No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. November
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 1]

Unter den Kühen des Schulzen Mett zu Palingen ist die Maulfäule ausgebrochen.
Schönberg, 21. November 1875.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Den Reichstag beschäftigte in den letzten Sitzungen die Generaldiskussion über den Reichshaushaltsetat. Seit Sonnabend ist der Reichskanzler Fürst v. Bismarck in Berlin und nimmt seit Dienstag wieder regelmäßig an den Reichstagssitzungen theil. Sein Eingreifen in die Debatte vernothwendigte sich schon am Dienstag, wo es sich um die vom Bundesrath beantragte Brau= und Börsensteuer handelte. Schon am Sonnabend hatte nämlich der preußische Finanzminister eine größere Rede gehalten, aus welcher die liberale Reichstagsmajorität - ob mit Recht oder Unrecht bleibt fraglich - herausgehört hatte, daß die Regierung selber kein großes Gewicht den Steuervorlagen beilege; und der Abg. v. Kardorff erklärte sofort, er sei zwar mit der besten Absicht hergekommen, die Börsensteuer zu bewilligen, werde jetzt aber gegen dieselbe stimmen. Deswegen suchte der Reichskanzler, der bekanntlich bisher Finanzfragen als außer seiner Sphäre liegend zu betrachten pflegte, den Schaden wieder gut zu machen und die Rede des Herrn Finanzministers zu interpretieren. Ob es ihm gelungen ist muß die Zeit lehren; die Steuervorlagen sind an die Budget=Kommission verwiesen worden. Warum übrigens die liberale Reichstagsmajorität keine neuen Steuern zu bewilligen wünscht, obgleich gerade durch liberale Einrichtungen sich vielfach bedeutende Ausgaben für das Reich vernothwendigt haben, liegt auf der Hand, denn sie würden sich durch Steuerbewilligung bei ihren Wählern in Mißkredit bringen, während, wenn die Reichslasten auf die einzelnen Regierungen vertheilt werden, auf diese das Odium fällt, wenn sie höhere Steuern fordern; und dem Reichstage bleibt die Glorie, nur eine wohlthatspendende Versammlung zu sein. Das Verdienst, dies offen dem Reichstage gegenüber ausgesprochen zu haben , hat der preußische Finanzminister Camphausen. Dagegen hat seine Rede, die übrigens hauptsächlich darauf berechnet erscheint, der liberalen Majorität Weihrauch zu streuen, noch einen verwunderlichen Passus aufzuweisen. Derselbe beginnt nämlich damit, einen etwaigen Gegensatz zwischen der Vertretung des Reiches und zwischen den verbündeten Regierungen zu leugnen und sagt dann wörtlich: "Besteht dieser Gegensatz, dann müssen die Männer, welche die Regierung führen, weichen, dann müssen andere an ihre Stelle treten , und es muß die Harmonie herbeigeführt werden!" Ob da wirklich die an der Spitze der Verbündeten Regierungen stehenden Männer gemeint sind, oder ob der preußische Herr Finanzminister sich einen Augenblick als konstitutioneller deutscher Reichsminister vorgekommen ist, der unter Umständen seine Entlassung geben dürfte scheint völlig unerfindlich; denn daran, daß er nur preußischer Bevollmächtigter zum Bundesrath ist, kann er wohl nicht gedacht haben; dazu ist er ja vom Könige ernannt und hat auszuharren, bis er abberufen wird. Auch dürfte schwer zu sagen sein, woher der preußische Herr Finanzminister sein "müssen" ableitet, denn die deutsche Reichsverfassung enthält unsers Wissens solche Bestimmung nicht. Wahrscheinlich ist dasselbe jener konstitutionellen Schablone des Liberalismus entnommen, die in manchen Köpfen spuckt, bisher aber glücklicherweise im deutschen Reiche noch kein Recht hat. Dies "glücklicherweis" wußte der Herr Reichskanzler in seiner bedeutungsvollen Rede am Dienstag vortrefflich zu illustriren, indem er nachwies, daß nach den in Preußen gemachten persönlichen Erfahrungen eine Konföderation von acht Ressorts zu einem Ministerium absolut schädlich und die Stellung eines durchaus machtlosen Ministerpräsidenten, der nicht einmal einen Nachtwächter selbstständig ernennen könne, in dieser Konföderation völlig unhaltbar sei. Eine ähnliche Organisation der höchsten Reichsbehörde sei also durchaus nicht wünschenswerth. Das preußische Ministerium aber entspricht bekanntlich noch nicht einmal dem Ideale jener liberalen Schablonen, sondern der einzelne Minister wird vom Könige ernannt und wird hoffentlich, wenn er anders ein treuer Diener seines Königs ist, unter allen Umständen ausharren, bis ihn sein König entläßt. Daß übrigens die Auslassungen des preußischen Finanzministers von der liberalen Partei im Reichstage "mit größter Befriedigung" aufgenommen wurden, wie der Abg. Dr. Lasker konstatirte, versteht sich von selbst.
Die Dienstag=Rede des Reichskanzlers ist besonders dadurch wichtig, daß derselbe sich entschieden für das Prinzip der indirekten Steuern aussprach und alle directen Steuern für einen "harten und plumpen Nothbehelf" erklärte. Nur eine Einkommensteuer, wenn sie allein von den wirklich wohlhabenden Leuten, also etwa von einem Einkommen von 2000 Thalern und darüber erhoben werde, müsse in Bestand bleiben. Vor allem dankenswerth ist es, daß der Herr Reichskanzler ins besondere die jetzige Besteuerung alles Verkehrs, der den Grundbesitz betrifft, mit Stempeln ausdrücklich als "erstaunlich ungerecht" bezeichnet im Vergleich mit der, welche die mobilen Kapitalien zahlen. Ist erst solche Erkenntniß vorhanden. So darf man ja auch auf Besserung dieser Nothstände hoffen.
Prinz Karl von Solms=Brausfels , der seit 1867 österreichischer Feldmarschall=Lieutenant war und vor zwei Monaten zur römischen Kirche übertrat, ist am 13. d. gestorben.
In den letzten Wochen ist nicht nur Mittel=Deutschland, sondern ganz Mittel=Europa von den furchtbarsten Stürmen heimgesucht worden, die auf dem Lande wie auf dem Meere ungeheuren Schaden angerichtet haben.
Preußen. Zum Gouverneur von Berlin ist der General der Infantene v. Boyen, bisher Gouverneur von Mainz, unter Belassung in seinem Verhältniß als Genral=Adjutant des Kaisers ernannt worden.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 2]

