No. 67
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. August
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 67 Seite 1]

- Aus Wildbad Gastein wird Wiener Zeitungen berichtet: Kaiser Wilhelm beschäftigt sich voll Eifer mit den Vorbereitungen zu der Drei-Kaiser-Zusammenkunft in Berlin. Der Telegraph schwirrt, die Couriere fliegen und nicht selten brennt noch um Mitternacht das Licht auf dem Arbeitstische des Kaisers. Weder Andrassy (Oesterreichs Kanzler), noch Bismarck sind Väter zu diesem Kinde, es ist Kaiser Wilhelms heißer Wunsch, der Welt den Frieden zu geben und zu sichern, wo möglich über sein Grab hinaus. Aber nicht den äußern Frieden allein, sondern auch den Frieden der Gemüther. Es wird ihn hoch beglücken, wie einst sein Vater auf dem Schlachtfelde von Leipzig, mit den Kaisern von Oesterreich und Rußland vor den Augen der ganzen Welt Hand in Hand zu stehen in Frieden und Freundschaft. Vertrauensvoll wird er es seinem Bismarck überlassen, dafür zu Sorgen, daß die Welt an keine zweite "Heilige Allianz" denkt, daß er vielmehr mit den Staatsmännern Oesterreichs und Rußlands den Frieden im Osten und Westen sichert und der "Internationale" und der Sozialdemokratie den blutrothen Lebensfaden abschneidet. Aber Ein Wort wird der Kaiser persönlich an seine Gäste richten: Laßt uns unsern Völkern, laßt uns der Welt den Religionsfrieden geben. Dieses Wort zur That zu machen, ist ihm das größte Bedürfniß und er freut sich so auf die Berliner Besuche, weil er von ihnen Großes hofft.
- Cardinal Antonelli hat den Papst auf's Dringendste gebeten, wenigstens in Rom nicht wider den Stachel zu lecken, sondern sich mit der italienischen Regierung auf bessern Fuß zu setzen; die Kirche könne und dürfe nicht mit aller Welt in Feindschaft leben. Der Cardinal-Minister will abdanken, wenn sein Rath nicht befolgt wird.
- Das Obertribunal in Berlin hat in Bezug auf reichsangehörige Reservisten und Wehrmänner, die sich durch Auswanderung, ohne dazu Erlaubniß zu haben, ihrer Militairpflicht entziehen, entschieden, daß die Verjährung dieses Vergehens erst dann beginne, wenn die Verpflichtung der Ausgewanderten ihr Ende erreicht hat, also erst im 39. Lebensjahre. Bis dahin kann ein solcher Reservist oder Wehrmann gerichtlich verfolgt werden.
- In Niederbayern gab die Kometenfurcht zu vielen Schwindeleien Anlaß. Manche kathol. Geistliche gaben gedruckte Zettel aus, welche dem glücklichen Besitzer, wenn er Messen lesen ließ, und Opfer spendete, den Ablaß für alle Sünden bei der Weltuntergangskatastrophe (12. August) zusicherten. Die Bauern kamen in Schaaren und legten ihre Sparpfennige in den Opferstock.
- Wenn der Mensch, wie es in der Naturgeschichte heißt, ein fleischfressendes Thier ist, so marschirt der Engländer an der Spitze der Menschheit, denn er ist der entschiedenste Gegner der Vegetarier, die nur Pflanzenkost genießen, vertilgt vielmehr ungeheuere Portionen Fleisch. Um so größer ist der Jammer auf der englischen Insel, daß die heimische Viehzucht für den Bedarf lange nicht mehr ausreicht, und daß sich die erschreckende Erscheinung immer schneller wiederholt, daß auf Märkten, die sonst regelmäßig mit 70 bis 100,000 Stück Vieh betrieben waren, jetzt kaum 40,000 Stück zu haben sind. Das europäische Festland muß aushelfen und es geht immer mehr Ochsen, Schweinen, Hammeln etc. an den Kragen. Billiger wird das Fleisch dadurch nicht.
- Still kam der alte Moltke nach Gastein und still ist er wieder abgereist und zwar nach Belfort zu den Generalstabsübungen. Nur sein Arzt wußte von seiner Abreise, zu ihm hatte er eine Stunde vorher gesagt: es braucht Niemand zu wissen, wann ich reise, mir ist am liebsten, wenn man mich still meiner Wege gehen läßt. Der große Denker der Schlachten liebt das Incognito, wie er denn auch bis 1866 fast im Incognito gelebt hat und damals eigentlich erst entdeckt wurde. Die Oesterreicher und Franzosen könnten wünschen, daß er aus seinem Incognito niemals herausgekommen wäre.
- Hinter dem Gelde sind auch die pflegmatischen Holländer schnell her. Diebe, die einem Fräulein in Utrecht 300,000 Gulden in Wertpapieren gestohlen hatten, wurden bei ihrem Landen in Newyork von der Polizei empfangen und zur Herausgabe des Geldes genöthigt.
- Die deutschen Juristen werden vom 28. August bis 1. September in Frankfurt versammelt sein.
- Aus dem Canton Freiburg meldet man folgendes lustige Stückchen: Ein aus eidgenössischem Dienst heimkehrender Soldat hatte in der Freude, seinen heimathlichen Herd wieder zu sehen, des Guten zu viel gethan. Zwei Spaßvögel aus seinem Dorfe fanden ihn total betrunken am Straßenrande liegen. Ihn aufpacken und in das nahe Haus eines Freundes schleppen, war Eins. Dort rasirt man ihm den Schnurrbart, schneidet ihm eine Tonsur, steckt ihn entkleidet in eine Capuzinerkutte und bringt ihn auf einem Wagen nach dem eine Stunde entfernten Mönchskloster, vorgebend, man habe den betrunkenen Capuziner am Wege gefunden, man solle ihm, um den öffentlichen Scandal zu vermeiden, im Kloster ein Asyl geben, bis daß er den Rausch ausgeschlafen. Natürlich wird dem Wunsche entsprochen. Das Erstaunen des Erwachenden kann man sich denken. Er macht Lärm. Seiner Versicherung, er sei ein aus dem Dienste entlassener Soldat, ein Bauernbursche aus dem und dem Dorfe, wird kein Glauben geschenkt. Die Mönche halten ihn noch für betrunken und rathen ihm, sich nochmals auf's Ohr zu legen. Er geräth in Zorn, wird wüthend und fängt an, auf die Mönche loszuschlagen. Diese glauben jetzt, er sei vom Delirium befallen. Er wird gebunden und in eine Zelle eingesperrt. Da wird der Patient ruhiger und verlegt sich auf's Bitten: man solle doch den Pfarrer seines Ortes rufen, der werde bezeugen, wer er sei. Dies geschieht endlich: Der Pfarrer kommt und erkennt den angeblichen Capuziner sofort als ein Schäflein der seiner Obhut anvertrauten Heerde. Soldat und Mönche haben gegen die Spaßvögel, denen man auf die Spur gekommen, Klage geführt.
- Vor einiger Zeit kam eine Bäuerin aus dem Odenwalde nach Darmstadt, um ihren Sohn, der daselbst in Garnison lag, zu besuchen. Vor der Kaserne angekommen, wandte sie sich an den Posten: "Lieber Herr Soldat, könne se mer net sage, wo mei Bu is, er sull hie bei dem Militär sei, was do-

