[ => Original lesen: 1875 Nr. 40 Seite 1] Politische Rundschau.
Deutschland. Noch immer ist der "gesicherte Friede" das Hauptthema der Zeitungen; und man streitet sich nur, wem das Verdienst zukomme, den Frieden gesichert und die Kriegsgefahr für diesmal von Europa abgewandt zu haben, ob England oder Rußland. Daß wenigstens bei der Anwesenheit des russischen Kaisers in Berlin die inneren Zustände in Frankreich den Hauptgegenstand der Erörterungen gebildet haben, soll kaum einen Zweifel unterliegen können. Wie weiter in sonst gut unterrichteten Kreisen erzählt wird, ist auch besonders das Verhältniß des italienischen Staates zum Vatikan besprochen worden, und soll es den russischen Reichskanzler, Fürsten Gortschakoff mit lebhafter Befriedigung erfüllt haben, daß der "der König von Italien dem deutschen Kronprinzen die beruhigendsten Zusagen bezüglich des nächsten Konklave (Versammlung der Kardinäle zur Papstwahl) gegeben und dem Standpunkte, welchen die deutsche Regierung diesem Ereigniß gegenüber einnimmt, in allen Hauptpunkten zugestimmt habe." Danach hätte also doch trotz offiziöser Ableugnung die Reise des Kronprinzen nach Italien einen politischen Zweck gehabt.
Das kronprinzliche Paar, das noch immer in Italien enthusiastisch gefeiert wird, kommt Mitte dieser Woche aus Italien zurück, um den König und die Königin von Schweden in Berlin zu begrüßen. Das schwedische Königspaar wird nämlich voraussichtlich am Freitag in Kiel eintreffen in Begleitung eines schwedischen Geschwaders und wird dort von dem diesjährigen deutschen Uebungsgeschwader begrüßt werden dem größten Panzergeschwader, das je unter deutscher Flagge beisammen war.
Am kaiserlichen Hofe in Berlin ist der König von Sachsen drei Tage lang ein Gast gewesen; derselbe reiste am Freitag, vom Kaiser bis zum Anhaltischen Bahnhofe begleitet, wieder nach Dresden ab.
Die etwas unvorsichtige Rede des deutschen Botschafters in London, Graf Münsters, wird von allen Seiten kritisirt und verurtheilt. Am Donnerstag war dieselbe Gegenstand einer Interpellation im britischen Parlament, und der englische Premierminister Disraeli suchte zwar die Bedeutung derselben abzuschwächen, indem er erklärte, die Aeußerungen des Grafen zu Münster seien privater, persönlicher Natur, denn der "Nationalklub" sei weniger politisch als vielmehr eine religiöse Vereinigung; aber er mißbilligte dieselben doch, indem er zugab, daß die Anwesenheit eines auswärtigen Gesandten beim Festmale des Klubs und seine Aeußerungen nicht diplomatischer Brauch seien. Allerdings es sei allgemeiner (?) Gebrauch, den er nicht beeinträchtigen wolle, weil es, eines englischen Ministers unwürdig sei, die Redefreiheit irgendwie einzuschränken. Das letztere klingt fast wie Spott. Auch selbst die liberalen Zeitungen sind nicht recht mit dieser Rede zufrieden, während die Ultramontanen sowohl in Deutschland als auch in Frankreich Kapital daraus schlagen, denn Graf Münster stellt den heutigen
[Fehlstellen in der Originalseite]
testantischen" Kaiserreichs" mit der kathol. Kirche hin.
Der Bundesrath hat das Bankstatut in der von den vereinigten Ausschüssen für Handel und Verkehr gegebenen Fassung angenommen. - Von Sachsen=Weimar ist beim Bundesrath ein Antrag eingebracht, welcher die Verminderung der Matrikularbeiträge bezweckt und die Nothwendigkeit hervorhebt, den von Jahr zu Jahr wachsenden Bedürfnissen des Reiches gegenüber auf direkte Einnahmen desselben Bedacht zu nehmen.
Wenn man der offiziösen "N. A. Ztg." trauen darf, scheint es im Werk zu sein, das preußische Klostergesetz auf das deutsche Reich auszudehnen.
Das preuß. Herrenhaus nahm am Donnerstag das Gesetz über Aufhebung der Artikel 15, 16 und 18 der Verfassung mit großer Majorität in erster Lesung an und genehmigte ebenso am Freitag das Gesetz über die Vermögensverwaltung in der katholischen Kirche; doch wurde in letzterem die Regierungsvorlage wieder hergestellt, wonach der Pfarrer Vorsitzender im Kirchenvorstande sein soll, eine Bestimmung, die vom Abgeordnetenhause gestrichen war, ebenso wurde der vom Abgeordnetenhause eingeschobene § 59 nicht angenommen, wonach die ohne Staatsleistungen bleibenden Geistlichen auch aus dem kirchlichen Vermögen nicht besoldet werden sollen. - Die gesammte "liberale" Presse ist aufs höchste erbittert, daß das Herrenhaus so etwas gewagt hat und noch immer trotz der verschiedenen Schubs das Recht eigener Ueberzeugung und selbstständiger Entschließungen in Anspruch nimmt, wenn auch nur in sehr untergeordneten Dingen. Die berliner Volkszeitung versichert, das Abgeordnetenhaus werde "unter keinen Umständen von seinem Beschluß zurücktreten, und die Herren in der leipziger Straße 3 würden sich demselben anbequemen müssen! Jedenfalls ist die offene, um nicht zu sagen unverschämte Ausdrucksweise dieser Art von Presse zu bemerken. - Schon am Sonnabend hat dann das Verfassungsänderungsgesetz im Herrenhause die zweite Lesung passirt.
Der preuß. Kultusminister hat im Herrenhause das Zusammentreten der Generalsynode noch für den Herbst dieses Jahres in Aussicht gestellt.
Mit dem vielbesprochenen "Attentats=Komplot", das gegen den Fürsten Bismarck und den preuß. Kultusminister geplant sein soll, wird die Verhaftung eines Mannes in Verbindung gebracht der am Sonntag von Breslau nach Berlin transportirt wurde. Derselbe soll russischer Unterthan sein und wurde auch von russischer Polizei verhaftet, aber an Preußen ausgeliefert. Man vermuthet, daß er Dunin heiße und das Haupt jener Verschwörung sei.
Auf den kürzlich erwähnten Erlaß des preuß. Ministeriums an die preuß. Bischöfe haben letztere ein Antwortschreiben abgesandt, worin alle ihnen gemachten Vorwürfe zurückgewiesen werden, und offenbar mit Recht die ihnen zugeschobene Verantwortlichkeit für die heutigen Wirren des Kulturkampfes abgelehnt wird.
Am 13. Mai hat der Papst in Rom gegen 600 deutsche Pilger empfangen, die in Anlaß des Jubeljahres nach Rom gekommen waren. Der Baron van Loe verlas die in lateinischer Sprache ab=
[Fehlstellen in der Originalseite]
[ => Original lesen: 1875 Nr. 40 Seite 2]sind von anderthalb Millionen Unterschriften bedeckt. - Alle etwa aus Anlaß des Jubeljahres in Preußen zu veranstaltenden außerordentlichen kirchlichen Prozessionen sind durch einen Ministerialerlaß gänzlich verboten worden, weil von denselben unter den gegenwärtigen Umständen leicht Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu befürchten sei. - Uebrigens werden schon von verschiedenen katholischen Gegenden durch die kirchlichen Wirren veranlaßte schlimme Tumulte gemeldet.
In Bamberg ist am 20. d. M. die verwittwete Königin Amalie von Griechenland gestorben.
Der bisherige Gouverneur von Straßburg, General v. Hartmann, hat die Genehmigung seines Abschiedsgesuches erhalten und ist pensionirt. Zugleich ist derselbe mit dem Königl. Kronenorden 1. Kl. am Emaillebande des Rothen=Adlerordens dekorirt worden.
Wenige Meilen von Salzwedel ist ein mächtiges Steinsalzlager entdeckt worden.