Zur Eröffnung der außerordentlichen Generalsynode hat gestern im Dom in Berlin ein Gottesdienst stattgefunden, bei dem der Generalsuperintendent Dr. Brückner die Rede gehalten hat.
Baden. Der Landtag ist am Montag vom Großherzog mit einer Thronrede eröffnet worden. Unter den Landesvertretern befindet sich auch der nunmehr volljährig gewordene Erbgroßherzog.
In Oesterreich ist der Erzherzog Franz von Oesterreich=Este, der bei der Schöpfung des jetzigen Königreichs Italien depossedirte Herzog Franz V. von Modena, an einer Gehirnentzündung am Sonnabend gestorben.
In Griechenland hat die gegen das frühere Ministerium erhobene Anklage verwunderliche Dinge zu Tage gefördert. Unter andern haben sich der Kultusminister und der Justizminister der schlimmsten Simonie schuldig gemacht, indem sie die erledigten erzbischöflichen Stühle von Argos, Messenien , Patras und Cephalonien durch besondere Agenten zur Versteigerung an den Meistbietenden gebracht haben, und das nicht billig, denn die einzelnen Bewerber haben 15000 Drachmen und mehr zahlen müssen.
Zum Vicepräsidenten der Vereinigten Staaten ist an Stelle des verstorbenen Henry Wilson der bisherige Senator Thomas Ferrey ernannt worden.


