[ => Original lesen: 1872 Nr. 59 Seite 1] Nachdem die Wittwe Kleinfeld hieselbst an der Pocken-Krankheit verstorben ist und deren Wohnung wie Effecten desinficirt worden, sind die angeordneten Vorsichtsmaßregeln wieder aufgehoben.
Schönberg, den 24. Juli 1872.
Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- In England ist berechnet worden, daß nach Aufnahme der neuen Anleihen Frankreichs zur Abtragung der 3 Milliarden Letzteres nicht weniger als 290 Mill. Thaler jährlich zur Verzinsung der französischen Staatsschuld werde aufzubringen haben. Es ist dies eine ungefähr doppelt so große Summe, als England jährlich zur Verzinsung seiner kolossalen Staatsschuld aufbringt. Wird Frankreich jemals im Stande sein, neben seinen lawinenartig sich vermehrenden Ausgaben für die Armee, seine Staatsschuld zu verzinsen, ohne zu diesem Zweck alljährlich neue Anleihen zu machen, die den Druck abermals vermehren? Niemand hält dies in England für möglich, und jeder britische Capitalist, der zu rechnen versteht und nicht zu den Börsenjobbern gehört, die nur auf einen momentanen raschen Gewinn speculiren, hält daher mit seinen Zeichnungen auf die neuen französischen Anleihen zurück.
- Diese Anleihe wird zum Cours von 84 1/2 Fr. ausgegeben. Der Zinsgenuß beginnt mit dem 16. August. Das Minimum beträgt 5 Fr. Rente, die erste Einzahlung 14 1/2 pCt., der Rest wird in 20 monatlichen Raten gezahlt.
- Der Kronprinz des deutschen Reichs ist von München über Berchtesgaden nach Ischl gereist. Der Kaiser von Oesterreich machte dem Prinzen gleich darauf einen halbstündigen Besuch und später machte der Kronprinz an der Seite des Kaisers zu Wagen und in Begleitung des gesammten Hofstaates einen Ausflug nach dem benachbarten Hallstadt.
- In Pommern ist dem Domainenpächter Böckler am 24. Juni von Zigeunern sein 4 1/2 jähriges Töchterchen gestohlen worden und heute noch hat er es nicht wieder. Die Zigeuner wurden überallhin auf ihren Kreuz- und Querzügen, namentlich auch nach Mecklenburg hin verfolgt, das Kind auch bei ihnen gesehen, aber gerettet ist es noch nicht. Diese Zigeuner verfuhren mit dem unglücklichen Mädchen wie Taschendiebe, die den geraubten Gegenstand rasch in andere Hände geben. Zwei Zigeunerweiber bekannten, sie hätten das Kind ermordet, gestanden aber dann, sie hätten es einer andern Bande zum Fortschaffen gegeben, und heute noch wird es gesucht.
- Neulich Nachts klopfte Jemand an das Haus des Lehrers Lange, das einsam zwischen zwei Dörfern (in Ostpreußen) liegt, Der Lehrer fährt aus dem Schlafe und fragt: Was gibts? - Ein Mann antwortet: Fremde Pferde laufen auf Eurem Roggenfeld! - Der Lehrer eilt in die Nacht hinaus, ihm nach sein 16jähriger Sohn und beide kehren nicht wieder; statt ihrer kommt ein geschwärzter, bewaffneter Kerl, bedroht die betagte Frau, vergewaltigt sie und plündert das Haus. Den Lehrer und seinen Sohn fand man Morgens am Roggenfeld erschlagen. Von den Verbrechern keine Spur.
- In Braunschweig hat dieser Tage ein Hr. Becker ein Placat anschlagen lassen, in welchem auf die hohen Butterpreise und darauf hingewiesen worden war, daß die Bauern in Equipagen fahren, sich in Sammt und Seide kleiden, während der fleißige Familienvater nur so viel erschwingen könne, daß seine Familie sich des eitlen Brodes erfreue. Der Schreiber des Plakats erklärte, er beabsichtige einen Verein zu gründen, worin alle betheiligten verehrten Hausfrauen sich verpflichten, auf dem Wochenmarkt nicht mehr für Butter, Eier, Käse etc. zu geben, als denjenigen Preis, welchen das Comite an allen Wochenmärkten für benannte Artikel nach genauer Erkundigung anzeigt. - Die erste erbauliche Folge dieses Aufrufs war eine Keilerei auf dem Wochenmarkt. Den Händlern und Händlerinnen wurden die Körbe umgestülpt, die Eier zerschlagen und die Butter entweder an die nächste Wand oder an die Köpfe der Verkäufer geschleudert. Der Tumult wurde stets größer, bis die Polizei einschritt und drei Verhaftungen vornahm. Die Braunschweiger Butterrevolution hat eine ähnliche in Wolfenbüttel zum Ausbruch gebracht. Diese muß ernster gewesen sein, denn es mußte Militair requirirt werden.
