiß halbleinene Hollands und Negligé=Stoffe, Hemdentuch, Cravatt=Tücher, Kragen und Manschetten,
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 8]Große Wheeler u. Wilson-Maschine 28 Thaler,
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Jeder Maschine werden Apparate und Gebrauchsanweisungen gratis beigegeben. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein
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Schönberg 1875.
Hochachtungsvoll
H. C. Weinrebe.
Weihnachts-Ausstellung.
Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 15. d. M. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffne und bitte um geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll
Heinrich Freitag,
Bäcker und Conditor.
Schönberg, den 14. December 1875.
Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.
Als Weihnachtsgeschenke passend
halte einem hochgeehrten Publikum mein reichhaltiges Lager von
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bestens empfohlen unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung.
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NB. Auch wird altes Gold und Silber von mir angenommen und die höchsten Preise dafür bezahlt. D. O.
Marder=, Iltis=, Dachs=, Fuchs=, Reh=, Hasen= und Katzenfelle
kauft und zahlt die höchsten Preise
Heinr. Schäding,
Schönberg.
Meine
Weihnachts-Ausstellung
ist jetzt eröffnet, zu welcher ich hierdurch ergebenst einlade.
C. Sievers,
Buchbinder in Schönberg.
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Ratzeburg. J. Gärtner.
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Schönberg. H. Meyer, Uhrmacher.
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Caeks und Panirmehl
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August Spehr.
Neue Catharinen=Pflaumen, à Pf. 75 u. 50 Pfg.
türkische Tafel=Pflaumen, à Pf. 32 Pfg.,
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Geschälte erbsen, à Pf. 32 Pfg.
empfiehlt
August Spehr.
Davidis Kochbuch,
Preis 4 M. gebunden, empfiehlt als ein praktisches Weihnachtsgeschenk
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Ratzeburg.
Pelzwaaren,
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Heinrich Schäding.
Schönberg.
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prima böhm. Salon-Stückkohlen
(Lieferung: jeden Mittwoch frei vor der Thür)
bei F. Heitmann. Schönberg.
Kirchliche Nachrichten.
Bußtag den 15. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 20 | M | - | . |
Roggen | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | 20 | . |
Gerste | 16 | M | 50 | |
bis | 17 | M | - | . |
Hafer | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | 50 | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,20 - 1,30 . |
Hasen d. St. M | 3,00 - 3,60 . |
Enten d. St. M | 3,00 . |
Hühner d. St. M | 1,30 - 1,50 . |
Küken d. St. M | 1,00 . |
Tauben d. St. M | 0,38 - 0,45 . |
Gänse pr. 500 Gr. M | 0,80 - 0,85 . |
Eier 3 - 4 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,60 . |
Spickgans d. Stück M | 3,00 - 3,60 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,80 - 0,85 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,20 . |
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 9]2. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. December 1875.
Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 98 Seite 10]Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.
[Fortsetzung.]
- Der königl. preuß. Staatsanzeiger schreibt:
Ein Lehrer, welcher einem Schüler gegenüber das gesetzlich begründete Züchtigungsrecht überschreitet, ist nach einem Erkenntniß des Obertribunals vom 4. November d. J., als Beamter, der in Ausübung seines Amtes vorsätzlich eine Körperverletzung begeht, auf Grund des § 340 des Strafgesetzbuchs auch ohne Strafantrag zu bestrafen. "Das gesetzlich begründete Züchtigungsrecht des Lehrers schließt allerdings, so weit es reicht, das Vergehen der Mißhandlung an sich aus, denn nach Nr. 5 der Kabinets=Ordre vom 14. Mai 1825 sollen Züchtigungen, welche in den der Schulzucht gesetzten Schranken verbleiben, gegen den Lehrer als Mißhandlungen nicht angesehen werden. Wenn dagegen in Überschreitung des Züchtigungsrechts dem Kinde eine wirkliche Verletzung zugefügt wird, so ist der Lehrer nach den bestehenden Gesetzen im Wege des gerichtlichen Verfahrens zu bestrafen. Das bestehende Gesetz ist nun eben der § 340 des Str.=G.=B. dessen sämmtliche Voraussetzungen, eine von einem Beamten in Ausübung seines Amtes vorsätzlich begangene Körperverletzung, hier vorliegen. Der Angeklagte war daher, wie geschehen, aus § 340 und nicht nach § 223 des Str.=G.=B. (der allgemeinen Bestimmung über vorsätzliche Körperverletzung) zu bestrafen, und konnte somit von einer Einstellung wegen Rücknahme des Strafantrages keine Rede sein."
- Im Forste zu Königsberg in Preußen ist ein Elenthier erlegt worden, das 590 Pfund wog.
- Man will wissen, daß jetzt in Europa 11,000 Sparkassen existiren, davon aber käme die gute Hälfte auf England.
- Um ihrer Militärpflicht zu entgehen, sind 150 junge Leute aus Metz nach der Schweiz ausgewandert. Es ist aber die Frage, ob sie sich dort halten können.
- Eine gehörige Tracht Prügel, statt des gehofften Bratens, erndtete am letzten Gänsemarkt in Berlin auf der Klosterstraße ein etwa 14 jähriger Bursche, der das Getümmel benutzend, sich eine der schwersten Gänse ausgesucht und damit die Flucht ergriffen hat. Er kam nicht weit, sondern wurde eiligst dem Bestohlenen zugeführt. Dieser, ein Mann mit gutmüthigem Gesicht, schüttelte den Kopf, als Mehrere aus dem Publikum verlangten, er solle den Bengel der Polizei übergeben. "I wo", sagte er, "das ist ihm viel dienlicher" - sprach's, legte den Jungen regelrecht über's Knie und bearbeitete mit einem Stocke den untern Theil des Rückens so nachdrücklich, daß dem Jungen für's Erste die Lust am Stehlen benommen sein wird. Welche Furcht solche jugendlichen Spitzbuben vor der Polizei haben, erhellt wohl am besten daraus, daß der Junge vor der Exekution jammerte und himmelhoch bat: "Uf de Polizei, bitte, man blos keene Haue!" Für die Verehrer der Prügelstrafe in gewissen Fällen dürfte diese Aeußerung eine kleine Genugthuung enthalten.
- Auch im kgl. Hofbräuhause zu München, wo man seit Menschengedenken nur dem Geiste nachstrebte, ohne der Form Beachtung zu schenken, sitzen in Folge einer beklagenswerthen Zeitströmung jetzt nicht mehr die alle deutsche Treue und Redlichkeit auf den ortsüblichen Holzbänken und Biertonnen. Der Pächter der weltberühmten Culturanstalt, welchem innerhalb der letzten 22tägigen Ausschankperiode 300 steinerne Maßkrüge abhanden gekommen sind, beklagt sich bitter darüber, will aber jeden Krug um 6 Kreuzer zurückkaufen, ohne dem Ueberbringer mit Fragen über den Erwerb des Kruges lästig zu werden.
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