[ => Original lesen: 1874 Nr. 52 Seite 1] - Die Strelitzer Batterie ist am 30. Juni in Schwerin in einer Stärke von 4 Offizieren, 101 Mann und 48 Pferden eingerückt und hat Bürgerquartiere bezogen. Am 1. Juli hatte dieselbe Ruhetag und am 2. Juli ist sie mit den Batterieen der Schweriner Garnison weiter nach dem Lager in der Lockstedter Haide gerückt.
- Der Eisenacher Congreß der Sozialdemokraten Bebel=Liebknechtscher Linie verspricht recht interessant zu werden. Nach den Mittheilungen im Volksstaat handelt es sich im Allgemeinen um eine große Einigung und um eine große Aufhebung und zwar um eine Einigung aller Proletarien in der ganzen Welt und sodann um Aufhebung des Grundbesitzes und des Erbrechts "auf friedlichem Wege." Im Speziellen beantragt der Braunschweiger Bracke "die Zusammengehörigkeit des europäischen Proletariats," der Berliner Stamm "die Zusammengehörigkeit der Menschen und deren Förderung durch Völkergerichte und Schiedsgerichte," der Hamburger Geib "Beschränkung des Erbrechts an allen Arbeitsinstrumenten und allmälige Umwandlung des Grund und Bodens in Gemein=Eigenthum," Sylvanus "Aufhebung des Erbrecht und der Berliner Stamm zum Schluß: "gänzliche Beseitigung des Privat=Grundbesitzes." Nachdem Grund und Boden gemeinsames Volksbesitzthum geworden. Soll er nie wieder verkauft, sondern nur zum Besten der Volkskasse auf kurze Fristen verpachtet werden.
- Alle Zeitungen des Auslandes müssen vor der Ausgabe in Paris das Ministerium des Innern passiren. Aus demselben Grunde treffen sie 24 Stunden später in der Provinz ein.
- Der König von Hannover ist ernstlich erkrankt, so daß man für sein Leben fürchtet.
- In England will man's probiren, den Frauen das Stimmrecht zu geben.
- Der deutsche Kronprinz ist mit ganzer Familie nach England auf die Insel Wight abgereist.
- Von den deutschen Reichskassenscheinen werden ein Zehntel in Abschnitten von 50 Mark, drei Zehntel in Abschnitten von 20 Mark, Sechs Zehntel in Abschnitten von 5 Mark angefertigt.
- Die Pariser rothen Communisten, welche nach Neu=Caledonien verbannt sind, müssen furchtbar büßen. Der Sträfling muß mit Tagesanbruch aufstehen und unter sengender Sonne in den Regierungswerften arbeiten, sein Lohn ist null oder so gering, daß er sich nicht einmal Tabak dafür kaufen kann, seine Nahrung ist knapp und schmutzig. Nachts schläft er mit 19 Gefährten auf einem Feldbette. Nicht einen Augenblick des Alleinseins der Ruhe. Sonntags muß er sich waschen und, gleichviel welchen Glaubens in die katholische Kirche gehen. Er darf monatlich einen Brief schreiben und empfangen, aber beide werden geöffnet. Es befinden sich gegenwärtig 7000 Sträflinge in Neu=Caledonien. Abgesehen davon, daß jeder allen Launen und Grausamkeiten ausgesetzt ist, die in das Gehirn seines Wärters kommen, darf er von Rechtswegen mit der Zelle und der Knute bestraft werden. Die Zelle ist ein enges Kerkerloch, in welchem er in Ketten und mit halber Nahrung leben muß. Soll ein Geständniß erpreßt werden, dann wird die Daumenschraube in Anwendung gebracht, und viele Sträflinge auf der Halbinsel Ducos haben in Folge dieser Torturen einen oder beide Daumen verloren.
Soll die Katze (Knute) in Anwendung gebracht werden, dann wird der ganze Bagno durch Trommelschlag versammelt und der Verurtheilte ganz nackt an einen Pfahl gebunden, um 10-15-20 furchtbare Hiebe mit dem starken ledernen Instrumente zu erhalten; schon beim 4. und 5. Schlage strömt das Blut. Die Qual ist entsetzlich und übermenschlicher Kraft bedarf es, um nicht aufzuschreien. Fünfzehn Hiebe haben mehrwöchentliche Arbeitsunfähigkeit zur Folge und nie hat noch ein Sträfling 40 Hiebe überlebt. Das Urtheil lautet gewöhnlich auf 50 Hiebe, aber der anwesende Chirurg unterbricht die Execution, der Geschlagene wird ins Spital geführt und wieder hergestellt und dann weitergeprügelt. So berichten in drei Aufsätzen die Londoner Times.
