[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 1] Publicandum.
Es wird hindurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1855 oder früher geborenen militärpflichtigen jungen Leute, sowie diejenigen, welche mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht noch nicht versehen sind, sich Behufs Eintragung ihrer Namen in die Militair=Stammrollen bei den mit Führung derselben beauftragten Behörden anzumelden haben und zwar
1. Diejenigen, welche sich am Orte ihres gesetzlichen Domicils aufhalten, an diesem, sowie
2. Studenten, Schüler, Haus= und Wirthschafts=Beamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgesellen, Dienstboten, Fabrikarbeiter und andere in ähnlichen Verhältnissen lebende Militairpflichtige an dem Orte, wo sich die Lehranstalt befindet, resp. wo sie in Arbeit stehen etc.
Dabei wird darauf aufmerksam gemacht, daß außerhalb des hiesigen Fürstenthums Geborene sich bei der Anmeldung durch Abgabe eines Geburtsscheines zu legitimiren und die schon Gemusterten ihren Musterungsschein vorzulegen haben.
Auf Grund vorstehender Bestimmungen werden alle militairpflichtigen jungen Leute aus dem hiesigen Fürstenthum, sowie deren Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrikherren u. s. w. nach Maßgabe des § 60 der Militair=Ersatz=Instruction hiemit aufgefordert,
spätestens bis zum 7. Februar d. J.
sich bei der Führung der Stammrollen beauftragten Behörden zu melden und zwar in den Dorfschaften bei den Ortsvorständen und in der Stadt Schönberg beim Magistrat.
Unterlassene Meldungen werden event. in Gemäßheit der im § 176 der Militair=Ersatz=Instruction vorgeschriebenen Strafbestimmungen geahndet werden.
Schönberg, den 26. Januar 1875.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. H. Wohlfahrt. F v. Dewitz. v. Arnim.
Publicandum.
In Gemäßheit der Verordnung vom 6. August 1873, betreffend die Heranziehung der Ersatz=Reservisten erster Classe zum Classifications=Geschäft - Armee=Verordnungsblatt Nr. 21 pro 1873 - wird hiedurch darauf hingewiesen, daß diejenigen
Ersatz=Reservisten I. Classe,
welche auf Grund ihrer häuslichen Verhältnisse für den Fall einer Mobilmachung zurückgestellt zu sein wünschen, sich mit ihren Gesuchen baldigst, jedenfalls noch vor dem Beginn der diesjährigen Musterung, an ihre resp. Ortsbehörden zu wenden haben und in dem Classificationstermine, welcher demnächst im Anschluß an das Musterungsgeschäft anberaumt werden wird, erscheinen müssen.
Die Ortsvorsteher werden aufgefordert, diese Bekanntmachung möglichst zur Kenntniß der Betheiligten zu bringen und den §. 4 der Bestimmungen über Classificirung der Reserve= und Landwehr=Mannschaften rücksichtlich ihrer häuslichen und gewerblicher Verhältnisse - officieller Anzeiger Nr. 19 pro 1868 - auch rücksichtlich der Ersatz=Reservisten I. Klasse zu befolgen.
Schönberg, den 29. Januar 1875.
Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungs=Bezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
In Vertretung:
F. v. Dewitz.
- Wir bekommen eine Reichsbank in Berlin mit zahlreichen Filialen in größeren und kleineren Städten des Reiches. Diese Bank ist eine schwere Geburt schon in den Commissionen hat sie viel Kopfzerbrechens gemacht, es waren fast so viel Ansichten als Köpfe, wie sie einzurichten, auszustatten u. s. w. sei. Auch im Reichstage selbst waren die Verhandlungen über das Bankgesetz lebhaft, aber was das große Publikum betrifft, so ergeht es ihnen wie wailand Klopstocks Messias: sie sind den meisten etwas dunkel und mehr angestaunt und bewundert als gelesen und verstanden.
- Von Zeit zu Zeit werden die Reichstagsabgeordneten an ihre Sterblichkeit erinnert. Als sie jüngst über das Bankgesetz verhandelten, löste sich ein mächtiges Stück Stuccatur von der Decke
[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 2]ab und fiel dicht neben dem Hessen Oetker nieder. Nicht einmal das Centrum erkannte darin den Finger Gottes, sondern Alle nahmen die Sache anfangs leicht; im weitern Verlaufe aber muß der Abgeordnete Windthorst ernstlich über Newtons Gesetz der Schwere nachgedacht und gefunden haben, daß ein Stück Cement von 15-20 Pfund Schwere, welches aus einer Höhe von ungefähr 50 Fuß auf Schädel herabfällt, die keinen Widerstand durch Haardecke entgegenzusetzen haben, tödtlich wirken könnte. Als er daher den Antrag auf Vertagung und gründliche Untersuchung des Hauses stellte, war die Mehrheit für den Antrag.
- 30 Männer des Reichtags bilden die Justiz=Commission. Sie bleiben auch nach dem Schluß des Reichstags zusammen und machen die neuen Justizgesetze für das deutsche Reich fertig. Zu ihrem Vorsitzenden haben sie den bekannten Miquel, zu dessen Stellvertreter Schwarz (aus Dresden) gewählt.
- Die bayerischen Bischöfe haben in einer gemeinschaftlichen Adresse an den König ihr Bedenken gegen Einführung des Reichsgesetzes über die Civilehe in Bayern ausgesprochen.
- Graf Arnim wartet seinen Prozeß 2ter Instanz in Nizza ab, um sich dort zu erholen.
- In der Schweiz gehen die Altkatholiken mit dem Plan um, sich ganz und gar vom Papste loszusagen, die Ehelosigkeit der Priester, die Ohrenbeichte und die letzte Oelung abzuschaffen und beim Gottesdienst nicht nur in der Predigt, sondern auch in der Messe die Landessprache einzuführen.
- In Gegenwart der von der deutschen Regierung zur Uebernahme des Schiffes beauftragten Commissare hat die erste Probefahrt der in England erbauten Deutschen Panzerfregatte "Kaiser" kürzlich statt gefunden, und einen sehr guten Verlauf genommen. Bei dieser Probefahrt wurden alle bei den Probefahrten der englischen Kriegsschiffe üblichen Arrangements befolgt. Der "Kaiser", der 5000 Tonnengehalt hat, wird bei seiner Ankunft in Deutschland mit 9 Krupp'schen Stahlkanonen von je 22 Tonnen versehen werden, und gehört zu den furchtbarsten Eisenpanzern, die noch jemals gebaut sind.
- Cincinnati, 10 Januar. Wer sich heutzutage noch dem Glauben hingiebt, Amerika sei das freieste und das glücklichste Land der Welt, der ist jedenfalls wenig mit unseren Verhältnissen vertraut und liest keine amerikanische Zeitung. Wenn man mit Militär eine vom Volke erwählte gesetzgebende Behörde auseinander jagt, wie dies soeben in New=Orleans geschehen ist, wenn man ganze Staaten durch ein betrügerischer Wahlsystem von Washington aus knebeln kann , wie dies seit Jahren in mehreren Südstaaten der Fall war, und trotzdem behauptet, wir seien ein freies Volk, so wird das dem gesunden Unterthanenverstande schwerlich einleuchten. Und leider ist dies keine Uebertreibung, sondern die nackte Wahrheit. Unsere freien Institutionen, auf die wir ehedem der ganzen Welt gegenüber stolz hinwiesen, existiren blos noch auf dem Papier. Man brauche kein Schwärmer für die Monarchie zu sein und wird dennoch, wenn man sie gegenwärtig mit unserer Regierung vergleicht vieles an ihr entdecken, was selbst einem Republikaner gefallen muß. - Sieht es nun mit der vielgepriesenen Freiheit schon schlimm genug aus, so ist es mit unserer "Glücklichkeit" augenscheinlich noch viel schlimmer bestellt. Außer San=Franzisko, wo der Handel und Wandel in voller Blüthe stehen soll, existirt keine Stadt in Amerika, die nicht Tausende und Abertausende von Armen aufwiese, welche in Elend und Noth leben. Tausende von arbeitsfähigen und arbeitslustigen Familienvätern müssen Frau und Kind darben sehen und sind dennoch nicht im Stande, Abhülfe zu schaffen, weil es ihnen rein unmöglich ist, irgend welche lohnende Beschäftigung zu finden. Für sie ist das Alles eigentlich nichts Neues. Schon früher habe ich meine Landsleute darauf aufmerksam gemacht, wie gewagt es ist, aufs Gerathewohl nach Amerika auszuwandern. Mancher wird mir wahrscheinlich meinen wohlgemeinten Rath übel gedeutet und mich sogar im Stillen einer falschen Darstellung der Verhältnisse beschuldigt haben; das wird mich aber nicht abhalten, wie seither die Wahrheit zu schreiben. Wer sich dennoch nicht davon abhalten läßt, das Gewisse mit dem Ungewissen zu vertauschen, mag dies immerhin thun. Wem nicht zu rathen ist, Dem ist auch nicht zu helfen, oder wie Bock sagt: Die Dummen sterben nie aus.