[ => Original lesen: 1872 Nr. 67 Seite 2]

leigt." -Hier sind keine Buben bei dem Militär," lautete die Antwort, sondern lauter Männer." - "Ach, Herrje, rief die Bäuerin aus, der Schlingel werd doch net geheiert (geheirathet) haben.


Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nachdem der Freischulze Hennings bei Gelegenheit seines Wegzuges von Mannhagen auf seinen Wunsch von dem Amte eines Dirigenten des Aushebungsbezirks der Vogtei Mannhagen für Gestellung der Mobilmachungspferde, nach Maaßgabe der Verordnung vom 2. März 1869, enthoben worden, ist der Pächter Wentzel zu Mannhagen wieder für dieses Amt erwählt und ernannt, was hierdurch zur Kenntniß der Eingesessenen des Bezirks der Vogtei Manhagen nach Maaßgabe der Verordnung vom 2. März 1869 mit der Anweisung bekannt gemacht wird, den Aufforderungen des Districtsvorstandes, insbesondere bei dem Eintritt einer Mobilmachung, aber auch in Friedenszeiten, bei Vermeidung der in jedem Uebertretungsfalle nach § 28 des publicirten Regulativs festzusetzenden Strafe unweigerlich und ohne die mindeste Zögerung vollständig Folge zu leisten.
Schönberg den 16. August 1872.
Der Bezirks-Commissarius für den Landwehr- Compagnie-Bezirk Schönberg.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 47 belegene Wohnbaus c. p. und das zu Schönberg im Galgenmoor sub Nr. 24 belegene, ca. 193 1/2 []Rth. große Wiesenstück der Ehefrau des Arbeitsmanns Johann Ollrogge zu Kl. Bünsdorf, Engel Marie geb. Behncke, welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen, - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 31. August d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden

[ => Original lesen: 1872 Nr. 67 Seite 3]

und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. Juni 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die Grundstücke der Ehefrau des Cigarrenmachers Wiggers zu Schönberg, Marie geb. Greiff, als

1) ihr zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 89 belegenes Wohnhaus c. p. und
2) ihr im Schlauencamp am Retelsdorfer Wege belegenes Ackerstück von ca. 3 Scheffel Aussaat Größe,
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 11. October d. J., Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachthell hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigem Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Der in Sachen betreffend der Subhastation der zu Schönberg belegenen Grundstücke des Kaufmanns Heinrich Boye auf Montag den 26. August c. anstehenden Ueberbotstermin wird Gerichtsseitig bis auf Weiteres hiemit abgekündigt.
Schönberg, den 20. August 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Donnerstag den 29. August soll in meiner Wohnung öffentlich meistbietend verkauft werden: 1 Webstuhl, verschiedenes Drellgeschirr, Kämme und Blätter.
Webermeister Vagt in Wahrsow.


Vermischte Anzeigen.

Allgemeine Landes-Gewerbe-Ausstellung.
Auf allgemeinen Wunsch wird die Frist für die Einlieferung der Ausstellungs-Gegenstände bis zum 5. September d. J. incl. verlängert.
Den außerhalb Rostock wohnenden inländischen Ausstellern ist für alle Erzeugnisse der eigenen Industrie der freie Her- und Rück-Transport auf dem im Bereiche der beiden Großherzogthümer Mecklenburg belegene Eisenbahnen gewährt, jedoch ist es erforderlich, daß der den Ausstellungs-Gegenstand begleitende Frachtbrief direct an die "Committe für die allgemeine Landes-Gewerbe-Ausstellung zu Rostock" adressirt und dabei auf den Frachtbrief angegeben wird, daß der für die Ausstellung bestimmte Gegenstand ein Erzeugnis der eigenen Industrie des Ausstellers ist. Die Auflieferung kann dann unfrankirt geschehen, jedoch darf der Ausstellungs-Gegenstand nicht mit Nachnahme oder Spesen belastet werden.
Rostock, den 12. August 1872.
Die geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufmann W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler vom ersten des auf die Einlegung folgenden Monats an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit Gelder zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen zu 5 % jährlich gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im Fürstenthume ansäßiger Männer oder gegen Hinterlegung guter Werthpapiere.
Schönberg, den 15. Juli 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


[umlaufend um die Anzeige: ohne Medicin]
Brust- und Lungen- kranke finden auf naturgemässen Wege selbst in verzweifelten und von den Aerzten für unheilbar erklärten Fällen radicale Heilung ihres Leidens ohne Medicin.
Nach specieller Beschreibung der Krankheit Näheres brieflich durch Dir. J. H. Fickert, Berlin, Wall-Strasse Nr. 23.


Möbel-Niederlage im Hause des Kaufmanns H. Wieschendorf,Siemzerstraße Nr. 177, wird einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum hiemit bestens empfohlen.
Preise fest und billig.
Bestellungen werden in kürzester Frist solide und preisgünstig angefertigt.
Schönberg, den 19. August 1872.
Die vereinigten Tischlermeister.


Am 24. August werde ich nach Sahmkow beim Gastwirth Seeler und am 25. August nach Schönberg bei der Gastwirthin-Wwe. Boye mit einem Transport hannover. Füllen zum Verkauf kommen und lade Kauflustige hiemit ein.
F. Beckmann.


Lefaucheux-Patronen-Hülsen, 1. Qualit. von Gevelot, Calib. 12. 16. 24. à 100 St. 2 Taler (Mecklenburg).
Gefettete und ungefettete Gewehrpfropfen, Calib. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Zündhütchen in allen Sorten, sowie sonstige Jagdartikel empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.


Die Mitglieder des Ledervereins werden aufgefordert, am Montag den 25. d. M., Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter J. Wagner sich einzufinden zur Rechnungs-Ablage.
Der Vorstand.


Zu Michaelis suche ich für mein Colonial- und Eisen-Waaren-Geschäft einen Lehrling.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Mein zu Schwanbeck a. d. Dassower Brücke gelegenes Haus mit Hofplatz beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen. Reflectanten wollen sich melden bei dem Ziegler Homberg in Schwanbeck.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 67 Seite 4]

Geschäfts-Eröffnung.
Stüve, Ellinghaus & Hoffhus, Klingberg 922, Lübeck, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von Tuch-, Manufactur- und Leinen-Waaren.