- Was könnten wir für Geld ersparen, wenn sich die Völker besser vertrügen! In Oesterreich belaufen sich die Kosten für den einzelnen Soldaten auf 346 fl. jährlich, in Italien auf 359 fl., in Rußland auf 412, in Deutschland auf 447, in Frankreich auf 478, in England auf 1000 fl. Von der Gesammtausgabe des Staats nimmt das Heer in Anspruch in Oesterreich 18 Proc., in England 18 Proc., in der Türkei 18 1/2 Proc., in Deutschland 22 1/2 Proc., in Frankreich 25 Proc., in Rußland 31 1/2 Proc.
- Bei Gelegenheit der landwirthschaftlichen Ausstellung in Bremen ist unter dem Vorsitz des Herrn Grafen Schlieffen aus Mecklenburg ein internationaler milchwirthschaftlicher Verein mit Milchzeitung und Allem, was sonst dazu gehört, gegründet worden. Man hofft durch vereintes Streben nicht nur die Milchwirthschaft zu höherer Ertragsfähigkeit zu bringen, sondern auch den vielen begründeten Klagen des Publikums über Beschaffenheit und Preis von Fleisch, Milch, Butter und Käse genugthuende Abhülfe zu schaffen. Möge es also geschehen!
- Kaiser Wilhelm hat am 2. Mai eine Verordnung über die Ehrengerichte der Offiziere erlassen und darin ausgesprochen, daß die Ehre das höchste Kleinod der Offiziere sein und bleiben müsse. "Auch in dem äußern Leben muß sich die Würde ausdrücken, die aus dem Bewußtsein hervorgeht, dem Stande anzugehören, dem die Vertheidigung von Thron und Vaterland anvertraut ist. Der Offizier soll bestrebt sein, nur diejenigen Kreise für seinen Umgang zu wählen, in denen gute Sitte herrschend ist, und darf am wenigsten an öffentlichen Orten aus dem Auge lassen, daß er nicht blos als gebildeter Mann, sondern auch als Träger der Ehre und der gesteigerten Pflichten seines Standes auftritt. Von allen Handlungen, welche dem Rufe des Einzelnen oder der Genossenschaft nachtheilig werden können, besonders von allen Ausschweifungen, Trunk, Hazardspiel, von der Uebernahme solcher Verpflichtungen, mit denen auch nur der Schein unredlichen Benehmens verbunden sein könnte, vom hazardmäßigen Börsenspiel, von der Theilnahme an Erwerbsgesellschaften, deren Zweck nicht unantastbar und deren Ruf nicht tadellos ist, sowie überhaupt von jedem Streben nach Gewinn auf einem Wege, dessen Lauterkeit nicht klar erkennbar ist, muß er sich weit abhalten. Sein Ehrenwort darf er nie leichtsinnig verpfänden. Je mehr anderwärts Luxus und Wohlleben um sich greifen, um so ernster tritt an den
[ => Original lesen: 1874 Nr. 52 Seite 2]Offizierstand die Pflicht heran, nie zu vergessen, daß es nicht materielle Güter sind, welche ihm die hochgeehrte Stellung im Staate und in der Gesellschaft erworben haben und erhalten werden. Nicht nur daß die kriegerische Tüchtigkeit des Offiziers durch eine verweichlichende Lebensweise beeinträchtigt werden könnte, sondern völlige Erschütterung des Grundes und Bodens, worauf der Offizierstand steht, ist die Gefahr, welche das Streben nach Gewinn und Wohlleben mit sich bringen würde. Je eifriger die Offiziercorps treue Kameradschaft und richtigen Corpsgeist pflegen, um so leichter werden sie Ausschreitungen vorbeugen, auf Abwege gerathene Kameraden in die richtigen Bahnen zurückleiten, unnütze Händel und unwürdige Zänkereien vermeiden. Niemals darf das berechtigte Selbstgefühl des Offiziers in Mangel an Achtung oder in Ueberhebung gegen andere Stände ausarten."