- In Frankfurt sind zwei Thierquäler exemplarisch gestraft worden. Sie hatten einen in Hausen gekauften Ochsen auf dem Transport furchtbar gequält, ihm brennenden Zunder ins Ohr gelegt, ihn in die Weichtheile gestochen, ihn mit Ketten, nachdem die Stricke gerissen durch Pferde aus dem Graben schleifen lassen u. s. w. u. s. w. und den empörten Zuschauern, die mit Anzeige drohten, zugerufen: Ihr Lumpenkerle, wir können 200 Thlr. Strafe bezahlen! - Sie wurden angezeigt, aber nicht mit Geld, sondern mit Haft gestraft jeder mit 4 Wochen. V. R. W. Es waren zwei Metzger Cahn und Heß.
- Die alten Mönche waren Kenner des irdischen Jammerthales und bauten Klöster, wo es ihnen am Schönsten erschien und Teiche voll guter Fische in der Nähe waren. Die Gastwirthe unserer Zeit sind bei den Mönchen in die Schule gegangen und setzen ihre Wirthshäuser auf jeden schönen viel besuchten Berg und in jedes schöne Thal, auch des Fischfanges halber. Sogar über der weltberühmten Heidelberger Schloßterasse siedelt sich ein Gastwirth an und verhängt, wie zu fürchten, ein Stück Natur, obgleich auf dem Berge und in der Stadt an Wirthshäusern kein Mangel ist.
- Der Weichensteller der französischen Nordbahn Josef Hazard sollte vor einigen Tagen, um halb sieben Uhr Morgens dem von Paris nach Lille und weiter verkehrenden Nachtzuge die Weiche stellen, als er sein Töchterchen etwa 50 Meter von derselben auf den Schienen spielen sah; gleichzeitig hörte er in der Ferne das Rasseln des Zuges. Hastig schrie er dem Kinde zu, zu ihm zu kommen. Dieses aber, nichts ahnend, sprang lustig auf den Schienen herum und rief: "Du fängst mich nicht! Du fängst mich nicht!" Im nächsten Augenblick erschienen aus dem Nebel die zwei rothen Signallaternen der Lokomotive. Der Wärter schloß eine Secunde die Augen. Ein Gedanke durchfuhr sein Gehirn - die Weiche nicht zu stellen, um sein Kind zu retten. Aber dann mußte eine entsetzliche Entgleisung des Zuges die Folge sein. Er verwarf diesen Gedanken, rief dem Kinde mit erlöschender Stimme zu: "Lege dich nieder!" und stellte die Weiche. Der Zug donnerte unmittelbar darnach vorüber, der Wärter aber fiel in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, saß sein Töchterchen wohlbehalten neben ihm; es hatte sich, im letzten Augenblick die Gefahr begreifend, zwischen den Schienen platt niedergelegt und der Zug war über das Kind hinweggefahren, ohne es zu beschädigen. Die Bahngesellschaft hat dem wackern Weichensteller eine Belohnung zukommen lassen.
- Letzten Sonntag sprang ein wandernder Schuhmachergeselle in Freiburg (Schweiz) von der 170 Fuß hohen Kettenbrücke in die Saone. Einige junge Leute, welche den tollen Harrassprung sahen, eilten auf dem dortigen Zickzackwege den Berg hinunter, und es gelang ihnen, den Lebensüberdrüssigen noch rechtzeitig aus dem Wasser zu ziehen. Derselbe war vollständig unverletzt, versprach, eine solche Dummheit nie wieder zu begehen, und wanderte schon am andern Morgen seinen Rettern nochmals dankend, wohlgemuth zum Thor hinaus.
Anzeigen.
Auf Instanz eines Gläubigers soll das den Arbeitsmann Arndt'schen Minorennen in Schönberg gehörige, daselbst an der Rottensdorfer Chaussee sub Nr. 12g (jetzt Nr. 12 belegene Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Sonnabend, den 20. Februar k. Js., Vormittags 11 1/2 Uhr, der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 13. März k. Js., Vormittags 11 1/2 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt,
[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 3] wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden. Dem schuldnerischen Vormunde, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen. Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden. Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung ein Termin auf Sonnabende den 20. Februar k. Js., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 10. December 1874.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Vom 1. Februar c. ab decken auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler
Y. Lucullus, Fuchshgst., v. Lucullus a. e. Ivenacker Stute.
Norfolk, dbr. Hgst., v. Y. Rustic, M. Romeo.
Y. Mambrino, dbr. Hgst., v. Mambrino a. e. meckl. Stute.
Pribislav, rothbr. Hgst., v. Comet a. d. Diana
zu den erhöhten Normalpreisen von 15. M. resp. 10 M. und 1 M. 50 Stallgeld an den Gestütsdiener; jedoch haben die Herren Gutsbesitzer Pächter etc. 3 M. Stallgeld zu zahlen.
Neustrelitz, den 19. Januar 1875.
Großerzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.
Verpachtung.
Am Montag den 8. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, soll im Kruge zu Lüdersdorf die der Schmiede=Wittwe Schütt zu Wahrsow gehörende Wiese und das derselben zuständige Ackerstück öffentlich meistbietend auf 6 hintereinander folgende Jahre verpachtet werden. Die Bedingungen werden vor der Verpachtung begannt gemacht.
Kutzbach, Landreiter.
Allen Denen, die sich unserer an unserm goldenen Hochzeitstage so freundlich erinnert und uns durch gütige Gaben überrascht haben, sagen wir hiedurch unsern herzlichsten Dank unter Hinzufügung des Wunsches, daß es auch ihnen vergönnt sein möge unter Gottes gnädigem Schutze ein zufriedenes glückliches Alter zu erreichen.
Johann Westphal und Frau, geb. Schultz.
Schönberg, den 1. Februar 1874.
Am 28. Jan. entschlief nach längerem Leiden sanft und ruhig unsere gute Mutter und Schwiegermutter, Frau Sophia Hedwig Ladendorf, geb. Boy aus Schönberg, in ihrem 76. Lebensjahre. Auf's tiefste betrauert von ihren Angehörigen und Freunden.
Hauptlehrer H. Ladendorf und Frau,
geb. Wolff. Hamburg.
Todes=Anzeige.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse starb heute Morgen 7 Uhr nach achttägigem Krankenlager mein innigst geliebter Mann, der Goldschmied
Theodor Creutzfeldt
im Alter von 32 Jahren.
Um stilles Beileid bittet die tiefbetrübte Gattin
Wilhelmine Creutzfeldt, geb. Badstein.
Schönberg, den 31. Januar 1875.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 4. Februar, Nachmittags 3 Uhr, statt.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Ich suche zu Ostern d. J. einen mit guten Zeugnissen versehenen
Pferdeknecht
Lohn pro Jahr 240 Mark.
Ratzeburg.
A. Glamann.
Mühlenbesitzer.
Berlinische
Feuer=Versicherungs-Anstalt.
Gegründet: 1812.
Wir bringen hiemit zur öffentlichen Kenntniß daß unsere Agentur in Schönberg auf den
Herrn J. Ludw. D. Petersen daselbst
übergegangen ist, welcher wegen der bestehenden Versicherungen das Nöthige veranlassen, und jeder Zeit neue Anträge entgegen nehmen wird.
Schwerin, 12. Januar 1875.
Die General=Agentur:
A. Schwencke u. Söhne.
Warnung.
Alles Fahren und Reiten in dem Fußsteige zwischen dem sogenannten Herrengarten und dem von mir gepachteten herrschaftlichen Acker, sowie alles Gehen von Unbefugten über meinen Acker nach dem Hasselholze, ferner das Grand und Sandgraben am sogenannten Brahmberge, sowie aus den Quellen am Bergabhange meines Ackers, unmittelbar am Ufer des Ratzeburger Sees, verbiete ich hiemit, und werde dabei Betroffene mit unnachsichtlicher Strenge der betreffenden Behörde zur Bestrafung anzeigen.
Bäck im Januar 1875.
H. Spolert.
Schüler, die die hiesige Schule besuchen sollen, finden zu Ostern freundliche Aufnahme. Wo? zu erfragen in der Exped. d. Bl.
Zu dem am Montag den 8. Februar stattfindenden
Maskenball
erlaube mir das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend ergebenst einzuladen.
Anfang präcise 7 Uhr.
Billets zu numerirtem Sperrsitz a 20 , Gallerie 12 , Maskenbillets 16 , sind vorher bei Herrn J. Schweigmann und bei mir zu haben. - Maskenbillets werden an der Casse gar nicht ausgegeben, sondern sind nur von Herrn J. Schweigmann oder von mir vorher zu beziehen.