Die bedeutenden Erfolge, welche durch vereinigte Geldmittel an der Börse erzielt werden, veranlassen mich zur Errichtung eines
Consortiums zur Betreibung von Börsengeschäften
in Staatspapieren, Eisenbahn- und Bankactien,
für welches ich, auf langjährige Erfahrung gestützt, die Leitung der Geschäftsoperationen zu übernehmen mich verpflichte. Das Gesammt-Kapital aller Betheiligten dient laut Prospect zu 3/4 Theilen als Betriebsfond, während 1/4 Theil in
Prämien-Anleihe-Obligationen von 30 verschiedenen der renommirtesten Prämien-Anleihen
angelegt wird, welche zu Gunsten des Gesammt-Consortiums spielen.
Die Betheiligung zu diesem höchst nutzbringenden Unternehmen, wovon Prospecte auf Verlangen gratis und franco von mir versandt werden, geschieht mittels directer Anzeige an mich und Einsendung von 10 % = 10 Thlr. für jeden Antheil von 100 Thlr. Preuß. Courant bis zum 20. August d. J., an welchem Tage die Subscription geschlossen wird.
Siegmund Heckscher, Bank- und Wechselgeschäft in Hamburg.


Eine frische Sendung neuer Sommerfang-Hering in feinster Qualität empfing und empfiehlt C. H. Vock Wwe.


Eigengemachtes Lein, flächsen, kleinheden und heden, sowie Hausmach-Lein, diesjährige Grasbleiche, empfehlen billigstens Gebr. Burchard.


Sehr schöne Rocks-Flanelle, weiß, roth und schwarz, carmoisin, ponceau, sowie blau Hemden-Flanell empfehlen in guter Waare zu alten Preisen Gebr. Burchard.


Die Demminer Asphalt- und Dachpappen-Fabrik empfiehlt Asphalt-Dachpappen in Tafeln und Rollen, Deckstreifen, Deckasphalt, engl. Steinkohlentheer, Deckleisten und Drahtnägel, Engl. Dachlack zum Anstrich und Dichten fertiger Dächer, Asphalt-Papier für feuchte Wände, Neudeckungen, Reparaturen und Asphaltarbeiten werden prompt und unter Garantie ausgeführt.
Preis-Courante auf Verlangen gratis.
Th. Peters & Comp.


Zur Bauzeit empfehle mein Lager von copmpleten Thür- und Fensterbeschlägen, Dachfenstern, Kellerfenstern, Stallfenstern, Keller-Gittern, Rohrschiebern, Rohrdraht, allen Sorten Nägeln, Drahtstiften, Ofen- und Rohrthüren, Ofenröhren, Platten etc., Kochkasten, Oefen und Sparheerden billigstens.
= Sparheerde sind zur Ansicht fertig aufgestellt und werden auf Wunsch, ebenso Oefen, fertig inclusive Kacheln und Setzen geliefert.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Einige Korn-Rummeln, sowie auch ein Kornreinigungs-Cylinder stehen preisgünstig zum Verkauf, ebenfalls ist eine Korn-Rummel zu vermiethen.
C. H. Vock Wwe.


Am 26. und 27. August, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich meine Gönner und Freunde hierdurch ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten.
Auf ein Satz von drei Schüssen, der 16 ßl kostet, kann nur ein Gewinn fallen.
Gastwirth Lühr in Schlagsdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
9. August. Dem Wollenweber Joh. Klodt vor Schönberg ein Sohn.
12. August. Dem Arbeitsm. Stegmann zu Kl. Siemz eine Tochter.
Dem Sattler Krenkow hieselbst ein Sohn.
13. August. Dem Büdner und Schmiedemeister Dräger zu Petersberg ein Sohn.
19. August. Dem Schieferdecker Behrens vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben:
11. August. Asmus Math. Heinr. Wilhelm Warnemünde, Arbeitsm.-Sohn vor Schönberg, 2 J. 6 M. alt.
14. August. Hans Oldenburg, unverheir. Anerbe zu Raddingsdorf, 56 J. 9 M. alt.
17. August. Des Arbeitsm. Stegmann zu Kl. Siemz Töchterlein, 5 Tage alt.
19. August. Joachim Heinr. Wilhelm Schlichting, Arbeitsm.-Sohn zu Wahlsdorf, 4 J. 4 M. alt.

Sonntag den 25. August.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
39.45
39.00
38.74
13.8
12.7
10.7
14.7
18.1
16.7
NNO
NNO
ONO
2
1
2
trübe.
zieml. heit.
heiter.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/4 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.25 1/2 - 25Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/4 - 25Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Hühner14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Hasen kl. d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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