1) Es ist eine Unwahrheit, wenn behauptet wird, daß ich selber die Nothwendigkeit einer Privat=Mädchenschule "ausdrücklich und rückhaltlos" anerkannt habe; aus den Erfahrungen, die ich in diesem Stücke früher hier am Orte gemacht habe, ist mir die klare und unparteiische Ueberzeugung längst erwachsen, daß ein solches Privatschulunternehmen, wie es nun wieder beabsichtigt ist, Nichts taugt. Im Uebrigen beruht jene Insinuation auf einem, mir freilich recht verwunderlichen, Mißverständnisse des mir untergebenen Lehrers Wegner, der mich zuerst im Auftrage der übrigen Unternehmer der Privatschule von dem Projekte in Kenntniß setzte; das Mißverständniß hat der Lehrer Wegner mir gestern selbst zugestanden.
2) Auf Unwahrheit beruht es ferner, wenn von einem Mangel an Lehrkräften die Rede ist, die zur ordnungsmäßigen Ertheilung des Unterrichts an unsrer öffentlichen Mädchenschule erforderlich sind. Was uns die Arbeit an derselben augenblicklich erschwert, aber keineswegs die Unterrichtsresultate so benachtheiligt, wie der anonyme Correspondent anzunehmen scheint, ist der Mangel einer sechsten Klasse, deren Einrichtung aber, wie doch bekannt sein dürfte, Allerhöchsten Orts längst zugesagt ist.
3) Eine Unwahrheit ist es endlich, was von unsrer dritten Mädchenklasse, eine Uebertreibung, was von der zweiten gesagt ist.
Schönberg, den 24. November 1875.

C. Wesemann, Rector der Mädchenschule.     


Anzeigen.

Zu dem Nachlaß des am 13. März 1779 oder am 11. Mai 1781 zu Gr. Weden im Herzogthum Lauenburg gebornen, am 2. Juni 1856 zu Mechow hiesigen Fürstenthums verstorbenen früheren Meierknechts Friedrich Ernst August Rudolf hat sich als Erbe der Meiereipächter J. Harten in Pettjärvi in Finnland, früher zu Mechow, welcher bescheinigtermaßen ein Schwestersohn des Verstorbenen ist, gemeldet.
Auf zulässig befundenen Antrag des J. Harten in Pettjärvi werden nun mittelst des gegenwärtigen Proclams alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, hiermit edictaliter geladen, diese ihre etwaigen Erbansprüche in dem auf Sonnabend, den 11. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anstehenden Liquidationstermine anzumelden und zu bescheinigen, unter dem hiemit angedroheten Nachtheile, daß der Extrahent und die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 18. September 1875.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 27. November Morgens 9 Uhr gelangen zu Selmsdorf im Saale des Gastwirths Lenschow nachstehende Hölzer aus den Hohenmeiler Tannen zum meistbietenden Verkauf:

169 Raum=Meter Kiefernkloben,
12 Raum=Meter Kiefernknüppel,
9 Raum=Meter Fichtenkloben,
900 Schleete und Latten,
500 Hopfenstangen.
Schönberg, den 22. November 1875.

Der Oberförster: C. Hottelet.     


Holz=Auction.

Dienstag den 30. November d. J. sollen im Bornbruch, in der Nähe von Dorf Wölschendorf, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Bau= und Nutzholz=Drümme,
eichen Klafterholz,
eichen Zweigholz.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich im Bornbruch einfinden.
Vitense, den 24. November 1875.

L. Wiegandt.     


Die auf Montag den 29. November cr., Mittags 12 Uhr, in der Behausung des Hauswirths Jochen Ollmann zu Schlagsdorf angesetzte Auction findet nicht statt.
Schlagsdorf, den 23. November 1875.

Krüger, Landreiter.     


Größere Capitalien, welche zu Antonii k. J. bei der

Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg

belegt werden sollen, bitten wir schon jetzt während der Geschäftsstunden im Lokale der Anstalt anzumelden.

Das Directorium.


Von der Mecklenburg=Schwerinschen Boden=Credit=Actien=Gesellschaft in Schwerin bin ich beauftragt, Gelder, welche bei derselben belegt werden sollen, in Empfang zu nehmen. Die Gesellschaft vergütet für Kapitaleinlagen auf dreimonatliche Kündigung 4%, auf einmonatliche Kündigung 3 1/2 % p. a. vom Tage der Einlage an und ohne Kosten zu berechnen. Auch empfiehlt die Gesellschaft durch mich ihre 4 1/2 % Zinsen tragenden Pfandbriefe zum Ankauf. Die Sicherheit für die Kapitaleinlagen wird durch das fünf Millionen Reichsmark betragende Actienkapital, sowie dadurch verbürgt, daß Gesellschaft unter Aufsicht der Mecklenburg=Schwerinschen Regierung steht. Die Pfandbriefe sind ausschließlich auf Mecklenburgische Hypotheken , welche innerhalb der von Mecklenb.=Schwerinschen Ministerium vorgeschriebenen Beleihungsgrenze erworben sind und unter Mitverschluß des Regierungs=Commissairs liegen, fundirt.
Zu näherer Auskunft, sowie zur Entgegennahme von Anmeldungen und Einzahlungen bin ich täglich bereit.
Schönberg, den 1. November 1875.

