No. 65
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. August
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1875 Nr. 65 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Aus der Provinz Posen kommen bezüglich des Kirchenstreites merkwürdige Nachrichten. Wie die "Pos. Ztg." berichtet, haben dort sämmtliche katholische Geistliche, welche ein Staatsamt bekleiden, insbesondere die an den höheren Lehranstalten angestellten Geistlichen, die in der mildesten Form ihnen abverlangte Erklärung abgeben, daß sie den Staatsgesetzen Gehorsam leisten wollen. Der Wortlaut dieser "mildesten Form" ist noch unbekannt; man kann also noch nicht beurtheilen, wer am meisten nachgegeben hat, der Staat oder die katholische Kirche. So viel scheint festzustehen, daß beide nachgegeben haben. - Ferner kommt aus Posen die Nachricht, daß sämmtliche Geistliche, welche wegen Verweigerung ihres Zeugnisses in Betreff der Geheimdelegaten der Diöcese Posen verhaftet waren, am 16. d. aus der Haft entlassen worden sind. Dem Vernehmen nach soll der Geheimdelegat in der Person des vor einigen Wochen verhafteten Domherrn Kurowski mit Bestimmtheit ermittelt worden sein.
Weiter wird dem ultramontanen Organ "Kuryer Poz." mitgetheilt, daß dem Grafen Ledochowski gerichtlich eröffnet worden, die einjährige Gefängnißstrafe, zu welcher er vom Kreisgericht zu Gnesen verurtheilt wurde, sei ihm erlassen, so daß seine Freilassung nach Beendigung seiner zweijährigen Haft am 3. Februar 1876 erfolgen werde.
Im Zusammenhang mit der Stellung der Bischöfe zu dem Vermögens=Verwaltungsgesetz scheinen diese Dinge darauf hinzudeuten, daß der Kirchenstreit die längste Zeit gedauert hat. Vielleicht steht damit auch in Zusammenhang, daß der Oberpräsident von Posen in Berlin eingetroffen ist. Auswärtigen Blättern wird auch von Berlin berichtet, daß am 13. August der deutsche Gesandte, v. Keudell, in Audienz beim Kaiser war und eine längere Unterredung mit Seiner Majestät hatte.
Wie die "Volksztg." hört, verbreitet sich unter den kleinen Gewerbetreibenden eine lebhafte Agitation gegen das Hausirgewerbe. Man will eine Petition bei dem Bundesrath und Reichstag einreichen, in welchem die gefährliche Concurrenz dieses Gewerbes gegen den seßhaften gewerblichen Mittelstand dargethan werden und um Einschränkung des Hausirgewerbes gebeten werden soll. - Die "Volksztg." bemerkt dazu: Die Bittsteller können sich die Mühe sparen!
In dem Fensterscheiben=Prozesse, in welchem es sich darum handelte, ob die Commune Posen verpflichtet sei, denjenigen Posener Einwohnern, welchen am 22. März 1871 die nicht illuminirten Fenster durch die erregte Volksmenge eingeworfen wurden, den entstandenen Schaden zu ersetzen, hat das Obertribunal auf Grund des bekannten Gesetzes vom Jahre 1850 zu Gunsten der Geschädigten entschieden und ist den meisten derselben auch bereits vom Magistrate der entstandene Schaden ersetzt worden. So z. B. hat der Besitzer des Hotel du Nord, an dessen Hause fast sämmtliche Fensterscheiben, überdies auch einige Schaufensterscheiben etc. zertrümmert wurden, vom Magistrate den Betrag von etwa 300 Thlr. ausgezahlt erhalten.
Das große Ereigniß in München ist die Truppenschau, welche König Ludwig am 22. August auf dem Marsfelde persönlich vornehmen wird; 6500 Mann werden mit 2000 Pferden und 36 Geschützen zur Parade vor dem König ausrücken. Die Münchener und die andern Bayern zerbrechen sich die Köpfe, was den König, der weder 1866 noch 1870 seine Truppen besuchte und von allen Göttern dem Kriegsgott am wenigsten zugeeignet ist, auf diesen militärischen Einfall gebracht hat.
Der hochbejahrte Prinz Carl von Bayern (1866 Führer des bayerischen Heeres) stürzte am 15. August in Tegernsee vom Pferde und starb sofort in Folge eines Wirbelbruchs.
Ende December vorigen Jahres circulirten im deutschen Reich 1,323,444,583 M. in Banknoten; Ende Juli dieses Jahres sollen es noch 1,211,565,711 M. gewesen sein. Also immerhin noch ein schönes Sümmchen. Es wäre nicht uninteressant zu wissen, wie viel von dieser kolossalen Summe durch Gold= und Silbermünzen gedeckt sind und wie viel nicht. Vielleicht dürften die wirklich gedeckten Banknoten nicht viel mehr als 212 Millionen betragen und so ziemlich die 1 Milliarde würde ungedeckt bleiben. Ungedeckte Noten haben aber nur einen eingebildeten Werth, drücken aber dadurch, daß sie die vorhandenen Geldzeichen vermehren, den Werth des wirklichen Geldes herab; denn es liegt auf der Hand, daß jemehr Geld im Umlauf kommt, desto mehr das Geld im Werthe sinkt. Nehmen wir an, es circuliren außer jener einen Milliarde Banknoten noch 7 Milliarden gemünztes Metallgeld, so ist es klar, daß diese eine Milliarde ungedeckter Banknoten den Werth der 7 Milliarden Metallgeld herabdrückt und zwar genau eine Milliarde d. h. um 14 2/7 pCt. ihres Werthes. Für 100 Thaler kann man also nur so viel kaufen, als man ohne diese Banknoten für 85 5/7 kaufen könnte, d. h. einen Thaler hat nur etwa die Kaufkraft von sonst 25 Silbergroschen. Wenn unserem Gelde die Kaufkraft vermindert oder genommen wird, so ist das so gut, als wäre uns das Geld selbst genommen worden. Genommen hat es der, welcher seine Kaufkraft vermindert, und das sind die Banknoten, welche, an sich werthlos, als vollwerthiges Geld in den Verkehr gegeben werden und dadurch die Geldmenge vermehren, während die Gütermenge, welche für Geld zu kaufen ist, gleich bleibt. Mit einer Besoldung von 1000 Thlr. kann man, wenn der Werth des Geldes durch die Banknoten um 20 pCt. herabgedrückt wird, nicht mehr anfangen, als sonst mit 800 Thlr.
Wie es heißt, sollen die öffentlichen Kassen angewiesen werden, die bei ihnen eingehenden Zwei=Thalerstücke und die Ein=Thalerstücke, welche vor 1857 geprägt sind, nicht wieder auszugeben. Dadurch wird natürlich wiederum ein großer Theil der kursirenden Silbermünzen dem Verkehr entzogen, was freilich um der Durchführung der reinen Goldwährung willen nicht vermieden werden kann.
Türkei. Von den 60 todtspeienden Kanonen, die Krupp nach Constantinopel geschickt hat, scheinen die Türken in der Herzegowina noch keine zu haben; denn sie können der aufständischen Rahjah's oder Christenhunge nichts weniger als Herr werden. Der Aufstand breitet sich vielmehr gewaltig aus und

[ => Original lesen: 1875 Nr. 65 Seite 2]

bekommt starken Zufluß aus Serbien und Montenegro. Die Aufständischen haben bereits die Stadt Trebinje, die zugleich eine türkische Festung ist, genommen: die Festung, die nur elende Mauern hat, ist nichts werth, sehr viel aber die strategische Lage des Orts, welche die Verbindung mit Montenegro sichert. Oesterreich hat bereits ein paar Regimenter zur Beobachtung an der Grenze aufgestellt und steht bei vielen in Verdacht, einschreiten zu wollen. Diesen Verdacht hat nicht einmal die Beschlagnahme von mehreren Wiener Zeitungen, die ihn aussprechen und warnten, widerlegt. Einstweilen werden Oesterreich, Deutschland und Rußland gemeinsam in Constantinopel gute und dringende Rathschläge geben, sie wünschen nichts weniger, als daß die orientalische Frage zur Unzeit auftauche.


Schönberg. Das von Großh. Justizamte wegen heimlichen Entweichens aus ihrem Dienste in Rupensdorf etc. vor kurzem steckbrieflich verfolgte Schwedenmädchen Anna Flügge wurde Mittwoch in Lübeck verhaftet und hierher transportirt.
Neustrelitz. Laut hier eingetroffenen Nachrichten hat Se. Kön. Hoheit der Großherzog am 7. Aug. Abends London verlassen, und ist nach einem kurzen Aufenthalt in Schloß Rumpenheim am 10. d. zur Kur in Bad Homburg angelangt. - S. K. H. der Erbgroßherzog hat mit dem Prinzen von Wales und dem Herzoge von Cambridge in der vergangenen Woche dem großen Pferderennen in Goodewood beigewohnt, und sich dann nach den Hochlanden von Schottland begeben, um auf verschiedenen Schlössern dort zahlreichen Einladungen zur Jagd Folge zu leisten. - I. K. H. die Großherzogin befindet sich noch in Kew zur Pflege Ihrer Mutter der Herzogin von Cambridge.
- Die medicinische Gesellschaft in Berlin schloß ihre jüngsten Sitzungen mit einem Vortrage des Herrn Langenbeck über eine von ihm vor 12 Tagen ausgeführte fast unerhörte Operation. Dieselbe wurde wegen Krebs der Luftröhre u. s. w. an einem 60jährigen Mann während zweier Stunden unter Chloroformirung unternommen und erforderte die Ausschneidung des Kehlkopfes und der ganzen Parthie bis zur Zungenwurzel, dabei wurden nicht weniger als 8 der größten und viele kleinere Arterien verbunden. Der Operirte lebt bis jetzt und hat lebhaften Appetit; da er aber nicht schlucken kann, so müssen ihm die Nahrungsmittel, Suppen, Milch etc. durch einen Schlauch bis in den Magen geleitet werden.
- Das Schloß Miramara bei Triest, die märchenhaft schöne Schöpfung des Erzherzogs Max und seine Residenz, bevor er als Kaiser nach Mexiko ging, stand bisher leer. Jetzt ist es Don Alfons vom Kaiser zur Verfügung gestellt worden und er scheint sich nicht vor den Geistern, die dort umgehen, zu fürchten und es zu beziehen.
- Die armenischen Frauen in der Türkei schwärmen förmlich für die Telegraphen. Depeschen lassen sie zwar aus guten Gründen nicht befördern, aber sie hängen ihre frischgewaschenen Schürzen und Unterröcke an den langen Drähten auf und wollen nicht begreifen, daß die kostbaren Drähte zu etwas anderem da sind.
- In der Umgegend von Kreuzburg in der russischen Ostseeprovinz hat ein Luchs 13 Menschen und mehrere Pferde schwer verwundet. Er fiel sie alle an, denen er im freien Felde begegnet; man fürchtet deshalb, daß er toll ist; denn der Luchs hält sich sonst nur in dem tiefsten Dunkel der Wälder auf. 50 Jäger streifen nach ihm.
- In deutschen Bädern fragt man, warum die Gründer fehlen, und antwortet, weil sie in andere Umstände gekommen.


Weihnachten und der Krieg
oder
Der Friede in Gott.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 65 Seite 3]

Weihnachten und der Krieg
oder
Der Friede in Gott.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die nachstehend benannten Grundstücke des Tuchmachers Johann Kloth zu Schönberg, als:

1) sein zu Schönberg an der Siemzerstraße sub No. 187 belegenes Wohnhaus c. p.;
2) seine im Köppen=Moor belegene Wiese von angeblich 3 Scheffel Aussaat Größe und
3) seine im Lütten=Moor belegene Wiese von angeblich 7 Scheffel Aussaat Größe
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu Verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 28. August d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. Mai 1875.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Für alle an der Trunksucht Leidende.

Der sicherste Beweis, daß mein rühmlichst bekanntes Mittel
zur gründlichen Beseitigung der Trunksucht auf keinen Schwindel beruht, sind wohl die vielen mir fast täglich zugehenden Dankesschreiben von Nah und Fern; aber auch das Urtheil der Presse bestätigt dies! so schreibt die Neue freie Zeitung in Berlin unterm 19. Juli d. J. folgendes: "Gegenüber den vielen Schreiereien bezüglich des Geheimmittelwesens, freut es uns constatiren zu können, daß das von dem Fabrikbesitzer Reinhold Retzlaff in Guben auch schon früher in unserer Zeitung empfohlene Mittel gegen Trunksucht sich als reelles Produkt bewährt. Wir benützen gern die Gelegenheit, alle mit dem Leiden der Trunksucht behafteten darauf hinzuweisen." - Ebenso lobend sprach sich auch das in Breslau erscheinende Intelligenz= und Fremdenblatt darüber aus.
Behufs weiterer Auskunft beliebe man sich vertrauensvoll nur an mich zu wenden.

Reinhold Retzlaff,
Fabrikbesitzer in Guben (Preußen).


E. Stiller's Maschinen-Niederlage in Lübeck,
Nr. 483 an der Trave bei der Engelsgrube,
hält vorräthig und empfiehlt:
Universal-Säemaschinen, 3 schaarige Saat- und Acker-Pflüge, verbesserte Royal-Mähmaschinen, Kirby, Grasmäher, und Stahl-Hungerharken.
Viehwagen mit Gallerie, Häcksel- und Rübenschneider, Lawrencer Milchkühler, Lefeldts rotirende Butterfässer- und Käsepressen, Dänische Butterkneter, Radelsortir-Cylinder, verstellbare Korncylinder, Kalbfütterer, eiserne Ferkel- und Schweinetröge, sämmtliche neuester Construction.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 65 Seite 4]

Perm. Maschinen=Ausstellung und Maschinen=Fabrik
von
Scharrer & Gross
in
Nürnberg.

Wir empfehlen unsere

Handdreschmaschinen
ganz von Eisen,

welche sich durch solide dauerhafte Arbeit, leichtern Gang und große Leistung auszeichnen, sowie unsere dazu passenden einpferdigen Göpel, ferner Säulen=Göpel mit Dreschmaschinen, alles eigenes Fabrikat zu Fabrikpreisen.
Von Futterschneidemaschinen halten wir großes Lager in verschiedenen Sorten.
Illustrirte Cataloge stehen gratis zu Diensten. Wiederverkäufer sind wir in der Lage, äußerst vortheilhaft zu bedienen.

Perm. Maschinen-Ausstellung & Maschinen-Fabrik
von
Scharrer & Gross in Nürnberg.
Ein illustrirter Preis=Courant liegt in der Expedition dieses Blattes zur Ansicht aus.


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Am Sonnabend den 7. August sind mir von meiner Koppel 4 Schaafe (3 weiße und ein schwarzes Schaaf, das weiße mit gestutzten Ohren, das schwarze mit einem gestutzten Ohre) durch einen Hund verjagt. Wer über den Verbleib der Schaafe Nachricht geben kann, erhält eine Belohnung.

Hauswirthswittwe Grevsmühl
in Sülsdorf.


Meinen an der Rottensdorfer Chaussee und der grenzenden Acker, ca. 10 Scheffel Aussaat groß, beabsichtige ich ganz oder in Parcelen zu verpachten. Reflectanten wollen sich mit mir in Verbindung setzen. Auch habe ich eine gute Kuh zu verkaufen.

Zimmermeister F. Westphal
in Schönberg.


Pferd

Pferd Am Freitag den 29. August d. J. werde ich beim Herrn Boye zu Schönberg mit einem Transport guter

hannöverscher
Voll= und Halbblut=Füllen

eintreffen, wozu ich Kaufliebhaber ergebenst einlade.

Beckmann aus Pr. Jesar.


Pferd Am Sonntag, den 22. August mit dem Mittagszuge trifft mein Transport starker

Hannöverscher Voll= und Halbblutfüllen

ein, wozu ich Kaufliebhaber freundlichst einlade.

Schönberg.                                              B. Schleuss.


Hübsche Kinder=Wagen

in grau und braun mit Matratzen und Kopfpfühl; auch

Schrauben=Schlüssel

sind zu haben bei

Ratzeburg.                                             W. Gärtner.


Probsteiner Saat=Roggen

empfiehlt und nimmt fernere Aufträge darauf entgegen

F. Heitmann, Schönberg.     


Verloren.

Auf der Strecke von Dassow nach Hof Neuenhagen, in dem Fußsteig über Wilmstorf, ist am Donnerstag v. W., den 12., eine silberne Cylinderuhr verloren; an der Uhr ist statt einer Kette ein lederner Riemen mit Uhrschlüssel daran befestigt. Der ehrliche Finder wird gebeten, die Uhr beim Uhrmacher Krüger in Dassow oder in Schwansee beim Schuster Schmidt gegen ein Trinkgeld abzugeben.


Den geehrten Landleuten machen wir hiemit die ergebene Anzeige, daß wir unsere Dreschmaschine tagweise vermiethen. Für leichten Gang und reinen Ausdrusch wird garantirt.
Geneigte Auftrage erbitten

J. Schröder,     
P. Grube.        

Herrnburg, im August 1875.


Daß wir die Fahnenfabrikation, Ballons, Lampions, Feuerwerkskörper nunmehr als eine Specialität mit der größten leistungsfähigsten Force betreiben, und unsere ganze mercantilische Kraft auf diese Kunst= und Gewerk=Anstalt legen, beehren uns zur allgemeinen Kenntnißnahme zu bringen.

Bonner Fahnenfabrik in Bonn a. Rh.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 5. August dem Arbm. Eckmann zu Gr. Siemz eine Tochter. - D. 9. dem Arbm. Wigger zu Gr. Bünsdorf eine Tochter. - D. 11. dem Kiepenmacher Harms vor Schönberg eine todte Tochter. - D. 12. dem Bankbeamten Schacht hieselbst ein Sohn.

Gestorben. D. 8. August Johann Joachim Stahl, Arbm. vor Schönberg, früher zu Rabensdorf, angebl. 52 J. alt. - D. 11. des Kiepenmachers Harms vor Schönberg todtgebornes Töchterlein. - 11. Lucia Benedicta Maria Wienk zu Lindow, verwittw. Hausw.=Altentheilerin aus Sahmkow, geb. Seeler von Rehna, 74 J. 10 M. alt. - D. 12. Joachim Schröder hieselbst, verwittw. Arbm. von Menzenberg, angebl. fast 73 J. alt. - D. 12. Joachim Heinrich Böckmann von Niendorf, Arbm. hieselbst, 51 J. 10 M. alt. - D. 15. Johannis Fritz Reuter aus Lübeck vor Schönberg, angebl. 14 T. alt.

Copulirt. Wilhelm Friedrich Ludwig Sodemann, Kaiserlicher Postmeister hieselbst, und Minna Margareta Hermine Binder von Nordleda.

Sonntag den 22. August.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M 50Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Gerste14 M 50Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Hafer16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat27 M 50Pfennig  bis 28 M 50Pfennig.
Winter=Rübsen27 M 50Pfennig  bis 28 M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,28 - 1,35 .
Hühner d. St. M1,05 - 1,50 .
Küken d. St. M0,60 - 1,05 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,82 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,38 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,05 .
Eier 5 - 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,30 - 0,38 .
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M0,50 - 0,60 .
Hamb. Kirschen pr. 500 Gr. M0,15 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD