[ => Original lesen: 1874 Nr. 42 Seite 1] Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in der ersten Hälfte des Monats Juni d. J. durch 3 dazu commandirte Officiere im Fürstenthum, insbesondere südlich von der Maurine und bis Demern, Vermessungs=Arbeiten werden vorgenommen werden. Es werden daher alle Ortsbehörden hiedurch angewiesen, diese Officiere tunlichst zu unterstützen, denselben überall, auch ohne vorgängige Ansage, für sich Quartier und für die sie begleitenden Burschen mit Verpflegung, auch, wo es verlangt wird, Vorspann, beides gegen sofortige Bezahlung nach den reglementsmäßigen Sätzen, zu gewähren.
Schönberg, den 29. Mai 1874.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Mit der heutigen Nummer wird Nr. 12-17 des Reichs=Gesetzblattes versandt.
- Der Abgeordnete von Mallinckrodt ist 53 Jahre alt gestorben, er war ein Westphale und wird auch in der rothen Erde seiner Heimath bestattet. Er war das anerkannte Haupt der Centrumspartei, der parlamentarische Führer der Katholiken in Deutschland, sein Einfluß außerordentlich. Durch felsenfesten Glauben an die Weltherrschaft Roms, an Geist, Character und Beredtsamkeit überragte er alle Genossen. Seine schneidige und zugleich feurige Beredtsamkeit, sein glühender Fanatismus für Rom, der das Gemüth und alle Fähigkeiten des Mannes beherrschte, machte ihn zum aufrichtigsten, ergebensten und gefährlichsten Werkzeug der Römlinge. Respekt hatte Freund und Feind vor ihm.
- Fürst Bismarck hat den früheren bayer'schen Ministerpräsidenten Fürst Hohenlohe als deutschen Botschafter nach Paris geschickt und hats damit gut getroffen. Man freut sich im Reiche und namentlich in Bayern über diese Wahl, durch welche zum erstenmal ein Nichtpreuße auf so hohen Posten gestellt wird. Der Fürst ist katholisch und Reichsfreund durch und durch, er ist ein Mann von großer Gewandtheit, ruhigem und klarem Blick und eine versöhnende und vermittelnde Natur, wie sie für die schwierigen Verhältnisse in Paris paßt. In Paris wurde er so gut aufgenommen, wie es in dieser Zeit nur irgend möglich ist.
- Zur Vertretung des deutschen Reichs im Auslande sind vom Kaiser ernannt worden: Werther für Constantinopel, Eichmann für Stockholm, Perponcher für Brüssel, Canitz für den Haag.
- Das Reichseisenbahnamt geht damit um, für alle Unterbeamten an den deutschen Eisenbahnen eine gleichmäßige Besoldung herbeizuführen, die sowohl den Leistungen wie den Dienstverhältnissen entspricht. Es sind deshalb von sämmtlichen deutschen Eisenbahn=Directionen Berichte über die Stellung und sonstigen Verhältnisse der Weichensteller, Bahnwärter, Schaffner, Zugführer, Packmeister etc. eingefordert worden, welche über Gehalt, Pension, die Dauer des unausgesetzten activen Dienstes, die jedesmalige Ruhezeit etc. genaue und ausführliche Auskunft geben.
- Die Altkatholiken sind fest entschlossen, eine Läuterung in ihren kirchlichen Verhältnissen vorzunehmen und auf der bevorstehenden Versammlung in Bonn den Anfang zu machen. Bei der Messe soll nicht mehr die lateinische, sondern die Landessprache gebraucht, die vielen Feiertage sollen beschränkt und die Ehelosigkeit der Geistlichen abgeschafft werden. Auch die Ohrenbeichte wird fallen.
- Fürst Nicolaus von Thurn= und Taxis ist als Student der Universität München 21 Jahre alt am 26. Mai gestorben.
- Richard Wagner hat am 22. Mai seinen 61. Geburtstag in Bayreuth gefeiert. Der Liederkranz und das Musikcorps brachten ein Ständchen und führten Stücke des Componisten auf.
- Ein Reisender hatte kürzlich im Elsaß Gelegenheit, die durchschlagende Wirkung der deutschen Sprache zu beobachten. In Molsheim war eine elsässische Dame in das Eisenbahncoupe eingestiegen, die sich mit ihrem kleinen Sohne nur französisch unterhielt. In Folge einer Meinungsverschiedenheit fing aber der Junge plötzlich an, laut zu werden und sich unartig und ungeberdig zu benehmen. Vergebens versuchte die Mutter, mit allen Schmeichellauten der französischen Sprache das Kind zu besänftigen, bis sie endlich im höchsten Zorne ausrief: "Du infamer Lausbub!" Da machte der Junge große Augen und mochte wohl merken, daß es nun mit dem Spaße zu Ende sei. Alsbald wurde er unruhig und artig bis ans Ende der Fahrt.
Die Ahnfrau aller Zeitungen ist die Peckinger Zeitung in China. Sie wird seit ein paar tausend Jahren und heute noch auf gelber Seide gedruckt. Viele ihrer Ur=Ur=Enkel in Deutschland sind noch lange nicht bei der Seide angekommen, wie denn z. B. in Berlin seit einem Jahre über 100 Zeitungen selig, wenn auch nicht sanft entschlafen sind, weil sie die Kosten zum Leben, namentlich die hohen Druckkosten nicht aufbringen konnten.
- Was ist denn draußen in der Welt los? fragten die Leute in Herne in Westphalen ärgerlich. Herne ist ein betriebsames Städtchen, darin es viele Geschäftsleute, Liebesleute und besorgte Eltern giebt. Die Kaufleute erwarteten vergeblich Antwort auf die dringenden Geschäftsbriefe, die Bräute fragten verzweifelt: Bist untreu, Wilhelm, oder todt? und sogar die Herren Eltern bekamen keine Studentenbriefe, nicht einmal um Geld. Die Post wurde mit Klagen überlaufen, das gehe nicht mit rechten Dingen zu und endlich fürchtete sie's selbst und ließ bei einem Briefträger Haussuchung thun. Da fanden sich in einer Kiste nicht weniger als 1035 Briefe, 206 Postkarten, zahlreiche Packete, Waarenproben und Drucksachen aller Art, die meisten noch gar nicht geöffnet. Dem Briefträger wars nur zu unbequem gewesen, all das Zeug auszutragen.
- Himmel, was für Bestien giebts selbst un=
[ => Original lesen: 1874 Nr. 42 Seite 2]ter den Müttern! Anne Pankater ist ein junges hübsches Bauernweib in einem Dorfe bei Gratz und. hat ledigerweise ein Töchterchen von fünf Jahren, hübsch, äußerst gutherzig und kerngesund. Je länger, je mehr ist aber der Mutter das Kind im Wege, sie schlägt's und quält's auf alle Weise, daß es zum erbarmen ist, aber das Kind bleibt folgsam und gesund. Da führt sie das Kind zum Dorfteiche, der zugefroren ist, und nur eine Oeffnung hat; dahinein stürzt sie das Kind bis unter das Eis und geht heim. Das Kind arbeitet sich endlich heraus und schleift sich in den Kuhstall, um sich vor der Mutter zu verstecken; die Rabenmutter sieht aber das Kind dennoch, eilt herzu und schlägts mit der Mistgabel so lange auf den Kopf, bis es todt liegen bleibt. Dann trägt sie's in das Haus und jammert, daß das Kind im Teich ertrunken sei. Nachbarn holen den Arzt aus der Stadt und unter dessen Bemühungen schlägt andern Morgens das Kind die Augen auf, es lebt und wird gesund, die Rabenmutter wird verhaftet und vor die Geschwornen gestellt. Das Weib läugnet kalten Blutes die Mordversuche, obgleich sie erklärt, eins ist zu viel, ich oder das Kind. Das arme Mädchen zittert und bebt, so oft es die Mutter zu Gesicht bekommt, und kann nur zum Sprechen gebracht werden, wenn die Mutter abgeführt ist. Das Scheusal von Weib wurde zu 6 Jahren Zuchthaus verurtheilt.
Anzeigen.
Auf der Großherzoglichen Feldziegelei bei Schönberg steht noch ein Vorrath von circa Tausend Drainsröhren Nr. 2 und 3a zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich auf der Amts=Registratur melden.
Schönberg, den 22. Mai 1874.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Es wird hiedurch in Erinnerung gebracht, daß die mit Führung der Stammrollen beauftragten Ortsbehörden nach § 92 der Militair=Ersatz=Instruction verpflichtet sind, dem Civil=Vorsitzenden die jedesmalige Anzeige zu machen, wenn Militairpflichtige bis zur Zeit des Departement=Ersatz=Geschäftes den Aushebungsbezirk verlassen oder Andere zugehen.
Schönberg, den 8. Mai 1874.
Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Nachdem am 17. v. M. vom Königlich Herzoglichen Amtsgerichte zu Ratzeburg über das Vermögen des Bäckermeisters Joachim Friedrich Christian Berlin zu Ratzeburg Concurs der Gläubiger erkannt worden, ist in Folge der Requisition des ebenbezeichneten Gerichts über die dem p. Berlin gehörige, zur Bäk belegene Büdnerstelle c. p. der Special=Concurs allhier eröffnet, und soll dieselbe öffentlich subhastirt werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 9. Juni d. J. Mittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Donnerstage den 2. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine am 9. Juni d. J. zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen. Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf Dienstag, den 9. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 6. März 1874.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß Dienstags, Donnerstags und Sonnabends die Registratur des unterzeichneten Großherzoglichen Justiz=Amts zur Entgegennahme und Registrirung von Anträgen und Erklärungen in Gerichtssachen (mit alleiniger Ausnahme in dringend eiligen Angelegenheiten) nur Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, an allen übrigen Wochentagen sowohl alsdann als auch Vormittags von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist.
Schönberg, den 23. April 1874.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auctions=Anzeige.
Am Sonnabend den 6. Juni Vormittags um 11 Uhr
in dem Dorfe Malzow einige Pferde,
Mittags um 12 Uhr
in dem Dorfe Kleinfeldt ein Pferd,
Nachmittags um 2 Uhr
in dem Dorfe Sülsdorf einige Pferde;
ferner am Montag den 8. Juni Vormittags
um 10 Uhr
in dem Dorfe Schlagsdorf ein Fohlen und eine Kuh,
Nachmittags um 2 Uhr
in dem Dorfe Lankow einige Pferde;
ferner am Mittwoch den 10. Juni, Nachmittags
um 1 Uhr
in dem Dorfe Carlow einige Pferde, Kühe, Starken und ein Wagen,
um 3 Uhr
in dem Dorfe Sahmkow einige Pferde,
um 4 Uhr
in dem Dorfe Neschow desgl.;
ferner am Donnerstag den 11. Juni Vormittags
um 10 Uhr
in dem Dorfe Ollndorf desgl.,
ferner am Freitag den 12. Juni Vormittags
um 9 Uhr
in dem Dorfe Raddingsdorf ein Pferd,
um 10 Uhr
in dem Dorfe Rieps mehrere Pferde und eine Starke,
Mittags um 12 Uhr
in dem Dorfe Wendorf einige Pferde und Kühe,
Nachmittags 2 Uhr
in dem Dorfe Sülsdorf einige Pferde
ferner am Sonnabend den 13. Juni Vormittags
um 10 Uhr
in dem Dorfe Cronscamp einige Pferde,
Mittags um 12 Uhr
in dem Dorfe Kuhlrade ein Pferd,
gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Dahingegen finden die auf den 9. Juni in den Dörfern Cronscamp, Kuhlrade und Klocksdorf, sowie die auf Mittwoch den 10. Juni in den Dörfern Demern und Schaddingsdorf und endlich die auf Donnerstag den 11. Juni in den Dörfern Raddingsdorf, Lindow und Törpt angekündigten Auctionen nicht statt.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Staack,
Cammer=Executor.
Die auf Donnerstag den 4. Juni in den Dörfern Wahlsdorf, Wahrsow und Lüdersdorf, sowie die auf Freitag den 5. Juni in den Dörfern Niendorf, Bechelsdorf, Kl. Mist und Campow von mir angesetzten Auctionen über Pferde etc. finden nicht statt.
Schönberg den 31. Mai 1874.
Staack,
Cammer=Executor.
Verkaufs=Anzeige.
Am Mittwoch, den 3. Juni d. J., Vormittags von 11 Uhr ab,
sollen in der Wohnung der Reifer=Wittwe Voß in
[ => Original lesen: 1874 Nr. 42 Seite 3]Herrnburg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:
1 Reiferspinnrad mit Zubehör, 1 Chatulle, 1 Milchschrank, 1 Kleiderschrank, 1 Unterbett, 1 große Häckerlingslade, 1 Torfkasten, Torfforme, Torfkarren, Männerkleidungsstücke und andere Sachen mehr.
Kutzbach, Landreiter.
Die diesjährige General=Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:
I. Im Schönberger Kirchspiel.
1) Für die in der Stadt Schönberg vom 1. April bis zum l. October v. J. geborenen Kinder am Mittwoch den 3. Juni Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2) für die in der Stadt Schönberg vom 1. October v. J. bis zum 1. April geborenen Kinder am 10. Juni d. J. ebendaselbst um dieselbe Zeit.
3) Für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Ortschaften geborenen Kinder den 17. Juni ebendaselbst um dieselbe Zeit.
