[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 1] Politische Rundschau.
Deutschland. Obwohl der Kaiser Alexander von Rußland schon seit dem 13. Mai Berlin verlassen hat und nunmehr in Ems verweilt, wird dennoch sein Besuch in Berlin noch immer von allen Zeitungen Deutschlands sowohl als auch des Auslandes besprochen und die Bedeutung desselben erörtert. Wie es heißt ist Rußland entschlossen, die deutsche Politik in der deutsch belgischen Angelegenheit zu unterstützen und möglichst auch bei England dahin zu wirken, daß Belgien zu einem sachlichen Entgegenkommen bestimmt werde. Ueberhaupt aber werde Rußland sich die Wahrung des europäischen Friedens angelegen sein lassen. - Friede ist übrigens heute wieder das Grundthema aller Zeitungen, nach dem neulichen unheimliche Kriegsgeschrei dem Leser gewiß eine wohlthuende Erscheinung; nur ist es auffallend, daß die berliner offiziösen Zeitungen, wie die "Post" und die "Nordd. Allgem.," die vor der Kaiserzusammenkunft am lautesten in die Kriegsposaune stießen und überhaupt das Zeitungsgeschwätz von "Krieg in Sicht" angefangen haben, nunmehr nicht nur am lautesten den Frieden verkünden, der nie gefährdet sei, sondern auch thun, als hätten sie denselben nie in Zweifel gezogen. Noch verwunderlicher aber ist, daß England sich das Verdienst zuschreibt, diesmal die Kriegsgefahr abgewandt zu haben. Die britische Regierung habe sowohl in Berlin als auch in St. Petersburg geeignete Schritte gethan, und ihre Bemühungen seien nicht nur vom glänzendsten Erfolg gekrönt. Sondern auch in Berlin und in Paris dankbar anerkannt worden: so lauten englische Nachrichten.
Der deutsche Kronprinz ist am Tage vor Pfingsten wieder in Italien angekommen und in Venedig mit seiner Frau Gemahlin zusammengetroffen, wo sie am Abend mit einem von Musik begleiteten Fackelzuge begrüßt wurden.
Dagegen ist unser Erbgroßherzog am selben Tage aus Italien wieder in Neustrelitz eingetroffen, um das heilige Pfingstfest im Kreise seiner Familie zu feiern.
Der Bundesrath hat vorgestern seine durch das Pfingstfest unterbrochenen Arbeiten wieder aufgenommen. Demselben sollen durch den Präsidenten Delbrück noch wichtige Vorlagen in Aussicht gestellt sein, die noch vor den Sommerferien zu erledigen wären.
In der kaiserlichen Admiralität wird gegenwärtig eine große Thätigkeit entwickelt. Es sind augenblicklich 4 Panzerfregatten, 2 Panzerkorvetten, 3 Glattdeckskorvetten, 3 Kanonenboote und 3 Torpedoboote in Bau begriffen, nachdem vor zwei Monaten die Panzerkorvette "Hansa" vom Stapel gelaufen ist.
Der Reichskanzler Fürst v. Bismarck ist am Sonnabend vor Pfingsten mit seiner Familie auf seinen lauenburgischen Besitzungen eingetroffen und gedenkt bis zu dem am 28. Mai in Aussicht stehenden Besuche des Königs von Schweden in Berlin daselbst zu verweilen.
Ein gegen den Reichskanzler sowie gegen den Kultusminister Dr. Falk gerichtetes Komplott soll entdeckt sein, und den "D. N." zufolge ist in Krakau ein Pole verhaftet worden, der an der Spitze desselben stehen soll. Wie hinzugefügt wird, weisen die aufgefundenen Spuren auf polnische Priester als Anstifter hin. Näheres wird abzuwarten sein.
Der russische Reichskanzler; Fürst Gortschakoff, der in Berlin wiederholt längere Unterredungen mit dem deutschen Reichskanzler gehabt hat, befindet sich zu dreiwöchentlichem Aufenthalt seit dem 14. Mai in Baden-Baden.
Zwischen dem berliner Oberkirchenrath und dem preußischen Kultusminister soll eine ernste Differenz bestehen. Ersterer hat nämlich, um den Beweis zu erhalten, daß die evangelische Kirche nach Erlaß des Verfassungsveränderungsgesetzes mit anderem Maße gemessen werde, als die katholische, vom Kultusminister gefordert, daß derselbe noch in dieser Session dem Landtage eine Vorlage zugehen lassen soll, durch welche vom Staate die nöthigen Gelder zur weiteren Ausführung der Synodalordnung gefordert werden sollen. Der Kultusminister fürchtet aber, die schon eingeleiteten Wahlen zu den Provinzialsynoden möchten im "orthodoxen" (!) Sinne ausfallen, und will diese erst abwarten, ehe an Bewilligung der Gelder gedacht wird!