Kindler, Advokat.     


Ferd. Riesebeck,
Photograph in Schönberg.
(Boye's Garten.)

Bei vorheriger Anmeldung täglich Aufnahmen von Morgens 10 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr im geheizten Atelier.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 3]

Ausverkauf
des gesammten Lagers von
Tuch= und Manufactur=Waaren
wegen Geschäfts=Verlegung
nach meinem Hause, Holstenstraße.
Johannes Lenschau,
Lübeck, Sandstraße No. 1010.


Durch die glückliche Geburt einer kräftigen, gefunden Tochter wurden hoch erfreut

J. Ludw. D. Petersen
und Frau geb. Bade.

Schönberg, 23. November 1875.


Lebensversicherung.

Eine alte renommirte Lebensversicherungs=Gesellschaft sucht in Schönberg einen tüchtigen Vertreter. Offerten werden erbeten sub B. 2175 an Rudolf Mosse in Hamburg.


Sonnabend den 27. d. M. Kieler Bier vom Faß bei W. Kühn, Schönberg.


Pelzwaaren,
als: Muffen, Boas, Manschetten u. s. w. empfiehlt in großer Auswahl zu billigen Preisen
Heinrich Schäding.
Schönberg.


Einrahmung von Bildern

in den geschmackvollsten Antik=, Gold=, Schwarz= und Jacarandaleisten.

Spiegeln

in braunen, barock= und vergoldeten Rähmen, zu billigen Preisen bei

H. E. Peters. Glasermeister in Schönberg.


Englisches Salz empfiehlt C. Schwedt, Schönberg.


Heinrich Kock,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung,
Schönberg,

empfiehlt: goldene und silberne Herren= und Damen=Uhren. Regulateure, Pariser Pendulen=, Rahmen= und Wecker=Uhren, Talmi= und vergoldete Ketten, und Schlüssel, goldene und silberne Ketten, Brosches, und Ohrringe, gold. Kreuze, Medaillons, Armbänder, Verlobungs= und Siegelringe, Haarkettenbeschläge, silberne Frucht= und Zuckerschalen, Rahmkannen, Milchbecher, Fisch= und Kuchenheber, Theesiebe, Menagen, Cigarrenpfeifen, Fingerhüte, Serviettenbänder, Potage, Eß= und Theelöffel.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Marder=, Iltis=, Dachs=, Fuchs=, Reh=, Hasen= und Katzenfelle
kauft und zahlt die höchsten Preise
Heinr. Schäding,
Schönberg.


Prima Newcasteler Schmiedekohlen
aus den Schiffen
empfehlen billigsten Preises
L. Possehl & Co.
Lübeck.


Populär-medicin. Werk.

Durch alle Buchhandlungen, oder gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig ist zu beziehen: "Dr. Airy's Naturheilmethode", Preis 1 Mark. - Der in diesem berühmten illustr., ca. 500 Seiten starken Buche angegebenen Heilmethode verdanken Tausende ihre Gesundheit. Die zahlreichen darin abgedruckten Dankschreiben beweisen, daß selbst solche Kranke noch alle Hilfe gefunden, die, der Verzweiflung nahe, rettungslos verloren schienen; es sollte daher dies vorzügliche Werk in keiner Familie fehlen. Man verlange und nehme nur das "Illustrirte Originalwerk von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig", welche auf Wunsch auch einen Auszug desselben gratis und franco versendet.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airys illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlagsanstalt in Leipzig.


Preußische Feuer-Versicherungs-Actien=Gesellschaft zu Berlin.
---------

Versicherungen gegen den Schaden durch Brand, Blitzschlag und Leuchtgas=Explosion auf

Gebäude, Mobilien, Waarenlager, Feldfrüchte - letztere auch in Miethen - Vieh u. s. w.
in Städten und auf dem Lande, werden zu festen, billigen Prämien abgeschlossen.
Zur Aufnahme von Versicherungen empfiehlt sich

A. Parbs, Cigarrenfabrikant.

Rehna, im November 1875.


Filzschuhe, Filzsohlen, Filzpantoffen,
sowie ein reichhaltiges
Mützenlager
empfiehlt
Heinr. Schäding in Schönberg.


Gelbe Pferdedecken
von 2 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) per Stück,
graue Pferdedecken
von 1 Taler (Mecklenburg) 30 Schilling (Mecklenburg) per Stück an (Nette=Preise) empfiehlt
Heinrich Creutzfeldt.


Mit Gummischuhen
für Herren und Damen in verschiedenen Größen
mit Regenröcken und Schürzen
zu billigsten Preisen empfieht sich
Heinrich Creutzfeldt.


2 gute Schneidergesellen
können dauernde Beschäftigung erhalten bei
H. J. Lange, Schneidermeister.
Schönberg, den 17. November 1875.


Spielwaaren
in großer Auswahl
empfiehlt zu billigsten Preisen
Wilh. Kühn, Schönberg.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 4]

Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle mein groß assortirtes
Tuch= und Manufacturwaaren=Lager

von Ratines, Eskimos, Double=Stoffen, Düffel, Plüsch in verschiedenen Farben zu Jacquets von 32 Schilling (Mecklenburg) an, Bucksins in reiner Wolle von 36 Schilling (Mecklenburg), Cattune von 4 Schilling (Mecklenburg), Lama und Beiderwand von 5 Schilling (Mecklenburg) an, sowie schwarze Thybets, Rippse, Croise, couleurte Rippse und Lasting, 8/4 [] Plaids, reine Wolle, zu Kleidern.
Damen=Paletots und Jacken, Tücher, Shawls, Fauchons, Baschliks, Cachenez, Buckskin=Handschuhe u. s. w. Alles zu äußerst billig gestellten Preisen.
Schönberg, November 1875.

Hochachtungsvoll               
Heinrich Creutzfeldt.     

NB. Zurückgesetzte Kleiderstoffe und Reste, Umschlagtücher, Seelenwärmer, kleine wollene Shawls etc., damit zu räumen, edeutend unter Einkaufspreis.
Bemerke noch, daß ich nach wie vor für comptante Zahlung 4 Prozent (von jedem Thaler 2 Schilling (Mecklenburg) gebe.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark oder 218,750 Gulden

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die aller neueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 41,700 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 oder fl. 218,750 s. W., speciell aber
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 30. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- u. Wechsel-Geschäft in Hamburg,
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien u. Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.


Tausende

werden oft an zweifelhafte Unternehmungen gewagt, während vielfach durch geringe Einlagen bedeutende Capitalien zu gewinnen sind. Zu einem soliden Glücksversuch besonders geeignet ist die von der Regierung genehmigte und garantirte Geldlotterie

375,000 Reichsmark

ev. als Hauptgewinn - speciell aber Gewinne von:
M. 250,000 - 125,000 - 80,000 - 60,000 - 50,000 - 40,000 - 36,000 - 3 à 30,000 - 24,000 - 2 à 20,000 - 18,000-8 à 15,000 - 9 à 12,000 - 12 à 10,000 - 36 à 6000 - 5 à 4800 - 40 à 4000 - 3600 - 204 à 2400 - 4 à 1800 - 1500 - 412 à 1200 etc. etc.
bietet obige Verloosung. - Mehr als die Hälfte aller Loose müssen im Laufe der Ziehungen, welche innerhalb einiger Monate beendet sind, gewinnen. Die Ziehungen sind amtlich festgestellt, und aus dem Originalplan den wir jedem Theilnehmer gratis übersenden, zu ersehen.
Zu der schon

am 15. December d. J.

stattfindenden 1. Ziehung kosten:
Ganzes Original=Loose Reichsmark 6. -
halbe Original=Loose Reichsmark 3. -
viertel Original=Loose Reichsmark 1.50
Gegen Baareinsendung des Betrags, Posteinzahlung oder Nachnahme versenden wir sofort die wirklichen mit dem amtlichen Wappen versehenen Original=Loose, ebenso prompt nach der Ziehung die amtliche Ziehungsliste und die Gewinngelder.
Die Ziehung ist nahe bevorstehend, und da das vorhandene Loosquantum nur gering ist, beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an

Bottenwieser & Co.,
Bank- u. Wechselgeschäft in Hamburg.
----------------------

Bei der letzten am 16. Novbr. beendeten Hauptziehung, wobei ein Gesammtkapital von über

5 Millionen

zur Verloosung gelangte, waren wir wiederum in der erfreulichen Lage an viele unserer Interessenten namhafte Gewinne auszahlen zu können. Das Verzeichniß der Gewinne versenden wir auf Verlangen gratis.


Gesucht zu Ostern

zum Dienst unter günstigen Bedingungen ein erst confirmirter oder auch schon älterer Knabe.

Schönberg.                                              C. Schwedt.


In diesem Winter wird an jedem Mittwoch, zuerst am Mittwoch den 1. December, ein

Club

bei mir stattfinden, wozu ich freundlichst einlade.

Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 93 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. November 1875.


Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 93 Seite 6]

Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.
[Fortsetzung.]


- Wie alt Kaiser Wilhelm ist, rechnet uns das Alphabet vor.
W ist der Zahl nach der Buchstabe 22
i ist der Zahl nach der Buchstabe 9
l ist der Zahl nach der Buchstabe 11
h ist der Zahl nach der Buchstabe 8
e ist der Zahl nach der Buchstabe 5
l ist der Zahl nach der Buchstabe 11
m ist der Zahl nach der Buchstabe 12
                                                      78 Jahre.
- Unter Rubrik: "Auch ein Verdienst um's Vaterland", erzähl die "Tribüne" nachfolgende Gerichtsscene: Der Schneidermeister Friedrich Julius Beutel, welcher am 17. d. M. wegen mehrerer Verbrechen gegen die Sittlichkeit durch das Schwurgericht zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, trug bei seiner Verhaftung das Eiserne Kreuz, ohne hierzu die geringste Berechtigung zu haben. Auf die Frage des Präsidenten des Schwurgerichts, wie er denn dazu komme, das Kreuz auf der Brust zu tragen, antwortete er unter großer Heiterkeit aller Anwesenden: "Weil ick habe wollen Anno 70 Soldat werden."
- Man hat von je behauptet, das Auge sei der Spiegel der Seele und deute den Charakter an. Die Augen großer Krieger, sagt man, wären immer grau gewesen und die Augenbraunen lagerten darüber wie Donnerwolken. Die schönsten Augen wären die Gazellenaugen. Dunkle Augen bedeuten Seelenstärke, lichte Augen Freundlichkeit und graue Augen Sanftmuth. Cleopatra hatte schwarze Augen, Maria Stuart sanfte graue.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. D. 9. Nov. dem Hausw. J. Voß zu Wahlsdorf ein S. D. 12. dem Hausw. P. Lohse zu Törpt eine T. D. 16. dem Hsw. Rentzow zu Rabensdorf ein S. D. 19. dem Arbtsm. Bartels vor Schönberg eine T. D. 23. dem Kaufm. Petersen hies. eine T. Dem Schulzen Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf eine T.

Gestorben. D. 10. Nov. des Arbtsm. Lüth zu Olndorf Söhnlein, 1 Tag a. - D. 14. Friedrich Oldenburg, Hsw. zu Wahlsdorf, 54 J. 10 M. alt. D. 19. Anna Engel Möller, Arbm.=Wittwe zu Rupensdorf, geb. Beckmann von hier, 87 J. alt.

Copulirt. D. 12. Nov. Johann Joachim Heinr. Steffen, Kutscher zu Hof=Rabensdorf, und Catharina Maria Friederike Rieckhoff von Lankow daselbst. Joachim Peter Wigger, Anerbe zu Menzendorf, und Catharina Maria Elisabeth Maaß zu Kl. Siemz. D. 14. Johann Heinrich Wellner von Klocksdorf, Arbm. zu Olndorf, und Anna Catharina Elisabeth Mette zu Palingen. D. 23 Joachim Heinrich Teut von Perückenkrug, Weber hieselbst, und Cath. Elisab. Tretow zu Olndorf.

Proclamirt. Georg Joachim Heinrich Ladendorf, verw. Schlachtermeister hies., und Maria Dorothea Auguste Schmidt zu Cölpin.

Sonntag den 28. November.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Roggen15 M 50Pfennig  bis 16 M 20Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M 30Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,50 - 1,60 .
Hasen d. St. M3,60 .
Enten d. St. M3,00 .
Hühner d. St. M1,50 - 1,80 .
Küken d. St. M1,00 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Gänse pr. 500 Gr. M0,80 .
Eier 4 - 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 - 0,60 .


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD