No. 64
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. August
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 64 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Wieder ist einer von den Helden des letzten Krieges, der General der Infanterie von Zastrow, gestorben. Er commandirte im deutsch=französischen Kriege das 7. Armeecorps. Auch als militärischer Schriftsteller auf dem Gebiete der Fortification ist er mit Erfolg thätig gewesen.
In den deutschen Münzstätten herrscht fortwährend große Thätigkeit. Es werden jetzt nach dem neuesten Beschluß des Bundesraths 50=Pfennigstücke in Silber geprägt.
Von dem Pferdeausfuhrverbot ist kürzlich zu Gunsten Italiens für eine kleine Anzahl Pferde zum speciellen Gebrauch des Königs Victor Emanuel eine Ausnahme gemacht worden. Wie die "Tils. Ztg." berichtet, ist aber auch am 10. d. M. einem bedeutenden Transport russischer Pferde der Durchmarsch bis Königsberg verstattet worden, um dort nach Frankreich verladen zu werden.
Für die Ueberschwemmten im südlichen Frankreich sind im deutschen Reichslande Elsaß, das 1,550,000 Einwohner zählt, nahezu an 400,000 Fr. an freiwilligen Beiträgen aufgebracht worden. Bei dem Turnfest in Straßburg belief sich die Einnahme zu demselben Zweck auf 5620 Fr.
Die historische Kunstausstellung in dem Bundespalais zu Frankfurt am Main erfreut sich seit ihrer Eröffnung eines recht zahlreichen Zuspruchs. Vor dem Bundespalais drängen sich Equipage an Equipage. Es kommen noch jeden Tag Zusendungen. Im ersten Saale befinden sich die Krüge und die deutschen Gläser, im zweiten die italienischen, sowie die berühmten 40 Miniaturen von Jean Fouqué (2740), im dritten Saale die Metallindustrie vertreten, im vierten die Möbel, die außerdem in allen Sälen vertheilt sind. In der großen Rotunde befinden sich die getriebenen Arbeiten aus Edelmetallen und Waffen. Im sechsten Saale ist eine große Sammlung von kirchlichen Gegenständen, sowie auch Incunabeln, Manuscripten etc. Im siebenten Saale befinden sich die Arbeiten von Elfenbein. Im achten Saale sind die Fayencen und Majoliken ausgestellt. Im neunten Saale eine wundervolle Porcellansammlung.
Die bayerischen Bischöfe gedenken vom 17. bis 19. August eine Conferenz in Eichstadt abzuhalten.
Man ist gespannt, ob die Unionkonferenz, welche in diesen Tagen unter der Leitung des Stiftspropstes Dollinger aus München in Bonn stattfindet, das gehoffte Resultat erzielt. Die Konferenz eröffnete Dollinger mit einer einstündigen Rede. Aus Amerika und England sind über 30 hervorragende Geistliche eingetroffen und aus dem Morgenlande noch mehr. Alle sind der deutschen Sprache mächtig. Die Discussion verbreitet sich über ein Programm, welches Dollinger entworfen hat. Die Specialdiskussion sollte am 14. August beginnen.
Die Universität in Berlin feiert jährlich den Geburtstag ihres Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III., am 3. August. Auch in diesem Jahre war es so, doch wurden zugleich in der Festrede des Rektors Mommsen die zwei Denktafeln geweiht welche den 39 Mitgliedern der Universität, die im Kriege gegen Frankreich gefallen, gewidmet worden waren.
Oesterreich Die österreichische Regierung bemüht sich, sich bei dem Aufstande in der Herzegowina so neutral als möglich zu verhalten. Andererseits aber trifft sie doch Vorbereitungen, um sich nicht von den übertretenden Wogen des Aufstandes überraschen zu lassen. Wie verschiedene Wiener Blätter in Erfahrung gebracht haben, ist an die Ambulance=Beamten der fahrenden Postämter die Einladung ergangen, es mögen sich diejenigen Herren melden, welche im Falle einer Mobilisirung geneigt sind, beim Feldpostdienste einzutreten.
England. Das englische Parlament ist am 14. August Nachmittags durch eine Commission Namens der Königin geschlossen worden. In der Thronrede wird das freundschaftliche Verhältniß zu den auswärtigen Mächten hervorgehoben und die Hoffnung und das Vertrauen ausgesprochen, daß der Frieden Europas aufrecht erhalten bleibe. Der jüngst stattgehabte Besuch des Sultans von Zanzibar habe zu dem Abschluß eines Ergänzungsvertrages geführt, durch welchen die vollständige Unterdrückung des Sklavenhandels in Ostafrika erzielt werde. Wegen der auf chinesischem Gebiete erfolgten Ermordung Margarys sei eine Untersuchung eingeleitet, es werde keine Mühe gespart werden, um eine Bestrafung der Schuldigen herbeizuführen. Die Thronrede erwähnt dann noch das zunehmende Gedeihen der Colonialbesitzungen, zählt die in der vergangenen Session zur Annahme gelangten Gesetze auf und beglückwünscht das Parlament zu diesem Resultate seiner Arbeiten.
Die Fleischpreise steigen auffallend, nachdem seit Sonnabend wieder drei Transporte ausländischen Viehes, nah zu 4000 Stück, beanstandet worden sind, weil in jedem sich ein krankes Stück fand. Von Häusern, welche sich mit der Einfuhr ausländischen Viehes befassen, ist dem Geheimen Staatsrath die Anzeige gemacht worden, daß sie, wenn die betreffende Bestimmungen nicht alsbald eine Milderung erfahren, die Vieheinfuhr einstellen würden.
Frankreich. Die Kaiserin Eugenie und ihr Sohn Lulu feierten diesmal den Napoleonstag (15. August) in Arenenburg (Schweiz). Es wollten viele Bonapartisten dahin kommen, um mitzufeiern.
Türkei. Die Lage in der Herzegowina wird immer ernster und verwickelter. Die Insurgenten gewinnen einen Vortheil nach dem andern, die türkische Macht, die ihnen bis jetzt entgegengestellt wurde, ist viel zu klein und Schwach und kann nicht aufkommen. Wenn die Pforte sich nicht energischer zeigt, so werden wohl die Großmächte noch ein ernstes Wort darein reden müssen.
Die türkische Regierung scheint jetzt begriffen zu haben, daß es sich in der Herzegowina um ernste Dinge handelt; sie fängt deshalb jetzt an, ernstere Maßregeln zu ergreifen. Oesterreich soll ihr die Erlaubniß ertheilt haben, an der Küste von Dalmatien Kriegsmaterial anzuschaffen. Wie das Wiener "Neue Fremdenblatt" meldet, hat Graf Andrassy mit dem deutschen und russischen Botschafter eine völlige Einigung über die dem Aufgegenüber einzuschlagende gemeinsame Politik erzielt.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 64 Seite 2]

Die beiden ersteren hätten anerkannt, daß Oesterreich ein ganz besonderes Interesse an der Wiederherstellung der Ruhe in der Herzegowina habe und hätten sich bereit erklärt, die vom Wiener Cabinet in Konstantinopel zu ertheilenden Rathschläge auf das Wärmste zu unterstützen.
Spanien. Die Belagerung der von den Carlisten besetzten Festung Seo de Urgel seitens der Regierungstruppen zieht jetzt die Hauptaufmerksamkeit auf sich. Schon am 6. hieß es, daß eines der Außenwerke, die sogenannte Torre de Solsone, in die Hände der Belagerer gefallen sei. Weiter wurde gemeldet, daß 3000 Carlisten unter Dorregaray seien am 9. d. durch Berga in der Richtung nach Organya marschirt, um die Truppen des Generals Martinez zu überrumpeln und ihnen die Zufuhr abzuschneiden. Hierzu wird aus Madrid vom 9. d. gemeldet, daß alle Versuche Dorregaray's und der übrigen Carlistenanführer, der Citadelle von Seo de Urgel Entsatz zu bringen, fruchtlos geblieben seien; und daß die Berichte höherer Artillerie=Offiziere die Eroberung der Citadelle für die nächsten Tage in Aussicht stellen. In Puigcerda hörte man am Dienstag den ganzen Tag hindurch und noch am Mittwoch Morgen heftiges Geschützfeuer von Seo de Urgel her; die Belagerten machten einen Ausfall, zogen sich aber bald in die Festung zurück. Der amtlichen Zeitung zufolge ist der General Jovellar auf dem Marsche von Calaf nach Sanahuja; die Division Weyler war am 8. d. in Vich; die Division Chacon hatte Dorregaray eine Niederlage zugefügt; die Division Esteban schlug bei Suria 2300 Carlisten unter Tristany in die Flucht. - Die Regierung hat beschlossen, zur schleunigsten Beendigung des Krieges eine neue Aushebung von 100,000 Mann vorzunehmen. Natürlich werden sich von den durch diese Maßregel Betroffenen Viele freikaufen, und man berechnet hieraus eine Einnahme von 250 Millionen Realen für den Staatsschatz.


- Die Ueberschwemmung der Sahara. Es ist nicht ohne Interesse, über die in England projektirte Beschaffung eines Binnenmeeres in Centralafrika durch Einlassung des atlantischen Oceans in die unter dessen Niveau belegene Wüste Sahara mittelst eines herzustellenden Canals die Absicht eines bekannten englischen Geologen, G. Henry Kinhan, welche derselbe in einer Zuschrift an die Times ausgesprochen hat, zu erwähnen. Derselbe ist nämlich der Meinung, daß die durch Ausführung des Planes, die Sahara in ein Binnenmeer zu verwandeln, momentan erreichten Vortheile in Afrika die nachtheiligen Folgen, für Europa in keiner Weise aufwiegen könnten. Bekanntlich hatten die heißen aus Afrika wehenden Südwinde einen außerordentlich großen Einfluß auf die Höhe der Schneegrenze und die Ausdehnung der Gletscher, wie überhaupt anzunehmen sei, daß das Verschwinden der früheren Eisperiode nur eine Folge der Austrocknung des früher die Sahara bedecken Meeres gewesen sei. Würde der Plan, ein solches Binnenmeer wiederherzustellen, ausgeführt, so werde sich aller Wahrscheinlichkeit nach das Klima von Europa in nicht zu langer Zeit derartig verändern, daß große Theile von Italien, Frankreich und Spanien, sowie die ganze Schweiz mit ewigem Schnee bedeckt sein würden, während sich in den Thälern des Rheins, der Donau und anderer Flüsse die Gletscher bis weit in die Niederungen erstrecken würden.
- In Franken klagen die Landleute sehr über die Unzahl von Feldmäusen, welche auf Feldern und Wiesen großen Schaden anrichten. So hat in der Umgebung von Würzburg ein Mann beim Pflügen in ganz kurzer Zeit so nebenbei 80 Stück erschlagen.
- Herr Leon Lille, Samenhändler in Lyon, giebt unter der Bezeichnung Raphanus acanthiformis ein neues Wurzelgewächs in den Handel, das die größte Beobachtung verdient. Es ist eine Art Riesenrettig, der von Japan stammt und dort in wasserarmen Gegenden gebaut wird. Man sagt, daß er in seiner Heimath eine 90 Centimeter lange und 15 Centimeter im Durchmesser haltende Wurzel macht. Die von Herrn Lille geernteten Rettige haben nur die Hälfte dieser Umfänge erreicht, was immerhin ansehnlich ist. Die Farbe des Rettigs ist gelblich=milchweiß, die Haut fein und ablösend, das Fleisch fest, durchschneidend, saftig, von sehr angenehmem Geschmack, welcher dem der besten kleinen Rüben ähnelt. Der Same wird um die Zeit der Kleeernte bis zum 15. August gesäet. Die Pflanze giebt durch ihre zahlreichen, 60 bis 80 Centimeter langen und 20 Centimeter breiten Blätter vor dem Winter ein ausgiebiges Grünfutter und die Wurzeln werden nicht allein für die Küche, sondern im Großen gebaut und als Viehfutter benutzt.
- Zu Fogarasch in Siebenbürgen hat es am 27. Juli geschneit. Die Kälte war so schneidend, daß man die Winterkleider wieder hervorsuchen und einheizen mußte.
- Ole Bull, der berühmte Geiger will noch einmal den Wanderstab ergreifen, um der musikalischen Welt in Deutschland, Schweden und Dänemark seine Künste zu zeigen. Er gedenkt im November in der Singakademie in Berlin aufzutreten.
- Die Stadt Kirn am Hundsrück ist mit mehreren Nachbarorten in der Nacht von einem großen Wolkenbruche schwer heimgesucht worden. Es haben 26 Personen in den Wellen den Tod gefunden, fast alle Hausthiere sind umgekommen und ganze Häuser sind eingestürzt. Die deutsche Kaiserin hat den Unglücklichen eine Liebesgabe von 1000 Mark gespendet und sich erboten noch mehr zu geben.


Weihnachten und der Krieg
oder
Der Friede in Gott.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 64 Seite 3]

Weihnachten und der Krieg
oder
Der Friede in Gott.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

October v. Js. ist zu Schlagsdorf der taubstumme Schuster Joachim Heinrich Planthaber ab intestato gestorben.
Derselbe war am 10. Januar 1814 geboren und der Sohn des Arbeitsmanns Hans Joachim Planthaber zu Gr. Mist und dessen Ehefrau Anna Elisabeth geborenen Dannehl, und hatte unter Curatel des Hauswirths Böttcher zu Thandorf gestanden. Als seine nächsten Intestaterben sind bisher:
1) der Webermeister Hans Joachim Planthaber zu Hohenleuchte, als Vaterbrudersohn, und
2) die verehelichte Arbeitsmann Lohse, Elisabeth geborene Faasch zu Sülsdorf, als Mutterschwestertochter, aufgetreten und haben den stark mit Schulden belasteten, etwas über 300 Mrk. betragenden und sicher gestellten Nachlaß mit der Rechtswohlthat des Gesetzes und Inventars angetreten.
Auf ihren Antrag
I. werden alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, peremtorisch hiemit geladen, ihre Erbrechte in dem vor uns auf Sonnabend, den 28. August d. J., Vormittags 11 Uhr,
angesetzten Termine anzumelden unter dem Nachtheile, daß die Extrahenten oder die sonst sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erbschaft getreu, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen;
II. werden zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen, zur Anmeldung und urkundlichen Bescheinigung derselben zu dem vor uns auf Sonnabend, den 28. August d. J., Mittags 12 Uhr,
angesetzten Liquidationstermine hiemit peremtorisch unter dem Nachtheile des Ausschlusses und der Abweisung von der Nachlaßmasse geladen.
Schönberg, den 3. Mai 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Nachricht
für die Torf=Empfänger.

Alle Diejenigen, welche Armen=Torf oder Torf zum ermäßigten Preise von den herrschaftlichen Mooren zu empfangen berechtigt sind, werden hiedurch aufgefordert, sich solchen bis zum 1. September d. J. betreffenden Orts anweisen zu lassen, widrigenfalls sie es selbst verschuldet, wenn sie in diesem Jahre nicht berücksichtigt werden.
Schönberg, den 9. August 1875.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Meinen geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich die Herrenarbeit Umstände halber gänzlich aufgegeben und von jetzt an nur Damen= und Kinderschuhzeug in allen vorkommenden Arbeiten verfertige.
Schönberg im August 1875.

Heinrich Clasen,
Schuhmacher.


Schleuderhonig, 75 Pfennig (Mecklenburg) à Pfd., bei D. Hempel, Schönberg.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 64 Seite 4]

Hals= und Brustkranke sollten im Sommer

mindestens einige Zeit in eine gegen Nord= und Ost=Wind geschützte, gemüthliche Gegend ziehen und neben Ruhe und Luft noch Milch und eine nahrhafte Kost genießen. Jeder schnelle Wechsel zwischen warmer und kalter Luft, sowie das Einathmen der kalten Morgen= und Abendluft ist ihnen schädlich, dagegen eine reine, warme Waldluft besonders vortheilhaft. Die Wohnung, namentlich das Schlafzimmer sei sonnig, trocken und gut gelüftet. Als ein sehr wichtiges diätetisches Linderungsmittel ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig zu empfehlen und gewiß von großem Nutzen. Nur wolle man sich vor den zahlreichen, auf die Täuschung des Publikums spekulirenden Nachpfuschungen desselben hüten und sorgfältig, um nicht betrogen zu werden, darauf achten, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig. Seit dem Jahre 1861 erfunden und während dieses fünfzehnjährigen Zeitraumes in stets gleicher Güte fabricirt von L. W. Egers in Breslau, nur dann echt ist, wenn jede Flasche dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die Fabrik=Niederlage ist bekanntlich bei

Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Den geehrten Landleuten machen wir hiemit die ergebene Anzeige, daß wir unsere Dreschmaschine tagweise vermiethen. Für leichten Gang und reinen Ausdrusch wird garantirt.
Geneigte Auftrage erbitten

J. Schröder,     
P. Grube.        

Herrnburg, im August 1875.


Hübsche Kinder=Wagen

in grau und braun mit Matratzen und Kopfpfühl; auch

Schrauben=Schlüssel

sind zu haben bei

Ratzeburg.                                             W. Gärtner.


Für alle an der Trunksucht Leidende.

Der sicherste Beweis, daß mein rühmlichst bekanntes Mittel
zur gründlichen Beseitigung der Trunksucht auf keinen Schwindel beruht, sind wohl die vielen mir fast täglich zugehenden Dankesschreiben von Nah und Fern; aber auch das Urtheil der Presse bestätigt dies! so schreibt die Neue freie Zeitung in Berlin unterm 19. Juli d. J. folgendes: "Gegenüber den vielen Schreiereien bezüglich des Geheimmittelwesens, freut es uns constatiren zu können, daß das von dem Fabrikbesitzer Reinhold Retzlaff in Guben auch schon früher in unserer Zeitung empfohlene Mittel gegen Trunksucht sich als reelles Produkt bewährt. Wir benützen gern die Gelegenheit, alle mit dem Leiden der Trunksucht behafteten darauf hinzuweisen." - Ebenso lobend sprach sich auch das in Breslau erscheinende Intelligenz= und Fremdenblatt darüber aus.
Behufs weiterer Auskunft beliebe man sich vertrauensvoll nur an mich zu wenden.

Reinhold Retzlaff,
Fabrikbesitzer in Guben (Preußen).


Pferd Am Sonntag, den 22. August mit dem Mittagszuge trifft mein Transport starker

Hannöverscher Voll= und Halbblutfüllen

ein, wozu ich Kaufliebhaber freundlichst einlade.

Schönberg.                                              B. Schleuss.


Verloren.

Auf der Strecke von Dassow nach Hof Neuenhagen, in dem Fußsteig über Wilmstorf, ist am Donnerstag v. W., den 12., eine silberne Cylinderuhr verloren; an der Uhr ist statt einer Kette ein lederner Riemen mit Uhrschlüssel daran befestigt. Der ehrliche Finder wird gebeten, die Uhr beim Uhrmacher Krüger in Dassow oder in Schwansee beim Schuster Schmidt gegen ein Trinkgeld abzugeben.


Zum Einmachen empfehle ich 1, 2 u. 4 fachen besten Essigspriet, à 12, 18 und 30 Pfennig (Mecklenburg) pr. Liter,
2 u. 4 fachen besten braunen Essigspriet, à 18 und 30 Pfennig (Mecklenburg) pr. Liter,
besten Bordeaux=Weinessig, à 75 Pfennig (Mecklenburg) pr. Liter.
Rehna.


Gesucht zu Michaelis ein Kindermädchen.
G. Creutzfeldt,
Lockwischer Mühle.


Als ganz vorzüglich zur Wäsche empfehle ich
Oleinseife,
                         à 30 Pfennig (Mecklenburg) pr. Pfund,
prima Herforter Strahl. Stärke,
lose und in Packeten à 45 und 50 Pfennig (Mecklenburg) pr. Pfund,
prima Cölner Pat. Stärke,
lose und in Packeten 50 und 55 Pfennig (Mecklenburg) pr Pfund.
Rehna.                           Ludw. Wolter.


Pferd Am 18. August erhalte ich einen Transport hannöverscher Säugefüllen.

J. A. Auerbach.
Moisling.


Eine neue Nähmaschine - Singer System - für Schneider und eine neue Wheeler=Wilson=Nähmaschine für Damenarbeit sollen sehr billig verkauft werden. Näherer in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Das nach dem Ableben meines Vaters, des Schlossermeisters P. H. Schrep, auf mich übergegangene Geschäft erlaube mir den Stadt= und Landbewohnern zur geneigtesten Berücksichtigung ergebenst zu empfehlen.

Schönberg.                                            Rud. Schrep.


Probsteiner Saat=Roggen

empfiehlt und nimmt fernere Aufträge darauf entgegen

F. Heitmann, Schönberg.     


Dr. E. Peters,
pract. Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer, approbirter Augenarzt.

Hierdurch zeige ich an, daß ich mich hier als practischer Arzt niedergelassen habe.
Rehna, den 26. Juli 1875.


Daß wir die Fahnenfabrikation, Ballons, Lampions, Feuerwerkskörper nunmehr als eine Specialität mit der größten leistungsfähigsten Force betreiben, und unsere ganze mercantilische Kraft auf diese Kunst= und Gewerk=Anstalt legen, beehren uns zur allgemeinen Kenntnißnahme zu bringen.

Bonner Fahnenfabrik in Bonn a. Rh.


Ein Conditor=Lehrling

unter vortheilhaften Bedingungen zu sogleich gesucht von der

Conditorei und Marzipanfabrik
von C. Wescke.
Lübeck, kurze Königstr. 845.

(H.01789b.)


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Hafer16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat27 M 50Pfennig  bis 28 M 50Pfennig.
Winter=Rübsen27 M 50Pfennig  bis 28 M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,28 - 1,35 .
Hühner d. St. M1,05 - 1,50 .
Küken d. St. M0,60 - 1,05 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,82 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,38 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,05 .
Eier 5 - 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,30 - 0,38 .
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M0,50 - 0,60 .
Hamb. Kirschen pr. 500 Gr. M0,15 .


(Hiezu Off. Anzeiger Nr. 23.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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