- Die Ernte in Europa. Der Leipziger Saatmarkt, auf welchem 3200 Personen aus allen Staaten anwesend waren, gab Gelegenheit, die Ansichten über die neue Ernte auszutauschen. Aus Ungarn wurden Klagen laut, daß der Weizen die früheren brillanten Aussichten nicht erfülle; in den schweren Bodenarten sind weite Strecken durch Rost beschädigt. Dagegen liefern die leichteren Felder vorzügliche Qualität von Roggen wird letzteres durchwegs gerühmt. Sommer-Halmfrüchte wurden überwiegend gelobt. Galizien will eine schlechte Roggenernte in Aussicht haben. Sachsens und Thüringens Landwirthe sprechen sich befriedigt aus, und soll selbst Roggen die im Frühjahr so häufig erwähnten Winterschäden durch die normale Wachsperiode wieder ausgeglichen haben. Aus dem Westen wurde der Feldstand aller Cerealien, aus England, Frankreich, vorzugsweise Holland und Rheinland, ebenso aus Süddeutschland, Hessen-Nassau und Westphalen als wahrhaft brillant geschildert, Braunschweig und Hannover standen ihnen nicht nach, wogegen von Magdeburg ab nach dem Osten zu der Anblick der Felder kein durchwegs befriedigender war. Schleswig-Holstein, Dänemark, Schweden und Norwegen wollen seit 15 Jahren keinen so schönen Ernteaussichten entgegengesehen haben. Ost- und Westpreußen, Schlesien und das Großherzogthum Posen erwarten von Roggen eine mäßige Mittelernte, von Weizen und Sommer-Halmfrüchten eine quantitativ gute, auch qualitativ, soweit nicht der dort ebenfalls beobachtete Rost geschadet haben wird. Oelsaaten gaben in allen hier genannten Gebieten zur größten Befriedigung Veranlassung und zeigten alle dort vorgekommenen Muster schöne Qualitäten.
Mit in das Grab. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 59 Seite 2]Mit in das Grab. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die Grundstücke der Ehefrau des Cigarrenmachers Wiggers zu Schönberg, Marie geb. Greiff, als
1) ihr zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 89 belegenes Wohnhaus c. p. und
2) ihr im Schlauencamp am Retelsdorfer Wege belegenes Ackerstück von ca. 3 Scheffel Aussaat Größe,
[ => Original lesen: 1872 Nr. 59 Seite 3]- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 11. October d. J., Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachthell hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigem Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
In Sachen, betreffend das Debitwesen des zu Mannhagen verstorbenen Forstaufsehers Krüger ist zur Publication des Prioritäts-Erkenntnisses ein Termin auf Donnerstag den 8. August d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Justiz-Amte anberaumt, zu welchem die nicht präcludirten Krüger'schen Gläubiger hiemit geladen werden, mit dem Bemerken, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 20. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 46 belegene Wohnhaus c. p. des Kiepenmachers Peter Maaß hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 30. Juli d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auf Antrag der Erben des wailand Kaufmanns J. H. Kindt hieselbst haben wir zum öffentlichen Verkaufe im Wege des Meistgebots der zu diesem Nachlasse gehörenden Grundstücke, nämlich:
1. das an der Mühlenstraße hieselbst sub Nr. 192 belegenen Wohnhauses mit seinen umfangreichen Hinter- und Nebengebäuden, Garten, Kegelbahn etc., in welchem, seit vielen Jahren Detailhandel und Gastwirthschaft mit gutem Erfolge betrieben wird,
2. des Gartens Nr. 389 von 45 []Ruthen vor dem Mühlenthore,
3. des Gartens Nr. 397 von 50 []Ruthen daselbst
Termin auf Dienstag den 1. k. Mts. August, Vormittags 10 Uhr, sowie, zur Versteigerung
4. des Ackerstücks Nr. 350 von 1565 []Rth. vor dem Gletzower Thore und zwar in 6 bis 8 noch genauer vor dem Verkaufstermine auszumessenden und abzusteckenden, separat auf den Bot kommenden Parcelen,
5. des Ackerstücks Nr. 278 Von 392 []Rth. auf dem Rothenbrink,
6. des Ackerstücks Nr. 361 von 360 []Rth. vor dem Gletzower Thore,
7. des Ackerstücks Nr. 367 von 256 []Rth. daselbst,
8. der Wiese Nr. 491 von 380 []Rth. auf dem Kruge,
9. der Scheune Nr. 487 B. vor dem Gletzower Thore,
10. der Scheune auf der Scheunenkoppel,
Termin auf Sonnabend den 3. kommenden Monats, Vormittags 10 Uhr, anberaumt, wozu wir Kaufliebhaber einladen mit dem Bemerken, daß für jedes der Grundstücke nur der eine, oben anberaumte Verkaufstermin stattfinden und bei annehmlich befundenem Bot der reine Zuschlag sofort erfolgen soll, daß bei letzterem auf das Wohnhaus sub 1. 400 , auf die Wiese sub 8 100 , auf jede Parcele des Ackerstücks sub 4, sowie auf die Ackerstücke sub 5 und 6 und auf die Scheunen sub 9 und 10 je 50 ; endlich auf die Gärten sub 2 und 3 und auf das Ackerstück sub 7 je 30 anzuzahlen sind und daß die Tradition sämmtlicher Grundstücke Michaelis d. J. erfolgen soll, übrigens die Verkaufsbedingungen in den resp. Verkaufsterminen definitiv festgestellt werden sollen.
Rehna, den 11. Juli 1872.
Bürgermeister und Rath.
Auctions-Anzeige.
Am Montag, den 29. d. M., Morgens 10 Uhr, soll beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Bauwagen mit Räderschrauben und Zubehör,
1 Pflug, ganz von Eisen,
1 Schneidelade mit Messer,
1 Decimalwaage mit 250 p Gewichte,
1 Chatoulle mit Aufsatz.
Carlow den 22. Juli 1872.
Struck, Landreiter.
Auctions-Anzeige.
Am Montag den 29. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Kreutzfeldt hieselbst, außer den bereits bekannt gemachten Sachen, meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Lünzenwagen mit Leitern und Bretter,
1 Lünzenwagen mit Leitern und Bretter, (einspänner),
4 Bausiehlen,
1 Paar schottische Eggen.
Carlow, den 24. Juli 1872.
Struck, Landreiter.
Torfverkauf.
1) Dienstag den 30. Juli d. J. sollen auf dem Woitendorfer Moore 600 Ruthen Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr bei der Torfhütte.
2) Freitag den 2. August d. J. sollen auf dem Resower Moore 200 mille Sooden Formtorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr auf dem Moore.
Vitense den 24 Juli 1872.
L. Wiegandt, Förster.
Vermischte Anzeigen.
Gesucht wird ein junges Mädchen, das beabsichtigt, unentgeltlich das Kochen zu erlernen.
Näheres durch den Lohndiener Rebesky in Grevesmühlen.
Dienstsuchende aller Art finden sofort oder zum 24. Oktober einen Dienst durch den lohndiener Rebesky in Grevesmühlen.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 59 Seite 4]Aufgeschlossenen Peru-Guano
offeriren wir hiermit gegenwärtig zu folgenden Preisen:
Thlr. 5. 3 Sgr. - . bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
Thlr. 5. 8 Sgr. - . bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro Kos. brutto inclus. Säcke, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung.
Auswärtige Käufer haben ihre Aufträge mit Baarsendungen zu begleiten, etwaige Porti und Stempel sind zu ihren Lasten.
An vorstehende Preise halten wir uns nicht eher gebunden, als bis ein Auftrag fest von uns angenommen worden ist.
Im Interesse der Landwirthschaft sowie des Guano-Geschäfts werden wir Niemand aufgeschlossenen Peru-Guano verkaufen, von dem bekannt ist, dass er rohen oder aufgeschlossenen Peru-Guano von anderen Ländern bezieht, Guano verfälscht, mischt, aufschliesst, oder Handel mit verfälschtem rohen oder aufgeschlossenen Peru-Guano oder von Unbeikommenden fabricirtem aufgeschlossenen Peru-Guano betrieben, oder auch an Düngerfabriken und Händler, welche in diese Katrgorie gehören, geliefert hat.
Unter solchen Umständen behalten wir uns das Recht vor, selbst diejenigen Ordres zu annulliren, welche wir bereits angenommen haben.