- Der Unteroffizier H. Pinkwart wurde vom Kreisgericht Glogau wegen schweren Diebstahls zu 1 Jahr Zuchthaus verurtheilt und trat, da er nicht appellirte, seine Strafe am 18. Mai d. J. in der Strafanstalt Ratibor an. Unterdeß hat sich durch das Geständniß der wahren Thäter unumstößlich herausgestellt, daß er vollständig unschuldig ist und entlassen werden muß. Pinkwart muß begnadigt werden, da auf einem andern Wege das verurtheilende Erkenntniß nicht aufgehoben werden kann.
- Die Reisenden in der Schweiz können sich heuer schon einmal öfter als sonst den Kuhreigen blasen lassen. Die Senner haben Zeit dazu; denn der große Käsehändel geht ungeheuer flau.
- Ein Zahnarzt in Berlin giebt auf seiner Visitenkarte folgende Preise an: Zahnausziehen ohne Schmerzen 5 Mark, mit Schmerzen 2 Mark.
- Bad Ragatz! aussteigen! ruft der Zugführer der Schweizer Rheinbahn, und mit vielen Andern steigt ein schlicht aussehender und sehr einfach gekleideter Herr aus und steigt mit seiner Reisetasche in den Omnibus des Hotels "Quellenhof." Der Portier mustert die Angekommenen mit Kennerblick und ruft, als die Reihe an den alten Herrn gekommen ist: Nr. 73! - Bitte, mir nach, sagt der Zimmerkellner, und es geht über eine Treppe hinauf und noch eine und endlich zur dritten. Noch eine? fragt kopfschüttelnd der alte Herr. - Bitte, wir sind gleich oben. - Endlich haben sie das kleine Zimmerchen erreicht und der alte Herr macht sich's bequem. Nach einer Viertelstunde kommt der Kellner mit dem großen Buch: Bitte, mein Herr, einschreiben! - Der alte Herr schreibt seinen Namen ein, der Kellner liest, stutzt, aber nach einem prüfenden Blick lächelt er in sich hinein, nein, nicht möglich! - Unten aber zeigt er doch den Namen von Nr. 73 dem Direktor des Gasthofs. Der erschrickt, ist mit ein paar Sätzen "eigenhändig" oben in Nr. 73, bittet tausendmal für das unerklärliche Versehen um Verzeihung und stellt die ganze Belleetage zur Verfügung. - Nicht doch, sagte der alte Herr, ich befinde mich hier ganz wohl - und hier oben ist's auch wohl etwas billiger? fügt er lächelnd hinzu. - In dem Fremdenbuche war zu lesen: Generalfeldmarschall Graf Moltke.
Anzeigen.
Auf zulässig befundenen Antrag des Jahrenwohners Fritz Schütt in Schlagsdorf werden hiemit Alle und Jede, welche an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein cum annexis betreffend die ursprünglich auf den Namen des Fritz Boie zu Schlagsdorf ad Fol. X des Hypothekenbuchs über die zu Schlagsdorf belegene Käthnerstelle c. p. der Elise Boye daselbst eingetragene Forderung von 400 Pr. Crt., Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiemit peremtorisch geladen, solche in dem deshalb auf Sonnabend, den 29. August d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine vor unterzeichnetem Gerichte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie durch den alsbald zu erlassenden Präclusiv=Bescheid damit ausgeschlossen, der für verloren zu achtende Hypothekenschein aber mortificirt werden soll.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Carlow verstorbenen Büdners und Gastwirths Peter Schlatow werden der auf Dienstag, den 14. Juli d. J., anberaumte Verkaufstermin und der auf Dienstag, den 1. September d. J., angesetzte Ueberbotstermin bis auf Weiteres hiemit abgekündigt, wobei zugleich bemerkt wird, daß der auf Dienstag, den 14. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumte Liquidationstermin stattfindet und hiermit in Erinnerung gebracht wird.
Schönberg, den 26. Juni 1874.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Das diesjährige Missionsfest
im Fürstenthum Ratzeburg wird am 16. Juli Donnerstags in der Domkirche gefeiert werden. Der Gottesdienst wird um 11 Uhr beginnen. Die Festpredigt wird Herr Pastor Krabbe aus Roggendorf halten.
Nach dem Gottesdienst Ueberfahrt nach der Bäk, wo gemeinschaftliches Mittagsessen und eine Nachmittagsfeier stattfinden wird.
Der Vorstand des Missionsvereins im Fürstenthum Ratzeburg.
Haus=Verkauf.
Wegen Wegzuges von hier beabsichtige ich mein an der Gletzower Straße belegenes zweistöckiges Wohnhaus mit dem hierzu gehörigen Garten, nach Wunsch auch ohne denselben zu Michaelis d. Js. unter der Hand zu verkaufen. Kaufliebabern bemerke ich, daß das Wohnhaus im ersten und zweiten Stock vier heizbare Zimmer nebst den dazu gehörigen Kammern, Küchen und Bodenraum für Feuerung enthält, sowie daß sich hinter derselben ein geräumiger Hofplatz, eine kleine Wohnung im Hintergebäude und Stallungen für Kleinvieh befinden. Der vor dem Gletzower Thore liegende Garten ist 50-60 []Ruthen groß. Hierauf reflectirende Käufer ersuche ich, bald möglichst mit mir in Unterhandlung zu treten.
Rehna, den 26. Juni 1874.
Wittwe Kassow.
Mehrere Tausend alte gut erhaltene Dachpfannen, Petri Ziegelei haben abzugeben Wilh. Heincke & Greiff.
Gereinigten Dorschleberthran auf 1/1 und 1/2 Flaschen empfiehlt Aug. Spehr.
Groben Bruchreis,
feiner Qualität, 18 , empfehle ich als sehr preiswürdig.
Aug. Spehr.
Neuen Matjes=Hering
in vorzüglicher Qualität empfiehlt
Aug. Spehr.
Schon mehrere Male ist mir von meinem Koppel, genannt Krammendieck, das Heckloch geöffnet, so daß mein Kuhvieh in Folge dessen von der Koppel gelaufen ist. Ich sichere Demjenigen, der mir den Thäter dieser Frevelthat so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, 30 Belohnung zu.
Krüger Räsenhöft
in Petersberg.
Vor einigen Wochen ist mir von meiner Koppel ein ca. 3/4jähriges dunkelrothes Kalb fortgekommen. Wer mir über den Verbleib desselben Nachricht geben kann, erhält eine angemessene Belohnung.
Hauswirth H. Creutzfeldt.
Niendorf.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 52 Seite 3]
Berliner Tageblatt |
nebst |
humoristisch=satirischem Wochenblatt
"ULK"
illustrirt von H. Scherenberg.
|
Erscheint täglich
(mit Ausnahme Montags)
in einer Auflage von
25,200 Exemplaren
davon außerhalb Berlin
ca. 7000 Abonnenten.
|
der Feuilleton=Beilage
"Sonntagsblatt"
mit Beiträgen erster Schriftsteller.
|
beginnen mit dem 1. Juli ein neues Quartals=Abonnement. |
Das rasche Aufblühen unseres Tageblatts, das nunmehr nächst der "Cölnischen Zeitung" |
die am meisten gelesenen Zeitung Deutschlands |
geworden ist, liefert hinreichend den Beweis, daß dessen Leistungen und Ansprüche des Publikums auf eine wohlgesicherte und darum interessantere Zeitungslektüre befriedigen, doch werden Redaktion, wie Verleger, durch den Erfolg ermuntert, nicht nachlassen, das "Berliner Tageblatt" nach allen Richtung hin immer mehr zu vervollkommnen. |
Der "Ulk" hat durch seinen frischen und ungekünstelten Humor, durch die drastische Schlagfertigkeit seines Witzes und durch die meisterhaften Scherenberg'schen Illustrationen nicht minder eine große Popularität sich zu erwerben gewußt. |
Im Feuilleton des "Berliner Tageblatt" beginnt mit Anfangs Juli die neueste Novelle des allgemein beliebten Schriftstellers |
Ferd. Pfug, betitelt."Der Schatten von Queretaro." |
Ueberhaupt wird diesem Unterhaltungstheile des Blattes nach wie vor die größte Sorgfalt gewidmet und nur der gediegenste und werthvollste Lesestoff ausgewählt werden. |
Die Reichhaltigkeit, durch welche sich das "Berliner Tageblatt" bisher besonders auszeichnete, wird noch weiter ausgedehnt werden und danach umfassen: |
a. Politischer Theil.
populäre, freisinnige Leitartikel,
Politische Tages und Wochenschau,
Reichhaltige politische Nachrichten,
Stenogr. Kammer=Verwaltungen.
b. Localer Theil.