Der Kultus des Genius, mit dem in unserer Zeit durch Denkmäler und Denktafeln, durch Feste und Zweckessen und Gedächtnißreden unendlich viel Schwindel getrieben wird, hat es schon hübsch weit gebracht: fast jeder noch so kleine Ort besitzt sein Denkmal, oder mindestens seine mit obligatem Fest= und Zweckessen oder gar mit "kirchlicher Feier" eingeweihte Denktafel "großer Männer" oder "großer Thaten"; und es möchte kaum noch Männer oder Thaten von weniger Bedeutung geben, denen nicht schon ein "ewiges Andenken" gestiftet wäre in Stein und Erz mit goldenen Buchstaben; hat doch selbst unserm Glaubensvater Luther der Liberalismus und der Unglaube im Bunde mit dem Pietismus (Frömmlerthum) ein Denkmal gesetzt. Und gar die noch lebenden sind vor der Denkmalswuth ihrer Mitbürger nicht sicher, als könnten ihre Thaten schon bei ihren Lebzeiten von der undankbaren Mitwelt vergessen werden, wenn nicht ihr Gedächtniß künstlich festgehalten würde! Da könnte man meinen, der Kultus des Genius sei nun bald am Ende und werde nichts Neues mehr zu verherrlichen finden! Doch den Harzburgern in Braunschweig gebührt das Verdienst, einen ganz neuen Stoff zur Verehrung durch Denkmäler erfunden zu haben! In Ermangelung von großen Männern oder von großen Thaten, denen sie ihre Verehrung weihen könnten, haben sie zu großen Worten gegriffen! Es hat sich nämlich "unter reger Theilnahme von Braunschweig und Wolfenbüttel" in Harzburg "auf der alten Kaiserstätte des Burgberges" ein Komite gebildet zur Errichtung einer Denksäule an die Worte des Fürsten v. Bismarck: "Nach Kanossa gehn wir nicht!" Und Fürst v. Bismarck hat auf eine desfallsige telegraphische Anzeige des Vorstandes die gute Absicht dankbar anerkannt. Was hätte er auch bei der lächerlichen Sache anderes thun sollen!
In Frankreich hat der Justizminister der Nationalversammlung wichtige Gesetzentwürfe zur Ergänzung der Verfassung vorgelegt. Der erste Entwurf behandelt in 24 Artikeln die Wahl der Senatoren, und der anderen betrifft die Beziehungen der öffentlichen Gewalten unter einander. - Das neue Ministerium scheint übrigens mehr und mehr an Popularität zu gewinnen, nachdem es verschiedene Ernennungen zu Gemeindebeamten im republikanischen Sinne vorgenommen hat.
In London wird in nächster Zeit der Sultan von Zanzibar zu Besuch erwartet.
In Zürich zählt der dortige Verein für Leichenverbrennung bereits 564 Mitglieder! Auf dem neuen städtischen Kirchhofe soll ein Verbrennungsofen mit Urnenraum und anderem Zubehör gebaut werden. Alle Mitglieder des Vereins werden sammt Familie äußerst billig verbrannt einzeln für 12 Franks, in Parthieen wohlfeiler!
Wir müssen von einer Gefahr berichten, die in nicht zu ferner Zukunft den Getreidebau des mittleren Europa bedroht. Der nordamerikanische Congreß hat nämlich 2 1/2 Millionen Dollars bewilligt, um die Mündung des Missisippi=Flusses mittelst Baggerung zu vertiefen und für Seeschiffe fahrbar zu machen. Der Congreß hofft dadurch den Getreidemassen der im inneren gelegenen amerikanischen Staaten einen neuen billigeren Weg nach Europa zu eröffnen. Dieses Unternehmen ist darum für unsern einheimischen Getreidebau so außerordentlich wichtig, weil - möglicherweise - die übermächtige Concurrenz der nordamerikanischen Mittelstaaten mit ihren ungeheuern Getreidemassen unsere europäischen Märkte zu überschwemmen und unseren heimischen Getreidebau ebenso herabzudrücken droht, wie die europäischen Merino=Wolle durch die Concurrenz der überseeischen Länder bereits überwältigt worden ist. Kann doch jetzt schon das Getreide durch die Verwendung des Dampfpflugs und der verschiedensten landwirthschaftlichen Maschinen drüben in jenen von der Natur so sehr begünstigten Himmelsstrichen, wo der Boden beinahe umsonst zu haben ist, auf das allerbilligste gewonnen werden. Es kommen dazu die größten Erleichterungen der Beförderung und Fracht des Getreides nach Europa hinein, welche selbst in den von der Cultur am entferntesten abgelegenen Gegenden das Verlangen anregen, die Erndteerträge auf unsere Märkte zu bringen. Schon sind in Liverpool und England während der letzten Jahre erstaunliche Massen von Getreide von unsern Gegenfüßlern her angelangt, am meisten von Californien, welches sich so vorzüglich für Getreidebau erwiesen hat und unerschöpflich scheint an Erzeugnissen aller Art, zumal aber an Weizen, daß es unsere Märkte zu überschwemmen droht, um so mehr, als das Californische Weizenmehl an Feinheit und blendender Weiße alle europäischen Weizenarten überragt. - Die Gefahr droht, wenn sie auch noch nicht so nahe ist und Schwierigkeiten mancher Art zu überwinden haben wird.
- In Cöln hat eine Militärcapelle die Hälfte des großen Looses gewonnen und spielt seitdem noch einmal so lustige Weisen.
Anzeigen.
Der alte Schweinestall bei der Baracke Nr. 6 auf der Meierei Westerbeck soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu an Ort und Stelle Termin auf Donnerstag, den 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Bedingungen vor Eröffnung des Verkaufs bekannt gemacht werden, auch in der hiesigen Registratur eingesehen werden können.
Schönberg den 15. Mai 1875.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Erbschafts= und Gläubiger=Aufruf.
Auf Antrag des Kaufmanns Stapelfeldt in Ratzeburg als gerichtlich bestellten Curators für die Hinterlassenschaft der verstorbenen Eheleute Hester in Ratzeburg, werden Alle und Jede, welche an den Nachlaß des bereits vor Jahren verstorbenen Maurergesellen Johann Andreas Christian Hester in Ratzeburg und seiner am 1. März d. J. ebendaselbst verstorbenen Wittwe Anna Dorothea Sophie geb. Kauffmann, erbrechtliche oder anderweitige Ansprüche irgend welcher Art zu haben vermeinen, geladen, dieselben zur Vermeidung der Ausschließung in dem auf den 7. Juli 1875, Vormittags 10 Uhr, angesetzten Termin vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und sofort zu bescheinigen. Dabei wird nachrichtlich bemerkt, wie die Erbfolge in den Nachlaß des genannten Ehemanns Hester sich nach dem Inhalt eines von demselben unterm 2. Juli 1840 errichteten Testaments regeln wird, mittelst welches er seine Brüder:
den Schuhmacheramtsmeister Christian Hester in Oldenburg und den Schuhmachermeister Carl Hester in Ratzeburg event. deren Kinder, sowie seine Schwestern: die ledige Sophie Hester in Ratzeburg und die verehelichte Drechsler Marie Gärtner geb. Hester in Schönberg event. deren Kinder zu Erben eingesetzt hat.
Die Ehefrau Hester ist ohne Hinterlassung eines Testaments verstorben.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 40 Seite 3]Auswärtige haben am Gerichtsort Bevollmächtigte zu bestellen, widrigenfalls für sie Bevollmächtigte vom Gericht werden bestellt werden.
Ratzeburg, den 13. März 1875.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
(H.0765b.) Bodmer.
Bekanntmachung.
Der in Nr. Nr. 37 und 39 dieses Blattes angezeigte Zwangsverkauf des dem Tischlermeister Peters in Ratzeburg gehörenden Grundstücks findet nicht statt.
Ratzeburg, den 18 Mai 1875.
Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
H.01154b. Bodmer.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Montag den 31. Mai, Morgens präcise 11 Uhr, im Locale des Gastwirths Fahrenkrug zu Lüdersdorf aus den Lenschower Tannen:
301 Raummeter tannen Kluftholz,
16 Tannen 1. Cl.
gegen baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 23. Mai 1875.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Verkaufs=Anzeige.
Am Dienstag den 1. Juni d. J., von Morgens 9 1/2 Uhr an, soll im Hause des Bäckers und Gastwirths Lenschow zu Selmsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:
1 Leinenschrank, 3 eichen Koffer, Stühle, 1 Tisch, 19 Bolzen heeden, 17 Bolzen flächsen Leinen, 1 Bolzen Brattenzeug, 1 Oberbett, 1 Unterbett, 1 Pfühl, 12 Kopfkissen, verschiedene gute Frauenkleidungsstücke und andere Sachen mehr.
Schönberg, den 24. Mai 1875.
Seegert, Landreiter.
Die zum Donnerstag den 27. Mai c. bei dem Hauswirth Mustin in Campow angesetzte Auction findet nicht statt.
Schlagsdorf, den 24. Mai 1875.
Krüger, Landreiter.
Verlobte:
Hermann Dobberstein
Doris Tanger.
Lottin in Pommern. Rehna.
Statt besonderer Meldung.
Heute Nachmittag 3 Uhr wurden wir durch die Geburt eines Sohnes hoch erfreut.
Lockwisch, den 24. Mai 1875.
G. Creutzfeldt und Frau
geb. Schröder.
Gestern Abend verschied in Folge von Gehirnentzündung nach schwerem Leiden im noch nicht ganz vollendeten dritten Lebensjahre meine liebliche Elisabeth.
Dies zur Nachricht theilnehmenden Freunden.
Leipzig, den 22. Mai 1875.
Malwina verw. Pastor Klöckner
geb. Kühn.
Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.
Lübecker Bank.
Weißen und gelben Ripps,
sowie
weiße und gelbe halbklare Stoffe (neu) zu Sommer= und Ball=Toiletten
empfiehlt
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Neue Sendung Sonnenschirme
in schöner Auswahl soeben eingetroffen bei
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Neue Sendung von
Hosendrellen
in glatt und bunt, in großer Auswahl, zu billigen Preisen. sowie
Kornsäcke
zu verschiedenen Preisen empfiehlt
Schönberg 1875.
Heinrich Creutzfeldt.
NB. Bemerke noch, daß ich nach wie vor gegen comptante Zahlung 4 % (von jedem Thaler 2 Schillinge) Rabatt gebe.
Neue Sendung von
Hosendrellen
in glatt und bunt, in großer Auswahl, zu billigen Preisen. sowie
Kornsäcke
zu verschiedenen Preisen empfiehlt
Schönberg 1875.
Heinrich Creutzfeldt.
NB. Bemerke noch, daß ich nach wie vor gegen comptante Zahlung 4 % (von jedem Thaler 2 Schillinge) Rabatt gebe.
Sey verkaufe aus meiner Brauerei.
C. Schwedt in Schönberg.
Stahlspaten, Gartenharken,
eiserne und stählerne
Schaufeln
in allen Formen,
sowie deutsche, schweizer und englische
Kohlenplätteisen
empfiehlt C. Schwedt in Schönberg.
Gute Eßkartoffeln hat zu verkaufen H. Duve in Schönberg.
Petroleum-Kochapparate mit 1, 2 und 4 Flammen empfiehlt
W. Wieschendorff, Klempner in Schönberg.
(H32376)
Tüchtige
Agenten
oder solche Personen, die hiezu die Eigenschaft besitzen, werden zum Verkaufe von Anlehns=Loosen und Staatspapieren gegen monatliche Terminzahlung, für alle größeren Orte von einem Leipziger Bankhause gesucht. Die Provisionsbedingnisse sind sehr günstig. Offerten sind zu richten unter M. U. 959 an Haasenstein & Vogler in Leipzig.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 40 Seite 4]Nähmaschinen
verschiedener Systeme aus den renommirtesten Fabriken zu Fabrikpreisen,
Handnähmaschinen vorzüglicher Construction,
ferner Lager von Maschinenöl, Garnen und Seide empfiehlt
Julius Schweigmann in Schönberg.