Welch schlimmen Einfluß das Civilehegesetz zumal in größeren Städten auf die kirchlichen Verhältnisse ausübt, zeigt Altona, wo von den civiliter geschlossenen Ehen etwa die Hälfte ohne kirchliche Trauung und von den Geborenen bis zu 75 pr. Ct. ohne Taufe geblieben sein sollen, gewiß ein schlimmes Resultat, das jeden Christen, der weiß, was er an seiner hl. Taufe hat, mit Schmerzlicher Trauer und Besorgniß erfüllen muß!
Soeben ist das achte Heft des Generalstabswerkes über den deutsch=französischen Krieg erschienen, welches die Schlacht von Sedan darstellt. Das ganze ist ein überaus interessantes und sehr empfehlenswerthes Werk.
Die Budget=Kommission des preußischen Abgeordnetenhauses hat die Uebernahme der pommerschen Centralbahn und der berliner Nordbahn seitens der Regierung genehmigt.
Die wegen verweigerter Zeugenaussage in Sachen des päpstlichen Geheimdelegaten in Posen lange Zeit im Gefängniß zurückgehaltenen katholischen Geistlichen sind aus ihrer Haft entlassen worden, weil die Staatsanwaltschaft "bei der veränderten Sachlage auf ihrem Zeugniß nicht mehr bestehe." Man will daraus schließen, daß der Geheimdelegat entdeckt sei; möglich aber auch, daß man die Nachforschung als erfolglos aufgegeben hat, oder daß eben die Gefängnisse nicht mehr ausreichen, um alle "Verbrecher" unterzubringen.
Der Kaiser von Oesterreich ist am Tage vor Pfingsten nach Wien zurückgekehrt und dort enthusiastisch empfangen worden.
In England hat kürzlich der deutsche Botschafter, Graf Münster, durch eine im "Nationalklub" gehaltene Rede in weiten Kreisen peinliches Aufsehen erregt. Derselbe hat nämlich auf Grund der Vorgänge in Irland dem britischen Reiche denselben Kampf in Aussicht gestellt, den Deutschland jetzt kämpfe, und den Engländern den guten Rath ertheilt, "sich bei Zeiten vorzusehen!" Die Herren
[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 2]Engländer aber, die sich selber und sich allein für die besten Politiker halten, wollen sich solchen guten Rath nicht gefallen lassen, und die Rede wird im Parlament zum Gegenstand einer Interpellation gemacht werden.
Daß übrigens das englische Parlament sich nicht bloß mit hochpolitischen, sondern unter Umständen auch mit recht praktischen Dingen beschäftigen kann, zeigt der Gesetzentwurf, welchen der menschenfreundliche Earl of Shaflesbury eingebracht hat, und durch den verhütet werden soll, daß ferner noch die armen Schornsteinfegerjungen in die engen Schornsteine hineinklettern und ihr Leben einbüßen, wie es neuerdings öfter vorkommen soll, und wie es im Jahre 1864 bei 23 Knaben geschehen ist.
Aus Spanien ist zu berichten, daß, wie es heißt, der König Alfons selber unter Assistenz des Generals Despujols persönlich das Oberkommando im Krieg gegen die Karlisten übernehmen will.
- Göttingen, 10. Mai. Während der letzten drei Tage, 7., 8. und 9. Mai feierte das Corps "Hannovera" hier sein Stiftungsfest, wozu von nah und fern die "alten Herren" zusammengekommen waren, von denen der älteste, der frühere hannoversche Minister Bacmeister, das 102te Semester zählte. Leider fehlte der lang erwartete ehemalige Corpsbursche und jetzige Reichskanzler Fürst Bismarck. Von diesem ging während des Festes an den Geh. Regierungsrath Oldekop folgendes Telegramm ein: "Ich bitte Dich, allen Commilitonen, die sich meiner freundlich erinnern, mein aufrichtiges Bedauern darüber auszusprechen, daß mein Gesundheitszustand mir die beabsichtigte Theilnahme an dem Feste der Erinnerung an unsere frohe Jugendzeit verbietet, und ihnen meine herzlichen Wünsche für jeden Einzelnen und für die hohe Schule, in der wir Deutschland dienen lernten, zu überbringen. v. Bismarck." Das Corps erwiderte telegraphisch: "In Erwiderung auf das soeben eingegangene Telegramm bringt das zum Stiftungsfeste vereinigte Corps "Hannovera" seinen früheren Consenior Otto von Bismarck seinen schönsten Gruß und reiht auf sein Wohl einen stärkenden Salamander mit dem alten Corpswahlspruche: "Nunquam retrorsum" und mit dem neuen: "fortes adjuvat fortuna!" - Der frühere Corpsbursche der "Hannovera," Rudolph v. Beuningsen, war leider durch seine Geschäfte als Präsident des Abgeordnetenhauses verhindert, zu dem Commerse sich einzufinden.