Kommunales,
Local=Nachrichten,
Gerichtszeitung,
Vereins=Nachrichten.
Berliner Stadtverrordneten=Versammlung (im stenographischen Auszuge)
c. Handels=Zeitung.
Börsen und Handels=Notizen,
Handels=, Markt= und Börsenberichte,
Ziehungslisten der wichtigsten Loos=Effekten,
Viehmarkt,
Kompleter Courszettel.
d. Vermischtes.
Provinz=Original=Correspondenzen,
Theater, Kunst und Wissenschaft,
Hauswirthschaft,
Ernennungen,
Concurs=Nachrichten,
Vollständige Ziehungslisten der Preußischen Klassen=Lotterie,
Zahlreiche Annoncen aus allen Gebieten des öffentlichen Verkehrs
e. Im besonderen Sonntagsblatte, außer den beliebten Sonntagsplaudereien von Siegmund Haber, interessante Artikel aus allen Gebieten, Humoresken etc. etc.
Der Abonnementpreis für das "Berliner Tageblatt" nebst der Feuilleton=Beilage "Sonntagsblatt" und dem humoristischen Wochenblatt "Ulk" beträgt
pro Quartal nur 1 3/4 Thlr. incl. Post=Provision
(für alle drei Blätter zusammen)
Mit der rapiden Zunahme des Leserkreises hat der Umfang des Inseratentheils gleichen Schritt gehalten und bietet derselbe ein reiches Bild des sich in öffentlichen Anzeigen abspiegelnden Geschäfts= und Verkehrslebens, insbesondere enthält der Annoncentheil des "Berliner Tageblatt" eine große Anzahl Vermiethungen, Stellenvacanzen und Gesuche, Immobilien=Verkäufe und Verpachtungen etc. Er befriedigt sowohl im Angebot wie in der Nachfrage das Bedürfniß des Publikums. Der Insertionspreis von 4 Sgr. pr. Zeile (Arbeitsmarkt 3 Sgr.) ist im Verhältniß zu der großen Verbreitung, wie solche keine zweite Berliner Zeitung besitzt, ein sehr billiger zu nennen.
Die Expedition des "Berliner Tageblatt."
Jerusalemerstraße 48.
Erlanger Bier 25 Flaschen 5 50 ,
Thüringer Bier 25 Flaschen 4 ,
Lager Bier 28 Flaschen 3
ohne Glas
empfiehlt
H. Duve.
Königschuß.
Zu dem am 20. und 21. Juli stattfindenden Schützenfeste laden ergebenst ein
die Aelterleute
A. Behrmann. C. Wolff.
Rehna, im Juli 1874.
Gesucht wird für einen bürgerlichen Hausstand in Lübeck zum 1. August d. J. ein Mädchen für die Küche und zu allen häuslichen Arbeiten. Näheres große Petersgrube Nr. 421 in Lübeck. (H. 01464 b.
Jeden Bandwurm
entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz, und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen). [H. 01.
Gehör-Oel heilt die Taubheit, wenn selbige nicht angeboren und bekämpft sicher alle mit Harthörigkeit verbundene Uebel, à Fl. 1 Sgr. versendet
C. Chop, Apotheker, Hamburg.
Ebendaselbst ein vorzügliches Mittel gegen Husten, Heiserkeit, Verschleimung und Asthma à 7 1/2 Sgr.
2 Pferde
von mittleren Jahren, dunkelbraun und hellbraun, beide Wallache, tüchtige Gebrauchspferde, stehen zum Verkauf bei A. Wulff.
Gastwirth.
Dassow, im Juli 1874.
Frieseur-Geschäft
von
M. Sparkuhle
in
Schönberg.