Die Delicatessen=Handlung
von
H. Dittmer in Lübeck,
Trave bei der Holstenbrücke 372.
empfiehlt ein reichhaltiges Lager von allen Arten Delicatessen, Conserven, Südfrüchten, Caviar, Anchovis, Sardellen u. d. m.
Wiederverkäufer erhalten angemessenen Rabatt.
Auswärtige Aufträge werden prompt ausgeführt.
E. Stiller's Maschinen-Niederlage in Lübeck,
Nr. 483 an der Trave bei der Engelsgrube,
hält vorräthig und empfiehlt:
Universal-Säemaschinen, 3 schaarige Saat- und Acker-Pflüge, verbesserte Royal-Mähmaschinen, Kirby, Grasmäher, und Stahl-Hungerharken.
Viehwagen mit Gallerie, Häcksel- und Rübenschneider, Lawrencer Milchkühler, Lefeldts rotirende Butterfässer- und Käsepressen, Dänische Butterkneter, Radelsortir-Cylinder, verstellbare Korncylinder, Kalbfütterer, eiserne Ferkel- und Schweinetröge, sämmtliche neuester Construction.
Ein jüngeres Dienstmädchen
wird noch zu Johannis für leichte Arbeit bei einem Lohn von 16 bis 18 Thalern jährlich gesucht von
Frau Marie Konow.
Schönberg, den 24. Mai 1875.
Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk
in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.
All den lieben Bewohnern Schönbergs, die schon seit längerer Zeit sich sowohl für meinen seligen Mann wie auch für mich interessirt haben und auch noch immer fortwährend ihr Wohlwollen für mich an den Tag gelegt haben, sage ich bei meiner Abreise von hier meinen herzlichen Dank, und ich werde späterhin noch oft mit Liebe an meine Wohlthäter und Freunde zurückdenken.
Louise Fischer.
Neue Agenturen
werden für ein überall gangbares respectables Geschäft gesucht. Dasselbe bedarf keiner besonderen kaufmännischen Kenntnisse, ist auch als Nebengeschäft leicht zu führen und wirft sehr gute Provision ab. Offerten sind in der Exped. d. Bl unter den Buchstaben A. B. schleunigst abzugeben.
Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei
Emil Jannicke,
Bandagist.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
J. Hillefeld,
Commissions=Lager
von
gewebten Strümpfen - Prima Qualität -, sowie Leinen, Taschentücher, Tischzeug, Damast-Servietten, Handtücher, federdichte rosa Lustre und Köper, Neglige Stoffe, Reps, Strickgarn etc. etc. zu mässigen aber festen Preisen.
(Zahlung contante)
Lübeck, Ob. Alfstrasse No. 54, 1. Treppe hoch.
Am Donnerstag und Freitag, den 27. und 28. Mai, findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen statt, wozu ich ganz ergebenst einlade. Büchsen, sowie Schießbedarf, wird von mir gehalten. - Der Satz von 3 Schüssen kostet 1 Mk., worauf nur 1 Gewinn fällt.
Ebenso bringe ich in Erinnerung, daß an beiden genannten Tagen ein
Grosses Concert,
ausgeführt von 15 Mann Musiker, abgehalten wird.
Gastwirth Kaven
in Pogetz.
Am 31. Mai und 1. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen
statt, wozu ich meine werthen Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten und kostet der Satz von 3 Schüssen, worauf aber nur 1 Gewinn fallen kann, 1 Mk.
Gastwirth Jabs
in Schlagresdorf.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 17 | M | 50 | |
bis | 18 | M | 75 | . |
Roggen | 15 | M | 75 | |
bis | 15 | M | 90 | . |
Gerste | 15 | M | - | |
bis | 15 | M | 60 | . |
Hafer | 17 | M | 50 | |
bis | 18 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | 50 | |
bis | 19 | M | 50 | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | 21 | M | - | |
bis | 24 | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,00 - 1,05 . |
Hühner d. St. M | 1,35 - 1,80 . |
Tauben d. St. M | 0,30 - 0,45 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,82 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,45 - 0,52 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 0,90 - 1,05 . |
Eier 6 - 7 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,52 . |
Spargel pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,90 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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