Ergebenst
J. Köster, Wwe.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 4]Geschäfts-Eröffnung.
L. Cordes
791. Breitestraße 791 in Lübeck,
erlaubt sich, sein neu eingerichtetes Geschäft von
Thee, Chocoladen, Marzipanen, Zuckerwaaren und Bisquits
einem hochgeehrten Publikum Lübecks und Umgegend ergebenst zu empfehlen.
Preiscourante werden gerne franco übersandt.
Lübeck, den 23. Januar 1875.
Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1874.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt.
Schönberg. Wilh. Schrep.
Ausverkauf bei Ludwig Wendt in Lübeck
Bis Ende Februar
von allen Artikeln des reichhaltigen Lagers besonders auch schwarze und couleurte Seidenstoffe.
Zu Ostern suche ich einen kräftigen
Laufburschen.
Dom=Apotheke, Ratzeburg.
Th. Herold.
Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat Schuhmacher zu werden, wolle sich melden bei
D. Böttcher
in Ratzeburg.
Zu Ostern d. J. wird ein
Mädchen,
welches etwas kochen kann, in Hausarbeit und Garten nicht ganz unerfahren ist, gegen hohen Lohn gesucht.
Zu erfragen in der Expedition dieser Zeitung.
Zu Ostern oder später kann unter günstigen Bedingungen ein junger Mann als Lehrling bei mir eintreten.
C. Petersen,
Apotheker in Fürstenberg.
6-8 Wochen alte Ferkel sind jeden Mittwoch zu haben bei
Handelsmann Peters
in Selmsdorf.
Am Donnerstag den 4. Februar wird bei mir ein
Ball
stattfinden, wozu ich hierdurch meine geehrten Gönner und Freunde ergebenst einlade.
Gastwirth J. Lenschow
in Selmsdorf.
Roggen= und Weizenkleie
hat zu verkaufen
H. Vielhaack,
Bäckermeister in Schönberg.
Ein Pferdeknecht
wird auf dem Hofe Bauhof=Schönberg zu sofort oder Ostern gegen hohen Lohn gesucht. Auch kann daselbst eine tüchtige
Köchin
einen Dienst erhalten.
Ein Schornsteinfegergeselle
gesucht auf dauernde Arbeit von
F. Hoppe, Schornsteinfegermeister
in Kiel in Holstein.
Ein Mädchen,
das gut milchen kann, wird auch zu Ostern gesucht, gutes Zeugniß erforderlich. Lohn 135 Mark.
Ratzeburg.
A. Glamann.
Mühlenbesitzer.
Zu vermiethen:
2 Stuben, 2 Schlafstuben, Küche, 1 Speisekammer, 1 Abseite, Keller und Stallplatz.
Das Nähere in der Exped. der Anzeigen.
Auf dem Hofe Menzendorf bei Schönberg können zu Ostern
mehrere Tagelöhner
unter günstigen Bedingungen Wohnung erhalten, auch wird noch zu Ostern ein zuverlässiges, im Nähen bewandertes
Stubenmädchen
gegen hohen Lohn gesucht.
L. Langermann.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 17- 18 | | 30 | |
Roggen | 15 - 15 | | 60 | |
Gerste | 15 1/2 - 16 | | 80 | |
Hafer | 19 - 19 | | 50 | |
Erbsen | 16 1/2 - 19 | | 25 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 15 - 15 | | 75 | |
Winter=Raps | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 21 - 22 | | 20 | |
(Hierzu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 5]Beilage
zu Nr. 10 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. Februar 1875.
Die Hundertpfundnote. Erzählung von Guido Weiß. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 10 Seite 6]Die Hundertpfundnote. Erzählung von Guido Weiß. [Fortsetzung.]
Giesbert Freiherr v. Vincke richtet an die Männer und Frauen etc. folgendes Gedicht, das man von oben nach unten, von unten nach oben, von links nach rechts etc. lesen und sich je nachdem darüber freuen oder ärgern kann.
In Euch ist Stetigkeit |
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Ihr Männer, o fürwahr. |
O Frau'n bei Scherz und Leid, |
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Ihr bleibet wandelbar, |
Der hat sich gut bewehrt, |
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Wer Männerworten traut, |
Wer Frauenwort verehrt, |
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Der hat auf Sand gebaut, |
Als felsenfest ist kund |
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Stets, was der Mann verhieß |
Die Red' aus Frauenmund, |
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Ein Lufthauch leicht zerblies. |
Der Sang von Weibertreu, |
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Er sei verpönt hinfort |
Alt ist er, ewig neu! |
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Der Spruch: Ein Mann, Ein Wort! |
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