- (Ein seltener Handwerksbursche) Tiegenhof 6. Mai. Ein eigenthümlicher und in seiner Art wohl recht seltener Zug bewegte sich am 1. d. durch unsere Hauptstraße. Vornan ging langsamen Schrittes ein Handwerksbursch, den Wanderstab in der Hand, ein kurzes Pfeifchen im Munde, das Ränzel auf dem Rücken und den Kopf mit einem blank überzogenen Hute bedeckt, wie ihn die Handwerksburschen vor 50 Jahren zu tragen pflegten. Ihm folgten fast sämmtliche hiesige Handwerksmeister mit dem Gesange: "Wie hat es Gott so schön bedacht, daß er die Wanderburschen schafft." Man sah es dem voranschreitenden Handwerksburschen, welchem das feierliche Comitat galt, an, daß er kein Handwerksbursche nach heutigem Zuschnitt sei, sondern daß er einer längst verflossenen Periode angehörte; er hat bereits den 70. Frühling erlebt und feierte heute das 50jährige Jubiläum seines Aufenthalts in unserer Stadt. Heute vor 50 Jahren zog derselbe Handwerksbursche damals ein junger fideler Geselle, in demselben Costüm in unsern Ort ein, ließ sich hier als Meister nieder und fand eine neue, ihm bald lieb gewordene Heimath. (E. Z.)
Anzeigen.
Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe eines beim hiesige Husarenstalle befindlichen Faden Buchen=Knüppelholzes haben wir einen Termin auf Montag, den 24. d. J, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 16. Mai 1875.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Der alte Schweinestall bei der Baracke Nr. 6 auf der Meierei Westerbeck soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu an Ort und Stelle Termin auf Donnerstag, den 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Bedingungen vor Eröffnung des Verkaufs bekannt gemacht werden, auch in der hiesigen Registratur eingesehen werden können.
Schönberg den 15. Mai 1875.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Oeffentlich meistbietender
Zwangsverkauf eines Grundstücks.
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Das dem Maurermeister Schultz in Ratzeburg gehörige, in der Fischerstraße unter Nr. 242 daselbst belegene Wohnhaus nebst Zubehör (Schuld= und Pfandprotoll vol. VI. fol. 239.) soll, ausgeklagter Forderung wegen, im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden und ist zu diesem Ende
erster Termin auf
den 11. Mai 1875, Vorm. 11 Uhr,
zweiter Termin auf
den 9. Juni 1875, Vorm. 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf
den 8. Juli 1875, Vorm. 11 Uhr,
vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderung irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses
am 9. Juni 1875, Vorm. 11Uhr,
anzumelden und zu bescheinigen.
Auswärtige haben auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 16. April 1875.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer. (H. 0984 b.
Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstückes und Gläubiger=Aufruf.
In Gemäßheit Verfügung des Königlich Herzoglichen Kreisgerichts zu Ratzeburg soll die, dem Anbauer und Schuster Franz Jochen Heinrich Leopoldt zu Gr. Berkenthin gehörige, daselbst belegene Anbauerstelle c. p. (Schuld= und Pfandprotocoll des Amts Ratzeburg vol. I. Fol. 35) ausgeklagter Forderung halber, im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden, und ist zu diesem Ende
erster Termin auf
den 18. Mai 1875, Vorm. 11 Uhr,
zweiter Termin auf
den 16. Juni 1875, Vorm. 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf
den 15. Juli 1875, Vorm. 11 Uhr,
vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses
am 16. Juni 1875, Vorm. 11 Uhr,
anzumelden und zu bescheinigen, Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtshof zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 1. Mai 1875.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
(H.01042b.) Bodmer.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 3]Von Ostern d. J. ab ist das jährlich zu zahlende Schulgeld für die hiesige Stadtschule nachstehend festgestellt:
in der Bürgerschule: 1. Classe 22 M., 2. Classe 18 M., 3. Classe 16 M., 4. Classe 12 M., 5. Classe 10 M.
in den beiden Classen der Voksschule, sowie in der Grundclasse je 8 M.
Von 3 die Schule besuchenden Geschwistern zahlt das jüngste nur halbes Schulgeld, das 4te, 5te u. s. w. Kind derselben Familie ist schulfrei.
Für Kinder, deren Eltern sich hier nicht dauernd aufhaltend, ist fortan nicht das doppelte, sondern nur das 1 1/2fache Schulgeld zu zahlen.
Rehna, den 14. Mai 1875.
Bürgermeister und Rath.
Auctions=Anzeige.
Am Donnerstag den 27. Mai c., Mittags 12 Uhr, soll in der Behausung des Hauswirths Mustin in Campow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Chatulle mit Aufsatz, 1 Lehnstuhl, 1 großer Tisch, 1 eichener Koffer, 1 Rommel, 1 Phaeton.
Schlagsdorf, den 17. Mai 1875.
Krüger, Landreiter.
Bekanntmachung.
Die abermalige Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 18. Mai 1875.
Die Armenbehörde.
Heute feieren den glücklichen Tag ihrer ehelichen Verbindung
Bernhard Drenkhahn
Elisabeth Drenkhahn geb. Möbius.
Kreuzburg in Oberschlesien, d. 20. Mai 1875.
Marie Reckeweg
Theodor Wieschendorf
Verlobte.
Paderborn. Stove in Mecklenburg
im Mai 1875.
Johanna Prütz
Heinrich Oldörp
Verlobte.
Fleeth. Kl. Mist.
Allen Denjenigen, welche meinem Manne die letzte Ehre zu seiner Ruhestätte erwiesen, besten herzlichsten Dank.
Wwe. S. Schleuß geb. Grevsmühl.
Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1874 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 66 2/3 Procent der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten,, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 20. Mai 1875.
Wilh. Schrep,
Agent der Feuerversicherungsbank f. D. zu Gotha.
Weißen und gelben Ripps,
sowie
weiße und gelbe halbklare Stoffe (neu) zu Sommer= und Ball=Toiletten
empfiehlt
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Echter frischer Gottländ. Kalk
aus dem Schiff Phönix, Capt. Holtmann von Gotland und
echter Portland=Cement
bei W. J. Heymanson,
H. 01038 b. Lübeck, Trave 300.
Neue Sendung von
Hosendrellen
in glatt und bunt, in großer Auswahl, zu billigen Preisen. sowie
Kornsäcke
zu verschiedenen Preisen empfiehlt
Schönberg 1875.
Heinrich Creutzfeldt.
NB. Bemerke noch, daß ich nach wie vor gegen comptante Zahlung 4 % (von jedem Thaler 2 Schillinge) Rabatt gebe.
Mit einer Sendung ganz neuer Sonnenschirme empfiehlt sich Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg 1875.
Neue Sendung Sonnenschirme
in schöner Auswahl soeben eingetroffen bei
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Sey verkaufe aus meiner Brauerei.
C. Schwedt in Schönberg.
Drains
aus der Ziegelei des Herrn A. Capell, Hammer, sind wieder in bekannter prima Qualität eingetroffen und empfiehlt sich
W. Holldorf in Schönberg.
Gute Eßkartoffeln hat zu verkaufen H. Duve in Schönberg.
Allerbestes Wagenfett
aus der Fabrik von Wilhelm Scheel in Rostock, garantirt mit 96-97 % Fettgehalt, in großen Gebinden 20 Mark, in kleinen Gebinden 21 Mark.
Bestes Wagenfett
aus derselben Fabrik, in großen Gebinden 18 Mark, in kleinen Gebinden 19 Mark.
Maschinenöl
in allen Sorten aus genannter Fabrik von 40 Pf. an pro Pfund empfiehlt
Schönberg. H. Duve.
Stahlspaten, Gartenharken,
eiserne und stählerne
Schaufeln
in allen Formen,
sowie deutsche, schweizer und englische
Kohlenplätteisen
empfiehlt C. Schwedt in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 4]Nähmaschinen
von 20 Thaler bis zu den theuersten unter Garantie liefert zu Fabrikpreisen
Julius Schweigmann in Schönberg.
Grau u. weißes engl. Leder
in ganz vorzüglicher Qualität zu außergewöhnlichen billigen Preisen empfiehlt
August Creutzfeldt, Schönberg.