Wir liefern den Peru-Guano in steinfreier Waare und sofort verwendbarer Pulverform, garantiren in demselben bis weiter einen Gehalt von
9 - 10 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff,
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure
und vergüten, falls einmal der Gehalt unter dem garantirten Minimum bleiben sollte, den Mindergehalt im Verhältnis zum bezahlten Preise; dabei werden wir aber einen etwaigen Ueberschuss an löslicher Phosphorsäure auf den fehlenden Stickstoff und umgekehrt einen Ueberschuss an Stickstoff auf die fehlende lösliche Phosphorsäure anrechnen.
Schliesslich bitten wir das landwirthschaftliche Publikum, darauf zu sehen, dass bei allen Offerten von Zwischenhändlern ausdrücklich erwähnt werde: aufgeschlossener Peru-Guano von Ohlendorff & Co., welche Bedingung wir im Interesse der Landwirthschaft allen unsern Abnehmern, die sich mit dem Wiederverkauf beschäftigen, gestellt haben und deren Erfüllung selbst im Interesse dieser Herren Abnehmer liegt.
Hamburg, Ende Juni 1872.
Ohlenhoff & Co.,
Ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.
Peruanischer Guano
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, dass unsere Preise für den
rohen Peru-Guano
ab Lager gegenwärtig die folgenden sind:
Bco. 192. 8 bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
Bco. " 202. 8 bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro 100 Kos. brutto incl. Säcke, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung.
Auswärtige Käufer haben ihre Aufträge mit Baarsendungen zu begleiten, etwaige Porti und Stempel sind zu ihren Lasten.
Wir verkaufen diesen Peru-Guano nicht anders, als auf sofortige Lieferung, und geschieht letztere ab Schiff oder Lager. - An vorstehenden Preise halten wir uns nicht eher gebunden, als bis ein Auftrag fest von uns angenommen worden ist.
Im Interesse der Landwirthschaft sowie des Guano-Geschäfts werden wir Niemand Guano verkaufen, von dem es bekannt ist, dass er Peru-Guano von anderen Ländern bezieht, Guano verfälscht, mischt, aufschliesst, oder Handel mit verfälschtem oder von Unbeikommmenden fabricirtem aufgeschlossenen Peru-Guano betrieben, oder auch an Düngerfabriken und Händler, welche in diese Katrgorie gehören, geliefert hat. Unter solchen Umständen behalten wir uns das Recht vor, selbst diejenigen Ordres zu annulliren, welche wir bereits angenommen haben.
Auf Anfrage sind wir zu jeder weiteren Auskunft gern bereit.
Hamburg, Ende Juni 1872.
Ohlenhoff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.
Meine am Bünsdorfer Wege bei der Wärterbude Nr. 29 auf ca. 50 Ruthen gepflnzenten Kartoffeln beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen und bitte Kaufliebhaber mit mir in Unterhandlung zu treten.
Friederichs, wohnhaft im J. Greiff'schen Hause vor der Marienstraße.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
Die gegen Magenkrampf, Verdauungsschwäche, Blähungs-Beschwerden, Kopfschmerz, Cholera etc. rühmlichst bekannten und wissenschaftl. empfohlenen F. O. Wundrams Hamburger Magen-Drops sind nur allein echt, à Flacon 6 Sgr. zu haben bei J. P. Bade in Schönberg.
Am 1. Königschußtage ist im Boye'schen Gasthause eine Uhr gefunden, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann beim Hausw. Oldenburg in Kl. Mist.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Erntehandschuhe in verschiedenen Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Die Verloosung der gestickten Sachen erfolgt am Sonntag den 4. August, Nachmittags 3 Uhr, im Gastwirth Boye'schen Saale.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag, den 28. Juli.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Juli 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
23. 24. 25. |
38.18 38.85 39.97 |
12.8 13.9 14.1 |
23.8 24.0 22.3 |
SO OSO ONO |
1 2 2 |
heiter. völlig heit. - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 20 - 21 | | - | |
Roggen | 12 1/2 - 13 | | 4 | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 11 - 12 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Raps. | 26 1/2 - 26 | | 12 | |
Winter=Rübs. | 25 1/2 - 25 | | 12 | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 11 - 12 , |
Hühner | 14 - 18 , |
Küken | 7 - 10 , |
Enten | 14 - 18 , |
Tauben | 4 - 5 , |
Eier 6-7 St. | 4 , |
Kartoffeln junge 10 Lit. | 7 - 8 , |
Blumenkohl | 4 - 6 , |
Kirschen 500 Gr. | 3 . |
Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 21.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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