Empfehle mich den geehrten Damen zum Anfertigen aller Haararbeiten als: Flechten, Chignons etc.; halte auch stets ein Lager in diesen Artikeln, sowie Riechöle und Essenzen zum Verkauf vorräthig. Ausgekämmte Haare werden von mir zu Flechten u. s. w. verarbeitet.
Meine Wohnung ist Siemzerstraße Nr. 110, bei Herrn Schuhmachermeister F. Kleinfeldt.
Dr. Pattison's
Gichtwatte
lindert sofort und heilt schnell Gicht und Reumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Pakten zu 12 und halben zu 7 bei
Wilh. Heincke in Schönberg.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 52 Seite 4]Königschuß den 9. und 10. dieses Monats.
Ball am 2ten Königschuß=Abende, 10 Uhr Polonaise. Die Schützenmitglieder nehmen Theil am Ball im Köster'schen wie im Boye'schen Salon mit der ganzen Familie.
Andere Festgenossen haben ausschließlich nur Ball im Boye'schen Salon gegen Entree von 1 Mark.
Einführungen von hiesigen wie fremden Herren sind auch bei Köster gestattet, gegen ein Entree von 3 Mark, welches auch außerdem zu 3 Schüssen an der Königsscheibe berechtigt; jedoch den Königsgewinn ausschließt.
Kapitän und Aeltesten der Schützenzunft.
Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo Juni 1874.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, den 2. Juli 1874.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.
Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan. W. H. Schacht.
Ueber 50 Jahre erfreut sich das Dr. med. Doeck'sche Mittel gegen Magenkrampf und Verdauungsschwäche des besten Rufes und wird allen derartig Leidenden auf's Wärmste empfohlen. Zeichen des Magenkrampfs etc.: Unbehagliches Gefühl, Vollsein nach Speisen und Getränken, belegte Zunge, Blähungen, saures Aufstoßen, Kopfweh, unregelmäßiger Stuhlgang etc., später schmerzhaft nagendes Gefühl, Druck in der Herzgrube, kurzes Athmen, Erstickungs=Anfälle, reizbare Gemüthsstimmung.
Ganze Curen (6 Wochen) à 6 ,
halbe Curen (3 Wochen) à 3
sowie Prospect gratis und franco, allein zu beziehen durch den Apotheker Doecks in Harpstedt bei Bremen. [H. 60.
Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin
schließt Lebens=Versicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlagen, Dahrlehns und alle sonstigen Geld=Incasso, Bank= und Commissionsgeschäfte durch Vermittelung der unterzeichneten Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospecte für Lebens=Versicherungen, für Leibrenten=Versicherungen und für Spar=Bank sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Agentur Rehna.
A. Wengler.
Selter=Wasser,
Soda=Wasser,
Brause=Limonade
aus der Fabrik von W. Griese, Lübeck, empfehle zu Fabrikpreisen.
H. Duve.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 - 22 | | - | |
Roggen | 16 - 16 | | 12 | |
Gerste | 16 1/2 - 17 | | 4 | |
Hafer | 15 - 15 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 15 | | - | |
Wicken | 12 1/2 - 14 | | - | |
Buchweizen | 13 - 14 | | - | |
Winter=Raps | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 19 - 20 | | 4 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 13 1/2 - 14 1/2 , |
Enten d. St. | 24 , |
Hühner d. St. | 18 - 24 , |
Kücken d. St. | 7 - 10 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 11 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 12 - 14 , |
Eier 5 - 6 St. | 4 , |
Kartoffeln pr. 10 Lit. | 5 - 6 , |
Junge pr. 500 Gr. | 20 - 24 , |
Hamburger Blumenkohl d. Kopf | 4 - 8 , |
Hamburger Kirschen pr. 500 Gr. | 4 - 5 , |
Gurken d. St. | 3 - 4 , |
Erdbeeren pr. 500 Gr. | 5 - 6 , |
Junge Erbsen pr. 10 Lit. | 7 , |
Krabben pr. 500 Gr. | 14 , |
Ger. Lachse pr. 500 Gr. | 16 . |
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 52 Seite 5]Beilage
zu Nr. 52 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. Juli 1874.
Eine Verfolgte. Novelle von E. S. (Fortsetzung.)
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