Hals= und Brustkranke sollten im Sommer
mindestens einige Zeit in eine gegen Nord= und Ost=Wind geschützte, gemüthliche Gegend ziehen und neben Ruhe und Luft noch Milch und eine nahrhafte Kost genießen. Jeder schnelle Wechsel zwischen warmer und kalter Luft, sowie das Einathmen der kalten Morgen= und Abendluft ist ihnen schädlich, dagegen eine reine, warme Waldluft besonders vortheilhaft. Die Wohnung, namentlich das Schlafzimmer sei sonnig, trocken und gut gelüftet. Als ein sehr wichtiges diätetisches Linderungsmittel ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig zu empfehlen und gewiß von großem Nutzen. Nur wolle man sich vor den zahlreichen, auf die Täuschung des Publikums spekulirenden Nachpfuschungen desselben hüten und sorgfältig, um nicht betrogen zu werden, darauf achten, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig. Seit dem Jahre 1861 erfunden und während dieses fünfzehnjährigen Zeitraumes in stets gleicher Güte fabricirt von L. W. Egers in Breslau, nur dann echt ist, wenn jede Flasche dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die Fabrik=Niederlage ist bekanntlich bei
Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
Hierdurch machen wir die ergebene Anzeige, dass wir am heutigen Tage Herrn Schmiedemeister L. Heyck in Lübeck, gr. Gröpelgrube 453, den alleinigen Verkauf unserer Fabrikate für Lübeck und Umgegend übertragen haben. Herr Heyck wird von uns einige Maschinen zur Ansicht erhalten und Montagen, sowie etwaige Reparaturen prompt und billigst besorgen. Indem wir nun die Versicherung geben, dass wir, gestützt durch langjährige Erfahrung und unsere vorzüglich eingerichteten Werkzeuge, eifrigst bemüht sein werden, unser gutes Renommée stets zu wahren, bitten wir, Herrn Heyck mit Aufträgen vertrauensvoll beehren zu wollen.
Eisengiesserei & Fabrik landwirthschaftlicher Maschinen.
Goetjes & Schulze in Bautzen.
Eine gute milchgebende Ziege ist zu verkaufen. Näh. in d. Exped. d. Anz. z. Schönberg.
Verloren
am Sonnabend vor Pfingsten eine goldene Repetir=Uhr von einem Landbriefträger. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine gute Belohnung abzugeben in der Exped. d. Anzeigen zu Schönberg.
Am 3. und 4. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen statt, wozu ich um zahlreiche Theilnahme freundlichst bitte.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Gleichzeitig erlaube ich mir anzuzeigen, daß an beiden genannten Tagen ein großes
Concert,
ausgeführt von 14 Musikern, stattfinden wird.
Creutzfeld,
Gastwirth in Carlow.
Am 31. Mai und 1. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen
statt, wozu ich meine werthen Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten und kostet der Satz von 3 Schüssen, worauf aber nur 1 Gewinn fallen kann, 1 Mk.
Gastwirth Jabs
in Schlagresdorf.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 23. Mai.
Früh=Kirche: fällt aus.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 17 | M | 50 | |
bis | 18 | M | 75 | . |
Roggen | 15 | M | 75 | |
bis | 15 | M | 90 | . |
Gerste | 15 | M | - | |
bis | 15 | M | 60 | . |
Hafer | 17 | M | 50 | |
bis | 18 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | 50 | |
bis | 19 | M | 50 | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | 21 | M | - | |
bis | 24 | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,00 - 1,05 . |
Hühner d. St. M | 1,35 - 1,80 . |
Tauben d. St. M | 0,30 - 0,45 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,82 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,45 - 0,52 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 0,90 - 1,05 . |
Eier 6 - 7 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,52 . |
Spargel pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,90 . |
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 5]Beilage
zu Nr. 39 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 21. Mai 1875.
Hans Unruh und Franz Wohlgemuth,
oder
Wie die Aussaat, so die Ernte.
Eine Erzählung aus dem Hamburgischen Volksleben.
(Schluß.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 39 Seite 6]Hans Unruh und Franz Wohlgemuth,
oder
Wie die Aussaat, so die Ernte.
Eine Erzählung aus dem Hamburgischen Volksleben.
[Schluß.]
- Im Erzgebirge haben jüngst an einem Tage die Blitze in 10 Orten eingeschlagen und gezündet. In einem Dorfe bei Lommatzsch schlug der Blitz in einen Leichenzug, erschlug einen Träger und verletzte drei sehr schwer.
- Der gescheiterte Dampfer Schiller ist mit 60,000 Pfd. Sterling versichert, das Metall extra mit 60,000 Pfd.
- In einem großen Eisblocke, welcher sich in Folge des Thauwetters vom Mont Blanc in der Schweiz losgelöst hatte fand man dieser Tage den Körper eines Amerikaner Blackford, der vor drei Jahren den Mont Blanc ohne Führer erstiegen hatte und spurlos verschwunden war. Die Gesichtszüge waren vollständig gut erhalten und auch die Kleider.
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