II. In der Selmsdorfer Gemeinde
am Mittwoch den 10. Juni, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Michaelsen.
III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften
am Mittwoch den 17. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye in Schönberg.
IV. Im Herrnburger Kirchspiel
am Mittwoch den 17. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Hause des Herrn Bäckermeister Hülsemann.
V. Im Carlower Kirchspiel
am Mittwoch, den 17. Juni, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Creutzfeldt.
VI. Im Demern'schen Kirchspiel
am Mittwoch, den 24. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern.
VII. Im Schlagsdorfer Kirchspiel
am Mittwoch den 24. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Siebenmark.
VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow und der Domgemeinde
nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhof bei Ratzeburg.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Rath Dr. Marung. Dr. Max Marung.
Thierschau in Schönberg.
1) In Folge Beschlusses des landwirthschaftlichen Vereins finden am Dienstag den 9. Juni c. auf dem sog. Baubrink hies. eine Thierschau verbunden mit einer Industrie=Ausstellung statt.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indeß concurriren zu den Prämien nur Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins und Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Nichtmitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, welche Vieh zur Schau stellen, haben 1 zu bezahlen.
4) Es sind folgende Prämien ausgesetzt:
A. Für Pferde.
a. für die beste 4jährige oder ältere Stute 20
b. für die beste 3jährige Stute 10
c. für das beste Wagenpferd 15
d. für das beste Arbeitspferd 12
e. für das beste 2jährige Füllen 8
B. Für Rindvieh.
a. für den besten 2jährigen od. älteren Bollen 8
b. für den besten 1jährigen Bollen 6
c. für die beste milchgebende Kuh 20
d. für die nächstbeste Kuh 12
e. für die beste 2= oder 3jährige Starke 8
f. für die nächstbeste dito 6
C. Für Schweine.
a. für den besten Zuchteber 6
b. für die beste Sau 5
c. für die nächstbeste 4
5) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
Für diejenigen Stuten, welche zu dem Preise von 20 concurriren sollen, ist ein Deckschein zu produciren oder resp. das Füllen der zu diesem Preise concurrirenden Stute mit zur Schau zu stellen.
6) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.
7) Mit der Einsammlung von freiwilligen Beiträgen für die Thierschau ist seitens des hies. Magistrats der Stadtdiener Boye beauftragt.
Einlaßkarten à Stück 16 sind bei dem Hrn. Senator A. Spehr und der Frau Gastwirthin Boye, sowie am Tage der Tierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebene Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Der Vorstand des landw. Vereins.
F. Graf Eyben.
Die
Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt
ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Schönberg, den 28. März 1874.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
W. Gartz. Wigger. Burmeister.
H. Stamer. Aug. Spehr.
Sekretär: R. Rackow, Adv.
Diejenigen Herrn Subscribenten auf die Karte vom Fürstenthum, die ihre Exemplare noch nicht erhalten haben, wollen selbige gefälligst bei mir in Empfang nehmen.
Rickmann.
Den Verkäufer eines im hiesigen Fürstenthum belegenen Vollhufnergehöftes mit sehr guten Gebäuden und reichlichem lebenden und todten Inventar kann ich nachweisen.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Kindler, Advocat.
10 bis 12 Tonnen gute Eßkartoffeln
verkauft H. Upahl, Handelsgärtner.
Hauptgewinn 30,000 Mark.
Am 22. Juni l. J.
findet die Ziehung der großen internationalen Industrie=Ausstellung statt und kommen folgende Gewinne zur Verloosung: 1 Gewinn im Werthe von 30,000 Mark, 1 Gewinn von 15,000 Mark, 1 von 10,000 Mark, 1 von 6000, 1 von 5000, 1 von 4000, 2 von 3000, 5 von 2000, 40 von 1000 Mark, sowie weitere 4000 Gewinne in Pferden, Wagen, Maschinen u. s. w. bestehend. Auf Wunsch werden letztere in baarem Gelde bezahlt. Zu dieser Lotterie versendet der Unterzeichnete
1 Loos für 2 fl. 20 kr. oder 1 Thlr. 10 Sgr.
6 Loose für 14 fl. - kr. oder 8 Thlr. - Sgr.
gegen Einsendung des Betrags oder pr. Postnachnahme. - Wiederverkäufer erhalten Rabatt und wird jedem Theilnehmer die Gewinnliste übersandt. Bestellungen wolle man baldigst machen und werden solche prompt ausgeführt durch
Joh. Schwemmer
in Frankfurt am Main.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 42 Seite 4]Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß wir den Arbeitsmann Heinrich Schröder von hier wiederum zum
Feldwächter
bestellt haben und verbieten hierdurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung alles unbefugte Hüten, Grasschneiden u. s. w. in den Wegen und auf den Aeckern und Wiesen hiesiger Feldmark.
Schönberg, den 1. Juni 1874.
Die Städtische Wege=Commission.
Die
Maschinen-Fabrik
von
B. Wendt in Lübeck,
der Kaserne gegenüber,
hält permanente Ausstellung von deutschen und englischen landwirthschaftlichen Maschinen. Abgedrehte Wagenachsen und gestrichene Pflugtheile werden zu Fabrikpreisen abgegeben, sowie Reparaturen aller Art prompt und billig ausgeführt.
Als Agent des Herrn Nic. Petersen in Flensburg empfehlen wir zur nächsten Ernte die mehrfach prämirten Burdik und verbesserten Kirby Gras= und Getreidemähmaschinen auf das angelegentlichste und bitten um rechtzeitige Bestellung. (H. 0932 b.)
Der diesjährige
Königschuß
findet am 10. 11. Juli dieses Jahres statt.
Wir laden hiermit unsere hiesigen Bürger, Landeseinwohner sowie sämmtliche Gewerke und Vereine des Fürstenthums Ratzeburg zu unserm Feste freundlichst ein und bitten um recht rege Betheiligung.
Kapitän und Aeltesten der Schützenzunft.
Untercollecteur=Gesuch.
Zu der am 10. Juli d. J. beginnenden Ziehung der 200ten Großherzogl. Mecklenburg=Schwerinschen Landeslotterie sucht unter sehr günstigen Bedingungen noch Untercollecteure.
Gadebusch, im Mai 1874.
R. J. Lindenberg, Haupt=Collecteur.
Steinerne Tröge,
do. Trittstufen,
do. Fenstersohlbänke,
do. Fliesen
bei
F. Heitmann.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Am 11. und 12. Juni wird bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen
stattfinden, wozu ich meine werthen Freunde und Bekannten ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten. Der Satz von 3 Schüssen, auf den nur ein Gewinn fällt, kostet 1
Kaven, Pogetz.
Die neuen und sehr beliebten
Dampf=Puddingsformen
empfiehlt
W. Wieschendorf.
Klempner.
Unterzeichneter empfiehlt sich dem geehrten Publikum zum Anfertigen von jeder selbstgelieferten Wolle als Düffel, blaues, schwarzes, weißes Wollenzeug, Kleiderzeuge und Pferdedecken, Woll=Kratzen= und Spinnen. Genannte Waaren halte ich auch zum Verkaufe stets vorräthig bei reeller und guter Bedienung.
Meine Wohnung ist jetzt beim Glasermeister Creutzfeldt, Hinterstraße.
J. Voß, Tuchmachermeister.
Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.
Lübecker Bank.
Die Mitglieder der
allgemeinen Gesellen=Krankenkasse
werden hierdurch aufgefordert, am
Sonntage, den 8. Juni dieses Jahres,
Nachmittags 4 Uhr,
im Lokale der Frau Gastwirthin Krüger, zu erscheinen, zwecks Abänderung der Statuten und haben diejenigen Mitglieder, die in der Versammlung nicht anwesend sind, sich den gefaßten Beschlüssen zu unterwerfen.
Der Vorstand.
Alle Die, die an die Siebenmark'sche Curatel in Carlow noch Zahlung zu leisten haben, bitten die Unterzeichneten recht sehr, solche vor diesem Johannis noch an den dortigen Geschäftsführer zu entrichten.
Die Vormünder.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 13 - 14 , |
Enten d. St. | 32 - 36 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 10 - 11 , |
Schweinskopf pr. 500 Gr. | 5 1/2 - 6 , |
Wurst pr. 550 Gr. | 12 - 14 , |
Eier 6 - 7 St. | 4 , |
Kartoffeln 10 Lit. | 8 . |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 - 21 | | 12 | |
Roggen | 16 - 16 | | 12 | |
Gerste | 16 3/4 - 17 | | 8 | |
Hafer | 15 - 15 | | 8 | |
Erbsen | 13 - 15 | | - | |
Wicken | 12 1/2 - 14 | | - | |
Buchweizen | 13 - 14 | | - | |
Winter=Raps | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 19 - 20 | | 4 | |
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 42 Seite 5]Beilage
zu Nr. 42 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. Juni 1874.
Die Erbin. Von Alexander Weiß (Fortsetzung.)
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